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Above and Beyond...

von

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Sunset over Suna

Wir machen nicht viele Worte, wir fangen einfach mal an.
 

Viel Spaß
 

 Venka und Ajeka3
 

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Sunset over Suna
 

Langsam senkte sich die Sonne und verschwand hinter dem Bergplateau, was Sunagakure schützend umschloss.

Der heiße Tag fand damit ein wohlverdientes Ende und würde nun in eine umso kältere Nacht übergehen. Nur noch wenige Leute waren in den Straßen unterwegs und auch sie waren auf dem Weg nach Hause, um den Abend mit ihren Liebsten zu verbringen.

Nur in einem Gebäude wurde noch gearbeitet: dem Kazekageturm im Zentrum der Stadt. Genau genommen war er das Herz von Sunagakure, denn alle wichtigen Entscheidungen, Gesetze und Urteile, wurden an diesem Ort gefällt. In ihm tagte der Ältestenrat und von ihm aus wachte der Kazekage als Dorfoberhaupt über die Bewohner.

Sein Büro war es auch in dem als einziges noch Licht brannte. Gaara saß an seinem Schreibtisch und las, trotz der fortgeschrittenen Stunde, konzentriert die Berichte der letzten Missionen. Sie waren erfolgreich verlaufen und reihte sich damit an die anderen zuvor. Die derzeitige Auftragslage für Missionen war gut und stabil, auch Verluste hatten sie schon länger nicht mehr zu beklagen gehabt. Insgesamt war er sehr zufrieden mit ihrer derzeitigen Lage. Routiniert setzte er seine Unterschrift auf das Dokument und legte es auf dem beachtlichen Stapel neben sich ab.

Ehe er das nächste Blatt Papier zur Hand nahm erhob er sich von seinem Stuhl, ging zum Fenster, welches sich direkt hinter seinem Schreibtisch befand und widmete seine Aufmerksamkeit dem zu Ende gehenden Schauspiel der untergehenden Sonne.

Nach einer kleinen Weile zog ein Klopfen an der Tür seine Aufmerksamkeit auf sich. Der junge Kazekage drehte sich wieder um und gewährte dem Besucher mit einem knappen „Ja!“ Eintritt und nur einen Augenblick später betrat eine blonde junge Frau mit einem kleinen Tablett den Raum.

„Na, hast du noch viel zu tun Gaara?“

Das sonst eher ausdrucklose Gesicht des jungen Mannes, nahm einen kaum merklichen sanften Zug an, als sich seine Schwester dem Schreibtisch näherte. „Nein, es sind nur noch wenige Berichte, ich bin bald fertig.“, gab er zurück.

„Schön, hier ich hab dir noch einen heißen Tee gemacht...“, sagte sie, während sie eine dampfende Tasse auf die Arbeitsfläche abstellte. Dankbar nahm der Rothaarige diese in Empfang. „Danke Temari...“

Vorsichtig genehmigte er sich einen kleinen Schluck des Heißgetränks und sah aus dem Augenwinkel, wie seine Schwester hinter vorgehaltener Hand leicht gähnte. Leise setzte er die Tasse wieder ab „Geh ruhig nach Hause, es ist schon spät, ich komme bald nach.“

Die Angesprochene lachte etwas verlegen, als ihr bewusst wurde, dass er sie beobachtet hatte. „Einverstanden, wenn du sonst nichts mehr brauchst.“

Er schüttelte nur leicht den Kopf und griff wieder nach einem der Dokumente. „Nein, aber ich danke dir trotzdem.“

„Dann mach ich mich auf den Weg.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um und wollte das Zimmer verlassen, hielt sie im Türrahmen jedoch noch einmal inne. „Mach bitte nicht mehr so lange...“, rief sie über ihre Schulter bevor sie die Tür zuzog und sich nach Hause begab.

Nur wenige Minuten später, verließ Temari das Regierungsgebäude und schlug den Heimweg ein. In den Straßen war es nun endgültig still geworden und die Nachtkälte breitete sich langsam um die Häuser aus. Die junge Frau störte sich nicht daran, denn noch strahlte der vom Tag aufgeheizte Boden eine gewisse Wärme ab und sehr weit bis zu ihrem Elternhaus, welches sie nur noch mit ihren Brüdern bewohnte, war es auch nicht mehr.

Wobei so ganz entsprach es nicht der Wahrheit, dass sie das Haus zusammen mit ihren Brüdern bewohnte, denn seit kurzem wohnte noch jemand im Hause Sabaku: Kiba und sein Hund Akamaru.

Der junge Mann aus Konoha war vor einigen Monaten nach Suna gekommen und man konnte durchaus sagen, dass er eine Dauermission hatte. Seit einigen Jahren orientierte sich Suna nun schon bei der Ausbildung neuer Shinobi am System von Konoha und das mit guten Erfolgen. Kiba war quasi der Verantwortliche vor Ort und beteiligte sich eifrig am weiteren Ausbau der Akademie von Suna. Darüber hinaus bewerkstelligte er die Kommunikation und den Ergebnisaustausch zwischen den beiden Lehranstalten.

Die Devise lautete voneinander zu lernen und somit optimale Ausbildungsvoraussetzungen schaffen, was natürlich auch die Freundschaft zwischen den beiden alliierten Ländern festigte.

Wobei sich an der guten Beziehung zum Feuerreich ohnehin so schnell nichts ändern würde, jedenfalls nicht so lange Gaara Kazekage war. Zu viel verdankte er einigen Menschen dieses Landes. Dank ihnen hatte sich in seinem Leben alles zum Besseren gewandelt. Und nicht zu vergessen galt es auch, dass er ihnen auch sein Leben verdankte.

Die junge Frau seufzte.

Es mochte makaber klingen, aber wenn es nicht diese Vielzahl an Opfern gegeben hätte, wäre sie für die Ereignisse zwischen ihrem Bruder und Akatsuki von vor ein paar Monaten fast ein wenig dankbar. Nun war Gaara das Ungeheuer in sich los und konnte allen beweisen, dass er auch ohne Shukakus Kräfte stark und ein guter Kazekage sein konnte.

Und das war er. Suna ging es zu keiner Zeit besser als jetzt, es blühte regelrecht auf, so man das hier in der Wüste so nennen konnte. Frieden war einfach etwas Wunderbares. Rasch verdrängte sie den Gedanken, dass sie sich diese Idylle damals bei den Chunin-Auswahlprüfungen fast zunichte gemacht hätten, aber das lag weit in der Vergangenheit und man konnte es getrost als abgehakt verbuchen.

Gedankenverloren bog Temari in die nächste kleine Straße ein, wie die meisten anderen auch war diese nicht beleuchtet aber das machte nichts. Der Schein der Sterne und des zunehmenden Mondes bot ihren guten Augen genug Licht, außerdem kannte sie den Weg im Schlaf.

Ein kaum hörbares Gefühl riss die junge Frau aus ihren Gedanken, sie drehte sich blitzartig um und starrte angespannt den Weg entlang, den sie gerade gekommen war. Doch da waren nur Dunkelheit und Leere, sowie ein kleiner Sandwirbel der über den Weg tanzte.

War das der Wind?

Sie hatte doch deutlich etwas hinter sich gehört. Doch auch nach mehreren Augenblicken zeigte sich nichts Verdächtiges was das Geräusch verursacht haben könnte. Die Spannung wich aus ihrem Körper; nach kurzem Zögern drehte sie sich wieder um und setzte ihren Weg fort.

Sie war wohl doch müder als sie dachte, wenn sie sich schon Dinge einbildete, aber dennoch entschloss sie sich einen Schritt schneller zu gehen um nicht mehr in Gedanken zu versinken. Ihr Leben als Ninja hatte sie gelehrt immer Wachsam zu sein, auch in vertrauter Umgebung. Nicht dass sie den Wächtern, die die Stadt vor Eindringlingen schützen sollten nicht vertraute, aber auch sie waren nicht unüberwindbar, das hatten sie in der Vergangenheit nur allzu schmerzlich lernen müssen.

Doch da war es wieder...

Erneut fuhr Temari herum, dieses Mal mit einem Kunai bewaffnet. Ihre Augen suchten konzentriert die Umgebung ab, aber da war wieder nichts, was auf die Geräusche hindeutete.

Aber sie hatte ganz deutlich einen Blick auf sich gespürt und ein Geräusch im Wind wahrgenommen. Dabei konnte es sich um keine Einbildung handeln. Nichts konnte sie so gut wie aus dem Wind zu lesen und er hatte ihr verraten, das da etwas oder jemand war.

„Komm raus und zeig dich!“

Ihr Ausruf wurde vom leichten Wind geschluckt und sie erhielt weder Antwort noch Reaktion. Sie blieb jedoch weiter in Kampfbereitschaft und lauschte auf ihre Umgebung.

Die Fächerträgerin verengte ihre Augen und verfluchte die vorherrschende Dunkelheit, die ihre Fernsicht gerade sehr einschränkte. Doch zumindest auf ihr Gehör müsste hier Verlass sein, aber auch das lieferte ihr gerade keine Informationen, über den Verbleib eines eventuellen Verfolgers.

Temari biss sich angespannt auf die Unterlippe. „Ich bilde mir das doch nicht ein...“, zischte sie, in gewisser Weise sauer auf sich selbst, weil es ihr nicht gelang ihren Verfolger zu entdecken.

„Nein, das tust du auch nicht...“, flüsterte eine Stimme an ihrem Ohr und die junge Frau riss alarmiert den Kopf herum. Sie sah auf und direkt in das grinsende Gesicht eines Mannes, der gut einen Kopf größer war als sie und dessen Gesichtszüge ihrer Ansicht nach mehr einem Hai ähnelten als einem Menschen. Seine furchteinflößenden, spitzen Zähne, welche durch sein hämisches Grinsen deutlich sichtbar waren, untermalten diesen schaurigen Anblick nur noch.

Die Kunoichi löste sich schnell wieder aus ihrer Starre, die wohl auch nicht länger als ein Wimpernschlag angehalten hatte, als der Fremde nach ihr greifen wollte. Ohne zu zögern warf sie ihm das Kunai entgegen was sie noch immer in ihrer rechten Hand gehalten hatte und sprang einige Meter nach hinten um Abstand zwischen sich und diese Gestalt zu bringen.

Ihr war schleierhaft, wie dieser große Mann einer aus so kurzer Distanz geworfenen Waffe ausweichen konnte, aber das interessierte sie nur so lange, bis ihr Blick auf seine Kleidung fiel. Ein schwarzer Mantel mit roten Wolken. „Akatsuki...“, zischte sie hasserfüllt und griff hinter ihren Rücken.

Der Haimensch lachte auf. „Richtig meine Kleine und jetzt sei schön brav und komm ohne Zicken zu machen mit, ja?“

Als Antwort zog Temari ihren Fächer hervor und erzeugte mit einem Hieb einen Sandsturm der tosend durch die Gasse rauschte, sein Ziel jedoch verfehlte. Ihr Gegenüber hatte sich mit einem schnellen Sprung auf eines der Dächer zurück gezogen und blickte mit einer spöttisch, verzerrten Miene auf sie herab

„War das etwa alles?“, wollte er wissen.

