336 Hours von Yuku ([... and their consequences]) ================================================================================ Kapitel 2: Stray ---------------- Kyle wurde durch ein Rütteln geweckt. Es tat nicht weh, war aber dennoch grob. Er murrte laut auf, dann hörte das Rütteln auf und er fühlte sich plötzlich viel leichter als davor. „Bist du jetzt endlich wach?“ Jetzt verstand er. Da hatte jemand auf ihm draufgesessen. Er kannte diese Stimme. Es war Stan. Kein Grund also, sich aufzuregen. Statt zu antworten drehte sich der Junge mit den leichten Locken einfach auf die Seite, murrte noch mal etwas leiser, ehe er wieder ganz still war. Er wollte weiter schlafen… Es war so kuschelig hier… in dem großen Bett. „Kenny… Hol den Wassereimer…“, hörte er kurz darauf wieder die Stimme des Schwarzhaarigen, diesmal etwas angepisst. Aber Kyle war schon wieder so tief in den Schlaf gesunken, dass sich die Stimme so weit entfernt anhörte, als wenn er selbst auf einer wollig weichen Wolke wegfliegen würde… Nein. Für so was brauchte man nicht Kiffen oder Halluzinogene nehmen… So sah es eben in der Übergangswelt von Traum und Wachsein aus – zumindest bei Kyle sah es so aus. Kurz darauf saß er kerzengerade im Bett. Er hatte aufgeschrien, sah mit tellergroßen Augen zu Stan, dann zu Kenny, der immer noch grinsend den Eimer in der Hand hielt. „Du kreischst wie ein Mädchen…“, stellte der Blonde amüsiert fest. Er hatte seinen Parka aufgemacht und die Kapuze abgesetzt. Kyle trug seine Mütze auch nicht mehr. „Ihr seid voll daneben… die schöne Bettwäsche…“, dann begann er zu stutzen. Wo war er hier eigentlich. Er sah sich um, blickte dann fragend zu Stan. „Wo sind wir…?“ Sein bester Freund begann zu lachen und der dritte im Raum tat es ihm nach. „In L.A., in unserem Zimmer.“, erklärte er dann. „Warum hab ich davon nichts mitbekommen…?“, der Rothaarige legte seine Stirn in Falten, stand dann auf. „Ich hab keine Ahnung warum du nicht wach geworden bist… aber Kenny und ich haben dich vom Flugzeug in den Bus getragen… und dann bis hier her…“ Der jüdische Schüler machte große Augen, hatte sich nun sein Shirt ausgezogen, da dieses ja nass war. „Oha. Danke… Wie spät ist es…? Ich hab’ Hunger…“, nun warf er einen Blick aus dem Fenster, begann zu staunen. Er hatte ja bereits gesehen, dass es draußen zu dämmern schien. Nun ergab sich unter ihm allerdings eine Aussicht, von der er nicht mal zu träumen gewagt hätte. Ein irrsinnig langer Strand erstreckte sich quer durch das Bild, dass der Coloradoer vor sich sah. Direkt unter ihrem Fenster – so schien es – lag ein kleiner Park der die verschiedenen Teile des Geländes verband, auf welchem sie sich befanden. Einige Tischtennisplatten, ein Fußballfeld und viele andere Sportflächen… Sie selbst befanden sich in einem 3-stöckigen Haus – im obersten Geschoss. Die Nachmittagssonne tauchte alles in einen gelb-goldenen Schein und etwas weiter entfernt konnte man die beeindruckende Skyline von Los Angeles sehen – das Zentrum dieser riesigen Stadt. „Ach du Scheiße…“, stellte der Rothaarige nun fest, zog das schwarze Shirt, dass er nun trug zu Recht, ehe er wieder zu den beiden anderen sah. „Wie spät ist es…?“ „So gegen halb 5… du hast die ganze Zeit geschlafen… Ich meine… bis 1 haben wir auch gepennt… Aber du hast das definitiv getopt.“, erklärte Kenny nun, nickte leicht, ehe er den Eimer endlich wegbrachte. „Ich muss mein Bettzeug aufhängen…“, fiel es dem jüdischen Jungen dann wieder ein, wobei sich seine Mine etwas verfinsterte. „Eigentlich ist es mein Bettzeug…“, entgegnete nun Stan, begann zu grinsen, als er das Minenspiel des Älteren beobachten konnte. „Warum hab ich in deiner Bettwäsche geschlafen?