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Dragon Masters

von

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Prolog

Schon seit Urzeiten lässt Gott jedem Lebewesen, welches er erschafft, eine Lebensaufgabe zuteil werden, die, ist sie auch noch so klein, in irgendeiner Art und Weise nützlich ist für die Erhaltung des Gleichgewichtes auf unserem Planeten.

Natürlich tut er dies ohne, dass sie etwas davon wissen und so verrichtet ein jeder seine Pflichten ohne sie zu kennen.

Nicht aber die Helden dieser Geschichte. Durch Zufall haben sie von ihrer Lebensaufgabe erfahren und haben nun keine andere Wahl als sie zu erfüllen. Was sie nicht Wissen: Sie sind vom Schicksal auserkoren diese bedeutende Aufgabe zu erfüllen.

Ihre Aufgabe ist die Rettung der Welt.
 

Dies ist eine Geschichte über Liebe, Hass, Verrat, Freundschaft und mystische Wesen in einer anderen Welt.
 

Die Geschichte der Drachenmeister…

Träume...

„Dustin! Steh auf du fauler Sack!“

Ein Morgen wie jeder andere: Seiner Meinung nach viel zu früh wird der 17 jährige Dustin Knight von seinem Vater aus dem Bett geworfen. Die Arbeit ruft. Nachdem sein Vater das Zimmer verlassen hat richtet sich Dustin mühsam auf und streckt sich.

Er muss gähnen. Seit Ewigkeiten konnte er nicht mehr richtig durchschlafen. Schuld daran ist nur sein erniedrigender Job. Warum musste er auch in eine Bauernfamilie hineingeboren werden? Und warum muss ausgerechnet er die Ställe immer ausmisten? Fragen auf die Dustin bis heute noch keine Antworten gefunden hat.

„Oh Mann… Irgendjemand da oben hasst mich..“

Er geht müden Schrittes ins Badezimmer zur Toilette und blickt nach dem Händewaschen in den Spiegel.

Wann hört das alles auf? Muss ich etwa mein ganzes Leben hier verbringen?

Dustin ist entnervt, denn spürt er innerlich, dass er zu was besserem bestimmt ist als nur ein Stallbursche. Doch seine Eltern… man kennt es ja. Die alte Leier: „Solange du deine Beine unter unserem Tisch hast…“ und so weiter… Zum verzweifeln.

Mühsam zieht er seine Arbeitsklamotten an, begrüßt seine Mutter, geht aus dem Haus und trottet mürrisch in den Stall zu seinem wartenden Vater. Ein weiterer schrecklicher Arbeitstag hat begonnnen. Den Rest des Tages verbringt er mit Ställen ausmisten, Schweine füttern und das versorgen des nervigen Federviehs.

Knietief steht er in Schlamm, schmutzigem Heu und Mist und verrichtet den wohl miesesten und übelriechendsten Job überhaupt.

Am späten Nachmittag geht er ins nächstgelegene Städtchen um sich abzulenken.

Wie so oft schon wünscht er sich, sein Leben hätte einen Sinn.

„Irgendwo da draußen liegt meine wahre Bestimmung… ich weiß es.“

Schweigend schlendert er durch die Straßen auf dem Weg zu dem einzigen Ort an dem er ganz er selbst sein kann, ungestört von den blicken der anderen.
 


 

Jeder im Dorf kennt Dustin. Viel mehr seine blühende Fantasie. Ständig erzählt er von fremden Wesen, weit entfernten Ländern und einer arbeitsfreien Welt weit außerhalb.

Schon von klein auf erzählt er seine Abenteuergeschichten, denen natürlich niemand glauben schenkt. Lediglich die Kinder, deren Sinne noch nicht benebelt sind von der ach so tollen Realität, lauschen seinen Abenteuergeschichten und verbreiten sie weiter. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern. Sie halten Dustin für nichts weiteres als einen schlechten Umgang.

Doch ihm selbst ist das egal was andere von ihm halten. Schon immer. Doch macht er ihnen keine Vorwürfe. Vermutlich waren sie alle einst wie er und jagten ihren Träumen hinterher. Von Welten voller Wunder und frei von Leid. Jedoch verloren sie dann nach und nach ihre Fähigkeit zu Träumen. Wahrscheinlich durch den Tod anderer, die der arbeitenden Welt den Rücken kehrten oder einfach aus Angst. Angst vor dem was jenseits der Wälder und Berge lauern könnte. Nachdem sie dann das träumen verlernten verloren sie ihren Willen sich einer Welt des Arbeitszwanges zu widersetzen und gaben sich schweigend ihrem Schicksal hin.

Nicht aber Dustin. Er wird nicht nachlassen. Nicht einer von denen werden um dann seelenlos und schweigend seiner Arbeit nachzugehen. Allein vom Gedanken daran kriegt er Schweißausbrüche.

Dustin muss endlich wieder einen klaren Kopf bekommen und schlendert zu dem einzigen Ort an dem er ungestört einfach er selbst sein kann: Die Bibliothek.

Normalerweise würde kein Typ in seinem Alter seine Zeit in einer langweiligen Bücherei vertrödeln. Sondern lieber mit seinen Freunden abhängen oder irgendwelche Mädels aufreißen. Eben typisches Männerzeug.

