336 Hours von Yuku ([... and their consequences]) ================================================================================ Kapitel 8: to offend Feelings ----------------------------- Es war einfach zu schön. Diese Lippen schmeckten zu gut... viel zu gut. Kyle entkam ein leises Seufzen. Er spürte die eigentlich recht starken Arme Stans um sich herum, wie die Hände des Jüngeren auf seinem Rücken ruhten. Er spürte wie nah sich auch ihre Oberkörper waren... so nahe, dass er fast glaubte, er könnte den Herzschlag des anderen hören... wenn sein eigener nur nicht so stark gewesen wäre, dass er ihn sogar in seinen Ohren hörte. Er spürte diese Spannung zwischen ihnen, wie jede Berührung ein Kribbeln auf seinen eigenen Lippen auszulösen schien. Es war ihm egal, worüber sie gerade gesprochen hatten... was sie eigentlich mit diesem Kuss beweisen wollten... Er hatte das alles schon längst vergessen. Viel zu wichtig, war es das jetzt gerade zu spüren. Mit jeder Faser seines Körpers. „Hey ihr beiden Turteltauben! Kenny hat Kuchen mitgebracht!“, dieser Ausruf durchriss den Schleier, welcher sich über die beiden gelegt zu haben schien. Es war Pips Stimme, ganz deutlich. Kyle sah angestrengt auf die Erde, hatte seine Hände aufeinander gelegt und zwischen seinen Beinen versteckt. Stan sah in eine andere Richtung, blickte zu Wendy, Pip und Kenny, welche auf sie zukamen. Sie mussten es gesehen haben... daran gab es keinen Zweifel... Selbst obwohl sich die beiden so schnell von einander gelöst hatte... das breite Grinsen auf Pips Gesicht... das überraschte Lachen von Kenny... Das alles reichte, um sicher sein zu können, dass sie alle es gesehen hatten... Alles gesehen hatten. Kenny hielt den beiden etwas Kuchen hin, doch beide lehnten beschämt ab. Der Größte in der Runde schüttelte amüsiert den Kopf, aß dann selbst etwas vom Kuchen. Wendy ließ sich leicht lächelnd zwischen den beiden nieder. So viel Sicherheitsabstand wie nun zwischen ihnen herrschte... „Keine Bange... Ich verrat’s niemandem...“, sie grinste leicht und Pip nickte ebenfalls. „Ehrensache, nicht?“, er zwinkerte ihnen leicht zu. Kyle sah einen Moment auf, dann blickte er doch wieder schweigend weg. Es war ihm peinlich. Unsagbar peinlich... es war nicht so, dass er Stan nicht hatte küssen gewollt... ganz im Gegenteil... Aber sie hatten sich doch eigentlich gerade gegeneinander ausgesprochen... Einfach... weil Kyle nicht im Stande dazu gewesen war, etwas anderes zu sagen... Weil er sich einfach nicht getraut hatte, seine Gefühle aufzudecken... Irgendwie... irgendwann... war es um ihn geschehen... Er liebte Stan. Aber er konnte es nicht sagen. Stan sah auf. Ihm war es ebenso peinlich... allerdings hielt er es für falsch zu schweigen. Da würden sie sich doch nur bestätigt fühlen. „Das hättet ihr mir doch gleich erzählen müssen...“, Pip quietschte vergnügt, klaute Kenny dann einen Happen Kuchen. „Hätten wir bestimmt...“, Stan murrte, was Kyle nur der uneindeutigen Worte wegen aufschauen ließ, als sich ihre Blicke jedoch trafen, wandte er sich schnell wieder ab, schwieg eisern. „Na dann bin ich beruhigt!“, Pip nickte wissend, begann dann zu seufzen. „Ihr seid so ein niedliches-„ „Wir sind keins, verdammt!“ Stan war aufgesprungen, hatte den Blonden so laut angefahren, dass dieser hastig einige Schritte zurück machte. „Schrei doch nicht so...