Die junge Kunoichi fluchte in sich hinein, hier konnte sie ihre Kampfkraft nicht richtig entfalten, sie benötigte Platz zum Kämpfen und hier war sie umgeben von Häusern.

Plötzlich geriet sie erneut ins Stocken; ihr lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter und sie bekam eine Gänsehaut, die kaum von der Nachtkälte herrühren konnte.

Etwas stimmte nicht...

Das Grinsen ihres Gegners wurde noch ein Stück breiter und er schien sie plötzlich nicht mehr an zusehen, vielmehr schien sein Blick hinter sie zu gehen.

Erneut wirbelte sie herum und sah in ein paar blutrote Seelenspiegel. Dann wurde alles um sie herum dunkel.
 

Der Mond stand mittlerweile fast senkrecht über der schlafenden Stadt, als Gaara das Haus seiner Familie betrat. Er sparte es sich das Licht einzuschalten, schließlich hatte er sein ganzes bisheriges Leben in diesem Gebäude verbracht und konnte die Flure auch mit verbundenen Augen entlang gehen.

Er brauchte also kein Licht um zu seinem Zimmer zu finden, außerdem wollte er um diese Zeit keinen der anderen Hausbewohner wecken. Es würde nur zu Diskussionen am morgigen oder eher heutigen Frühstückstisch führen, weil der Rest der Bewohner der Ansicht waren, er würde viel zu viel und zu lange arbeiten.

Es war für ihn ein mehr als lästiges Thema, besonders weil es, seiner Meinung nach viel zu oft zur Sprache kam. Ihm war klar, dass seine Geschwister und der schon fast zur Familie zählende Mitbewohner Recht hatten und dass sie sich nur um ihn sorgten, aber er war nun mal der Kazekage und hatte die damit verbundenen Pflichten und Aufgaben zu erfüllen. Und das tat er mit ganzem Herzen.

Er war das Oberhaupt von Suna, das Wohl der Menschen lag in seiner Hand. Allein dass ihm die Leute heute dieses grenzenlose Vertrauen entgegen brachten, dass sie hinter ihm standen und nicht mehr von der Furcht vor ihm beherrscht wurden, machte ihn so glücklich wie nie zuvor in seinem Leben.

Und er wollte nichts mehr, als dass seine Heimat auch in Zukunft der lebenswerte, friedliche Ort blieb der er nun war. Des Weiteren gab es natürlich auch noch so manches was man verbessern konnte und eben diese Dinge waren es, die nun mal sehr viel Zeit in Anspruch nahmen, ihm aber trotzdem ganz besonders am Herzen lagen. Er wollte nicht einfach nur stumpf die täglich anfallende Arbeit bewältigen, er wollte etwas bewegen und so seinem Land und den Bewohners eine bestmögliche Zukunft schaffen.

So kam es hin und wieder mal vor, dass er bis spät in die Nacht arbeitete. Er war es ohnehin von klein auf gewohnt nicht viel Schlaf zu bekommen. Der Grund dafür war zwar nicht mehr vorhanden, aber die Gewohnheit schlug eben immer wieder zu. Neun Stunden durchschlafen, wie es sein Bruder ohne Weiteres konnte, war für ihn schlicht und einfach undenkbar.

Umso mehr bemühte er sich jetzt, lautlos seinen Weg ins erste Stockwerk zurückzulegen. Vorbei an Kankuros Zimmer, dessen Tür nach erklimmen der Treppe als erstes ins Sichtfeld kam und neben dem sich erst Temaris und dann, am Ende des Ganges sein eigenes befanden. Nach dem er die Hälfte des Ganges hinter sich gelassen hatte, blieb er jedoch stehen. Seine Aufmerksamkeit richtete sich auf die Tür links neben ihm.

Das Zimmer seiner Schwester. Der junge Kazekage verengte die Augen, was war das für ein seltsames Gefühl, was ihn da gerade überkam? Ihm war regelrecht flau im Magen und das lag mit Sicherheit nicht daran, dass er das Abendessen versäumt hatte.

Zögernd hob er die Hand und legte sie um das kalte Metall der Türklinke. Leise drückte er sie nach unten und verharrte dann in seiner Bewegung. Es vergingen einige Sekunden, in denen der Rothaarige nur unschlüssig auf seine Hand starrte, als warte er darauf, dass sie die Tür aufschob. Doch stattdessen, ließ er den Griff wieder still nach oben gleiten bis der Riegel die Tür wieder fest verschlossen hielt.

Er schüttelte leicht den Kopf, vielleicht war er doch einfach nur müde und hatte sich das Ganze nur eingebildet. Er sollte seine Schwester zu dieser späten Uhrzeit nicht stören und das hätte er, denn Temaris Zimmertür knarrte seit kurzem leicht, egal wie vorsichtig man sie öffnete. Sie hatte sich schon mehrfach darüber aufgeregt, dass Kankuro es noch nicht behoben hatte.

Gaaras Hand glitt wieder von der Klinke und er setze seinen Weg, zu seinem Zimmer fort, in dem er bis zum nächsten Morgen verschwand.
 

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Das wars erstmal. :)
 

Wir hoffen es hat euch bisher gefallen.

Lost...

Hallöchen!
 

Erstmal danke an diejenigenigen, denen wir die sechs Einstandskommentare für diese FF verdanken!
 

Richtig klasse von euch!
 

*knuddel*
 

Haben uns riesig drüber gefreut.
 

Anyway, wir machen dann auch mal gleich weiter!
 

Viel Spaß beim Lesen
 

Ajeka3 &  Venka
 

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Lost...
 

Es war kurz nach Sonnenaufgang als Gaara sein Zimmer verlies. Seine Nacht war unruhig verlaufen; Stunde um Stunde war er aufgewacht und hatte dann nur schwer wieder einschlafen können. Dieses ungute Gefühl, welches er seit dem vorangegangen Abend hatte, fraß sich immer tiefer in seine Gedanken.

Das war auch der Grund, warum ihn sein erster Weg an diesem Morgen zum Zimmer seiner Schwester führte. Er klopfte zwei Mal an das massive Holz und wartete dann auf die sonst immer folgende Reaktion, jedoch erhielt er diesmal keine Antwort.

Der Rothaarige versuchte es daraufhin erneut; dieses Mal etwas eindringlicher. „Temari, bist du wach?“, wollte er wissen, aber wieder blieb es still auf der anderen Seite der Tür.

Nach kurzer Überlegung ergriff er schließlich doch die Türklinke. „Temari, ich komme rein!“ kündigte er sein Vorhaben an und öffnete die Tür, die auch sogleich das bekannte Quietschen von sich gab. Gaaras Blick huschte kurz durch den Raum und blieb dann an dem sauber gemachten Bett hängen. Es sah nicht so aus als wäre die Nacht jemand hier gewesen. Irritiert zog er die Stirn in Falten, verließ das Zimmer wieder und machte sich auf den Weg in die Küche.

Dort angekommen erblickte er Kankuro, der am Frühstückstisch saß und sich gerade seine zweite Tasse Kaffee genehmigte, während er in der Morgenzeitung blätterte. Als er seinen Bruder aus dem Augenwinkel heraus bemerkte, blickte er von seiner Lektüre auf.

„Morgen Gaara!“, grüßte er gut gelaunt und nahm dann einen großen Schluck seines dampfenden Kaffees.

„Morgen... – Sag mal, hast du Temari gesehen?“

Der Brünette, der gerade in sein Marmeladenbrötchen beißen wollte, ließ kurz von diesem ab. „Äh, nein heute noch nicht, ist sie nicht oben?“, wollte er wissen, woraufhin sein Gegenüber nur nachdenklich mit dem Kopf schüttelte. „Vielleicht war sie heute Morgen schon sehr früh wach und ist schon los. Ich meine sie sagte, sie hätte heute eine Menge zu tun, also kann das doch gut möglich sein.“, versuchte der Puppenspieler seinen offensichtlich besorgten Bruder zu beruhigen.

Gaara blickte nachdenklich aus dem Fenster. „Ja... – Vielleicht...“, murmelte er, bevor er sich ohne ein weiteres Wort umdrehte und schnellen Schrittes die Küche verließ.

„Moment! Warte! - Willst du nichts essen?“ Kankuros Frage wurde durch das Schließen der Haustür beantwortet und der Puppenspieler blieb, sich über Gaaras Verhalten wundernd, in der Küche zurück.
 

Im Kazekageturm und den dazugehörigen Gebäuden waren unterdessen bereits einige Beamte und Shinobi an ihre tägliche Arbeit gegangen. Alle an denen der Rothaarige eiligen Schrittes vorbeiging, verneigten sich vor ihm und grüßten ihn höflich. Er jedoch schenkte ihnen an diesem Morgen kaum Beachtung, gab meist nur ein knappes Wort oder ein höflich gemeintes Nicken zur Antwort.

Seine Augen suchten die Gänge, die er durchquerte, nach seiner Schwester ab. Ab und an wandte er sich an einen derjenigen, die ihm begegneten, doch niemand hatte die blonde Kunoichi seit dem vorangegangenen Tag gesehen.

Als er den Hof vor dem Kazekageturm überquerte, kam ihm Kiba zusammen mit seinem Hund Akamaru entgegen. Wie fast immer sah ihn der Hundejunge fröhlich über beide Wangen grinsend an und hob grüßend die Hand. „Morgen Gaara, du bist ja auch schon da!“, rief er ohne zu bemerken, dass er sich mit dieser Bemerkung auf einem Grad bewegte, der ihn leicht zur falschen Seite abrutschen lassen konnte. Bemerkungen die darauf andeuteten, dass der junge Kazekage später im Büro auftauchte, als man es von ihm gewohnt war, mochte Gaara gar nicht. „Wann bist du denn...“, begann er, doch er wurde unterbrochen, bevor er seine Frage zu Ende stellen konnte.

„Hast du Temari gesehen?“

Etwas überrascht von der unerwarteten Frage blinzelte der Konohanin sein Gegenüber leicht irritiert an.

„Äh, was...? – Hä?“

„Du bist doch heute Früh auch zeitig aus dem Haus gegangen, bist du da Temari begegnet?“ formulierte der Rothaarige die Frage genauer.

Kiba ihn etwas ratlos an „Nein, wieso? Ich dachte... - Hat sie nicht noch geschlafen? Ich bin früh raus und mit Akamaru Gassi gegangen, hab danach schnell was gegessen und dann das Haus auch schon wieder verlassen. In der Zeit war keiner außer mir wach und Kankuro kam erst in die Küche kurz bevor ich zur Akademie gegangen bin.“, gab er zur Auskunft und legte dann leicht den Kopf schief. „Wieso, fragst du? – Ist etwas nicht in Ordnung?“

Gaara sah nur an ihm vorbei in Richtung des Turms wo er Temari das letzte Mal gesehen hatte. „Wenn ich das wüsste...“, murmelte er und allmählich entwickelte sich aus dem unguten Gefühl in seinem Bauch eine handfeste Sorge. Sämtliche Alarmglocken in seinem Kopf begannen zu schellen und bereiteten ihm zunehmend Kopfschmerzen.

