Verwechsle nie Liebe mit Leidenschaft von Lucifa ================================================================================ Kapitel 8: Chase ist wieder da ------------------------------ Das Rauschen der Wellen klingt in dieser Nacht besonders angenehm. Ein leichter Windhauch streift durchs Zimmer und kühlt die Hitze im Zimmer etwas ab. Bill genießt die frische Luft, aber noch mehr, dass Zoey hier neben ihm liegt und seelenruhig schläft. Er streichelt ihr sanft mit den Fingern über ihren Rücken, kann sein Glück noch kaum begreifen. Zoey kommt langsam wieder zu sich, wagt es aber nicht sich zu ihm umzudrehen. Bill legt sich nun näher an sie ran, gibt ihre sanfte Schmetterlingsküsse auf den Hals und die Schulter. Doch er bemerkt, dass etwas nicht stimmt. „An was denksten du?“ „Mh, nichts.“ Bill macht einen etwas verwirrten Gesichtsausdruck. Er zieht seinen Arm unter ihrem Kopf weg und stützt sich ab. „Wie nichts?“ Aber von Zoey kommt keine Antwort, sie dreht sich lediglich zu ihm und stützt sich ebenfalls ab. „Meditierst du oder was?“ Zoey muss lachen. „Nein.“ „Also?“ „Es ist nur… das is alles wie im Traum und ich… hab Angst, dass er wieder aufhört.“ „Brauchst du nicht.“ Er nimmt ihre freiliegende Hand und hält sie ganz fest. „Ich liebe dich.“ „Und ich liebe dich.“ Sie lächeln einander an bis sie wieder im Meer der Küsse zu ertrinken drohen. Unterdessen erleben Michael und Logan eine Überraschung. Sie werden von ihrem Betreuer Spencer aus dem Schlaf gerissen. „Man ich glaub das einfach nicht, hat der Depp sie noch alle?“ „Wer klopft 5 Uhr morgens bei anderen an die Tür?“ Logan steht auf, schleppt sich wütend zu Tür und öffnet diese. „Man Alter, tickst du noch ganz…“ Logan kann nicht glauben, was er sieht. Spencer ist nicht der einzige der vor der Türe steht, er begleitet nur jemanden – Chase. „Hey Logan.“ „Chase?“ Michael springt sofort aus dem Bett und steht in Windeseile vor der Tür. „Chase? Das gibt’s ja nicht, wo warst du?“ Er fällt seinem Kumpel um den Hals. „Jetzt lasst ihn erstmal wieder bei euch rein, alles Weitere klären wir später.“ „Geht klar Spencer, bis dann.“ „Nacht Jungs.“ Chase legt seinen Sachen ab und lässt sich aufs Sitzkissen fallen. „Ok Alter, raus mit der Sprache, wo warst du die letzten zwei Wochen?“ „Leute, darf ich erstmal ankommen?“ „Logan.“ Michael wirft Logan einen aussagekräftigen Blick zu, er solle doch einfach mal die Klappe halten. „Wie geht’s dir Chase?“ „Ach ist doch alles kacke, nach dem Tod meiner Oma ist meine Mutter in eine Depression gefallen und mein Vater dem Alkohol erlegen.“ „Oh, oh jetzt dein Vater auch noch?!“ „Gott ich war so bescheuert, ich hab die ganze Zeit nur an meinen beschissenen Unfall gedacht und Zoey völlig ignoriert. Erst jetzt weiß ich, wie sie sich fühlen muss. Ich muss nachher unbedingt mit ihr reden und mich für alles entschuldigen.“ „Sag mal wovon reden wir eigentlich die ganze Zeit du Depp?“ mischt Logan sich nun wieder ein. „Du hast Zoey mit deiner Eifersucht und deiner Eigensinnigkeit fast in die Flucht geschlagen.“ „Ich hoffe nur es ist noch nicht zu spät, mir ist erst jetzt klar geworden, was ich eigentlich an ihr habe.“ „Naja gut Chase, ich würd sagen wir setzen uns morgen alle zusammen und dann sagst du mal an was los war.“ „Geht klar.“ Die Jungs legen sich zurück in ihre Betten, heil froh das Chase wieder da ist. Dass dadurch demnächst ein Unwetter losbrechen würde, davon ahnen die Freunde noch nichts. Noch immer liegen Zoey und Bill gemütlich im Bett und genießen die frische Meeresluft. Doch bei genauerem Betrachten sieht Bill die Tränen in Zoeys Augen. Er wischt ihr diese aus dem Gesicht und nimmt sie fest in die Arme. „Hey… is gut, komm her.“ Sie kann ihre Tränen nicht zurückhalten, vergräbt ihren Kopf in der Fuge zwischen Bills Hals und seiner Schulter. Kurze Zeit später lassen sie einander wieder los, Bill streichelt sanft über Zoeys Wange. „Ich lass dich nie wieder gehen.“ Zoey sieht Bill mit Tränen erfüllten Augen an. „Versprich mir das!“ „Ich versprechs dir. Nie wieder!