336 Hours von Yuku ([... and their consequences]) ================================================================================ Kapitel 3: Streets in Los Angeles --------------------------------- Kenny sah auf, blickte einen Moment hinüber zu seinem wütenden Freund und dem Schwarzhaarigen daneben, der ihn versuchte zu beruhigen. Dann sah er wieder auf den Kompass. Der Blonde hatte keinen Schimmer, wofür sie dieses Gerät gebrauchen sollten… Aber wenn Jason dies mit in die Ausrüstung einbezogen hatte… würde das schon seine Richtigkeit haben… Er begann zu lächeln. Jason war toll. Er hatte einen tollen Job – konnte mit jungen Leuten zusammen arbeiten, die seine Hilfe gebrauchen konnten und durch ihn etwas lernten, ohne dazu die langweilige Schulbank drücken zu müssen… Clyde verstand das. Er fand ihn auch cool. Zumindest hatte er das so gesagt, als Kenneth ihn am Vorabend darauf angesprochen hatte. Aber er fand ihn sicherlich nicht ansatzweise so imponierend wie es bei dem relativ großen Coloradoer der Fall war, der sich mit seinen beiden besten Freunden mitten in der Innenstadt von Los Angeles befand und keinen Plan hatte, wohin es nun eigentlich gehen sollte… Ein weiterer Blick zu Stan und Kyle verriet, dass sich der Kleinere der beiden langsam wieder beruhigt hatte, nun die Karte in seinen Händen nochmals genau betrachtete. „Kann mir einer von euch mal sagen, wo wir sind…?“, wollte er nun wissen, erwartete wohl, dass sich einer der beiden auf den Weg machte um die Adresse herauszufinden… Anhand von Straßenschildern müsste dies doch möglich sein. Kenny streckte sich also in seinem schwarzen Tangtop, sah sich dann um. Zu seiner Enttäuschung konnte er weit und breit kein einziges Schild erkennen. „Leute… wir haben ein Problem…“, erklärte er nun, legte sich den Kompass nun wie eine extrem coole Kette um den Hals. „Mir ist warm…“ „Nein… das meine ich nicht…“ – „Vielleicht solltest du einfach deinen Pulli ausziehen, Kyle…“ „Gute Idee…“ „Leute!“ „Was denn?“, der Älteste der Drei und Stan sahen auf, blinzelten den Blonden an, wobei Kyle damit beschäftigt war, sich seinen grünfarbenen Pullover auszuziehen, ohne dass ihm seine Brille von der Nase rutschte. „Ich finde keine Straßenschilder…“, der Größte seufzte. Stan blinzelte ihn einen Moment an, zuckte dann leicht mit den Schultern, sah auf den Fragebogen in seiner Hand. „Dann frag doch einen der Passanten…“ Kenneths Kinnlade klappte sich aus, wobei die Erstauntheit über diese Frechheit deutlich in seinem Gesicht erkennbar war. Er seufzte niedergeschlagen, sah sich dann murrend um, ehe er sich einige Schritte von seinen Begleitern entfernte um einen vorbeilaufenden Mann ansprechen zu können: „Entschuldigung…“ – „Ich kaufe nichts…“, schon war der offenbar unfreundliche Mann mit der ziemlich unstylischen Melone auf dem Kopf an ihm vorbei gehastet. Wieder ertönte ein genervtes Seufzen von dem Blonden, während sich Stan und Kyle auf die Treppen des Glaskastens niedergelassen hatten, an welchem sie gestanden hatten. Sie schienen immer noch die Karte der Stadt und den Fragebogen zu studieren. Nach weiteren 6 unfreundlichen Geschäftsleuten, 3 panisch kreischenden Omas und 8 feminine Passanten, die ihn einfach ignoriert hatten, riss dem gutaussehenden Jungen, der seinen Körper sonst unter einem Parka zu verstecken wusste, der Geduldsfaden, sodass er ungehalten los schrie: „Verdammt noch mal! Ich will doch nur wissen, wo ich hier bin! Kann mir denn keine verschissene Seele hier sagen, wo ich bin?! Ich brauch doch nur die verkackte Adresse!