Cupido von L_Angel (HPXDM) ================================================================================ Kapitel 5: Gedankengänge ------------------------ Ein Seufzen wich über seine Lippen. Die Augen noch geschlossen haltend, lehnte er sich zur Seite und sah noch immer etwas verschlafen auf die Uhr auf dem Nachttisch. Es war noch genügend Zeit, bevor er zum Frühstück musste. Genüsslich schloss er wieder die Augen, legte sich auf den Rücken und streckte sich gähnend. Heute war Donnerstag. Und das hieß noch zwei Tage bis endlich Wochenende war. Ein Klopfen an der Tür ertönte. Genervt rollte er sich zur Seite und versuchte es zu ignorieren. Doch es hörte einfach nicht auf. „Nun wach schon auf, Draco! In einer halben Stunde gibt es Essen!“, vernahm er die müde klingende Stimme von Blaise. Halbe Stunde? Verwirrt blickte er wieder zum Wecker. Er hatte sich verlesen! Wie sollte er sich nur in einer halben Stunde fertig machen? „Draco?!“, rief Blaise erneut und polterte an der Tür. „Ja verdammt!“, rief Draco genervt zurück. „Nicht einmal hat man seine Ruhe hier.“, motzte er und warf wütend die Decke zur Seite. Müde tapste er ins Badezimmer, zog sich das Oberteil über den Kopf und warf es zur Seite. Sich durchs Haar fahrend stützte er sich mit der anderen Hand am Waschbecken ab. Blind tastete er nach seiner Zahnbürste, während er sich im Spiegel betrachtete. Selbst müde sah Draco unglaublich gut aus, fand er. Bewundernd drehte er sich vor dem Spiegel, während er sich die Zähne putzte. Als er gerade ausspucken wollte, konnte er Blaise hören, der genervt mit irgendwem vor seiner Tür sprach. Draco spitzte die Ohren, um heraus zu bekommen mit wem sein bester Freund da sprach, aber die andere Person war einfach zu leise. Schulterzuckend ignorierte er die beiden und sprang kurz unter die Dusche. Egal wie spät es auch war. Ein Draco Malfoy würde nie auf seine Morgendusche verzichten! Wenig später kam er wieder in sein Zimmer und suchte sich schnell seine Kleidung zusammen. Anerkennend pfiff er, als er sein Spiegelbild sah. Wie konnte ihm jemand nicht wiederstehen. Seine Gedanken drifteten ab und landeten bei Potter. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Eben. Keiner konnte ihm wiederstehen! „Draco!“ „Schnauze Zabini!“, meinte Draco ruhig, aber mit fester Stimme, nachdem er die Tür aufgerissen hatte und auf den Korridor trat. Blaise und wie nicht anders zu erwarten Pansy warteten schon ungeduldig auf ihn. „Guten Morgen, Dray!“, strahlte sie und warf sich ihm um den Hals, um einen Kuss auf seine Lippen zu platzieren. Draco seufzte genervt und schob sie sanft etwas zurück, um seine Uniform wieder in Form zu bringen. Er hasste es immer so von ihr besprungen zu werden. In dem kurzen Moment, in dem sie ihn nicht ansah, wischte er sich mit seinem Ärmel über die Lippen. „Nenn mich nicht immer so!“ Blaise, der die ganze Szene beobachtet hatte, grinste. Wann würde sein bester Freund sich endlich eingestehen, dass er diese Frau nicht liebte und niemals heiraten sollte? Als Blaise das erste Mal von dieser idiotischen Idee gehört hatte, konnte er sich vor Lachen kaum halten. Draco hatte es zwar ignoriert, aber bemerkte er natürlich, dass sein Freund nicht begeistert war. Der Schwarzhaarige würde es nie zulassen, dass Draco nicht aus Liebe heiratet würde. Aber solange Pansy und Draco nur verlobt waren, würde er ihm da nicht reinreden. Sollte er doch ein bisschen bereuen mit ihr zusammen zu sein. Wenn Draco es nur endlich einsehen würde… Kopfschüttelnd folgte er den Beiden. Draco, der etwas genervt war, schritt voran. Pansy hüpfte neben ihm her und himmelte ihn an. „Blaise. Träum nicht und komm!