Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 48: Kapitel 48 ---------------------- Late, but not too late Kapitel 48 Von all den Abenteuern, die sein Krümel gerade erlebte, konnte Daisuke nichts wissen. Zusammen mit Shikamaru hatte er sich auf den Weg zum Büro des Hokage gemacht, denn die beiden wurden dort anscheinend schon erwartet. Der Blonde wahrscheinlich mehr als der andere, doch etwas anderes hatte Daisuke auch nicht erwartet. Er war es gewohnt die erste Geige zu spielen und wie ein Adliger behandelt zu werden. Etwas anderes nahm er schon gar nicht mehr entgegen. Mit dem Vater seiner zukünftigen Herrscherin saß er in einem der unteren großen Säle. Wirklich begeistert war der Berater von alledem nicht, er würde lieber Hinata noch ein wenig quälen oder versuchen sie wenigstens in den Wahnsinn zu treiben, denn wenn sie so zickig war und versuchte ihn anzuschreien, gefiel sie ihm am Besten, doch leider er würde er das wohl nicht machen können. Das Gespräch war wichtig, denn es entschied erstens über die Hochzeit und damit zwingend über Daisukes Kopf, denn wenn er das in den Sand setzen würde, brauchte er sich in seiner Heimat nicht mehr sehen lassen, vorausgesetzt er wollte noch ein wenig leben. Da war der Daimyou doch ein wenig schwerer zu besänftigen. „…und so kommt es eben, dass ich mit Ihrer Tochter hatte hierher kommen müssen. Meinem Daimyou tut es sehr leid, er wäre natürlich gern hierher gekommen um mit Ihnen selbst zu reden, um persönlich um die Hand Ihrer wunderschönen und talentierten Tochter anzuhalten. Yutaka ist vernarrt in Ihre Tochter, er liegt ihr förmlich zu Füßen, für ihn gibt es niemand anderen als Hinata. Ich hoffe, dass Sie es verstehen können.“ Doch so einfach wollte sich Hiashi nicht abbringen lassen. Wenn jemand um die Hand seiner ältesten Tochter anhalten wollte, hatte derjenige selbst hier zu erscheinen. Sollte dem Vater Auge in Auge gegenüberstehen und erklären, was seine Absichten wären und ob er überhaupt geeignet genug war um in den Hyuugaclan einzuheiraten. Zumal Hiashi darauf bestand, dass der Familienname übernommen werden würde. Hinata war eine geborene Hyuuga und sollte auch weiterhin das Blut ihres Clans behalten. „Bitte seien Sie unbesorgt. Ihrer Tochter wird es bei uns an nichts fehlen.“ „Warum wurde sie dann entführt?“, brachte Hiashi vollkommen ruhig, aber direkt, über die Lippen und sah den jungen Mann vor ihm streng ins Gesicht. „Entführung? Nein, wo denken Sie denn hin? Es war keine Entführung.“ „Wieso wusste meine Tochter denn nichts davon? Wieso wurde ich nicht in Kenntnis darüber gesetzt, dass meine geliebte Tochter die Stadt verlassen muss?“ Den Brief, den er vor einigen Tagen von seiner Tochter erhalten, erwähnte Hiashi nicht. Vielleicht war es besser, wenn er sich damit zurückhalte würde, denn Hinata hatte ihn darum gebeten. Er wollte seinem Mädchen damit nur unnötigen Ärger ersparen. „Werter Hiashi Hyuuga, bitte verstehen Sie doch…“ „Ich löse die Verlobung.“ „Nein, bitte, überdenken Sie es noch einmal!“ Sofort sprang Daisuke von seinem Platz auf und blickte den älteren Herren mit großen Augen an. Wie konnte er so etwas machen? Wie konnte er auch nur daran denken, dass man Hinata hier behielt? Das ging in den Kopf des Blonden nicht hinein! „Hiashi Hyuuga…bitte hören Sie mich nur noch ein Mal an“, versuchte Daisuke irgendwie an den Vater der Braut heranzukommen. Jetzt musste er sich schnell einen Ausweg ausdenken sonst wäre alles verloren. Und das dürfte nicht passieren. Aber für solche Fälle war ein Daisuke vorbereitet. Er würde ja niemals ohne einen Plan B aus dem Haus gehen und diese Vorsicht machte sich nun auch bezahlt. Kurzerhand holte er einen Brief aus seiner Tasche hervor, mit dem Siegelabdruck des Daimyou in Wachs eingedrückt. „Mein Herr wird in diesem Schreiben all Ihre Fragen und Sorgen zu tilgen wissen. Bitte nehmt Euch einen Moment Zeit um dieses Schreiben zu studieren und damit zu erfahren, wieso das alles passiert war.“ „Warum legt Ihr mir dieses Schreiben jetzt erst vor?