“, er sah sich mit aufgebrachter Mine um und sogar Kyle und Stan hatten von ihrer Arbeit aufgesehen, blickten erstaunt zu ihrem hellhaarigen Freund, welcher ein kleines Kind erfolgreich zum Weinen gebracht hatte, welches eben an ihm vorbei gelaufen war… seine Mutter zog es natürlich schnell weiter, ohne dem ‚bösen großen Teenager’ Auskunft zu erteilen. „Sie sind auf dem Hawthorne Boulevard*, Sir…“, wurde der bemühte Jugendliche nun endlich von einem Mann angesprochen, der aus dem Gebäude gekommen war, vor welchem Stan und Kyle saßen. „Und dies ist das Gebäude der E*Trade Financial*…“, er nickte leicht, verbeugte sich, ehe er sich weiter seiner Wege machte. Den blonden Jungen ließ er verdattert stehen. Nachdem Kenny sein neu erlangtes Wissen endlich seinen Kameraden nennen konnte, dauerte es nur wenige Minuten, ehe Kyle mit zufriedenem Grinsen feststellte, dass er wusste, wo sie sich befanden. Dann deutete er auf einen Punkt auf der Karte. Sie waren also noch in Torrance… „Wo müssen wir zuerst hin…?“, wandte er sich nun mit neuer Zuversicht an Stan, welcher grübelnd auf das Blatt Papier mit den Fragen schaute. „Irgendwas mit einer Bank…“, er hob eine Augenbraue, kurz bevor Kyle etwas feststellte, was er selbst schon wusste: Hier waren überall Bankgebäude… Es dauerte eine ganze Weile, ehe sie endlich die Bank gefunden hatten, in welcher sie nach einem Konto fragen sollten, das ihre Jugendherberge besaß. Für das Erfüllen dieser Aufgabe bekamen sie von der nicht wirklich gut gelaunten Frau am Schalter drei Karten in die Hand gedrückt – Fahrausweise, die sowohl für die U-Bahnen als auch für jedes Taxi galten. Nun standen sie wieder auf dem Gehweg, sahen zusammen etwas ratlos auf das Frageblatt, auf welchem sie nun zumindest hatten die Ziffern des Kontos eintragen können. Sie sollten den Bezirk eintragen, indem sie sich gerade befanden… Das war ja noch einfach… aber weiter finden… war noch etwas schwieriger. Kyle stöhnte genervt und geschafft gleichzeitig auf, begann sich mit quengeliger Stimme zu beschweren, dass ihm die Boulevards in dieser Stadt definitiv zu lang und zu breit waren. „Ich mag zurück in die Jugendherberge… warum haben sie uns nicht einfach zum Basketballspielen verdonnert… oder so was in der Art…? Warum müssen wir uns jetzt hier verlaufen?!“, Kenny schüttelte genervt den Kopf. Mittlerweile trug er die Karte und Stan den Pulli von Kyle, da dieser sonst wohl noch verzweifelter gewesen wäre. Kyle war einfach gnatschig. Er hatte keinen Bock und das zeigte er auch mit jeder Faser seines Körpers… obwohl man sich dafür wohl nicht so peinlich benehmen musste… der Rothaarige tat es trotzdem. Der Älteste der drein quengelte schließlich so lange, bis sich Stan und Kenny erweichten und mit ihm doch ein Straßencafé aufsuchten, einfach weil sie selbst auch keinen Nerv mehr hatten. Nun saßen sie zu dritt an einem der Tische, als ihnen bereits die Bedienung entgegen kam. Es handelte sich um ein junges Mädchen – sicherlich in ihrem Alter, was Stan etwas zum Stutzen brachte. „Müsste die nicht in der Schule sein…?“, wollte er nun wissen, als das Braunhaarige Girl wieder verschwunden war, um den dreien ihre Bestellungen zu bringen. Kenny zuckte desinteressiert die Schultern und Kyle nickte leicht. „Kann gut sein… Andererseits… vielleicht hat sie sich schon nach der Middle School eine Ausbildung gesucht… Ich hab gehört das geht auch.