Noctis - the Black Night von Rakushina (Nur für dich kamen wir zurück...) ================================================================================ Kapitel 6: Dunkelheit --------------------- Sechste Stunde: Medizin ist was für Sträääba! Wie bringt man jede Menge unsinnige Gewalt und natürlich literweise Blut ins Spiel, ohne dass ein wichtiger Charakter draufgeht? Und dass ohne Magical Girl-Effekt? Man saut einfach etwas in der Medizin rum. Ob Gretel es auch damit überstanden hätte glaube ich etwas wenig. Zu viele innere Verletzungen. Aber sind wir an dieser Stelle mal ganz ehrlich - welche Geschichten, ob Fanfic, Anime oder sonst was hat sich schon genau an die Medizin gehalten? (Aber hoffentlich macht das hier noch alles Sinn. Nachdem ich drei Monate hinterher hing habe ich nun die Angst, den Überblick verloren zu haben.) - Dunkelheit „Uff, ich kann nicht mehr", stöhnte Will und ließ sich erschöpft auf den Boden sinken. Er war müde, natürlich, er und Lisette liefen ja nun auch schon seit einer Ewigkeit. „Wie lange wir schon hier rumlaufen? Und überhaupt, wann wird es mal wieder hell? Hätte nicht längst die Sonne aufgehen müssen?", beschwerte sie sich und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Bei diesen Lichtverhältnissen wird man ja depressiv..." Unrecht hatte sie nicht ganz, laut Will´s Uhr, die in seiner Tasche und durch eine Kette zusätzlich befestigt war, war es bereits sechs Uhr in der Früh. Zwar war es noch nicht wirklich warm und die Tage immer noch ein wenig kurz, dennoch hätte es zumindest schon dämmern müssen. Aber es war so finster wie mitten in der Nacht. Vermutlich auch ein Trick der Black Lantern, logisch wäre es schon… „Wer tut nur so was? Und zu welchem Zweck?“ „Um euch hier festzuhalten“, antwortete jemand, Will dachte erst Lisette wäre es gewesen, doch die Stimme war dunkler. Hinter ihnen stand, wie gewohnt im freuzügigen, schwarzen Leder Dorothea, oder besser gesagt ihr Lantern, den schwarzen Ring geschickt unter ihrem extravaganten Handschuhen versteckt. „Dorothea? A… Aber wo ist Prinz Lui? Er war doch bei dir!“, haspelte Will aufgeregt, wirbelte dabei den Kopf umher, weiter Ausschau haltend nach dem Prinzen. „Die Lantern kamen und haben mich von ihm getrennt. Mein armer Prinz wandert nun ganz allein durch die Dunkelheit. Ich will mir nicht ausmalen, was sie mit ihm anstellen.“ „Jetzt beruhige ich, wir finden ihn sicher“, sagte Will wieder ganz enthusiastisch, Lisette traute dem Frieden nicht. Sie fand die Hexe schon immer überaus dubios, aber diesmal sprengte dieses Unbehagen alle Maße. Aber ihr blieb nicht viel, als ihnen zu folgen und nach dem Prinzen zu suchen, mit dem Gefühl, ständig verfolgt zu werden. Das und Dorotheas ständigem Geschwafel im Ohr. „Ich bin nur froh, wenn wir den Prinzen wieder finden. Wenn einer dieser Lantern ihm nur ein Haar gekrümmt hat, kann er was erleben. Hinterhältiges Pack. Hoffentlich konnte er entkommen.“ „Bestimmt geht´s ihm gut. Hoffe ich. Ich bin sein Diener, ich muss ihn mit allem was ich habe unterstützen, auch wenn der Kampf aussichtslos scheint!“ „Dafür, dass ihr so besorgt seid, redet ihr etwas zu viel“, gab Lisette nur genervt von sich. Gott, gleich zwei solcher Irrer in ihrer Anwesenheit. „Du machst dir doch auch Sorgen, Lisette. Du musst ihn ja nicht mögen, aber dich würde es doch auch freuen, wenn du weißt, dass er noch lebt. Wenn deine Gründe auch weit egoistischer sind, du wärst erfreut und erleichtert.“ Ja, freuen würde es sie, da hatte die Hexe Recht. Sie hatte ja noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Es war ihr nur recht, wenn sich niemand vor ihr an ihrem Ziel vergriff. „Hey, da unten sehe ich ihn! PRINZ LUI!!“ Will wedelte vor ihnen mit den Armen herum und sah dabei von der Felswand aus hinunter, die sie entlanggelaufen waren zu den Bäumen unter ihnen, zwischen denen sich Lui geschlichen hatte, dabei immer bedacht keinen seiner Verfolger über den Weg zu laufen. Und genauso erfreut wie Will, war auch Lisette bei seinem Anblick, gesund und scheinbar noch am leben. Genau wie die Hexe es herausgesagt hat, sie freute sich und sah genauso wie Will nicht, wie sich das Gesicht des Prinzen verzerrte. „WILL, LISETTE, HAUT AB!!! DAS IST NICHT DOROTHEA!!!