Alles begann mit einer weißen Rose von Lesemaus (NaojixLudwig) ================================================================================ Kapitel 1: One-Shot ------------------- Alles begann mit einer weißen Rose Unruhig wälzte ich mich von einer Seite auf die andere, so schlecht hatte ich schon seit langem nicht mehr geschlafen. Es war ein Alptraum, Schattenhafte Gestalten versuchten mich zu fangen, nach mir zu grapschen, in die Finsternis zu ziehen, aus der es kein Entkommen zu geben schien. Niemand half mir, niemand war an meiner Seite, keine Familie, keine Freunde, ich war in der unendlichen Dunkelheit alleine und ich wusste, ohne jemanden an meiner Seite, der mich unterstützte, würde ich aus diesem Chaos nicht herausfinden. Dann erfasste mich plötzlich ein Sog, der mich nach hinten zerrte und ich fand mich in einem leeren Raum wieder, der nur schemenhaft zu erkennen war. Die Wände schienen sich bewegen zu können, versuchten nach mir zu greifen und ich wich in die Mitte des Raumes zurück, in der Hoffnung dort wenigstens etwas Schutz zu finden. „Naoji!“, ein Name in der Stille, der mir ohrenbetäubend im Gehör widerhallte. Für mich hatte dieser Name am Anfang keine Bedeutung, Raum und Zeit waren so ineinander verworfen, dass ich keinen einzigen Gedanken erfassen konnte. Der Ort, an dem diese melodische Stimme ertönte, kam von über mir, sodass ich mich sofort nach oben wandte, dass Gesicht in den Himmel gestreckt um die Person auszumachen, die meinen typisch japanischen Namen aussprach. Lilafarbene Haare erschienen in meinem Sichtfeld, lang, geschmeidig, aber wer war die Person dahinter? Ich vermochte nicht das Gesicht zu erkennen. Es war wie alles andere in dieser Dimension auch verschwommen. „Naoji, komm zu dir!“ Wieder dieser Name, wieder dieselbe Stimme. Verzweifelt darüber nichts machen zu können, hielt ich mir die Ohren zu, um alles andere vergessen zu können. Ich wollte nichts sehen, nichts hören und nichts spüren! Ich wollte einfach nur weg von hier, in meinem Bett und Räumlichkeiten aufwachen und alles so normal wie immer vorfinden! Ich hatte genug eigene Probleme um die Ohren. Mein Land war vom Krieg bedroht, wenn sich nicht bald etwas an der politischen Situation ändern würde, würde das personifizierte Chaos ausbrechen. Japan war einer der Importschlager ins Ausland, damit wir selbst in der Lage waren unsere Lebensmittel zu finanzieren. Bei uns im Land herrschten so viele Berggebiete, dass es für uns nur erschwerlich war eigene Lebensmittel auf Feldern herzustellen. Das meiste bezogen wir aus dem Meer oder wie gesagt aus dem Ausland. Es war nicht immer leicht, Streitigkeiten unter den Politikern konnten zu Auslassungen von Lieferungen führen, eine Hungernsnot könnte bestehen, aber bis jetzt hatten wir es immer geschafft für die Bürger und da Land gut zu sorgen. Durch den Krieg hatten meine Eltern mich fortgeschickt, um den Bestand unseres Geschlechts zu garantieren, falls es zu Schlachten kommen sollte, so hatten sie mir gesagt. Für mich persönlich war dies kein Grund mein Land im Stich zu lassen, ich hätte gekämpft, wenn man es zugelassen hätte, doch meine Eltern beharrten auf den Besuch der Rosenstolz-Schule, um mich weit weg von den Geschehnissen zu wissen. In Sicherheit, so wie s vielen in meinem Land eigentlich gehen sollte, doch sie mussten in Angst und Schrecken leben. Etwas wurde in meinen Bauch gestochen, ohne dass ich etwas dagegen unternehmen konnte. Ich spürte schmerzlich, wie es sich auf der anderen Seite durch die Haut durchbohrte, die Haut verließ, mich wie einen Spieß aufspießte. Ich konnte weder schreien, noch toben. Der Schmerz raubte mir die Sinne, hinter meinen Augenlidern flammte es auf, Blitze durchzuckten meine Nervenbahnen und ließen mich mich nach vorne krümmen, wobei ich dann endlich