“, er nickte leicht, hatte nun seine Brille wieder aufgesetzt und die Quengeleinen zuvor waren auch vollkommen vergessen. Kyle war eben doch immer noch so launisch, wie es früher schon der Fall gewesen war… Der Schwarzhaarige begann wieder zu grinsen, als das Mädchen zurück kam und ihnen ihre Getränke brachte. Eine Tatsache, die Kyle nicht aus blieb… Kenny dagegen war vollkommen in die Karte und den Fragebogen vertieft, sodass sich das Mädchen doch neugierig an den Blonden wandte, anstatt Stan nur eines Blickes zu würdigen, obwohl dieser so sympathisch wie möglich lächelte. „Macht ihr eine Stadtrundfahrt…?“, wollte sie nun wissen, woraufhin Kenneth endlich aufsah, sie mit seinen fast eisblauen Augen schweigend musterte. „So was Ähnliches…“, antwortete er dann vollkommen unberührt, woraufhin doch Stan das Wort ergriff. „Unsere Lehrer haben uns in der Stadt ausgesetzt… ist eine Art Rallye…“, er grinste breit, woraufhin das Mädchen lächelnd nickte. „Ihr Armen… Wo kommt ihr denn her?“, wollte sie nun deutlich amüsiert wissen, setzte sich seitlich auf die Lehne des Rothaarigen, welcher sie nur eines kurzen Blickes würdigte, dann damit begann in einem Kaffee au Lait herum zu löffeln. Die Braunhaarige begann zu kichern. „Aus Colorado…“, erzählte Stan dann vollkommen zuvorkommend, ehe sich ein weiteres Mädchen in Kellneruniform zu ihnen gesellte, das braunhaarige Mädchen nun fragte, wer die drei jungen Herren denn waren. Stan staunte nicht schlecht. Da waren noch mehr Kellerinnen in ihrem Alter. Da schien sich der Pubertierende in ihm ja zu freuen. „Das ist Shelley und ich heiße Nicole.“, stellten sich die Braunhaarige und auch das schwarzhaarige Mädchen, das seine Haare in zwei Zöpfen trug vor, welche nur leicht nickte. „Sie kommen aus Colorado.“, verriet Nicole ihrer Freundin dann mit wissendem Nicken, woraufhin diese zu staunen begann. „Wie kommt ihr denn dann hier her.“ „Klassenfahrt.“, erklärte Kenny schnell, sah dann auf den Fragebogen, den er auf den Tisch gelegt hatte. „Ach… Ich heiße übrigens Stan…“, versuchte sich der Schwarzhaarige nun wieder einzubringen, nickte leicht, „Das sind Kyle… und Kenny.“ Der Rothaarige nickte leicht, trank dann einen Schluck seines Kaffees, wobei er weiter schweigend beobachtete, wie sein bester Freund versuchte mit den beiden zu flirten. Ja… so war Stanley. Ein kleiner Charmeur… Sprachgewandt… gutaussehend… kein Wunder also, dass so viele Mädchen auf ihn flogen. „Gott ist der niedlich…“, da begannen bereits die ersten Komplimente… „Ja.. find ich auch. Wie er einfach nur da sitzt und still seinen Kaffee trinkt“, die beiden Girls fingen an zu kichern. Moment mal… Die meinten ihn? Sie meinten Kyle? Dieser sah nun wieder auf, ziemlich verdattert, sah zu dem Mädchen das sich als Nicole vorgestellt hatte und dann zu Shelley, welche ihm grinsend ein Zettelchen mit zwei Nummern hinhielt. „Bitte meldet euch mal, wenn ihr Freizeit habt…“, sie nickte leicht, dann verschwanden die beiden wieder, wobei er noch hörte, wie sie sich weiter über die drei unterhielten. Kyle war deutlich ihr Favorit… weil er so ruhig war… weil er so niedlich aussah, und so schöne Haare hatte… Stan hielten sie für einen machohaften Emo… und Kenny… für schwul. Kyle zog eine Augenbraue hoch, sah sich das kleine Papierchen an, was deutlich nach Parfum roch, schüttelte dann