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Cold of the Darkness

von

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Anreiz

Die nächste FF^^ Und wieder geht es um Werwölfe und Vampire.... :P

Viel Spaß :)

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Prolog

Anreiz
 

Selbstsicher zog ich mir die Kapuze meines schwarzen Umhangs über. Es musste alles perfekt sein.

Wie immer.

Auch Jurai wollte kämpfen. Seine Finger zuckten vor Ungeduld. Er knurrte. Seine Fangzähne glänzten im Licht des Vollmondes.

„Ruhig Bruder. Hab noch ein wenig Geduld.“ , sagte ich. Die Ruhe, die meine Stimme begleitete, überdeckte meine eigene Ungeduld.

Mein Bruder fauchte. Er starrte auf die Straße unter uns. Die Menschen sahen aus wie Spielfiguren. Manche liefen schnell, um vor der Kälte der Nacht zu fliehen. Andere wiederum warfen einen Blick in die hell beleuchteten Schaufenster.

„Kleine Naivlinge.“ , sagte Jurai zornig.

Hinter uns ertönten Schritte. Wir mussten uns nicht einmal umdrehen um zu sehen wer es war. David erkannten wir an seinem ruhigen, geschmeidigen Gang.

„Es ist noch zu früh Scarlett. Sie werden euch riechen, bevor sie überhaupt aus ihrem Versteck kommen.“

Jurai verkrampfte sich. Seine Hände ballte er zu Fäusten.

„Verfluchte Genexperimente. Ohne diesen Irren wäre es erst gar nicht zu diesem Schlamassel gekommen!“

Wütend sprang mein kleiner Bruder zum Vordach des Nebenhauses. Nur, um in die Dunkelheit zu fliehen.

Ich sah David an.

„Er wird lernen, Scarlett.“ , meinte er mit seiner ruhigsten Stimme.

„Aber er hat doch Recht. Diese Monster sind zum Morden geschaffen worden.“

David legte mir seinen Arm um die Schulter.

„Hab Mitleid mit ihnen. Sie wissen nicht was sie tun.“

In diesem Moment war ich froh David an meiner Seite zu haben. Ohne ihn, den ruhenden Pol in meiner gesamten Existenz, würde ich wahrscheinlich etwas ziemlich dummes tun. Zum Beispiel diese Werwölfe ohne einen Plan angreifen. Seit dieser durchgeknallte Wissenschaftler sie erschaffen hatte, herrschte pure Nervosität unter uns.

David hatte ich vor zwei Jahren verwandelt. Damals war er neunzehn Jahre alt. Aber manchmal hatte ich das Gefühl, er sei viel älter. Vorallem sein Mitgefühl anderen Wesen gegenüber, war mir unbegreiflich. Menschen waren schwach – und Werwölfe nunmal gefährlich.

Ich hörte einen Schrei. Nein, es war ein Heulen. Die Werwölfe verrieten sich. Ich spürte einen Windhauch im Nacken. Jurai stand wieder neben mir. Wir sahen David an.

Er nickte. Zu dritt stürzten wir uns wie jede Nacht vom Dach des Hauses, nur um am Boden angekommen weiter durch die Stadt zu sprinten. Für die Menschen waren wir bei dieser Geschwindigkeit unsichtbar.

Wir folgten den Rufen der Wölfe. Ich spürte Jurais Anspannung. Lange hatte er nicht mehr gekämpft. Und David? Er wollte diese Bestien von ihrem Leiden erlösen. Das würde bedeuten, auch er würde keinem Kampf aus dem Weg gehen. Genauso wenig wie ich.

Das Heulen kam vom Waldrand. Fäulende Gerüche drangen in meine Nase.

Wir blieben stehen. Duckten uns. Jurai fauchte.

„Da!“

Es sah aus wie ein Schatten, doch seine glühend roten Augen verrieten ihn. Der Werwolf hatte uns bemerkt, kam mit langsamen Schritten und gefletschten Zähnen auf uns zu. Er war riesig. Wir wichen einen Schritt zurück.

„Verflucht! So groß war noch keiner von ihnen!“, zischte David.

Der Werwolf hob seine große Pranke. Schnell verteilten wir uns. Jurai wollte angreifen. Er ging in Angriffsstellung.

„Jurai! Lass das!“ , schrie ich.

Doch er schien mich nicht mehr zu hören. Mit einem großen Sprung landete er auf dem Monster. Jurai wollte gerade zubeißen, als wir nur noch ein Knacken und einen Schrei hörten. Ein anderer Werwolf war lautlos dazugestoßen. Mit seiner Pranke hatte er meinen Bruder zu Boden gerissen. Tränen bahnten sich den Weg zu meinen Augen.

