Flügelschläge einer Liebe von Jiyuu ================================================================================ Kapitel 5: Traumdate? --------------------- ~Sophie~ Kaoru sieht schon gar nicht mehr so beleidigt aus. Meine Gedanken schwirren durch meinen Kopf. „Wie lange sprecht ihr schon Japanisch?“, fragt er und ich merke, dass er langsamer spricht. Ich bin ihm dankbar, dann kann ich ihn nämlich besser verstehen. Er hat bestimmt gemerkt, dass ich ziemlich lange für den einen Satz gebraucht habe. „Seit 10 Jahren“, antworte ich ihm. Ja, mit 15 habe ich angefangen zu lernen und in 10 Jahren schafft man so einiges. Das Thema scheint ihn wirklich zu interessieren, denn jetzt will er wissen wie alt wir sind. „Ich bin 25 und die beiden 26 und 24“, antworte ich ihm. So langsam kommt ein richtiges Gespräch zugange, denn Kyo will jetzt wissen wie wir heißen, weil wir ja auch wissen wie die heißen. „Ich bin Sophie und das ist Miriam“, ich zeige auf sie, „und das Sascha“, ich zeige auch auf ihn. Jetzt wendet Die sich an die Beiden und will wissen warum sie nichts sagen. Sascha grinst Die an und zuckt nur mit den Schultern, Miriam sagt gar nichts. Sie scheint immer noch leicht geschockt zu sein, was man ihr auch nicht verübeln kann. Immerhin sitzt man ja nicht jeden Tag mit seiner Lieblingsband an einem Tisch. Plötzlich fragt Kaoru: „Was möchtet ihr trinken?“ Und mir rutscht sofort ein: „Kein Bier!“ heraus. Er guckt mich fragend an und ich gebe eine Erklärung ab: „Ich mag das nicht so.“ Danach guckt er skeptisch auf mein Glas und unterdrückt ein Grinsen, jedenfalls sieht es so aus. Plötzlich steht Tom neben dem Tisch und Kaoru guckt uns abwechselnd an. „Wodka-Kirsch“, sagt Sascha und Miriam und ich nicken. Kaoru guckt sich verzweifelt um. Er weiß nämlich nicht was Sascha gesagt hat. Dann bestelle ich jetzt mal für alle: „Mach mal ne ganze Runde“, sage ich grinsend zu Tom. Dieser nickt und geht zur Theke zurück. Kaoru guckt Tom verzweifelt hinterher. „Ich wollte auch was haben“, sagt er vorwurfsvoll und guckt mich wie ein Dackel an. „Ich weiß“, sage ich. „Ich habe einfach mal für euch mitbestellt, weil es am einfachsten war.“ „Und was bekomme ich zu trinken?“ „Dasselbe wie wir“, antworte ich. Irgendwie habe ich mich schon gut in diese Runde eingelebt. Jedenfalls besser als Miriam und Sascha. Kaoru nimmt die Kamera zur Hand und macht ein paar Fotos. Dann nimmt Toshi sie ihm ab, um nun selbst Fotos zu machen. Die Situation ist einfach nur skurril. Es ist für mich immer noch nicht wirklich fassbar. Da kommt Tom schon und stellt die Getränke auf unseren Tisch. Kaoru guckt den Wirt an und fragt auf japanisch: „Was ist das?“ Da Tom ihn nicht verstehen kann antworte ich: „Wodka mit Kirschsaft.“ Er guckt ein bisschen skeptisch und riecht daran. Sascha, Miriam und ich heben unsere Gläser und Sascha sagt: „Auf heute!“ „Und darauf, dass es kein Traum ist“, füge ich noch auf Deutsch hinzu. Sascha und Miriam nicken und wir trinken einen Schluck. Dir en Grey trinken auch einen Schluck. Ich werfe einen kurzen Blick auf meine Uhr und bin dann total erschrocken. Es ist drei Uhr morgens. Oh man ist das spät. Wir wollten doch nur kurz was trinken und dann nach Hause. Jetzt ist es drei Uhr. „Ey Mädels“, ich grinse Sascha frech an. „Was denn?“, fragt er. „Es ist drei Uhr. Wollen wir nach Hause?