“, wollte dieser nun ratlos und empört zugleich wissen. „Das weiß ich auch nicht genau… Nachdem ich aufgestanden bin… und Kaffee gemacht hatte… lagst du plötzlich auf meiner Hälfte des Bettes und hast mir meine Decke geklaut… Deine hast du da auf die Erde gestrampelt.“, erzählte Stan lachend, hob die Decke Kyles auf. Dieser blinzelte ungläubig. Ihm fiel erst jetzt auf, wie groß das Bett gewesen war… „Das ist ein Ehebett…“, fiel dann endlich der Groschen. Sofort färbten sich seine Wangen rot, wobei sich der Kleinste der drein nicht sicher war ob aus Verlegenheit, Empörung oder Wut. „Warum teilen wir uns ein Bett verdammt?!“, wollte er nun aufgebracht wissen, schmiss die Decke die er bis eben in den Händen gehalten hatte auf die Erde. „Tja… Irgendwo mussten die ja einsparen… wenn man überlegt, dass der Rest hier der reinste Luxus ist…“, entgegnete Kenny nun ruhig. „Aber… du musst dir doch mit Clyde das Bett teilen oder?“, wollte Kyle immer noch aufgebracht wissen, versuchte wohl einen Mitstreiter zu finden, der genauso empört war wie er. Der Blonde grinste jedoch nur und zuckte mit den Schultern. „Ne… eigentlich nicht. Ich wohn einen Stock weiter unten… da gibt es keine solchen Betten…“, gestand er dann, was dem Älteren den Rest gab. „Das ist nicht wahr… Wir können doch nicht die einzigen sein, die sich so ein Bett teilen müssen…“, Kyle wirkte wie am Boden zerstört. „Nein… ist nur so, dass den Rest der Doppelbetten die Mädchen haben… und im Zimmer nebenan sind Pip und Butters.“, quatschte Kenneth weiter, wobei er eigentlich nur ausversehen dazu beigetragen hatte, dass sich sein Freund nun so elend fühlte. „Mädchen… Die sind beste Freundinnen – und Pip und Butters auch… Denen macht das doch nichts, wenn die sich ein Bett teilen!“, wurde verzweifelt entgegnet, ehe Stan mit einer Tasse Kaffee zurück in den Raum kam. „Beruhig dich Kyle. Wir sind doch auch beste Freunde. Wo ist das Problem…?“ „Wir sind nicht schwul.“, kam seine Antwort auf diese rhetorische Frage nun nach einigem Schweigen und nachdem sich Kyle wieder beruhigt hatte. Die Tasse Kaffee war für ihn gewesen. Mittlerweile hockte er im Schneidersitz auf dem Bett – auf dem gemachten Bett – neben ihm Stan und Kenny lag am Fußende, hatte sich über die gesamte Breite des Bettes ausgestreckt. „Dann spricht doch gar nichts mehr dagegen… Dann ist es doch nicht schlimm sich ein Bett zu teilen.“, warf Kenny nun ein, nickte leicht, ehe er sein Gesicht wieder auf einer seiner Hände abstützte. Dann blickte er zu Kyle hinauf. Schließlich wusste der Blonde dass er Recht hatte, mit dem was er sagte. „Dann braucht ihr euch keine Gedanken machen, dass einer sich da irgendwas hineininterpretiert… Und antatschen werdet ihr euch ja auch nicht, wenn ihr nicht andersherum seid… Also gibt’s kein Problem.“, führte er seine Erklärung nun zu Ende und Stan begann zu nicken. „Er hat Recht.“, murmelte dann auch Kyle, der Einsicht zeigte. Schließlich standen er und Stan sich nahe – nicht auf DIESE Art und Weise…! Aber sie waren Freunde – beste Freunde… Da würde das doch nicht zum Problem werden… Nachdem sich Kyle nun alles in ihrem Zimmer angeschaut hatte – das eigentlich aus 2 Räumen und einem Bad bestand – und sich ganz und gar angezogen hatte, klingelte plötzlich das Handy des Blonden, welcher immer noch mit in ihrem Zimmer gewesen war. Clyde war am Telefon. Man hörte dass er etwas hektisch war… und man bekam mit, dass er irgendwas wollte. Kenny