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Liebe

oder wie diese Gefühl heißt
von

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Der Anfang vom Ende

Battle City war beendet, Ziegfried zur Vernunft gebracht und der Pharao hatte seine ewige Ruhe gefunden.
 

Nur ich finde keine Ruhe.

Immerzu muss ich an dich denken!

Seitdem du, Joey, in Battle City ins Koma gefallen warst, wusste ich, dass ich mehr empfand für dich als Freundschaft.

Es ist zum verrückt werden.

Als du uns allen erklärtest, du seiest schwul hatte ich noch eine Chance gewittert.

3 Monate später hattest du mir, vorerst im Geheimen und freudestrahlend, eröffnet, dass du mit Kaiba zusammen bist.

Verdammt.

Wisst ihr was das für ein Gefühl ist?

Ich tat so als würde ich mich freuen.

Du hattest Gott sei Dank nichts bemerkt.

Auch nicht, wie ich langsam fast wahnsinnig wurde da ich keine Chance mehr bei dir hatte.

Das ist jetzt schon fast ein halbes Jahr her.

Du bist schon längst bei ihm eingezogen.

Bei ihm!

Seto Kaiba.

Dieser Wixxer!

Er hatte dich davor doch nur fertiggemacht.

Wie konntest du ihm das so einfach verzeihen?

Ausgerechnet ihm?!

„Ich liebe ihn einfach.“, sagtest du als ich dich gefragt hatte.

Du liebst ihn?

Nein, und er dich auch nicht.

Dazu ist er gar nicht fähig!

Traurigkeit überkam mich.

Du und ich kennen uns jetzt schon 10 Jahre.

Ganze 10 Jahre.

Aber anstatt in mich verliebst du dich in das größte Arschloch, dass es gibt.

Seitdem er in der Mittelschule zu uns kam hatte er nichts anderes getan, als dich zu beleidigen.

Dann wurde ich wütend.

Wütend auf dich.

Der du dich in Kaiba verliebt hattest.

Der du einfach so von Liebe sprachst.

Und wütend auf ihn.

Er, der dich mir weggenommen hatte.

Wie hatte er es geschafft dir den Kopf zu verdrehen?

Ist es sein Geld?

Sein Aussehen?

Die Autos?

Sein Haus?

Oder was sonst?

Es konnte alles sein.

Außer Gefühle.

Ein Kaiba spricht nicht von Gefühlen.

Ein Kaiba nimmt sich was er braucht, benutzt es und wirft es weg wenn er es für nutzlos empfindet.

Genauso wird er es mit dir machen.

Du bist nur eines seiner Spielzeuge.

Und genau DAS werde ich dir heute Nacht beweisen.

Er wird dich einfach wegwerfen.

Davon bin ich fest überzeugt.

Versessen

Die Pistole in meiner Hand fühlt sich kalt an.

Eiskalt.

Genau wie seine Augen wenn sie mich oder einen anderen ansehen.

Auch dich hatten sie immer so angesehen.

Ich beobachte euch seit Wochen.

Seitdem ich diesen Plan gefasst hatte.

Sämtliche Pläne der Villa und der Umgebung hatte ich mir irgendwie beschafft.

Alles komplett auswendig gelernt.

Ich weiß genau wo euer Schlafzimmer ist.

Leise schleiche ich mich in den Garten und durchquere ihn.

Die Terassentür steht offen.

Eigentlich kommt hier ja auch keiner rein.

Ich war schon oft hier.

Du hattest mich immer wieder hierher eingeladen.

Ganz zum Leidwesen Kaibas.

Da hatte ich auch mitbekommen, dass die Tür nachts öfter offen steht.

Warum weiß ich nicht mehr.

Es war mir auch egal.

So komme ich schnell und ungesehen ins Haus.

Das Wohnzimmer ist riesig.

Der Mond erhellt es nur bedingt.

Ich gehe zur Tür.

Sie ist nur angelehnt.

Vorsichtig schiebe ich sie auf.

Wieso eigentlich?

Hier gibt es keine quietschenden Türen.

Hier ist alles perfekt.