“ Dabei lächelt er sie unglaublich vielversprechend an. Es dauert auch nicht lange und da gibt sie ihm ein Lächeln voller Erleichterung zurück. Er rutscht ganz nah an sie ran und küsst sie so sanft wie noch nie zuvor. Die Nacht geht dem Ende entgegen, inzwischen sitzen Bill und Zoey auf der Couch und genießen den frischen O-Saft. Dabei werfen sie sich immer wieder kurze Blicke zu und lächeln. Zoey verschwindet kurzzeitig im Badezimmer, während Bill sich in die Küche begibt und zwei Schalen Cornflakes fertig macht. Als Zoey zurück kommt krabbelt sie auf Knien die Couch entlang zu Bill und gibt ihm einen Kuss auf die Lippen. „Das tut so gut, das glaubst du gar nicht.“ Gesteht sie ihm mit einem Lächeln auf dem Gesicht. „Frag mich mal?!“ Sie platziert ihren Kopf auf seiner Schulter und schwebt auf Wolken. „Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so glücklich war. Mit dir ist alles so leicht und unkompliziert.“ „Unkompliziert? Hm, das Kompliment kann ich leider nicht zurückgeben.“ „Mh, ich weiß.“ Beide müssen kichern. „Bill du bist mir wirklich wichtig und deswegen will ich dir auch nicht wehtun. Das mit Chase und mir…“ „Ach komm, lass uns nicht darüber reden. Nicht jetzt.“ In genau diesem Augenblick vibriert Zoeys Handy. Sie greift nach ihrer Tasche und holt es heraus, beim Anblick auf den Display wird ihr schlecht. „Chase…“ „Dacht ich mir…“ Sie drückt ihn weg und legt das Handy zurück in ihre Tasche. Dabei setzt sie sich Kerzen gerade und senkt den Kopf. Bill setzt sich ebenfalls auf und dreht ihren Kopf in seine Richtung. Kurz sieht er sie, bis sie schließlich noch einmal in einen leidenschaftlichen Kuss versinken. Dann steht Zoey auf, die Zeit verlangt, dass sie zurück zur PCA muss. Der Unterricht fängt immerhin gleich an. „Ich muss los.“ „Geht klar Baby, sehen wir uns später?“ „Sicher.“ Zurück an der PCA sind die Mädchen total im Stress. Nicole und Lola haben diese Nacht beide nicht im Zimmer verbracht und sind beide spät aufgestanden, daher sind sie jetzt in Eile um jetzt rechtzeitig bis zum Beginn des Unterrichts fertig zu sein. Dann klopft es an der Tür, als Lola diese öffnet, ist der Zeitdruck wie weggeblasen. „Chase?“ „Morgen Mädels.“ Nun sieht auch Nicole in Richtung Zimmertür. „Chase? Sag mal das gibt’s doch nicht, was machst du denn hier?“ „Hm keine Ahnung, zur Schule gehen vielleicht?!“ „Blödmann, wo warst du die letzten Wochen?“ „Ich dachte das wisst ihr, zu Hause.“ „Ja, schon aber. Oh mein Gott, das ist ja der Wahnsinn.“ Die Mädels stürmen Chasen um den Hals, fassungslos und glücklich. „Du hast uns echt gefehlt.“ „Langsam, langsam Mädels. Aber sagt mal, wo ist Zoey?“ „Keine Ahnung, sie war gestern mit uns auf der Open-Mic-Night, dann ist sie gegangen. Keine Ahnung wohin, bislang ist sie nicht wieder aufgetaucht.“ „Verstehe.“ „Warte doch einfach hier, sie wird sicher gleich hier sein.“ Da Chase aber nicht gleich wieder den Eindruck erwecken möchte, aufdringlich zu sein, entscheidet er sich dafür, lieber im Klassenraum zu warten. „Warte Chase, ich komm mit. Bis gleich Lola.“ „Bis gleich.“ Nachdem Nicole weg ist, lässt sich Lola zunächst mal aufs Bett fallen. Die gestrige Nacht will ihr nicht aus dem Kopf gehen. In dem Moment kommt Zoey ins Zimmer. „Zoey, da bist du ja endlich.“ „Tut mir leid, ich weiß ich hätte dir bescheid sagen sollen.“ „Ach iwo ist schon ok. Abgesehen davon, hätten wir eh nicht zusammen zurückgehen können.“ „Wieso?“ „Man Zoey, ich hab so eine abgefahrene Nacht hinter mir, das glaubst du gar nicht.“ „Tom?“ „Also, ich hatte ja bisher wirklich viele Typen, aber das gestern war ja wohl der Oberhammer. Tom war so, so ganz anders und man Zoey, der Typ ist einfach der Wahnsinn!“ Lola hält sich während sie erzählt mit beiden Händen am Kopf fest und dreht sich völlig geflasht im Kreis. „Oh oh, da hats aber jemanden erwischt.“ Sagt Zoey und kann sich ein schadenfreudiges Lächeln nicht verkneifen. „Ach Zoey, du hattest ja Recht. Ich mein weißt du überhaupt wie das ist, wenn du das Gefühl hast, den Typen noch Stunden später überall zu spüren?