Black Crow von Hinatara (Akatsuki Tribute) ================================================================================ Kapitel 6: One day I'll overcome... ----------------------------------- „Hast du das schon mal gemacht? Auf Bäume ohne Hände klettern, auf Wasser laufen und der ganze Kram?“, wollte Kisame wissen. Haruka verneinte, woraufhin er und Itachi seufzten. „Nun ja, da kann man zum Glück nicht allzu viel falsch machen…“ Sie liefen gemächlich durch das Waldstück, das an das Versteck der Akatsuki grenzte, und sahen hinauf in die Baumwipfel. Kisame und Itachi auf der Suche nach einem geeigneten Baum, Haruka einfach, um nach den Tieren Ausschau zu halten, die man hörte. „Der hier sieht gut aus, oder?“ Itachi nickte zu Kisames Wahl und sie blieben stehen. „Also, Haru-chan. Du schmiedest ja Chakra, bevor du dein Kekkei-Genkai einsetzt.“ „Ja.“ „Das machst du jetzt auch, nur leitest du es in die Füße und setzt es da dann gleichmäßig frei. Und so kommst du den Baum auch ohne Hände hoch.“ Sie sah zweifelnd aus, zuckte aber schließlich mit den Schultern. „Okay.“ „Das gehört zu der Ninja-Grundausbildung. Also versuch mal, bis zu einem der Äste da oben zu kommen.“ Kisame zeigte auf einen der dicken Äste, weit oben in der Baumkrone. Einen Moment schien sie sich zu konzentrieren, bevor sie vorsichtig den ersten Fuß auf den Stamm setzte. „Du solltest Anlauf nehmen beim ersten Mal“, riet Itachi. „Das geht schon“, murmelte Haruka und hob vorsichtig auch den zweiten Fuß vom Boden ab. Etwas wankte sie, bevor sie das Gleichgewicht wieder fand, dann stieg sie vorsichtig weiter auf. Kisame lachte, als sie bereits die ersten Äste erreichte. „Ein Naturtalent, scheint mir. Zumindest, was die Chakra-Kontrolle angeht.“ Als er zu Itachi sah, merkte er, dass er Harukas Bewegung bereits mit dem Sharingan verfolgte. „Ihre Chakra-Kontrolle ist recht gut“, bestätigte er. „Aber ihr Chakra reicht kaum für diese einfache Übung…“ „In wie fern?“ Harukas Bewegungen wurden schneller, bevor sie auf den Ast sprang, auf den Kisame gedeutet hatte, und unsicher nach unten sah. „Sie hat kein Chakra mehr.“ „Was? Schon?“ Ungläubig, Itachis Worten nicht glaubend, sah Kisame hinauf. „Das kann doch gar nicht sein. Ich hab noch nie jemanden getroffen, dem das Chakra nach so einer simplen Übung ausgeht.“ „Diejenigen, die du bisher ‚getroffen’ hast, sind auch nicht wirklich ein Maßstab für jemanden, der kein Ninja ist“, bemerkte Itachi. „Ja, da hast du wohl Recht… Aber… wie kriegen wir Haru-chan jetzt vom Baum wieder runter?“ „Ich würde vorschlagen, einer von uns klettert hinauf…“ „’Einer von uns’ heißt ‚ich’, richtig?“ „Wenn du es so ausdrücken willst….“ „Kann ich jetzt wieder herunterkommen?“, rief Haruka nach unten und unterbrach so ihr Gespräch. „Gern, aber du hast nicht mehr genug Chakra, Haru-chan!“, gab Kisame zurück. „Kein Problem!“ „Eh?“ Mit einer einfachen Geste schlug Haruka die Hände zusammen, schloss das Zeichen ihres Kekkei-Genkais und strich dann über den Ast, auf dem sie saß. Zuerst passierte nichts, dann fingen die Blätter des Baumes plötzlich an, zu verdorren, von den Ästen zu fallen und das Holz des Baumes wurde dunkel und tot. Mit großen Augen verfolgten Kisame und Itachi, wie sie nun sicher ihren Ast wieder verließ, und ruhig den Stamm wieder hinab lief, wie sie hinaufgekommen war. „…Du…Du… Du kannst sogar aus Pflanzen Chakra ziehen?