“, seufzte er nun, musste jedoch gestehen – und seine Mine zeigte es auch ganz eindeutig – das er nicht mehr wirklich verstand, was nun los war. Wendy war ebenfalls aufgestanden, sah den Schwarzhaarigen verständnislos an. „Hey... es ist doch nicht schlimm, wenn ihr schwul seid...“, Stan sah sie böse an. „Wir sind kein Pärchen!“, wiederholte er nun, wobei er wutendbrandt hin und her sah. „Es kotzt mich verdammt nochmal an! Wir haben nur einen Versuch gemacht! Es hatte überhaupt nichts zu bedeuten... Gar nichts! Was diese Ebene angeht, gibt es kaum jemanden, der mir egaler ist als Kyle! Wir sind beste Freunde, keine Lover!“, der Schwarzhaarige schrie fast, hatte vor Aufregung einen roten Kopf bekommen. Kyle war bei fast jedem Wort zusammen gezuckt, was jedoch nur Kenny leicht an der Seite bemerkt hatte, da alle wie hypnotisiert den wütenden Stan angestarrt hatten. „Sags ihnen Kyle! Wir empfinden nichts füreinander!“, er sah zu dem Rothaarigen, welcher wieder aufsah. Er schluckte. Dann stand er auf. „Gar nichts....“, sprach er deutlich aber leise aus, sah mit einem eisernen Blick in das Gesicht seines – eigentlich – besten Freundes, dann ging er einfach. Pip zog scharf die Luft ein. „Da hast du aber was angerichtet...“ Mittlerweile waren sie zurück in ihrer Herberge, saßen zusammen an einem der Tische; Kenny, Stan, Wendy, Butters und Pip, welcher gerade diese Vermutung geäußert hatte. Eigentlich wollten sie Karten spielen... doch so richtig, ging es nicht. Immer wieder wandte sich Butters nach hinten um, blickte zu Kyle, welcher am anderen Ende des großen Raumes saß. Er sah aus dem Fenster und hatte seit dem Geschehen in der Einfahrt kein Wort mehr mit irgendeinem von ihnen gewechselt. Stan sah er nichteinmal an. Dieser blickte nun von seinem Kartenblatt auf, sah finster zu Pip. „Was soll ich bitte gemacht haben, hm?“, in Wahrheit war er wohl nur wütend über sich selbt... da er einfach keine Antwort auf diese Frage fand. Warum war Kyle nur plötzlich so abweisend zu ihm. „Ich glaube langsam aber auch, dass da irgendwas nicht stimmt...“, nuschelte Wendy an Butters gewandt, welcher leicht nickte. „So wie Pip es erzählt hat, kann es doch gut sein, dass du nicht nur ihm, Kenny und Wendy vor den Kopf gestoßen hast...“ Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf. „Das geht gar nicht... Wir hatten ja genau darüber gesprochen... vor dem Kuss...“, die letzten Worte sprach er nur ganz leise aus, da es ihm immer noch peinlich war, vor den anderen darüber zu reden. „Er hatte sogar selbst gesagt, dass wir nichts für einander empfinden und wollte, dass ich ihm Recht gebe...“, Stan sah etwas konfus auf die Tischplatte, während er dies erzählte. Dass Wendy dabei saß, war ihm egal. Eigentlich... dachte er gar nicht daran, wer gerade dabei saß und zuhörte... Kyle... sein bester Freund redete nicht mehr mit ihm... er sah ihn nicht einmal mehr an. „Also hab ich gesagt, dass wir uns genausogut küssen könnten, ohne dass was passieren würde...“, erzählte er zu Ende, sah dann in die Runde. Ums Kartenspielen ging es hier weiß Gott nicht mehr. „Und dann hast du ihn gleich so leidenschaftlich geküsst?“, fragte sich – oder besser Stan – das Schwarzhaarige Mädchen neben ihm, sah ihn verdattert an. „Nein. Am Anfang, hab ich eigentlich nur seine Wange geküsst... Ich meine... gut. Ich glaube ich hab seinen Mundwinkel getroffen... Aber...