“ „Nun…es entfiel mir in unserem Gespräch. Ich bitte vielmals um Verzeihung“, samt dieser Worte warf sich Daisuke auf den Boden und hielt den Kopf unterwürfig auf dem kalten Untergrund. Ihm sagte diese Pose nicht zu, aber im Moment wollte er seinen Kopf einfach aus der Schlinge ziehen. Hinata musste mit ihm zurückkommen, es hing so viel von seinem Erfolg ab. Zum Glück wusste niemand um die Schleimereien, die Daisuke in diesem Moment versuchte. Wie er dem Oberhaupt des Hyuugaclans versuchte Honig um Maul zu schmieren, damit dieser gefügig werden würde. Der Blonde war noch immer kein Meister großer Worte, doch versuchte er es geschickt Fragen zu umgehen und andere Leute hinter das Licht zu führen. Das hatte er sogar bei seinem Daimyou schon geschafft, denn wenn er so darüber nachdachte, hatte er die freie Hand über Hinata erhalten. Er konnte mit dem Mädchen tun und lassen, was er wollte, solange er nur dafür sorgen würde, dass es ihr gut ging. Und da Daisuke davon ausging, dass das Mädchen eh niemals den Mund aufbekommen würde, hatte er ein Freilos erster Klasse. Solange Daisuke die junge Frau nur in Ruhe lassen würde, wäre es ihr recht. Es kam Hinata auch sehr gelegen, dass er im Moment nicht in der Nähe war, denn in dem kleinen Zimmer ging es gerade sehr hitzig zu. Sakura und Hinata hatten beide Hände voll zu tun. „Kann ich irgendwie helfen…?“, fragte Iruka wohl schon zum fünften Mal. Seine Hand war schon beinahe vollkommen zerdrückt, er kam sich jedoch unglaublich hilflos vor. Die Wehen kamen jetzt alle zwei Minuten, Itoe schien schlimme Schmerzen zu haben und er konnte nichts tun als neben ihr zu sitzen. Den Mund hatte ihm seine Frau auch schon verboten, da so etwas wohl nur ablenkte. Sie tat ihm so leid. Was hatte er ihr damit nur angetan? Solche Schmerzen sollte sie doch niemals erleiden. „Sensei…kümmern Sie sich einfach um ihre Frau, wir machen den Rest. Wirklich, Sie brauchen sich keine Sorgen machen“, versicherte Hinata ihrem ehemaligen Lehrer. Den Schweiß wischte sich die Schwarzhaarige von der Stirn. Natürlich bekam sie nicht das Kind, aber es war trotzdem anstrengend, denn da Itoe schon ein wenig kraftlos war, musste Hinata ein wenig auf ihrem Bauch herumdrücken und versuchen das Kind irgendwie in den Geburtskanal zu bekommen. „Sakura?“ Sofort blickte die junge Ärztin zu ihrer Kollegin, wollte schon nach Handtuch und anderen Dingen greifen ehe ihr Hinata erklärte, dass sie jetzt ein wenig das Kind beobachten sollte. Die Herztöne waren zwischendurch sehr unregelmäßig gewesen, aber wenn man es genau bedachte, war das Kind auch schon beinahe eine Woche überfällig und das Fruchtwasser schon ein wenig trübe gewesen. Doch da änderte Hinata auch schon wieder ihre Meinung, rief ihrer Freundin zu, dass sie lieber nach den Kinderärzten schicken sollte. „Ärzte…Wieso?“, kam es vollkommen blauäugig von Iruka. Wie ein Schluck Wasser saß er in seiner grünen OP-Kleidung da, wurde immer bleicher. Eigentlich hatten die beiden Ärztinnen schon vor ein paar Stunden damit gerechnet, dass der werdende Vater auf den Boden kippen würde, doch bisher hatte er es ganz gut durchgehalten. Schon erstaunlich, aber vielleicht war es bei ihm mit dem Adrenalinschub so ähnlich. „Weil das Kind gleich da ist“, erwiderte Hinata mit einem freudigen, aber vollkommen geschafften Grinsen. „Vielleicht noch fünf Wehen…“, die Erste schien Itoe nämlich schon wieder förmlich zu überrollen. „Ganz ruhig, Itoe…gleich ist alles vorbei…einfach pressen.“ Das war aus der Position der Gebärenden nur gar nicht einfach. Es ging ja nun schon eine lange Zeit so, die Presswehen belagerten sie seit mehr als drei Stunden. Und das setzte Itoe ziemlich zu, doch wollte sie selbst jetzt noch kein Schmerzmittel. Auf den letzten paar Metern war das vollkommen unnötig, sie würde das Kind auch so auf die Welt bringen können. Obwohl sie die Kräfte mehr und mehr verließen, obwohl noch genug da waren um Irukas Hand zu Brei zu drücken. Er würde es sicherlich noch einige Wochen spüren können. Dann hatte der Vater auch was von der Geburt gehabt. Als die Wehe ihr Ende fand, sank Itoes Kopf in das Kissen zurück, sie versuchte ruhig zu atmen, auch wenn es kaum möglich war. Für einen Moment öffnete sie die Augen und sah zu ihrem Gatten hinauf. Er hatte einen so besorgten Blick im Gesicht, dass Itoe einfach versuchte wieder zu lächeln. Müde fielen ihr die Augen