Doch Dustin ist einfach anders als die anderen. Erstens interessieren ihn die Weiber hier nicht und zweitens hat er hier sowieso keine Freunde. Warum? Keine Ahnung…

Es interessiert ihn nicht. Wenn sie nur mit ihresgleichen abhängen und nichts von ihm wissen wollen, bitte. Ihn stört es nicht.

Allerdings hatte er dadurch immer öfter mit Langeweile und Einsamkeit zu tun…

Er brauchte also eine Beschäftigung. Entweder immer blöd in der Ecke stehen und auf den nächsten Arbeitstag warten, oder Bücher. Er überlegte nicht lange und begann zu lesen.
 

Was er nicht wusste: Es sollte sich als seine wichtigst Entscheidung überhaupt herausstellen.
 

Noch immer erinnert er sich an seinen ersten Ausflug in die Bibliothek:

Nicht gerade angetan von der Vorstellung Bücher lesen zu müssen schlenderte Dustin durch die Gänge, nahm ab und zu ein Buch aus einem der Regale nur um es am Ende angewidert wieder zurück zu legen. Warum sollte man auch ein Buch lesen mit dem Titel: `So werde ich ein hoch geschätztes Individuum`?

Dustin war drauf und dran unverrichteter Dinge wieder zu gehen bis er in der letzten, verstaubten Abteilung ankam. Er befreite eines der vergilbten Bücher von Staub und Spinnenweben und nahm es an sich zur genaueren Inspektion. Und erschrak:

Unter einem alten Ledereinband befand sich eine Zusammenstellung von Berichten verschiedener Forscher und Abenteurer und deren Begegnungen mit seltsamen und zugleich faszinierenden Kreaturen. Doch nicht nur das, sondern alle Bücher dieser Abteilung waren so wie dieses. Fast entglitt ihm ein Schrei, doch konnte er ihn gerade noch herunter schlucken. Er war erstaunt. Nie hätte er es zu Träumen gewagt, dass es noch so viele andere gibt wie ihn, die ebenso abenteuerlustig und besessen sind von unbändiger Neugier. Dustin fühlte sich so gut und bestätigt wie schon lange nicht mehr.

Seit diesem Tage verbringt Dustin jede freie Minute mit dem Lesen und dem Studieren der alten Bücher. Mittlerweile hat er sie alle gelesen. Jeden Satz, jedes Bild hat er sich eingeprägt und auswendig gelernt. Rein theoretisch könnte er jetzt auf eigene Faust die Welt bereisen und eigene Geschichten schreiben um der Nachwelt von seinen Erlebnissen zu berichten. Das einzige Problem: Dustin besitzt keinerlei Fortbewegungsmittel. Er erinnert sich an einen Abenteurer von dem in einem Buch die Rede war. Er hatte ein Mittel zur schnellen Fortbewegung gefunden. Sogar ein äußerst eindrucksvolles. Einen Leibhaftigen Drachen.

Der Spruch der sich am meisten ins Gedächtnis einbrannte war:
 

`Und getragen vom Winde flogen mein Drache, mein treuer Freund und Gefährte, und ich der Sonne entgegen, hinein in die Ungewissheit…`
 

Drachen… Dustin seufzt. Gäbe es sie doch wirklich. Ich wünschte ich könnte auf einem reiten… wie der Held dieser Geschichte…

Dustin muss lächeln. All die Möglichkeiten die sich ergeben würden. Die Welt bereisen, fremde Länder sehen… Königreiche vielleicht.

Vor seinem inneren Auge beginnt sich ein Bild zusammenzufügen. Dustin sieht sich selbst als Ritter in einer goldenen Rüstung auf dem Rücken seines geschuppten Gefährten und Freundes.
 

Er schließt die Augen. Blickt zur Decke und beginnt vor sich hin zu träumen.
 

Dustin…
 

Er schreckt auf. Ihm ist als hätte er seinen Namen gehört. Leise zwar, aber dafür umso deutlicher. Sein Blick schweift umher doch niemand ist zu sehen.

War das eben vielleicht nur Einbildung?
 

Hierher Dustin…
 

Schon wieder! Es war keine Einbildung. Eine Stimme ruft ihn. Doch woher kommt sie? Dustin überkommt ein komisches Gefühl. Wie von einer höheren Macht geleitet, zieht es ihn zielstrebig zurück zum Bücherregal. Alles ist normal. Die Bücher stehen alle an ihrem Platz als wären sie nie herausgenommen worden. Doch… Etwas ist anders: in der obersten Reihe steht ein Buch, welches Dustin vorher nie gesehen hatte. Strahlend blau sticht es aus der Reihe und wirkt, anders als all die anderen alten Bücher, nagelnagelneu. Dustin ist sich sicher: eben war das Buch noch nicht da!

Vorsichtig berührt Dustin den Buchrücken und staunt nicht schlecht als es plötzlich zu leuchten beginnt. So grell, dass Dustin seine Augen bedecken muss um nicht Gefahr zu laufen zu erblinden.
 

Ja…Ihr seit es… Ich habe so lange auf euch gewartet, Meister. Ihr seid unsere Einzige Hoffnung. Jetzt da ihr alle Geheimnisse dieser Welt kennt, könnt nur ihr uns retten…
 

„W… Was?!“

Dustins Augen weiten sich. Er blickt sich um und muss erstaunt feststellen, dass scheinbar niemand mitbekommt, wie er sich mit einem Buch unterhält.

