Missverständnisse von LadySesshomaru ("Das Hündchen" 2) ================================================================================ Kapitel 1: Seto --------------- Alles spielt ca zwei Wochen nach „Das Hündchen“ Seto: Sexentzug und Eifersucht. Was für eine Mischung. Man sollte denken, dass dies für Seto Kaiba keine Probleme darstellen würde. Er sieht gut aus, ist begehrt und vor allem: Er hat Geld. Also eigentlich kein Problem. Oder? Er ist schwul und hat einen Freund. Auch kein Problem? Doch. Denn dieser hatte vor zwei Wochen beschlossen nicht mehr mit ihm zu schlafen. Zwei ganze verdammte Wochen. Ich renne wie ein Tier im Käfig in meinem Büro herum. Bis gerade eben hatte ich noch verzweifelt versucht mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. “Joey. Du verdammter Mistkerl !“ Ich kann nur noch an Sex denken. An Joey über, unter und in mir. „So kann ich doch nicht arbeiten!“ Ich muss mir dringend etwas überlegen. Und dann ist da noch das zweite Problem. Joey ist nur noch im Doppelpack mit dem Hündchen anzutreffen, dass er sich vor knapp drei Wochen angeschafft hatte. Immer und überall dieser Hund. Jedes mal wenn ich Joey und diesen Hund sehe, kocht es in mir. Doch ich würde es nicht zugeben. Niemals. Ich hatte vor 4 Wochen beschlossen, die Firmaleitung jemandem zu übertragen, um somit mehr Zeit mit Joey verbringen zu können. Es soll eigentlich eine Überraschung werden. Ich setze mich in meinen Sessel und massiere mir die Schläfe. „Ganz Ruhig. Es ist fast vorbei. Du musst nur noch kurz durchhalten.“ Doch so langsam komme ich an meine Grenzen. Joey hatte es sogar so ernst gemeint nicht mehr mit mir zu schlafen, dass er kurzerhand zu Mokuba ins Zimmer gezogen ist. Im ersten Moment spielte ich mit dem Gedanken ihn im Schlaf zu überraschen. Aber das konnte ich vor Mokuba natürlich nicht riskieren. „Dieser verdammte Mistkerl.“ Ich stehe auf. Wir müssen reden. Sofort. Von unten höre ich Joey und den Hund. „Nun ja, so weiß ich wenigstens wo sie sind.“, murmele ich. „Auf in den Kampf.“ Wie ich es hasse mich bei anderen zu entschuldigen und ihnen etwas zu erklären. Ich begebe mich in den Garten. „Joey.“ „Joey!“ „Hier!“, kommt es hinter ein paar Bäumen hervor. Joey tritt hervor. Er lacht, tritt an mich heran und versucht mich zu umarmen. So gerne ich es erwidern würde, doch ich muss erst mit ihm reden. „Was ist Seto?“ Er scheint zu spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist. „Joey, wir müssen reden.“ Ich ziehe ihn in die Villa. „Was ist denn?“, fragt er im laufen. Er lacht nicht mehr. Als er den Hund auf den Arm nimmt ist es genug. Ich schreie ihn an. Ohne Grund wie es für ihn scheinen muss. „Wieso ist dieser blöde Hund eigentlich immer bei dir? Kann er uns denn nicht ein Mal in Ruhe lassen?“ Joey sieht geschockt aus, doch in dem Moment ist es mir egal. Ich sehe nur noch diesen verdammten Hund. Der Hund verkriecht sich winselnd in Joeys Armbeuge. „Boah, Kaiba!“, Joey sieht mich wütend an. Kaiba nennt er mich nur wenn er wütend ist, schießt es mir durch den Kopf. „Ich weiß nicht was du hast, doch komm erst mal wieder runter. Den Hund habe ich mir schließlich nur angeschafft, damit ich mich nicht mehr so einsam fühle. Wer vernachlässigt mich denn seit Wochen? Wir sehen uns kaum noch und du bist fast den ganzen Tag nur noch in der Firma oder im Büro. Sollte es dir egal sein, dass ich mich allein fühle sag es mir und ich gehe.