Late, but not too late von Schmusejacke (Naruto x Hinata) ================================================================================ Kapitel 52: ------------ Late, but not too late Kapitel 52 Seufzend ließ sich Naruto auf seine Couch fallen. Der Abend war doch sehr lang geworden, eigentlich hatte er schon seit ein paar Stunden im Bett liegen wollen. Oder wenigstens nach Hinata sehen, denn es war ja bekannt geworden, dass sie bei Tsunade wohnen würde. Und irgendwie hätte er den blonden Widerling ausschalten können. Krieg hin oder her, für die Frau seiner Träume würde er das alles in Kauf nehmen. Nur leider durfte er das nicht wagen. Er war eben doch eines der Vorstandsmitglieder des Ortes Konoha-Gakure geworden. An ihm hing so einiges an Verantwortung, obgleich ihm das niemals jemals wirklich hatte zutrauen wollen.   „Menno…“, murrte er und legte seine Stäbchen auf den Deckel der Ramenschüssel. Jetzt brauchte der junge Blonde wirklich etwas zu Essen. So langsam ging es auf Mitternacht zu, der Mond stand schon lange hoch am Himmel und leuchtete fahl in das kleine Zimmer. Doch dieses Licht blieb nicht lange, schnell schoben sich wieder Wolken vor den Himmelskörper und zwangen den jungen Mann dazu das Licht anzuschalten. Seine Gedanken kreisten noch immer um das, was er vorhin alles erfahren hatte. Er war ebenfalls beim Gespräch gewesen, dass bei Shikamaru stattgefunden hatte, doch wirklich zu seiner Zufriedenheit war es nicht ausgefallen. Es passte ihm keineswegs, was sie beschlossen hatten. „Retten werden wir sie schon, da mach dir mal keine Gedanken. Aber wir müssen anders vorgehen als du es gern hättest“, hatte es nur vom sichtlich entnervten Shikamaru geheißen. Er hatte Naruto immer mehr an die Wand gespielt und wahrscheinlich wäre es dem Nara auch lieber gewesen, wenn der Blonde gar nicht erst anwesend wäre, doch daran konnte er am Ende auch nichts mehr ändern. Der ANBU-Leiter hatte nun einmal die Pflicht bei solchen Dingen immer präsent zu sein, obgleich sein Hitzkopf dabei mehr Probleme machte als das er gut tat. „Wir können sie doch einfach so retten. Über die Schulter legen und weg!“ „Vergiss es, Naruto!“ „Ja, aber…“ „Nichts aber“, war Sasuke ihm dann auch noch ins Wort gefallen. „Falls es dir entfallen ist – Morgen werde ich heiraten und ich wollte nicht unbedingt eine Kriegserklärung daraus machen lassen“, denn die hatte er auch so, wenn er sich Sakura ins Haus holte. Sie hatte sich zwar schon gut bei ihm eingelebt, aber wenn sie erst die Herrin im Haus war, würden sicherlich noch ganz andere Register gezogen werden, die ihm bestimmt nicht so sonderlich gut tun würden. „Ja, das weiß ich doch, aber“ „Kein aber“, hatte Shikamaru den Streit gleich wieder unterbrochen. „So kommen wir hier nicht weiter. Ihr seid beide echt nervtötend, da bekommt man ja vom Hinsehen schon Kopfschmerzen“, ging das Gemaule dann weiter ehe er so langsam dazu kam seinen Vorschlag auszubreiten. „Also. Es wird nicht anders gehen, Naruto. Wir werden Hinata gehen lassen müssen“, doch wie der Blonde gerade dazu ansetzte Luft zu holen um los zu wettern, hatte der junge Nara abermals das Wort ergriffen um es zu unterbinden. „Dank dem Hokage bin ich darüber in Kenntnis gesetzt worden, dass die Hochzeit zwischen Hinata und dem Daimyou stattfinden wird. Hiashi hat zugesagt und seinen Segen für diese Ehe gegeben. Dem Daimyou liegt viel daran ein Bündnis zu diesem Dorf zu haben und daher werden einige von uns als Vertreter hingeschickt werden. Unter anderem werde auch ich gehen müssen, da Tsunade selbst das Dorf nicht verlassen kann. Desweiteren…“ „Was ist mit mir!?