“, frage ich und beide nicken. Sie trinken ihre Gläser aus und ich sage auf Japanisch: „Es ist schon spät. Wir wollten eigentlich schon lange zu Hause sein.“ Ich sehe wie sie alle auf ihre Uhren gucken. Ich trinke mein Glas aus und Kaoru steht von der Bank auf, damit ich aufstehen kann. „Netter Abend“, sagt er und ich sehe wie er mir die Hand entgegenstreckt. Ui! Ich soll ihm die Hand geben? Ich merke wie ich zögere und gebe ihm schließlich meine Hand. Wieder schießen kleine Blitze durch meinen Körper. Ich fühle grade so ein Glücksgefühl, das ist echt unglaublich. Seine Hand fühlt sich rau an. Rau und groß. Besonders warm ist sie nicht, aber auch nicht kalt. Ich lasse seine Hand wieder los und Die streckt mir seine entgegen. Ich schüttle auch diese und so geht es dann der Reihe nach weiter. Doch bei keinem habe ich dasselbe Gefühl, wie bei Kaoru. Ich sehe, dass es Miriam und Sascha nicht anders geht. Zuletzt geb ich Toshi die Hand und er guckt mich an und sagt: „Entschuldigung.“ Ich bin verwirrt. Warum entschuldigt er sich bei mir. „Wofür?“, frage ich. „Dafür, dass ich dir ein Plektrum an den Kopf geworfen habe.“ Das hat er sich gemerkt und vor allem bemerkt? Ich gucke ihn anerkennend an. Ich zeige auf meine Stirn, da wo mich das Plektrum getroffen hat und sage: „Tat auch weh.“ Man könnte meinen, dass es ein Vorwurf sein soll, aber mein Grinsen sagt etwas anderes. Das versteht er auch und ich wende mich von ihm ab. „Den Abend könnte man wiederholen. War lustig“, sagt Kyo. Bitte? Wiederholen? Ich glaube, ich bin im falschen Film. Das ist doch eigentlich nahezu unmöglich. Ich gucke Sascha und Miriam ungläubig an. Sie sehen auch nicht besser aus, als ich. Aber wir nicken gleichzeitig. „Gerne“, füge ich noch hinzu. „Wann denn?“, fragt Kaoru. „Hm…Morgen?“, frage ich. Morgen ist Samstag, da kann man sowas noch mal machen. Ich bin froh, dass ich morgen nicht arbeiten muss. Kaoru nickt und sagt: „Morgen Abend.“ Miriam und ich lächeln und wir drei gehen zur Garderobe. Wir nehmen unsere Jacken vom Haken und verlassen das Lokal. Draußen angekommen lehne ich mich erst einmal gegen die Wand und atme tief ein und aus. „Jetzt nicht echt, oder?“, fragt Sascha in die Stille. Ja, lieber Sascha, genau dasselbe habe ich auch gedacht. Das kann doch gar nicht wahr sein. Wir haben doch jetzt nicht echt mit denen da drin gesessen, oder? Und die wollen uns echt wieder sehen? Das ist doch, das ist…! Unmöglich! Ich kann das echt nicht glauben. Und ich glaube, Sascha und Miriam geht es da nicht anders. Wir haben uns tatsächlich mit denen verabredet. Ich gucke noch einmal durch das Fenster in die Kneipe. Da sitzen sie. Kaoru sieht zu dem Fenster und er fängt an zu lächeln. Er winkt und ich winke voll automatisch zurück und muss auch lächeln. Ich drehe mich zu Sascha und Miriam um und verkünde, dass wir jetzt gehen sollten. Wir gehen los und ich hake mich bei beiden ein. „Ich bin ganz ehrlich. Ich weiß nicht was ich davon halten soll“, sagt Miriam. „Ich auch“, sage ich. Ich definitiv auch. Ich meine, da spazieren Diru mir nichts dir nichts in die Kneipe und wissen, dass wir Fans sind und sie setzen sich trotzdem und verabreden sich mit ihren Fans für den nächsten Abend. Da stimmt doch was nicht. Das geht doch überhaupt nicht. Das ist doch- da unterbricht Miriam meine Gedankengänge: „Weißt du was ich glaube, Sophie?“ „Hm?“ „Ich glaube, dass Kaoru auf dich steht.“ Ich gucke sie ungläubig an und fange an zu lachen. „Also wirklich Miriam, du hast ne Bilderbuchhafte Fantasie, einfach göttlich.