“ „Was?“, etwas in mir schreit auf. „Wie könnte es mir egal sein?“ Doch anstatt das zu sagen sage ich voller Wut: „Dann geh doch! Vielleicht herrscht hier drin dann endlich wieder Ruhe!“ „Scheiße!“, schießt es mir durch den Kopf. Joey dreht sich um und mir ist, als würden Tränen sein Gesicht hinunterlaufen. Dann geht er ohne ein Wort zu sagen aus dem Raum. Verdattert bleibe ich stehen. Verdammt, was habe ich gesagt? Doch anstatt ihm hinterherzulaufen fällt mir ein, dass ich in einer Stunde ein Meeting habe und ich gehe in mein Büro um meinen Mantel zu holen und loszufahren. Kapitel 2: Joey --------------- Joey: „Kaiba, du Arsch!“ Heulend und wütend renne ich in Mokubas Zimmer, in dem ich zurzeit wohne. Kaiba soll sehen was er davon hatte. Mir fällt auf ich ihn wieder Kaiba nenne. So nenne ich ihn immer wenn ich wütend bin. Aber heute hat er es übertrieben. Ich nehme den Rucksack und packe ein paar Sachen von mir ein. Wenn er mich unbedingt loswerden will soll er es haben. Ich frage mich ob es ihm überhaupt je ernst war, oder ob er nur ein Spielzeug gebraucht hatte. Dann war ich ihm ja genau richtig gekommen. Erneut kommt mir die Szene in der Schule in den Kopf und ich überlege ob er es nicht doch im Scherz gesagt hatte. Einem Kaiba war alles zuzutrauen. Ich nehme den vollgepackten Rucksack und gehe aus dem Zimmer. Im Setos Büro höre ich ihn werkeln. Es war ihm wirklich nicht ernst wenn er jetzt schon wieder arbeiten kann. „Arschloch.“ Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Ich bin doch so ein Idiot. Seto kommt angelaufen. Schwanzwedelnd. Als er meine Tränen sieht stellt er den Kopf schief. Ich hebe ihn hoch und er leckt mir übers Gesicht. „Dann bist du wohl noch der einzige, der zu mir hält?“, frage ich ihn. Er versteht mich nicht, wie könnte er auch, und drückt nur den Kopf gegen meine Brust. Ich sehe das mal als Bestätigung. Als ich das Haus verlasse sehen mich die Dienstmädchen mitleidig an. Mir ist das egal. Ich verabschiede mich nicht. Ist auch egal. Ich werde eh nicht mehr zurückkommen. Nur schnell weg. Sonst überlege ich es mir vielleicht noch anders. Schnell weg von der Villa und dem Mann, der mir gerade sehr weh getan hatte. Ich heule immer noch leicht. Erneut schleckt mir Seto übers Gesicht. „Ganz Ruhig, es wird alles gut.“ Ich versuche ihn anzulächeln. Es will mir nicht richtig gelingen. Kapitel 3: Seto --------------- Seto: „Joey.“ Ich habe mittlerweile fast die ganze Villa abgesucht, doch Joey ist nirgends zu finden. „Joey!“ Das Dienstmädchen hinter mir spricht mich verschüchtert an. „Mr. Kaiba, Joey…Mr. Wheeler hat vor knapp drei Stunden die Villa verlassen. Er sah sehr mitgenommen aus. Wenn ich das so sagen darf.“ Joey? Ich sollte ihnen mal wieder sagen, dass sie Bedienstete sind. Und keiner von ihnen nennt ihn Joey! Doch anstatt sage ich nur:„ Schicken sie mir Roland. Er soll in meinem Zimmer auf mich warten.“ Das Mädchen dreht sich um und keine fünf Minuten später stand Roland vor mir. Draußen wird es langsam Dunkel „Mr. Kaiba?“, er räuspert sich. „Roland, ich möchte, dass sie sich ein paar Leute schnappen und nach Joey Wheeler suchen. Er müsste sich noch irgendwo in der Nähe aufhalten.“ Ich glaube nicht, dass er sonderlich weit gekommen ist. Drei Stunden. Es ist mir gar nicht aufgefallen. „Sobald sie ihn gefunden haben, bringen sie ihn zu mir. Ob er will oder nicht. Verstanden?