“, fragte Kisame entsetzt. „Ehm… ja…“ „…Unglaublich“, pfiff er. „Demnach dürftest dir ja nie das Chakra ausgehen…“ „Nein, ganz so ist es nicht…“ Haruka klopfte sich die Hose ab. „Mein Kekkei-Genkai ist auch anstrengend für meinen Körper. Wenn ich es zu oft an einem Tag benutze, dann breche ich zusammen…“ „Oh…“ Kisame kratze sich am Kopf. „Nun gut, nichts ist umsonst, so ist es doch, was?“ Deidara streckte sich genüsslich in der Sonne und ließ sich ins Gras fallen. Es war noch kalt vom Tau, der es am Morgen bedeckt hatte, aber die Sonnenstrahlen erwärmten die Luft so sehr, dass er froh war, irgendetwas Kühles unter sich zu haben. „Der Sommer kommt, un.“ Ob er heute trainieren sollte? Nein, dafür ist auch morgen noch Zeit. „Kaum scheint die Sonne, werden alle faul.“ „Ich versteh’s auch nicht…“ Missmutig sah sich Deidara nach dem Störenfried um. Zetsu schien aus dem Boden zu wachsen, bis er sich in seiner vollen Größe vor ihn stellen konnte. „Ist Kisame noch hier?“ „Nee, der ist mit Itachi und Haruka los gezogen. Irgendwo in den Wald, um Chakra-Kontrolle zu üben, un.“ „…Darf man ihm also wieder hinterher laufen“, grunzte Zetsu verstimmt. „Was ist denn passiert? Sind die Meere ausgetrocknet?“ Deidara lachte bei der Vorstellung. „Ganz so schrecklich ist es noch nicht.“ „Es sind einige Shinobi aus dem Land des Wassers hier…“, beantwortete Zetsus schwarze Hälfte Deidaras Frage. „Ich schätze, sie sind Kisames Spuren gefolgt. Deswegen würde ich ihm gerne Bescheid geben…“ „Lass es doch sein“, schlug Deidara vor und schloss die Augen, als ihn die Sonne blendete. „Kisame würde sich über eine kleine Herausforderung freuen, außerdem hat er ja Itachi dabei. Da kann doch eigentlich nichts schief gehen. …Wenn sie bloß nach Haruka schauen.“ Deidara gähnte und drehte sich auf die Seite. „Ach, mach doch was du willst, un.“ Zetsu überlegte eine Weile. „Ich würde auch lieber etwas Energie tanken…“ „Kisame macht das schon.“ „Ich bin nicht Schuld, wenn es nachher Ärger gibt.“ „Schon klar…“ Mit gleichmäßiger Bewegung verschwand Zetsu wieder im Gras, als sei er nie da gewesen. „Jedes Jutsu hat wohl seine Nachteile“, vermutete Kisame und schielte zu Itachi. Auch sein Mangekyo-Sharingan, kraftvoller und effektiver als das normale Sharingan, forderte stets seinen Tribut. Dann sah er wieder zu Haruka, die neben ihm lief, die Arme hinter dem Kopf verschränkt, und sich auf den Weg konzentrierend. „Ist zwar ganz nett, so früh schon frei zu haben, aber ich glaub, jetzt werde ich mich wieder den ganzen Tag langweilen“, seufzte er schließlich. „Trainieren wir heute nicht noch etwas?“, wollte Haruka wissen. „Der heutige Tag war mit dem Training der Chakrakontrolle verplant. Wir haben ja nicht erwartet, dass du darin schon so gut bist und die Übung so schnell perfekt beherrschst.“ Sie biss sich auf die Lippen und senkte den Blick. Was hat sie? Hilfe suchend schaute Kisame Itachi an, der aber auch nur mit den Schultern zucken konnte. „…Haru-chan… verzeih, wenn ich dir damit zu nahe trete, aber man darf sich ruhig freuen, wenn man gelobt wird…“ „Tut mir Leid“, entschuldigte sie sich. „Aber… ich hasse es, gelobt zu werden. Da ist es mir lieber, irgendetwas falsch zu machen.