Dragon Masters von _-Gaaras_Alissa-_ ================================================================================ Kapitel 1: Träume... -------------------- „Dustin! Steh auf du fauler Sack!“ Ein Morgen wie jeder andere: Seiner Meinung nach viel zu früh wird der 17 jährige Dustin Knight von seinem Vater aus dem Bett geworfen. Die Arbeit ruft. Nachdem sein Vater das Zimmer verlassen hat richtet sich Dustin mühsam auf und streckt sich. Er muss gähnen. Seit Ewigkeiten konnte er nicht mehr richtig durchschlafen. Schuld daran ist nur sein erniedrigender Job. Warum musste er auch in eine Bauernfamilie hineingeboren werden? Und warum muss ausgerechnet er die Ställe immer ausmisten? Fragen auf die Dustin bis heute noch keine Antworten gefunden hat. „Oh Mann… Irgendjemand da oben hasst mich..“ Er geht müden Schrittes ins Badezimmer zur Toilette und blickt nach dem Händewaschen in den Spiegel. Wann hört das alles auf? Muss ich etwa mein ganzes Leben hier verbringen? Dustin ist entnervt, denn spürt er innerlich, dass er zu was besserem bestimmt ist als nur ein Stallbursche. Doch seine Eltern… man kennt es ja. Die alte Leier: „Solange du deine Beine unter unserem Tisch hast…“ und so weiter… Zum verzweifeln. Mühsam zieht er seine Arbeitsklamotten an, begrüßt seine Mutter, geht aus dem Haus und trottet mürrisch in den Stall zu seinem wartenden Vater. Ein weiterer schrecklicher Arbeitstag hat begonnnen. Den Rest des Tages verbringt er mit Ställen ausmisten, Schweine füttern und das versorgen des nervigen Federviehs. Knietief steht er in Schlamm, schmutzigem Heu und Mist und verrichtet den wohl miesesten und übelriechendsten Job überhaupt. Am späten Nachmittag geht er ins nächstgelegene Städtchen um sich abzulenken. Wie so oft schon wünscht er sich, sein Leben hätte einen Sinn. „Irgendwo da draußen liegt meine wahre Bestimmung… ich weiß es.“ Schweigend schlendert er durch die Straßen auf dem Weg zu dem einzigen Ort an dem er ganz er selbst sein kann, ungestört von den blicken der anderen. Jeder im Dorf kennt Dustin. Viel mehr seine blühende Fantasie. Ständig erzählt er von fremden Wesen, weit entfernten Ländern und einer arbeitsfreien Welt weit außerhalb. Schon von klein auf erzählt er seine Abenteuergeschichten, denen natürlich niemand glauben schenkt. Lediglich die Kinder, deren Sinne noch nicht benebelt sind von der ach so tollen Realität, lauschen seinen Abenteuergeschichten und verbreiten sie weiter. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Sie halten Dustin für nichts weiteres als einen schlechten Umgang. Doch ihm selbst ist das egal was andere von ihm halten. Schon immer. Doch macht er ihnen keine Vorwürfe. Vermutlich waren sie alle einst wie er und jagten ihren Träumen hinterher. Von Welten voller Wunder und frei von Leid. Jedoch verloren sie dann nach und nach ihre Fähigkeit zu Träumen. Wahrscheinlich durch den Tod anderer, die der arbeitenden Welt den Rücken kehrten oder einfach aus Angst. Angst vor dem was jenseits der Wälder und Berge lauern könnte. Nachdem sie dann das träumen verlernten verloren sie ihren Willen sich einer Welt des Arbeitszwanges zu widersetzen und gaben sich schweigend ihrem Schicksal hin. Nicht aber Dustin. Er wird nicht nachlassen. Nicht einer von denen werden um dann seelenlos und schweigend seiner Arbeit nachzugehen. Allein vom Gedanken daran kriegt er Schweißausbrüche. Dustin muss endlich wieder einen klaren Kopf bekommen und schlendert zu dem einzigen Ort an dem er ungestört einfach er selbst sein kann: Die Bibliothek. Normalerweise würde kein Typ in seinem Alter seine Zeit in einer langweiligen Bücherei vertrödeln. Sondern lieber mit seinen Freunden abhängen oder irgendwelche Mädels aufreißen. Eben typisches Männerzeug. Doch Dustin ist einfach anders als die anderen. Erstens interessieren ihn die Weiber hier nicht und zweitens hat er hier sowieso keine Freunde. Warum? Keine Ahnung… Es interessiert ihn nicht. Wenn sie nur mit ihresgleichen abhängen und nichts von ihm wissen