“ „Natürlich.“, Roland sieht mich an als hätte ich ihn zu einer Straftat aufgefordert. Vielleicht würde ich das, wenn Joey nicht freiwillig zurückkommen will. Natürlich würde ich das. Ich will Joey wieder haben. „Wie ein kleines Kind!“, schießt es mir durch den Kopf. Ich will, Ich will, Ich will. Aber will er? Ich hatte ihn als selbstverständlich genommen. Wenn etwas in meinem Besitz ist, lasse ich es nicht mehr los, bis ich dessen überdrüssig bin. Roland hatte schon längst das Haus verlassen, als ich mich von meinen Gedanken befreie und mich auch auf den Weg mache ihn zu suchen. Verdammt ich hatte weiß Gott besseres zu tun als ihn zu suchen. Doch was solle ich machen? Also begebe ich mich in die Garage. Verdammt. Erst lässt er mich zwei Wochen schmoren und jetzt haut er auch noch ab. Ich seufze. Ich muss arbeiten. Doch jetzt war nicht daran zu denken. Ich wiederhole mich, denke ich. In der Garage stehen viele verschiedene Autos. Und ein einziges Motorrad. Als Joey und ich vor ein paar Wochen in der Stadt waren hatten wir es gesehen und Joey wollte es unbedingt haben. Ich habe es dann ein paar tage später heimlich gekauft und bewahre es hier auf . Eigentlich wollte ich es ihm in ein paar Tagen geben. Als Überraschung. Wenn das alles durchgestanden wäre. Dann hätte ich ihm auch erklärt wieso ich so wenig Zeit hatte in den letzten Wochen. Und er haut einfach ab! Verdammt! So ein Idiot! „Komm zurück.“, flüstere ich und streiche über das unbenutzte Leder der Maschine. Ich wende mich dem Auto zu, das ich als schnellstes empfand und steige ein. Nur herumsitzen liegt mir nicht. Kapitel 4: Joey --------------- Joey: Ich habe erst vor ein paar Stunden die Villa verlassen. Doch ich will schon wieder zurück. Zurück zu dir, der du mir so wehgetan hast. Zurück in deine Arme, die mich sonst immer festgehalten hatten. Draußen wird es langsam dunkel. Und kalt. Kein Wunder, es ist schließlich schon Ende Oktober. „Am 25. Oktober hast du Geburtstag“, fällt mir ein. In 4 Tagen. Ich frage mich ob du überhaupt nach mir suchst. Du hast selbst gesagt ich solle gehen. Seto, das Hündchen, liegt auf meinem Schoß und schläft schon längst. Mein Verstand sagt mir, dass ich sofort zur Villa zurückkehren soll. Ich weigere mich auf ihn zu hören. Wie viel Uhr ist eigentlich? Ich weiß es nicht. Meine Uhr hatte ich vorhin verloren als ich vor zwei Schlägertypen weggerannt war. Ich weiß nicht was sie wollten. Es ist mir auch egal. Meine Gedanken drehen sich nur noch um dich. Ich frage mich ob es dir je ernst war. Oder hast du mich nur als Spielzeug benutzt? Wurdest du meiner überdrüssig und hattest die Gelegenheit nur genutzt um mich loszuwerden? Wenn ja, dann hättest du es mir nur zu sagen brauchen. Seto, hast du mich wirklich nur benutzt? Das will ich nicht glauben. Sonst wären die ganzen letzten Monate eine einzige Lüge gewesen. „Ich werde solange nicht zurück gehen, bis Seto mich findet.“ Mein Entschluss steht fest. Und wenn er mich nicht finden würde… Tja, was dann? Ich lege mich auf den Boden und Seto neben mich. Was dann sein sollte würde ich sich später überlegen. Kapitel 5: Seto --------------- Seto: Ich komme wieder nach Hause. „Mist. Ich war jetzt überall. Bei seinen Bekannten, bei ihm daheim und wo er sonst noch hätte sein können.