Ungläubig fangt er an zu lachen. So etwas cooles hat er noch nie erlebt. Stolz beginnt ihn zu erfüllen. Stolz und Vorfreude auf das was noch kommen mag. Neugierig nimmt er das Buch aus dem Regal in die Hand und inspiziert es genauer. Das Cover ziert etwas das aussieht wie ein Drachenschädel. Etwa Faustgroß wölbt er sich etwas aus dem Leder hervor als würde er es jederzeit durchstoßen.

Ein kurzer Blick auf die Uhr zeig Dustin dass es unmittelbar vor Ladenschluss ist.

Er blickt sich nach allen Seiten um, klemmt sich das Buch unter den Arm und will den Laden verlassen, doch kann er es nicht. Was, wenn er entdeckt wird?
 

Keine Sorge… Niemand wird etwas merken… Meister…
 

„A… Also gut.! Wenn du es sagst. Wehe du belügst mich“ Eilig verschwindet er aus der Bibliothek. Tatsächlich hat ihn niemand gesehen.

So unauffällig wie möglich läuft er die Straße entlang, hinaus aus der Stadt. Er atmet erleichtert auf. „Weißt du, Buch, ich glaube das ist der beginn einer wunderbaren, wenn auch ungewöhnlichen, Freundschaft.“

Zufrieden presst er das Buch eng an seine Brust und eilt nach Hause.

Dort angekommen begrüßt er seine Eltern nur flüchtig und verschwindet schnellen Schrittes in seinem Zimmer, wo er sich sofort, das Buch fest umschlossen, auf sein Bett setzt.

„So… Wie funktioniert das jetzt? Muss ich das Buch öffnen? Was wohl darin steht?“

Ein dünner Schweißfilm legt sich auf seine Lippen, die Hände werden feucht.

Vorsichtig berührt er den Einband, blättert auf und erblickt etwas äußerst merkwürdiges: Bis auf einige wenige Zeilen ist das Buch völlig Leer.
 

Dies ist kein gewöhnliches Buch, musst du wissen. Es ist ein magisches Buch. Alle Seiten sind leer. Erst nach und nach fügen sich Sätze zusammen und weisen dem Besitzer den weg. Doch hab Geduld. Nicht immer ist es von nutzen für dich und irrt sich manchmal. Dennoch: Solange es sich in deinem Besitz befindet ist es dir ein treuer Begleiter.
 

„Wow…“

Dustin ist erstaunt. So etwas cooles hat er bisher noch nie besessen. Instinktiv spürt er, dass er niemandem etwas davon erzählen darf. Weder seinen Eltern, noch sonst jemandem. Er klappt das Buch zusammen und betrachtet es erneut von alles Seiten. Das Buch hat weder einen Titel, noch steht ein Autor darauf. Keinerlei Hinweis auf einen früheren Besitzer.

Nur ein Drachenschädel, dessen Augen geheimnisvoll geschlossen sind.

„Aber warum? Weshalb sind sie geschlossen? Es muss doch einen Grund geben…?“

Wieder öffnet er das Buch und blättert die Seiten um.

Aber das Buch schweigt...

Mit einem lauten Seufzer legt er das Buch auf seinem Kissen nieder und steht auf.

Überwältigt von all diesen Ereignissen tritt Dustin ans Fenster und blickt in den wolkenlosen Nachthimmel.

„Ob dies mein Schicksal ist? Bin ich wirklich der Richtige für diesen Job, nur weil ein magisches Buch das sagt? Und… wen soll ich retten?“

Fragen über Fragen. Sie umschwirren Dustins Schädel wie die Sterne den Mond. Er muss gähnen. Nach all dem was heute passierte hat er sich eine Mütze voll schlaf redlich verdient. Er steht auf, wechselt die Klamotten und macht sich fertig fürs Bett.

Das Buch unterm Kissen verstaut legt er sich hin und schließt seine Müden Augen.

Die Nacht vergeht…
 

Am nächsten Morgen wacht Dustin auf und steht sogleich senkrecht.

Erwartungsvoll holt er das Buch unterm Kissen hervor, schlägt es auf und sucht nach neuen Einträgen. Vergeblich…

„Seltsam… Naja. Irgendwann wird sich noch was tun. Warum sollte ich mich deswegen schon aufregen?“

Dennoch ist er verwirrt und kratzt sich fragend am Kopf.

Müde steht er auf und schnappt sich seine Klamotten. Schließlich muss er ja arbeiten. Wenn es nach seinem Vater geht zumindest.

Ein weiterer harter Tag steht vor der Tür,

Zweifel ...

Erneut muss er gähnen und macht sich gelangweilt an die Arbeit, nicht ahnend dass etwas in seinem Zimmer zu leuchten beginnt…
 

…Dustin…
 

Es vergehen die ersten Stunden in denen Dustins Vater etwas an ihm, Dustin, auffällt: Dustin ist nicht bei der Sache. Noch weniger als sonst.

Sein Vater stellt ihn zur Rede:

„Hey! Was tust du da? Du hängst ja wieder mit dem Kopf in den Wolken! Ich habe langsam die Nase voll, dass du so ein fauler Sack bist! Was ist wieder los mit dir?!“

„Äh… Ich… Ich fühle mich heute irgendwie nicht gut.“

Schwindelnd verzieht Dustin das Gesicht und hält sich den Bauch, sein Haupt gesenkt und hoffend, dass Vater nichts von der Flunkerei merkt.