“, raunte Draco, der erst jetzt bemerkt hatte, das sein Freund viel zu weit hinten ging. Blaise holte zu den Beiden auf. Auch Theo, ziemlich übernächtet mit unordentlichem Schulumhang und Millicent, taufrisch wie der Morgen, stießen zu ihnen. Draco wünschte sich innerlich wieder in sein Bett. Mit Mühe konnte er ein lautes Gähnen unterdrücken. Es war schon viel los, als sie in der großen Halle ankamen. Alle anderen aus ihrem Haus waren schon da und frühstückten. Von den anderen Häusern waren auch schon einige da. Draco setzte sich mit seinen Freunden an ihren Platz und freute sich, dass Pansy endlich nicht mehr seinen Arm in Besitz nahm. Sein Blick glitt über den Gryffindortisch, doch jener Schwarzhaarige war noch nicht da. „Und Blaise? Wen hast du dir für das Wochenende ausgesucht?“, fragte Draco ruhig und rührte einen kleinen Löffel Zucker in seinen Morgenkaffee. Ganz so bitter konnte er ihn nun auch nicht trinken. Der Schwarzhaarige neben ihm lächelte leicht verträumt, während sein Blick in die Ferne ging. „Er ist noch nicht hier.“, meinte er und richtete seinen Blick wieder auf seinen Teller, um sich ein zweites Brötchen schmieren zu können. „Du hast also schon jemanden ins Auge gefasst?“ Draco wusste, dass sein bester Freund jedes Wochenende jemanden anderen hatte. Egal ob Mädchen oder Junge. Nie hatte der Schwarzhaarige, der neben ihm saß, jemanden für länger als eine Woche an ihn rangelassen. Draco selbst hatte es auch mal versucht, aber das ständige Geheule, wenn er die Person dann nicht wieder sehen wollte, war ihm schlichtweg zu nervig gewesen. Doch Blaise schien das prima runter zu spielen und erzählte ihm alles. Zu seinem Leidwesen manchmal auch etwas zu detailreich. Blaise nickte zur Antwort und beobachtete die Tür der großen Halle, durch die immer mehr Schüler in kleinen Gruppen kamen. Plötzlich zog etwas Draco´s Aufmerksamkeit auf sich. Ein bestimmter schwarzer Schopf schob sich in sein Blickfeld. Neugierig musterte er den Jungen, der mit seinen Freunden in die Halle kam und auf seinen Platz zu ging. „Da ist er ja!“, meinte Blaise plötzlich von der Seite und nickte der kleinen Gruppe um Potter herum zu. Draco verschluckte sich an seinem Kaffee und hustete los. Sein Gesicht lief dabei etwas rosa an. Besorgt musterte sein Freund ihn und klopfte ihm auf den Rücken. „Besser?“, fragte der Schwarzhaarige. Draco drehte sich mit zusammen gezogenen Augenbrauen zu ihm um und sah ihn entsetzt an. „Du verbringst das Wochenende mit Potter?!“, krächzte er leise, aber aufgebracht. Der heiße Kaffee hatte ihm die ganze Kehle angesengt. Doch das war Zweitrangig. Würde Blaise tatsächlich das Wochenende mit Potter verbringen? Warum hatte der Gryffindor sich darauf eingelassen? War er etwa zu unausgelastet? „Was regst du dich so auf? Ich habe nie behauptet was mit Potter zu unternehmen.“ Draco sah in das Gesicht seines Freundes, um rauszukriegen, ob der andere log. „Guck mich nicht so an. Außerdem steht da nicht nur Potter, wo ich hin gezeigt hatte. Du hast echt nur noch ihn ihm Auge, wenn er den Raum betritt!“ Draco versuchte die Röte, die in sein Gesicht klettern wollte aufzuhalten und schüttelte den Kopf. „Rede nicht so einen Unsinn!“, knurrte er und biss von seinem Brötchen ab. Dabei versuchte er verkrampft überall hin zu gucken, nur nicht in die Richtung des Besagten. „Gar nicht auffällig, Draco. Gar nicht auffällig.