Above and Beyond... von Shimai_no_hane ================================================================================ Kapitel 2: Lost... ------------------ Hallöchen! Erstmal danke an diejenigenigen, denen wir die sechs Einstandskommentare für diese FF verdanken! Richtig klasse von euch! *knuddel* Haben uns riesig drüber gefreut. Anyway, wir machen dann auch mal gleich weiter! Viel Spaß beim Lesen & ====================================== Lost... Es war kurz nach Sonnenaufgang als Gaara sein Zimmer verlies. Seine Nacht war unruhig verlaufen; Stunde um Stunde war er aufgewacht und hatte dann nur schwer wieder einschlafen können. Dieses ungute Gefühl, welches er seit dem vorangegangen Abend hatte, fraß sich immer tiefer in seine Gedanken. Das war auch der Grund, warum ihn sein erster Weg an diesem Morgen zum Zimmer seiner Schwester führte. Er klopfte zwei Mal an das massive Holz und wartete dann auf die sonst immer folgende Reaktion, jedoch erhielt er diesmal keine Antwort. Der Rothaarige versuchte es daraufhin erneut; dieses Mal etwas eindringlicher. „Temari, bist du wach?“, wollte er wissen, aber wieder blieb es still auf der anderen Seite der Tür. Nach kurzer Überlegung ergriff er schließlich doch die Türklinke. „Temari, ich komme rein!“ kündigte er sein Vorhaben an und öffnete die Tür, die auch sogleich das bekannte Quietschen von sich gab. Gaaras Blick huschte kurz durch den Raum und blieb dann an dem sauber gemachten Bett hängen. Es sah nicht so aus als wäre die Nacht jemand hier gewesen. Irritiert zog er die Stirn in Falten, verließ das Zimmer wieder und machte sich auf den Weg in die Küche. Dort angekommen erblickte er Kankuro, der am Frühstückstisch saß und sich gerade seine zweite Tasse Kaffee genehmigte, während er in der Morgenzeitung blätterte. Als er seinen Bruder aus dem Augenwinkel heraus bemerkte, blickte er von seiner Lektüre auf. „Morgen Gaara!“, grüßte er gut gelaunt und nahm dann einen großen Schluck seines dampfenden Kaffees. „Morgen... – Sag mal, hast du Temari gesehen?“ Der Brünette, der gerade in sein Marmeladenbrötchen beißen wollte, ließ kurz von diesem ab. „Äh, nein heute noch nicht, ist sie nicht oben?“, wollte er wissen, woraufhin sein Gegenüber nur nachdenklich mit dem Kopf schüttelte. „Vielleicht war sie heute Morgen schon sehr früh wach und ist schon los. Ich meine sie sagte, sie hätte heute eine Menge zu tun, also kann das doch gut möglich sein.“, versuchte der Puppenspieler seinen offensichtlich besorgten Bruder zu beruhigen. Gaara blickte nachdenklich aus dem Fenster. „Ja... – Vielleicht...“, murmelte er, bevor er sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und schnellen Schrittes die Küche verließ. „Moment! Warte! - Willst du nichts essen?“ Kankuros Frage wurde durch das Schließen der Haustür beantwortet und der Puppenspieler blieb, sich über Gaaras Verhalten wundernd, in der Küche zurück. Im Kazekageturm und den dazugehörigen Gebäuden waren unterdessen bereits einige Beamte und Shinobi an ihre tägliche Arbeit gegangen. Alle an denen der Rothaarige eiligen Schrittes vorbeiging, verneigten sich vor ihm und grüßten ihn höflich. Er jedoch schenkte ihnen an diesem Morgen kaum Beachtung, gab meist nur ein knappes Wort oder ein höflich gemeintes Nicken zur Antwort. Seine Augen suchten die Gänge, die er durchquerte, nach seiner Schwester ab. Ab und an wandte er sich an einen derjenigen, die ihm begegneten, doch niemand hatte die blonde Kunoichi seit dem vorangegangenen Tag gesehen. Als er den Hof vor dem Kazekageturm überquerte, kam ihm Kiba zusammen mit seinem Hund Akamaru entgegen. Wie fast immer sah ihn der Hundejunge fröhlich über beide Wangen grinsend an und hob grüßend die Hand. „Morgen Gaara, du bist ja auch schon da!