Komm zu mir, ich beschütze dich von abgemeldet (- du brauchst nicht mehr stark sein, Liebling.) ================================================================================ Kapitel 11: Kleiner Engel ------------------------- Ich hörte Sirius und Lucius durcheinander schreien, sobald ich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Draco kam sofort angelaufen. "Haben sie's mitgekriegt?“, fragte er begeistert. Ich lachte leise und nickte. Ich hatte überhaupt kein Mitleid mit Salazar. Draco lachte fast schon boshaft, als die Tür aufgerissen wurde und Luzifer und Tom aus dem Zimmer flüchteten. Narzissa kam sofort danach. "Erwachsenensachen?“, fragte ich trocken. Tom nickte hektisch. "Es ist wirklich hässlich, das willst du nicht mitbekommen, glaub mir.“, sagte Tom. Ich sah das schadenfrohe Grinsen in seinen Mundwinkeln, was er versuchte zu unterdrücken Ich zuckte mit den Schultern. "Nun, er hat mich rausgeschickt, er ist selbst Schuld.“, grinste ich. Ich legte den Kopf schief und dachte nach, was ich jetzt tun könnte. Ich musste in mein Zimmer und Dinge für Tia transformieren! Nach einer kurzen Verabschiedung machte ich mich auf den Weg in den Familienflügel, in dem mein Zimmer lag und betrat eben dieses. Ich setzte Tia auf mein Bett, strich ihr nochmal über den Kopf und fing an ein paar Gegenstände in ein Katzenklo – welches ich in mein Badezimmer stellte – , einen Kratzbaum, ein Körbchen, Näpfe und Spielzeug zu verwandeln. Ich hob Tia wieder vom Bett und setzte sie auf den Boden, weil ich nicht wollte, dass sie sich vielleicht beim Versuch vom Bett zu springen weh tat. Ich wurde zum Weichei, stellte ich frustriert fest. Ich war wirklich auf dem besten Weg dahin. Nachdem ich sicher stellte, dass Tia gut beschäftigt war, Essen und Trinken hatte, ging ich mit meinen neuen Schulbüchern, die dank der Hauselfen schon in meinem Zimmer waren, in die Bibliothek und setzte mich dort in eine der Sitzecken. In knapp einer Woche würde auch für Draco und mich der Unterricht wieder beginnen und ich hatte ohnehin nichts besseres zu tun, als zu lernen, bis Sirius und Lucius meinen Gefährten aus ihren Fängen gelassen hatten. Ich beschäftigte mich vorallem mit dem Zaubertränkebuch, denn da hatte ich, obwohl ich in dem Fach kein kompletter Versager war, dennoch Nachholbedarf. Ich bekam mit, wie die Tür zur Bibliothek aufging und sah auf, in der Hoffnung Salazar zu sehen, doch es war nur Snape, der es vermied mich auch nur anzusehen. Ich seufzte. Vielleicht sollte ich ja doch versuchen mich mit ihm auszusprechen? Immerhin würden wir uns auch in Zukunft desöfteren sehen. Ich war mir nur nicht sicher, ob es sich wirklich lohnte, denn ich hatte begründete Zweifel, dass er auch nur mit sich reden ließ, wenn ich ihn nicht auf Knien darum anflehte. Wollte ich mich denn überhaupt mit ihm vertragen? Tom meinte, man könnte gut mit ihm reden. Diskussionen führen. Immerhin war Snape ein gebildeter Mann, was ich ohne zu fragen glaubte. Allerdings war er nunmal ein Arschloch! Diesen Punkt musste ich auch berücksichtigen. Ach was sollte es. Ich hatte nichts zu verlieren, aber vielleicht würde ich einen Gesprächspartner gewinnen. Wovon es ziemlich wenig gab, die nicht irgendwie mit mir Verwandt waren – Narzissa, Lucius – , mit mir schlief – Salazar – , oder einfach zu kindisch waren – Sirius, Tom, Draco. Eigentlich nur Luzifer. Damit war es beschlossen. "Professor.“, rief ich quer durch die Bibliothek. Er hatte sich ans andere Ende gesetzt, um bloß nicht in meine Nähe zu kommen. Nun, ich machte ihm einen Strich durch die Rechnung, denn ich stand auf und setzte mich in den Sessel ihm gegenüber. "Was wollen Sie?