“, grinste Blaise, stieß im sanft in die Rippen und wand sich auch wieder seinem Essen zu. Draco ignorierte seinen Freund und blickte nun doch zu dem schwarzhaarigen Gryffindor. Potter unterhielt sich gerade mit dem Wiesel und Granger. Draco konnte sehen, dass der Grünäugige noch müde war und manchmal etwas verdattert zu seinen Freunden sah, wenn er etwas nicht richtig mitbekommen hatte. Wiesel schaufelte sich wie immer eine beachtliche Menge Würstchen und Ei auf den Teller, was in Draco nur Übelkeit auslöste und Granger labertete, wie immer ohne Punkt und Komma. Doch er wollte keinen weiteren Blick auf die beiden Idioten verschwenden und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf Potter, der ein Brötchen vor den gierigen Händen seines Freundes retten konnte und es dick mit Erdbeermarmelade bestrich. Draco starrte gebannt zu dem anderen, der genüsslich in die Scheibe biss, wobei etwas von dem Aufstrich in seinem Mundwinkel hängen blieb. Der blonde Slytherin bemerkte gar nicht, wie seine Zunge bei dem Anblick über seine Lippen strich, als eine plötzliche Bewegung neben ihm, ihn aus seiner Starre riss. Blaise hatte seinen Becher etwas härter als nötig auf den Tisch gedonnert. Natürlich war ihm der Blick seines Freundes nicht entgangen, aber er wusste, dass er bei ihm mit Fragen eh nicht weiter kommen würde. Also schwieg er mit einem Lächeln auf den Lippen und beobachtete ihn weiter. Irgendwann würde er schon herausbekommen was da lief. Ob da was zwischen Potter und Draco lief? Nein! Das wäre nun sehr unwahrscheinlich. Eher würde Draco sich unsterblich in Pansy verlieben… Blaise schüttelte den Kopf, um diese kranken Bilder los zu werden. „Wen hast du denn dann gemeint?“, fragte der Blonde neben ihm neugierig. „Mhm?“ „Auf wen hast du diesmal ein Auge geworfen?“, fragte Draco jetzt noch einmal genauer nach. Wo war der andere in Gedanken nur? Und warum hatte er ihn dabei komisch von der Seite angestarrt? „Thomas.“, meinte Blaise knapp und nahm einen Schluck aus seinem Becher. „Dean Thomas? Konntest du nicht jemanden besseren finden?“ Draco zog eine Augenbraue hoch und betrachtete Blaise Wahlobjekt genauer. Nichts Besonderes. „Das Gleiche könnte ich dich auch fragen.“, meinte Blaise mit fester Miene und nickte zu Pansy rüber, die sich wild gestikulierend mit Millicent und Theo unterhielt. „Hör endlich damit auf.“, meinte Draco wütend und legte sein Messer quer über den Teller. Ihm war der Appetit gründlich vergangen. „Hör du doch auf! Was willst du mit ihr? Du kannst sie doch gar nicht leiden.“, regte sich Blaise auf. Wann würde Draco es endliche einsehen? Er wollte, dass sein Freund glücklich war und diese Frau konnte ihn niemals glücklich machen. Draco entgegnete darauf nichts mehr und ignorierte Blaise, wenn dieser ihn darauf ansprach. Ja, es stimmte schon, dass er Pansy meistens nicht leiden konnte, aber…nein, es gab kein aber. Er konnte sich mit ihr sehen lassen. Eine andere war einfach unter seiner Würde, obwohl Pansy auch nicht gut zu ihm passte, zumindest wenn sie den Mund aufmachte. „Wie es aussieht haben sich zwei Neue der Gruppe um das Goldene Trio angeschlossen.“, meinte Blaise plötzlich und riss Draco aus seinen Gedanken. Verwirrt richtete er seinen Blick wieder auf den Gryffindortisch, wo sich gerade die beiden Neuen Schüler des siebten Jahrganges hinsetzten. „Ich frag mich wo die herkommen.“ „Wie meinst du das?“, fragte der Schwarzhaarige und rückte ein bisschen näher. „Sie wirken nicht unbedingt, als würden sie aus dem Ausland kommen. Und hier im Land gibt es nur Hogwarts…“, erklärte Draco, ohne seinen Blick von der Gruppe zu nehmen. Er beobachtete, wie der größere Schwarzhaarige dem Wiesel freundschaftlich auf den Rücken schlug, als dieser sich verschluckt hatte und dabei mit den anderen lachte. Wie konnte man so früh am Morgen so gut drauf sein? „Worüber die wohl gerade sprechen?“, fragte Blaise nachdem er beobachtet hatte, wie die kleine Gruppe sich plötzlich mit neugierigen Blicken zu Harry umwand und diesen anscheinend mit Fragen bombardierten. Dieser schüttelte nur den Kopf, reagierte aber sonst nicht. „Ist doch egal. Wir sollten langsam los. Die erste Stunde beginnt bald.