“, rief er ohne zu bemerken, dass er sich mit dieser Bemerkung auf einem Grad bewegte, der ihn leicht zur falschen Seite abrutschen lassen konnte. Bemerkungen die darauf andeuteten, dass der junge Kazekage später im Büro auftauchte, als man es von ihm gewohnt war, mochte Gaara gar nicht. „Wann bist du denn...“, begann er, doch er wurde unterbrochen, bevor er seine Frage zu Ende stellen konnte. „Hast du Temari gesehen?“ Etwas überrascht von der unerwarteten Frage blinzelte der Konohanin sein Gegenüber leicht irritiert an. „Äh, was...? – Hä?“ „Du bist doch heute Früh auch zeitig aus dem Haus gegangen, bist du da Temari begegnet?“ formulierte der Rothaarige die Frage genauer. Kiba ihn etwas ratlos an „Nein, wieso? Ich dachte... - Hat sie nicht noch geschlafen? Ich bin früh raus und mit Akamaru Gassi gegangen, hab danach schnell was gegessen und dann das Haus auch schon wieder verlassen. In der Zeit war keiner außer mir wach und Kankuro kam erst in die Küche kurz bevor ich zur Akademie gegangen bin.“, gab er zur Auskunft und legte dann leicht den Kopf schief. „Wieso, fragst du? – Ist etwas nicht in Ordnung?“ Gaara sah nur an ihm vorbei in Richtung des Turms wo er Temari das letzte Mal gesehen hatte. „Wenn ich das wüsste...“, murmelte er und allmählich entwickelte sich aus dem unguten Gefühl in seinem Bauch eine handfeste Sorge. Sämtliche Alarmglocken in seinem Kopf begannen zu schellen und bereiteten ihm zunehmend Kopfschmerzen. Und dieses ungute Gefühl verschwand erst recht nicht, als ein Shinobi aus dem Nichts neben ihm auftauchte und niederkniete. „Kazekage-sama, ihr werdet dringend in eurem Büro erwartet- Es geht um Temari-san.“ Es war als würde ein Stromschlag durch seinen Körper rasen und seine Augen weiteten sich leicht, als er befürchten musste, dass sich sein ungutes Gefühl gleich bestätigen würde. Eilig setzte er, von Kiba begleitet, seinen Weg zum Turm fort und riss keine Minute später die Tür seines Arbeitszimmers auf. Sofort fiel sein Blick auf mehrere Shinobi, die sich vor seinem Schreibtisch versammelt hatten und unter denen sich auch sein alter Sensei Baki befand. „Was ist passiert? Wo ist sie?“, brach es aus dem Rothaarigen hervor. Baki druckste herum und sah seinen ehemaligen Schüler zunächst etwas hilflos an. „Na ja, das wissen wir nicht so genau aber...“ „Was, aber?“ Die Anspannung und Ungeduld in seiner Stimme war unüberhörbar und er schritt weiter ins Zimmer. Der gestandene Shinobi blickte ihn hilflos an und wand dann den Blick Richtung des Arbeitstisches. Gaaras Augen folgten der Blickrichtung, die ihm sein alter Lehrer vorgab und erblickte einen ihm wohlbekannten Gegenstand auf der Arbeitsfläche. Denn dort vor ihm lag der Fächer seiner Schwester. Unterdessen an der Grenze des Windreiches, in einem zerklüfteten, bergigen Gebiet, wo sich die wohl einzigen Menschen, die sich in dieser unübersichtlichen Gegend aufhielten, verborgen hatten. Temari war bereits seit ungefähr 20 Minuten wach, hatte sich aber in der ganzen Zeit nicht einen Millimeter bewegt und hielt ihre Atmung ruhig, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dem Echo des prasselnden Feuers zufolge befand sie sich zurzeit in einer Höhle. Sie lag auf der Seite mit dem Gesicht zur Felswand. Zumindest vermutete sie das, denn sie spürte die bis zu ihr reichende Wärme des Feuers in ihrem Rücken und vor ihren geschlossenen Augen war