“ Joey. Ich parke das Auto wieder ein und steige aus. Jetzt will ich nur noch duschen. Und Joey. Wobei letzteres ein Problem ist. Wo ist er? Es ist jetzt komplett dunkel. Wo auch immer Joey jetzt ist, er muss ziemlich allein sein. „Ist Roland schon da?“, frage ich das Dienstmädchen. „Nein Mr. Kaiba.“ „Schicken sie ihn sofort zu mir wenn er ankommen sollte.“ Ich gehe die Treppe hoch um so schnell wie möglich ins Bad zu kommen und duschen zu können. Ich entkleide mich und steige unter die Dusche. Als mir das Wasser am Körper hinunterläuft fällt mir Joey erneut ein. Bin ich etwa wirklich daran schuld, dass er abgehauen ist? Ich erinnere mich wieder an den Tag von vor zweieinhalb Wochen. An dem Tag war Joey überraschend in der Firma aufgetaucht als ich gerade Mittagspause hatte. Ohne ein Wort zu sagen hatte er mir einen geblasen. Es hätte jederzeit jemand hereinkommen können. „Joey.“ Ich habe die Szene genau vor Augen. Meine Finger gleiten tiefer. Als ich mir Joeys Gesicht vorstelle nachdem ich gekommen war und ihn nahm, kam ich. Ich vermisse es. „Joey.“ Ich fühle mich jetzt zwar besser, doch Joey kann es nicht ersetzen. Ich ziehe mir den Eisblauen Bademantel an und gehe ins Schlafzimmer. Dort wartet Roland. „Haben sie ihn gefunden?“ „Nein, tut mir leid. Wir werden morgen früh weitersuchen.“ „In Ordnung. Sie können gehen.“ Roland verlässt das Zimmer. „Joey… Wo bist du nur?!“ Ich muss ihn schnell finden. Schließlich hatte ich Joey eine Menge zu erklären. Doch auch die nächsten zwei Tage brachten kein Ergebnis. Auch Mokuba macht sich Sorgen. Die Beiden hatten zwar schon Meinungsverschiedenheiten gehabt, jedoch hatte Joey sich danach nie verkrochen und sich nicht mehr blicken lassen. „Seto muss ihn wohl wirklich sehr verletzt haben.“ Er kennt seinen Bruder. Er wusste wie dieser sein konnte. Ich lasse mir nichts anmerken. Fast nichts. Zwar verlasse ich früher als sonst das Haus und komme später als sonst zurück, doch an meinem Verhalten ändere ich nichts. Ich komme an diesem Abend extrem spät nach Hause. Es regnet. Joey habe ich nicht gefunden. Ich bin erschöpft. Den ganzen Tag war ich in Domino City auf der Suche nach ihm gewesen. Gebracht hatte es nichts. Erschöpft schlafe ich schließlich irgendwann ein. Kapitel 6: Joey --------------- Joey: Es ist verdammt kalt. Außerdem hatte es vor Stunden begonnen zu regnen. Ich weiß nicht wie lange ich hier schon liege. Ich weiß nur, dass ich friere und Seto sich an mich gekuschelt hatte um sich irgendwie warm zu halten. Mir tut alles weh. Ich hatte mir gestern Nacht einen schnupfen zugezogen. „Wie bin ich nur auf diese Hirnverbrannte Idee gekommen?“, frage ich mich zum tausendsten Mal. Ich fühle mich überhaupt nicht wohl und erinnere mich an den Tag als mein Vater mich hinausgeworfen hatte. Ich hatte danach in diversen Hotels und Herbergen gewohnt. Doch mir ging immer wieder das Geld aus und ich musste auf der Straße schlafen. Erst konnte ich es gut verheimlichen. Dann hatte Tristan es herausgefunden. Ich hatte abgelehnt als er mich fragte ob ich bei ihm wohnen wollte. Ich weiß nicht mehr wieso. Vielleicht weil ich auch noch einen gewissen Stolz hatte. Jetzt bereue ich es. Ich bin allein. Alle die ich je kannte waren weg. Yugi war gleich nach dem Abschluss nach Ägypten gegangen. Er wollte Archäologe werden. Tea ist nach Amerika. Sie ist dort auf eine Tanzschule um sich ihren Traum zu verwirklichen am Broadway zu tanzen. Tristan und Duke hatten sich entschlossen zusammen nach Europa zu gehen und dort Dungeon Dice Monsters zu verbreiten. Man telefonierte zwar, doch dass ist nichts im vergleich als wir noch zusammen waren. Und jemand anderen habe ich nicht. Außer Seto. Er ist in Japan geblieben. Vielleicht wegen mir, vielleicht auch nur wegen seinem Bruder. Wer weiß? Ich habe mich darauf verlassen mit ihm mein Leben wieder in den Griff zu kriegen und einer geregelten Arbeit nachzugehen. Ich fasse mir an die Stirn. Sie ist heiß. „Verdammt. Jetzt auch noch Fieber. Das gibt’s doch nicht.