Und dieses ungute Gefühl verschwand erst recht nicht, als ein Shinobi aus dem Nichts neben ihm auftauchte und niederkniete. „Kazekage-sama, ihr werdet dringend in eurem Büro erwartet- Es geht um Temari-san.“

Es war als würde ein Stromschlag durch seinen Körper rasen und seine Augen weiteten sich leicht, als er befürchten musste, dass sich sein ungutes Gefühl gleich bestätigen würde.

Eilig setzte er, von Kiba begleitet, seinen Weg zum Turm fort und riss keine Minute später die Tür seines Arbeitszimmers auf. Sofort fiel sein Blick auf mehrere Shinobi, die sich vor seinem Schreibtisch versammelt hatten und unter denen sich auch sein alter Sensei Baki befand.

„Was ist passiert? Wo ist sie?“, brach es aus dem Rothaarigen hervor.

Baki druckste herum und sah seinen ehemaligen Schüler zunächst etwas hilflos an. „Na ja, das wissen wir nicht so genau aber...“

„Was, aber?“

Die Anspannung und Ungeduld in seiner Stimme war unüberhörbar und er schritt weiter ins Zimmer. Der gestandene Shinobi blickte ihn hilflos an und wand dann den Blick Richtung des Arbeitstisches. Gaaras Augen folgten der Blickrichtung, die ihm sein alter Lehrer vorgab und erblickte einen ihm wohlbekannten Gegenstand auf der Arbeitsfläche.

Denn dort vor ihm lag der Fächer seiner Schwester.
 

Unterdessen an der Grenze des Windreiches, in einem zerklüfteten, bergigen Gebiet, wo sich die wohl einzigen Menschen, die sich in dieser unübersichtlichen Gegend aufhielten, verborgen hatten.

Temari war bereits seit ungefähr 20 Minuten wach, hatte sich aber in der ganzen Zeit nicht einen Millimeter bewegt und hielt ihre Atmung ruhig, um keine unnötige Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Dem Echo des prasselnden Feuers zufolge befand sie sich zurzeit in einer Höhle. Sie lag auf der Seite mit dem Gesicht zur Felswand. Zumindest vermutete sie das, denn sie spürte die bis zu ihr reichende Wärme des Feuers in ihrem Rücken und vor ihren geschlossenen Augen war es dunkel. Sie lauschte angespannt auf ihre Umgebung und versuchte so zu ermitteln, wie viele weitere Personen sich in der Höhle aufhielten. Doch bisher hatte sie nur eine wahrgenommen, nämlich diesen widerlichen Typen mit der blauen Haut.

Er hatte bisher nur zwei Mal etwas gesagt aber sie hatte den Eindruck, dass er Selbstgespräche führte, denn er bekam von niemandem eine Antwort. Zudem waren auch sonst keine Zeichen einer dritten Person in der Höhle wahrnehmbar. Somit ließ das nur den Schluss zu, dass er tatsächlich mit sich selbst sprach.

Sie schnaubte innerlich, als sie feststellte, dass sie nicht mal gefesselt war. Für wie schwach hielt sie dieser Mistkerl eigentlich? Er war sich wohl sehr sicher, dass sie ihm nicht entkommen konnte oder es gar mit ihm auf nahm. Gut, an ihr sollte es nicht liegen. Er würde schon sehen was ihm seine Arroganz und die damit verbundene Unterschätzung ihrerseits einbringen würde.

Es vergingen weitere Minuten in denen sich in der Höhle nichts tat, doch dann erhob er erneut das Wort. „Die wacht ja gar nicht mehr auf, ist die tot oder was?“ Sie hörte Stoff rascheln und dann die Geräusche von Schritten; er war also aufgestanden und kam jetzt auf sie zu. Seine Schritte näherten sich ihr langsam bis sie direkt hinter ihr verstummten.

Temari spannte unbewusst jeden Muskel in ihrem Körper aufs Äußerste und hielt für einen kleinen Moment den Atem an, als er offenbar hinter ihr in die Knie ging. Grob wurde sie an der Schulter gepackt und in jenem Augenblick entlud sich die gesamte Spannung aus ihrem Körper.

Im Bruchteil einer Sekunde fuhr sie herum, riss ihr Bein in die Luft, trat mit aller aus dieser Position verfügbaren Kraft zu und traf mitten ins Gesicht ihres Feindes. Mit einem schmerzvollen Aufschrei fiel er, nicht zuletzt überrascht durch die plötzliche Gegenwehr, nach hinten.

Die blonde Kunoichi verschwendete jedoch keine Zeit damit, sich darum zu kümmern, wo und wie genau sie getroffen hatte und wie viel Schaden der Treffer verursacht hatte. Mit der geübten Schnelligkeit eines Shinobi war sie auf ihre Beine gesprungen und losgerannt. Die Position des Ausgangs war ihr glücklicherweise sofort aufgefallen und sie hatte diesen so gut wie erreicht, als ihr plötzlich jemand den Weg vertrat.

Die junge Frau war wie versteinert, als sie in das Gesicht ihres Gegenübers sah. Die Erinnerung traf sie wie ein Schwall kaltes Wasser. Genau in diese Augen hatte sie gesehen kurz bevor sie ihr Bewusstsein verloren hatte. Sie schätzte den jungen schwarzhaarigen Mann nicht viel älter als sich selbst, vielleicht zwei bis drei Jahre aber er strahlte eine derartige Überlegenheit aus, dass sie unter seinen Blick keinen Muskel bewegen konnte. Sein Gesicht war völlig unbewegt, fast wie bei ihrem Bruder noch vor einigen Jahren und doch war es anders. Es wirkte noch viel undurchsichtiger.

Temari trat einen Schritt zurück und schluckte hart. Wie war es möglich, dass zwei so feuerrote Seelenspiegel gleichzeitig so eiskalt wirken konnten, dass man meinte spüren zu können wie einem das Blut förmlich in den Adern gefror. An diesem Mann gab es für sie keinen Weg vorbei, das wurde ihr in diesem Moment klar.

Ein sehr wütend klingendes Knurren hinter ihr weckte sie schließlich aus ihrer Trance und ermöglichte es ihr, sich von den blutroten Augen zu lösen. „Du kleines Miststück, dass wirst du mir büßen!“

Mit bedrohlich über den Boden scharrendem Schwert kam der Typ mit der blauen Haut auf sie zu. Er hielt sich mit der linken Hand seine blutende Nase, wodurch man sein wutverzerrtes Gesicht zwar nicht vollständig sehen konnte, aber immer noch genug, um die Mordgier in seinen Augen aufkeimen zu sehen.

Die Blonde schimpfte sich selbst eine Närrin, hatte sie sich doch wie eine Anfängerin verhalten. Nicht nur dass sie die dritte Person in der Höhle nicht bemerkt hatte, nein sie war nicht mal in der Lage gewesen fest genug zuzutreten, damit wenigstens dieser Typ erst mal liegen blieb.

Nun hatte sie den sprichwörtlichen Salat; einen bluthungrigen Hai hinter sich, einen unberechenbaren Fremden vor sich und um das Ganze abzurunden war sie auch noch unbewaffnet. Irgendwie konnte das alles nicht wirklich sein, denn als wehrloses Opfer zu enden war doch wohl ein mehr als erbärmlicher Tod für einen Ninja.

„Es wird mir eine Freude sein dir die Haut ab zuziehen!“

Der Gesichtsausdruck des Haimenschen wurde durch das Blut, was aus seiner Nase quoll und von seinem Ärmel verwischt wurde nur noch abstoßender und furchteinflößender. Als er auf zwei Meter heran gekommen war festigte sich sein Griff an seinem Schwert und sein ganzer Arm spannte sich an, bereit um die schwere Waffe zu heben und ihre verheerende Wirkung an seinem neusten Opfer zu erproben.

„Kisame!“

Temari zuckte leicht als sie die tiefe, ruhige Stimme hinter sich hörte und auch der angesprochene Schwertträger hielt inne und wandte den Blick von ihr ab. „Wir haben sie nicht entführt, damit du sie jetzt in ihre Einzelteile zerlegst.“

Der Blauhäutige zog die Stirn in Falten und gab ein unwilliges Knurren von sich „Ich möchte das aber nur sehr ungern auf mir sitzen lassen! Ich muss mich jetzt einfach mit irgendwas oder an irgendjemanden abreagieren.“

Der Haimensch funkelte sie wieder aggressiv an, wurde aber wieder durch die Worte des Rotäugigen von seinem Vorhaben abgehalten. „Das kannst du doch, ich denke es ist jetzt an der Zeit, dem Kazekage unser Anliegen mitzuteilen, denkst du nicht auch?“

Der Schwertkämpfer grinste verstehend was mit dem blutverschmierten Gesicht ein grausiges Bild ergab und der jungen Frau eine leichte Übelkeit bescherte. Er schulterte seine in Bandagen gewickelte Waffe und schlenderte an seinem Partner und der Blonden, welche er keines weiteren Blickes würdigte, vorbei.

„Ja, ich denke, du hast recht...“, gab er zurück und verschwand aus der Höhle.

Es vergingen einige Augenblicke in denen völlige Stille herrschte.

Zumindest im Inneren der Höhle, denn in Temari tobte ein Chaos aus Gedanken. Was wollten diese Typen eigentlich? Es ging nicht um sie, so viel stand schon mal fest.

Sie war nur das Mittel zum Zweck, aber wozu?

Eine Bewegung direkt neben ihr unterbrach ihre Gedanken, der Rotäugige hatte sich ihr wieder zu gewandt.

„Setz dich...“, wies er sie mit seiner nach wie vor unberührt klingenden Stimme an.

Temari schluckte leicht und setzte sich dann kommentarlos in Bewegung. Sich jetzt zu sträuben oder zu versuchen, sich gegen ihn zu wehren, hätte ihr eh nichts gebracht.

Ohne Überraschungsmoment hatte sie keine Chance zu entkommen und dieser Mann schien niemand zu sein der sich so leicht überraschen ließ.

Also schritt sie so würdevoll wie es ihr ihre momentane Lage erlaubte, wieder tiefer in die Höhle und nahm in der Nähe des fast herunter gebrannten Feuers, an der Felswand Platz.

Blieb nur noch zu hoffen, dass sie die vorherrschende Situation irgendwie doch noch zu ihrem Vorteil nutzen konnte.
 

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Das wars auch schon wieder.
 

Wir hoffen, es hat euch gefallen und lesen uns dann beim nächsten Kapitel!
 

Bis dann!
 

PS:

Wer gerne ne ENS möchte, damit er weiß, wann es weitergeht, der möge sich bitte melden!
 

Wir machen das gerne.

Revelation...

Hallo zusammen!
 

Es gab hier schon ein bisschen nichts Neues mehr, aber jetzt haben wir das neue Kapitel fertig stellen können!
 

Viel Spaß beim Lesen
 

Ajeka3 &  Venka
 

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Revelation...
 

Temari wusste nicht, wie viel Zeit sie hier schon in der Höhle verbracht hatte. Es mussten definitiv bereits mehrere Stunden sein, denn die Sonnenstrahlen, die in die Höhle fielen, waren länger und heller geworden. Das Feuer war schon lange heruntergebrannt aber die wiederkehrende Tageshitze machte es sowieso überflüssig.

