Prinzessin der Finsternis von Yatimu (Atemu x Teana) ================================================================================ Kapitel 9: Grausame Tat... -------------------------- Am nächsten Morgen nahm Atemu Teana mit zum Frühstück. Er war immer noch aufgewühlt, wegen seines Traumes. Zum Glück nahm ihm Mana ab sich um Teana zu kümmern. Die kleine Magierschülerin hatte die Prinzessin der Finsternis nämlich gründlich eingenommen. Sie redete ununterbrochen und Teana hörte zu. Atemu schaltete währenddessen ab und dachte nach. Es war ihm nämlich etwas sehr wichtiges aufgefallen. Wenn Teana wusste, wie man die Finsternis besiegen konnte, wieso hatte sie ihm dann nicht gesagt wie sie zu besiegen war? Wusste sie es nicht? Oder hatten sie gar das falsche Mädchen. Atemu konnte sich einfach nicht vorstellen, dass dieses nette Mädchen eine grausame Herrscherin sein sollte! Mit einem Ruck wurde Atemu aus den Gedanken gerissen, als die Türen mit voller Wucht aufkrachten und ein Mann herein gestürzt kam, einen schreienden Jungen auf dem Arm. Der Junge schrie so fürchterlich, dass es einem kalt den Rücken hinunterlief. Und Atemu wusste auch sofort warum! Der zarte kleine Körper war mit Beulen überseht, hässlich Auswüchse, von denen manche schon aufgeplatzt waren und aus denen Eiter hervortrat. „Mein Pharao“, rief der Mann heftig atmend. „Die Finsternis kommt schneller, als wir denken! Dieser Junge lebt auf einem Bauernhof an der Grenze von Ägypten. Seine Familie und er wurden von der Finsternis eingeholt. Der Junge kam irgendwie wieder raus aber…“ Der Mann wurde von einem gellenden Schrei unterbrochen. Vorsichtig legte er den Jungen auf dem Boden ab. Sofort kamen einige Heiler, die ihn sich an sahen. „Wir kennen dieses Krankheitsbild nicht“, teilte einer der Heiler mit. Atemu sah fassungslos auf den Jungen hinab. Mana hatte sich schon die Augen zu gehalten und drückte sich gegen Mahado, der sie ganz fest in den Arm nahm. „Tötet ihn“, sagte auf einmal eine feste Stimme. Augenblicklich und entsetzt richteten sich alle Blicke auf Teana. Hatte sie eben gesagt sie sollten den Jungen töten? „Na macht schon. Er wird so oder so sterben. So hat er nur Schmerzen“ Schweigen. Das einzige was zu hören war, war der Schrei des kleinen Jungen. „Wenn ihr es nicht tut, dann tu ich es!“, meinte Teana nach einer Weile und sah in jedes einzelne Gesicht. Dann wurde ihr das offenbar zu blöd. Sie ging auf den Jungen zu. Unfähig vor Schreck sich zu bewegen mussten die anderen zu sehen, wie sie dem jungen das Genick brach. Ein letzter herzzerreißender Schrei und der Kleine war tot. Stille. Mana drehte sich nun um und sah auf den toten Jungen. Tränen liefen ihr über das Gesicht, wie auch den anderen. Außer Teana. Ihr Blick war starr und kalt, als wäre eben überhaupt nichts geschehen. „Was hast du getan?“ Atemu war der Erste, der seine Stimme wiederfand. „Ich habe ihn getötet, damit er nicht leiden muss“. „Wir hätten ihn vielleicht retten können!“ „Nein hättet ihr nicht“, sagte Teana ganz ruhig. Nun verstand Atemu warum man sie Prinzessin der Finsternis nannte. „Die Krankheit war schon zu weit fortgeschritten. Auf diese Weise hatte er wenigstens einen schnellen Tod“. „Was gibt dir das Recht zu entscheiden, wer leben und wer sterben darf?“, schrie Atemu sie an. Teana war offensichtlich überrascht, über seinen Wutausbruch, aber sie zuckte nicht einmal mit der Wimper. „Ich habe schon einmal gesagt, dass er so oder so gestorben wäre!“ „Woher willst du das wissen?