“ Der kleine Hund windet sich. Bevor ich einschlafe lasse ich ihm mehr Spielraum. Kapitel 7: Seto --------------- Seto: Mitten in der Nacht wache ich auf. Vor dem Fenster höre ich ein lautes bellen. Es regnet immer noch. Scheißhund. Ich sehe auf die Uhr. 4.25 Uhr „Diesen Scheißköter bringe ich um!“, entfährt es mir. Jetzt raubt er mir auch noch den Schlaf. Widerwillig stehe ich auf und laufe auf den Gang und ins Wohnzimmer. Ich mache die Terassentür auf und lasse den Hund hinein. Der Hund. Es macht klick in meinem Kopf. Wo kommt der auf einmal her? Er zieht mittlerweile an meinem Hosenbein als will er dass ich mitkomme. Joey? Hatte er ihn nicht mitgenommen? Ich hebe den Hund hoch. Er ist ganz nass und zittert. „Weißt du wo Joey ist?“, frage ich ihn. Idiot. Es ist ein Hund, der kann dir nicht antworten. Doch der Hund „wuffte“. Anscheinend weiß er doch wen ich meine. „Das werte ich als ja und wehe nicht!“ Ich ziehe meinem Pyjama aus, werfe mich in meinen Anzug und den Mantel und nehme den Hund wieder auf den Arm. Da er immer noch zittert wickle ich ihn in mein Pyjamahemd. Dann verlassen wir zusammen das Haus. Kapitel 8: Joey --------------- Joey: Das erste was ich wahrnehme als ich aufwache ist, dass das Kissen nach Seto riecht. Nach Seto? Was für ein Traum. Ich muss noch träumen. Ich lag schließlich gestern Nacht noch auf der Straße. Ich spüre den Hund nicht mehr an mir. Entweder er ist weggelaufen oder hatte sich einen anderen Platz gesucht. Hoffentlich das erste. Ich will nicht mehr allein sein. Diese verdammten Kopfschmerzen. Mein Kopf ist immer noch heiß. Das verflixte Fieber ist hartnäckig. Ich setze mich auf. Verdutzt schaue ich mich um. Ich bin mir sicher wach zu sein, doch ich muss immer noch träumen. Setos Zimmer. Wie bin ich hierhergekommen? Ich kann mich an nichts erinnern. „Ich halluziniere.“, flüstere ich leise. „Keineswegs Joey.“, kommt es von Links. Ich sehe mich um. Dort sitzt Seto. Auf dem Sofa. Das gibt’s doch nicht! Langsam steht er auf und kommt auf mich zu. „Seto?“, ich glaube immer noch nicht dass ich hier bin. Er reagiert indem er mir tief in die Augen sieht. „Seto?“, frage ich erneut. Kapitel 9: Seto --------------- Seto: „Joey, leg dich wieder hin.“ Ich bin wütend. Wie konnte er sich nur so einer Gefahr aussetzen? Ich hatte ihn letzte Nacht am Hafen gefunden. Er lag in einer alten Lagerhalle auf dem kalten Boden. Ich hatte schon angst er wäre tot so kalt und nass wie er war. Wie froh ich war als er noch atmete als ich ihn aufhob würde er nie erfahren. Und wie verärgert als ich feststellte, dass er Fieber und schnupfen hatte. Er hätte sofort zurückkommen sollen als er merkte, dass er Krank wurde! Sofort hatte ich ihn ins Auto gebracht und ihn mit den dortigen Decken zugedeckt. Er sah erbärmlich aus. Daran ist nur dieser Hund Schuld! Auf gewisse weise bin ich jedoch froh, dass der Hund existiert. Ohne ihn hätte ich