“ Das diese Frage nur von Naruto hatte kommen können, war wohl jedem klar gewesen. Dennoch lagen sofort alle Blicke auf ihm. Es schien schwer zu sein ein richtiges Gespräch zu führen, wenn der Blonde im Raum war. Aber irgendwo schien es jeder verstehen zu können, denn es wurde immer deutlicher, dass es hierbei nicht nur um die Rettung eines Dorfbewohners ging sondern das es mehr und mehr zu einer Herzenssache geworden war. „Zu dir komm ich jetzt schon, also halt endlich den Rand. Du kannst echt ätzend sein…“, doch anstatt sich noch weiter über diesen Sachverhalt auszulassen, hatte Shikamaru lieber erklärt, wer noch alles anwesend sein würde. Erst einmal ein Teil der Familie Hyuuga, ihr Vater und Neji, dann wäre es der Nara selbst, der die Reise anzutreten hatte als eine Art Außenminister für Konoha und Naruto musste mitkommen, da er die militärische Kontrolle besaß. Und wie der Blonde dies zu erfahren bekam, konnte man sehen, dass sich sein Gesicht nur weiter aufhellte, Dann sollte er ruhig die Hochzeit seiner Liebsten sprengen, da interessierte es wohl niemanden – außer Hinata würde sich wirklich in den Daimyou verlieben – und dementsprechend würde sie ihm dort wohl mehr oder weniger freie Hand lassen. Das hatte sich alles schön und gut angehört, aber es war nicht das, was sich Naruto gedacht hatte. Er hatte auf ein anderes Ergebnis gehofft. Jenes, dass er Hinata einfach bei sich behalten könnte. Das sie niemals mehr abreisen müsste und er sie die ganze Zeit in seiner Arme schließen konnte, so wie es Daisuke den lieben, langen Tag tun dürfte. „Wenn ich ihn…“, knurrte der blonde Jüngling gleich wieder und sprang von seinem Sofa ab. Er hatte einfach genug von alledem. Wieso konnte es das Leben nicht ein Mal gut mit ihm meinen? Warum war es gerade er, der so zu leiden hatte? Schlurfend bewegte er sich auf den kleinen Balkon und legte die Arme auf die Balustrade, besah sich ein wenig den Himmel. Vor einer halben Stunde war er dort unten noch lang getrabt und hatte versucht seine Wut irgendwie im Körper zu behalten. Wieso ließ man ihm nicht einfach die freie Hand? Wieso durfte er nicht einfach Daisuke den Garaus machen und mit Hinata durchbrennen? Dann war es doch nicht mehr die Angelegenheit von Konoha-Gakure sondern sein Problem. Dann würde der Daimyou eben auf seinen Kopf ein hohes Geld ansetzen, aber selbst das würde Naruto nichts ausmachen. Er könnte dann wenigstens mit dieser jungen Frau zusammen sein, die er doch nur für ein paar Sekunden hatte sehen können. Selbst Sasuke hatte Hinata öfter gesehen und das sogar ungewollt. „Das kann doch alles nicht wahr sein…“, sprach er weiterhin mit sich selbst. Und um sich mit diesem Gedanken abfinden zu können, raufte er sich einfach die Haare. Es musste in seinen Kopf hinein. Es ging ja nicht anders. Alle anderen hatten für den Plan von Shikamaru gestimmt. Sie würden dieser Hochzeit zustimmen, sie würden als Gäste dort anreisen und dann den gesamten Hof aufmischen. Man würde einfach ein paar verdeckte ANBU als Leibgarde des Hyuugaclanoberhauptes einsetzen und zusehen, dass man die Stärke des Heeres herausfand. Dann würden sie alles Weitere planen können. Aber das war Naruto nicht genug. Was sollte er denn machen, wenn Shikamaru sagen würde, dass es nichts brachte? Das sie wirklich nur Gäste waren und er zusehen musste, wie sein Mädchen dieses Scheusal von einem Mann ehelichen musste. Man würde ihn sicherlich auf der Stelle umbringen, wenn er einfach hineinplatzen würde, käme die Frage, ob jemand etwas gegen diese Ehe einzuwenden hätte. Das konnte er nicht bringen. Aber genauso wenig wollte er tatenlos zusehen, wie ein anderer die Lippen auf jene warmen und weichen von Hinata legen durfte. Der Gedanke brachte ihn doch jetzt schon halb um