“ „Ich meine das ernst!“, empört sie sich. Ich grinse sie an und frage: „Ja, sicher, hast du das noch nicht gewusst?“ Sie guckt mich unverständlich an, weil sie nicht weiß was ich meine, aber ich erlöse sie: „Na, wusstest du nicht, dass Kaoru auf kleine, dumme Fangirlies steht und sie ins nächste Gebüsch zieht und vergewaltigt?“, frage ich todernst. Sie guckt mich total geschockt an. Ich immer noch todernst. „Dein bester Freund Sarkasmus ist wieder da“, sagt Miriam und ich grinse sie an. „Aber ich meine das vollkommen ernst“, verteidigt sie ihren Standpunkt. „Ja sicher, ich auch.“ „Sascha sag du doch auch mal was“, wendet Miriam sich hilflos an ihn. „Ich finde, an dem was Miriam sagt, ist was dran.“ „Wie kommt ihr darauf?“, frage ich und warte auf eine Erklärung. Miriam fängt an: „Du hast es doch selber gesagt. Er hat dir öfters zugezwinkert, er hat deine Kamera-“ „Meine Kamera!“, rufe ich dazwischen und renne zur Kneipe zurück. „Sophie?“, höre ich Sascha rufen, aber ich laufe weiter. Ich habe meine Kamera vergessen. Ich wusste es! Ich wusste, dass ich sie vergessen würde, weil sie nicht bei mir lag. Ich reiße die Tür der Kneipe auf und sehe mich in einem leeren Raum wieder. Keine Gäste mehr da. Tom steht hinter der Theke und spült Gläser. Er sieht mich da stehen und sagt: „Sophie! Was hetzt du so? Ist was passiert?“, er kommt alarmiert hinter der Theke hervor. „Meine Kamera! Ich habe meine Kamera hier vergessen!“ „Welche Kamera?“ „Die, die der Japaner in der Hand hatte.“ „Ich habe hier nichts gefunden. Die ist hier nicht liegen geblieben.“ „Was? Nein!“, quieke ich. „Tut mir Leid, Sophie.“ „Oh nein!“, ich sacke auf einem Stuhl in mich zusammen. Das kann doch nicht wahr sein. Nein! Ich bin so blöd, ich würde noch meinen Kopf vergessen, wenn er nicht angewachsen wäre. Die Kamera war doch so wichtig. Die Tür geht wieder auf und Sascha und Miriam betreten die Kneipe. „Sophie! Was ist?“ „Meine Kamera ist weg!“ „Verarsch mich!“, sagt Miriam. Ich schicke einen Todesblick zu ihr. Jetzt sagt sie nichts mehr. Tom ist schon wieder hinter der Theke verschwunden und spült weiter ab. Ich vergrabe deprimiert meinen Kopf in meinen Händen. Ich ärgere mich so dermaßen, das ist unvorstellbar. Ich bin doch auch so doof. „Hey, vielleicht hast du ja Glück und Kaoru hat die mitgenommen und bringt sie morgen wieder mit“, startet Miriam einen Versuch mich etwas zu trösten. Klappt auch etwas. Ein bisschen keimt Hoffnung auf, dass es wirklich so ist. „Er hat die bestimmt mitgenommen. Ganz bestimmt sogar“, sagt Sascha. Ja, so wird es bestimmt sein. „Damit hat er die Sicherheit, dass er dich wieder sieht“, grinst Miriam. Oh bitte nicht schon wieder. Das hatten wir doch schon. Ich stelle mich taub und tu so, als hätte ich sie nicht gehört. „Sophie?“, fragt sie und schiebt sich in mein Blickfeld. Ich gucke sie fragend und genervt an. „Damit hat Kaoru die Sicherheit, dass er dich wieder sieht“, wiederholt sie noch mal. Ich antworte ihr wieder nicht, aber signalisiere, dass ich sie gehört habe. Sie weiß ganz genau, dass ich nicht darüber diskutieren will, das sehe ich an ihrem Blick und Grinsen. Aber wie es nun mal ist, bekommt ihr Gesicht einen sadistischen Ausdruck und sie fängt an zu reden: „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, er hat dir drei Mal zugezwinkert, er hat Fotos für dich mit deiner Kamera gemacht, er hat sich mit dir verabredet-“ „Nein!