“, meinte Draco. Schnell stand er auf und machte sich auf den Weg zur Tür, wohl wissend, dass er dabei an einer ganz bestimmten Gruppe Schülern vorbei musste. Okay, es waren noch zwei bis drei Meter zwischen ihnen, aber so konnte er wenigstens etwas vom Gespräch mitbekommen. Mit hoch erhobenem Kopf schritt er vorbei, die Ohren bis aufs Äußerste gespitzt. Doch er bekam nur Fetzen vom Gespräch mit, da diese Idioten quer durcheinander sprachen. „…Harrys Freundin…“ „Keiner weiß wer…“ „Sag uns doch…“ „….sind doch deine Freunde…“ Draco zog überrascht die Augenbrauen in die Höhe, als er an der großen Tür ankam und hindurch schritt. Den Blick, der sich in seinen Rücken bohrte, bemerkte er nicht einmal. Gerade als er auf dem Korridor war, kam Blaise bei ihm an. „Man, was soll das? Warum rennst du plötzlich weg?“, beschwerte der Schwarzhaarige sich und musste sich erst mal ordnen. In der Schnelle hatte er sich nur seinen Umhang und die Tasche geschnappt, um Draco noch hinterher zu kommen. „Potter hat anscheinend eine Freundin…“, murmelte Draco tief in Gedanken und schlug den Weg Richtung Klassenzimmer ein. Wie hatte er das nicht mitbekommen können? In den letzten zwei Wochen hatte er öfter die Nacht mit ihm verbracht. Okay, sie hatten zwar nicht viel geredet, aber er hätte nicht gedacht, dass der Gryffindor noch kommen würde, wenn er eine Freundin hatte. Bei Draco war das anders, aber Potter hätte er nicht so eingeschätzt. „Und?“, fragte Blaise uninteressiert. „Viele stehen auf ihn.“ Draco sah fragend nach rechts zu seinem Freund. „Eine von meinen Eroberungen hat gar nicht aufhören können von ihm zu sprechen. Ein echter Fan. Zumindest hatte sie gemeint, dass viele gerne mit ihm zusammen sein wollen.“, erklärte Blaise und schüttelte lächelnd den Kopf. „Keine hab ich so schnell abgeschossen wie sie. Verständlich. Wer redet denn auch, während sie mit einem zusammen ist die ganze Zeit über einen anderen?“ Draco hörte nicht mehr ganz hin. Hatte Potter wirklich eine Freundin? Oder mehrere? Wie hatte er das nicht mitbekommen können? Nicht das ihm was ausmachte. Nein! Er hatte ja immerhin eine Verlobte und nebenbei noch etwas laufen. Aber wie stellte Potter das an? Tagsüber, so glaubte er es zumindest, war er fast immer mit seinen Freunden unterwegs und nachts war er meistens mit ihm zusammen. Wann traf er diese Mädchen? Und wer war sie? Draco bekam durch seine Gedanken nicht mit, wie er mit Blaise ins Klassenzimmer kam, sich setzten und der Unterricht begann. Erst als Professor Flitwick sie in Zweiergruppen einteilte, kam er wieder zu sich. Blinzelnd setzte er sich aufrecht hin und beobachtete den Professor, der ein Stück Kreide die Namen an die Tafel schreiben ließ. Doch das Glück war nicht mit ihm. Draco wurde mit Granger in eine Gruppe gesteckt. Bei Merlin, warum immer er? Grummelnd lehnte er sich zurück und beobachtete wie sich Granger zu ihm setzte. Auch sie schien nicht wirklich begeistert zu sein. Neugierig blickte er zu Blaise, der weiter hinten mit Dean Thomas eine Gruppe bildete. Manche hatten einfach zu viel Glück! Er wollte sich gerade wieder umdrehen, als ihm ein ungewöhnliches Team ins Auge fiel. Potter stand mit Bulstrot zusammen. Aber das Ungewöhnliche war, dass sie sich scheinbar sehr gut verstanden. Öfters zierte ein Lächeln die Gesichter der beiden. Was war denn so lustig? Was sollte das? Oder war Potter etwa mit ihr zusammen? Aber das hätte er doch mitbekommen. Immerhin war Millicent Pansy´s beste Freundin und Pansy die größte Labbertasche Hogwarts. Granger hatte bereits allein begonnen, aber das interessierte ihn nicht weiter. Sein Blick lag auf diesem merkwürdigem Paar. Millicent war zwar nicht hässlich, aber er hätte nicht gedacht, dass sie Potters Typ war. Unbemerkt riss er ein Stück aus seinem Block