leicht den Kopf und legte es bei Seite… So was war ihm noch nie passiert. Stan krallte sich den Schnipsel, fragte erst nachdem er sich die Nummern genau angeschaut hatte, ob er sich das mal ansehen konnte, woraufhin der Rothaarige nur mit den Schultern zuckte. Kenneth hatte sich die ganze Zeit aus wissendem Grund zurück gehalten… schließlich konnte er sich nun denken, wozu sie Stan den Rest des Tages überreden wollen würde… Dass sie die beiden anriefen und sich mit ihnen verabredeten… Wenn Kenny ehrlich zu sich war… dann hatte er schon jetzt keine Lust mehr auf den Rest des Tages… „Kommt schon… lass sie uns jetzt anrufen! Ja?“, Stan sprang etwas hibbelig neben seinem besten Freund her, welcher sich genau wie Kenneth wunderte, woher der Schwarzhaarige nur diese Kraft nahm. Sie hatten es endlich geschafft die Straße zu finden, an dessen Ende sich ihre Herberge befand… Allerdings handelte es sich dabei auch um einen Boulevard… sodass sie noch eine ganz schöne Strecke vor sich hatten… Die Sonne ging unter, brannte in den Nacken der drei Jungen. „Ey…“, nun begann der Schwarzhaarige zu schmollen. „Kann es sein, dass ihr mich ignoriert…?“, wollte er nun wissen, woraufhin sich Kyle an Kenny wandte. „Hey! Lass uns jetzt gleich noch an den Strand gehen! Das sieht bestimmt voll toll aus…“, dabei begann er bereits breit zu grinsen, da er aus den Augenwinkeln sehen konnte, wie Stan schmollend das Gesicht verzog. Der Blonde nickte grinsend, bog mit dem Rothaarigen dann einfach ab, noch bevor sie die Herberge erreichten. Stan folgte ihnen… obwohl er laut protestierte… „Wow!“, stellte der Rothaarige nun ehrfürchtig fest, als sie durch den weißen Sand stolperten, die Sonne nun in ihren Augen brannte, da sie genau am Horizont über dem Meer ihre letzten Strahlen entlud. Die drei Freunde hatten sich ihre Schuhe und Socken ausgezogen, liefen nun auf das Meer zu. Auch Stan hatte ganz vergessen weiter nach Shelley und Nicole zu betteln und sah sich staunend das Szenario an, dass sich vor ihnen ergab. Es machte leise „Platsch!“ jedes mal, wenn Kyle einen seiner Füße hob und einen Schritt durch das Knöchel hohe Wasser machte. „Genau so hab ich mir das vorgestellt!“, erzählte er nun und Kenny nickte verträumt. „Fehlt nur noch jemand, den man sehr, sehr gern hat… dann wird es richtig romantisch…“, er grinste leicht vor sich hin… und als Kyle ihn ansah, war sich der Ältere irgendwie ziemlich sicher… dass der Blonde – aus welchem Grund auch immer – an Jason dachte, oder bildete er sich das ein? „Stimmt… jemanden den man nicht hergeben mag…“, ergänzte er nun mit leichtem Lächeln und er fühlte sich gut, auch wenn er nicht genau wusste, wen er hier mit hinnehmen wollen würde. „Shelley und Nicole…“ Schlagartig und vor allem mit verdatterten Gesichtszügen wandten sich die Köpfe der beiden im Wasser stehenden zu dem Schwarzhaarigen um, welcher sich im noch trockenen Sand niedergelassen hatte. „WAS?!“, entkam es dem Rothaarigen dann fast hysterisch, ehe er sich so schnell es ging durch die ankommenden Wellen kämpfte, um vor Stan zum Stehen zu kommen. Dieser wiederholte die beiden Namen der Mädchen nochmals, grinste dann hoch zu seinem besten Freund… welcher allerdings alles andere als begeistert war. „Das ist nicht echt dein ernst… oder?