“ Triumph für mich. Das hat er nicht. „Doch, ich sag dir auch warum. Ihr habt Tag und Uhrzeit ausgemacht, ohne dabei auf uns einzugehen. Und er hat deine Kamera mitgenommen, damit er dich auf jeden Fall wieder sieht. Und jetzt sag mir noch mal, dass er nicht auf dich steht.“ „Tut er nicht!“, kämpfe ich gegen Miriams Argumente an. Diese schüttelt nur grinsend den Kopf. „Ich meine, was will der mit so einer wie mir?“ Tom kommt grinsend zu unserem Tisch: „Ich habe eure Diskussion mitbekommen und ich muss Miriam zustimmen.“ „Aber-„ „Pass auf. Ich habe das auch gemerkt, wo ihr da an einem Tisch gesessen habt. Er hat dich immer angesehen und wenn du dann etwas gesagt hast dann hat er an dir geklebt. Es hätte sonst was passieren können, aber er hätte sich nicht vom Fleck bewegt. Sogar, wenn du Deutsch gesprochen hast.“ „Aber warum ich? Der kann doch jede haben“, versuche ich es noch einmal. Tom guckt mich an und sagt: „Ja Sophie, aber die Liebe geht ihre eigenen Wege.“ Oh mein Gott! Hab ich das richtig gehört? Spricht der von Liebe? Ich schlage die Hände über meinem Kopf zusammen und rufe: „Nein! Liebe! Wieso fängst du mit Liebe an? Zwischen ‚auf jemanden stehen’ und ‚jemanden lieben’ ist ein himmelweiter Unterschied!“ „Manchmal liegen die Dinge näher, als man glaubt“, sagt Tom und geht wieder zur Theke zurück. Ich gucke ihm ungläubig hinterher und sage: „Du immer mit deinen schlauen Sprüchen.“ Er dreht sich grinsend um, aber erwidert nichts. Der hat sie doch nicht mehr alle. Und wenn es stimmen sollte, dass er an mir interessiert ist, was ich immer noch sehr stark bezweifle, werde ich doch sowieso nur eine Nummer sein, die er unter ‘Spaß auf Tour‘ abstempeln wird und ich weiß ehrlich nicht ob ich das will. Nachher werde ich noch für einen Groupie gehalten. „Sieh es einfach ein, Sophie“, meldet Sascha sich zu Wort. Da sage ich nichts mehr zu und lasse das Thema jetzt ruhen. „Wollten wir nicht nach Hause gehen? Jetzt sind wir wieder hier“, sagt Miriam. Sie scheint gemerkt zu haben, dass das Thema durchgekaut ist. „Ja, ich glaube wir sollten dann mal wieder“, stimme ich Miriam zu. „Seid ihr morgen wieder hier, Mädels?“, lacht Tom mit einem Seitenblick auf Sascha. „Ja, Sophie hat ja ihr Date und wir müssen mit“, lacht Sascha, „Als weibliche Unterstützung.“ „Das ist kein Date!“, rufe ich aus und haue ihn an die Schulter. Das die mich immer so ärgern müssen. Das ist doch kein Date. Ich stehe auf und gehe zur Tür. Miriam und Sascha kommen mir hinterher und wir verabschieden uns von Tom. Jetzt aber wirklich nach Hause, es ist schon verdammt spät. Miriam und Sascha sollten mal wieder nüchtern werden, bevor sie so etwas sagen. ~Kaoru~ Jetzt ist sie weg. Ich sehe sie durch das Fenster. Sie stehen noch vor dem Lokal und scheinen über etwas zu reden. Ich wende mich wieder meinen Kollegen zu. Zwischen ihnen herrscht Schweigen. Ich lenke meinen Blick wieder zu dem Fenster und sehe, dass sie auch her schaut. Ich lächle und sie lächelt zurück. Ich winke ihr zu und sie winkt zurück. Danach wendet sie sich ab und geht mit ihren Freunden weg. Es war ein sehr amüsanter Abend. Es hat echt Spaß gemacht. Die stupst mich an: „Hast du mir überhaupt zugehört?“ Ich gucke ihn fragend an und sage: „Nee, was hast du gesagt?“ „Wollen wir nicht auch so langsam ins Hotel zurück?“ „Ja, der Busfahrer sollte uns sowieso gleich abholen.