nickte einige Male vor sich hin, stimmte dem Braunhaarigen am anderen Ende zu, ehe er irgendwann wieder auflegte. „Wir sollen runter in die Empfangshalle… Es gibt Abendessen… und dann will uns noch ein Fritze über alles hier aufklären…“, erzählte er leicht genervt kopfschüttelnd, sodass sich die drei Jungen kurz darauf auf den Weg hinunter machten. Obwohl sie sich nur im 3. Stock befanden gab es einen Aufzug und Kyle fand noch mehr als bereits davor, dass dies alles hier einem Luxushotel glich. Unten angekommen fanden sie Recht schnell ihre Klasse. Sie waren im rechten Flügel des Eingangsbereiches – welcher zum Speisesaal führte. „Ihr seid die letzten… oder?“, wollte ihr Sportlehrer mit prüfenden Blick wissen, woraufhin Kenny mit den Schultern zuckte. „Keine Ahnung… aber gehört haben wir keinen mehr…“, entgegnete er dann, ging an dem Mann vorbei, wohin ihm Stan und der Rothaarige folgten. Kyle begann zu staunen. „Das ist unglaublich.“, fand er, ging mit großen Augen und vor Begeisterung geöffneten Mund am Büfetttisch vorbei um sich mit den anderen beiden erstmal einen Sitzplatz zu suchen. Schließlich waren sie nicht die einzigen Schüler auf der Anlage. Nachdem endlich alle ihrer Klasse – oder eigentlich – ihres Jahrganges einen Platz gefunden hatten, erhob sich ihre weibliche Begleiterin – die Mathelehrerin um alle zu begrüßen und nochmals auf die Regeln hinzuweisen, die es zu beachten gab: Reinhaltung der Zimmer… Pünktlichkeit… und all dies eben. Danach stellte sich ihnen ein recht junger Mann als Jason vor, welcher sich als Ansprechpartner herausstellte, wenn es irgendetwas über die Ferienanlage oder L.A. zu wissen gab. Er war für sie verantwortlich, wenn sie im Alleingang das Gelände beschauten und würde sie auf ihre Ausflüge mit begleiten, um ihnen so viel wie möglich über diese wunderschöne Stadt beizubringen. Stan seufzte gelangweilt, während der braunhaarige Schönling – wie man ihn wohl bezeichnen konnte – weiter über die Stadt schwärmte und über seine Arbeit… und im Grunde auch über sich selbst. Kyle begann zu lachen, verstummte jedoch wieder, als Mrs. Virility ihn böse beäugte. Sein schwarzhaariger Freund, der neben ihm saß, hatte angefangen im Flüsterton blöde Bemerkungen über die Rede dieses Jasons abzugeben. Kenny dagegen schien ziemlich fasziniert von diesem Typen zu sein… Zumindest sah er ihn die ganze Zeit an. Außerdem schien er nichts von den Späßen der beiden anderen mitzubekommen, sodass sich erahnen ließ, dass er wirklich vollkommen aufmerksam zuhörte… eine Seltenheit, wenn man bedachte, dass er das im Unterricht nicht auf die Reihe bekam… nicht mal wenn er behauptete es eigentlich zu wollen… „Gute Nacht.“, gab der Rothaarige gefolgt von einem leisen Gähnen von sich, als er Stunden später neben Stan im Bett lag und an die Decke schaute. Der Schwarzhaarige neben ihm nickte leicht, drehte dem Älteren dann den Rücken zu. „Dir auch gute Nacht…“, murmelte er dann müde, streckte sich nochmals, ehe er ruhig war. Kyle beobachtete weiter stumm die Muster die sich an der Decke aus Licht und Schatten ergaben – schließlich war L.A. eine Stadt die nicht schlief. „Es ist wirklich nicht schlimm…“, fand der jüdische Junge dann später leise, wobei er von seinem Freund keine Antwort bekam. „Neben dir zu liegen fühlt sich nicht anders an, als wenn wir eigene Betten hätten…“, erklärte er dann nochmals in die Stille. Er vernahm nochmals ein Kichern aus dem Nebenzimmer, dann war wieder alles ruhig und irgendwann war er des Lichterspielbeobachtens müde, drehte sich auch auf die Seite – wandte Stan ebenso den Rücken zu – ehe er die Augen schloss um auch in den Schlaf zu finden. Als er am nächsten Morgen von seinem Wecker geweckt wurde, dauerte es eine Weile, bevor sich der Ältere der beiden im Zimmer befindlichen daran erinnerte, wo er war… Er gähnte lange aber leise, streckte sich, ehe er etwas Schweres auf seinen Beinen bemerkte, sich aufzusetzen war ihm möglich gewesen… aber nun blockierte das Gewicht ihn weiter aufzustehen. Er blinzelte etwas, sah sich das ganze einen Moment an, ehe er seinen Blick verlegen von seinen Beinen und seinem Rumpf befreite. „Du hast doch ein richtiges Kopfkissen… Stan…“, maulte Kyle, wobei er versuchte die Umarmung des Schwarzhaarigen zu lösen und damit seinen besten Freund von sich. Dieser murrte, klammerte sich aber nur noch fester an den Bauch des Rothaarigen. Erst als er eine Kopfnuss bekam, öffnete Stan die Augen. „Lass doch endlich los! Ich mag auf Klo…“, meckerte der jüdische Junge etwas, krabbelte dann aus dem Bett. Der Schwarzhaarige sah ihm etwas ratlos nach, rieb sich dann den Kopf. Hatte er irgendwas falsch gemacht, dass man ihn so wecken musste? Er gähnte, zuckte dann mit den Schultern, ehe er sich die warme Decke seines Freundes einfach über den Kopf zog. Kyle dagegen stand seufzend in ihrem Badezimmer, schüttelte dann nochmals den Kopf. War schon seltsam, wie er zwischendurch austickte… dabei war das mit der Kopfnuss gar nicht böse gemeint… Er hatte nur… nicht gewollt, dass Stan sah, dass er irgendwie verlegen geworden war. „Ich geh duschen!“, rief er nun raus, woraufhin Stan zu lachen begann und fragte, warum er ihm das erzählte. „Damit du nicht plötzlich hier reinschneist…“, murrte Kyle und verdrehte die Augen, während er sich das Shirt auszog, dass er zum Schlafen getragen hatte. Im Gegensatz zu Kenny und Stan trug er nicht nur seine Boxershorts zum Schlafen… „Ist schon gut… ich wollt’ dich nur ärgern…“, entgegnete sein bester Freund, schüttelte leicht den Kopf, ehe er sich am Hinterkopf kratzend an der Badezimmertür vorbei in das zweite Zimmer ging. „Ich mach dir mal die Tür ganz zu…“, mit diesen Worten und einem kurzen Blick in den kleinsten Raum drückte er die Tür ganz zu, ehe er das Radio im Aufenthaltsraum anschaltete. Dabei schüttelte er leicht den Kopf. Was sollte er Kyle bitte abschauen, wenn er mit im Bad war…? Gut. Er verstand es, wenn es dem Kleineren unangenehm war… aber er sah doch nackt nicht schlecht aus oder so… Ja, Stan hatte durch den kleinen Spalt den unbedeckten Po des etwas Älteren erblicken können. Aber das würde er diesem lieber nicht verraten… Am Ende kassierte er dafür nur wieder eine Kopfnuss. Er fand es lustig, wie der Junge mit den leichten Locken sich zierte… als wenn er irgendwas zu verbergen hatte… „Fast wie ein Mädchen…“, er nahm sich lachend etwas zu trinken. Es war nicht das 1. Mal, dass er den Kleineren einen Moment ohne Kleider gesehen hatte… ohne, dass dieser davon wusste. Es war auch nicht das erste Mal, dass er sich solche Gedanken, wie jetzt machte, während er sich in dem hellen Raum umsah. Wenn Kyle wirklich ein Mädchen wäre… Dann wäre das wirklich was anderes. Der Schwarzhaarige begann noch etwas breiter zu grinsen. Einen süßen Hintern hatte sein bester Freund auf jeden Fall… Aber das machte ihn nicht schwul. Stan war sich zwar irgendwo sicher, dass er auf Kyle stehen würde, wenn dieser eine Frau wäre… aber auch diese Gedanken machten ihn nicht gleich zum Homo. Schließlich stand er nicht auf Kyle. Denn dieser war kein Mädchen. Er seufzte etwas, streckte sich dann nochmals, ehe er