“ „Wa…“, begann er entsetzt aufzuschreien. Ein Schatten bereitete sich über ihm aus, eine schwarze Sense wirbelte in der Luft umher, die ihn nur Dank Lisette knapp verfehlte. Sie stieß Will zur Seite und beide fielen den Abhang hinunter, um schließlich vor den Füßen Luis zu landen. „Prinz, ihr seid gesund und an einem Stück.“ „Was man von euch nicht behaupten kann, so wie ihr ausseht“, scherzte er ein wenig bei dem überaus durchzausten Eindruck, den Will und Lisette auf ihn machten. Dafür verging es ihm genauso schnell wieder. Mit einem Satz war die falsche Dorothea vom Abhang zu den dreien hinabgesprungen und fixierte sich gleich auf Lui, dem sie ein, wenn auch eher sadistisches Lächeln schenkte. „Mein Prinz, Sie sind wohlauf. Gott sei Dank, ich habe Sie schon vermisst.“ „Ich dich aber nicht.“ „Sag, was habt ihr mit Dorothea gemacht?“, rief Will ihr zu, wenn diese Frage sich eigentlich auch von selbst klärte. Immerhin hatte sie es ihm doch erklärt. „Aber ich bin Dorothea. Oder zumindest dass, was nach ihrem Tod wieder auferstanden ist. Aber dass ihr mich deswegen gleich ausschließt, hätte ich nicht gedacht.“ „Halt die Klappe, du untotes Weib. Du bist doch nur hinter unseren Herzen her!“, schrie Lisette und zielte mit ihrem Gewehr auf die Hand des Lantern, wo sie glaubte, den Ring entdeckt zu haben. „Vielleicht. Aber seht es mal so, dann können wir weiter zusammen auf Reisen gehen. Dann ist alles wie früher, egal ob wir lebendig oder tot sind.“ Mit ausgestreckten Armen ging sie einen Schritt auf Lui, Will und Lisette zu, die aber ebenso einen Schritt von ihr wischen. Als sie noch ein Stück näher kam, reagiert Lisette schließlich und schoss - und verfehlte sie. Blitzschnell war sie ihnen ausgewichen, was keiner der drei wirklich realisiert hatte, auch nicht, dass die falsche Hexe plötzlich neben ihnen stand. Erst als sie begann zu schreien, nahmen sie sie wieder war. Ehe der Lantern sie angegriffne hatte war Feuer zwischen ihnen aufgestiegen und hatte sie zurückgeschreckt und ihren Arm verbrannt. Auch wenn er sich durch ihre Kräfte sofort heilte, sah sie sich in ihrer Umgebung um und fand den Täter schließlich, kaum fünf Meter von sich entfernt. Dort stand ihr exaktes Ebenbild, mit dem Unterschied, dass diese lebte. Es war die echte Dorothea. „Was?! A-A-Aber wie? Du bist doch ich!“ „Bestimmt nicht“, sagte Dorothea - gegen jeder Erwartung sehr kaltherzig und zornig -, klatschte einmal in die Hände, woraufhin ihre ehemals sterblichen Überreste lichterloh zu brennen begann. Der schwarze Ring fiel von ihrem Finger und wurde schließlich unter Dorothea‘s Lederstiefeln zertreten. Von dem Black Lantern blieb nicht viel übrig, außer einem brennendem Haufen und zufrieden mit sich selbst und der Welt schaute Dorothea lächelnd zu ihren Wegbegleitern, de noch ein wenig fassungslos dreinschauten. „Du… Du bist wirklich Dorothea!“ „Gut erkannt. Diese billige Kopie meiner Wenigkeit war ein Black Lantern, der sich eure Herzen holen wollte. Dummerweise hatte er nicht mit mir gerechnet.“ „Wie kommst du eigentlich wieder hierher? Sind Black Lantern nicht die auferstandenen Überreste eines Toten?“ „Das ist doch jetzt unwichtig!“, keifte Dorothea zu Lisette, so verständlich diese Frage war. Lisette schien gekränkt und schwieg und zu ihrem Glück stellten sowohl Lui, als auch Will keine Fragen mehr, wenn sie auch nur zu gern eine Antwort darauf gehabt hätten. Und Dorothea war erleichtert darüber. Ja, habt Dank, König Darius, der mir immer wieder das Leben schenkt, egal wie viele Tode ich schon erleiden musste. Auch, wenn ich oft lieber tot geblieben wäre… „Na schön… Aber diesmal trennen wir uns nicht. Hier laufen immer noch Lantern rum“, sagte Lisette nach einer Weile und untersuchte die Gegend mit ihren Blicken. „Und ich habe sogar eine Vermutung, wer dahinter stecken könnte. Ich habe Damian in mein altes Versteck