It doesn't even matter. von Unschuldig ================================================================================ Kapitel 1: It doesn't even matter. ---------------------------------- Schwarze Rauchschwaden stiegen von dem erschlafften Körper, der in einer Ecke zusammen gesunken war, auf. Seine Waffen lagen nicht weit von ihm entfernt und warfen seinen Schatten gegen die mit Blut bespritzte Wand. Er hätte seine Waffen wieder aufheben können, hätte weiter kämpfen können, doch er tat es nicht. Der Schatten hinter ihm sah bedrohlich aus, doch es war nur ein Trugbild. Eine Täuschung. Genauso wie das Schauspiel eine Täuschung gewesen war, was sie ihm all die Jahre lang vorgespielt hatten. Ein leises Lächeln huschte im roten Lichtschein über seine Lippen. Er hätte es wissen müssen. Er hatte verloren. Es war nur noch das Tropfen des Blutes zu hören, als ein helles Lachen an den sonst so weißen Wänden wiederhallte. „Du hast es wirklich getan. Ich glaub's nicht.“ Der Rosenkämpfer atmete durch und ließ seine Sense verschwinden, als die zierliche Gestalt auf ihn zutrat und mit Verachtung eines der Schwerter über den Boden kickte. „Scheint so, ja.“, er lächelte gefühlslos und wischte sich ein paar Tropfen Blut vom Ärmelsaum. Larxene lächelte ihn an und trat auf ihn zu. „Alles, was wir uns erträumt hatten. Wir haben's geschafft.“ Sie stellte sich vorsichtig auf die Zehenspitzen und küsste ihn, hielt aber inne, als er immer noch keine Regung zeigte, schaute ihn bloß noch fragend an. „...Wir haben's geschafft, ja. Weil du ihn getäuscht hast. Weil du jeden täuscht.“ Nummer Zwölf ließ sich wieder auf die Füße fallen und starrte ihn an, könnte er...? Bilder schossen ihr durch den Kopf. Zu viele. Könnten sie zu unvorsichtig gewesen sein? Bissspuren an Stellen, an denen man eigentlich keine Bissspuren entdecken sollte, Brandwunden, Kratzer, viele lange Nächte. Larxene hatte in letzter Zeit oft mit dem Feuer gespielt. „Marluxia, w-was meinst du damit?“ „Für dich war es doch alles sowieso nur der Plan im Plan, Larxene, hab ich Recht?“ Der Assassine zauberte eine Rose hervor, steckte sie ihr schon beinahe liebevoll ins Haar; hinter seinem Rücken nahm die Blütensense langsam Gestalt an. „Ich wollte doch-“ „Im Ende hättet ihr mich auch getötet.“ Er unterbrach sie einfach, wartete erst gar nicht ab, was sie ihm erzählen wollte. Egal was, es wäre sowieso gelogen. Dünne Dornenranken schlossen sich um ihre Fuß- und Handgelenke. Die Nymphe hatte aufgehört zu reden, sah ihn nur noch an. Sie protestierte nicht gegen die Fesseln. Zum ersten Mal in ihrer Existenz war Larxene wirklich enttäuscht von sich selbst. Sie hatte das einzige Wesen verletzt, dass ihr vielleicht wirklich Liebe entgegen gebracht hatte. Sofern es denn möglich war. Axel liebte sie nicht. Er wollte nur die Macht, die er mit ihr zusammen erreichen konnte. Die Macht, für die sie zuerst mithilfe des Rosenkämpfers den Superior beseitigen mussten. Und schließlich den Rosenkämpfer selbst. Wer weiß, vielleicht hätte er sie auch getötet, wenn die Zeit gekommen wäre. Grüne Augen blickten zu Boden und sie spürte wie sich etwas in sie hineinbohrte. Den Schmerz bemerkte sie kaum, auch nicht als die kleinen Rauchschwaden anfingen an ihrer Existenz zu zehren. Larxene blickte auf und begegnete seinem Blick. Gefühlslos. Als wolle er eine wichtige Fassade unbedingt aufrecht erhalten. „Leb wohl, Larxene.“ Sie blinzelte kurz und ein einzelnes Paar Tränen rann ihr die Augenwinkel hinunter. „...Ich Liebe Dich.“ „Du kannst nicht lieben, Dummkopf. Nicht ohne Herz.“ Und sie lächelte bloß. Er taumelte und sackte in sich zusammen. Er vergrub das Gesicht in den Händen. Die Sense fiel zu Boden, das Klirren hallte in der Stille wieder. I've put my trust in you Pushed as far as I can go And for all this There's only one thing you should know Als er wieder aufblickte erinnerte nur noch die zurückgelassene Rose an seine einzige Liebe. Sie war verwelkt. But in the end it doesn't even matter. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)