jedoch wieder zu. Wie spät es wohl war? Sie hatte gar kein Zeitgefühl mehr, es schien eine Ewigkeit zu sein, die sie nun schon zu viert im Raum waren und versuchten das Kind irgendwie auf die Welt zu holen. Bald ist es geschafft…, redete sich Itoe immer wieder selbst ein. Vielleicht noch eine halbe Stunde und dann könnte sie ihr Baby endlich in den Armen halten, es ansehen, an sich drücken und liebkosen, vielleicht auch eine oder zwei Stunden einfach nur schlafen. Das war etwas, was sie genau so sehr brauchte. Sakura war mittlerweile aus dem Raum gegangen, hatte die Tür ganz leise hinter sich geschlossen. Eine Geburt war jedes Mal etwas Besonderes. Eine kleine Träne rollte ihre Wange hinunter, sie war so ergriffen von der ganzen Situation. Ob Sasuke auch bei ihr sein würde, wenn das Baby auf die Welt käme? Ob er ebenfalls ihre Hand hielt? Den Gedanken wollte die Braut gerne weiterspinnen, doch dafür schien es nicht an der Zeit zu sein, denn wie sie das Ärztezimmer betrat, schauten sie alle mit großen Augen an. Immerhin warteten sie seit über drei Stunden schon auf die Nachricht des Babys wegen, aber andersherum hatten sie auch nichts anderes zu tun, denn die Kinder, die sie behandelten, tobten jetzt irgendwo in den Gängen umher und hatten ihren Spaß trotz Grippe und anderer Herbsterkrankungen. „Es ist noch nicht da, aber Hinata meint, dass es gleich so weit sein wird. Ihr sollt euch langsam in die Spur machen“, erklärte sie und nahm sich ebenfalls kurz einen Schluck aus der Kaffeetasse. Hinata würde jetzt bestimmt keinen trinken können, denn jene war viel zu aufgeregt und in die Geburt vertieft. Schon ein seltsamer Anblick. Aber es war ja bekannt, dass Hinata Kinder liebte und auch perfekt mit ihnen umgehen konnte. Anscheinend würde sie auch bald eines haben, wenn sie erst mit dem anderen Mann verheiratet war. Für den Daimyou hoffentlich einen Sohn, denn männliche Erben waren doch immer lieber gesehen als Mädchen. Dennoch passte, Sakuras Meinung nach, ein Mädchen viel besser zu ihrer Freundin. Obwohl der zukünftigen Uchiha der Gedanke gar nicht gefiel. Hinata gehörte zu Naruto. Schluss, aus, Ende. In dem kleinen Zimmer schien es gerade in die Endphase zu gehen, jetzt musste auch Iruka mit anfassen, da es niemand anderen gab, den Hinata dazu verbraten können. „Drücken Sie einfach ein wenig gegen die Beine ihrer Frau, das hilft ihr. Schauen Sie mich nicht so an, machen Sie einfach. Denken Sie sich nichts weiter dabei…und vor allem kippen Sie nicht gleich um“, gab Hinata als letzte Einweisung an den ehemaligen Lehrer. Ihr Herz pumpte das Blut schnell durch den Körper, ihre Hände zitterten mittlerweile auch. Es war so aufregend einfach nur dabei zu sein und ein wenig helfen zu können. Obwohl sich Itoe ja durch das Meiste allein quälen musste. „Los Itoe…noch ein Mal mit richtig Power…ich kann den Kopf schon fast sehen“, versuchte sie die werdende Mutter anzuspornen. Es war gleich geschafft, sie waren alle schon sichtlich am Ende. Das schien auch das Baby einzusehen, denn mit dieser Wehe entschied es sich dazu den warmen und sicheren Bauch der Mutter zu verlassen und in Hinatas Arme zu gleiten. Das Baby war sogar recht groß und man konnte schon lange Haare auf dem Kopf sehen. Wahrscheinlich müsste man das Neugeborene erst einmal kämmen bevor man den Strampler anzog. Und auch wenn es weit über den Termin war, es war nicht so mit Käseschmiere überzogen, wie man eigentlich denken sollte. Es war ein sauberes Baby, abgesehen von dem bisschen Blut, was jedoch vollkommen normal war. Ein leises Aufschreien war zu hören, eher quietschend und zurückhaltend, dann durfte das Neugeborene auch schon auf den Bauch von Itoe. Wieder dicht zur Mutter um den ersten Kontakt herzustellen. Die Tränen rannen in dicken Tropfen über Hinatas Wangen ehe sie dem Nachwuchs ein Handtuch überlegte. So nahe hatte sie bisher noch keine Geburt erlebt. Sie war die Erste gewesen, die das Baby auf den Armen halten durfte. „Herzlichen Glückwunsch…“, wisperte sie nur leise und blickte zu Iruka, der nun auch den Stuhl zurücksank und mindestens genauso gerührt schien. „Es ist ein Mädchen, Itoe…ein kleines Mädchen…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)