geschickt um…“ Dorothea unterbrach ihre Erzählung, ein undefinierbares Geräusch hatte sie alle aufgeschreckt und mit wirbelten Köpfen sahen sie ihre Umgebung ab. Das Geräusch wurde lauter und sie waren sich einig - es waren die Black Lantern, die sie nun da hatten, wo sie wollten. Und sie behielten Recht. Graf Blaubart war der Erste, der aus seinem Versteck trat, statt einer Axt hatte er ein Schwert mit breiter Klinge auf seinen Schultern abgelegt und lief wie ein Geier um die Vier herum. Kurz nach ihm trat Lisette‘s Vater hervor, er ein Jagdgewehr in den Händen hielt. Die Letzte war schließlich Blanche, die zwar ohne Waffe herumlief, aber das breiteste Grinsen auf den Lippen trug, während Lui, Will, Lisette und Dorothea Rücken an Rücken standen und die drei Untoten im Auge behielten. „Na, was ist mit unseren vier Helden los? Seid ihr erfreut uns wiederzusehen, nachdem ihr uns verabschiedet und unter kalte Erde gebettet hattet?“ „Oder seid ihr erfüllt von Wut, weil man eure Liebsten für so eine widerwärtige Tat missbraucht?“ „Oder habt ihr Angst davor, bald ebenso in der ewigen, schwarzen Nacht zu wandeln, so wie wir?“ „Na los, sprecht schon! Lasst euren Gefühlen freien Lauf, wir sind gespannt!“ Der vierte und letzte Satz kam von keinem der Black Lantern und keiner von ihnen blieb lange in Ungewissheit. Beinahe vor ihnen auf einem Baumstumpf saß ein Mann, der vor einigen Stunden ein ganz anderes Aussehen hatte. Statt klein und mit Glubschaugen war er nun schon so hochgewachsen wie Lui und einem etwas kantigerem Gesicht, die länger gewordenen, dunklen Haare verdeckten es etwas. Vorher schmächtig, erhielt er durch seine breiten Schultern ein kräftigere Erscheinungsbild. Während er die vier ansah, fuhr er mit seinen Fingern durch den schwarzen Spitzbart und schmunzelte leicht, als er direkt in die wütenden Augen von Prinz Ludwig sah. „Du bist der Einzige dieser Witzfiguren, der mir nicht bekannt vor kommt… Also denke ich, dass du hinter alldem steckst.“ „Das war ja auch nicht schwer zu erraten. Ich heiße Rumpelstilzchen und bin hier um mir das Kind zu holen, dass mir diese dreiste Königin vor neunzehn Jahren versprochen hatte“, antwortete er amüsiert, die drei Lantern lachten. Lisette trat einen Stück weiter vor, um ein genaueren Blick auf Rumpelstilzchen zu werfen, zusammen mit Dorothea. Lisette war in den letzten Jahren, in denen sie als verschwunden oder tot galt viel gereist hatte viel gesehen und noch mehr gehört, darunter vielerlei Sagen und Legenden, selbst aus ihrer eigenen Heimat. Aber selten hatten sich diese Sagen als Wahrheit entpuppt. „Rumpelstilzchen?! Dieser Zauberer, der für die Müllertochter, die später Königin wurde Stroh zu Gold spann und dafür ihr Kind verlangte?“, hackte sie nach, von Rumpelstilzchen bekam sie nur ein müdes Lächeln als Antwort geschenkt, was ihr aber vollkommen reichte. „Also stimmte die Geschichte wirklich, die man sich in unserem Dorf erzählt hat? Und dieser bescheuerte Prinz soll das Kind aus der Sage sein?!“ „Unmöglich! Die Königin hätte so etwas nie getan“, protestierte Will fassungslos, er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand so was tun würde. Lui allerdings konnte sich das sehr gut vorstellen, er traute es seiner Mutter zu. Aber wenn man ein so hinreißendes Kind wie ihn in die Welt setzte war es ganz verständlich, dass man schließlich doch einen Rückzieher machte. „Glaubt was ihr wollt“, spottete Rumpelstilzchen. „Es ändert nichts. Den Prinzen hole ich mir sowieso. Ebenso das kleine Rotkäppchen.“ „Was? Wieso ich?!“, protestierte sie lautstark, wurde aber wieder nur ausgelacht. „Das hat Gründe, die ihr nie erfahren werdet. Ihr beide sollte euch aber geehrt fühlen. Eure Herzen werden mir dabei helfen wieder der zu werden, der ich einst war. Ich werde wieder den Respekt bekommen, den ich verdient habe und allen meinen Zorn spüren lassen, die mich zum größten Gespött der Welt gemacht haben.“ „Und selbst wenn du mir meinen Glanz und meinen Stil nehmen würdest, dadurch würdest du noch lange keinen Respekt erlangen.