wollen, bitte. Ihn stört es nicht. Allerdings hatte er dadurch immer öfter mit Langeweile und Einsamkeit zu tun… Er brauchte also eine Beschäftigung. Entweder immer blöd in der Ecke stehen und auf den nächsten Arbeitstag warten, oder Bücher. Er überlegte nicht lange und begann zu lesen. Was er nicht wusste: Es sollte sich als seine wichtigst Entscheidung überhaupt herausstellen. Noch immer erinnert er sich an seinen ersten Ausflug in die Bibliothek: Nicht gerade angetan von der Vorstellung Bücher lesen zu müssen schlenderte Dustin durch die Gänge, nahm ab und zu ein Buch aus einem der Regale nur um es am Ende angewidert wieder zurück zu legen. Warum sollte man auch ein Buch lesen mit dem Titel: `So werde ich ein hoch geschätztes Individuum`? Dustin war drauf und dran unverrichteter Dinge wieder zu gehen bis er in der letzten, verstaubten Abteilung ankam. Er befreite eines der vergilbten Bücher von Staub und Spinnenweben und nahm es an sich zur genaueren Inspektion. Und erschrak: Unter einem alten Ledereinband befand sich eine Zusammenstellung von Berichten verschiedener Forscher und Abenteurer und deren Begegnungen mit seltsamen und zugleich faszinierenden Kreaturen. Doch nicht nur das, sondern alle Bücher dieser Abteilung waren so wie dieses. Fast entglitt ihm ein Schrei, doch konnte er ihn gerade noch herunter schlucken. Er war erstaunt. Nie hätte er es zu Träumen gewagt, dass es noch so viele andere gibt wie ihn, die ebenso abenteuerlustig und besessen sind von unbändiger Neugier. Dustin fühlte sich so gut und bestätigt wie schon lange nicht mehr. Seit diesem Tage verbringt Dustin jede freie Minute mit dem Lesen und dem Studieren der alten Bücher. Mittlerweile hat er sie alle gelesen. Jeden Satz, jedes Bild hat er sich eingeprägt und auswendig gelernt. Rein theoretisch könnte er jetzt auf eigene Faust die Welt bereisen und eigene Geschichten schreiben um der Nachwelt von seinen Erlebnissen zu berichten. Das einzige Problem: Dustin besitzt keinerlei Fortbewegungsmittel. Er erinnert sich an einen Abenteurer von dem in einem Buch die Rede war. Er hatte ein Mittel zur schnellen Fortbewegung gefunden. Sogar ein äußerst eindrucksvolles. Einen Leibhaftigen Drachen. Der Spruch der sich am meisten ins Gedächtnis einbrannte war: `Und getragen vom Winde flogen mein Drache, mein treuer Freund und Gefährte, und ich der Sonne entgegen, hinein in die Ungewissheit…` Drachen… Dustin seufzt. Gäbe es sie doch wirklich. Ich wünschte ich könnte auf einem reiten… wie der Held dieser Geschichte… Dustin muss lächeln. All die Möglichkeiten die sich ergeben würden. Die Welt bereisen, fremde Länder sehen… Königreiche vielleicht. Vor seinem inneren Auge beginnt sich ein Bild zusammenzufügen. Dustin sieht sich selbst als Ritter in einer goldenen Rüstung auf dem Rücken seines geschuppten Gefährten und Freundes. Er schließt die Augen. Blickt zur Decke und beginnt vor sich hin zu träumen. Dustin… Er schreckt auf. Ihm ist als hätte er seinen Namen gehört. Leise zwar, aber dafür umso deutlicher. Sein Blick schweift umher doch niemand ist zu sehen. War das eben vielleicht nur Einbildung? Hierher Dustin… Schon wieder! Es war keine Einbildung. Eine Stimme ruft ihn. Doch woher kommt sie? Dustin überkommt ein komisches Gefühl. Wie von einer höheren Macht geleitet, zieht es ihn zielstrebig zurück zum Bücherregal. Alles ist normal. Die Bücher stehen alle an ihrem Platz als wären sie nie herausgenommen worden. Doch… Etwas ist anders: in der obersten Reihe steht ein Buch, welches Dustin vorher nie gesehen hatte. Strahlend blau sticht es aus der Reihe und wirkt, anders als all die anderen alten Bücher, nagelnagelneu. Dustin ist sich sicher: eben war das Buch noch nicht da! Vorsichtig berührt Dustin den Buchrücken und staunt nicht schlecht als es plötzlich zu leuchten beginnt. So grell, dass Dustin seine Augen bedecken muss um nicht Gefahr zu laufen zu erblinden. Ja…Ihr seit es… Ich habe so lange auf euch gewartet, Meister. Ihr seid unsere Einzige Hoffnung. Jetzt da ihr alle Geheimnisse dieser Welt kennt, könnt nur ihr uns retten… „W… Was?!