einen Blick auf den Gegenstand werfen konnte, der mich durchstoßen hatte. Es war ein Degen, gefertigt aus dünnem Material, welches ebenso biegsam wie auch tödlich war, wenn es die Haut berührte. Die scharfe Klinge wurde mit Feuersteinen geschliffen, der Degen ging wie ein Messer durch weiche Butter. Aber wer? Unter meinen langen Haarspitzen, die in der Dunkelheit durch meine dunkle Haarfarbe kaum zu erkennen waren, spähte ich durch den Raum, in der Hoffnung meinen Angreifer ausmachen zu können. Wieder nur lila Haare, die sich mir in den Weg stellten. Ein Lichtblitz wurde entzündet, der für einen Augenblick den gesamten Raum, der nur aus kahlen Wänden und brüchigen Holzdielen bestand, erhellte. Es war ein Schlag unter die Gürtellinie. Ein Anwärter aus der Strahlklasse stand vor mir, der einzige, bei dem ich es nicht ertrug, dass er mich so hinterrücks in eine Falle lockte. Ludwig, mein großes Vorbild, ein super Freund und Ratgeber, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Ich vergötterte ihn, vielleicht nicht so, wie es sich zieren sollte, aber das war mir egal, solange es nur niemand herausfand, darum hielt ich mich zurück, hielt Abstand von anderen Leuten, wahrte meine kühle Fassade, die mich noch nie im Stich gelassen hatte. Natürlich blieb ich meinen Freunden gegenüber offen, freundlich und stets hilfsbereit, dass waren nicht viele, aber für mich reichte es. „Wieso?“, fragte ich, ein Schwall Blut ausspuckend, wahrscheinlich hatte er eines meiner inneren Organe getroffen, also hatte ich innere Blutungen. Das Bild vor meinen Augen fing an zu verschwimmen, alle Kraft wich aus meinem Körper, ich hatte Mühe mich auf den Beinen zu halten, mein Gleichgewichtssinn fing an zu spinnen. „Weil du zu schwach bist.“, ertönte Ludwigs alles zermalmende, vor Kälte triefende Stimme, die mein Selbst in Grund und Boden zu rammen schien. Ich fühlte mich, als würde meine Seele zerrissen werden in tausend Stücke, so hilflos und klein mit Hut wie noch nie. Das war das Ende, ich gab auf. Meine Beine gaben unter mir nach, ich hörte auf gegen die Schwerkraft zu kämpfen. Hart schlug ich auf dem Boden auf, welcher protestierend unter meinem Gewicht knirschte. Den Schmerz spürte ich beinahe gar nicht, meine Glieder waren schon einer angenehmen Taubheit durch den Blutverlust gewichen. Dann verlor ich das Bewusstsein. Das letzte was ich sah, war die Fußspitze von Ludwigs elegant geschnittenen Lederschuhen, die vor Reinheit nur so glänzten. Mit weit aufgerissenen Augen fuhr ich aus dem Schlaf hoch. Das Bett, mein Schlafgewand samt Bettbezug waren Schweißgebadet, würde ich ansonsten nicht so ruhig in der Bettmitte schlafen, wäre ich mit Sicherheit aus dem Bett gefallen, so schockiert war ich über diesen Traum, der hoffentlich nie zu meinen Lebzeiten war werden würde. Einzelne Haarsträhnen waren mir ins Gesicht gerutscht und ich fischte sie mit einer energischen Handbewegung beiseite, damit ich wieder freie Sicht hatte. Da ich wusste, dass ich heute ganz bestimmt vor dem Morgengrauen nicht mehr einschlafen würde, beschloss ich jetzt schon aufzustehen, um mich für den Tag fertig zu machen. Ich konnte noch Unterlagen durchgehen, die ich für den Schultag brauchen würde, ich konnte mein Bogenschießen verbessern, perfekt war ich darin noch lange nicht, erst ein Grünschnabel, der noch viel zu lernen hatte. Seufzend, den Traum in die hinterste Ecke meiner Gedanken drängend, setzte ich mich auf, streifte den Bademantel über, der schon bereit über den Stuhl meines Schreibtisches hing und machte mich auf den Weg in mein Badezimmer, um mich für den Tag herzurichten. Als ich eben dies getan hatte und noch mit tropfenden Haaren aus dem Badezimmer trat, schlüpfte ich in meine Rosenstolz-Uniform, welche aus einem schwarzen Anzug mit passender Krawatte und Schuhen n