“ „Prinz Lui, mach ihn nicht noch wütender, er hat es auch so schon auf dich abgesehen“, ermahnte Will ihn, was Lui nur zu gern überhörte, Rumpelstilzchen schien sich schließlich nicht einmal darüber zu ärgern. „Mutige Worte für jemanden, der bald tot sein wird. Ich werde sicher daran denken, wenn ich dein Herz in Händen halte, Prinz Ludwig.“ Er lachte vergnügt, begleitet von dem hämischen Lachen der Black Lantern und die schließlich ihre Waffen erhoben. Immer noch Rücken an Rücken standen Lui, Will, Lisette und Dorothea da, ohne aber sich das kampflos gefallen zu lassen. Doch ehe Dorothea einen Zauberspruch aussprechen, noch Lisette eine Kugel abschießen konnte, kam etwas auf sie zugeflogen und kurz darauf folgten Explosionen. Drei hintereinander von drei Feuerkugeln, die aus dem Wald abgefeuert wurden. Zwei von ihnen trafen direkt auf Graf Blaubart und Lisette‘s Vater, die vor den Augen der vier zu Asche zerfielen, gleich nach ihren schwarzen Ringen. Nur Blanche war noch rechtzeitig ausgewichen und sah mit etwas Entsetzen auf die beiden Aschehaufen, die eben noch ihre Artgenossen waren. Verärgert blickt sie zu den Bäumen, sie hatte schon erkannt, wer dahinter steckte. „Ich hatte es doch schon einmal erwähnt…“, rief die junge Stimme Gretels, sie selbst trat mit ihrem Bruder aus dem dunklen Dickicht, aus ihrer neuen Kanonen qualm noch der Rauch und Lui und Lisette verzog sofort das Gesicht. Nicht schon wieder die zwei… Dabei hatten beide gehofft, sie endlich losbekommen zu haben. Oder dass die Lantern ihnen indirekt den Gefallen getan hätten. „Niemand, ich wiederhole, NIEMAND nimmt uns unsere Aufträge weg. Der Prinz ist unser. Und mit euch Zombies ist auch bald Schluss.“ „Ihr schon wieder… Na wartet, euch zwei bekomme ich auch noch! Ich bekomme euch alle! Euch, das Rotkäppchen und den Prinzen. Ihr werdet alle für mein Schicksal bezahlen!“ Und mit diesen letzten, nach Rache sehenden Worten verschwand Rumpelstilzchen wieder und Blanche stand alleine zwischen allen und war bereit ihren Auftrag zu Ende zu bringen. Ihr Hauptziel, ihr Exverlobter. Doch sie legte kaum drei Schritte zurück, da versperrten ihr Hänsel und Gretel, mit einem selbstsichern Grinsen auf den Lippen ihren Weg. „Nicht so eilig. Erst musst du an uns vorbei.“ „Auch gut. Dann seid ihr eben meine ersten Opfer“, lachte sie und ein schwarzes Katana, dass noch ihr Ring war, erschien in ihren Händen. Ihr Schläge waren schnell und präzise, wurden aber immer wieder von Hänsel geblockt, wenn auch nur mit Mühe. „Los, nutzen wir das und verschwinden. Wir müssen Rumpelstilzchen finden, nur er kann diesen Zauber beenden“, forderte Dorothea die Gruppe auf und als sie lossprintete, ging ihr Will und Lisette ohne zu zögern nach. Nur Prinz Lui blieb nach wenigen Metern wieder stehen und sah zurück. „Prinz Lui, komm schon“, lief Will nach ihm, doch der Prinz schien ihn gar nicht zu hören, oder überhaupt hören zu wollen. Er konzentrierte sich allein auf Hänsel und Gretel und dem Eindruck, den sie auf ihn hinterließen, wenn es auch der ungünstigste Moment überhaupt dafür war. Ihr Art wie sie redeten und dachten, eine Schadenfreude wie die eines verspielten Kindes, dass einem Insekt die Flügel herausriss. Und dennoch immer besorgt um ihre jeweils andere Hälfte. Merkwürdig… Lui schien die beiden so eigenartig vertraut. „Na, ist das alles? Los, das könnt ihr besser.“ „Und ob, keine Frage“, lachte Gretel, wenn sie auch ins schwitzen kam. Blanche oder besser ihr Black Lantern war schnell, zu schnell und selbst eine erfahrene Profikillerin wie sie hatte Probleme. Ein gezielter Schuss war damit kaum möglich, wenn die Zerstörungskraft ihrer Munition auch eine große Reichweite hatte. Und auch Hänsel war zu mehr wie abwehren nicht möglich, dazu noch die enormen physischen Kräfte, die ihr der Ring verlieh. Ein unachtsamer Moment, in dem Hänsel in Gedanken versank, war für Blanche schließlich die Gelegenheit für einen Gegenangriff. Mit einem Schlag schlug sie ihm die monströse Axt aus der Hand und mit einem Tritt in den Magen gegen einen Baum. Blanche holte aus und warf das Katana Hänsel entgegen, dass in seine Schultern flog und ihn somit an den Baum befestigte. Er versuchte es zwar herauszuziehen, doch jede einzelne Bewegung schmerzte unerträglich. „HÄNSEL! Na, warte du…“, knurrte Gretel. Schluss jetzt mit warten, die Hexe musste weg, so schnell es ging. „Meine Bruder bekommst du nicht!