“ „Weshalb denn das? Es ist ja nicht so, als sei es giftig, gelobt zu werden…“ „Schon, aber…“ Sie brach ab. „Immer… immer wenn ich gelobt werde… es ist…ein böses Omen oder so…“ Kisame verkniff sich ein Lächeln. „Das ist doch Unsinn! Gelobt zu werden ist kein-“ Ein seltsames Zischen in der Luft ließ ihn aufsehen. Kunai! Binnen eines Wimpernschlags erkannte er, dass sie aus dem Geäst angegriffen wurden, er wusste, dass auch Itachi es bemerken würde, und griff sich geistesgegenwärtig die ahnungslose Haruka, um sie aus der Schussbahn zu ziehen. „Weg da, Haru-chan!“ Eine gewaltige Explosion hinter ihm hüllte Kisame in Rauch ein. An dem Kunai war also auch noch zusätzlich eine Briefbombe gebunden worden. Nicht schlecht, für einen Überraschungsangriff, aber zu offensichtlich. Er hörte Haruka husten, die sich neben ihm wieder aufrichtete, und sah dann durch den Rauch, wo er Itachis Silhouette erkannte - er war einige Meter in die andere Richtung gesprungen und so der Explosion entkommen. Erst dann schaute er auf, in die Richtung, aus der das Kunai gekommen war. Drei Shinobi und eine Kunoichi standen auf einem dicken Ast des gewaltigen Baumes und sahen zu ihnen hinab. „Das war wohl nichts…“ „Hoshigaki Kisame würde niemals auf so einen naiven Angriff hereinfallen, oder was hast du gedacht.“ „…er ist sogar in Begleitung.“ Kisame leckte sich über die Lippen, als er die Stirnbänder erkannte. Shinobi aus Kirigakure, seiner Heimat. Das würde lustig werden. Das Mädchen der Gruppe hatte ihre strohblonden Haare zu zwei Zöpfen gebunden, links und rechts. Sie trug ein weites Oberteil und eine kurze Hose, noch nicht einmal einen Beutel für Shuriken und anderes Werkzeug hatte sie dabei. Allerdings ließ ihr schlanker Körperbau und aufmerksamer Blick darauf schließen, dass sie sich auch anders behelfen könnte. Der Typ neben ihr hatte graue Haare, die ihm wie lange Igelstacheln vom Kopf hingen, war aber nicht viel älter als sie. Anstelle eines Hemdes waren nur seine Arme mit Stoff überzogen, sein Stirnband trug er um den Hals, was erkennen ließ, dass er es mit den Vorschriften nicht ganz so korrekt nahm. An seinen Händen war etwas Seltsames befestigt, was wie lange, dürre Krallen aussah, wenn er die Hände zur Faust ballte. An seiner Seite stand ein schmächtiger Kerl, vermummt in einer grünen Jacke und hellgrauer Mütze, über der er sein Stirnband trug. In der Hand hatte er einen dünnen Säbel. Er schien jung, soweit man es erkennen konnte. Wie ein krasser Kontrast lehnte der größte Mann der Gruppe neben ihm. Er trug keine typische Ninja-Kleidung, nur ein lässiges Shirt und kurze, weite Hosen. Seine Arme waren mit weißen Bändern umschnürt, wie ein Schutz beim Zuschlagen – vermutlich hatte er sich auf Taijutsu, die Körperkampfkunst, beschränkt. „Trottel aus der Heimat – wie schön“, grinste Kisame zu ihnen hoch. „Ich freu mich doch immer so über Besuch.“ „Hoshigaki Kisame“, fuhr der Grauhaarige unbeirrt fort. „Im Namen von Kirigakure sind wir ausgesandt worden, dich zu eliminieren.“ „Selbstbewusst seid ihr ja, dafür, dass ihr nur zu Viert seid“, lächelte Kisame und griff hinter sich, um Samehada zu ziehen. Kurz sah er in Itachis Richtung und merkte, dass er schon den ersten Schritt machte. „Aber was anderes bin ich vom Wasserreich ja auch nicht gewohnt. Und ich kommt ja auch gelegen – ich habe Lust, was zu spielen.“ Die Klinge Samehadas’ krachte auf die Erde. „Zu dumm für euch, dass ihr niemals Bericht erstatten werden könnt. Denn hier ist für euch das Ende des Weges.