“, wollte er nun wissen, sah Stan böse an. „Warum denn nicht… die beiden waren doch nett… und sahen gut aus…“, wieder dieses breite Grinsen. Dafür bekam er nun aber auch eine Kopfnuss – allerdings kam jemand dem Rothaarigen zuvor und es war Kenneth, der das Klopfen auf den schwarzen Schopf durchführte. „Keine Ahnung, ob deine überschüssigen Hormone dich wieder blind oder taub gemacht haben… Aber eigentlich… ging es gerade um die Romantik… um jemanden, der dir wichtig ist…“, er nickte leicht und Stan schien Einsehen zeigen zu wollen. Kyle wandte sich allerdings immer noch wütend ab, stapfte durch den Sand, der zum Teil an seinen nackten und nassen Füßen klebte, zurück zum Wasser, trat in eine ankommende Welle. Wie konnte der sonst so traumhafte Stan nur so unglaublich dämlich, so unglaublich taktlos und so undenkbar schwanzgesteuert sein!? Er murrte, auch als dieser zu ihm zum Wasser gelaufen kam um sich bei ihm zu entschuldigen – keine Chance. Kyle schmollte. Er wandte sich zickig immer wieder ab, auch wenn Stan um ihn herum lief, um doch in das seiner Meinung nach eigentlich irgendwie ganz süße Gesicht des Rothaarigen schauen zu können. Irgendwann… als die Sonne fast ganz unter der Wasseroberfläche verschwunden zu sein schien, wandte sich der Kleinste einfach vom Wasser ab, ging zurück zu Kenny, welcher sich an die Stelle in den Sand gesetzte hatte, wo sich zuvor Stan niedergelassen hatte, von wo er die Versuche des Schwarzhaarigen beobachtete den Ältesten wieder milde zu stimmen, was ihm jedoch auf weiteres misslang. „Komm Kenny… wir gehen zur Herberge…“, er nickte, stapfte dann weiter den Strand Richtung Straße hoch, was wohl bewies, dass ihm momentan ziemlich egal war, ob der Blonde ihn nun begleitete oder nicht. Nachdem Kyle beleidigt vorausgeeilt war, kam der Schwarzhaarige zu Kenneth gelaufen, welcher auf ihn gewartet hatte. „Den hast du echt auf dem falschen Fuß erwischt…“, Kenny seufzte, verschränkte seine Arme im Nacken, ehe er mit dem anderen losging. „Ich versteh gar nicht so recht, was denn nun so schlimm war…“, entgegnete Stan etwas konfus, da er sich im Grunde noch immer nicht richtig sicher war, wofür er sich eigentlich die ganze Zeit hatte entschuldigen wollen… er stand nun mal auf Mädchen… Der Jüngere grinste leicht, schlenderte dann bis zu der Steintreppe die wieder hinauf zum Bordstein führte. „Du kennst doch Kyle… er ist in vieler Hinsicht wie ein Mädchen…“, er grinste Stan vielsagend an, was diesem aber auch nichts brachte. „Er ist zickig, überempfindlich und launisch…“, begann der etwas Kleinere der beiden nun zu murren, woraufhin der Junge mit den eisblauen Augen zu lachen begann. „Und verträumt… fürsorglich… romantisch… kreativ… und eben einfach dickköpfig.“, erzählte der Blonde nun weiter, woraufhin sein Freund leicht nickte. „Stimmt… eigentlich hast du Recht… und er ist wirklich irgendwie süß.“, Kenny begann breit zu grinsen, was Stan dazu brachte leicht rosa anzulaufen. „Was grinst du so!?“, es war ihm offenbar peinlich so was zu sagen, aber Kenneth verstand es und hatte damit noch weniger Probleme, als es sich Stan wohl überhaupt vorstellen konnte. „Ist ja nicht so, dass ich auf ihn stehe oder so…“, fügte er dennoch schnell hinzu, woraufhin der Größere zu nicken begann. „Ich weiß…“ Sie schwiegen eine ganze Weile, liefen die Straße entlang – barfuss – denn der Asphalt war noch warm. „Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht… wie das wäre, wenn einer von uns ein Mädchen wäre…?