“ Ein feuerte, doch wie zu erwarten traf er nicht. En zweiter folgte, doch es wurde wieder nichts. Blanche wisch immer wieder aus und amüsierte sich über den aufsteigenden Zorn Gretels. Genau das, was sie wollte. „Ja, lach nur, ich mache dich fertig!“, schrie sie Blanche an und schoss ein weiteres Mal, aber wieder daneben. Es fehlte nicht mehr viel und sie würde ausrasten! Das war es aber wert. Niemand würde versuchen ihren Bruder erneut zu schaden. Für einen Moment war Gretel auch nicht so, als ob sie gegen Blanche kämpfte… Sie sah die Hexe, die sich als Engel ausgab, die sie in ihr Lebkuchenhaus lockte und darauf wartete, sie zu verschlingen. „Dich elende Hexe zerhack ich in Stücke, darauf kannst du dich verlassen! Ich werde dich in den Ofen stecken und verbrennen, damit du nie wieder jemanden Schaden zufügen kannst. Du bekommst meinen Bruder nicht, hörst du?! Keinen von uns wirst du jemals mehr verschlingen, hast du verstanden!!? NIE WIEDER!!!“ „GRETEL! Hör endlich auf!!“ Sie hielt inne und starrte zu ihrem Bruder, der, obwohl sie nur an ihn gedacht hatte, nicht mehr in ihrer Welt zu sein schien. Es ging immer nur um ihr beider überleben, wofür sie alles tun würde. Sogar morden, für das Einzige, was noch von ihrer kindlichen Traumwelt geblieben war und vielleicht sogar das Einzige, dass sie bei Verstand hielt. Verdammt, wieso brachte sie ihren Bruder immer wieder in Gefahr? So wurde es doch nur schlimmer. Aber wie sollte sie ihm anders beschützen, wie sollte sie sonst verhindern, dass er wieder Opfer ihrer eigenen Dummheit werden würde? Wie, wenn nicht durch ihren Zorn? Und dann versagte ihr Körper. Wie eine Dolchspitze ragten Blanche‘s Fingerspitzen aus ihrer Brust, mit denen sie sie regelrecht aufgespießt hatte. Und nicht nur Hänsel schrie, auch Lui und seine Begleiter, die immer noch zusahen rissen die Münder auf, doch kein Laut kam aus ihrer Kehle. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf Gretel und dann auf ihre Hände, die über und über voll Blut waren. Ihr Gesicht wurde blass, so dass das rote Blut, dass auf ihrem Mund lief noch mehr hervorstach und zu Boden tropfte, zusammen mit dem was über ihre Kleider floss. Ein würgendes Geräusch kroch aus ihrer Kehle, als sich die Hand des Lantern in ihre Brust zurückzog und kaum einen Moment später komplett aus ihrem Rumpf steckte. Jeder von ihnen wollte schreien, egal ob Lui, seine Begleiter oder Hänsel, als sie sahen wie vor ihren Augen Gretel beinahe in Zeitlupe zu Boden fiel und in einer Pfütze aus ihrem eigenem Blut lag. Alle starrten nur auf sie. Niemand bemerkte erst Blanche‘s merkwürdige Reaktion. Überrascht und verständnislos starrte sie auf ihre durch Blut gefärbte und leere Hand. „A-Aber wie kann das sein? Wieso habe ich ihr Herz nicht finden können?“, schrie sie schier entsetzt, ihre blutverschmierte Finger berührten dabei ihr blasses Gesicht, dass schließlich zu Eis erfror, als ihr Körper regelrecht halbiert wurde. Auch der Ring ging dabei verloren und kaum dass er zu Boden kullerte, zerschlug Hänsel diesen mit all seiner Kraft, die er den Schlag mit seiner Waffe steckte. Nicht einmal ein letzter Schrei erfüllte die Nacht, als Blanche Neige zu Asche zerfiel und auf den Boden verstreut wurde, auf den sich Hänsel nun kniete. Sein Kopf blieb gesegnet und man hörte keinen Ton von ihm, nur seine Finger krümmten sich in die Erde. Man konnte nur erahnen, was in ihm vorging, was nicht schwer war. Will trat näher an den regungslosen Körper Gretels, ihre weisse Bluse war rot geworden von ihrem eigenen Blut, das Haar verdeckte teilweise ihr Gesicht. Das Loch, dass Blanche regelrecht durch ihre Brust gebohrt hatte, war noch gut zu erkennen. „Ist sie tot?