Der Blick der Blonden haftete schon eine ganze Weile an dem jungen Mann, der mit geschlossenen Augen an der Wand ihr gegenüber saß.

Sie kannte ihn.

Sie kannte ihn sogar ganz sicher, aber woher?

Wann und wo war sie ihm – wenn überhaupt - schon einmal begegnet?

Sie war so in ihre Überlegungen vertieft, dass sie leicht zusammenzuckte, als er mit einem Mal unvermittelt die Augen öffnete und sie aus seinen roten Iriden direkt an sah. Nur einen Wimpernschlag später hatte sie sich jedoch wieder unter Kontrolle und erwiderte seinen Blick furchtlos.

Es verstrichen einige Sekunden oder Minuten – so genau vermochte sie es nicht zu sagen - bis er sie schließlich ansprach.

„Du bist mutig...“

Seine leicht an den Felswänden widerhallende, tiefe Stimme hatte etwas mystisches, ja beinahe unheimliches an sich und sie fragte sich, ob das wirklich nur an dem Echo lag. „Oder du bist sehr Dumm.“, fuhr er fort. „Viele die mir so unvorsichtig in die Augen gesehen haben, haben das teuer bezahlt.“

Temari zog ihre Augenbrauen noch etwas weiter zusammen, denn sie hatte keineswegs vor sich einschüchtern zu lassen.

„Allerdings bist du die Schwester des ehemaligen Jinchuriki von Suna, der jetzt erstaunlicherweise zum Kazekage aufgestiegen ist. Unter diesen Umständen ist es wohl kein Wunder, dass du mit Angst umgehen kannst.“

„Was willst du damit sagen?“ Die Augen der jungen Frau blitzten leicht auf. Was redete der da?

Prüfend musterte der Schwarzhaarige die ihm gegenüber sitzende blonde Kunoichi. „Laut dem was wir an Informationen über ihn haben, hat er wohl viel Furcht in seiner Heimat verbreitet und...“

„Red nicht so von ihm!“ unterbrach sie ihn harsch. „Das ist eine halbe Ewigkeit her! Der Gaara von heute hat nichts mehr mit dem von damals zu tun.“ Langsam kroch der Zorn in ihr herauf. Wer auch immer der Kerl war, er hatte einfach kein Recht so etwas über ihren Bruder zu sagen.

„Also war es tatsächlich so...“ stellt er ruhig fest.

Temari biss sich auf die Unterlippe und wandte nun doch den Blick zur Seite. Den wissenden Blick in seinen Augen ertrug sie nicht und die Tatsache, dass er recht hatte, fast noch weniger.

Der junge Mann blickte sie durchdringend aber dennoch interessiert erscheinend an, als sie leise wieder zu sprechen begann. „Es war doch nicht seine Schuld, dass er so benommen hat. Alle haben ihn wegen Shukaku als Monster gesehen und auch dementsprechend behandelt. Ich war damals eben noch ein dummes Kind und habe mich von den anderen Leuten und meinem Vater beeinflussen lassen, anstatt zu meinem Bruder zu stehen und ihn in Schutz zu nehmen, wie es sich eigentlich für ältere Geschwister gehört...“

Der Rotäugige sah, kaum dass er das gehört hatte, für einen Augenblick auf den Boden, als wäre er kurz in Gedanken versunken, aber Temari bemerkte es nicht.

„Aber jetzt ist das anders!“ Er hob wieder den Blick und sie sah ihm fest in die Augen. „Heute bin ich jederzeit bereit für meinen Bruder zu sterben! Für meine Familie würde ich jedes nur erdenkliche Opfer bringen!“ Nach einer kurzen Pause und einer ausbleibenden Reaktion seinerseits gab sie ein abfällig klingendes Geräusch von sich und fuhr dann fort. „Aber was weiß jemand wie du schon davon...“

Der Schwarzhaarige warf einen Blick in die langsam erlöschende Glut des Feuers. „Sehr viel mehr als du vielleicht denkst...“

„Hm?“ Temari machte ein leicht verwirrtes Gesicht, für sie war das Gespräch eigentlich beendet gewesen, aber dies sah er wohl anders.

„Ich hatte schließlich auch eine Familie...“ fuhr er nach einer kurzen Pause fort.

„Hatte?“, war ihre skeptische Rückfrage.

Sein Blick wanderte zu ihr zurück. „Sie sind tot...“

Für einen Moment zierte ein Ausdruck der Betroffenheit das Gesicht der jungen Frau, der sich nach dem nächsten Satz jedoch sofort wieder verflüchtigte. „Ich habe sie getötet...“

Temari schnappte nach Luft, konnte sie doch kaum glauben, was er da gerade gesagt hatte. Die Erkenntnis stürzte über sie herein, denn in diesem Moment war ihr klar geworden, wen sie vor sich hatte.

Warum war ihr nicht eher eingefallen, was ihr gerade schlagartig bewusst geworden war?

„Du bist Itachi Uchiha, der ältere Bruder von Sasuke Uchiha. Du bist dieses Ungeheuer aus Konoha.“

Itachi sah sie nur ausdruckslos an. „Ein Ungeheuer, ja das bin ich wohl...“

Die Abscheu stand Temari förmlich ins Gesicht geschrieben, während sie ihrer Fassungslosigkeit Luft machte. „Wie krank muss man sein um so etwas zu tun?“

Die Frage war nicht wirklich an den Uchiha gerichtet sondern hatte eher ein in den Raum gestelltes Zeichen der Abscheu sein sollen, aber dennoch sah er sie an. „Du hast dich doch vorhin selber noch als opferbereit bezeichnet... - Was ist es deiner Meinung nach wert, deine Familie dafür zu opfern?“

„Gar nichts! Was soll diese Frage?“, rief die Blonde aufgebracht aber ihr Gegenüber verzog keine Miene.

„Wirklich?“, hakte er nach.

„Ja!“, zischte sie und lehnte sich wieder an die Wand. Sie rückte sogar noch etwas dichter an diese heran, denn wirklich glücklich über das Wissen, wer sie da entführt hatte, war sie nicht.

„Nun... - Ich bin gespannt ob das dein Bruder auch so sieht. Wenn ja, dann werden wir wohl erhalten, weswegen wir nach Suna gekommen sind.“

„Nein das werdet ihr nicht.“ Die zuvor noch bebende Stimme der Kunoichi hatte wieder an Kraft gewonnen, sie hatte sich von dem ersten Schreck erholt und konzentrierte sich wieder darauf, auch in dieser Situation ihre stolze und furchtlose Haltung zu bewahren. Schließlich war sie eine angesehene Kämpferin und die Schwester des Kazekage. Wenn sie hier also schon festsaß, durfte sie sich zumindest vor diesem gesetzlosen Pack keine Blöße geben.

Der Schwarzhaarige hob fragend eine Augenbraue „Nein?“

„Suna verhandelt nicht mit Nukenin, egal worum es geht und daran wird sich auch Gaara halten! Er soll und muss entscheiden, was für das Dorf das Beste ist! Dafür ist er schließlich Kazekage! Demzufolge wird er nicht auf eure Forderungen eingehen, was auch immer es ist!“

Itachi verengte nicht ganz überzeugt seine Augen „Selbst wenn das bedeuten sollte, dich dafür zu opfern?“

„Natürlich! Kankuro und ich waren uns der Gefahr für uns selbst immer bewusst, die die Verwandtschaft zu einem Regierungsmitglied mit sich bringt, aber wir haben Gaara immer unterstützt.“ Selbstsicher blickte sie in die roten Iriden. „Wie auch immer er entscheidet, ich stehe dahinter. Er muss nun mal seine Pflicht tun, ob sie ihm gefällt oder nicht.“

Für einen Moment schien die Zeit still zu sehen und Temari blickte Itachi leicht verwirrt an. Hatte sie sich getäuscht oder hatte er da wirklich gerade geschmunzelt?

„Pflicht... - Ja... - Der Mensch hat so viele Pflichten.“, begann er wieder. „Die gegenüber seiner Familie und die gegenüber seinem Land. Schwierig wird es nur, wenn man beide nicht mehr miteinander vereinbaren kann. Wofür würdest du dich denn letztendlich entscheiden, wenn du wählen müsstest?“

Temari nahm zwar Anlauf für eine selbstbewusste Antwort, aber keine Silbe kam über ihre Lippen. Ratlos senkte sie ihren Blick und sah auf ihre Hände, die sich in den Stoff ihrer Kleidung krallten. Was war denn das für eine Frage? Zwischen Familie und Heimat wählen?

Was bezweckte er damit?

Und warum klang es, so wie er das sagte, als spräche er aus Erfahrung?

„Keine leichte Entscheidung nicht war? Und doch müssen sie manche fällen... – Wie jetzt dein Bruder...“

Die junge Frau biss sich auf die Unterlippe, ihr fiel einfach nichts ein was sie ihm darauf erwidern sollte. Allerdings war das Gespräch wohl ohnehin beendet, denn sie spürte, dass sich jemand näherte. Itachi lehnte sich wieder an die Felswand zurück und schloss die Augen. Natürlich hatte auch er es bemerkt und hielt es nun nicht mehr für nötig, sich weiter mit ihr zu unterhalten.

Nur wenige Augenblicke später betrat sein Partner auch schon die Höhle.
 

Mit vor dem Gesicht gefalteten Händen saß Gaara an seinem Schreibtisch und starrte tief in Gedanken versunken auf den Fächer der vor ihm lag. Kaum dass er die Nachricht erhalten hatte, hatte er alle verfügbaren Shinobi losgeschickt, um nach seiner Schwester zu suchen.

Das war nun schon einige Stunden her und ihm wurde die quälende Ungewissheit während des Wartens langsam aber sicher unerträglich. Er wollte mit da draußen sein, Seite an Seite mit seinen Untergebenen nach ihr suchen, aber er wurde hier gebraucht, denn wenn jemand Bericht erstattete oder wenn weitere Anweisungen erforderlich waren, musste er da sein.

Was ihn aber die ganze über Zeit beinahe aufzufressen drohte, waren die Vorwürfe die er sich selbst machte. Temaris Kampffächer wurde in einer Seitengasse gefunden und dass er geöffnet gewesen war, bedeutete sie hatte gegen jemanden gekämpft und war besiegt worden.

Wäre er mit ihr nach Hause gegangen anstatt entgegen ihrem Vorschlag weiterzuarbeiten hätte er ihr zur Seite stehen können oder es wäre vielleicht gar nicht zu einem solchen Vorfall gekommen. Oder wäre er gleich dieser seltsamen Vorahnung nachgegangen, hätte er ihr Verschwinden viel eher bemerkt und sie hätten die Suche wesentlich früher einleiten können.

Stattdessen hatten ihre Kidnapper mit ihr wahrscheinlich bereits einen sehr großen Vorsprung. Im schlimmsten Fall hatten sie so viel Zeit, dass sie die Spuren vollständig verwischt hatten und so das Auffinden unmöglich machten.

Bei Gott, was war er für ein Kazekage, wenn er gelobt hatte, ganz Suna vor Unheil zu beschützen, das aber nicht mal bei seiner Familie auf die Reihe bekam.