“ Erschrocken zuckten sie herum, als sie das Rascheln von Kleidung im Wind hörten. Itachi hatte bereits die Zeichen geschlossen, als er den Baum hinauflief, und holte nur noch Luft. „Katon! Jutsu der flammenden Feuerkugel!“ Ruhig sah Kisame von unten zu, wie die vier Shinobi dem Flammen auswichen, schätzte ab, wo der Grauhaarige Sprecher aufkommen würde, und schwang sein Schwert. „Gha!“ „Gut“, feixte Kisame, als der Shinobi seinen Angriff mit den Krallen an seinen Händen blockte. Kisame übte noch etwas mehr Druck aus, und sein Gegenüber musste die Zähne zusammenbeißen, um in dem Kräftekampf nicht in die Knie gezwungen zu werden. Itachi übersah das Szenario kurz. Das blonde Mädchen war hinter Kisame auf dem Boden gelandet und formte jetzt Fingerzeichen. Das Jutsu des Wasserdrachens. Sie musste viel Chakra haben, dafür, dass ihr das Jutsu in einem Gebiet ohne Wasservorkommen so leicht fiel. „Suiryudan no Jutsu!“, rief sie, aber Kisame würdigte sie noch nicht einmal dann eines Blickes, denn ein weiterer Wasserdrache aus der anderen Richtung zerstörte das Jutsu des Mädchens, bevor es Kisame erreichen konnte. Er lachte in sich hinein. Sie kannten Itachi wohl nicht. Wütend starrte das Blonde Mädchen zu Itachi. Rote Augen. Unvorbereitet brach sie unter dem kommenden Gen-Jutsu zusammen, eine Illusion, die sie vorerst bewegungsunfähig machen würde. Das Mädchen wird sich wohl auf Nin-Jutsu konzentrieren, nach dem, was ich gesehen habe, überlegte Itachi, und sah wieder zu Kisame. Inzwischen half der Vermummte seinem Freund aus der Klemme, Kisame musste einem gezielten Tritt weichen und den Grauhaarigen frei geben. Der Grauhaarige und der Riese haben sich vermutlich auf Tai-Jutsu spezialisiert. Obwohl… der Grauhaarige und der Vermummte könnten wahrscheinlich auch einige Nin-Jutsu kennen… Abgesehen davon sind sie wohl nur hinter Kisame her…Ansonsten wären sie auf direktem Weg zu unserem Versteck gegangen, wenn sie schon so nahe sind, und wären auf mein Gen-jutsu vorbereitet gewesen. Aber sie scheinen in Kisame die größte Gefahr zu sehen… Itachi schlug wieder die Hände zusammen. „Katon! Phönixfeuer!“ Der Vermummte musste zurückweichen, Kisame stürmte sofort nach. Er duckte sich unter dem Schlag und Samehada sägte sich durch den Baumstamm hinter ihm. Abseits des Kampffeldes von Kisame und Itachi richtete Haruka sich wieder auf. Der Kampf ging so schnell, dass sie kaum alles mitverfolgen konnte. Sie wusste nur, dass diese vier, die aufgetaucht waren, Kisame töten wollten. Und Itachi half ihm, sie zu besiegen… Aber was konnte sie tun? „Ich muss ihnen helfen…“ Sie biss sich auf die Lippen und formte das Zeichen ihres Kekkei-Genkais. „Du gehörst auch zu Kisame, nicht?“ Sie sah hinter sich. Es war der Größte der Gruppe, der sie feindselig anstarrte und schließlich die Hand hob. „Schade um so ein junges Mädchen… Kagebunshin no Jutsu!“ Plötzlich tauchte er selbst neben sich noch einmal auf, ein Kunai in der Hand, und beide griffen sie sofort an. Wer ist der Echte? Wie soll ich das herausfinden? Perplex wich Haruka zur Seite aus, als sie das Kunai vor sich sah, allerdings achtete sie nicht auf den Zweiten und er schlug sie erbarmungslos auf den Boden. „Du entkommst mir nicht, Kleine.“ „Haru-chan!“, hörte sie Kisame rufen. Nicht besorgt, eher warnend. Als sie aufsah, sah sie nur noch beide Riesen mit aller Kraft, die sie in einen Schlag stecken konnten, auf sie niedersausen. „Game over!