Ein tiefer lauter Seufzer ertönt und lässt Dustin aufblicken

„Wie oft soll ich es dir noch sagen … Du als einziger Sohn bist dazu verpflichtet die anfallenden Arbeiten zu verrichten. Schließlich musst du all das eines Tages übernehmen und leiten! Wir haben schließlich niemand anderes.“

Das typische Lamento … Mindestens einmal die Woche muss sich Dustin diese Moralpredigt anhören.

"Okay … Schön. Miste den Stall fertig aus und verschwinde! Aber wehe du strengst dich morgen nicht an!“

Drohend hebt er die Faust und wendet sich dann zum gehen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass er seinem Sohn Prügel androht obwohl er weiß, dass eine solche Strafe Dustin nicht unbedingt abschreckt.

Dustin grinst und tut wie befohlen. Wie gesagt, es interessiert ihn nur mäßig wenn Vater ihm droht.

Nach verrichteter Arbeit verschwindet er aus dem Stall ohne ein weiteres Wort an seinen alten Herren zu richten.

Zuhause angekommen öffnet er vorsichtig die Tür und läuft prompt seiner Mutter in die Arme, die ihn sofort, die Hände in die Hüften gestemmt, zur Rede stellt.

"Na wen haben wir denn hier? Dürfte ich wissen warum du schon wieder schwänzt?“

Dustins Mutter kann schlimmer sein kann als sein Alter. Wie soll er sich nur da herausreden?

Er spult dasselbe Programm ab wie eben: Sich den Bauch haltend setzt er einen gequälten Gesichtsausdruck auf. "Bitte lass mich in mein Zimmer … Ich glaub ich muss kotzen!“

Doch anstelle von Mitgefühl und freundlichem `Oh mein Armes Baby` Gequatsche erwartet ihn ein entnervtes Räuspern.

Scheiße, erwischt …

Er wusste es. Seinem Vater kann er etwas vormachen, nicht aber ihr.

„Mich kannst du nicht so leicht an der Nase herumführen junger Mann! Also was ist es diesmal?“

„Och Mum bitte. Dieses eine Mal noch. Ich verspreche dich helfe dir auch mehr im Haushalt!“

Flehend blinzelt er sie mit großen Augen an und legt den Kopf schief um den `armes Ding` Eindruck noch zu verstärken.

Nach einigen Augenblicken winkt sie ihn vorbei und seufzt.

Sieg!

„Aber halt dich an dein versprechen Freundchen. Ab morgen wird nach der Arbeit geputzt!“

Ein kurzes Nicken und weg ist er.

Der gute alte Hundeblick zieht doch immer!

Triumphierend zieht er sich in sein Zimmer zurück und entledigt sich seiner Klamotten. Schnell ist was neues angezogen und Dustin auf seinem Bett.

Das Buch sofort hervorgeholt, schlägt er es auf, blättert um, suchend nach neuen Einträgen.

Dustins Augen weiten sich beim Anblick der neu erschienen Worte. Begierig auf das Unbekannte beginnt er zu lesen …
 


 

Dustin … Meister … Der Tag zur Erfüllung ihres Schicksals nähert sich. In einigen Tagen wird sich der Himmel öffnen und den Weg freigeben für den Meister der Flammen. Achtet auf die Augen des Drachens. Sind sie vollends geöffnet wird der Flammenmeister vom Himmel herabsteigen, begleitet von einem wahren Jahrhundertsturm.
 

Dustin erstarrt, ein dünner Schweißfilm auf den Lippen. Das Buch hält wahrlich was es verspricht. Aus all den Abertausend Menschen, die diesen Planeten bevölkern hat es ausgerechnet Dustin als seinen Meister auserkoren. Nur … Warum? Was unterscheidet diesen armen Bauernsohn vom Rest der Welt?

„Augen des Drachen, Meister der Flammen? Ich versteh nur Bahnhof.“

Überwältigt von diesen paar Zeilen sinkt Dustin erschöpft ins Kissen, Die Arme ausgebreitet.

„Erfüllt sich jetzt mein Schicksal? Oh Mann … Wie bringe ich das nur meinen Eltern bei?“

Am besten gar nicht. Sie würden sich nur unnötig aufregen und ihn zuhause behalten, Schicksal der Welt hin oder her. Außerdem kann er sich darüber Gedanken machen wenn es soweit ist.

„Augen des Drachen … Hey!“

Warum er nicht schon vorher darauf kommen konnte. Auf dem Buch ist doch ein Drachenschädel eingefasst, dessen Augenlider bisher seltsamerweise fest zusammengepresst waren.

Ein kurzer Blick genügt um die Vermutung zur Gewissheit zu machen. Die Augen sind tatsächlich einen Spaltbreit offen!

„Meister der Flammen, hä? Ich bin gespannt. “Die nächsten fünf Tage vergehen ohne weitere Einträge. Die Augen des Drachen öffneten sich jeden Tag ein Stück mehr.

Wider Erwarten hielt sich Dustin tatsächlich an das versprechen seiner Mutter gegenüber und half fleißig im Haushalt (weil er dann nicht solange in den Ställen schuften musste).

Außerdem war er es ihnen schuldig. Zumal sie ihn vielleicht nie wieder zu Gesicht bekommen könnten. Sie sollten ihn nicht als faulen Herumtreiber sehen wenn er loszieht, sondern als einen guten, Pflichtbewussten Sohn.