“ Dustins Augen weiten sich. Er blickt sich um und muss erstaunt feststellen, dass scheinbar niemand mitbekommt, wie er sich mit einem Buch unterhält. Ungläubig fangt er an zu lachen. So etwas cooles hat er noch nie erlebt. Stolz beginnt ihn zu erfüllen. Stolz und Vorfreude auf das was noch kommen mag. Neugierig nimmt er das Buch aus dem Regal in die Hand und inspiziert es genauer. Das Cover ziert etwas das aussieht wie ein Drachenschädel. Etwa Faustgroß wölbt er sich etwas aus dem Leder hervor als würde er es jederzeit durchstoßen. Ein kurzer Blick auf die Uhr zeig Dustin dass es unmittelbar vor Ladenschluss ist. Er blickt sich nach allen Seiten um, klemmt sich das Buch unter den Arm und will den Laden verlassen, doch kann er es nicht. Was, wenn er entdeckt wird? Keine Sorge… Niemand wird etwas merken… Meister… „A… Also gut.! Wenn du es sagst. Wehe du belügst mich“ Eilig verschwindet er aus der Bibliothek. Tatsächlich hat ihn niemand gesehen. So unauffällig wie möglich läuft er die Straße entlang, hinaus aus der Stadt. Er atmet erleichtert auf. „Weißt du, Buch, ich glaube das ist der beginn einer wunderbaren, wenn auch ungewöhnlichen, Freundschaft.“ Zufrieden presst er das Buch eng an seine Brust und eilt nach Hause. Dort angekommen begrüßt er seine Eltern nur flüchtig und verschwindet schnellen Schrittes in seinem Zimmer, wo er sich sofort, das Buch fest umschlossen, auf sein Bett setzt. „So… Wie funktioniert das jetzt? Muss ich das Buch öffnen? Was wohl darin steht?“ Ein dünner Schweißfilm legt sich auf seine Lippen, die Hände werden feucht. Vorsichtig berührt er den Einband, blättert auf und erblickt etwas äußerst merkwürdiges: Bis auf einige wenige Zeilen ist das Buch völlig Leer. Dies ist kein gewöhnliches Buch, musst du wissen. Es ist ein magisches Buch. Alle Seiten sind leer. Erst nach und nach fügen sich Sätze zusammen und weisen dem Besitzer den weg. Doch hab Geduld. Nicht immer ist es von nutzen für dich und irrt sich manchmal. Dennoch: Solange es sich in deinem Besitz befindet ist es dir ein treuer Begleiter. „Wow…“ Dustin ist erstaunt. So etwas cooles hat er bisher noch nie besessen. Instinktiv spürt er, dass er niemandem etwas davon erzählen darf. Weder seinen Eltern, noch sonst jemandem. Er klappt das Buch zusammen und betrachtet es erneut von alles Seiten. Das Buch hat weder einen Titel, noch steht ein Autor darauf. Keinerlei Hinweis auf einen früheren Besitzer. Nur ein Drachenschädel, dessen Augen geheimnisvoll geschlossen sind. „Aber warum? Weshalb sind sie geschlossen? Es muss doch einen Grund geben…?“ Wieder öffnet er das Buch und blättert die Seiten um. Aber das Buch schweigt... Mit einem lauten Seufzer legt er das Buch auf seinem Kissen nieder und steht auf. Überwältigt von all diesen Ereignissen tritt Dustin ans Fenster und blickt in den wolkenlosen Nachthimmel. „Ob dies mein Schicksal ist? Bin ich wirklich der Richtige für diesen Job, nur weil ein magisches Buch das sagt? Und… wen soll ich retten?“ Fragen über Fragen. Sie umschwirren Dustins Schädel wie die Sterne den Mond. Er muss gähnen. Nach all dem was heute passierte hat er sich eine Mütze voll schlaf redlich verdient. Er steht auf, wechselt die Klamotten und macht sich fertig fürs Bett. Das Buch unterm Kissen verstaut legt er sich hin und schließt seine Müden Augen. Die Nacht vergeht… Am nächsten Morgen wacht Dustin auf und steht sogleich senkrecht. Erwartungsvoll holt er das Buch unterm Kissen hervor, schlägt es auf und sucht nach neuen Einträgen. Vergeblich… „Seltsam… Naja. Irgendwann wird sich noch was tun. Warum sollte ich mich deswegen schon aufregen?“ Dennoch ist er verwirrt und kratzt sich fragend am Kopf. Müde steht er auf und schnappt sich seine Klamotten. Schließlich muss er ja arbeiten. Wenn es nach seinem Vater geht zumindest. Ein weiterer harter Tag steht vor der Tür, Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)