“ Der da! Haruka streckte ihm die Hand entgegen und tippte seine Faust an, bevor er sie erreichen konnte. Der da muss es sein. Der andere, der mich eben getroffen hat… das war kein menschlicher Körper. Der seltsame Doppelgänger verpuffte binnen eines Wimpernschlags, und sie wusste, dass der wahre Körper tot war, noch bevor er in irrwitziger Geschwindigkeit neben ihr aufschlug. Haruka hatte den Kopf etwas zur Seite bewegt, sodass sie außerhalb seines Angriffsbereich war, und sah still zu der Leiche neben sich. „Tut mir Leid…“, murmelte sie und richtete sich auf. Ihr Gesicht, dort, wo er sie getroffen hatte, schmerzte. Aber ansonsten war ihr nichts passiert. Als sie aufsah, merkte sie, dass alle anderen aufgehört hatten zu kämpfen, und in ihre Richtung sahen. Kisame grinste, das Schwert wie nach einem Schlag haltend, in seinem Blick las sie so etwas wie Anerkennung. Itachis Gesicht sah eher so aus, als hätte er diesen Ausgang erwartet. Seine Augen waren wieder zu den roten Rädern geworden... vermutlich deshalb. Die anderen drei Shinobi blickten entsetzt. Der Grauhaarige schien sich als Erster zu fassen, und lief wütend in Harukas Richtung. Itachi! Hilfe suchend sah Kisame zu seinem Teampartner. Der nickte nur, wohl wissend, was er vorhatte, und sprang mit wenigen Sätzen hinter Haruka, hielt sie fest und sprang weiter in die Baumkronen davon. „Was zum…!“, fluchte der grauhaarige Shinobi, da sah er den gewaltigen Hai aus Wasser hinter dem Punkt auftauchen, wo Haruka bis eben gestanden hatte. Die Wassermasse erfasste ihn frontal und schleuderte ihn gegen den nächsten Baumstamm. „Volltreffer“, grinste Kisame zufrieden und riss Samehada hoch, um den nächsten Schlag des Vermummten abzufangen. „Kch! Wo sind das Mädchen und der schwarzhaarige Typ hin?“, knurrte der Grauhaarige. Nur das blonde Mädchen, immer noch zitternd, aber wieder bei Bewusstsein, am Boden hockend, sah zu ihm. „Irgendwo im Geäst verschwunden.“ „Verdammt!“ Er wackelte etwas, als er ein paar Schritte lief, wurde dann aber wieder sicherer. „Ich hätte niemals geglaubt, dass Kisames Stärke um so viel weiter gewachsen ist…“ Ihr Blick verfinsterte sich auch. „Vor allem hätten wir damit rechnen sollen, dass er inzwischen so gute Begleiter gefunden hat… Warte einen Moment, ich kann mich wieder bewegen…“ Er half ihr auf und sie formte wieder Handzeichen. „Kisame muss zu schlagen sein. Solange er alleine kämpft sollten wir unsere Chance nutzen.“ „Alles klar!“ - Itachi setzte Haruka auf einem breiten Ast eines doch dickeren Baumes ab, so weit vom Kampffeld entfernt, dass man noch nicht mal etwas davon hören konnte. „Bleibe hier, bis der Kampf vorbei ist“, riet er ihr. „Hier finden sie dich nicht.“ „Nein. Ich möchte euch auch helfen.“ Vorsichtig tastete sie nach der Wunde kurz unter ihrem linken Auge. Sie schien nicht zu bluten. „Du bleibst. Wir hätten dich gleich da wegbringen sollen.“ Itachi wand sich zum Gehen. „Aber ich trainiere doch nur, damit ich euch später bei so etwas helfen kann, oder?“ Er sah zurück. Sie weiß nichts von den wahren Zielen Akatsukis… „Aber du trainierst nicht, um gleich im Ersten Kampf dein Leben zu lassen.“ „Den Typ eben habe ich doch auch-“ „Das war etwas anderes…“ „Warum? Ich will mich auch nützlich machen, Itachi!