denen Platou-Absätze befestigt waren. Im Gegensatz zu den anderen Strahlanwärtern verzichtete ich auf den Umhang, der immer hinter einem herwehte und sich im Wind aufbauschte. Das war für mich viel zu aufgeplustert, nicht das ich sagen wollte, dass es den anderen Strahlanwärtern nicht passte, im Gegenteil, ihnen standen die Umhänge, aber ich konnte mit so etwas schlecht einen nützlichen Umgang finden, da ich es zu nervig fand, wenn er um die Beine schlug. Da verhedderte man sich drinnen und stolperte, ehe man sich versah. Meine feuchten Haare band ich mit einem weißen Satinband zusammen, die mir dann über die Mitte des Rückens fielen und bei jedem auf- und abwippen Wellen schlugen, ehe sie wieder zum Ruhen kamen. Das war mein alltägliches Erscheinungsbild und im Dojo bei meinem Training, würde ich mich wieder umziehen, um meine traditionellen Gewänder anzulegen, die aus einer dunkelblauen Hakama, die man je nach Geschlecht in Form eines Rockes oder einer Hose tragen konnte, einem weißen Kimonohemd mit weitschweifigen Ärmeln und einem Paar Tabi, die man daran erkannte, dass der große Zeh abgespalten war. Meine Zimmertür schloss ich sorgfältig ab, bevor mir noch jemand hier einbrach. Die Rosenstolz-Akademie war zwar bekannt für ihre Disziplin und ihren Stolz, aber auch in jeder Familie gab es schwarze Schafe, besonders die jüngeren Knaben neigten zum Leichtsinn, um jungen Mädchen zu imponieren. Die Gänge waren wie erwartet noch menschenleer, wie jeden Morgen um diese Tageszeit, nur selten traf ich irgendwelche Boten oder Schüler, die sich schon in die Bibliothek verirrten. Ich musste ein paar Mal abbiegen, um das Dojo zu erreichen, einen kurzen Weg ging ich den Fußweg, der vom Schnee verschont geblieben war, der über Nach fiel und weite Strecken der Häuser, Gärten und Straßen abdeckte. Die Kälte machte mir für die wenigen Minuten nichts aus, im Gegenteil, sie kühlte mich ab und klärte meine Gedankengänge die, wenn es um Ludwig ging, Purzelbäume schlugen. Wann genau war es bloß geschehen, dass dieser Mann so viel Einfluss auf mich ausübte? Das sich mein ganzes Wesen nur um ihn drehte, nichts ging ohne ihn, kein Tag, keine Minute, nicht einmal eine Sekunde. Die Nähe zu ihm brachte mich um den Verstand, aber gleichzeitig lechzte ich danach, wie ein Ertrinkender dem Wasser. Für mich war es eine komplett neue Erfahrung einem menschlichen Wesen so verfallen zu sein, selbst zu den anderen Strahlanwärtern, die sich eines Tages als große Minister des Königs auszeichnen werden, hatte ich kein so kräftiges Band. Heute würde ich auch wieder auf Ludwig treffen und versuchen mich ganz normal zu benehmen, mir nichts anmerken zu lassen. Ich hatte Übung darin gefunden, obwohl ich wirklich extrem bei Camus aufpassen musste. Er mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten könnte Verdacht schöpfen, wenn ich mich zu offen zeigte. Das Dojo war ebenfalls noch verlassen, aber sonderlich stören tat mich das nicht, ich liebte die Ruhe mich alleine konzentrieren zu können, die Gedanken schweifen zu lassen, mich einfach mal mit mir selbst beschäftigen, viele Gelegenheiten hatte man neben dem Studium für so etwas nämlich nicht. Mein Köcher sowie Bogen und Pfeile lagen zusammen säuberlich auf meiner Kommode. Es war lustig, damit nämlich keine Streitereien untereinander auftraten, hatte jeder seine angestammte Kommode, in der er seine Sachen lagern konnte, um sie beim nächsten Üben zu benutzen. Die einzige Disziplin, die ich in dieser Richtung noch nicht unternommen hatte, war das Schießen auf einem Pferd. Dazu fühlte ich mich noch nicht bereit genug, für mich brauchte es noch Reife. Ich wollte nach eben diesen Gegenständen greifen, hielt aber mitten in der Bewegung inne, weil sich dort etwas befand, was definitiv nicht dort hingehörte. Eine weiße