sich zurück zum Bett aufmachte um sich in seinem Kleiderschrank Sachen zu suchen. Dabei schlich er grinsend am Bad vorbei, riss die Tür einen Moment auf, nur um sie nach einem panischen Schrei des Älteren zufrieden wieder zu schließen. Kreischen tat Kyle auch wirklich wie ein Mädchen… Dieser stand mit hochrotem Kopf unter der Dusche, presste sich eine seiner Hände an die Brust. Er schluckte erschrocken, schüttelte dann leicht den Kopf, wobei ihm allerhand Racheideen in den Kopf stiegen. Stan konnte was erleben… Nachdem er endlich aus der Dusche gestiegen war und sich ein Handtuch um die Hüfte gebunden hatte, tappte er aus dem Bad, zurück ins Schlafzimmer, wo er den Schwarzhaarigen antraf, der – immer noch nur in Boxer – das Bett machte. Mit einem Kampfschrei, trat der Kleinere, dessen welliges Haar sich im Moment in eine wahrhafte Lockenpracht verwandelt hatten, nach seinem besten Freund – oder besser; diesem in den Arsch, woraufhin Stan eine nicht sehr elegante Rolle über das Bett machte. Stan schaute verdutzt, ehe er mit ähnlichem Gebrüll nach dem nächstbesten Kissen griff um es in Kyles Richtung zu schleudern. Dieser begann zu lachen, wich dem anfliegenden Kissen dann aus, indem er sich auch auf das Bett schmiss. Kurz darauf spürte er das Gewicht des anderen über sich, machte große Augen. Als er nun das bestialische Grinsen des Jüngeren sah, begann er panisch mit den Händen zu fuchteln. „Nein! Stan… bitte hör auf!“ Schon zu spät. Kyle begann zu kreischen vor Lachen, ehe er sich unter dem Größeren zu wälzen begann, aber es nützte ihm nichts, das Gewicht auf seinen Hüften hielt ihn einfach davon ab, fliehen zu können. Als ihm nun schon die Tränen vor Lachen kamen, hielt er die Hände des anderen fest, nachdem er sie endlich zu fassen bekommen hatte. „Bitte.. hör auf!“, quietschte er, da sich eine der Hände bereits wieder befreit hatte und seine nackte Seite entlang stich. Kyle war rot im Gesicht. Einfach weil er kaum noch Luft bekam und sich nach einem so erzwungenen Lachkrampf kaum noch beruhigen konnte. Er sah seinen besten Freund durchdringend und bittend gleichzeitig an, ehe dieser endlich nickte und sich von ihm runter bewegte. „Dann zieh dich mal lieber an… Hast unter dem Handtuch ja nichts drunter…“, riet Stan dann grinsend, nachdem er aufgestanden war, zwickte in die nackte Powange des Rothaarigen, die etwas unter dem Handtuch hervorschaute. Dann verschwand der Jüngere ins Bad um selbst zu duschen. Kyle blinzelte, wusste nicht genau, was er davon halten sollte. Wenn man es so betrachtete… hatte Stan gerade mit ihm geflirtet… oder? Er schüttelte erschrocken wieder den Kopf, um diesen Gedanken zu vertreiben, ehe er sich endlich erhob um sich was anzuziehen. Stan fand einfach gefallen daran, wenn Kyle etwas peinlich war… er fand es lustig ihn in Verlegenheit zu bringen… dass wusste der Rothaarige doch. Also brauchte er sich da nichts einzubilden, was nicht da war. Er streckte sich, nachdem er sich die Haare geföhnt hatte und seine Mütze zufrieden wieder auf dem Kopf trug. Kurz nachdem auch Stan aus der Dusche kam – schon angezogen, da er seine Sachen mit ins Bad genommen hatte, klingelte das Telefon auf dem Sekretär, der in dem Raum mit dem Minikühlschrank und der Couch stand. Sie wurden zum Frühstück gerufen… wie auch all die anderen aus ihrer Klasse. Als sie aus ihrem Zimmer traten, trafen sie Pip und Butters, die ebenfalls gerade ihre Räumlichkeiten verließen. Die beiden Zimmer befanden sich wirklich genau nebeneinander… „Morgen Stan. Morgen Kyle!