“, schnarrte er, ohne von seinem Buch aufzusehen. Ich seufzte theatralisch. "Einen Neuanfang, Sir.“, stellte ich klar. Nun sah er doch auf und sah mich an, als würde er an meinem Geisteszustand zweifeln. Was er definitiv tat. Ich fuhr ungerührt fort. "Sie haben mich gehasst, weil Sie James Potter gehasst haben. Deswegen haben Sie mich von der ersten Sekunde an verurteilt. Ich gebe zu, dass ich es ihnen nicht besonders leicht gemacht habe sich vom Gegenteil zu überzeugen. Ich mag es nicht so genau mit den Regeln nehmen, aber wieso fühlen Sie sich davon persönlich angegriffen? Ich war ein Kind, ich war 11 Jahre alt, als mir gesagt wurde, dass ich ein Mörder werden muss, um die gesamte magische Welt zu retten. Ich war 11, als ich das erste Mal merkte, dass ich etwas wert war. Sie können mir nichtmal mehr vorwerfen, dass ich ein verzogenes Balg bin, dass von jedem auf einen Thron gehoben wird. Denn das bin ich nicht und mittlerweile wissen das auch Sie. Dass ich in ihr Denkarium gesehen habe war nicht in Ordnung, das gebe ich zu. Aber wäre ich wie James Potter, hätte ich über die Erinnerung gelacht. Das habe ich nicht. Sie tun mir aber auch nicht leid, denn ich bezweifle, dass Mitleid das ist, was Sie wollen. Es tut mir Leid, dass ich so in ihre Privatsphäre eingedrungen bin, aber Sie sind selbst Schuld. Sie sind ein Arschloch. Zu allen anderen und zu mir im Speziellen. Das müssen Sie zugeben. Ich war 15, als ich das erste Mal etwas getan habe, wofür Sie mich wirklich hassen können. Sie dagegen sind erwachsen. Und ich denke, da wir nun beide erwachsen sind, ich nicht mehr Harry Potter, sondern der Sohn ihres besten Freundes bin und den ersten Schritt gemacht, somit meinen Stolz und meine Würde über Bord geworfen habe, könnten wir es mit einem Neuanfang probieren.“, schloss ich meine kleine Ansprache, in der Snape mich nur angestarrt hatte. Snape hob eine Augenbraue, so wie er es immer tat. "Sind Sie jetzt fertig?“, fragte er kalt. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich denke schon.“, sagte ich. "Na endlich.“, schnaubte er und sieht wieder in sein Buch. Ich sah ihn erst entgeistert und dann sauer an, nehme ihm das Buch aus der Hand und knalle es auf den kleinen Couchtisch, der zwischen uns stand. "Schluss damit! Ich werd mich nicht so respektlos von ihnen behandeln lassen. Sie sind nicht mehr mein Lehrer, Sie können mir nichtmal mehr Punkte abziehen! Ich will wenigstens eine Antwort und ich hoffe für Sie sie fällt gut aus, sonst werde ich Sie solange nerven, bis Sie mir das 'du' anbieten, denn ich habe keinerlei Lust mehr drauf mich pausenlos mit ihnen zu streiten!“, empörte ich mich. Wie kam dieser Typ dazu mich ignorieren zu wollen? Er lehnte sich zurück und sah mich unentwegt an. "Wenn ich ihnen das 'du' anbiete, lassen Sie mich in Ruhe?“, fragte er. Ich schnaubte. "Nein, was würde es mir bringen Sie duzen, aber nicht ansprechen zu dürfen?“, fragte ich. Snape seufzte genervt. "Meinetwegen, dann duzen wir uns eben. Ich hab sowieso keine Wahl, hoffentlich bist du nicht so unerträglich, wenn ich klein bei gebe.“, sagte er und ich konnte hören, wie viel Überwindung es ihn gekostet hatte. Aber ich schätzte, dass die Tatsache, dass ich einen Schritt auf ihn zu getan und mich entschuldigt hatte ihn wirklich besänftigte. "Fantastisch! Bis später, Severus.