Above and Beyond... von Shimai_no_hane ================================================================================ Kapitel 5: Why? --------------- Hallöchen! Wir melden uns mal wieder. Hatte uns nicht letztens irgendjemand gebeten, euch nicht wieder so lange warten zu lassen? Ja... - Äh... - Das... : Venka braucht wieder ewig... : Ich war urlaubsreif... : Den hattest du ja jetzt... : Deswegen gehts ja auch weiter... Öhm... - Ja... - In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen! & ======================================== Why? Eine Weile saßen sie so schweigend in der Höhle zusammen. Auch wenn Temari eigentlich sehr zufrieden damit war in Ruhe gelassen zu werden, störte sie die geradezu greifbare Stille zusehends. Sie war innerlich so aufgewühlt wie schon lange nicht mehr und das lag nicht nur an dem, was vor wenigen Augenblicken vorgefallen war oder beinahe passiert wäre. Nein noch viel mehr beschäftigte sie eine Frage die sich ihr zusehends aufdrängte und die sie umgebende Stille schien sie regelrecht dazu auffordern zu wollen, diese in den Raum zu stellen. „Warum hast du das gemacht...?“ Nun war sie raus, die Frage die an ihr genagt hatte und nun als leises Echo, was die kargen Wände zurück warfen, durch den Raum schallte, jedoch schon kurz darauf von der scheinbar alles überdeckenden Stille geschluckt wurde und den Eindruck hinter lies, dass sie nie ein Geräusch durchbrochen hätte. Das Itachi die Augen öffnete und leicht den Kopf hob, bewies jedoch, dass die Blonde ihre Frage tatsächlich ausgesprochen hatte. Ruhig sah er die junge Frau die etwa vier Meter von ihm entfernt saß an. Temari kämpfte kurz mit der Unsicherheit. Vielleicht wäre es nicht doch klüger still zu verharren, statt sich wieder auf ein *Gespräch* mit ihm einzulassen, aber nun wo sie bereits den ersten Schritt getan hatte, gebot es ihr ihr Stolz nicht plötzlich wieder den sprichwörtlichen Schwanz einzuziehen. Zudem kam man um Fragen stellen nicht herum, wenn man Antworten erwartete und sie wollte Antworten. „Warum hast du mir geholfen, es kann dir doch egal sein was mit mir passiert“ Auf ihre Worte folgte wieder die Stille und einige Sekunden später schlossen sich die Lieder des Schwarzhaarigen wieder. Etwas verunsichert biss sich Temari auf die Unterlippe, wollte er sie etwa ignorieren? Das könnte ihm so passen, so leicht lies sie sich nicht abwimmeln. „Ich nehme nicht an das du plötzlich so etwas wie Mitgefühl für deine Opfer entwickelt hast...“ Wieder nichts. Langsam machte sich Frustration in ihr breit, war sie es nicht wert eine Erklärung zu bekommen oder wie durfte sie sein beharrliches Schweigen interpretieren. Erneut holte sie aus, sollte aber nicht weit kommen, denn ihr Gegenüber war schneller. „Ich habe nie behauptet, dass es mir Spaß bereitet andere Menschen leiden zu lassen oder gar zu töten“ Den ruhigen Worten folgte wieder die unangenehme Stille. Hätte er die Augen geöffnet würde er in ein völlig verwirrtes Gesicht blicken, denn sie hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit einer derartigen Antwort. Es dauerte einige Sekunden bis sie ihre Gedanken wieder geordnet hatte und sie die Worte für eine Erwiderung fand. „Bei jemandem der seine ganze Familie ermordet hat drängt sich dieser Gedanke aber schon irgendwie auf. Deshalb ist es umso seltsamer, wenn so jemand plötzlich einer Person die ihm vollkommen fremd ist und dazu noch ein Gefangener, zu Hilfe kommt.“ Er öffnete wieder seine Augen und erst jetzt fiel ihr auf was ihr vorhin völlig entgangen zu sein schien: sie waren Schwarz. Er hatte sie zuvor immer mit seinem Sharingan angesehen. Dadurch hatte er immer bedrohlich auf sie gewirkt, denn sie wusste, dass jeder Blick in diese roten Iriden ein unkalkulierbares Risiko darstellte. Nun jedoch wirkten sie so dunkel und ruhig wie zwei endlos tiefe Höhlen, bei denen keiner zusagen vermochte was sich in ihnen verbarg. „Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun...“ Seine Worte lenkten ihre kurz abgedriftete Aufmerksamkeit wieder zurück zu ihrer leicht seltsamen Unterhaltung. „Wieso nicht...?“, bohrte sie weiter und musste sich zusammen nehmen um nicht in den faszinierenden, rabenschwarzen Augen zu versinken. „Ich habe keinen Grund dir etwas anzutun, du stellst keine Bedrohung für mich dar...“, erklärte er gelassen. Temari war sich nicht ganz sicher, wie sie diese Worte aufzufassen hatte. Sollte sie sich jetzt darüber freuen das sie niemand war der auf seine schwarze Liste passte oder eher beleidigt sein, dass er sie als so viel schwächer einschätzte? Und sich im gleichen Atemzug darüber ärgern, dass er recht hatte? Sie entschied, sich später Gedanken darüber zu machen und lieber seine momentane Redseligkeit zu nutzen, um ihre Fragen loszuwerden. „Aber deine Familie war eine, oder wie darf ich das verstehen?“ Sein Blick grub sich tief in ihre Augen und sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Die Worte waren ihr unbedacht über die Lippen gerutscht, dabei wusste sie genau, dass sie gerade ihm gegenüber vorsichtig sein musste, mit dem was sie sagte. Ihr Leichtsinn, könnte ihr sonnst schnell zum Verhängnis werden. Er jedoch schloss nur wieder seine Augen. „Nicht für mich...“ Die Kunoichi blinzelte etwas verwirrt „Für wen dann?“ Wieder suchte die altbekannte Ruhe die kleine Höhle heim und die Blonde wartete gespannt auf eine Antwort. Doch je länger die Stille anhielt, desto mehr beschlich sie das Gefühl, das er ihr dieses Mal keine Geben würde. Er saß still an die Felswand gelehnt da, gerade so als würde er schlafen und nach weiteren Sekunden wand sich auch Temari ab. „Ich sagte dir doch bereits, dass es nicht leicht ist, sich zwischen dem Pflichtgefühl gegenüber der Familie und der Heimat zu entscheiden. Wenn sich beides nicht miteinander vereinbaren lässt, muss man eben Entscheidungen fällen, ob sie einem gefallen oder nicht.“ Die Kunoichi schnappte nach Luft, sie hatte gar nicht mehr mit einer Erwiderung gerechnet und mit so einer erst recht nicht. In ihrem Kopf brach ein Chaos aus und sie brauchte einen Moment um dem wieder Herr zu werden. Sie ahnte was er damit andeuten wollte, aber das konnte unmöglich wahr sein. Gespielt lachte sie kurz auf und musste fest stellen das es auch genau so klang, wie sie sich fühlte, unsicher und verwirrt. „Das klingt fast so, als hättest du deine Familie im Interesse von Konoha getötet.“ Sie starrte gespannt in sein regungsloses Gesicht. Ihr Blick wanderte von den geschlossenen Liedern zu seinen Mund, von dem sie eine Erwiderung erwartete aber sie kam nicht. Stattdessen wurde sie im nächsten Augenblick, wieder mit seinen schwarzen Seelenspiegeln konfrontiert, die sie todernst ansahen und so wortlos eine unmissverständliche Antwort gaben. Temaris Nackenhaare stellten sich auf, als ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief. Sie konnte einfach nicht glauben was hier gerade vor ging, mit Sicherheit nahm er sie auf den Arm. Ja, vermutlich spielte er nur mit ihr, um sich über ihre Reaktionen zu amüsieren. „Das soll doch wohl ein Witz sein!“ Ihre Stimme überschlug sich fast bei diesem teils empörten, teils ungläubigen Ausruf. „Ich bin nicht wirklich der Typ für Scherze...“ Die Kunoichi wusste nicht ganz, was ihr an dem Gespräch mehr zu schaffen machte. Das was er sagte oder die Art wie er es sagte. In ihr nahm das Durcheinander an Gedanken und Emotionen immer mehr zu, zum Trotz allem mentalen Trainings was sie absolviert hatte. Er dagegen strahlte eine Ruhe aus, als wenn er über das Wetter der letzten Woche sprechen würde. „Welchen Grund sollte es dafür geben? Was bitte rechtfertigt den Mord an einem ganzen Clan? Wie bist du nur auf so eine Idee gekommen?