“ „Scheinbar… Ein direkter Treffer ins Herz, Das überlebt man nicht“, erklärte Lisette ungerührt. Aber immerhin hatten die beiden sie auch gejagt und festgenommen. Sie ausliefern und nicht sogar gleich töten, langsam und schmerzhaft. Es geschah ihr Recht! „Aber… Wenn sie tot ist… Müsste sie nicht wieder aufwachen… Und als Black Lantern zurückkommen?“ „Genau deswegen beseitigen wir sie auch gleich.“ „Aber…“, versuchte Will seiner Freundin auszureden und auch Hänsel schien bereits nach seiner Waffe zu greifen, um den Leichnam seiner Schwester zu beschützen. Nur Will‘s unerwarteter Aufschrei lenkte alle für kurz Zeit ab. Sie zeigte auf Gretel, oder ehe auf ihre Hand, deren Finger zu zucken begannen. „Sie bewegt sich!“ „Na los, verbrennen wir sie! Am Ende haben wir nur wieder einen Lantern am Hals!“ „Lisette!“, schrie Will empört auf. Aber Unrecht hatte sie auch nicht. Wenn Gretel wirklich nun ein Black Lantern werden würde, würde das ganze Spiel wieder von vorne losgehen. Alle starrten auf ihre Finger, die sich ab und zu bewegten, auch Dorothea, die allerdings einen ganz anderen Gedanken als Verbrennung im Sinn hatte. Ehe Lisette ihr Gewehr entsichern konnte, wurde sie zur Seite gestoßen. „Hey!“ „Lass mich mal kurz etwas testen“, sagte Dorothea und ging neben Gretel auf die Knie, überrascht wisch Hänsel ein Stück von ihr weg. Sie beugte sich hinunter, legte ihr Ohr legte auf den Rumpf und lauschte, ihre Hand umklammerte Gretels Handgelenk, bis sie wieder etwas sagte. „Ah, ich verstehe. Also könnte tatsächlich…“ „Was, Dorothea?“ „Sie hat vermutlich eine Dextrokardie, mein Prinz. Ein sehr seltenes, anatomisches Wunder, ich selbst habe es nicht einmal zu Gesicht bekommen. Ihr Herz ist nicht auf der richtigen Seite, also nicht links, sondern rechts“, erklärte Dorothea und berührte dabei die die Oberweite des jungen Mädchen. Und obwohl sie eigentlich keinen Hintergedanken dabei hatte, zog sie ihre Hände gleich zurück, als sie Hänsel‘s strengen Blick bemerkte, mit dem er sie ansah. „Das hat der Lantern nicht gewusst und ihr Versuch ihr das Herz herauszureißen scheiterte damit. Das hat ihr Leben gerettet... Fürs Erste. Ich fürchte…“ Die Hexe unterbrach ihre Erklärung, die Situation war offensichtlich genug. Ihr tat das Schicksal dieses Mädchens nicht wirklich Leid, sie war selbst Schuld und sie war hinter dem Prinzen her. Dorothea verkniff sich jedes weitere Kommentar nur wegen ihrem Bruder, der krampfhaft ihre Hand hielt, nicht wusste, was er denn nun machen sollte und die Tränen nur unterdrücken konnte, indem er die die Zähne zusammenbiss, bis es schmerzte. Lui merkte, wie Lisette und Will ihn anstarrten und darauf warteten, dass er etwas sagte. Aber ansehen tat er keinen von beiden, er war am überlegen. Schon die Namen, aber auch die Art dieser beiden hatte etwas nostalgisches. Diese Art, wie sie zueinanderstanden, die er bisher nur einmal gesehen hatte. Konnte es denn sein…? „Dorothea, hast du deine Wundermedizin dabei?“ „Immer parat, mein Prinz“, sagte Dorothea und zog eine Flasche, in deren Inneren sich einer ihrer makaberen, fragwürdigen Zaubertränke befand aus ihren Dekolleté, doch ihr Lächeln verzog sich augenblicklich. „Ich soll doch nicht… Etwa ihr…? Aber Prinz, sie wollte Sie umbringen.“ „Das soll mein Problem sein. Gib es ihr jetzt, bevor sie verblutet! Und wehe dir es wirkt nicht!“ „Nun gut…“ Noch unsicher über diese Entscheidung hob Dorothea Gretel´s Kopf an und setzte die Flasche direkt an ihren Mund. Einige Tropfen liefen über ihrer Wangen und schließlich zu Boden, doch hatte sie mehr als genug zu sich genommen. „Das müsste reichen. In einer Woche, höchstens zehn Tagen müsste sie wieder bei bester Gesundheit sein“, erklärte sie und ließ Gretel dabei wieder behutsam in die Arme ihres großen Bruders sinken. Ohne jedes Verständnis schaute Hänsel die Gruppe an und stoppte bei Lui, der kaum eine Miene verzogen hatte. „Wieso… hilfst du uns…?