es dunkel. Sie lauschte angespannt auf ihre Umgebung und versuchte so zu ermitteln, wie viele weitere Personen sich in der Höhle aufhielten. Doch bisher hatte sie nur eine wahrgenommen, nämlich diesen widerlichen Typen mit der blauen Haut. Er hatte bisher nur zwei Mal etwas gesagt aber sie hatte den Eindruck, dass er Selbstgespräche führte, denn er bekam von niemandem eine Antwort. Zudem waren auch sonst keine Zeichen einer dritten Person in der Höhle wahrnehmbar. Somit ließ das nur den Schluss zu, dass er tatsächlich mit sich selbst sprach. Sie schnaubte innerlich, als sie feststellte, dass sie nicht mal gefesselt war. Für wie schwach hielt sie dieser Mistkerl eigentlich? Er war sich wohl sehr sicher, dass sie ihm nicht entkommen konnte oder es gar mit ihm auf nahm. Gut, an ihr sollte es nicht liegen. Er würde schon sehen was ihm seine Arroganz und die damit verbundene Unterschätzung ihrerseits einbringen würde. Es vergingen weitere Minuten in denen sich in der Höhle nichts tat, doch dann erhob er erneut das Wort. „Die wacht ja gar nicht mehr auf, ist die tot oder was?“ Sie hörte Stoff rascheln und dann die Geräusche von Schritten; er war also aufgestanden und kam jetzt auf sie zu. Seine Schritte näherten sich ihr langsam bis sie direkt hinter ihr verstummten. Temari spannte unbewusst jeden Muskel in ihrem Körper aufs Äußerste und hielt für einen kleinen Moment den Atem an, als er offenbar hinter ihr in die Knie ging. Grob wurde sie an der Schulter gepackt und in jenem Augenblick entlud sich die gesamte Spannung aus ihrem Körper. Im Bruchteil einer Sekunde fuhr sie herum, riss ihr Bein in die Luft, trat mit aller aus dieser Position verfügbaren Kraft zu und traf mitten ins Gesicht ihres Feindes. Mit einem schmerzvollen Aufschrei fiel er, nicht zuletzt überrascht durch die plötzliche Gegenwehr, nach hinten. Die blonde Kunoichi verschwendete jedoch keine Zeit damit, sich darum zu kümmern, wo und wie genau sie getroffen hatte und wie viel Schaden der Treffer verursacht hatte. Mit der geübten Schnelligkeit eines Shinobi war sie auf ihre Beine gesprungen und losgerannt. Die Position des Ausgangs war ihr glücklicherweise sofort aufgefallen und sie hatte diesen so gut wie erreicht, als ihr plötzlich jemand den Weg vertrat. Die junge Frau war wie versteinert, als sie in das Gesicht ihres Gegenübers sah. Die Erinnerung traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser. Genau in diese Augen hatte sie gesehen kurz bevor sie ihr Bewusstsein verloren hatte. Sie schätzte den jungen schwarzhaarigen Mann nicht viel älter als sich selbst, vielleicht zwei bis drei Jahre aber er strahlte eine derartige Überlegenheit aus, dass sie unter seinen Blick keinen Muskel bewegen konnte. Sein Gesicht war völlig unbewegt, fast wie bei ihrem Bruder noch vor einigen Jahren und doch war es anders. Es wirkte noch viel undurchsichtiger. Temari trat einen Schritt zurück und schluckte hart. Wie war es möglich, dass zwei so feuerrote Seelenspiegel gleichzeitig so eiskalt wirken konnten, dass man meinte spüren zu können wie einem das Blut förmlich in den Adern gefror. An diesem Mann gab es für sie keinen Weg vorbei, das wurde ihr in diesem Moment klar. Ein sehr wütend klingendes Knurren hinter ihr weckte sie schließlich aus ihrer Trance und ermöglichte es ihr, sich von den blutroten Augen zu lösen. „Du kleines Miststück, dass wirst du mir büßen!