Love and Ice von -HyukJae- (YunJae) ================================================================================ Kapitel 18: TV-Show ------------------- Ich sehe mich um. Überall Lichter, Kameras, Zuschauerplätze. Ich bin es gewohnt, doch es erstaunt mich immer wieder wie viele Hände für eine TV-Show nötig sind. „Noch 10 Sekunden“; schreit plötzlich der Kameramann direkt vor mir. Gleich geht es los. Unruhig sitze ich auf meinem Stuhl. Unruhig nicht vor Nervosität. Unruhig weil du neben mir sitzt. Wieso kann ich nicht wie gewohnt zwischen Yoochun und Minnie sein, frage ich mich verzweifelt. Ich möchte dir nicht so nahe sein. Nicht nachdem was ich gestern von Junsu gehört habe. Nicht nachdem ich weiß, wie du eigentlich denkst. „3,2,1… und los“, kommt da das Signal für den Showmoderator. Ich konzentriere mich. Diese Sendung ist wichtig. Wir müssen unsere neue Single verkaufen. Nach der Begrüßung und nachdem wir uns vorgestellt haben, beginnt er direkt uns Fragen zu stellen. Alles wie besprochen. Natürlich zuerst über unsere Musik und den neuen Song. Wir antworten abwechselnd, so dass jeder die Chance hat ein paar Worte zu sagen. Dann werden wir über den anstehenden Fotoshoot einer bekannten Designer Mode Linie ausgefragt. Auch wie besprochen. Alles kein Problem. Ich bin das gewohnt. Geht es um unsere Musik, unsere Arbeit kann ich alles andere ausblenden. Ich konzentriere mich auf das Wichtige. Hinterher wird der Moderator jedoch privat. Er fragt uns nach Freizeitbeschäftigungen, Lieblingsessen, - filme, der Beziehung unter uns sobald wir nicht vor der Kamera stehen. Ich bin verwirrt. Das ist nicht abgemacht. Woher diese Fragen? Ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. Bin unruhig. Plötzlich spüre ich wie du nach meiner Hand greifst, die auf meinem Schenkel ruht. Entgeistert reiße ich meinen Kopf herum und starre dich aus großen Augen an. Ungläubig forsche ich in deinem Gesicht. Was tust du? Was soll das? Warum berührst du mich auf diese Weise? Ich versuche meine Hand aus deiner zu befreien. Es gelingt mir nicht. Du antwortest auf die gestellte Frage des Moderators. „Auch wenn wir nicht vor der Kamera stehen, verstehen wir uns super. Wir sind Freunde. Nein, vermutlich sind wir mehr als das … wir sind eine Familie.“ Bewegungsunfähig sitze ich auf meinem Stuhl. Du hältst noch immer meine Hand, drückst sie sogar leicht. Sagst wir sind mehr als Freunden. Ich kann es nicht glauben. Halte das nicht aus. Springe auf und verlasse fluchtartig das Studio. Irre ziellos durch die vielen Flure des riesigen Gebäudes auf der Suche nach einem Zufluchtsort. Ich entdecke unsere Garderobe. Lasse mich dort auf einen Stuhl fallen. Stütze den Kopf in meine Handflächen. Wieso sagst du so etwas? Wie kannst du so leicht über etwas reden, was du nicht denkst? Wieso tust du mir immer wieder weh? Wieso nur? Ich höre die Tür ins Schloss fallen, blicke jedoch nicht auf. Eine Hand legt sich auf meine Schulter. Mein Blick bleibt gesenkt. „Jaejoong…“, höre ich dich sagen. Ich rege mich nicht. „Was ist los mit dir? Was war das eben?“ Ich höre die Besorgnis in seiner Stimme, weiß dass sie nicht echt sein kann. Du bist der Leader unserer Band, du musst besorgt sein, es ist deine Aufgabe. Aber ich weiß, dass ich dir egal bin. Es interessiert dich nicht was mich bedrückt. Ich spüre eine einzelne Träne über meine Wange wandern. „Jaejoong…“, sprichst du wieder leise zu mir als ich nicht antworte. Du stellst dich vor mich und versuchst mir meine Hände aus dem Gesicht zu nehmen. Ich lasse es geschehen. Unfähig großen Widerstand zu leisten. Ich blicke zur Seite, kann dir unmöglich ins Gesicht sehen. “Jae…“, deine vertraute Stimme trifft mich mitten ins Herz. Es fällt mir immer schwerer meine Tränen zurück zu halten. „Warum redest du nicht mit mir?“, fragst du mich flehend. Warum? WARUM? Aus Angst! Angst zu viel meiner wahren Gefühle preis zu geben. Angst von dir zurück gewiesen zu werden. Angst von dir gehasst zu werden. Du hast keine Ahnung wie weh du mir damit tust. Wie weh es tut wenn du versuchst dich um mich zu kümmern. Wie sind Freunde. Das ist es was du denkst. Aber ich kann das nicht mehr. Ich sehe mehr in dir, viel mehr. Und genau deshalb kann ich auch nicht mehr mit dir befreundet sein. Denn du empfindest nicht das Gleiche. Ich dachte ich könnte das, doch ich verletzte mich damit nur selbst. Vielleicht ist es das Beste dich zu vergessen. … dich vergessen… nein, wie könnte ich mein Herz vergessen? Mein Herz, das einzig und allein dir gehört. Du siehst mich noch immer besorgt an. Ich blicke aus meinen verweinten Augen zu dir auf. „Warum ich nicht mit dir rede?“, wiederhole ich seine Frage, „weil du mir nie zuhörst. Weil du nur sie im Kopf hast. Weil nur sie dir wichtig ist. Weil dir egal ist was mit mir ist. Weil du mit deinen Gedanken nur bei ihr bist. Deiner Freundin. Sang Hae.“ Ich sehe dich wütend an. Zumindest hoffe ich, dass mein Blick wütend scheint. Du bist erschrocken zurückgewichen. Hast nicht mit so einer Antwort gerechnet. „Aber… das ist nicht wahr“, versuchst du dich zu retten. Ich lache böse „Ach ja? Wann hast du mich zuletzt gefragt wie es mir geht? Wann haben wir das letzte Mal etwas gemeinsam unternommen? Wann hast du überhaupt das letzte Mal an mich gedacht?“ Mit jeder Frage wird meine Stimme lauter, bis ich schreie. Erneut stehlen sich Tränen in meine Augen. Verschleiern meinen Blick. „Ich …“, du ringst nach Worten. Deinem besten Freund gegenüber ringst du nach Worten. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und Junsu betritt den Raum. „Was ist denn hier los? Man kann euch im ganzen Gebäude hören, so laut seid ihr.“ Ich kann die Tränen nicht länger kontrollieren und schluchze laut auf. „Wann hast du das letzte Mal an mich gedacht?“, wiederhole ich meine letzte Frage leise. Ich sehe dich an, doch du antwortest nicht. So lange ist es also schon her. Ein weiteres Schluchzen lässt meinen Körper beben. Ich kann mittlerweile nur noch deine Silhouette vor mir erkennen. Dann spüre ich eine Hand auf meiner Schulter. Ich wende mich um. Junsu. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und lasse mich von ihm in den Arm nehmen. Du verlässt das Zimmer, die Tür fällt hinter dir ins Schloss. Und wieder finde ich mich in Junsus tröstender Umarmung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)