ihn nie gefunden. Sofort als wir wieder zu Hause waren hatte er sich auf dem Sofa eingerollt und schlief wieder ein. Ich hatte nichts dagegen. Schließlich musste ich erst Joey versorgen. Also zog ich ihn aus und legte ihn bekleidet mit meinem Bademantel in mein Bett. Genauso wenig braucht er nicht zu erfahren, dass ich die ganze Nacht da saß ihn ansah und mich fragte was genau ich falsch gemacht hatte. Jetzt sitzt Joey vor mir. Verwirrt. Aber er lebt und bekommt langsam wieder einigermaßen Farbe im Gesicht. Innerlich atme ich auf. „Seto?“, fragend sieht er mich an.. Als zweifele er, dass ich wirklich anwesend bin. Als ich reagiere scheint er sich dessen gewiss zu sein. Er neigt seinen Kopf nach unten zur Decke und fängt an zu sprechen. „Seto… Ich, ähm… Es tut mir Leid.“ Ich kann ihm ansehen was es ihn kostet dies zu sagen. „Ich hätte nicht so reagieren dürfen. Ich war nur so wütend. Erst lässt du mich allein und dann hast du auch noch etwas gegen das Tier und…“ „Köter, sei still.“ Das ist unabsichtlich gewesen. Doch er verstummt sofort. „Versuch jetzt bloß nicht irgendwas zu erklären.“ Joey sieht mich geschockt an. Was denn? Ich will doch nur dass er ein Mal still ist! Dann dreht er den Kopf wieder zur Decke und erneut fließen Tränen. Nein, Nein, Nein! Verdammt was soll ich denn jetzt machen? Ich kann nicht trösten oder ähnliches. Unsicher setzte ich mich an den Bettrand und tue das erstbeste was mir einfällt. Ich nehme Joeys Kopf in die Hand und küsse ihn. Oh Gott wie mir das gefehlt hat. Doch irgendwie erreiche ich damit nur das Gegenteil. „Joey. Joey! Joey verdammt! Hör auf!“ Ich komme mir blöd vor. „Seto?“, murmelt Joey leise. „Hm?“, zu mehr war ich gerade nicht im Stande. „Bist…du mich wirklich…Leid.“ Joey entzieht sich mir. Was?? Ich verstehe gar nichts mehr. Kapitel 10: Joey ---------------- Joey: Ich muss es jetzt endlich wissen. Ich habe angst vor der Antwort, doch muss ich ihn jetzt endlich fragen. Ich bin mir nicht mehr so sicher dass Seto mich noch will. Überhaupt nicht sicher. Also frage ich. „Seto?“ „Hm?“, sagt er nur. „Bist… du mich wirklich…Leid?“, das unvermeidliche ist ausgesprochen. Seto zuckt spürbar zusammen. Er sieht weg. Entweder er fühlt sich ertappt oder ihm ist etwas peinlich. Nur was soll ihm jetzt peinlich sein? Scheiße ich habe es geahnt. Oder ist es doch ein Gutes Zeichen? Er weicht ihm aus. Seto hatte mir zwar erklärt was er für mich fühlte als er vor fast 4 Monaten den Brief gelesen hatte, doch in 4 Monaten konnte sich viel ändern. Besonders derartige Dinge wie Gefühle. Ich spüre wie meine Kopfschmerzen langsam wieder stärker werden. Seto steht auf und geht, ohne ein Wort zu sagen, zum Kleiderschrank. Was soll das?, frage ich mich. Dann schmeißt er mir eines meiner Oberteile und eine Jeanshose zu und sagt nur:„Zieh dich an.“ Er will mich rausschmeißen? In meinem Zustand? Er ist wirklich ein Arsch. Ich ziehe mich an und stehe langsam auf. Nur nicht mehr weinen! Im ersten Moment dreht sich alles um mich und ich musst mich an der Wand abstützen. „Dann…sollte ich wohl…gehen.