“ „Nun, vielleicht aus Freundlichkeit? Oder Mitleid? Oder weil ich nicht sehen kann, wie junge, hübsche Mädchen leiden? Such dir etwas aus, wieso ich mich dazu bereiterkläre Leuten zu helfen, die mich umbringen wollen. Außerdem schuldet sie mir noch etwas…“ Ja, Lui hatte die Geschwister wiedererkannt. Er war ihnen vor vielen Jahren einmal begegnet und sie erzählten ihm ihre traurige Geschichte, wie sie im Wald beinahe verhungerten und mit einer Hexe das Haus teilten, bei ihrem Versuch ihn auszurauben. Damals hatte er ihnen eine Brosche geschenkt, samt dem Versprechen, dass sie sich irgendwann bei ihm revanchieren durften, dafür, dass er sie nicht an die Wachen verraten hatte. Und wie damals auch hatte er Mitleid mit ihnen, da er sah, welch ein Chaos das Rechtssystem seiner Vaters hervorbrachte und das unschuldige Kinder darunter leiden mussten. Genauso wie hier. Hinter wem waren die Lantern eigentlich her? Eigentlich nur hinter ihm, vielleicht auch Lisette. Aber ansonsten wurden alle anderen nur zufällig mit hineingezogen. „Es ist das Licht...“ Lui schreckte auf, zu überraschend kamen Hänsel´s Worte. Er kniete noch immer neben Gretel auf den Boden, das Gesicht Dank Hut und Kragen fast komplett vermummt und nicht erkennbar. „Die Untoten hassen das Licht, deswegen herrscht im Wald ewige Nacht. Er ist verhext und hält uns in der Dunkelheit gefangen. Licht… und Feuer zerstören die Black Lantern vollständig… Und vermutlich sogar ihren Anführer. Er stand… mit unserem Auftragsgeber in Kontakt. Aber dahinter steckt mehr… Viel, mehr. Dass ist alles… Alles was ich und Gretel wissen. Mehr können wir nicht für euch tun.“ „Oh… Vielen Dank.“ „Spar dir das… Ich tut das nicht um euch zu helfen“, fuhr Hänsel denn nun etwas eingeschütterten Will an, obwohl dieser ihm zu seinem Dankeschön zusätzlich nur die Hand reichen wollte. Seine bewusstlose Schwester nahm Hänsel auf seine Arme. „Aber so wie es aussieht, sitzen wir hier fest… Solange wie der Drahtzieher hier rumläuft.. Es beruht alles nur auf Gegenseitigkeiten. Außerdem… Außerdem habt ihr meine Schwester gerettet… Somit können wir wieder ungetrost Feinde sein, sollte diese Nacht irgendwann enden.“ Uns selbst wenn nicht, er wollte nicht bis zu dem Moment seines Todes in ihrer Schuld stehen. Nicht in der eines bösen Mannes der Prinz Julius, ihrem Auftragsgeber und langzeitigen Freund so viel Kummer bereitete, wenn seine Gnade für ihn ein Rätsel blieb. Dieses Verhalten passte nicht ganz in seine Gedankenwelt. Versteckt hinter mehreren Bäumen blickte Hänsel noch einmal zurück zu dem Prinzen, der nach seiner Meinung nicht besser war wie diese Verbrecher und Hexen, die sie sonst immer jagten, grillten und backten. Aber das stimmte so auch wieder nicht. Wie war das denn noch mit dem Drachen und dem König, der besiegt und ins ewige Feuer gesperrt wurde? War er nicht auch einst ein Engel gewesen? Und wenn Engel zu Dämonen wurden, konnten dann nicht Dämonen – und somit auch Hexen – auch Engel sein? „Dummkopf...“ Ihre Stimme zitterte und war so leise, dass man sie kaum hörte. Gretel´s Augen waren geschlossen, trotz vollen Bewusstseins. „Du… bist ein Dummkopf, Hänsel… Du hättest ihn töten sollen, so lautet unser Auftrag.“ „Und dich sterben lassen? Nun bist du der Dummkopf…“ Ihr Lachen war kaum zu hören, ihre Kräfte verließen sie schnell wieder und sie fiel erneut in einen tiefen Erholungsschlaf. Kurz bevor sie verschwanden, blickte Hänsel zurück in die Richtung, aus die er gekommen war und sich diese vier komischen Gestalte noch befanden. Und auch wenn Lui ihn nicht mehr in dem finsteren Dickicht erkennen konnte, glaubte er das dankbare, leichte Lächeln von Hänsel erkennen zu können. Ob die beiden ihn überhaupt wiedererkannt hatten? Lui zweifelte etwas daran. Aber so schlimm war es für ihn auch nicht… So blieben ihre Treffen noch länger sehr amüsant. „So, nun hast du, statt ihnen den Gar auszumachen das Leben gerettet und dafür gesorgt, dass dein Leben weiterhin in der Schusslinie von irgendwelchen Verrückten steht. Bist du zufrieden damit, den Leuten um dir herum damit Sorgen zu bereiten?!