“ „Dann mach dich nützlich, indem du hier wartest, bis wir fertig sind.“ „Nein.“ Wütend schloss Itachi die Augen. Es machte keinen Sinn, weiter zu diskutieren. Aber wenn er gehen würde, dann könnte sie ihm folgen und sich wieder in Gefahr bringen. „Du kannst uns nicht helfen, verstanden?“, meinte er, hob die Hände und formte das Gleiche Zeichen wie zuvor Harukas Gegner. Sie spürte nur noch einen Körper hinter sich, der mit einem Arm ihre Oberarme an den Körper drückte, und ihr die zweite Hand auf den Mund presste. Aus den Augenwinkeln sah sie, dass es Itachi war. Ein Doppelgänger. „Lass sie nicht weg, bis wir wieder da sind“, befahl der Echte und sprang auf den Boden. „Klar…“, murmelte der hinter ihr. Etwas irritiert sah er, dass Haruka wie geschlagen den Kopf senkte, und ihr Körper bebte. Genau das gleiche Gefühl… Haruka versuchte, nicht zu weinen, aber es funktionierte nicht. ‚Was für ein böses Mädchen’, huh? ‚Hat seinen Eltern gar nicht geholfen’, was? Sie versuchte das Bild des Mannes in ihrern Erinnerungen auszublenden, des Mannes, der ihr die Hand auf den Mund presste, während er lachend seinen Begleitern zusah, wie sie auf das rote Blut an ihren Schwertern starrten. Nein, ich lasse das nicht noch einmal zu, knurrte Haruka in sich hinein. Als sie den Blick hob waren ihre Augen dunkelbraun, wie das Holz des alten Baumes… - Flüssig wich Kisame der schnellen Trittfolge aus. Er duckte sich unter der Klinge des Grauhaarigen hinweg, stieß sich dann mit der freien Hand wieder ab, um den Wassershuriken des Mädchens zu entkommen. Dank Samehada hielt er das Gleichgewicht, als er wieder Boden unter den Füßen hatte. Das Schwert grunzte begierig und seine Schuppen stießen an die Verbände, die Kisame um es gewickelt hatte. „Ich bin dabei“, beruhigte Kisame es brummend und beobachtete wieder die Bewegungen seiner Gegner. Drei… Er klemmte Samehada unter seinen Arm und formte erneut einige Handzeichen. Langsamer als gewöhnlich. „Er versucht den Wasserfall zu verwenden!“, rief das Mädchen warnend, und ihre beiden Partner erstarrten in ihrem Angriff. Lächelnd entblößte Kisame seine spitzen Zähne. Hereingefallen! Schnell packte er Samehadas Griff und riss er hervor. Sie sind tatsächlich auf die Finte hereingefallen! Das Mädchen sprang vor den Grauhaarigen und wehrte die Klinge ab, die einen blutigen Striemen über ihren Arm zog. Samehada gluckste vor Freude. Kisame nutzte den Schwung seines Schwertstreiches und trat sie beiseite. Aber er folgte ihr und dem Grauhaarigen, der zurückstolperte, nicht, er wand sich zu dem vermummten und zog Samehada einmal durch seinen Oberkörper, dass seine Schuppen begierig aus den Bändern brachen um jeden Tropfen Blut zu schlucken. „Ah!“ Der Vermummte brach zusammen. „Nein!“ Wieder das Mädchen. Diesmal würde sie zu spät kommen. Kurz ließ Kisame sein Schwert über dem Shinobi kreisen, dann stieß er ihm die Klinge durch den Kopf. „Wisst ihr, es macht keinen Spaß, wenn ihr so schnell wegsterbt…“ Glucksend bebte Samehada und Kisame sah auf. Wie erstarrt sie ihn anstarrten. Vermutlich verstanden sie langsam, warum er 'das Monster aus Kirigakure' genannt wurde. „Jetzt seid ihr nur noch zwei…“ „…der Mizukage hat seine Stärke völlig falsch eingeschätzt…“, zischte er ihr zu und rappelte sich auf. „Wir kommen nicht gegen ihn an.“ Sie nickte perplex. „Besser, wir ziehen uns zurück und erstatten Bericht.