“ Will ich sagen. Doch er lässt mich nicht ausreden. Er nimmt meine Hand und zieht mich aus dem Zimmer. So schnell will er mich also loswerden? Ich fühle mich beschissen. Noch immer versuche ich krampfhaft nicht mehr zu weinen. Ich liebe Seto über alles. Und er will mich nur noch so schnell wie möglich loswerden. Als wir die Treppe hinunterlaufen muss ich aufpassen. Fast falle ich hin, so benommen wie ich bin. Doch ihn scheint das nicht zu interessieren. Er hat es nur noch eilig. Kapitel 11: Seto ---------------- Seto: Joey, frag doch so was nicht. Wie könnte ich dich leid sein? Doch anstatt irgendwas zu sagen werfe ich ihm nur Klamotten hin und weise ihn an sich anzuziehen. Wieso verzieht er auf einmal das Gesicht? Tut ihm etwas weh? Soll ich doch noch warten? Nein! Nie im Leben würde ich ihm sagen wie vermisst ich ihn hatte. Was für Sorgen ich ausgestanden hatte. So etwas war gar nicht meine Art. Es muss jetzt sein. Ich muss es ihm irgendwie begreiflich machen. Ich packe seine Hand. Sie ist heiß. Sein ganzer Körper ist heiß. Er hat immer noch Fieber. Aber das ist mir jetzt egal. Ich hoffe nur, dass er nicht gleich umkippt. Aber ich kann nicht mehr länger warten. Also ziehe ich ihn mit in die Garage. Wie schon gesagt. Ich habe keine Ahnung von Gefühlsdingen. Also muss ich es ihm jetzt zeigen. Sofort. Dann wird er schon verstehen. Hoffe ich zumindest. Ich hasse nichts mehr als mich zu blamieren. Und wenn ich ihm meine Gefühle mit einem „Ich liebe dich“ erklären müsste würde ich mich blamieren. Ganz sicher. Er muss es so begreifen! Kapitel 12: Joey ---------------- Joey: Die Garage? Was will er denn da? Ich verstehe gar nichts mehr. Als wir Richtung Ausgang liefen war ich mir noch sicher er würde mich gleich rausschmeißen. Aber dem ist nicht so. Jetzt stehe ich in der Garage vor einem Motorrad und Seto sagt zu mir:„Das ist für dich.“ „Was?“, ich verstehe nicht? „Das ist für dich.“, wiederholt er. „Wie für mich?“ „Das ist deins. Du wolltest es doch unbedingt haben!“, Seto sieht verwirrt aus. Ich verstehe immer noch nicht. Dann verstehe ich. „Du mieses Arschloch!“, schreie ich ihn an. „WAS?“, Seto sieht perplex aus. Er hatte wohl mit allem gerechnet nur nicht mit dieser Reaktion. Hatte er etwa gedacht ich würde mich freuen? Nein, so ein Arsch ist er jetzt auch wieder nicht. Oder? Zweifel erfassen mich. „Joey. Ich will dir das Motorrad schenken, es ist doch das was du wolltest oder? Was passt dir denn jetzt nicht mehr?“ Fassungslos sehe ich ihn an. Das konnte doch jetzt nicht sein ernst sein? „Als Schweigegeld?“, ich sah ihn traurig an. „Vertraust du mir so wenig?“ Denkt er wirklich ich würde gleich sonst wohin rennen und jedem von uns erzählen? „Hä?“, entweicht es ihm. „Ob ich es dafür bekommen die Klappe zu halten?!“, sage ich lauter. Er sieht aus als hätte er sich verhört. „Was bitte? Joey, ich verstehe dich nicht. Was ist los?“, fast hilflos sieht er aus. Aber nur fast. Ich bin immer noch stinksauer. „Ja wenn nicht als Schweigegeld als was dann? Ich habe weder Geburtstag, noch ist Weihnachten oder sonstiges.“ Es kann nur dazu dienen. Seto sieht mich immer noch sprachlos an. „Denkst du wirklich so von mir? Denkst du wirklich es geht mir nur darum mein Gesicht zu wahren? Bin ich so ein Arsch für dich?“, irgendwie sieht er jetzt traurig aus. Ich verstehe nichts mehr. Wieso macht ihn das traurig? Er will mich doch immer noch loswerden! Ich nicke leicht. Schließlich fällt mir immer noch kein Grund ein. „Denkst du wirklich ich will dich loswerden?“ Wieder nicke ich. Er seufzt. Er seufzt? Er seufzt sonst nie! Mir wird schwindelig. Verdammtes Kopfweh! Habe ich wirklich etwas missverstanden? Er überbrückt den Abstand den ich zwischen uns gelassen hatte. „Joey. Wir müssen reden. Ich werde es dir erklären. Aber setz dich hin. Du siehst aus als würdest du gleich umkippen.