Das wirst du mir büßen,dachte ich.

Doch David hielt mich fest, als hätte er gewusst was ich vorhatte.

„Scarlett, das hat keinen Sinn. Wir müssen weg. Es sind zu viele!“

Ich blickte mich um. Warum hatte ich sie nicht gehört? Die zahllosen Werwölfe standen am Waldrand. Sie warteten nur darauf das wir einen Fehler machten.

„Scarlett? Hörst du mich?“

Davids Stimme entfernte sich von mir. Ich wusste, er stand direkt neben mir. Doch mir kam es so vor, als wäre er so weit weg. Stattdessen kam der Werwolf auf mich zu. Ich sah Jurai leblos am Boden liegen. Ich spürte grenzenlose Wut in mir aufsteigen. Doch ohne Taktik konnte ich dieses Monster nicht töten. Schon gar nicht alleine.

Dann blickte ich mich um. Sah in Davids flehende Augen. In diesem Moment fasste ich einen Entschluss: ich würde den Schöpfer dieser Kreaturen töten. Koste es was es wolle.

Angriff

Unbemerkt bewegte ich mich durch die Straßen. Ich rannte nicht. Warum auch? Die Menschen schenkten mir keine Beachtung. Auch wenn die Straße nahezu überfüllt war, hallten meine Schritte in meinen Ohren wieder. Die Hitze, die von der Sonne ausging, war unerträglich. Mein schwarzer Ledermantel machte es auch nicht besser. Doch ich benötigte ihn. Meine Haut durfte der Sonne nicht allzu lange ausgesetzt sein.

Doch selbst wenn die Sonne mich zu Staub verbrennen würde, wäre es mir egal. Ich verspürte keinen Drang mehr danach, mein Leben zu schützen.

Seit Tagen ging das nun so. David war verzweifelt. Und ich wollte ihm keinen Kummer bereiten. Doch meine Trauer konnte ich nicht verstecken. Ich konnte aber auch nicht mehr weinen. Die letzten Tage waren furchtbar für mich gewesen. Und auch in Zukunft würde sie nicht besser werden.

Diese Monster hatten meinen Bruder getötet. Solange ich lebte,würde ich trauern.

Jeden Tag verspürte ich den Drang, diese Missgeburten in der Luft zu zerreißen. Und doch fand ich nicht de Kraft dazu.

Meine Schritte trugen mich nach Hause. Wir wohnten zu dritt – jetzt nur noch zu zweit – in einer kleinen aber schönen Wohnung.

Ich sah David am Fenster im obersten Stockwerk stehen. Besorgt blickte er mich an, bevor er sich umdrehte und verschwand. Keine Sekunde später öffnete er die Türe. Als ich eintrat, musterte er mich.

„Scarlett, du holst dir noch den Tod wenn du tagsüber draußen rumläufst.“

Während er das sagte, schloss er die Türe.

Gleichgültig sah ich ihn an.

„Vielleicht will ich das ja.“, sagte ich kalt.

Ich setzte mich auf das schwarze Ledersofa, zog meine Stiefel aus und ließ sie achtlos zu Boden fallen. David seufzte und setzte sich neben mich. Mit seinen schwarzen Augen beäugte er mich kritisch.

„Du kannst nicht ewig so weiter machen. Wir beide sind traurig über Jurais Tod, aber wenn wir die Werwölfe ausschalten können wir Leben retten.“

Ich wusste, er hatte recht. Und doch machte es mich noch trauriger. Jurai würde deswegen auch nicht zurückkommen.

David nahm meine Hand sanft in seine. Ich sah zu Boden. Ich wollte ihn nicht ansehen.

„Hör zu, Scarlett. Wir wollen beide, das diese Werwölfe verschwinden. Aber nur trauern, bewirkt nichts. Wir müssen den Schöpfer finden. Diese grausamen Genexperimente müssen ein Ende haben.“

Ich nickte nur stumm. David legte seine Finger unter mein Kinn damit ich gezwungen war, ihn anzusehen. Ich fühlte mich unwohl, begann plötzlich zu zittern. So leicht, das es einem Menschen verborgen geblieben wäre. Doch Davids scharfe Sinne verrieten ihm, das etwas anders war.

Seine Nähe bereitete mir Schweißausbrüche. Gleichzeitig war mir kalt. Hätte mein Herz noch geschlagen, wäre es in diesem Moment wohl stehen geblieben.

Sanft strich David mir mit seinem Daumen über meine Wange. Mein Verstand winkte mir zum Abschied.