“ Toshi sieht irgendwie traurig aus. „Toshi? Was ist los?“, frage ich ihn. „Hm? Nichts. Nur, dass ich meine Freundin vermisse.“ „Ich auch. Ich freu mich schon darauf wieder zu Hause zu sein“, wirft Die ein. „Tja ihr zwei. Warum habt ihr zu Hause auch ’ne Freundin. Pech gehabt, sag ich da mal“, sagt Kyo um Die und Toshi zu ärgern. Das Kyo die zwei auch immer ärgern muss. Die vermissen ihre Freundinnen. Das ist Liebe. Die hatte sogar drum gebettelt, dass er seine mitnehmen wollte. Aber das ging nun mal nicht. „Aber ich muss ja ganz ehrlich sagen, die zwei Mädels waren ziemlich süß“, wirft Toshi ein. „Toshi, hast du nicht gesagt, dass du ’ne Freundin hast?“, frage ich belustigt, aber ich kenne ihn ja. Er würde seine Freundin nie betrügen. Dazu ist er viel zu lieb und verliebt in sie. „Das heißt nicht, dass ich keine anderen Frauen angucken darf“, lacht er, „Sie ist ja nicht hier.“ „Ach ja, ich vergaß“, grinse ich. Toshis Freundin ist sehr streng. Ich frage mich immer, warum er noch mit ihr zusammen ist. Er darf gar nichts. Er darf normalerweise noch nicht einmal eine andere Frau mit dem Hintern angucken. Und er hat Glück, wenn sie mal damit einverstanden ist, dass er etwas mit uns macht. Sonst muss er zu Hause sitzen und sich irgendwelchen Quatsch angucken. Armer Toshi. Dies Freundin ist da ganz anders. Sie ist quirlig und aufgedreht. Sie ist für jeden Spaß zu haben, genau wie Die. Die beiden passen richtig zusammen. Und sie sind beide richtig glücklich. Ah, da ist unser Busfahrer. Wir stehen auf und ich werfe noch mal einen Blick auf den Tisch. Haben wir auch nichts vergessen? Da sehe ich die Kamera auf dem Tisch liegen. Sophie scheint sie vergessen zu haben. Soll ich sie mitnehmen? Andererseits, sie kennt den Wirt. Sollte ich ihm die Kamera geben? Ich nehme sie mit, dann kann ich ihr sie morgen wiedergeben. Ich nehme meine Sachen und die Kamera und laufe den anderen hinterher. Sie sind schon draußen und steigen in den Bus ein- Shinya hatte vorhin schon bezahlt. Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist. Es ist mir noch nie passiert, dass mir ein Mädchen nicht mehr aus dem Kopf geht. Jedenfalls nicht, wenn ich sie erst ein paar Stunden kenne. Ich kann an nichts anderes, als an sie denken. Ich steige ebenfalls in den Bus ein und lasse mich auf meinen Platz fallen. Der Busfahrer schmeißt den Bus an und fährt los. Hier ein paar Kurven, da eine Kreuzung. Ich weiß gar nicht wo wir überhaupt sind. Ich gucke aus dem Fenster und plötzlich sehe ich sie. Sie steht mit ihren Freunden an der Kreuzung, an der wir jetzt halten müssen, weil die Ampel rot ist. Plötzlich rennt Sophie in die andere Richtung zurück. Die beiden anderen stehen noch an der Kreuzung und drehen jetzt auch um und gehen Sophie hinterher. Sophie ist jetzt ganz alleine, das ist doch sehr gefährlich. Ich überlege, ob wir umdrehen sollen, ihr könnte ja was passieren. Wir haben jetzt grün und der Bus fährt wieder los. Ich grüble noch einige Zeit weiter, bis ich zu dem Entschluss komme, dass es fürs Umdrehen jetzt eh schon zu spät ist. Und wie auf Kommando halten wir vor dem Hotel. Wir gehen hoch und vor meinem Zimmer verabschiede ich mich von den Jungs. Ich bin so müde, dass ich, glaube ich, sofort einschlafen werde. Ich ziehe meine Klamotten aus und werfe mich ins Bett. Prompt bin ich wieder hellwach. Das scheint eine lange Nacht zu werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)