“, fragte der Schwarzhaarige dann irgendwann in etwas leiserem Ton, woraufhin Kenny zu ihm hinunter sah, seine Arme weiterhin hinter seinem Nacken zusammenführte. „Oh ja. Oft…“, er begann zu lachen, ehe er erzählte, wie er sich das vorstellte: „Na ja. Wenn du ein Mädchen wärst… dann würde ich dich für eine Zicke halten… aber ich glaube, dass du auf mich stehen würdest….“, er begann zu lachen, weil ihn der Kleinere geschockt ansah. „Wenn Cartman ein Mädel wäre… dann würde ich ihn sicher ärgern… und hänseln… oder zumindest auslachen, weil er so fett ist…“, er grinste zynisch und auch Stan begann amüsiert zu schmunzeln. „Und was ist, wenn Kyle eines wäre…?“, fragte er nun neugierig, doch der Blonde schwieg einen Moment, sah in den Himmel. „Bleiben wir noch kurz draußen…? Ich mag Eine rauchen…“, der Schwarzhaarige nickte etwas verdattert, da er eigentlich eine Antwort erwartete hatte und gar nicht bemerkte, dass sie bereits vor dem Gelände ihres Wohnhauses standen. Nun machten sie einen Bogen und spazierten über die Sportplätze, wobei sich der Blonde eine Kippe ansteckte, den Glimmstängel dann geschickt zwischen seinen Fingern hin und her wand. „Wenn Kyle ein Mädchen wäre… dann würde ich auf ihn stehen.“, erklärte er dann, wobei er wieder gen Himmel sah, welcher zwar immer noch strahlend blau war, es aber dennoch deutlich dunkler schien als zuvor. Stan stockte. „Echt…?“, wollte er nun wissen, woraufhin ihn der Größere einen Moment ernst ansah, dann begann er zu grinsen. „Ne… ich würde dir den Vortritt lassen… Kyle ist zwar süß und so… aber nichts für mich…“, er grinste, zog dann wieder an der Zigarette, wobei es nicht unbemerkt blieb, dass der Schwarzhaarige offenbar aufatmete. „Du magst ihn… oder?“, wollte er nun wissen, was Stan von der Tischtennisplatte aufsehen ließ, auf welcher sie sich niedergelassen hatte. „Klar mag ich ihn… Kyle ist mein bester Freund…“, entgegnete er nun empört. Woraufhin der Blonde leicht nickte. „Warum fragst du so was eigentlich…? Glaubst du etwa, ich wäre schwul oder so…?“, fragte er nun etwas unsicherer aber gleichzeitig zornig, sah den anderen scharf an. „Nein… das wollte ich damit nicht sagen…“, der Blonde schüttelte sein Haupt leicht hin und her, drückte seine Kippe dann einfach auf der kalten Steinplatte aus. „Ich hab nur darüber nachgedacht… dass ihr zusammen bestimmt ein nettes Paar abgeben würdet…“, er sah hoch zu Stan, welcher ihn fast etwas entsetzt anblickte. „Das ist nicht dein ernst, oder?“, wollte er nun mit leicht hysterischen Tonfall wissen, woraufhin Kenneth leicht den Kopf schief legte. „Du reagierst ja fast wie Cartman, wenn man dich aufs Schwulsein anspricht…“, er verdrehte genervt die Augen. Stan aber erwiderte patzig, dass er nicht wie Eric war. Ganz bestimmt nicht wie Cartman! Schließlich hatte er im Grunde nichts gegen Homos… er konnte sich eben nur nicht vorstellen… dass er selbst irgendwie… irgendwann vielleicht… und dann auch noch mit seinem besten Freund…? Das ging doch nicht…! „Kyle…?“, nachdem Abendbrot, war der Ältere einfach ohne weitere Worte auf ihr Zimmer gegangen… und auch beim Essen hatte er kein Wort mit dem Schwarzhaarigen gewechselt. Sicher… Stan war es gewöhnt, wenn der Rothaarige seine Ausraster hatte… doch meistens war dies eben bei Streit mit Cartman der Fall… Sie hatten sich doch noch nie wegen irgendwas so sehr zerstritten… dass Kyle nicht mehr hatte mit ihm reden wollen… Der Schwarzhaarige seufzte. Es tat ihm Leid… und langsam machte er sich wirklich Sorgen… Wer konnte denn