David hatte nichts von seinem menschlichen Charme eingebüßt. Er war der einzigste Mensch gewesen, der mich jemals so fasziniert hatte.

Und auch jetzt noch, wenn sich seine Lippen bewegten war ich total gefesselt von ihm.

„..., was hältst du davon?“

Perplex sah ich ihn an.

„Hä? Wovon?“

Tolle Antwort.

„Ich habe dich gefragt, ob du Durst hast und wenn ja, ob wir jetzt gehen sollen. Hörst du mir irgendwann einmal zu?“

Den letzten Satz sprach er mit einem grinsen und einem belustigten Unterton aus. Ich schlug seine Hand weg. Mit meinen Gedanken sollte ich vorsichtiger werden.
 

Es dauerte nicht lange, bis sich ein Herzschlag in diese dunkle Gasse verirrte. Ich wartete geduldig, riskierte aber einen Blick um die Ecke. Ein junger Mann lief gemütlich und vor sich her pfeifend durch die Straße. Ich lächelte. Nachts alleine durch so eine kleine und dunkle Gasse laufen.

Sterblicher Narr.

Mein Versteck lag zwischen zwei Häusern. Es war dunkel, nass und der Gestank ließ mich die Nase rümpfen. Aber es störte mich nicht wirklich. Nein, nur der Herzschlag meines Opfers trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Lauf schneller, dachte ich.

David stand direkt gegenüber von mir. Ebenfalls zwischen zwei Hauswänden. Ich wusste, er war ebenso ungeduldig wie ich und trotzdem wirkte er gelassen. Er lehnte an der Wand, die Hände in seiner Hosentasche vergraben und die Augen geschlossen. Er verließ sich ganz auf seine Sinne; konzentrierte sich auf die Schritte unseres Opfers.

Und diese kamen immer näher. Jedoch war sein Pfeifen verstummt. Ich spürte seine Anspannung. Er wusste, das etwas da war. Etwas, das ihm einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

Zurecht.

Als er direkt an mir vorbei lief, sah er mich. Jedoch viel zu spät. David war schon längst dabei, ihm das Leben auszusaugen. Grinsend kam ich auf die beiden zu.

Unser Opfer blicke mich entsetzt an. Die Kräfte verließen ihn. Der einzige Grund, warum er immer noch auf den Beinen stand war David, der ihn am Kragen festhielt.

Ich tippte ihm zweimal auf die Schulter. Er trank noch immer; trotzdem hatte ich seine Aufmerksamkeit.

„Partner? Die eine Hälfte für dich, die andere für mich.“

Er ließ von dem Mann ab. Dieser fiel einfach nur in sich zusammen.

Dann drehte David sich um und verschwand in der Dunkelheit. Er war noch immer durstig. Dann würden heute Nacht also zwei Menschen ihr Leben lassen müssen.

Mir war es egal.

Ich beugte mich zu dem Mann runter. Der Schock hinderte ihn daran, überhaupt nur auf die Idee zu kommen, zu schreien.

Stattdessen konnte er seinen Blick nicht von mir nehmen. Mit weit aufgerissenen Augen sah er mich an.

Ich konnte nur spöttisch lächeln. Jurai hatte Recht gehabt. Menschen waren schwach und naiv.

Ich vergrub meine Zähne in de Fleisch des jungen Mannes. Ich wurde ein wenig panisch, als er versuchte mich wegzudrücken. Doch natürlich gelang ihm das nicht. Trotzdem beunruhigte es mich. Das hatte bis jetzt noch keiner gewagt. Nächstes Mal würde mein Opfer nicht so lange leben, soviel stand fest.

Nachdem der letzte Tropfen Blut seinen Weg in meinen Hals gefunden hatte, kramte ich mein Feuerzeug aus meiner Manteltasche. Es könne gefährlich werden, wenn Menschen die blutleere Leiche finden würden.

Es dauerte nicht lange, dann brannte der Körper vollständig. Die Todesursache konnte als nicht mehr ermittelt werden...

Ein Keuchen. Meine Nase nahm einen bekannten, fäulenden Geruch wahr

Panisch drehte ich mich um. Da war...

...nichts.

Es war einfach nur die Dunkelheit, die mich anstarrte. Vielleicht hatte ich mich verhört. Aber der Geruch.... Nein. Da war etwas.

Ich wagte einen Schritt nach vorne. Ein Heulen. Dann leuchteten die roten Augen auf.

Verflucht.

Ich musste David finden.

Schnell drehte ich mich um. Doch ich kam nicht weit. Vor mir stand ein zweiter Werwolf.

Ich war so gut wie tot.



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