Die Vorstellung all das zu verlieren erfüllt ihn mit tiefer Trauer und Zweifel. Sollte er das wirklich alles aufgeben nur weil ein Buch ihm das sagt?

Zwei verbundene Schiksale

Am nächsten Tag, sechs Tage nach dem letzten Eintrag bricht tatsächlich der vorausgesagte Jahrhundertsturm los.

Begleitet von Blitz und Donner prasselt der Regen in Sturzbächen gen Erde. Der Wind heult laut wie ein ausgehungerter Wolf und jagt wie ein Derwisch durch die Wipfel der Bäume. Schon kurz nach beginn des Unwetters legte Dustins Vater seine Arbeiten nieder, verschloss die Ställe und gab seinem Sohn den Rest des Tages frei. Seit einer Stunde steht Dustin also schon am Fenster und beobachtet gebannt den Wolkenverhangenen Himmel. Noch ist keine Spur vom Flammenherr zu sehen.
 

Dustin …
 

Sofort dreht sich besagter um und blickt zu seinem Schreibtisch. Das Buch gibt endlich wieder ein Lebenszeichen von sich. Es leuchtet und strahlt so hell, dass es das ganze Zimmer erleuchtet.
 

Meister … Es ist soweit. In wenigen Augenblicken wird der Meister des Feuers herabsteigen wie ein gefallener Engel. Stellt euch ihm entgegen und habt keine Angst. Euch wird nichts geschehen, denn hat das Schicksal euch beide auserkoren Seite an Seite zu kämpfen. In der epischen Schlacht gegen die Armee der Finsternis werdet ihr ein Team, welches seinesgleichen sucht auf dieser Welt.
 

Dustin ist bereit. Er hat seine gesamte Freizeit der letzten sechs Tage damit verbracht alles vorzubereiten. Irgendwann entschied er sich seinen Eltern nichts von seinem Aufbruch zu erzählen und ihnen stattdessen einen Brief zu hinterlegen mit einigen letzten Worten.

Seinen Ranzen gepackt mit Lebensmitteln, Klamotten, seinem Geld, dass er sich im Laufe der Jahre zusammengespart hatte und Medikamenten (man will schließlich auf alles vorbereitet sein) zieht er sich seine Schuhe und einen Mantel an, setzt sich an seinen Schreibtisch und beobachtet den Drachenschädel. Er wartet … und wartet … und wartet …

Endlich! Nach einer quälenden Viertelstunde, die ihm wie eine Ewigkeit vorkam, öffnen sich die Drachenaugen schließlich zur Gänze, wie zwei funkelnde Edelsteine mit purpurrotem Glanz.
 

Blicke aus dem Fenster … Meister … Er kommt …
 

Keine Sekunde Später steht Dustin am Fenster und wird Zeuge eines Himmelsspektakel der Sonderklasse:

Der Himmel bricht auf, die Wolken verziehen sich Ehrfurchtsvoll und geben den weg Frei für einen riesigen geflügelten Schatten. Die Form des Wesens ist aus dieser Entfernung nicht zu bestimmen.

Endlich…

Dustin zögert keine Sekunde und schreibt schnell ein paar Zeilen auf ein Stück Papier, packt das Buch in seinen Ranzen, öffnet den Ranzen und springt hinaus in den Regen.

Schnellen Schrittes verlässt er den Hof in den Wald in Richtung der Absturzstelle. Doch plötzlich dreht er sich um und blickt ein letztes Mal zurück. Eine einzelne Träne, die er nicht zu unterdrücken vermag rinnt leise seine linke Wange hinab.

Auf diesem Hof wurde er geboren. Hier hat er sein ganzes Leben verbracht. So viele Erinnerungen, denen er jetzt den Rücken kehren muss. Obwohl er stets lamentierte wie dringend er von diesem Hof verschwinden wollte und wie sehr ihn die Arbeit in den Ställen ankotzte, Der aufkeimende Schmerz in seiner Herzgegend ist nicht zu leugnen.

Es schmerzt ihm einfach wegzulaufen ohne vorher bescheid zu geben. Seine Mutter … ob sie es ertragen kann ihren einzigen Sohn verloren zu haben? Wird sein Vater in der Lage sein den Hof alleine zu führen?

Dustin kneift die Augen zusammen und dreht sich mühsam um. Er muss gehen ob es wehtut oder nicht. Je schneller er weg ist desto schneller wird er wieder zuhause sein!

Er atmet tief ein und aus und verschwindet zwischen den Bäumen ins ungewisse.

Auf seinem Schreibtisch sein letztes Lebenszeichen in Form eines kleinen Zettels mit seinen letzten Worten …
 

Vater, Mutter … Es tut mir leid, dass ihr es auf diese Weise erfahren müsst doch blieb mir nichts anderes übrig. Wenn ihr dies hier lest werde ich längst nicht mehr hier sein … Ich werde losziehen um mein Schicksal zu erfüllen.

Ob ich je wiederkehre? Ich weiß ich es nicht … doch bitte .. sucht nicht nach mir.

Es hätte auch keinen Sinn …

Ich danke euch für alles was ihr je für mich getan habt und liebe euch von ganzem Herzen.

Lebt wohl …

euer euch liebender Sohn …
 

Dustin spürt, dass er bald am Ziel ist. Sich durch ein Gewirr von Ästen und Zweigen kämpfend nähert er sich Meter für Meter dem gewaltigen Schatten des ominösen Flammenmeister.