den Verstand. Wieso hat man nicht Hanabi entführt…? Da würde ich mich nicht so heiß wegen machen…, dachte Naruto schon wieder. Sicherlich wünschte man niemandem eine Entführung und schon gar keine Zwangsheirat, aber der Blonde war in der Hinsicht nun einmal egoistisch. Jetzt hatte ihm Hinata ihre Liebe in einem Brief gestanden und dann wollte er doch auch der Einzige sein, der jene süsse Liebe auskosten durfte. Niemand sollte die Chance bekommen bei ihr zu landen. Schon gar nicht so jemand wieder Daimyou oder der andere Blonde. Sofort schauderte es Naruto wieder wie er an diesen Widerling dachte. „Wir sind hierher gekommen, so dass seine zukünftige Frau noch ein Mal ihr Dorf sehen kann….Blablabla“, äffte er seinen Widersacher nur wieder nach und ließ den Kopf nach vorn sinken. Aber so sehr er ihn auch hasste, er kam ihm Augenblick nicht gegen den Blonden an. Da konnte er sich drehen und wenden, er würde auf keinen grünen Zweig kommen. Dieser Daisuke hatte im Moment mehr Macht als es gut für ihn war. „Sie wird meine Frau…“, schloss er diesen Gedanken jedoch für sich ab und sah nochmals über die menschenleeren Straßen. Alle lagen schon in ihren Betten, sie wollten ausgeruht sein für den großen Tag morgen. Und vielleicht sollte er es ihnen gleich tun, denn immerhin schien sein Auftritt als Trauzeuge ja nun gesichert. Hinata würde bei ihm stehen können. Ein schwacher Trost. Vielleicht geht es mir mit was im Magen besser…, versuchte sich Naruto nochmals selbst einzureden wie er langsam wieder hineinschlenderte. Die Tür schloss er hinter sich, denn die kalte Luft konnte ruhig draußen bleiben. Hier drinnen gab es nichts, was ihn wirklich wärmen konnte. Selbst die Heizung vermochte diesen kalten Kloß in seinem Bauch nicht zu lösen. „Ichiraku sollte Nachtschichten einlegen…“, gab Naruto noch mal als Memo an sich selbst, wie er sich dann nach hinten lehnte und die Schüssel mit Nudelsuppe fast in einem Zug leerte. Dieses Mal sollte das Essen nichts mit Kultur oder nötiger Nahrungsaufnahme zu tun haben, es kam ihm gerade viel eher vor als würde er ein Frustessen veranstalten, denn kaum eine Sekunde später befand er sich auch schon auf dem Weg zum Kühlschrank. Ob er dort noch etwas Brauchbares finden würde? Wenn nicht, dann würde hier sicherlich gleich die Hölle los sein. Und gerade als er über den letzten Zipfel seiner Salami herfallen wollte, hörte er, dass jemand an der Tür klopfte. Oder bildete er sich das vielleicht nur ein? Möglich wäre es ja, denn er hatte in der letzten Zeit öfters mal irgendwelche Wahnvorstellungen gehabt. Manchmal war er ja auch nachts aufgewacht und hatte gedacht, dass Hinata endlich wieder bei ihm sein würde, doch auch das passierte nicht. Er war meistens nur alleine und konnte auf die leere Bettseite starren, die wohl niemals von ihr bewohnt werden könnte. „Ist da wer?“, fragte er einfach in den Raum hinein. Nicht, dass ihm jemand einen Streich spielte. Und wenn es jemand von der ANBU war, nun, die würden einfach durchs Fenster hineinrauschen. Türen waren vollkommen überbewertet, denn es ging doch viel schneller, wenn man den direkten Weg nahm als noch lange anzuklopfen und versuchen freundlich zu sein. „Hallo?“, wiederholte Naruto nochmals in der Hoffnung, dass er jetzt eine Antwort bekäme. Doch als auch darauf nichts kam, wollte er es einfach als dummen Streich abtun, doch gerade als er sich abwandte, klopfte es noch ein Mal an der Tür. Das hab ich mir jetzt nicht eingebildet!, beschloss er für sich und schritt auch direkt dorthin, atmete nur leise durch und riss die Tür auf. Wer würde ihn denn bitte zu so später Stunde noch besuchen kommen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)