“, wurden sie nun fröhlich von den beiden Blonden begrüßt, wobei sich Pip seine Haare zu kleinen Zöpfchen gebunden hatte und auch Butters Haar einige kleine glänzende Haarspangen aufwies. „So etwas werde ich nie verstehen…“, verriet Stan seinem besten Freund als sie an den beiden vorbei waren und die Treppen hinunter stiegen, da es ganz den Anschein hatte, als wenn alle anderen den Fahrstuhl nehmen wollten… „Warum? Solche Haarspangen sind zwischendurch ganz praktisch… dann hängen dir die Haare nicht so im Gesicht rum…“, entgegnete Kyle zu der Verwunderung des Jüngeren. „Sag bloß du trägst so was auch?“, der Kleinere zuckte mit den Schultern. „Eigentlich nur zu Hause… genau wie meine Brille…“, er lachte, zog das eigentlich recht modische schwarze Gestell aus der Brusttasche des Pullis, welchen er trug. Stan schüttelte lachend den Kopf. Schwieg aber sonst zu den Haarspangchen. Im Treppenhaus begegneten sie nun auch Clyde, Craig, Torken und Kenny. Dieser winkte ihnen zuerst, ehe auch die anderen drei Notiz von ihnen nahmen. „Und…? Wie findet ihr diesen Jason…?“, wollte Torken nun wissen, wobei der Blonde in der Runde die Arme vor der Brust verschränkte und wieder schwieg, nachdem er seine beiden Freunde begrüßt hatte. Kyle sah etwas ratlos hin und her, packte seine Brille zurück in die Tasche in seinem Pullover. „Keine Ahnung… fand seine Erzählung gestern klang etwas auswendig gelernt… aber mehr kann ich nicht sagen…“, er zuckte mit den Schultern. Stan tat es ihm nach. „Ich find ihn irgendwie langweilig…“, dann ging er an seinen Klassenkameraden vorbei und begleitete den Rothaarigen und Kenneth, welcher den Kopf schüttelte. „Ich find Jason ist sehr glaubhaft!“, entgegnete er nun, nachdem sie zwei Treppenabsätze weiter waren. Kyle hob eine Augenbraue und Stan tat es ihm nach. Als sie nun den Speisesaal betraten begrüßte sie eben dieser Typ, woraufhin Kenny freudig zurück grüßte, dann den beiden anderen zum Buffet folgte. Kyle schüttelte grinsend den Kopf, währen Stan sich an den blonden Parkaträger wandte. „Kann es sein, dass du einen Keks an dem gefressen hast…?“, wollte er nun mit unterdrücktem Lachen wissen. Kenneth dagegen schien das ganz und gar nicht lustig zu finden. „Na und? Und was soll das mit dem Keks?! Ich find er ist einfach ein cooler Typ! Fremdenführer ist doch eigentlich ein ganz cooler Job! Wenn wir so was in South Park hätten, dann wären wir sicher nicht so ein Kaff!“, begann der Blonde nun gestikulierend zu argumentieren, wobei sich seine beiden Freunde mit befüllten Tablettes zu ihrem Platz auf machten, wohin der Größte folgte. „Nicht ganz… Wenn South Park was zu bieten hätte… hätten wir Fremdenführer… und dann wären wir kein Kaff…“, verbesserte der Älteste der drei, wobei ihm sein Sitznachbar grinsend recht gab. Ihr blonder Freund war damit immer noch so ganz und gar nicht einverstanden, schwieg nun aber, begann einfach zu schmollen. „Erzählt ihr nur… Wegen dieser Einstellung ist es bei uns ja so… Weil keiner mal weiter denkt!“, er murrte, schwieg den Rest des Frühstücks dann aber einfach. Nach dem Essen wurden sie dann wieder alle zusammen gerufen und auch Jason saß wieder vor ihnen auf einem Tisch. Kenny war sofort wieder gutgelaunt und hörte sich geduldig alle Erklärungen an, wobei Stan und Kyle sich nur verwundert Blicke zuwerfen konnten. Nachdem alle Regeln – die manche wohl bereits bis jetzt einmal gebrochen hatten – nochmals besprochen worden waren, ging es endlich darum, was sie am heutigen Tag machen würden: Der junge Gruppenführer setzte sich grinsend auf, woraufhin manche der Mädchen zu Kichern