Er schrak jedoch abrupt aus seinen Gedanken hoch, als die Tür seines Büros aufgerissen wurde und ein Anbu ins Zimmer eilte. „Kazekage-sama, bitte verzeiht mein unhöfliches Eindringen, aber ihr werdet dringend im Krankenhaus erwartet.“

Der Rothaarige stand so schwungvoll auf, dass sein Stuhl nach hinten umfiel. „Ist es Temari?“

„Nein, ein verletzter Anbu, der wohl mit den Entführern in Kontakt geraten ist und euch von ihnen eine Nachricht überbringen soll!“

Schnellen Schrittes rauschte Gaara an dem Shinobi vorbei und war kaum fünfzehn Minuten später im Krankenhaus. Ein Medicnin führte ihn zu dem Behandlungszimmer des Anbu, vor dem Baki bereits auf ihn wartete und sich höflich verbeugte als er ihn kommen sah.

„Wo ist er?“

„Er wird gerade operiert, der Feind hat ihn überrascht und ziemlich übel zugerichtet. Der einzige Grund warum er nicht getötet wurde, ist wohl das er die Nachricht überbringen sollte.“

Gaaras Blick wanderte zu der roten Lampe über dem Zimmer, in dem der Shinobi um sein Leben kämpfte „Und wie lautet diese Nachricht?“

„Sie verlangen die Kanjiku no Kaibutsu, wenn wir Temari lebend wieder sehen wollen. Wir haben Zeit bis Neumond, das sind mit heute genau drei Tage.“

Gaara verschränkte die Arme vor der Brust und wandte sich zum Fenster. Nachdenklich blickte er auf die Häuser der Stadt, in denen die Menschen, deren Vertrauen er sich erkämpft hatte, lebten. „Worum handelt es sich bei diesem Kanjiku no Kaibutsu?“, wollte er wissen, während er sich wieder umdrehte und seinen ehemaligen Sensei auffordernd ansah.

„Ehm...“ Etwas betreten sah der ältere Shinobi zur Seite „Das kann ich ihnen leider noch nicht sagen, aber ich habe bereits jemanden ins Archiv geschickt um es in Erfahrung zu bringen.“

Zu seiner Erleichterung nickte der junge Mann vor ihm nur und wandte sich wieder zum Fenster. „Gaara...“ begann der ältere vorsichtig von neuem „Da ist leider noch etwas.“

Der Angesprochene drehte leicht seinen Kopf zu ihm „Und das wäre?“

„Der Shinobi hat noch berichtet, dass der Angreifer einen schwarzen Mantel mit roten Wolken trug...“

Kaum waren diese Worte ausgesprochen, ballten sich die Hände des Rothaarigen zu Fäusten. Es vergingen einige Sekunden in denen Baki den Zorn des Jüngeren beinahe körperlich spüren konnte, bevor dieser wieder zu sprechen begann.

„Ich habe verstanden... - Bitte geh jetzt und veranlasse alles für eine Ratssitzung! Die Sache hat höchste Dringlichkeit.“

„Natürlich!“ Der Shinobi straffte seine Haltung, verbeugte sich noch ein Mal knapp und eilte die Gänge hinunter.

Gaara sah ihm nach bis er aus seinem Blickfeld verschwunden war und auch seine Schritte nicht mehr von den Wänden widerhallten. Dann verengte er schlagartig seine Augen bevor er wieder aus dem Fenster blickte. „Akatsuki...“, flüsterte er finster und hasserfüllt, bevor auch er sich wieder auf den Weg zum Kazekageturm machte.

Shark Attack

Hiho!
 

Fast einen Monat nach dem letzten Kapitel haben wir für euch das neue Kapitel fertig bekommen.
 

Ajeka3: Was heißt wir? – Wenn du so lange mit korrigieren brauchst, kann ich nichts dafür!

 Venka: ^^() Schon gut ich bekenne mich schuldig.
 

Anyways wir wünschen euch viel Spaß beim Lesen und hoffen, dass euch das neue Kapitel gefällt!
 

Ajeka3 &  Venka
 

PS:

Fans eines gewissen Charas, bitte vergebt uns.
 

X3
 

Es musste sein...
 

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Shark Attack
 

Beharrlich starrte Temari auf den Boden vor ihren Füßen, denn mit der Person, mit der sie momentan alleine war, wollte sie mit Sicherheit keine Worte wechseln.

Genau genommen wollte sie eigentlich mit keinem der beiden Akatsuki sprechen.

Das Gespräch mit Itachi hatte sich einfach ergeben und sie war noch immer zu keiner Antwort auf seine letzte Frage gekommen, wobei sie in diesem Fall nicht mal wirklich sicher sagen konnte, ob sie das überhaupt wollte.

Wo der Schwarzhaarige im Augenblick war wusste sie nicht. Er hatte vor einiger Zeit kommentarlos das Versteck verlassen und auch seinem Partner gegenüber hatte er diesbezüglich nichts erwähnt. Temari selbst hatte ihn sicher auch nicht gefragt, wohin er wollte und selbst wenn sie es getan hätte, hätte er ihr kaum eine Antwort gegeben.

Vermutlich suchte er die Gegend nach den Landsleuten der blonden Kunoichi ab oder musste einfach mal für kleine Mörder, wobei er dafür dann nun doch schon etwas lange weg war. Möglichkeit Nummer drei war, dass er die Gesellschaft des Haimenschen als ebenso unangenehm empfand, wie sie selbst. Da sie Partner zu sein schienen, hingen sie wohl öfter aufeinander und da war eine kleine Auszeit sicher eine willkommene Abwechslung.

Aber allein schon die Tatsache, dass sie sich überhaupt über Itachis momentanen Aufenthaltsort Gedanken machte zeigte ihr, wie sehr sie sich eigentlich langweilte. Im Grunde war sie zwar froh darüber, dass die Situation momentan verhältnismäßig entspannt war, aber die Ungewissheit über das Kommende zehrte genauso an den Nerven wie die Unfähigkeit zu handeln.

Das aber brachte sie wieder zu der Frage aller Fragen zurück, nämlich was die ganze Aktion eigentlich zu bedeuten hatte.

Akatsuki hatte sich Gaaras Biju doch schon längst angeeignet und einen Weiteren hatte Suna nicht aufzuweisen. Also was wollten die Beiden von ihr?

Doch egal wie sehr sie auch immer wieder darüber nachdachte, ihr fiel nichts ein was für diese Verbrecher ein einigermaßen lohnendes Ziel darstellen könnte.

„Hey!“

Die unangenehme Stimme des Blauhäutigen holte sie aus ihren Gedanken. Offenbar hielt er recht wenig von ihrem Vorsatz, nicht mit ihm zu reden. Pech für ihn, denn sie hielt weiter daran fest, indem sie einfach nicht auf ihn reagierte.

Kisame jedoch grinste nur über ihre Sturheit, denn das sie ihn gehört hatte stand für ihn vollkommen außer Frage.

„Na, hast du Angst?“, wollte er wissen und der Tonfall in seiner Stimme verriet deutlich, welche Art Antwort er am liebsten hören würde.

Temari seufzte in Gedanken. Sie hätte sich vielleicht schlafend stellen sollen - dies wäre sicher das Klügste gewesen - aber nun hatte sie den Salat, das Fischstäbchen wollte quasseln. Ihre Antwort beschränkte sich jedoch auf einen abfälligen Laut, was ihren Gegenüber zum Auflachen brachte. „Du hast allen Grund dazu! Denn wenn dein Bruder nicht die richtige Entscheidung trifft, komm ich doch noch dazu, mich für deinen kleinen Fußtritt zu bedanken!“

‚Ob der Typ eigentlich weiß wie widerlich er aussieht, wenn er grinst?’, schoss es der Blonden durch den Kopf.

Sie verengte ihre Augen leicht und entschloss sich dann für die in dieser Situation einzig brauchbare Möglichkeit, nämlich die, ihrem Gegenüber direkt zu begegnen. „Wo du gerade beim Thema bist, was wollt ihr eigentlich, was soll der Unsinn?“, war ihre prompte Rückfrage.

Der Haimensch umfasste verspielt sein Kinn mit Zeigefinger und Daumen und tat so als würde er nach einer passenden Antwort überlegen. Temari hätte ihn für diese Pose gerne noch einmal getreten. Was bildete sich dieser Arsch eigentlich ein, sie wie ein dummes Kind zu behandeln?

„Ach weißt du, zerbrich dir doch darüber nicht dein hübsches Köpfchen...“, gab er schließlich zurück und Temari kämpfte den Drang wirklich aufzuspringen, um ihr Vorhaben in die Tat um zu setzen, mit aller Macht herunter. „In drei Tagen ist alles vorbei, entweder gehst du dann wieder nach hause in dein lauschiges Dörfchen oder ich hab meinen Spaß...“

Wieder dieses Grinsen. „Ich habe keine Angst vor dir, also spar dir dieses Gerede!“, knurrte die Blonde bissig zurück.

Ein kehliges Kichern ertönte aus Richtung des Blauhäutigen und er stand auf. Mit sich verfinsterndem Blick sah sie ihn auf sich zukommen, bis er schließlich vor ihr in die Knie ging. „Ach wirklich nicht? Du würdest dich wundern wie schnell ich das ändern kann...“

Die junge Frau zuckte unter der kalten Hand die sich gerade frech unter ihrem Rock geschlichen hatte und nun provokant auf ihrem Oberschenkel ruhte. „Nimm deine Griffel da weg und kriech zurück in die Sardinenbüchse, aus der du gekommen bist oder ich mach Haifischflossensuppe aus dir!“ zischte sie gefährlich, aber zu ihren Leidwesen wusste er wohl genauso gut wie sie, dass es sich bei diesen Worten um eine gähnend leere Drohung handelte. Ohne ihren Fächer war sie hier mehr als machtlos und selbst wenn sie ihn hätte, stünden ihre Karten gegen einen Gegner wie ihn mehr als nur schlecht.

Herausfordernd wanderte die Hand derweil in Richtung Norden, wo sie definitiv nicht hingehörte. Wütend griff sie nach ihr, um ihr Einhalt zu gebieten und holte mit der anderen Hand aus um ihrem Gegenüber erneut einen Gruß auf die Nase zu versetzen.

In diesem Fall allerdings vergeblich.

Ohne große Mühe fing Kisame den kommenden Schlag ab. „Na, na wer wird denn?“

Erschrocken schrie sie auf, als er sie am Fuß packte und in eine waagerechte Position zerrte, wodurch ihr Hinterkopf unangenehme Bekanntschaft mit dem sich unter ihr befindenden Felsboden machte. Für einen kurzen Moment tanzten weiße Punkte vor ihren schmerzvoll zusammengekniffenen Augen, die sie jedoch sofort wieder aufriss, als sie eine grobe Hand an ihrer Brust fühlte.

Das Erste was sie daraufhin sah, waren messerscharfe Zähne, die sie gefährlich anblitzten. Zusammen mit den unheilvoll schimmernden Augen ließen sie ihren Gegenüber nur noch mehr wie ein Ungeheuer aussehen.