Rose lugte direkt aus meinem Köcher heraus, noch vom Tau bedeckt, also konnte sie noch nicht allzu lange dort liegen. Aber wer sollte mir Blumen schicken? Hatte ich irgendwelche heimlichen Verehrer oder Verehrerinnen, von denen ich bis jetzt noch nichts wusste? Eigentlich nicht, zudem ich auch keinen näheren Kontakt zur Außenwelt pflegte. Außerdem fragte ich mich, wieso man mir eine weiße Rose schenkte und keine rote? Die rote Rose stand für die Liebe, die weiße für die Reinheit, Treuherzigkeit und ein Geheimnis, dass die Person umgab. Camus hatte mir einmal davon erzählt, als ich in seinem Gewächshaus war. Passte das überhaupt zu mir? Den Kopf schüttelnd Stellte ich sie in eine Blumenweise, bevor sie noch verdorrte. Die komplette Chihaya Gewandung überzustreifen dauerte seine Zeit, aber noch bevor der Hahn den Morgen ankrähte und damit mehr als einen Studenten dieser Schule aus dem Bett schmeißen würde, trat ich an den Rand der Terrasse, die offen vor mir lag. Ich stellte mich in die Kampfposition, die Beine zwei Schritte auseinander mit einem festen Stand, die Fußspitzen nach vorne zeigend. Ich hob den aus Mahagoni gefertigten Bogen, legte einen Pfeil ein, den ich aus dem Köcher, den ich mir auf dem Rücken geschnallt hatte, entnahm. An der Bogensehne lehnte ich ihn an und begann langsam ihn zurückzuziehen, begleitet mit einem knirschenden Geräusch, dass die Beanspruchung der Sehne verdeutlichte. Ich nahm die Zielscheibe in über vierzig Metern Entfernung ins Visier, hielt die Spannung gehalten, die zum Greifen nahe war. Ich sah die goldene Mitte direkt vor mir, konzentrierte mich völlig auf diesen Punkt, ließ die Geräusche, ja selbst den Wind, in meiner Umgebung sein. Dann schoss ich. Der Pfeil surrte durch die Luft und schlug mit einer unglaublichen Geschwindigkeit im Ziel ein, das ich anvisiert hatte. Beim Bogenschießen konnte ich abschalten, vergaß alles um mich herum, weswegen ich auch nicht die Schritte vernahm, die leise bedacht gesetzt wurden, um mich nicht zu erschrecken. Ich spannte den nächsten Pfeil, kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen, um ihn abzufeuern, als ich Blicke in meinem Nacken spürte, die eine Gänsehaut verursachten. Ich mochte es nicht sonderlich, wenn man mich beobachtete, ohne mich davon in Kenntnis zu setzen. In der Schule war es unvermeidlich, doch dieser Ort war heilig für mich, also wünschte ich mir meine Ruhe zu haben! Wenn mich jemand schon störte, konnte er sich auch gleich zu erkennen geben. Angespannt lauschte ich auf Geräusche, die mir den Täter eigentlich geben müsste, wenn er sich weiterhin in Bewegung setzte. Würde zu viel Zeit vergehen, würde er mein Zögern beim Abschießen meines Pfeils bemerken, dass ich ihn wahrgenommen hatte und höchstwahrscheinlich davon rennen, doch dem würde ich einen Strich durch die Rechnung machen. Ich wollte sehen, wer mich heimlich beobachtete und vielleicht fand ich auch eine Lösung wer die Person war, die mir die Rose schenkte. Kühle Finger griffen nach meinen Händen, die noch immer den Bogen sowie Pfeil zum Schuss hielten, als sich ein anderer Körper hinter mich stellte. Ich verspannte mich augenblicklich, als ich das bemerkte, traute mich kaum mich nach der Person umzusehen, die mir viel zu nahe rückte. „Konzentrier dich aufs Schießen.“, wies mich der Unbekannte an und ich erkannte seine Stimme zu meinem eigenen Schrecken beinahe sofort wieder. Sie klang ruhig, aber doch bestimmend. Ludwig. „Was machst du hier?