Dustin traut seinen Augen nicht:

Auf einer großen Lichtung direkt vor ihm beginnt der Schatten allmählich gestalt anzunehmen. Es gleicht einer riesigen Echse oder einem Krokodil … mit Flügeln!

Der lang gezogene Schädel führt zu einem gewaltigen, muskulösem Körper, der sich nach hinten verjüngt und in einem langen Schweif endet. Der gesamte Körper ist bedeckt mit roten Schuppen, der gesamte Rücken überzogen mit mehreren Reihen ziemlich spitzer Zacken. Auf dem Kopf und der Schnauze sitzen lange Hörner und an allen vier Pranken hat dieses Wesen messerscharfe Krallen. Eine hässliche, lange Narbe verunziert sein Gesicht und an dem Punkt wo sein Hals in den Rücken übergeht ist eine glatte, runde Kuhle, die locker als Sitzplatz durchgehen könnte.

Dustin hat keinen Zweifel. Er kennt diese Art von Wesen ganz genau. In so vielen Büchern wurde von ihnen geschrieben. Von ihrer Fähigkeit zu fliegen und der Gabe des Sprechens. Kein Zweifel, es ist ein leibhaftiger Drache!

Das also ist der Flammenmeister. Dustin hätte es sich eigentlich denken können, dass der Flammenmeister ein feuerspuckender Drache ist.

Am ganzen Körper wie Espenlaub zitternd, ein dünner Schweißfilm auf den Lippen, weicht Dustin überwältigt zurück-

Kraaaaaack

- und übersieht zu seinem tiefsten bedauern einen Ast auf den er versehentlich tritt.

Wie ein Blitz hebt die Bestie seinen Kopf und blickt sofort in die Richtung des Geräusches. Dustin springt hinter einem Baum, hoffend, dass er nicht entdeckt wird.

„Wer wagt es sich an einen Drachen anzuschleichen? Zeig dich oder du bezahlst es mit deinem Leben!“

Drohend entlässt er ein tiefes Knurren und Dustin glaubt sich vor Angst in die Hose machen zu müssen.
 

Fürchte dich nicht. Zeige keine Angst
 

Haha! Sehr witzig!“ Dustin holt tief Luft, fasst sich ein Herz und stellt sich der Bestie entgegen!

Erneut knurrt dieser und beäugt sein Gegenüber durchdringend als würde er ihm, Dustin, direkt in die Seele schauen.

„Wer seid ihr es zu wagen sich einem Drachen zu nähern?!“

Das Monster ist weniger gutmütig als Dustin erwartet hatte. Er spürt die kühle Nässen von Schweiß auf seinem Rücken.

„M … Mein Name ist Dustin. Dustin Knight!“

Der zittrige Ton seiner eigenen Stimme lässt ihn innerlich zusammenfahren.

„Ich … habe euch erwartet. Seit Tagen schon … weiß ich von eurer jetzigen Ankunft.“

„Was? Woher? Wagt es ja nicht zu lügen“

Die klugen, gelben Augen des Drachens blicken geradewegs in Dustin hinein. Suchend nach Lügen und Gier, Den typischen Charakterzügen derer schlechten Menschen, wie sie zuhauf diesen Planeten bevölkern.

Doch … da ist nichts! Keine Anzeichen einer beschmutzten Seele. Nein, die Seele Dustins ist so stark und rein wie die eines Drachen. Irgendetwas hat dieser Junge an sich was dem Drachen gefällt. Gut so, denn sonst wäre er vielleicht schon ein Häufchen Asche.

Übereile nicht! Hör dir zuerst seine Geschichte an! Ermahnt ihn seine innere Stimme.

Trotz seiner reinen Seele kann sich hinter der unschuldigen Fassade noch immer ein Lügner verbergen. Dennoch, der Drache senkt sein Haupt etwas und lauscht aufmerksam den Worten Dustins als dieser mit seiner Geschichte beginnt.

„Also, geboren wurde ich vor siebzehn Jahren auf einem Kleinen Hof unweit von hier …

So begann seine Geschichte. Er erzählt dem Drachen von seinem Leben als einfacher Bauernsohn und den verbundenen Arbeiten. Von seinen Eltern, seinem strengen Vater und seiner klugen Mutter, die er schon jetzt tierisch vermisst. Er erzählt von der Stadt in der er sich nie willkommen fühlte da er als einziger nicht verblendet war von den `Vorzügen´ einer arbeitsamen Welt und daher schon seit seiner Kindheit Außenseiter war. Aber ihn störte dies sowieso nicht, da er es immer besser wusste.

Schließlich erzählte er von der Bibliothek und all den aufregenden Abenteuergeschichten, die es dort zu lesen gab und wie er endlich in den Besitz des Zauberbuches kam.

Die ganze Zeit über sprach der Drache kein Wort und lauschte aufmerksam den Worten des Jungen. Ab und zu nickte er verstehend oder lachte leise.

Doch gesprochen hat er keinen Ton, legte sich nur hin und hing neugierig an den Lippen dieses Jungen.

„So war das. Das Buch hat mich wirklich auserwählt und erzählte mir von euch.

„Hmm … Verstehe.“

Der Blick des Drachens wandert gen Himmel.

„Das Schicksal nimmt manchmal seltsame Wege und Abzweigungen.“

Seine Augen haften Sich an Dustin.