Mit aller Kraft stemmt sie ihre rechte Hand gegen seine Brust, um ihn von sich zu drücken und riss an seinem Ärmel, in der Hoffnung die unerwünschte Hand von der verbotenen Stelle zu entfernen.

Der Erfolg ließ jedoch zu wünschen übrig.

„Was meinst du?“, fragte er lüstern grinsend. „Wollen wir uns nicht jetzt schon ein kleines bisschen Spaß gönnen?“

Temari blieb fast das Herz stehen, als sich seine Fingernägel in den Stoff ihres Oberteils krallten und er es ihr mit einem brutalen Ruck von Leib riss. Geistesgegenwärtig verschränkte sie die Arme vor der Brust, die nur noch von ihrem weißen BH geschützt wurde. Die Aktion seinerseits war zwar bedingt vorhersehbar gewesen, aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er sie auch in die Tat umsetzte.

Der Blauhäutige hielt kurz inne und ließ seine Blicke mit einem schmierigen Gerichtsausdruck über ihren Körper gleiten, als wolle er die für sie so schreckliche Situation in vollen Zügen genießen. Es war als wolle er die Ungewissheit, über das, was er noch mit ihr anstellen würde, in aller Seelenruhe auf sie wirken lassen.

Sie verfluchte sich für ihre Schwäche, sie war ihm an Körperkraft weit unterlegen und hatte zudem keine Waffen zur Verteidigung.

Was hatte sie also für Optionen?

Die Augen zu kneifen?

Um Hilfe schreien?

Beides kam keinesfalls in Frage. Sie war eine Kunoichi, diese Genugtuung würde sie ihm sicher nicht geben. Was hier passierte war schon demütigend genug und was noch kommen konnte, darüber wollte sie in diesem Augenblick lieber gar nicht nachdenken.

Als er sich wieder weiter zu ihr herunter beugte und nach ihren Armen griff, spannte sie ihre Muskeln so fest es ihr nur möglich war an. Sie wusste zwar, dass ihr das nicht viel bringen würde, aber sie wollte ihren letzten Schutz wenigstens so lange aufrecht erhalten, wie es ihr möglich war. Er sollte nicht glauben, dass sie sich einfach so aufgab, auch wenn ihm das nur wieder ein amüsiertes Grinsen entlockte.

Fast hätte sie vor Schmerz erneut aufgeschrieen, als er ihre Arme an den Handgelenken packte, diese mit der Gewalt eines Schraubstocks zusammenpresste und sie über ihrem Kopf auf den Boden drückte.

In Temaris Kopf überstürzten sich die Gedanken. Das hier konnte doch alles einfach nicht wahr sein!

Mit seiner freien Hand griff der Blauhäutige in seine Tasche und zog ein Kunai hervor, dessen Klinge er geradezu genüsslich langsam zwischen ihre Körbchen schob. Die Blonde nahm all ihre Kraft zusammen, aber es wollte ihr einfach nicht gelingen sich loszureißen.

Ein hinterlistiges Lachen kroch aus der Kehle des Haimenschen als er sich daran machte, die Bewegung auszuführen, die ihn freie Sicht auf den schutzlosen Körper unter sich ermöglichen würde.

„Kisame...“

Für einen Moment, schien alles um sie herum wie zu Eis erstarrt und die Stimme des Schwarzhaarigen hallte in ihrem Kopf nach, wie das Echo an den Felswänden um sie herum. Sie fühlte nichts; das Adrenalin was gerade noch durch ihre Adern geschossen war, schien wie weggezaubert und mit ihm die Angst und das Herzrasen. Jedoch als Erleichterung wollte sie ihren momentan vorherrschenden Gemütszustand in Anbetracht der Gesamtsituation lieber nicht betiteln.

Sie war schlicht und einfach überfordert mit dem, was hier gerade geschah und die merkwürdige Ruhe, die ihren Körper ergriffen hatte, versuchte sie sich mit einer einfachen Erschöpfung zu erklären. Diesen Zustand empfand sie fast so absurd wie die Tatsache, dass ihr tatsächlich jemand zu Hilfe gekommen war.

Und dass es sich dabei ausgerechnet um Itachi handelte, war ihr für diesen Augenblick herzlich egal.

Keiner der drei Anwesenden hätte wohl so genau sagen können wie lange diese bedrückende Stille anhielt bis der Uchiha wieder das Wort ergriff.

„Was soll das?“

Der Angesprochene richtete sich wieder etwas auf und zog das Kunai zurück „Komm schon Itachi, gegen ein bisschen Spaß ist doch nichts einzuwenden, oder?“ Der Schwertninja feixte seinen Partner amüsiert an, allerdings schien dieser das Ganze nur halb so witzig zu finden, worüber Temari ihm nur insgeheim beipflichten konnte.

„Ich denke doch, denn ich weiß nur zu gut, in welchem Zustand sich die Frauen, mit denen du deinen sogenannten Spaß hattest, hinterher befanden.“

Wie aufs Stichwort nutzte die Kunoichi die Gelegenheit und riss ihre Hände aus der Umklammerung los. So gut es eben ging bedeckte sie sich mit den Resten ihres Oberteils und rutschte näher an die Wand heran, bis sie mit der nackten Schulter an den Felsen gedrückt da hockte und Kisame mit ihren Blicken zu erdolchen versuchte.

Schulterzuckend erhob sich der Haimensch und ließ das Kunai wieder dahin verschwinden wo es hergekommen war. In aller Seelenruhe klopfte er den Wüstensand von seinen Sachen, griff nach seinem Schwert und schulterte es. „Schade, ich hätte gerne mal genascht...“, seufzte er gespielt theatralisch und schlenderte an Itachi vorbei hinaus ins Freie.

Nach dem die sich entfernenden Schritte endlich verstummt waren, wanderte der Blick des Uchihas zu der jungen Frau, die an an die Felswand gepresst dahockte und noch immer wütend hinter seinem Partner her sah, als wolle sie sicher gehen, dass er ja nicht so schnell wieder kam. Mit ein bisschen Fantasie konnte man es auch so werten, dass sie ihn mit ihren Blicken in Ermangelung von Kunais am liebsten erdolcht hätte.

Nach einigen Sekunden schien sie jedoch seinen Blick zu fühlen, denn wie aus tiefen Gedanken erweckt sah sie ihn plötzlich an. Interessiert beobachtete er die wechselnden Emotionen die sich auf ihrem Gesicht widerspiegelten. Zuerst schien sie erschrocken als sie seinen Blick wahrnahm, dann wurde ihr Ausdruck kühl, abweisend und trotzig. Nach weiteren Sekunden in denen ihr Augenkontakt anhielt kam jedoch stärker werdende Unruhe dazu und sie wandte sich schließlich von ihm ab.

Temari biss sich frustriert auf die Unterlippe. In Anbetracht wie es gerade um ihre Garderobe bestellt war, wäre die Blonde am liebsten im Boden versunken und das Itachi einfach nicht aufhörte, sie mit seinem undurchsichtigen Blick anzustarren, linderte ihr unwohles Gefühl auch nicht. Verschämt sah sie auf ihre Knie und hoffte, dass er so bald das Interesse an ihrer Gestalt verlor. Frei nach dem Motto, sah sie ihn nicht, sah er sie vielleicht auch nicht. Frustriert verzog sie das Gesicht leicht. Konnte sie sich in ihrer Lage wirklich derart alberne Gedanken leisten?

Raschelnder Stoff und das leise Geräusch, sich öffnender Druckknöpfe, ließ ihren Kopf wieder in seine Richtung zucken.

Das durfte doch jetzt nicht wahr sein! Noch immer sah er wortlos auf sie herab, aber was sie nun viel mehr störte, war das er offensichtlich gerade seinen Mantel auszog.

Die Kunoichi schluckte hart. Nur ruhig bleiben, riet sie sich selbst. Vielleicht war ihm einfach nur zu warm in dem Ding, kein Grund gleich wieder Panik zu bekommen. Itachi war einfach nicht der Typ perverser Vergewaltiger. Zumindest glaubte sie das, aber was wusste sie schon, was sich hinter diesen roten Augen in seinem Kopf so abspielte, wenn er schon Fragen stellte, welche die Entscheidung zwischen Familie und Heimat zum Inhalt hatte.

Leise raschelnd glitt der Mantel zu Boden und als der Schwarzhaarige auch noch Anstalten machte sein Oberteil, was er darunter trug, auszuziehen kniff die junge Frau nun doch die Augen zu. Das durfte doch nicht wahr sein, sie kam buchstäblich von Regen in die Traufe.

Sollte sein momentanes Handeln etwa bedeuten, dass er die Schuppenfresse nur verjagt hatte weil er zuerst seinen Spaß mit ihr haben wollte...?

„Hier...“

Temari stutzte, aber nach kurzem Zögern öffnete sie, verwirrt über die für sie vollkommen zusammenhangslose Aufforderung, vorsichtig die Augen und blickt auf gräulich lilafarbenen Stoff, der sich jetzt fast genau vor ihrer Nase befand. Sie blinzelte einmal ungläubig und blickte dann ihren Gegenüber verständnislos an.

„Nun nimm schon!“

Schon fast sanft klang seine Stimme in ihren Ohren, auch wenn die Worte etwas nachdrücklicher klangen, deshalb aber nichts von ihrer Ruhe einbüßten. Irritiert sah sie zu dem jungen Mann auf und stellte leicht erschrocken fest, dass er mit freiem Oberkörper vor ihr stand, was ihr eine leichte Röte auf ihre Wangen zauberte. Das war dann auch das ideale Stichwort für sie schnell wieder nach unten auf das angebotene Kleidungsstück zu sehen.

Vorsichtig hob sie den rechten Arm, wohl darauf achtend, dass der Linke die Reste ihres Oberteils an Ort und Stelle hielt. Zaghaft griff sie nach dem Netzshirt und murmelte ein leises Danke, als sie es an sich zog. Itachi antwortete nicht darauf, sondern drehte ihr diskret den Rücken zu, während er wie beiläufig seinen Mantel vom Boden aufsammelte. Mit einer kräftigen Bewegung schüttelte er den Staub von dem Stoff und legte sich das Kleidungsstück wieder um die Schultern.

Temari tat es ihm gleich und schlüpfte flink in das ihr überreichte Oberteil, welches ihr zwar etwas zu groß war, seinen Zweck aber dennoch bestens erfüllte. Die Reste ihres alten Oberteils ließ sie einfach neben sich fallen. Nachdem Itachi sich sicher war, dass er sich wieder umdrehen konnte, nahm er wieder seinem gewohnten Platz an der ihr gegenüber liegenden Felswand ein und schloss die Augen.
 

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An dieser Stelle noch mal SORRY an die Kisame-Fans.
 

Es musste leider sein. ^.~

Why?

Hallöchen!
 

Wir melden uns mal wieder.
 

Hatte uns nicht letztens irgendjemand gebeten, euch nicht wieder so lange warten zu lassen?
 

Ja... - Äh... - Das...
 

Ajeka3: Venka braucht wieder ewig...

 Venka: Ich war urlaubsreif...

Ajeka3: Den hattest du ja jetzt...

 Venka: Deswegen gehts ja auch weiter...
 

