Love and Ice von -HyukJae- (YunJae) ================================================================================ Kapitel 11: Morgens ------------------- Als ich morgens aufwache ist es taghell. Die Sonne hindert mich daran meine Augen zu öffnen, ich kann nur blinzeln. Als ich mich an die Helligkeit gewöhnt habe, sehe ich Micky vor mir in meinem Zimmer stehen. Er lächelt mich an. „Guten Morgen.“, begrüßt er mich überschwänglich, „kommst du frühstücken? Es warten schon alle.“ Frühstücken, frage ich mich. Ich habe doch noch kein Frühstück gemacht. Ach ja, Micky wollte das heute übernehmen. Wieder beruht lasse ich mich zurück ins Kissen fallen. Ich schließe kurz meine Augen. Bilder werden abgespielt, Bilder des gestrigen Tages. Schnell erhebe ich mich wieder, möchte nicht daran denken. Ich sage Micky, dass ich gleich kommen werde. Er verlässt mein Zimmer. Ich bleibe kurz auf der Bettkante sitzen. Stütze meinen Kopf in beide Hände. Atme tief ein. Kann ich wirklich hinunter gehen und so tun als wäre nichts passiert? Möchte ich das? Ich lasse meine Finger durch die Haare wandern und lasse sie schließlich in meinem Nacken ruhen. Als wir gestern nach Hause gekommen sind, fiel mir Micky sofort um den Hals. Er hat sich solche Sorgen gemacht. Ich bin froh, dass es jemanden gibt, der sich Gedanken um mich macht. Doch wäre ich noch glücklicher wenn dieser jemand du wärest. Aber du bist nur da gestanden und hast zugesehen, als sie alle entschuldigt haben. Junsu war wirklich ergriffen und wollte mich fast nicht mehr los lassen. Auch Changmin bereute, dass er so blind gewesen ist und versicherte mir, dass das nicht wieder passieren wird. Ich war besänftigt, für den Moment. Doch sehnte ich mich danach, dass auch du etwas sagen würdest. Ich wollte unbedingt wissen was du denkst. Aber du sagst nichts, schweigst den gesamten Abend über. Was war nur los? Ich fühlte mich schuldig, auch wenn es dazu keinen Grund gab. Sofort waren meine Gedanken bei dem fremden Jungen, Dong Min. Eine leichte Röte stieg in meine Wangen. Er hatte mich geküsst. Aus heiterem Himmel. Und ich bin davon gerannt. Hatte ich Angst? Wovor? Er war rein äußerlich alles andere als furchteinflößend. Hatte ich womöglich Angst, dass ich das gleiche wollte? Diese plötzliche Zärtlichkeit, hatte ich Angst nachzugeben? Angst, dass alle meine Mauern eingerissen werden und ich etwas vollkommen Dummes tue? War es in diesem Fall nicht gut, dass sich meine Instinkte eingeschalten haben? Ich sehe dich an. Du wirkst abwesend. Denkst du an sie? Micky warf sie am Morgen raus ohne dass du etwas sagen konntest. Überlegst du wie du ihr das alles erklären sollst? Wünschst du dir bei ihr sein zu können? Ist das der Grund warum du nicht mit mir sprichst? Ich habe dir den Tag mit ihr vermasselt. Du hasst mich dafür. Ich spüre den Schmerz in meiner Brust. Spüre den Stich in mein Herz. So wichtig ist sie dir also. Wichtiger als ich. Habe ich das nicht schon die ganze Zeit gewusst? Warum verletzt es mich immer wieder aufs Neue? Ich wünschte ich könnte eine Schalter umlegen und all diese Gefühle wären weg. Irgendwann schlägt Micky vor ins Bett zu gehen. Er war müde von all der Aufregung. Noch während er uns eine gute Nacht wünschte, wandte er sich an mich und meinte, er würde das Frühstück zubereiten, ich solle mich ausruhen. Ich wollte protestieren, doch er ließ es nicht zu. Und hier sitze ich nun also. Langsam und ohne Eile stehe ich auf, setzte einen Fuß vor den anderen und gehe ins Bad. Ich fühle mich schmutzig. Ich muss duschen, muss Dong Min abwaschen. Wieder komme ich ins Nachdenken. Dong Min, was hat ihn dazu bewegt so etwas zu tun? War ich so Mitleid erregend? Aber warum küsst er mich dann? Und vor allem warum reagiere ich so extrem darauf. Ich möchte nicht mehr an ihn denken und doch wandern meine Gedanken immer wieder zu diesem Kuss. Ein Kuss, den es nie hätte geben dürfen. Ein Kuss, den ich nur mit dir teilen wollte. Ein Kuss ganz ohne Liebe. Ist das überhaupt ein Kuss? Oder einfach nur eine Berührung zweier Lippenpaare? Etwas rein Physisches, vollkommen ohne Gefühl kann kein richtiger Kuss sein. Während ich mir das einrede, steige ich unter die Dusche und wasche mich. Als ich damit fertig bin fühle ich mich gut, frisch, frei. Ich trockne mich ab und schlüpfe in meine Kleider. Ich gehe nach unten. Alle sehen mich an, als ich die Küche betrete. Ein kurzer Moment des Erstarrens. Ich gehe weiter und setzte mich auf meinen Platz. „Guten Morgen“, begrüße ich euch. Ihr erwiedert meine Begrüßung, woraufhin die Stimmung etwas gelockert ist. Wir frühstücken. Plötzlich läutet es an der Tür. Alle sehen wir auf. Jeder fragt sich wer das sein kann. Ich gehe zur Tür um zu öffnen…und erstarre als Sang Hae davor steht. ________________________________ Kleines Wort des Autors: dieses Mal ist es nicht viel, doch ich möchte euch einfach nicht allzu lange warten lasse ^___^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)