Ist es das was dich an ihm so anzieht?

Diese Perfektheit, die du nicht besitzt?

Mir ist das egal.

Ich werde dich nehmen wie du bist.

Ich kenne dich seit 10 Jahren.

Alles an dir.

Erneut kommen alle Gefühle hoch.

Das Haus ist komplett dunkel.

Kein Wunder.

Es ist schließlich fast 4 Uhr.

Euer Schlafzimmer liegt im ersten Stock.

Als ich davorstehe wird mir doch etwas mulmig.

Doch ich halte an meinem Plan fest.

Langsam öffne ich die Zimmertür und trete ein.

Ich schalte das Licht an.

Ihr seht friedlich aus.

Alle beide.

Kaiba umarmt dich von hinten.

Du drehst dich um und vergräbst dein Gesicht in seiner Brust.

Er wird langsam wach.

Schließlich schlägt er die Augen auf.

„Das Licht?!“, murmelt er schlaftrunken.

Er richtet sich auf.

Noch hat er mich nicht bemerkt.

Er sieht zur Seite.

Wohl um sich zu vergewissern, dass du immer noch bei ihm liegst.

Dann neigt er seinen Kopf herunter und küsst dich.

Das ist zuviel.

Mir knallen die Sicherungen durch.

Ich liebe dich und es tut mir verdammt Leid.

„Kaiba, du Arsch!“, stoße ich aus und bewege mich langsam auf das Bett zu.

Jetzt bemerkt er mich.

„Tristan? Was? Wie kommst du hier rein?“

Er rüttelt dich.

„Joey?“

Du wachst auf.

Sehr schön.

„Seto, was ist? Lass mich…“

Auch du bemerkst mich.

„Tristan?“, deine Augen weiten sich als du die Pistole siehst.

„Was soll das?“, langsam bewegst du dich aus dem Bett.

Kaiba folgt dir.

„Tristan?“, als du dich auf mich zu bewegst, hält Kaiba dich zurück.

„Bleib. Er ist nicht bei Sinnen!“

Er zieht dich zu sich.

„Tristan?“, fragst du erneut.

Sprich meinen Namen nicht so aus, als würdest du an meinem Verstand zweifeln.

Ich antworte nicht sondern ziele mit der Pistole auf Kaiba.

Ich habe einen Plan durchzuführen.

Ich muss dir beweisen, dass Kaiba sich nicht geändert hat.

Dass er immer noch so eiskalt ist wie früher.

Dass du nur sein Spielzeug bist!

Dass er dich jederzeit opfern würde wenn sein Leben auf dem Spiel stehen würde.

„Kaiba. Liebst du Joey?“, frage ich ihn.

Er sieht mich an.

„Was?“

Das ist nicht das was ich hören will.

„Liebst du ihn?“

Jetzt siehst auch du ihn an.

Mit fester Stimme antwortet er mit ja.

Du wagst es von Liebe zu sprechen?

Ausgerechnet du?

Du, der du uns allen so viel angetan hattest?

Du, der du deinen Bruder fast umgebracht hättest?

Du, der du uns immer nur gehasst hast?

Du, der auf uns einen Mörder gehetzt hatte?

Du, der uns alle fast erschossen hatte?

Ausgerechnet du?

Du hast doch keine Ahnung von Liebe.

Dir ist nur dein Erfolg wichtig.

Nichts geht über deine Firma.

Hattest du das nicht selbst gesagt?

Du kannst nicht lieben!

Du hast es nie getan!

Du wirst es nie können!

Nie!

Und vor allem nicht Joey!

Hatte er nicht immer alles verkörpert was du je gehasst hast?

Unperfektheit, Tollpatschigkeit, nervtötend, lärmend.

Woher auf einmal der Sinneswandel?

Nein.

Du benutzt ihn nur.

Davon bin ich fest überzeugt.

„Dann sag mir, würdest du jetzt sofort dein Leben für ihn geben?“

Du siehst mich angsterfüllt an.

Keine Sorge.

Er wird ablehnen.

Dir muss es so vorkommen als hätte ich den Verstand verloren.