“, grinste ich breit, legte ihm sein Buch wieder auf den Schoß und schlug nun meinerseits das Tränkebuch, welches ich mir mitgenommen hatte, auf, um weiter zu lesen. Wir saßen tatsächlich gut zwei Stunden friedlich beisammen, bis ich hörte, dass wieder jemand die Bibliothek betrat. Severus und ich sahen synchron auf und erblickten einen völlig geschafften Salazar, der sich nun zu uns begab und sich in einen der Sessel fallen ließ. Ich grinste schadenfroh. "Habt ihr die Erwachsenensachen endlich geklärt?“, fragte ich spöttisch. Er sah mich finster an. "Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich konnte es ihnen noch in letzter Sekunde ausreden mich zu verfluchen, weil ich ihren 'kleinen Engel' verführt habe.“, schnaubte er und legte die Betonung auf 'kleiner Engel'. Mein Grinsen wurde breiter. "Komm schon, Liebling. Es ist ihre Pflicht sich darüber aufzuregen. Nicht nur, weil du mein Gefährte bist, sondern auch noch, weil du der erste warst.“, spottete ich liebevoll. Ich hörte Severus aufstöhnen. "Das war mein Stichwort.“, sagte er und stand auf. Ich lachte leise, als er die Bibliothek verließ und setzte mich dann auf die Lehne des Sessels, in dem Salazar saß. Ich strich ihm liebevoll durch die Haare. "Waren sie so böse zu dir?“, fragte ich und konnte meinen belustigten Unterton nicht ganz aus meiner Stimme verbannen. "Sagen wir es so: Wären es nicht dein Vater und dein Pate gewesen, wären sie jetzt tot. Wie kommen die eigentlich darauf, dass ich mir sowas gefallen lasse?“, fauchte er. Ich küsste ihn auf die Schläfe. "Weil du mich liebst und nichts tun würdest, was mir irgendwie schaden oder missfallen würde.“, erinnerte ich ihn sanft. Er grummelte unzufrieden. "Wohl wahr.“, sagte er. Er seufzte leise, zog mich auf seinen Schoß und küsste mich zärtlich. "Ich liebe dich, Carol.“, wisperte er und küsste mich erneut. Er erwartete schon gar keine Antwort mehr von mir auf diesen Satz, denn bisher hatte ich noch nie mit 'Ich dich auch' geantwortet. Nicht, weil ich ihn nicht liebte, denn bei Merlin, das tat ich, auch wenn es einige Zeit gedauert hatte, bis ich es mir eingestanden hatte. Ich sah, dass er traurig ob dem Fakt war, dass ich nie antwortete, doch bis jetzt konnte ich mich noch nie dazu durchringen es auszusprechen. Es würde dann so endgültig sein, auch wenn ich nicht mal wollte, dass das mit Salazar und mir jemals endete. Es würde offiziell machen, dass ich weich wurde. Doch war ich wirklich weich, wenn ich die Liebe meines Gefährten erwiederte? Sogar Salazar Slytherin konnte mit mir über seine Gefühle sprechen, und der war schließlich einer der kältesten Menschen überhaupt. Zumindest in der Öffentlichkeit. Ich holte noch einmal tief Luft. Ich wollte Salazar glücklich sehen und ich wusste, dieser Satz würde ihn glücklich machen und er war ja nichtmal gelogen. "Ich...ich lie..“, stotterte ich. Ich hatte diese Worte noch nie in meinem Leben ausgesprochen und auch nicht damit gerechnet es jemals tun zu müssen. Zumindest bis vor drei Wochen. Ich wusste, dass diese Gefühle aufgrund unseres Gefährtendaseins für immer waren, also wovor hatte ich Angst? "Ich ... Ich liebe dich auch!“, setzte ich erneut an und sah vorsichtig hoch in Salazar's Gesicht. Ich sah dieses Strahlen in seinen Augen und das sanfte Lächeln auf seinem Lippen und ich wusste, dass es richtig war, für Salazar über meinen Schatten zu springen. Ich sah diese Freude, diese unendliche Liebe in seinem Blick und mir wurde heiß und kalt gleichzeitig aufgrund der Intensität. Er küsste mich zärtlich auf die Lippen und ich schmiegte mich näher an ihn. Ja, das hier war für immer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)