Lost in Germany von Xulina (der Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 2: ★˙·•1.•·˙★ --------------------- “Boa, was ist das?” Sie haben sich nun dazu entschlossen den Weihnachtsmarkt zu besichtigen. Daichi verlangt von Hilary nun schon sicher die zwanzigste Übersetzung von Süßigkeiten, was dieser doch immer mehr auf die Nerven fällt, doch dieses mal muss auch sie staunen. “Paradiesäpfel?”, auch sie kennt dies nicht und kann mit den Einzelbegriffen auch nicht viel anfangen. Schließlich tippst ihr Ray aber auf die Schulter und macht sie darauf aufmerksam, dass die Frau am Stand grade dabei war für Nachschub zu sorgen. Sie hat ein paar Äpfel am Stiel neben sich stehen und tunkt diese in eine rote kristallene Flüssigkeit, bis sie voll ummantelst sind. Anschließend wurden sie auf ein mit Zucker bestreutes Blech abgestellt um vermutlich zu trocknen. Auch Daichi kann diesen Vorgang beobachten, da Max ihn hochgehoben hat und Tyson schaut mindestens genauso neugierig zu, während Kai das ganze nur halbherzig verfolgt. Schließlich drängt sich unbeachtet ein Mädchen an den Stand. “Schuldigung”, sie erringt die Aufmerksamkeit der Frau, “einen Paradiesapfel bitte.” Sie lächelt die Frau freundlich an und bekommt das gewünschte schließlich, doch lange soll ihr Lächeln nicht anhalten. “Mariah?”, kommt er erschrocken von Ray und sieht das Mädchen mindestens ebenso verblüfft an, wie alle anderen seines Teams. Der erschrockene Ausdruck und die grünen Augen machen ihm jedoch schnell das Gegenteil klar. Das Mädchen scheint erstarrt vor Schreck. Auf einmal läuft sie jedoch so rot an, dass sie dem Apfel in ihrer Hand Konkurrenz macht und findet schließlich doch ihre Worte wieder. “Was denkst du von mir? Seh ich so aus?”, die Frage hätte sie sich selber beantworten können, allerdings verschwindet sie eilig im Gewühl, was eher wie ein Fluchtversuch wirkt, der ihr auch gelingt. Unter Weihnachtsmützen und bunten Lichter fallen die Haare gar nicht mehr so auf. Während diese jedoch nicht gewesen, hätte man sie sicher von weiten noch mit den Augen verfolgen können, aber Ray ist in diesem Augenblick einfach nur geplättet. “Das kann doch nicht Mariah gewesen sein”, greift Hilary das Thema in dem Kaffee, wo sie es sich gemütlich gemacht haben, wieder auf. Ray sieht immer noch durcheinander aus und rührt in seinem Kakao rum. Seltsam, dass er immer so was trinkt. “Sie sah nur so aus. Ihre Augen waren grün”, er denkt noch mal drüber nach, “aber ihre Reaktion…” “Da hast du recht, dass war ziemlich merkwürdig”, vermerkt Hilary, die die Worte des Mädchens wohl als einzige richtig verstanden hat und dies erst jetzt bemerkt, wo sie so fragend angeschaut wird, “Sie hat gefragt, was du von ihr denken würdest und ob sie wie Mariah aussähe.” “Das war ja wohl kaum zu übersehen”, mischt Max nun mit, dem das ganze auch echt merkwürdig vorkommt. Tyson und Daichi, die mit Kai zum Geldwechseln losgegangen waren stürmen plötzlich durch die Tür zu den anderen. “Ihr werdet es nicht glauben!”, sagen beide synkron aus und werden von einem wutentbrannten Kai verfolgt und schließlich am Kragen gepackt. “Was soll der scheiß wieder?!”, fährt sie dieser wutentbrannt an, “Könnt ihr nicht mal einmal zuhören?” Anscheinend hatten sie da irgendwas verpasst. “Hast du das den nicht gesehen Kai?”, äußert sich Tyson immer noch irritiert, was dem Russischen Leader einen doch leicht skeptischen Ausdruck unter die bösartige Mimik bringt. “Da war ein Typ, der sah genauso aus wie du! Nur kleiner”, klärt Daichi nun auf. Mariah mit grünen Augen? Kai in kleiner? Das ergibt für die Gruppe keinen Sinn. Irgendjemand will sie da wohl auf den Arm nehmen, doch auf einmal schaut Kenny aus, als hätte er einen Geist gesehen. “D-d-d- da”, stotternd deutet er aus dem Fenster. “Was ist den nun wieder?”, Max traut sich gar nicht in die Richtung zu schauen, doch kann dem schließlich nicht wiederstehen. Da ist schon wieder die Mini-Kai Kopie, aber nicht nur er. Neben ihm her geht eine gut ausgeprägte Tyson-Kopie munter her und stopft