“ Langsam machte Kisame einen Schritt auf sie zu. „Entwerft ihr gerade einen neuen Plan? Heh, kommt schon, wer will als Nächster?“ „Verschaff uns eine Chance…“, bat er. Die Blonde nickte wieder und formte neue Siegel. „Hyouton! Hyouro no Jutsu! Eisgefängnis!“ Kisames Schritt stoppte, als Eis aus dem Boden wuchs und seine Füße festfrieren ließ. Wie Schlingpflanzen wuchs es überall um ihn herum an und fing an, sich um seine Gliedmaßen zu ringeln, weiter zu wachsen, immer weiter. Er sah seinen eigenen Atem in der kühler gewordenen Luft. Dann hatte das Eis ihn ganz umschlossen… „Alles in Ordnung?“ „Ja“, keuchte sie. Dieses Jutsu verbraucht viel zu viel Chakra… „Das dürfte uns etwas Zeit verschaffen. Also lass uns abhauen.“ „Heh-heh…“ Sie erstarrten, noch bevor sie einen Schritt hatten tun können. „Heheheheheheheh! Dachtet ihr wirklich, ich lasse euch einfach so entkommen?“ „…Unmöglich!“ Das inzwischen runde Eisgefängnis schien zu erzittern, während feine Risse sich durch die kalte Oberfläche fraßen. Kleiner und immer größer werdend. „Das kann nicht sein!“, rief das blonde Mädchen außer sich. Als Antwort zersprang ihr ganzes Jutsu wie ein Glas, das man fallen lässt. Aus ihm brach eine Wasserfonträne, welche in Form von Haien hier und dort geifernd die mit spitzen Zähnen gespickten Mäuler öffnete. Ganz oben thronte Kisame, Samehada in der Hand balancierend, mit der anderen den Kopf eines der Wasserhaie tätschelnd. „Falsch gedacht, würde ich behaupten!“, lachte er und die ganze Wasserwelle erfasste die beiden Shinobi, die nur noch die Arme vor ihr Gesicht reißen konnten, um wenigstens dort sicher vor den herumwirbelnden Scherben des Eisgefängnisses zu sein, die ihnen nun die Haut aufschnitten. Kisame, der sich sicher mit dem Wasser bewegte, holte mit genüsslichem Grinsen Schwung, bevor er seinen Arm vorstieß. Der Körper des Grauhaarigen gab nach, Kisame spürte sein Warmes Blut, bevor seine eigene Geschwindigkeit sie beide aus der Welle schleuderte. Ein Fels stoppte seinen Weg. Kisame zog die Hand aus dem toten Körper und leckte das Blut davon ab. Der entsetzte Blick des Mädchens auf ihren toten Kumpan gefiel ihm. Und wohl fiel ihm der Schatten auf, der hinter ihr von dem Baum sprang. „Schnapp sie dir, Itachi-san!“ Itachi zeigte keine Regung, bevor er sich auf das Mädchen stürzte… Aber er stockte. Die letzten Erfahrungen des Doppelgängers, den er bei Haruka gelassen hatte, streiften ihn. Ein Tritt gegen das Schienbein. Ein Ellenbogen in die Magengegend gerammt. Ein wütender Blick, bevor er sich auflöste. Das Mädchen war wirklich schwer einzuschätzen… vielleicht war es das, was einen immer wieder erstaunte… Durch sein Stocken war Kisame schneller als er bei dem Mädchen, das den Fehler gemacht hatte, ihre Aufmerksamkeit ihm zu widmen. „Und das war’s!“, grinste er und Samehada gluckste vor Freunde, wieder etwas sägen zu können… „Itachi-san?“, fragte er prüfend, als er bemerkte, dass Itachi nur gedankenverloren in die Baumkronen starrte. „Ist etwas?“ „Wir sollten zu Haruka. Sie hat meinen Kagebunshin ausgeschaltet… Wer weiß, was sie jetzt vor hat….“ „Sie hat deinen…. WAS?“ Er versuchte es zu unterdrücken, lachte aber schließlich laut. „Dieses Mädchen ist genial, findest du nicht, Itachi-san?“ Aber er brummte nur etwas und setzte sich in Bewegung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)