I wanna heal your pain von Sagashii (but what if I'm not strong enough) ================================================================================ Kapitel 4: tell me the truth ---------------------------- Tell me the truth Tora schloss leise die Tür zu Shou’s Zimmer und seufzte tief, ehe er sich zu Saga auf das Sofa setzte. „Er schläft jetzt.“, murmelte er leise, lehnte sich nach hinten und schloss die Augen. Saga schaute nun etwas ruhiger drein, immerhin hatte er schon den halben Aschenbecher mit Zigarettenstummeln gefüllt. Es hatte dem Brünetten wirklich einen triefen Schlag versetzt Shou so zu sehen. Der Blondhaarige hatte so hilflos in Tora’s Armen gelegen, da waren bei Saga alle Leitungen gerissen und wenn sein gesunder Menschenverstand nicht rechtzeitig eingesetzt hätte, wäre es Yazu noch um einiges schlimmer ergangen. Als sie sich dann auf den Weg zu Toras Wohnung gemacht hatten, hatte Shou immer wieder die Worte ‚Nicht schon wieder’ gewimmert. Saga verstand nicht, was der Blonde damit meinte, doch so langsam dämmerte es ihm, was mit Shou passiert sein könnte, als er damals zu Tora kam. Denn so wie der Schwarzhaarige reagiert hatte, schien es fast so, als wenn er das alles schon einmal gemacht hätte. Denn Tora hatte Shou sofort in die Dusche gesteckt und ihn danach in sein Bett verfrachtet, ihn beruhigt und ihm einen Tee gemacht. Wenn Sagas Gedanken stimmen sollten, würde das auch so einiges an dem Verhalten des Blonden erklären. „Tora?“, fragte er den Schwarzhaarigen leise, „das mit Shou. Er hat immer wieder gesagt ‚Nicht schon wieder’. Ist ihm schon mal so was passiert?“ Tora nickte leicht und schnappte sich eine von Sagas Zigaretten. Er inhalierte den bläulichen Rauch tief und sah dann wieder zu dem Brünetten. „Hai.“, bestätigte er noch mal sein Nicken, „ Er wurde vor fast vier Jahren brutal vergewaltigt. Der Kerl, der ihm das angetan hatte, wollte ihn dabei umbringen, doch ich war zum Glück früh genug da. Der Alte hat schleunigst die Flucht ergriffen, als er mich sah und ich bin zu Shou hin. Der Anblick war wirklich schrecklich. Er war blutüberströmt und lag auf dem kalten Boden in seiner eigene Blutlache. Ich dachte schon, ich wäre zu spät, weil er sich nicht mehr bewegt hatte, doch Shou hat noch ganz schwach geatmet. Da hab ich ihn dann einfach mit zu mir nach Hause genommen und ihn versorgt.“ Tora seufzte wieder tief, denn die Erinnerungen an damals zerrten stark an seinen Nerven, da er Shou nie wieder so leiden sehen wollte und heute wäre es fast wieder so weit gewesen. Der Brünette hatte sich schon wieder eine Zigarette angezündet, denn er brauchte das jetzt einfach um sich zu beruhigen und das ganze zu verarbeiten. „Deswegen ist er immer so zurückhaltend?“, Saga drückte den Stummel aus und sah wieder zu Tora. „Ja, Shou hat lange Zeit niemanden, außer mir, an sich herangelassen, aber das hast du ja auch mitbekommen.“ Saga wollte grade etwas darauf erwidern, als die Tür zu shou’s Zimmer aufgeschoben wurde und der Blonde in eine Decke gehüllt ins Wohnzimmer kam. Er schlich auf das Sofa zu, zerrte die Decke enger um seinen dünnen Leib und ließ sich dann auf dem Sofa neben Saga nieder, allerdings mit großem Abstand. “Hey“, meinte Tora leicht lächelnd, „Du sollst doch schlafen und dich ausruhen.“ Shou nickte leicht, meinte dann aber das er nicht schlafen konnte und Tora verstand. Der Blonde wollte einfach nicht alleine schlafen, da ihn sonst wieder seine Träume packen würde, doch das wollte er nicht vor Saga zugeben. Doch Tora stutzte leicht, als Shou sich auf das Sofa zu Saga setzte, denn der Sessel oder das andere Sofa waren ja auch frei. Vor vier Jahren hatte er sich immer in den Sessel gesetzt und sich von allen abgeschottet, damit ihn auch ja niemand berühren konnte. Er hatte die Beine angezogen, soweit es ohne schmerzen eben ging und die Arme darum gelegt, sich in eine Decke eingewickelt und einfach nur orientierungslos vor sich hingestarrt. Und jetzt saß er hier neben Saga auf dem Sofa und unterhielt sich leicht mit dem Brünetten, lächelte ein wenig und ließ es schließlich sogar zu, dass der Brünette vorsichtig einen Arm um seine Taille legte. Vielleicht wollte Shou sich nicht wieder so zurückziehen wie damals und sich nicht von allen fernhalten, sondern vertrauen schaffen und versuchen sich helfen zu lassen, um das ganze leichter zu verarbeiten. Und wie es aussah, wollte Saga ihm wohl dabei helfen, denn er ließ Shou keinen einzigen Moment aus den Augen und versuchte ihn mit seinen Worten zu beruhigen. Tora lächelte zufrieden, denn vielleicht konnte das der Ansatz sein, dass aus den Beiden eines Tages doch noch mehr wurde, als bloß Freunde, denn der Schwarzhaarige wusste, das Shou sich nichts sehnlicher wünschte als mit Saga glücklich zu werden. Vielleicht bemerkte der Brünette ja auch durch seine Hilfe endlich, dass der Kleine starke Gefühle für ihn hegte und er endlich mal sein Singledasein an den Harken hängen sollte. Der Schwarzhaarige beschloss in die Küche zu gehen und sich Kaffee zu kochen, denn er wurde müde, aber wollte ungern einschlafen, während es Shou so schlecht ging. Er ließ sich auf einem der Stühle nieder, schaute gedankenversunken auf die grell beleuchteten Straßen Tokios und trank ab und zu einen Schluck aus seiner Tasse. „Tora..?“, murmelte Shou leise und tapste in die Küche, blieb neben dem Größeren stehen. Dieser hob nur den Kopf und zeigte damit, dass er aufmerksam war. „Danke.“ Shou lächelte leicht, strich Tora über die Schulter und verließ die Küche dann wieder, ging zurück ins Wohnzimmer und ließ sich neben Saga auf der Couch nieder, bettete seinen Kopf auf den Beinen des Brünetten und ließ es zu, dass dieser ihm den Nacken kraulte, während er langsam in das Reich der Träume abdriftete, dorthin, wo ihm keiner Schmerzen zurügen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)