sich ein paar Süßigkeiten in den Mund, die er in einer Tüte hatte. Unterdessen sieht man dem Kai an, dass es am meckern ist. “Wo sind wir hier gelandet?”, wirft Ray die offensichtliche Frage in den Raum. Nun ist sicher, dass hier irgendwas nicht mit rechten Dingen zugeht. “Das kann doch nicht wahr sein. Hoffentlich begegne ich nicht auch noch einer Kopie von mir”, meckert Max rum, während sie weiter über den Weihnachtsmarkt gehen. Mittlerweile sind sie dank Kai ja in Besitz des Euros und Tyson somit dabei einen Crap zu verdrücken. Er scheint ziemlich geschockt von dem Doubele zu sein, was seine Stille erklärt. Nach einigen Minuten ist dies jedoch wieder vergessen und er ist wieder wie immer. Während Hilary einen Stand mit Schmuck durchforstet haben sich Daichi, Max, Tyson und Kenny von Donats angezogen gefühlt und bemühen sich mit Englisch weiter zu kommen, wobei Max die Hauptarbeit übernimmt. “Die sind aber klein”, nörgelt Daichi, als er die Tüte in die Hand bekommt. “Aber schmecken werden sie wohl, so wie das rie-”, Max bricht seinen Satz ab und stupst Tyson in die Seite, der grade einen der kleinen Dounots in den Mund gestopft hat. Er macht ihn auf etwas aufmerksam, was ihm das Ereignis von vorhin wieder vor Augen führt. Tala. Oder nicht? Nun hieß es ihn im Auge zu behalten und die andern holen. Während also Kenny und Daichi die Person vom weiten beobachtet, drängelt sich Max mit Tyson zu den anderen durch. “He!”, macht Tyson auf sich aufmerksam. “Was ist den?”, will Hilary, schon gleich genervt von ihm, ausdrücken, dass er Leihen ziehen soll. “Da vorne läut einer rum, der aussieht wie Tala”, meint Max nun kurz und deutet in die Richtung. “Lasst uns das endlich untersuchen. Ich wird noch bescheuert bei den ganzen Doubels.” Da hat Tyson mal doch einen ganz guten Einfall, also schließen sie sich dem an und begeben sich schließlich zu Kenny, der jedoch noch eine weitere Person entdeckt hat. “Jetzt reicht es aber. Nicht ich auch noch”, brummelt Ray leicht angesäuert. Tatsächlich hat Tala “einen” Ray auswindig gemacht, welcher jetzt am telefonieren ist. Schließlich packt er aber das Handy wieder ein und deutet in eine Richtung, die sie dann schließlich einschlagen. Die ganze Gruppe, mit einigen Metern abstand, hinterher. Außenstehende hätten den Anblick sicher recht gerne genossen, wenn sie nicht mit anderen Dingen beschäftigt währen. Nur wenige Passanten runzeln die Stirn, sagen aber nichts. Kleine Kinder sind da durchaus aufmerksamer. Schließlich verlieren sie die Beiden jedoch. “Wo sind sie den jetzt verschwunden?”, fragt sich Hilary, die den Überblick verloren hat und sich ebenso irritiert umsieht, wie alle anderen ihrer Gruppe auch. “Die können doch nicht zu übersehen sein.” “Apropos übersehen. Wo ist Daichi?”, Kenny hat recht, der jüngste scheint verschwunden zu sein. Allerdings stimmt das nicht ganz. Er hat einfach die Spur behalten und die Verfolgung weiter aufgenommen. Klein sein bringt also doch Vorteile. Schließlich merkt er jedoch, dass sie an einem Stand halt machen. Eine Weile beobachtet er sie, bis er von hinten gepackt wird. “Hast du sie noch alle?!”, brüllt Hilary ihn an, “Wenn du hier verlohen gehst, finden wir dich sicher nicht so schnell wieder!” Der betroffene zieht den Kopf ein. Nachdem er wiedergefunden wurde, sind die Blader wieder zurück zum Hotel gegangen und haben den Tag damit beendet. Daichi schildert ihnen jedoch, was er beobachtet und gehört hat. Alle diese Kopien waren anscheinend weiblich und nur aus Spaß “verkleidet”. Sie hatten sich hier getroffen, wobei manche Reaktionen auf einander doch ziemlich seltsam für den Jüngeren aussahen. Einige Kilometer weiter öffnet die junge Dame das erste Türchen ihres Papierkalenders. Es war einer von einer Wahrsagerin. Sie hat ihn von einer Freundin geschenkt bekommen und hinter jedem Fenster verbirgt sich eine Weißsagung. 1. Dezember : “Verfluche nie die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an, damit andere zu dir finden.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)