“ Kenny schlug mit der Faust auf den Tisch. „Dann hat er dich geküsst. Also... mit dem richtgen Kuss angefangen.“, Pip sah auf, begann dann zu verstehen und machte große Augen. „Das... klar.“, nun blickte er zu Stan. „Stanley... Komm mal eben mit.“, er erhob sich mit ernster Mine, ging dann einige Meter vom Tisch weg, in eine Niesche, wo niemand war. Dort lehnte er sich seufzend an eine Wand. „Was denn...? Hättest du das nicht am Tisch sagen können, da weiß doch jetzt eh jeder, dass Kyle und ich uns ge-“ „Kyle liebt dich.“ Der Schwarzhaarige starrte den Blonden sprachlos an, während dieser seinen Blick ernst erwiderte. „Nein. Tut er nicht... Momentan hasst er mich wohl eher... Auch wenn ich nicht weiß warum...“, er sah sich etwas hilflos um, hatte vorher nicht so offensichtlich gezeigt, wie verzweifelt ihn die ganze Situation eigentlich machte. „Er hasst dich nicht. Und selbst wenn er das gesagt hätte, würde es nicht stimmen...“, der Blonde schüttelte langsam den Kopf. „Du hast seine Gefühle verletzt... Sehr, sehr stark sogar. Wie sollst du das anstellen... durch solche Worte, wenn er nicht in dich verliebt ist...?“, der Engländer legte den Kopf leicht zur Seite. „Denk mal darüber nach...“, dann ging er zurück zu den anderen, um endlich Karten spielen zu können. Kyle seufzte lautlos. Ihm war klar, dass sie über ihn sprachen. Aber es war ihm egal. Es war ihm... nicht egal. Er sah einen Moment zu ihnen, blickte wieder weg, als er bemerkte, dass Stan gar nicht mir Kartenspielte, sondern zu ihm rüber sah. Dann erhob sich der Rothaarige. Er musste hier raus... Er seufzte leise, machte dann einige Schritte auf die dunklen Wellen zu. Mittlerweile war es ganz dunkel... nur einige Fackeln erhellten den Strand, an welchem Kyle stand. Er schwieg dem dunklen Horizont entgegen, ehe er sich langsam in den Sand sinken ließ. „Mann....“, nuschelte er nun, sah sich hilfesuchend um, obwohl ihm klar war, dass dort niemand war... und schon gar nicht jemand, der ihm seine Sorgen abnehmen konnte. Er wusste ja auch nicht, was los war... Stan hatte wahrscheinlich einfach überregagiert... das verstand er ja irgendwie auch... Schließlich hatte es keiner der drei Störenfriede in Erwägung gezogen, dass es eine Art... Versehen gewesen sein könnte. Er schüttelte den Kopf. Natürlich war es kein Versehen gewesen... Es war... es hatte ihn einfach überkommen... Schließlich hatte er Stans Kopf weiter zu sich herum gerissen um ihn heiß küssen zu können... Das alles war ganz allein von ihm ausgegangen... Aber Stan hatte mitgemacht.. Hatte ihn näher zu sich gezogen... sie hatten es also doch beide gewollt... Es stimmte einfach nicht... Es durfte nicht stimmen, was Stan ihnen gesagt hatte... Er.. Kyle... war Stan nicht egal... Auch auf dieser Ebene nicht... Oder? Der Rothaarige schloss niedergeschlagen die Augen. Er wollte ihm nicht egal sein... Er wollte, dass Stan ihn auch liebte. Dass er ihn insgeheim zurück liebte... Nein. Dass er dazu stand... dass er ihm sagte, dass er ihn liebte. Dass er es nicht so gemeint hatte... Der Schwarzhaarige war doch schon immer der mutige von ihnen beiden gewesen... Der männlichere... der, der die Initative ergriff... Und diesmal sollte er es auch tun. Er sollte Gefühle für Kyle haben... denn er traute sich nicht, Stan davon zu erzählen. Er traute sich nicht mal mehr, ihn azuschauen... geschweige