begannen. Offenbar hatte Jason bereits Fans… „Ihr werdet jetzt in Gruppen geteilt… Immer…“, er sah sich einen Moment um, blickte im Jahrgang vor ihm umher, ehe er zum Ende kam. „…3 Schüler…“ Kyle nickte leicht, sah von Stan zu Kenny, welcher nur etwas mit den Schultern zuckte. Stan war natürlich vollkommen einverstanden. „Bevor ich mir die Gruppen notiere, erklär ich lieber zu Ende… nicht das hier so ein Tumult ausbricht…“, er lachte leicht auf, woraufhin aus einigen Ecken wieder ein Kichern ertönte. Stan hob etwas skeptisch eine seiner Augenbrauen, beobachtete die braunhaarige Gestalt dann weiter, wie diese sich einmal fast etwas affektiert durchs Haar strich, dann wieder zum Thema zurück fand. „Ihr werdet die Stadt erkunden… Eine Art Rallye… Das Team, das gewinnt, kriegt Gutscheine für einen angesagten Club hier in der Nähe…“, er grinste, wartete offenbar auf die Begeisterung welche man in seinen Augen sehen konnte… oder eher… die Begeisterung, die er wohl erwartet hatte. Nach einigem Schweigen, hob nun Craig die Hand – etwas, was er wohl nur tat, damit auch wirklich alle Aufmerksamkeit auf ihm lastete… „Zu dritt in einen Club gehen… das ist ziemlich langweilig… Finden Sie nicht, da sollten wenn dann alle hinkönnen…“, Torken begann zu nicken und auch vom größeren Rest seiner anderen Mitschüler erhielt der Einwand des in Blau Gekleideten Zuspruch, sodass ein leiser Applaus zustande kam. Jason – welchen dies wohl etwas aus dem Takt gebracht hatte – sah den schwarzhaarigen Schüler vor sich einen Moment an, suchte leicht stammelnd nach Worten, die er nicht fand, ehe er leicht den Kopf schüttelte. „Natürlich gibt es für alle, die mit den richtigen Antworten wieder hier ankommen auch einen Preis…“, fügte er nun hinzu, nickte, um sich selbst zu bestätigen. Kyle seufzte. „Also müssen wir von sonst wo wieder hier her finden und auf dem Weg noch irgendwelchen dummen Quizfragen beantworten…?“, eigentlich hatte er die Frage an seinen besten Freund gestellt, nun antwortete ihm allerdings Pip, welcher am Tisch daneben saß. „Jap. Genau.“, er nickte dem Rothaarigen mit einem lieben Lächeln zu, schien sonst aber auch nicht ganz so von der ganzen Aktion begeistert zu sein. Stan hob nun etwas verwundert eine Augenbraue, wandte sich an den etwas Kleineren jedoch Älteren: „Seit wann antwortet dir Pip auf Fragen an mich…?“, wollte er nun etwas verwundert wissen, woraufhin sein bester Freund wieder einmal mit den Schultern zuckte… Eigentlich war es ihm auch egal… Schließlich biss der blonde Junge nicht… Das laute Geräusch der vorbeifahrenden Autos übertönte die aufgebrachte Stimme Kyles kaum. „Das ist alles?!“, er sah wutentbrannt auf das auffaltbare Papier in seinen Händen, während Stan etwas verunsichert nickte. Er selbst hielt einen Zettel mit einem Aufgedruckten Fragebogen in der Hand und Kenny stand still neben ihm, starrte auf einen Kompass. Sie standen allein vor einem großen Gebäude das viele Meter in die Luft ragte und beinahe nur aus Fenstern zu bestehen schien. „Wo sind die anderen…?“, wollte der Blonde der drei nun etwas verwundert wissen. „Die haben einen anderen Startpunkt…“, erklärte Stan, welcher sich den Fragebogen wohl genauer angeschaut hatte… Kyle versuchte mittlerweile sich zu beruhigen, sah konzentriert auf den Stadtplan in seinen Händen. Irgendwann begannen seine Hände zu zittern, zogen das Papier immer weiter auseinander, ehe er es mit zornigem Brüllen zusammenraufte, sodass es etwas zerknickte. „Ich hab absolut keinen Plan wo wir sind!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)