„Habt ihr es dabei? Das Buch?“

„Ah ja! Hier!“

Er nimmt den Ranzen ab und das Buch heraus. Ohne es aufzuschlagen streckt er es dem Drachen entgegen. Dieser kommt näher an Dustin heran und beschnüffelt das Buch vorsichtig wobei er es dabei versehentlich mit der Schnauze berührt.

Sofort beginnt es golden zu leuchten.
 

Flammenmeister … endlich treffen wir uns wieder.
 

„Wieder? Woher weiß es wer ich bin?
 

Das ist nicht von Belang. Wichtig ist einzig und allein, dass ihr, ihr und der junge Dustin die einzige Chance seid für diesen Planeten. Eine Armee ist auf dem Weg hierher, geführt von ihrem finsteren Herrscher. Ihr müsst zusammenarbeiten und die anderen Drachen, sowie ihre menschlichen und nichtmenschlichen Partner.

Nur gemeinsam seid ihr stark genug um diesem Planeten den Ewigen Frieden zu bescheren.
 

„Was soll das heißen?“

Der Drache ist verwirrt. Sein Blick richtet sich auf Dustin und erkennt in dessen Augen denselben Unglauben wie in den seinen. Ein Buch hat mit ihm gesprochen, verrückt genug, und dann erzählt es noch dass er gegen eine Armee kämpfen muss, noch dazu mit einem Bauernsohn, der keine Ahnung vom Kämpfen hat!

Der Drache versteht die Welt nicht mehr ebenso Dustin. Er muss sich erst einmal hinsetzen sonst droht er umzufallen. Seine Beine fühlen sich an als wären sie aus Pudding.

„Puuuuh … ich kann nicht mehr“

„Wem sagt ihr das?“

Flames traurige Geschichte

Auch der Drache setzt sich auf die Hinterbeine und seufzt, sein Schweif schlingt sich um seinen Körper.

„Hey!“

Der Drache blickt auf.

„Jetzt kennst du meine Geschichte. Wie lautet deine? Wie ist dein Name?“

Der Drache blickt ihn Schweigend an und muss dann lächeln.

„Ihr seid mir echt ein Komiker. Eben hörten wir, dass der ganze Planet zu bersten droht und ihr verlangt nach einer Geschichtsstunde? Schön, was bleibt mir anderes Übrig? Mein Name ist Flame.“

„Flame? Also Flamme? Passender Name, Kumpel.“

„Wollt ihr jetzt zuhören oder nicht?“

„Ich bin ja schon ruhig“

Beschwichtigend hält Dustin die Hände hoch und setzt sich brav neben Flame.

Dieser seufzt laut und blickt gen Himmel. „Früher war ich einer von vielen Hundert Feuerdrachen. Wir lebten in den Vulkangürteln am südlichsten Teil dieses Planeten.

Wir führten ein ruhiges Leben ohne uns um etwas sorgen zu müssen.

Eines Morgens jedoch wurde alles anders … Am Horizont tauchten dunkle Schemen auf. Zu viele um sie zu zählen. Sie kamen unaufhaltsam auf unser zuhause zu und kamen schnell näher. Ich kniff die Augen zusammen um eine besser Sicht zu bekommen und wurde vom Schrecken gepackt. Drachen! Hunderte Drachen, allesamt Feuerdrachen wie ich ,doch von einem anderen, verfeindeten Stamm unserer Insel.

Auch die Drachen meines Stammes sahen sie nun, doch anders als ich hatten sie keine Angst, Im Gegenteil, sie stürmten geradewegs auf den feindlichen Clan zu.

Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwar schon von Kriegen zwischen Drachenstämmen gehört hätte aber niemals gedacht mal einen mitzuerleben, geschweige denn mitten in einem solchen zu stehen. Angst nahm meinen Körper in Besitz, lähmte meine Glieder.

Ich hasse es zu kämpfen, vor allem gegen meinesgleichen. So stand ich wie angewurzelt auf einer Felsklippe und musste, am ganzen Körper zitternd wie Espenlaub, zusehen wie sich meine Brüder und Schwestern in die Luft erhoben und brüllend und Feuer speiend in die Schlacht stürzten. Mit einem lauten Knall und vielen Schreien prallten die Truppen zusammen. Es regnete Blut und Tote fielen vom Himmel. Noch nie hatte ich eine solche Angst. Als ich es endlich schaffte mich zu rühren, legte ich mich nur flach auf den Boden und versteckte mich zwischen den Leichen. Dabei Kniff ich die Augen zu um nicht ihre aufgerissen Augen schauen zu müssen. Völlig aufgelöst und überwältigt von schmerz begann ich zu weinen. Hoffte, betete, dass es bald vorbei sein möge.

Und so kam es auch …

So schnell der Angriff begann so schnell endete er auch wieder. Ehe ich mich versah, verschwanden die Angreifer, deren Zahl um mindestens die Hälfte gesunken sind. Dann kamen die Überlebenden meines Clans. Sie waren sehr wenige und ausnahmslos alle waren verwundet und hinkten. Ich sprang auf um ihnen zu Helfen, doch Rage, der Älteste und erfahrenste unseres Rudels holte mit seiner Pranke aus und zog eine seiner Klauen quer über mein Gesicht. Der Schmerz kam so plötzlich wie das Blut, das mein rechtes Auge, wie mit einem Schleier verdeckte.