Ich tue das doch nur für dich!

Kaiba sieht mich an.

Dann zur Pistole, die immer noch auf ihn zielt.

Seine Augen wandern zu dir.

„Ja.“

Du siehst ihn fassungslos an.

Das ist nicht das was ich hören will.

Voller Wut drücke ich ab.

Wie kann man nur so lügen?

So schamlos?

Und dabei auch noch so ein Gesicht ziehen?

So als wäre es die Wahrheit!

Ich höre jemanden schreien.

Kaiba.

Er fällt.

Doch ich habe nicht ihn getroffen.

Sondern dich.

Du.

Du hast ihn aus der Bahn geworfen bevor ich abgedrückt hatte.

Kennt ihr das wenn die Zeit stillsteht?

Genauso kommt es mir jetzt vor.

Blutend sackst du auf die Knie.

Kaiba versucht dich aufzufangen.

Es will ihm nicht ganz gelingen.

Er sieht panisch aus.

Das erste mal dass ich ihn so sehe.

Der sonst so rationale und unterkühlte Eisschrank

Ich kann mich nicht rühren.

Ich habe dich verletzt.

Nur weil du ihn beschützen wolltest.

Vorsichtig hebt er dich auf und legt dich aufs Bett.

Ich drehe mich um.

Mein Gehirn fängt wieder an zu arbeiten.

Langsam sehe ich wieder in Echtzeit.

Ich höre wie Kaiba wählt.

Entweder den Notarzt oder die Polizei.

Ich kann nicht fassen was ich höre.

Kaiba weint.

Der verdammte Eisklotz, der nie auch nur eine Regung gezeigt hatte weint.

Wegen dir?

Das kann nicht sein.

Er liebt dich doch gar nicht!

Wieso sollte er weinen?

Raus!

Nur noch raus!

Ganz schnell!

Von weitem höre ich schon Sirenen.

Den Gang runter.

Ins Wohnzimmer.

In den Garten.

Raus.

Die Sirenen kommen näher.

Ja, einen Seto Kaiba lässt man nicht warten.

Schnell wende ich mich dem Domino Park zu.

Dort werden sie mich nicht so schnell finden.

Ich sehe die Brücke und laufe auf sie zu.

Dort unten ist der reißende Fluss.

Die Brüstung ist eiskalt.

Keuchend stütze ich mich auf ihr ab.

Meine Hände sind mit deinem Blut beschmutzt.

Ich hatte dich verletzt.

Durch meine Schuld wirst du vielleicht sterben!

Was hatte ich mir dabei nur gedacht?

Mein Kopf ist fast leer.

Ich sehe dein Gesicht vor mir.

Höre den Schrei als du getroffen wirst.

Sehe Kaibas Gesicht als auch er es merkt.

Sehe deine Erleichterung, als du merkst dass nicht Kaiba getroffen worden war.

Ich steige auf die Brüstung.

Was hatte ich mir nur dabei gedacht?

Ich bin ja wahnsinnig.

Ja.

Wahnsinnig.

Das mir das erst jetzt auffällt.

Doch jetzt ist es zu spät.

Erneut sehe ich dein Gesicht.

Kaibas Gesicht.

Der Schrei.

Die Erleichterung.

Ich springe.

Die Sirenen werden noch lauter.

Ein Satz schießt mir durch den Kopf:

Ich liebe dich und es tut mir verdammt Leid.

Dann erfasst mich das Wasser.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Lunata79
2012-11-21T20:04:02+00:00 21.11.2012 21:04
Also, ...
Es ist etwas merkwürdig aus einer anderen Sicht als Joey oder Seto zu lesen.
Ich konnte Tristans Gefühle aber gut mitverfolgen. Mir drängt sich aber trotzdem die Frage auf, hat Joey den Schuss überlebt?
Noch eine Frage, wegen Tristans Selbstmord nach der Tat: Wie reagieren die Beteiligten darauf? Da fehlt mindestens noch ein Abschluss-Kappi, vielleicht sowohl aus Setos als auch aus Joeys Sicht, falls dieser überlebt haben sollte?

Lg
Lunata79




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