denn mit ihm zu sprechen. Er war ja nicht einmal mehr böse auf ihn... Er wusste nur nicht, wie er dem anderen begegnen sollte... er hatte Angst, dass es ihm wehtat. Fast drei Tage lang, redeten die beiden nicht miteinander. Saßen schweigend nebeneinander auf dem Bett, sahen sich jedoch nie gleichzeitig an. Oft, verließ Stan auch einfach das Zimmer, wenn sie Freizeit hatten und kam erst wieder, wenn sie zum Abendessen sowieso miteinander zutun hatten.... oder aber erst, wenn die Nachtruhe begann und er wohl oder übel – so kam es dem Älteren beinahe vor – im Zimmer, bei Kyle blieben musste... Er ging ihm aus dem Weg. Das war beiden bewusst... Auch Stan wusste, was er tat. Nur nachts, wenn Kyle schlief, war er ihm näher als sonst. Er beobachtete ihn beim Schlafen. Strich durch das leicht gelockte Haar, wenn der Mond auf es schien, berühre sanft die vom Schlaf leicht erröteten Wangen des Älteren. In einer Nacht, küsste er den anderen sogar. Ganz sachte, schmiegte er seine Lippen an die rosigen Kyles, sog die Wärme förmlich in sich auf. Einige Sekunden später hatte er sich erschrocken wieder gelöst... Erschrocken über die Tatsache, dass den anderen zu Berühren... sein Blut in Wallungen versetzte... sein Herz zum Springen brachte, wie es noch nie zuvor so bewusst der Fall gewesen war... Er wusste nicht, ob Pip Recht hatte... Aber er musste sich schmerzlich eingestehen, dass es in der vielen Zeit, die er still darüber nachgedacht, Nacht für Nacht den Rothaarigen beim Schlafen zugeschaut hatte... das es dabei um ihn geschehen war. Was ihm am meisten Angst machte, war die Tatsache, den Älteren beruhren zu wollen. Ihn nicht einfach nur Küssen zu wollen, was im Grunde beunruhigend genug gewesen wäre... Nein. Er wollte die Brust mit seinen Lippen berühren... Er wollte wissen, ob Kyle jauchzte, wenn er ihm in seine süßen Brustknospen biss, die sich durch einen leicht dunkleren Farbton so wunderschön von seiner zierlichen Brust absetzten. Von seiner zierlichen flachen Brust. Es beängstigte ihn zu wissen, dass er den schlafenden Älteren seines Hemdes entledigt hatte... es machte ihm Angst, diese Art von Lust zu spüren. Kyle vor sich zu sehen, wenn er es in der Dusche nicht länger aushalten konnte... es machte ihn unruhig zu wissen, dass er schwul war. „Gut... Wir treffen uns alle hier an der Haltestelle. Um spätestens 23Uhr seid ihr alle wieder da!“, Mrs. Virility stand auf den Zehenspitzen und versuchte so die Gespräche der Schüer zu übertönen. Sie hatte einen ganzen Jahrgang zu betreuen, der gar nicht darauf warten konnte, sich den Santa Monika Pier genauer anzuschauen... Es war ihr vorletzter Abend. Nein... eigentlich ihr letzter. Am nächsten Tag würden sie sich in den Nachtstunden nämlich bereits wieder auf den Weg nach Colorado machen. Zurück nach Hause. Stan war hin und hergerissen... Einerseits hoffte er, dass zu Hause wieder alles werden würde wie es war... Auch wenn er nichtmal jetzt wusste, wie er mit seinen Gedanken umzugehen hatte... Aber zumindest würde Kyle dann wieder mit ihm reden. Das war ihm lieber... Auch wenn er ihn natürlich liebte... ihn begehrte. Doch es nützte ihm nichts, wenn der Ältere ihm deshalb aus dem Weg ging... Er seufzte, strich sich durch sein schwarzes Haar. Er musste endlich mit Kyle reden... Pip wusste es... Kenny hatte er es erzählt... nur der, um den es eigentlich ging. Der wusste von all dem nichts... Stan sah sich also um. Er fand Kyle auch, nachdem er etwas hin und her geschaut hatte. Dieser stand bei Butters, schien sich leise mit diesem zu unterhalten, dann schüttelte er matt lächelnd den Kopf, blickte dann auf, was den schwarzhaarigen Beobachter fast genauso erschrack, wie den, welcher entdeckte, dass Stan ihn angesehen hatte. Er lief rot an, wandte sich dann schnell ab und ging. Einfach in eine Richtung, zu einem der nächstbesten Stände. „Heh...