Er schrie mich an, beschuldigte mich des feigen Verrats und fragte mich, schäumend vor Wut warum ich es nicht auf die Reihe brachte, ihnen zur Seite zu stehen.

Ich versuchte mich verzweifelt zu verteidigen, erzählte Rage von meiner Furcht. Doch dies schürte seine Wut nur noch. Rage brüllte und spie Feuer in meine Richtung. Panisch sprang ich in die Luft und floh von der Insel so schnell ich konnte. Gebranntmarkt vom Zeichen des Verrats konnte ich unmöglich zu einem anderen der Stämme fliehen. So begab ich mich auf die Suche nach einer Bleibe. Ich schlief in verlassenen Scheunen und Höhlen und ernährte mich von Kühen und Pferden.

So vergingen einige Monate bis ich heute schließlich in diesen Höllensturm geriet und hier zu Boden ging. Den Rest kennt ihr ja …“

„Wow …“

Dustin muss erst einmal durchatmen und senkt den Blick betrübt.

„Unfassbar? Verbannt vom eigenen Clan … Nur weil ihr der Einzige wart, der sich nicht hirnlos in den sicheren Tod stürzen wollte … Wenn ich Rage erwische mache ich Drachenhackfleisch aus ihm!“

Flames Augen weiten sich und er richtet seinen verdutzten Blick auf Dustin.

„Ich weiß zwar nicht genau wie ihr das anstellen wollt, aber die Idee find ich gut!“

Er muss lachen, ebenso Dustin. Die letzten Monate wusste Flame noch nicht einmal ob er überhaupt jemals wieder im Stande sein würde irgendwann wieder lachen zu können.

„Ähm … Flame? Eure Narbe … darf ich …?“

Flame nickt Wortlos, krümmt seinen kräftigen Hals und blickt Dustin an. In seinen klugen Augen spiegeln sich Schmerz und Trauer wieder, was Dustin sein Herz schmerzen ließ.

So viel Grausamkeit musste er ertragen … Wenn es doch irgendetwas gäbe, was ich für ihn tun könnte …

Eine kleine Linderung

Flame schließt einige Zeit später seine Augen wieder und senkt sein Haupt. Er gewährt Dustin einen Blick auf die Narbe. Ein ernüchternder Anblick: Das Narbengewebe ist nach all den Wochen und Monaten nur spärlich verheilt und teilweise schlimm entzündet. Ohne jeden Zweifel eine schmerzhafte Wunde die das rechte Auge Flames verunziert.

„Eine schwere Wunde … ziemlich entzündet … Hey ich habe Medikamente dabei! Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich euch etwas Salbe auf die Narbe gebe?“

„Salbe?“

Flame ist erst verdutzt aber dann schleicht sich eine Spur von Gerührtheit in sein Wesen. Vielleicht hat er den Jungen ja falsch eingeschätzt.

„Wenn es meine Schmerzen zu lindern vermag, dann könnt ihr es gerne versuchen.“

Ein Lächeln umspielt Dustins Lippen. „Das wird es bestimmt““

Sofort springt er auf und spurtet an seinen Ranzen. Nach kurzem wühlen holt er eine rötliche Tube hervor. Nach einem Blick darauf um sich zu vergewissern ob er auch das richtige Mittel in der Hand hält, kommt er zurück zu Flame. Dieser schnüffelt kurz daran und bleckt angewidert die Zähne.

„Ja ich weiß, dass es stinkt. Aber es wirkt wirklich!“

Flame Atmet lange aus und senkt erneut seinen langen Schädel.

„Ein Versuch kann nicht schaden ...“

„Wird schon schief gehen!“

Dustin nimmt etwas von der Salbe auf die Handfläche und trägt es vorsichtig auf.

Der brennende Schmerz ist nicht zu leugnen. Sofort zuckt Flame zusammen, zieht die Lefzen hoch und bleckt die Zähne. Ein Markerschütterndes Knurren entringt seiner Kehle. Sein Schweif peitscht von einer Seite zur anderen.

„Nur noch ein Bisschen! Ich bin gleich soweit!“

Nur wenig Später hat die Tortur ein Ende und Dustin streicht behutsam über Flames Schnauze.

„Es wird noch ein bisschen brennen aber es wird bald besser. Ganz sicher.“

„Hoffentlich …“

Dustin packt die Salbe wieder weg und setzt sich wieder neben Flame. Vorsichtig streicht er über dessen Flanke.

„Eines Tages werde ich das, was euch widerfahren ist rächen! Rage wird sich wünschen euch nie auch nur schief angesehen zu haben!“
 

Flame lächelt zufrieden und blickt in den Himmel. Allmählich gewöhnt er sich an den Gedanken mit diesem Jungen umher zu ziehen. Er legt sich nieder und schlingt den Schweif um seinen Körper, die Flügel liegt er dabei an um sie in eine bequemere Lage zu bringen. Er muss gähnen. Das Maul weit aufreißend, bleckt er die Zähne und rollt die Zunge ein.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Nero_Angelo
2010-03-14T19:08:30+00:00 14.03.2010 20:08
Das ist eine tolle Geschichte =D ich hoffe das du noch viel viel viel viel viel viel mehr Leser erhalten wirst! Vielleicht solltest du mal iwo werbung für deine Fanfics? Sie verdienen mehr Aufmerksamkeit *Auch Angelic Lovers, hab gesehen ich bin noch immer der einzige mit nem Kommi >.<*


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