und schrieb eine kurze Nachricht auf dieses. Danach umfing er es mit der Hand, die er zur Faust ballte. Kurz leuchtete diese auf. Als er sie wieder öffnete war der kleine Zettel verschwunden. Aus den Augenwinkeln konnte er Potter leicht zusammen zucken sehen. Er hatte seine Nachricht also bekommen. Draco beobachtete, wie der Schwarzhaarige sie kurz überflog, dann seinen Blick suchte und fast unmerklich nickte. Draco lächelte innerlich. Böser Potter! Verabredete ein Treffen mit ihm, obwohl seine Freundin neben ihm saß… Der Tag verlief einfach nicht so wie er wollte. Grummelnd saß Draco im Gemeinschaftsraum und versuchte sich auf sein Buch zu konzentrieren. Doch Pansy unterbrach ihn immer wieder, wenn sie bei ihren Hausaufgaben nicht weiter kam. Er wusste nicht, wie sie es überhaupt bis zur Abschlussklasse geschafft hatte. „Dra-hay? Kannst du mir hier helfen?“, erklang erneut ihre nervige hohe Stimme. Er konnte nicht in Worte fassen wie sehr er diesen Spitznamen hasste! Genervt schloss er sein Buch und rückte im Sessel vor. Es war kurz vor halb elf. Nur noch eineinhalb Stunden, dann konnte er hier weg, freute er sich in Gedanken. „Nenn mich nicht so!“, grummelte er finster und half ihr auch dieses Mal. Wie konnte man nur so dumm sein? Draco sah nun fast schon jede Minute auf seine Uhr. Nur noch eine halbe Stunde bis zum Treffen, doch die Zeit verging einfach viel zu langsam. Auf sein Buch konnte er sich schon lange nicht mehr konzentrieren. Seufzend schlug er es zu und ließ es auf den kleinen Tisch neben seinem Sessel fallen. Seine Freunde waren schon längst zu Bett gegangen. Seit zwanzig Minuten hatte er den Gemeinschaftsraum für sich. Draco´s Blick glitt erneut auf seine Armbanduhr. Noch fünfunddreißig Minuten. Egal, dachte er sich und raffte sich auf. Dann war er halt etwas zu früh! Draco richtete seine Kleidung und machte sich zum Ausgang auf, als eine Hand an seinem Arm ihn aufhielt. „Wo willst du denn noch hin, Dray?“ Pansy war unbemerkt noch wach gewesen, zurück gekomme und hielt ihn nun zurück. Mit fragendem Blick klammerte sie sich an ihn. „Das geht dich nichts an! Geh zurück zu Bett.“ Draco riss sich von ihr los und ging weiter, doch Pansy holte ihn ein und hängte sich erneut an ihn. „Aber Dray, wenn du jetzt draußen erwischt wirst, kriegst du Ärger.“ „Lass mich in Frieden!“, knurrte er und schob sie wieder von sich. Schnell verließ er die Slytherinräume und ging schnellen Schrittes den Korridor, raus aus den Kerkern entlang, als er Pansy hinter sich hörte. Sauer fuhr er herum und hielt sie auf. „Verdammt! Hör endlich auf mich zu nerven und geh zurück!“, zischte er und schubste sie zurück. „Aber Dray, was ist wenn du erwisch wirst?“, jammerte sie, mit Tränen in den Augenwinkeln. „Das kann dir egal sein. Verschwinde endlich!“ „Aber…“ „Mister Malfoy! Miss Parkinson! Sollten Sie nicht schon längst in ihren Betten liegen?“ Professor Snape schritt langsam auf sie zu. Draco seufzte. Natürlich! Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Seit Stunden wartete er und jetzt kam er auch noch zu spät. „Los zurück in ihre Zimmer. Wenn ich Sie noch einmal so spät in den Gängen sehe, kommen Sie nicht so einfach davon.“ Draco nickte nur mit knirschenden Zähnen und machte sich auf den Rückweg. Er würde es etwas später noch einmal probieren, wenn Snape wieder weg war. „Miss Parkinson? Sie sollten etwas mehr auf ihr Auftreten achten und nicht nur im Schlafanzug durch die Gänge laufen!“, rügte Snape Pansy. Draco grinste fies, als er das leise Schluchzen des Mädchens hörte. Das hatte sie verdient. Warum lief sie ihm auch wie ein treudoofer Hund hinterher? Draco wollte es etwas später noch einmal probieren, nahm er sich fest vor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)