“, brüllte ihr Atemu noch lauter entgegen. Teana zog die Augenbraun zusammen, als verstehe sie nicht, dass Atemu das nicht wusste. Einen Moment lang schien sie zu überlegen. Dann schritt sie auf ihn zu und sagte: „Weil du ebenfalls daran gestorben bist!“ Damit drehte sie sich um und verlies den Saal. Atemu wusste nicht wie ihm geschah. In seinem Kopf drehte sich alles. „Was hat sie damit gemeint?“, fragte Mana und wischte sich die Augen weg. Die Soldaten hatten den Jungen schon weggetragen. „Der Atemu, den sie kannte starb wohl an der gleichen Krankheit“, überlegte Seth laut. „Das heißt, dass er war in der Finsternis“, meinte Mahado. Atemu war immer noch unfähig etwas zu sagen, aber er bekam alles mit. „Atemu, es tut mir Leid. Wir können dieses Spielchen nicht weiterspielen. Die Zeit drängt! Du musst mit ihr reden. Frag sie, wie man die Finsternis besiegen kann“. „Meinst du sie hört ihm jetzt noch zu?“, fragte Aknuadin seinen Bruder. Aknumkanon überlegte einen Moment. Dann nickte er. Er wandte sich an Atemu. „Du wolltest dieses Spiel doch nicht lügen. Jetzt kannst du ihr die Wahrheit sagen“. Atemu bewegte den Kopf und zu zeigen, dass er geistig anwesend war und dann lief er langsam aus dem Raum. Sein Weg führte ihn nach oben auf die Palasttürme. Dort fand er Teana. Sie saß mit dem Rücken zu ihm und schaute gen Horizont. Plötzlich begann sie zu Schluchzen. Sie hatte Atemu noch nicht bemerkt. Dafür hatte er die dicken Tränen gesehen, die ihr die Wangen hinunter gelaufen waren und auf einmal hatte Atemu Mitleid mit ihr. Er glaubte nicht, dass es ihr leicht gefallen war diesen Jungen zu töten. Sie hatte nur wirklich keinen Ausweg mehr gesehen und konnte das alles nicht mehr mit ansehen. Obwohl Atemu sie erst so kurz kannte, wusste er von einer Sekunde auf die andere, dass das kalte Gesicht, das sie ihnen allen gezeigt hatte, nur eine Maske war. Es war ein bloßer Schutz. Ein Schutz, den sie-nun, da sie allein war- nicht mehr aufrecht erhalten konnte. Aber dass sie ihren Schmerz mit niemandem teilen konnte, das machte sie einsam und bemitleidenswert. Langsam näherte Atemu sich ihr und legte ihr beide Hände auf die Schultern. Seine Lippen näherten sich ihrem Ohr und flüsterten etwas hinein: „Es tut mir Leid. Ich habe mich vergessen. Du hattest vollkommen Recht! Verzeihst du mir?“ Teana drehte sich zu ihm um. Die Tränen in ihren Augen zerrissen Atemus Herz in tausend Einzelteile. „Ich verzeihe dir“, murmelte Teana. Ihre Stimme zitterte heftig, genauso wie ihr Körper. Sie schluchzte erneut. Mit ihrem Kopf schmiegte sie sich an Atemu. Dieser empfing sie mit den Armen, drückte sie fest an sich. Es tat ihr gut, das spürte Atemu. Der Drang sie zu trösten wurde immer stärker. Behutsam drückte er sie ein Stück von sich weg um in ihr Gesicht blicken zu können. Er hob die Hand, um mit dem Daumen die Träne aus ihrem Augenwinkel zu entfernen, die sich gerade löste. „Komm mit“, flüsterte er leise, hob sie hoch und trug sie in den Raum, der momentan sein Zimmer war. Dort legte er sie auf dem Bett ab. Teana schaute zu ihm auf. Und ohne darüber weiter nach zu denken gab Atemu seinem Drang nach und gab ihr einen leidenschaftlichen Zungenkuss. -------------------------------------------------------------------------------- Gomen! Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr erschreckt... Hoffentlich lest ihr trotzdem weiter, denn jetzt sollte es eigentlich spannend werden... Also bd SlG Eure Yatimu Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)