“ Mit bedrohlich über den Boden scharrendem Schwert kam der Typ mit der blauen Haut auf sie zu. Er hielt sich mit der linken Hand seine blutende Nase, wodurch man sein wutverzerrtes Gesicht zwar nicht vollständig sehen konnte, aber immer noch genug, um die Mordgier in seinen Augen aufkeimen zu sehen. Die Blonde schimpfte sich selbst eine Närrin, hatte sie sich doch wie eine Anfängerin verhalten. Nicht nur dass sie die dritte Person in der Höhle nicht bemerkt hatte, nein sie war nicht mal in der Lage gewesen fest genug zuzutreten, damit wenigstens dieser Typ erst mal liegen blieb. Nun hatte sie den sprichwörtlichen Salat; einen bluthungrigen Hai hinter sich, einen unberechenbaren Fremden vor sich und um das Ganze abzurunden war sie auch noch unbewaffnet. Irgendwie konnte das alles nicht wirklich sein, denn als wehrloses Opfer zu enden war doch wohl ein mehr als erbärmlicher Tod für einen Ninja. „Es wird mir eine Freude sein dir die Haut ab zuziehen!“ Der Gesichtsausdruck des Haimenschen wurde durch das Blut, was aus seiner Nase quoll und von seinem Ärmel verwischt wurde nur noch abstoßender und furchteinflößender. Als er auf zwei Meter heran gekommen war festigte sich sein Griff an seinem Schwert und sein ganzer Arm spannte sich an, bereit um die schwere Waffe zu heben und ihre verheerende Wirkung an seinem neusten Opfer zu erproben. „Kisame!“ Temari zuckte leicht als sie die tiefe, ruhige Stimme hinter sich hörte und auch der angesprochene Schwertträger hielt inne und wandte den Blick von ihr ab. „Wir haben sie nicht entführt, damit du sie jetzt in ihre Einzelteile zerlegst.“ Der Blauhäutige zog die Stirn in Falten und gab ein unwilliges Knurren von sich „Ich möchte das aber nur sehr ungern auf mir sitzen lassen! Ich muss mich jetzt einfach mit irgendwas oder an irgendjemanden abreagieren.“ Der Haimensch funkelte sie wieder aggressiv an, wurde aber wieder durch die Worte des Rotäugigen von seinem Vorhaben abgehalten. „Das kannst du doch, ich denke es ist jetzt an der Zeit, dem Kazekage unser Anliegen mitzuteilen, denkst du nicht auch?“ Der Schwertkämpfer grinste verstehend was mit dem blutverschmierten Gesicht ein grausiges Bild ergab und der jungen Frau eine leichte Übelkeit bescherte. Er schulterte seine in Bandagen gewickelte Waffe und schlenderte an seinem Partner und der Blonden, welche er keines weiteren Blickes würdigte, vorbei. „Ja, ich denke, du hast recht...“, gab er zurück und verschwand aus der Höhle. Es vergingen einige Augenblicke in denen völlige Stille herrschte. Zumindest im Inneren der Höhle, denn in Temari tobte ein Chaos aus Gedanken. Was wollten diese Typen eigentlich? Es ging nicht um sie, so viel stand schon mal fest. Sie war nur das Mittel zum Zweck, aber wozu? Eine Bewegung direkt neben ihr unterbrach ihre Gedanken, der Rotäugige hatte sich ihr wieder zu gewandt. „Setz dich...“, wies er sie mit seiner nach wie vor unberührt klingenden Stimme an. Temari schluckte leicht und setzte sich dann kommentarlos in Bewegung. Sich jetzt zu sträuben oder zu versuchen, sich gegen ihn zu wehren, hätte ihr eh nichts gebracht. Ohne Überraschungsmoment hatte sie keine Chance zu entkommen und dieser Mann schien niemand zu sein der sich so leicht überraschen ließ. Also schritt sie so würdevoll wie es ihr ihre momentane Lage erlaubte, wieder tiefer in die Höhle und nahm in der Nähe des fast herunter gebrannten Feuers, an der Felswand Platz. Blieb nur noch zu hoffen, dass sie die vorherrschende Situation irgendwie doch noch zu ihrem Vorteil nutzen konnte. ====================================== Das wars auch schon wieder. Wir hoffen, es hat euch gefallen und lesen uns dann beim nächsten Kapitel! Bis dann! 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