“ Er hebt mich hoch und setzt mich auf die Kühlerhaube eines seiner Autos. Sie ist kalt. Ich bekomme Gänsehaut. Kapitel 13: Seto: ----------------- Seto: „Joey.“ Ich weiß nicht genau wieso er so von mir denkt. Es muss wohl meine Schuld sein. Ich hatte ihm früher wirklich übel mitgespielt. Trotzdem tut es mir weh. „Joey.“, fange ich an. „Es ist so… Also… Alles fing damit an, dass ich vor ein paar Wochen entschieden hatte die Leitung der KC jemandem zu übertragen. Deswegen war ich auch so beschäftigt. Es musste erst mal jemand geeignetes gefunden werden. Und dann die Einarbeitung. Das braucht Zeit.“ Verdammt. Ich stottere. Ich stottere nie! Joey sieht mich an. Seine Augen werden größer. Er hatte wohl mit etwas anderem gerechnet. Na gut, weiter im Text. „Und eigentlich wollt ich dir das heute sagen und dir dann als zweite Überraschung das Motorrad schenken. Das alles diente nur dazu dass ich mehr Zeit mit dir verbringen konnte. Ich sah doch wie sehr es dich belastete wenn ich bis spät in die Nacht arbeitete.“ Scheiße, hör mit dieser Gefühlsdusselei auf. Und dem stottern, ermahne ich mich selbst. Joey scheint noch zu verarbeiten was ich ihm gerade gesagt hatte. „Dachtest du wirklich ich wollte dich loswerden?“ Er nicke beklommen. Ich seufze erneut. „Kleiner Vollidiot!“ Dann nehme ich ihn in den arm. „Joey ich sag das jetzt nur ein Mal, aber … ich brauche dich!“ Joey will sich aus meinem Griff befreien. Doch dass lasse ich nicht zu. Dazu ist mir das viel zu peinlich. Außerdem spüre ich wie mein Gesicht rot wurde. Gut, dass uns niemand sehen kann. „Alles Gute zum Geburtstag.“, murmelt Joey. „Du wolltest es mir von Anfang an heute sagen oder?“, fragt er. Ich nicke nur. Wenn ich jetzt etwas sage wäre es nur wieder etwas Gefühlsdusseliges gewesen. „Danke… und… Sorry. Tut mir Leid.“ Er hat es begriffen. Ich atme auf. „Vergiss es. Aber dafür schuldest du mir was.“, sage ich. „Und ich weiß auch schon was. Du versprichst mir nie wieder wegzulaufen.“ Ich sehe ihm nun doch in die Augen. „Ich finde dich immer und überall mein Hündchen.“ „Und außerdem… Sobald du wieder gesund bist, schlafen wir wieder miteinander!“ Ich sehe wie Joey Mundwinkel sich nach oben verzogen. Er grinst. Endlich! „Und Seto? Was ist mit ihm?“, fragt er mich. Der Hund. Eigentlich will ich ihn immer noch loswerden. „Der darf bleiben. Er hatte mich ja schließlich zu dir geführt. Aber hier gibt es nur einen Seto Kaiba, also überleg dir gefälligst einen anderen Namen.“ Jetzt lacht er. Sexentzug und Eifersucht. Was diese beiden Dinge alles mit einem anstellen können hatten sie beide erfahren. Beides hatte sich an diesem Tag erledigt. Joey wusste nun auch, dass bei einem Seto Kaiba Taten genauso viel zählten wie Worte und er nahm sich vor in Zukunft geduldiger zu werden. Er hatte von Seto noch nie ein richtiges „Ich liebe dich“ gehört. Doch auch so wusste er dass er ihn liebte. Er hatte ihn schließlich gesucht und gefunden. Vielleicht würde er es ja doch einmal von ihm hören. Aber selbst wenn. Dies wäre dann eine ganz andere Geschichte. So Fertig. Ich hoffe es hat euch gefallen. Also mir hat´s Spaß gemacht die Fortsetzung zu schreiben x) Hoffe es is nich zu schnulzig oder so XD Feedback gern gesehen :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)