“ Da kommt Zoey die Erinnerung an die gemeinsame Nacht mit Bill wieder in den Sinn. Bis in jede Faser ihres Körpers kann sie seine brennenden Berührungen spüren. Die Lust steigt sofort wieder in ihr auf, wie automatisch verlangt ihr Körper aufs Neue nach ihm. „Zoey? Hey Zoey?“ „Äh sorry, hast du was gesagt?“ „Oh je, was ist denn los mit dir? Wo warst du eigentlich die ganze Nacht?“ „Ach, hier und da.“ „Hier und da? Komm schon Zoey, ich weiß genau wo du gewesen bist.“ „W…was meinst du?“ „Du warst garantiert bei Chase.“ Schock, wie kommt Lola denn bitteschön auf Chase? „Wie kommst du auf Chase?“ „Hä, sag bloß du weißt es nicht?“ „Was?“ „Na, Chase ist wieder da!“ Vom einen auf den anderen Moment, bricht Zoeys gesamte Welt zusammen. Was hat sie falsch gemacht? Warum taucht Chase gerade jetzt wieder hier auf? „Aber Moment Mal, wenn du nicht bei Chase gewesen bist, wo warst du dann?“ Perplex sieht Zoey Lola an, doch noch bevor sie antworten kann steht Chase in der Tür. „Zoey…“ Sie dreht sich um und sieht Chase direkt in die Augen, die Realität holt sie mit großen Schritten wieder ein. „O…k… ich geh dann mal, ich lass mir für Fr. Vrontelis was einfallen, bis später.“ „L…Lola.“ Da fällt aber schon die Tür ins Schloss, zurück bleiben zwei Menschen, bei denen Klärungsbedarf besteht. „Es tut mir leid Zoey.“ „Was? Das du einfach gehst, ohne mir was zu sagen? Das du mich einfach im Stich lässt? Das ich mir tierische Sorgen um dich gemacht habe und glaubte ich würde dich vielleicht nie wieder sehen? Tut dir das leid?“ „Zoey hör mir doch wenigstens zu. Ich weiß ich hätte mit dir reden sollen, aber irgendwie hab ich nicht richtig nachgedacht.“ „Die Erkenntnis kommt früh.“ Er geht einen Schritt auf sie zu und greift nach ihrer Hand. „Baby bitte, lass mich erklären.“ Sie zögert, lässt dann aber locker und setzt sich mit ihm aufs Bett. „Nachdem ich die Nachricht erhalten hatte, dass meine Oma tot sei, hab ich erst nicht begriffen worum es eigentlich geht. Erst als ich dort angekommen war und gesehen habe wie es allen geht und die Sache selbst an mich rangelassen habe, hab ich verstanden.“ „Chase ich glaub das einfach nicht, muss erst einer deiner Angehörigen sterben, damit du verstehst wie es mir geht?“ „Nein, ich musste erst von dir getrennt sein, damit ich es verstehe!“ Zoey verstummt, diese Aussage war deutlich. „Chase…“ „Nein, jetzt rede ich und du hörst zu. Ich hab die ganze Zeit nur an mich gedacht, obwohl wir so lange für unsere Liebe gekämpft haben. Wir haben alles auf uns genommen und wegen diesem scheiß Unfall und meinem scheiß Egoismus soll alles zerbrechen? Das lass ich nicht zu Baby. Du hast immer zu mir gehalten, standest mir immer zur Seite. Selbst als ich aufgeben wollte, hast du weitergekämpft, nicht locker gelassen um eine Lösung zu finden. Ohne dich, hätte ich mich längst hängen gelassen. Ich bin so froh das ich dich habe und das sollte ich dir zeigen, jeden Tag.“ Chase Worte gehen Zoey durch und durch. Diesmal meint er es ehrlich, er hat begriffen, worauf sie ewig gewartet hat. „Schon gut…“ „Nein nichts ist gut, weil du darunter leidest.“ Sie rutscht näher an ihn ran, will ihn umarmen. „Nein lass. Da ist noch etwas. Bevor ich gefahren bin, hab ich dich mit meinem Egoismus beinahe weggescheucht. Dabei sollte ich dir zeigen wie sehr ich dich liebe und nicht diese scheiß Eifersucht.“ Nun plagt Zoey das schlechte Gewissen, was soll sie Chase jetzt nur sagen – was soll sie Bill sagen? „Chase, es ist ok wirklich.“ „Zoey bitte verzeih mir, statt glücklich zu sein, werf ich dir so nen Schwachsinn vor wie das du was mit Bill hättest. Ich seh ständig Gespenster. Aber ich weiß wie dich andere Typen sehen, wie geil sie drauf sind es dir zu besorgen, weil sies können und ich…“ „Chase bitte hör auf!“ Sie fällt ihm um den Hals, verschließt seine Lippen mit einem Kuss. „Das ist mir doch egal, was zählt ist das du wieder da bist.“ Überglücklich schließt er seine Freundin in die Arme. „Wir schaffen das Zoey, egal wie.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)