“, Stan wollte ihm nachlaufen... dann hatte er ihn bereits aus den Augen verloren. Klar... so beliebt wie dieser Pier hier war, war ihre Klasse natürlich nicht ganz alleine auf der Strandpromenade unterwegs. Er seufzte, ging dann zu Butters. „Hast du Kyle gesehen...?“, fragte er nun, woraufhin der Hellblonde leicht nickte. „Oh ähm. Ja... Aber er wollte nicht mit uns zusammen die Stände abklappern... Er hat gesagt, er möchte lieber alleine sein... und dann ist er erschrocken, wegen irgendwas und ist weg gegangen...“, schilderte der Kleine, nickte leicht vor sich hin. Stan seufzte. Ja, das hatte erbemerkt. „Achso...“, machte er dann, blickte sich suchend um. „He-hey Stan.“, er sah wieder hinunter zu Butters. „Willst du bei uns mitgehen?“ „Uns...?“, der Schwarzhaarige sah sich verwundert um. „Ähm. Ja.“, stotterte der Jüngere etwas. „Pip, Wendy und ich wollten ein Team bilden...“, er schwieg einen Moment, lief zart rosa an. „Und Kenny hat überlegt, ob er auch mitkommt...“ „Ähm...“, Stan sah sich wieder um, erhaschte dann einige Stände weiter die Figur Kyles, das sonnengelbe Shirt das er trug und die roten Haare natürlich. „Nein. Tut mir Leid... ich... mag lieber für mich sein...“, damit zog er ab. In Wahrheit machte er sich auf die Suche nach Kyle. Eine Sekunde später, hatte er ihn nämlich auch wieder verloren. „Oh. Entschuldigung!“, Kyle hob schützend die Hände, war mit einem jungen Pärchen zusammen gestoßen. Der Mann wollte ihn zwar erst blöd anpöbeln, das hübsche Mädchen neben ihm, hielt ihn dann jedoch mit einer sanften Geste davon ab, sodass der wohl Ältere, aber vorallem sehr viel Größere etwas seufzte. „Pass besser auf, wo du hintrittst!“, dann gingen sie weiter. Kyle sah ihnen einen Moment nach, wie er den Arm fest um die junge Frau gelegt hatte... wie sie sich an ihn kuschelte. Kyle seufzte. Er kam sich plötzlich so verloren vor. Als wäre er ganz alleine auf dieser Welt, wobei er immer wieder einigen Leuten ausweichen musste, bei seinem Weg die Fußgängerzone entlang. Die verschiedenen Stände nahm er gar nicht mehr so richtig wahr... Er seufzte. Wie schön es wohl gewesen wäre, mit Stan hier lang zu gehen. Er schluckte. Wenn er an Stan dachte, begann sein Herz wild zu schlagen... und gleichzeitig tat es weh. Weh, weil er nicht wusste was er tun sollte... Er wollte bei Stan sein... Aber der andere machte ihn so schrecklich nervös... und... Kyle wusste einfach nicht wohin mit sich, wenn es so war. Er kam sich dann so klein und schwach vor... so verletzlich. Die Sonne... Kyle blinzelte. Er war an einer großen breiten Treppe angelangt, die im Sand endete... Am Strand. Er seufzte, hielt sich die Hand an die Stirn, damit er etwas sehen konnte. Die Sonne stand nicht mehr hoch... Aber sie war genau in dem Winkel, dass sie die Sicht des Rothaarigen behinderte... Er seufzte. Dann schritt er die Stufen zum Strand hinunter, zog