“ Ihre laute fassungslose Stimme schallte durch die Höhle und als das Echo von den Wänden verschluckt wurde, war nur noch ihr unregelmäßiger Atem zu hören. „Ich bin nicht auf die Idee gekommen, ich war nur der, der sie durchführte.“ „Aber, aber... - Warum...?“ Damit war sie offiziell am Ende ihres Lateins angekommen, wie sie die neuen Informationen auch drehte und wendete sie kam nicht weit, auf der Suche nach einer Erklärung. Auch den Wahrheitsgehalt dessen, was sie gehört hatte zu ermessen, sah sie sich nicht wirklich imstande. Das merkte wohl auch ihr Gegenüber, denn nach einem kaum hörbaren Seufzen sprach er weiter. „So weit ich weiß, hat euer Vater früher auch versucht, deinen Bruder töten zu lassen.“ Temari zuckte leicht und verzog danach schmerzlich das Gesicht in Anbetracht der aufkommenden, unangenehmen Erinnerungen. Fasziniert beobachtete Itachi sie bei diesem wechselnden Minenspiel. Wie sich ihre Hände in den Stoff ihrer Kleider krallten und wie sie tief Luft holte, ehe sie zu sprechen begann. „Gaara... - ...sah man damals als potentielle Gefahr für das Dorf an. Er ließ sich nicht so lenken wie man sich das erhofft hatte. Hin und wieder... - ...kam es zu Zwischenfällen, bei denen Dorfbewohner verletzt oder gar getötet wurden. Er galt als unkalkulierbares Risiko, wie eine Zeitbombe die jeder Zeit explodieren konnte. Man fürchtete den Schaden den er im Dorf anrichten würde, wenn er völlig außer Kontrolle geriet. Über die möglichen Opferzahlen wollte man gar nicht spekulieren und bei so einer Katastrophe innerhalb des Dorfes, war auch die Gefahr gegeben, dass andere Länder so ein Chaos für einen Angriff nutzen würden. Wie hätte Suna da stand halten sollen? Das hätte einen furchtbaren Krieg und das Ende für uns bedeuten können.“ Temari lachte bitter auf „Ist schon makaber, er war als die ultimative Waffe im Kampf gegen Sunas Feinde und jene die es werden könnten, gedacht. Stattdessen wuchs er seinen eigenen *Schöpfern* über den Kopf und man entschied sich in lieber wieder zu vernichten, weil das die einfachste Art war all dem vorzubeugen und das unliebsame *Problem* zu beheben.“ Die junge Frau kämpfte mühevoll die aufkommenden Tränen herunter. Es waren Tränen der Wut. Wut darüber, was man ihrem Bruder so gewissenlos angetan hatte. Enttäuschung, weil ihr eigener Vater es zu verantworten hatte. Aber es war auch Trauer, da sie selbst nichts getan hatte um ihm zu helfen und so wohl kein Bisschen besser war als alle Anderen oder sogar schlimmer. Interessiert musterte sie der Schwarzhaarige während sie sprach. Er war mehr als offensichtlich, dass sie unter der Erinnerung litt und selbst mit vielem was in diese Richtung ging, nicht im Reinen war. Doch sie musste wohl seinen intensiven Blick auf sich gespürt haben, denn urplötzlich schien sie aus ihren Gedanken aufzuschrecken und zu bemerken, dass sie sich ungewollt eine Blöße gab. Ihre gerade noch traurigen Augen, sprühten nun wieder vor Trotz und ihre Blicke bohrten sich furchtlos oder eher leichtsinnig in die seinen. „Aber was haben die Anschläge auf meinen Bruder mit dem zu tun, was du getan hast?“ Die Blonde bemerkte schon gar nicht mehr, dass sie sich gefährlich weit aus dem Fenster lehnte, aber zu ihrem Glück störte sich der Uchiha nicht wirklich daran. „Einfach alles...“, gab er zurück. „Jedoch war es in Konoha nicht der Jinchuriki, sondern der Uchiha Clan, welcher eine Bedrohung darstellte, auch wenn es der Bevölkerung nicht bewusst war. Es stellte sich auch nicht die Frage, ob es zur einer Eskalation kommen würde, sondern wann. Welches Szenario stellst du dir schlimmer vor? Deinen Bruder und wie er damals hätte wüten können oder ein ganzer Clan von Sharingan-Nutzern, die ohne Vorwarnung ihrem eigenen Dorf den Krieg erklären?