Öhm... - Ja... - In diesem Sinne:
 

Viel Spaß beim Lesen!
 

Ajeka3 &  Venka
 

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Why?
 

Eine Weile saßen sie so schweigend in der Höhle zusammen.

Auch wenn Temari eigentlich sehr zufrieden damit war in Ruhe gelassen zu werden, störte sie die geradezu greifbare Stille zusehends. Sie war innerlich so aufgewühlt wie schon lange nicht mehr und das lag nicht nur an dem, was vor wenigen Augenblicken vorgefallen war oder beinahe passiert wäre.

Nein noch viel mehr beschäftigte sie eine Frage die sich ihr zusehends aufdrängte und die sie umgebende Stille schien sie regelrecht dazu auffordern zu wollen, diese in den Raum zu stellen. „Warum hast du das gemacht...?“

Nun war sie raus, die Frage die an ihr genagt hatte und nun als leises Echo, was die kargen Wände zurück warfen, durch den Raum schallte, jedoch schon kurz darauf von der scheinbar alles überdeckenden Stille geschluckt wurde und den Eindruck hinter lies, dass sie nie ein Geräusch durchbrochen hätte.

Das Itachi die Augen öffnete und leicht den Kopf hob, bewies jedoch, dass die Blonde ihre Frage tatsächlich ausgesprochen hatte. Ruhig sah er die junge Frau die etwa vier Meter von ihm entfernt saß an.

Temari kämpfte kurz mit der Unsicherheit. Vielleicht wäre es nicht doch klüger still zu verharren, statt sich wieder auf ein *Gespräch* mit ihm einzulassen, aber nun wo sie bereits den ersten Schritt getan hatte, gebot es ihr ihr Stolz nicht plötzlich wieder den sprichwörtlichen Schwanz einzuziehen. Zudem kam man um Fragen stellen nicht herum, wenn man Antworten erwartete und sie wollte Antworten.

„Warum hast du mir geholfen, es kann dir doch egal sein was mit mir passiert“

Auf ihre Worte folgte wieder die Stille und einige Sekunden später schlossen sich die Lieder des Schwarzhaarigen wieder. Etwas verunsichert biss sich Temari auf die Unterlippe, wollte er sie etwa ignorieren? Das könnte ihm so passen, so leicht lies sie sich nicht abwimmeln.

„Ich nehme nicht an das du plötzlich so etwas wie Mitgefühl für deine Opfer entwickelt hast...“

Wieder nichts.

Langsam machte sich Frustration in ihr breit, war sie es nicht wert eine Erklärung zu bekommen oder wie durfte sie sein beharrliches Schweigen interpretieren.

Erneut holte sie aus, sollte aber nicht weit kommen, denn ihr Gegenüber war schneller. „Ich habe nie behauptet, dass es mir Spaß bereitet andere Menschen leiden zu lassen oder gar zu töten“

Den ruhigen Worten folgte wieder die unangenehme Stille. Hätte er die Augen geöffnet würde er in ein völlig verwirrtes Gesicht blicken, denn sie hatte mit vielem gerechnet aber nicht mit einer derartigen Antwort.

Es dauerte einige Sekunden bis sie ihre Gedanken wieder geordnet hatte und sie die Worte für eine Erwiderung fand. „Bei jemandem der seine ganze Familie ermordet hat drängt sich dieser Gedanke aber schon irgendwie auf. Deshalb ist es umso seltsamer, wenn so jemand plötzlich einer Person die ihm vollkommen fremd ist und dazu noch ein Gefangener, zu Hilfe kommt.“

Er öffnete wieder seine Augen und erst jetzt fiel ihr auf was ihr vorhin völlig entgangen zu sein schien: sie waren Schwarz. Er hatte sie zuvor immer mit seinem Sharingan angesehen. Dadurch hatte er immer bedrohlich auf sie gewirkt, denn sie wusste, dass jeder Blick in diese roten Iriden ein unkalkulierbares Risiko darstellte. Nun jedoch wirkten sie so dunkel und ruhig wie zwei endlos tiefe Höhlen, bei denen keiner zusagen vermochte was sich in ihnen verbarg.

„Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun...“

Seine Worte lenkten ihre kurz abgedriftete Aufmerksamkeit wieder zurück zu ihrer leicht seltsamen Unterhaltung.

„Wieso nicht...?“, bohrte sie weiter und musste sich zusammen nehmen um nicht in den faszinierenden, rabenschwarzen Augen zu versinken.

„Ich habe keinen Grund dir etwas anzutun, du stellst keine Bedrohung für mich dar...“, erklärte er gelassen.

Temari war sich nicht ganz sicher, wie sie diese Worte aufzufassen hatte. Sollte sie sich jetzt darüber freuen das sie niemand war der auf seine schwarze Liste passte oder eher beleidigt sein, dass er sie als so viel schwächer einschätzte? Und sich im gleichen Atemzug darüber ärgern, dass er recht hatte? Sie entschied, sich später Gedanken darüber zu machen und lieber seine momentane Redseligkeit zu nutzen, um ihre Fragen loszuwerden.

„Aber deine Familie war eine, oder wie darf ich das verstehen?“

Sein Blick grub sich tief in ihre Augen und sie hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Die Worte waren ihr unbedacht über die Lippen gerutscht, dabei wusste sie genau, dass sie gerade ihm gegenüber vorsichtig sein musste, mit dem was sie sagte. Ihr Leichtsinn, könnte ihr sonnst schnell zum Verhängnis werden. Er jedoch schloss nur wieder seine Augen.

„Nicht für mich...“

Die Kunoichi blinzelte etwas verwirrt „Für wen dann?“

Wieder suchte die altbekannte Ruhe die kleine Höhle heim und die Blonde wartete gespannt auf eine Antwort. Doch je länger die Stille anhielt, desto mehr beschlich sie das Gefühl, das er ihr dieses Mal keine Geben würde. Er saß still an die Felswand gelehnt da, gerade so als würde er schlafen und nach weiteren Sekunden wand sich auch Temari ab.

„Ich sagte dir doch bereits, dass es nicht leicht ist, sich zwischen dem Pflichtgefühl gegenüber der Familie und der Heimat zu entscheiden. Wenn sich beides nicht miteinander vereinbaren lässt, muss man eben Entscheidungen fällen, ob sie einem gefallen oder nicht.“

Die Kunoichi schnappte nach Luft, sie hatte gar nicht mehr mit einer Erwiderung gerechnet und mit so einer erst recht nicht. In ihrem Kopf brach ein Chaos aus und sie brauchte einen Moment um dem wieder Herr zu werden. Sie ahnte was er damit andeuten wollte, aber das konnte unmöglich wahr sein. Gespielt lachte sie kurz auf und musste fest stellen das es auch genau so klang, wie sie sich fühlte, unsicher und verwirrt.

„Das klingt fast so, als hättest du deine Familie im Interesse von Konoha getötet.“

Sie starrte gespannt in sein regungsloses Gesicht. Ihr Blick wanderte von den geschlossenen Liedern zu seinen Mund, von dem sie eine Erwiderung erwartete aber sie kam nicht. Stattdessen wurde sie im nächsten Augenblick, wieder mit seinen schwarzen Seelenspiegeln konfrontiert, die sie todernst ansahen und so wortlos eine unmissverständliche Antwort gaben.

Temaris Nackenhaare stellten sich auf, als ihr ein kalter Schauer den Rücken hinunter lief. Sie konnte einfach nicht glauben was hier gerade vor ging, mit Sicherheit nahm er sie auf den Arm. Ja, vermutlich spielte er nur mit ihr, um sich über ihre Reaktionen zu amüsieren.

„Das soll doch wohl ein Witz sein!“ Ihre Stimme überschlug sich fast bei diesem teils empörten, teils ungläubigen Ausruf.

„Ich bin nicht wirklich der Typ für Scherze...“

Die Kunoichi wusste nicht ganz, was ihr an dem Gespräch mehr zu schaffen machte. Das was er sagte oder die Art wie er es sagte. In ihr nahm das Durcheinander an Gedanken und Emotionen immer mehr zu, zum Trotz allem mentalen Trainings was sie absolviert hatte. Er dagegen strahlte eine Ruhe aus, als wenn er über das Wetter der letzten Woche sprechen würde.

„Welchen Grund sollte es dafür geben? Was bitte rechtfertigt den Mord an einem ganzen Clan? Wie bist du nur auf so eine Idee gekommen?“ Ihre laute fassungslose Stimme schallte durch die Höhle und als das Echo von den Wänden verschluckt wurde, war nur noch ihr unregelmäßiger Atem zu hören.

„Ich bin nicht auf die Idee gekommen, ich war nur der, der sie durchführte.“

„Aber, aber... - Warum...?“ Damit war sie offiziell am Ende ihres Lateins angekommen, wie sie die neuen Informationen auch drehte und wendete sie kam nicht weit, auf der Suche nach einer Erklärung. Auch den Wahrheitsgehalt dessen, was sie gehört hatte zu ermessen, sah sie sich nicht wirklich imstande. Das merkte wohl auch ihr Gegenüber, denn nach einem kaum hörbaren Seufzen sprach er weiter.

„So weit ich weiß, hat euer Vater früher auch versucht, deinen Bruder töten zu lassen.“ Temari zuckte leicht und verzog danach schmerzlich das Gesicht in Anbetracht der aufkommenden, unangenehmen Erinnerungen. Fasziniert beobachtete Itachi sie bei diesem wechselnden Minenspiel. Wie sich ihre Hände in den Stoff ihrer Kleider krallten und wie sie tief Luft holte, ehe sie zu sprechen begann.

„Gaara... - ...sah man damals als potentielle Gefahr für das Dorf an. Er ließ sich nicht so lenken wie man sich das erhofft hatte. Hin und wieder... - ...kam es zu Zwischenfällen, bei denen Dorfbewohner verletzt oder gar getötet wurden. Er galt als unkalkulierbares Risiko, wie eine Zeitbombe die jeder Zeit explodieren konnte. Man fürchtete den Schaden den er im Dorf anrichten würde, wenn er völlig außer Kontrolle geriet. Über die möglichen Opferzahlen wollte man gar nicht spekulieren und bei so einer Katastrophe innerhalb des Dorfes, war auch die Gefahr gegeben, dass andere Länder so ein Chaos für einen Angriff nutzen würden. Wie hätte Suna da stand halten sollen? Das hätte einen furchtbaren Krieg und das Ende für uns bedeuten können.“

Temari lachte bitter auf „Ist schon makaber, er war als die ultimative Waffe im Kampf gegen Sunas Feinde und jene die es werden könnten, gedacht. Stattdessen wuchs er seinen eigenen *Schöpfern* über den Kopf und man entschied sich in lieber wieder zu vernichten, weil das die einfachste Art war all dem vorzubeugen und das unliebsame *Problem* zu beheben.“

Die junge Frau kämpfte mühevoll die aufkommenden Tränen herunter. Es waren Tränen der Wut. Wut darüber, was man ihrem Bruder so gewissenlos angetan hatte. Enttäuschung, weil ihr eigener Vater es zu verantworten hatte. Aber es war auch Trauer, da sie selbst nichts getan hatte um ihm zu helfen und so wohl kein Bisschen besser war als alle Anderen oder sogar schlimmer.