auf der letzten Stufe seine Sandalen aus um barfuß weiter zu gehen. Die Wellen rauschten und der Horizont erstreckte sich in einem Gemisch aus rosa und orange Tönen. Die Sonne war kurz davor unter zu gehen. Genau so... Fast genauso war es auch gewesen, als Kyle an ihrem 1. Tag aus dem Fenster geschaut hatte.... Es war auch dieser Moment gewesen...kurz bevor die Dämmerung ganz einsetzt... Kurz, bevor die Nacht den Tag zu übermannen beginnt... kurz bevor... Tag und Nacht verschmelzen. Der Rothaarige schluckte betroffen. Er war rot im Gesicht. Er vermisste Stan. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich in den Sand sinken, sah den Wellen einen Moment zu, ehe er neben seine abgelegten Schuhe ein Herz zeichnete. Einfach mit dem Finger in den Sand. Sowas kitschiges hatte er vorher noch nie gemacht. Er schrieb ein S und ein K hinein, blickte das Gebilde einen Moment an, ehe er es peinlich berührt wieder fort wischte. Nun zog er die Beine an und schlang die Arme um seine Knie. Stan sah niedergeschlagen umher. Er konnte den anderen einfach nicht finden. Dabei wollte er doch endlich mit ihm reden. Er wollte ihm sagen, dass er Scheiße erzählt hatte... dass er... das er gelogen hatte. Dass es nicht stimmte, dass Kyle ihm egal war... Auf nicht einer Ebene... überhaupt nicht. Ganz und gar das Gegenteil war der Fall. Er seufzte, strich sich planlos durchs Haar. Wo bitte, sollte er denn noch suchen? Er hatte alle Stände abgeklappert... Bis keine mehr zu sehen waren. Hier war nur noch diese Steintreppe, die zum Strand führte.. Lustlos ließ er sich eher von Stufe zu Stufe fallen, wobei ihn seine Beine abfingen, als wirklich hinunter zu laufen. Er konnte nicht mehr. Er wusste nicht mehr was er machen sollte. Er wollte ihn doch sehen... Er wollte Kyle unbedingt sehen. Mit ihm reden... ihm alles sagen. Er wollte seine Lippen schmecken... Er hoffte nur, Pip hatte Recht gehabt. Ein erneutes Seufzen entkam ihm, er blickte sich unten am Sand angekommen um, zog dann seine Sneakers und die Socken aus, ehe er auf das Wasser zu lief. Hier sah er sich wieder um... und dort saß er. Stan machte große Augen. Kyle saß im Sand... ungefähr auf seiner Höhe, malte im Sand, ehe er mit dem Fuß oder der Hand alles wieder zu verwischen schien. Ab und zu, blickte er zum Meer. Aber sich umzuschauen schien er nicht. Stan seufzte. Wie schön er war. Er machte langsam einige Schritte auf ihn zu, doch der Rothaarige schien es gar nicht zubemerken. Seine welligen Haare glänzten wieder auf diese ganz besondere Art, diesmal jedoch intensiver als das letzte Mal, einfach weil die Sonne sie in rote Farbe tauchen zu schien. Die süße Nase war etwas kraus. Allgemein schien der hübsche Junge sein Gesicht etwas zu verziehen, da er in die Sonne blinzelte. Es befanden sich einige leichte Falten auf der glatten Stirn und die grünen Augen, hier und dort von einer einzelnen Strähne versteckt, glänzten obwohl sie etwas verängt waren, damit die letzten Sonnenstrahlen nicht blendeten. Erst, als der Schwarzhaarige genau neben ihm stand, sah der Rothaarige auf, machte große Augen. „Stan...?“, fragte er verwundert, sah zu dem Jüngeren hoch. Stan merkte, wie nervös der andere zu werden schien. Doch ihm ging es nicht anders... und er war froh, dass Kyle nicht wieder davon lief. „Du bist wunderschön.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)