“ Temari wusste, dass er keine Antwort erwartete also schwieg sie lieber. Ein Wort herauszubringen, hätte sich ohnehin sehr schwierig gestaltet, denn ihre Kehle fühlte sich im Augenblick so trocken an wie der Höhlenboden, auf dem sie saß. „Das Ergebnis wäre in jedem Fall das Gleiche gewesen, nämlich zahllose Opfer, ein zerstörtes Dorf und vielleicht ein vierter Krieg.“ Die Fächerträgerin nestelte am Stoff des geliehenen Shirts „Und was ist mit Sasuke? Ihn hast du am Leben gelassen... – Warum?“ Ihre Worte waren kaum lauter als ein Flüstern, aber er hatte sie gehört. Ein Seufzen schlich über seine Lippen und die Kunoichi glaubte für einen Moment so etwas wie Traurigkeit in seine Augen zu sehen. „Er war so klein, er wusste von all dem nichts und daran hat sich bis heute nichts geändert. Außerdem...“ Temari zitterte fast als er sie direkt an sah „...bin selbst ich nicht dazu fähig meinen eigenen kleinen Bruder zu töten“ Die junge Frau schluckte und nur mit Mühe gelang es ihr die Tränen herunter zu kämpfen, von denen sie fast überwältigt wurde, aber sie wollte auf keinen Fall vor ihm weinen. Schon gar nicht, wenn sie selbst nicht sicher sagen konnte warum. „Die eigenen Eltern zu töten, stell ich mir aber auch nicht leichter vor...“, presste sie mühevoll heraus und senkte ihren Blick so weit, dass er ihre feuchten Augen nicht sehen konnte. Ein abfälliger Laut war zu hören „Mein Vater war der größte Kriegstreiber im gesamten Clan und Mutter stand völlig hinter ihm. Ich war für sie mehr eine Waffe für den kommenden Krieg als ihr Sohn und in der Zwischenzeit diente ich zum spionieren. Ich bedaure nicht sie getötet zu haben, so gern ich es auch würde.“ Temari schloss die Arme um ihren Oberkörper, ihr war nicht kalt, aber sie hoffte so dem Zittern entgegen zu wirken. „Sasuke hat vor dich dafür zu töten, er hat sich zu diesem Zweck sogar Orochimaru angeschlossen“ „Ich weiß... - Ich selbst impfte ihm das Ziel ein mich zu töten und damit das Streben nach größerer Kraft, was ihn zu der Schlange führte. Es ist so wie es ist, jetzt kann ich nichts mehr daran ändern.“ Der Schwarzhaarige schloss wieder die Augen und nahm eine bequemere Position ein, was wohl das endgültige Ende ihres Gespräches bedeutete. Ihr sollte es recht sein, denn sie wusste nicht wie viel sie noch verkraftet hätte. Es wurde wieder ruhig um sie herum und die Blonde nutzte die Zeit um über all das nach zu denken was er gesagt hatte. Sie hätte gerne geglaubt, dass das alles eine Lüge war, aber aus einem undefinierbaren Grund war sie sich sicher, dass er die Wahrheit sagte. Warum sollte er ihr auch ein Märchen auftischen? Selbst wenn sie es erzählte, wer würde ihr das alles schon glauben? Sie überlegte nicht mehr lange bis sie zu einer Feststellung kam, wahrscheinlich hatte er ihr das alles auch nur deshalb erzählt, weil er genau wusste das sie nicht mehr die Gelegenheit bekommen würde es jemandem zu sagen. Der jungen Frau schwand die Hoffnung auf Rückkehr wieder um ein ganzes Stück und mit einem ergebenen Seufzen ließ sie sich auf den Boden sinken. Sie zog die Beine an dem Körper und mit ihrem abgelegten, zerrissenen Oberteil als provisorisches Kopfkissen, fiel sie bald in einen traumlosen Schlaf. Das Itachi sie dabei beobachtete, bemerkte die Kunoichi nicht mehr. ================================ Wir hoffen an der Stelle ihr könnt uns nachsehen, dass wir uns im Moment auf die Beiden konzentrieren. Gaara und Konsorten sind im nächsten Kapitel wieder dran. Aber der Einstieg muss so sein, sonst geht unser Plot nicht auf. Bis demnächst und diesmal sind wir (hoffentlich) schneller. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)