Interessiert musterte sie der Schwarzhaarige während sie sprach. Er war mehr als offensichtlich, dass sie unter der Erinnerung litt und selbst mit vielem was in diese Richtung ging, nicht im Reinen war. Doch sie musste wohl seinen intensiven Blick auf sich gespürt haben, denn urplötzlich schien sie aus ihren Gedanken aufzuschrecken und zu bemerken, dass sie sich ungewollt eine Blöße gab. Ihre gerade noch traurigen Augen, sprühten nun wieder vor Trotz und ihre Blicke bohrten sich furchtlos oder eher leichtsinnig in die seinen.

„Aber was haben die Anschläge auf meinen Bruder mit dem zu tun, was du getan hast?“ Die Blonde bemerkte schon gar nicht mehr, dass sie sich gefährlich weit aus dem Fenster lehnte, aber zu ihrem Glück störte sich der Uchiha nicht wirklich daran.

„Einfach alles...“, gab er zurück. „Jedoch war es in Konoha nicht der Jinchuriki, sondern der Uchiha Clan, welcher eine Bedrohung darstellte, auch wenn es der Bevölkerung nicht bewusst war. Es stellte sich auch nicht die Frage, ob es zur einer Eskalation kommen würde, sondern wann. Welches Szenario stellst du dir schlimmer vor? Deinen Bruder und wie er damals hätte wüten können oder ein ganzer Clan von Sharingan-Nutzern, die ohne Vorwarnung ihrem eigenen Dorf den Krieg erklären?“

Temari wusste, dass er keine Antwort erwartete also schwieg sie lieber. Ein Wort herauszubringen, hätte sich ohnehin sehr schwierig gestaltet, denn ihre Kehle fühlte sich im Augenblick so trocken an wie der Höhlenboden, auf dem sie saß.

„Das Ergebnis wäre in jedem Fall das Gleiche gewesen, nämlich zahllose Opfer, ein zerstörtes Dorf und vielleicht ein vierter Krieg.“

Die Fächerträgerin nestelte am Stoff des geliehenen Shirts „Und was ist mit Sasuke? Ihn hast du am Leben gelassen... – Warum?“ Ihre Worte waren kaum lauter als ein Flüstern, aber er hatte sie gehört.

Ein Seufzen schlich über seine Lippen und die Kunoichi glaubte für einen Moment so etwas wie Traurigkeit in seine Augen zu sehen.

„Er war so klein, er wusste von all dem nichts und daran hat sich bis heute nichts geändert. Außerdem...“ Temari zitterte fast als er sie direkt an sah „...bin selbst ich nicht dazu fähig meinen eigenen kleinen Bruder zu töten“

Die junge Frau schluckte und nur mit Mühe gelang es ihr die Tränen herunter zu kämpfen, von denen sie fast überwältigt wurde, aber sie wollte auf keinen Fall vor ihm weinen. Schon gar nicht, wenn sie selbst nicht sicher sagen konnte warum. „Die eigenen Eltern zu töten, stell ich mir aber auch nicht leichter vor...“, presste sie mühevoll heraus und senkte ihren Blick so weit, dass er ihre feuchten Augen nicht sehen konnte.

Ein abfälliger Laut war zu hören „Mein Vater war der größte Kriegstreiber im gesamten Clan und Mutter stand völlig hinter ihm. Ich war für sie mehr eine Waffe für den kommenden Krieg als ihr Sohn und in der Zwischenzeit diente ich zum spionieren. Ich bedaure nicht sie getötet zu haben, so gern ich es auch würde.“

Temari schloss die Arme um ihren Oberkörper, ihr war nicht kalt, aber sie hoffte so dem Zittern entgegen zu wirken. „Sasuke hat vor dich dafür zu töten, er hat sich zu diesem Zweck sogar Orochimaru angeschlossen“

„Ich weiß... - Ich selbst impfte ihm das Ziel ein mich zu töten und damit das Streben nach größerer Kraft, was ihn zu der Schlange führte. Es ist so wie es ist, jetzt kann ich nichts mehr daran ändern.“

Der Schwarzhaarige schloss wieder die Augen und nahm eine bequemere Position ein, was wohl das endgültige Ende ihres Gespräches bedeutete. Ihr sollte es recht sein, denn sie wusste nicht wie viel sie noch verkraftet hätte.

Es wurde wieder ruhig um sie herum und die Blonde nutzte die Zeit um über all das nach zu denken was er gesagt hatte. Sie hätte gerne geglaubt, dass das alles eine Lüge war, aber aus einem undefinierbaren Grund war sie sich sicher, dass er die Wahrheit sagte. Warum sollte er ihr auch ein Märchen auftischen? Selbst wenn sie es erzählte, wer würde ihr das alles schon glauben? Sie überlegte nicht mehr lange bis sie zu einer Feststellung kam, wahrscheinlich hatte er ihr das alles auch nur deshalb erzählt, weil er genau wusste das sie nicht mehr die Gelegenheit bekommen würde es jemandem zu sagen.

Der jungen Frau schwand die Hoffnung auf Rückkehr wieder um ein ganzes Stück und mit einem ergebenen Seufzen ließ sie sich auf den Boden sinken. Sie zog die Beine an dem Körper und mit ihrem abgelegten, zerrissenen Oberteil als provisorisches Kopfkissen, fiel sie bald in einen traumlosen Schlaf.

Das Itachi sie dabei beobachtete, bemerkte die Kunoichi nicht mehr.
 

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Wir hoffen an der Stelle ihr könnt uns nachsehen, dass wir uns im Moment auf die Beiden konzentrieren.
 

Gaara und Konsorten sind im nächsten Kapitel wieder dran.
 

Aber der Einstieg muss so sein, sonst geht unser Plot nicht auf.
 

Bis demnächst und diesmal sind wir (hoffentlich) schneller.



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Kommentare zu dieser Fanfic (25)
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Von:  shiory
2010-08-24T12:28:29+00:00 24.08.2010 14:28
Endlich komme ich mal zum Kommi schreiben XD Aaaaaalso:

Wirklich wieder eins ehr schönes Kappi und ich bin echt gespannt wie es weiter geht. Ziemlich spannend und wirklich mal sehen wie es sich entwickelt.
Jetzt wo Temari das alles weiß...-hm wird bestimtm echt interessant =3
Echt gut geworden! XD
Von:  Vergangenheit
2010-08-19T15:06:20+00:00 19.08.2010 17:06
Hm, ein recht aufschlussreiches Gespräch, ich bin gespannt, wie sich das entwickelt bzw. welchen Zweck es letztendlich haben wird, dass Itachi ihr das alles erzählt hat.

ByeBye
Vergangenheit
Von:  EL-CK
2010-08-16T16:11:03+00:00 16.08.2010 18:11
wirklich schönes kapi ^^
macht bitte schnell weiter...
jetzt is  Venka ja wieder im Lande XD

lg MOI
Von:  bloody-angel-22
2010-08-15T19:36:56+00:00 15.08.2010 21:36
Wieder mal klasse.

Man konnte wirklich mit Temari leiden und ihre Verwirrung nachfühlen.

Ich bin schon gespannt aufs nächste Kapitel!
Von:  Vergangenheit
2010-05-19T14:30:01+00:00 19.05.2010 16:30
Hm, hm. Schön geschrieben, aber denkt ihr nicht, dass Temari ein bissel mehr drauf hat, als nur mit ihrem Fächer rumzuwedeln? Sicher reicht das nicht gegen Kisame, aber etwas mehr Gegenwehr bringt ein Jo-Nin sicher zu Stande. Wie gesagt, sonst schön geschrieben. ^^

ByeBye
Vergangenheit
Von:  Destinysoul
2010-05-16T09:11:35+00:00 16.05.2010 11:11
Ja, die lahme Ente hier will Hausaufgaben machen, hat sich jedoch zu eurer FF verirrt XD

Ich hatte aufjedenfall wieder viel Spass beim lesen und ihr schreibt das auch wirklich klasse. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, besonders wie Kisame pervers grinsend vor Temari stand.
Mal ehrlich, so grinst er doch ständig^^"
Vielleicht sind diese liebschaften seinerseits der Grund, warum der kühle Itachi sein Partner ist....Wer weiß ^.~
In der Hinsicht wirklich interessante Mischung Pain XD

Itachi ist aber auch wirklich hier ein Gentleman^^
Und gar nicht dumm x3
Aber ich hab 2 Theorien, warum er ihr sein Netzshirt gab und nicht einfach den Mantel....

a) Wenn sie den Mantel getragen hätte, hätte es passieren können, dass Außenstehende sie für eine Akatsuki gehalten hätten, was selbstverständlich ihrem Ruf geschädigt hätte und Gaara Kopfschmerzen, den der Anschein trügt, wie allseits bekannt.....

b) Itachi weiß ganz genau, wie gut er ausschaut und das er als durchtrainierter Schönling eine Schamesröte bei Temari erzeugen würde, wenn der Retter in der Not plötzlich mit freiem Oberkörper vor ihr steht, so hätte er eine Gewisse Basis zu ihr aufbauen können und Gleichzeitig retter spielen.....

Also wenn ihr mich fragt halte ich Möglichkeit a) für Wahrscheinlicher^^"

Ich hab da auch einen Satz im Kapitel entdeckt, der mich einfach schmunzeln ließ^^
Quasi mein Lieblingssatz XD

„Ich denke doch, denn ich weiß nur zu gut, in welchem Zustand sich die Frauen, mit denen du deinen sogenannten Spaß hattest, hinterher befanden.“

Der ist mal so schön triefend vor Nebensätzen und dennoch sehr informativ, was Kisames Liebesleben angeht XDD

Naja, ich komme mal langsam zum Schluss^^

Aber bitte lasst uns nicht einen Monat warten, dass ist gerade arg spannend^^

Liebe Grüße und ganz viel knuddel

Eure Destinysoul
Von:  shiory
2010-05-10T19:39:23+00:00 10.05.2010 21:39
Also da war echt die Spannung zum greifen nahe
echt respekt, sau gutes Kappi
Schaade das es wieder so shcnell endete =(
aber wir können uns ja auf nachschub freuen =)
Weiter so, war wirklich gut! =3
Von:  bloody-angel-22
2010-05-10T18:47:06+00:00 10.05.2010 20:47
Genial
Ich konnte Temari richtig nachfühlen.
Wenn Kisame schön brav ist tröste ich ihn dann hat Temari ihre Ruhe ;)
Von:  EL-CK
2010-05-10T16:45:57+00:00 10.05.2010 18:45
schönes kappi mal wieder...
mach weiter so... *knuddl*
Von:  shiory
2010-04-11T19:34:55+00:00 11.04.2010 21:34
Oh backe, was ein Drama OO
Das ist bestimmt ne sehr schwere Entscheidung und ich hoffe das wird irgendwie und Gaara trifft die richtige Entscheidung
Vorallem was für eine er trifft
Echt spannend oO
Und echt wie gut die Charas wieder getroffen sind man kann sich richtig hineinversetzen
Da läuft gleich ein ganzes Kopfkino mit xD
Echt super gut mein Kompliment!!


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