ahnen, dass dieses sensible Gespräch… dieser Statementaustausch so wichtig für ihn gewesen war...? Wieder rief er noch halb im Flüsterton den Namen des Rothaarigen, doch er antwortete immer noch… Er konnte von der Zimmertür zum Bad sehen… doch dieses stand offen… also war der Ältere wohl nicht dort… Nun ging er in ihren Wohnraum. Doch auch hier war niemand. Das Licht brannte allerdings. Stan begann zu grinsen. „Feen-beleuchtung…“, so hätte das auch seine Mom genannt… Dann befand sich der Kleinere wohl im Schlafzimmer… als Stanley dieses leise betrat, fand er es schon ziemlich verwunderlich, dass das Licht im Zimmer aus war und gerade, als er die Hand auf den weißen Plastikschalter legen wollte, hörte er Kyles leise Stimme etwas murmeln, ließ ihn Inne halten. Stan blinzelte eine Weile in die Dunkelheit, ehe er endlich etwas erkennen konnte… und was er erkannte, war so unendlich niedlich, dass er sich auf die Lippe biss. Er musste unweigerlich wieder an die Worte Kennys denken… darüber nachzudenken war nicht gut… nicht jetzt. Am besten gar nicht… Kyle lag quer über das Bett gestreckt, in seinen Schlafsachen – einem viel zu großen Shirt und seiner Short… die in diesem Fall zu viel nackte Haut zeigte, um eine Boxershorts zu sein… es handelte sich offenbar eher um einen Männerslip… und er schlief. Er hatte sich leicht zusammen gerollt, hielt neben dem Kissen des Schwarzhaarigen noch irgendwas anderes im Arm, was er von hier aus allerdings nicht identifizieren konnte, sodass er vorsichtig etwas näher schritt, seine Schuhe und all den Rest auszog, der zum Schlafen unnötig war, ehe er sich sachte auf die Bettkante setzte und den rot Gelockten einige Zeit einfach still beim Schlafen beobachtete. So müde war er also gewesen… Der Schwarzhaarige grinste, begann mit den Löckchen des Älteren herum zu spielen, indem er sie sanft um seinen Finger wickelte und sie dann wieder zurück auf das schlafende Gesicht fallen ließ. Irgendwann regte sich der Rothaarige endlich, schlug kurz darauf die Augen auf, begann aber gleich verschlafen zu blinzeln. Ganz wach war er wohl doch noch nicht… „Stan…?“, er gähnte leise, setzte sich etwas auf und als sich der Schwarzhaarige zu ihm gesetzte hatte, legte er einfach seinen Kopf auf den Schoß des Jüngeren und schloss die Augen wieder. Dieser stutzte. Der Streit war offenbar vergessen. „Ich werde nicht mehr fragen… wegen Shelley und Nicole…“, erklärte er nun leise, strich dem Kleineren durch die Lockenpracht. Dieser schüttelte leicht den Kopf. „Warum denn nicht… ich wollte eigentlich vorschlagen, dass wir morgen etwas mit ihnen unternehmen…“, murmelte er nun, woraufhin Stan zu lächeln begann, dann sprachen sie beide gleichzeitig das selbe aus: „Woher der plötzliche Sinneswandel..?“, dann herrschte einen Moment Stille, ehe beide zu lachen begannen. „Der Klügere gibt eben nach…“, gab Stan nun seinen vermeintlichen Grund an, tippte neckisch auf die Nase des anderen, dieser begann zu grinsen. „Ich hab überreagiert… schließlich fandest du sie halt toll…“, er verdrehte leicht die Augen, gähnte dann zum 2. Mal leise. „Wollen wir jetzt schlafen…?“ „Ja. Ok.“ [*Hawthrone Boulevard & E*Trade Financial - Diese Adresse und das Gebäude gibt es wirklich dort… nur die Frage… wie es in Wahrheit aussieht… Das soll bloß nicht von der Story ablenken… Schließlich tut dieser Ort nicht wirklich was zur Sache…] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)