“ „Natürlich, schließlich war es eine gute Tat, egal wie man es sieht. Ich habe nun mal Mitleid mit geistigarmen Geschöpfen. Was denkst du, warum du hier bei uns bist“, antwortete Lui, genau darauf bedacht, Lisette zur Weißglut zu treiben, was ihn mit Freude erfüllte. Will platzierte sich zwischen die beiden, was sie aber nur mehr aufregte. „Also schön, wir sind sie ja los. Die sind aber nur das kleinere Übel gewesen. Wir haben immer noch einen Irren im Nacken sitzen“, erläuterte sie und Will blickte auf einmal zum Himmel. „He, seht mal.“ „Ah, dass ist Damian“, rief Dorothea, in der selben Sekunde landete die Katze mit Fledermausflügeln in ihren Armen, zusammen mit Unmengen Papieren in seinem angehängten Spezialrucksack, der er eigentlich immer dafür benutzt hatte, um Rapunzel das Essen zu liefern (von deren Aufgabe er nun endlich erlöst war, nun, da sie zweifache Mutter war und diesen Tollpatsch Silvio geheiratet hatte). „Ah, du hast also alles gefunden.“ „Dorothea, was ist das alles? Ahr, wir haben keine Zeit dafür, wir müssen diesen Rumpelsitzchen finden!“ „Ruhig Blut, Willhelm“, lachte Dorothea, was ihn aber erst nur mehr aufregte. „Ich habe Damian in mein altes Versteck geschickt. Wisst ihr, ich habe eine Befürchtung, was die Motive für dies alles hier angeht, war mir aber nicht ganz sicher. Ich hoffe, ich suche nicht zu lang, manche sind fast 40 Jahre alt.“ „Hilft uns das auch, den Zauber Rumpelstilzchens zu beenden?“ Auf die Frage kam keine Antwort, sie alle wurden von etwas abgelenkt. Man sah und hörte nichts, aber irgendwas erdrückendes lag in der Luft. Die Blätter fingen an zu rascheln und etwas bewegte sich über den Boden. Der Staub, der dabei aufgewirbelt wurde, vernebelte fast vollständig die Sicht. Lui hielt nach Will, Lisette und Dorothea Ausschau, sah aber dann nur dieses unbekannte etwas vor sich und stieg es von sich weg. Durch den plötzlich Schmerz zog er seine Hand reflexartig zurück und sah durch den Nebel schleierhaft, wie dieses Etwas wieder im Wald verschwand. Er starrte auf seine Finger, aus einem kam ein wenig Blut. Es war sicher ein Werk von Rumpelstilzchen, aber… Erst hatte er es für eine Schlange oder ähnliches gehalten. Aber das konnte nicht sein, wenn er an den Schmerz dachte. Er war sicher, dass es keine Schlange war, sondern das dieser stechende Schmerz von einer Dornenranke kam. „Lui, bist du in Ordnung?“, rief Will seinem Herrn zu, dieser antwortete aber nicht, sondern sprintete plötzlich in Richtung der Bäume. „Rennt weg, ich lenke ihn ab!" „Prinz Lui!!!", rief Will ihm hinterher und wäre ihm sogar beinah nach, doch hielt ihn jemand zurück. Lisette. „Aber…“ „Er weiß schon was er tut, also lass ihn einfach. Und glaub mir, diesmal sag ich dass nicht, weil ich seinen Kopf über den Kamin hängen will…“ Eher deswegen, weil sie Angst hatte, dass die Lantern ihn vielleicht wirklich erwischen könnten. Der Prinz war ihr für diesen Moment herzlich egal, aber Will nun mal nicht. Und sie wusste, er würde keine Ruhe geben, ehe Prinz Lui nicht wieder bei ihnen wäre. So sehr sie sich dagegen sträubte, sie musste sich nun wirklich etwas einfallen lassen, wie sie diesem Mistkerl aus der Patsche helfen konnten. „Oh Nein...", murmelte Dorothea hinter ihnen, ihr Blick ruhte noch immer auf den Papieren, die Damian ihr gebracht hatte, ihre Finger berührten ihre zitternde Unterlippe. „Was? Dorothea?" „Es ist, wie ich befürchtet hatte..."... Lui verlangsamte sein Tempo, als er sicher war, dass ihn das verhexte Gestrüpp nicht mehr verfolgte. Alles war zwar still, aber es war beunruhigend. Sicherlich lauerte der nächste Lantern hier irgendwo und sehnte sich nach seinem Herzen. Ein Feld über und über bewachsen mit Heidekraut. „Welch eine Ironie", seufzte er und blickte fast verträumt über das Blumenfeld. Ein wunderschöner Anblick. Aber auch sein Letzter? Die Blumen bewegten sich unruhig, als hätte sie etwas verschreckt und nun erkannte der Prinz Umrisse im Blütenmeer. Aus den Umrissen wurde eine klare Gestalt, die sich langsam erhob und deren maskenhafter Blick direkt auf Lui fiel. „Schön dich wieder zu sehen... Idike..."... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)