“, entgegnete ich, um mich innerlich selbst zur Ruhe zu bringen. Innerhalb weniger Sekunden hatte sich mein Herzschlag auf das doppelte erhöht und drohte aus meiner Brust zu springen. Eine Gänsehaut hatte meinen Körper erfasst, die Gott sei Dank von meinem Chihaya bedeckt wurde, sodass Ludwig sie gar nicht erst zu Gesicht bekam, um irgendwelche falschen Schlüsse zu ziehen. Lieber verbrachte ich mein ganzes Leben nur als einen normalen „Freund“ seiner Seite, anstatt ihn mit einem Geständnis meinerseits zu verlieren, schließlich wusste ich nicht, ob er auch dasselbe für mich empfand, wie ich für ihn und ich würde den Teufel tun und ihn danach fragen. „Ich beginne meinen Tag immer so früh. Da ich aber bereits gestern Abend alle wichtigen Unterlagen gemacht habe, dachte ich ich schaue dir bei deinen Schießübungen zu. Du bist wahrscheinlich außer mir die einzige Person auf dem ganzen Gelände die in dieser Frühe auf den Beinen ist. Die Anderen sollten sich daran ein Beispiel nehmen.“ Okay, damit ließ ich mich abspeisen und gab meinem Körper das Signal auf den Standbye Modus zu schalten, bevor er wegen der Alarmsiren noch durchdrehte, die laut schreiend in mir tobten. Ich schoss und traf daneben, ganze zwei Ringe. Ich wusste, ich würde in der Gegenwart von Ludwig keinen guten Schuss mehr hinbekommen, darum gab ich meine Position auf, senkte den Bogen und lockerte mich ein bisschen. Meine Muskeln hatten sich derartig verkrampft, dass ich schon Schmerzen bekam. Als ich direkt in Ludwigs aristokratisches Gesicht sah wusste ich, dass er unzufrieden mit dieser Leistung war. Seine Stirn zierte ein paar Falten, die Augenbrauen waren missbilligend zusammengezogen, wirkten skeptisch mir gegenüber. „Das konntest du schon besser.“, erklang seine kühle Tonlage, die er immer benutzte, um mich zu hofieren, wenn ich seiner Meinung nach mein Licht unter den Pantoffel stellte. „Ich weiß.“, wich ich aus, dass ich einen Fehler gemacht hatte, mich von seiner Nähe hatte beunruhigen lassen, wusste ich schon selbst, ich war kein kleines Kind mehr, welches man jedem Fehler erklären musste, aber na ja, ansonsten ließ ich diese Reden, wenn sie nicht gerade nützliche Ratschläge waren, an mir abprallen, wie Wasser auf einer Steinmauer. „Ich habe heute Nacht nicht sonderlich gut geschlafen, dass ist alles.“, war ich ihm schuldig zu sagen, sonst würde er solange nachbohren, bis ich es ihm freiwillig sagte und in diesen Fällen erwies Ludwig ein ziemlich ausgeprägtes Durchhaltevermögen, er würde nie aufgeben, um einem Freund zu helfen, selbst wenn er sich dabei in Lebensgefahr brachte, was wir auch schon mehr als einmal erlebt hatten. „Achso.“, gab er ebenso ungerührt zurück wie ich. Dann wandelte sich sein Blick, der mich erfasst hatte, als wollte er mich nie wieder loslassen. „Ich sehe du hast Blumen bekommen und sie auch schon in eine Vase gestellt. Eine Verehrerin?“, wurde ich gefragt, wobei mich irritierte, dass seine Stimmlage so anders war als sonst. Er versuchte etwas vor mir zu verbergen, irgendetwas, was ich anscheinend nicht mitbekommen sollte und ich war neugierig darauf, was genau. „Ja.“, gab ich zu. „Ich habe diese Blume heute Morgen auf meinen Schießsachen gefunden, aber es lag kein Kärtchen dabei. Ich weiß nicht von wem es ist.“, antwortete ich wahrheitsgetreu, hoffte dabei, dass er meine Verlegenheit übersehen würde, die mir, wenn ich nicht aufpasste, die Röte in die Wangen trieb. In solchen Angelegenheiten war ich noch nie gut gewesen, hatte kaum Erfahrung mit so etwas und deshalb vermied ich es auch, überhaupt in solche Situationen zu geraten. Es ersparte einem Mühe und Ärger, besonders wenn es jemand war, den man kannte und die Wahrscheinlichkeit, dass ich die Person kannte, bestand beinahe zu hundert Prozent, da ich durch viele schulische Aktivitäten fast alle Schüler aller Jahrgangsklassen zumindest vom Gesicht her kannte. Es würde eine Qual werden und in einem Desaster enden. Der andere Strahlanwärter wandte sich zum Gehen und ich war überrascht, dass er so leicht nachgab, sonst verhielt er sich wie ein sturer Bock, warum gerade jetzt nicht? Da war doch was im Busch. Als ich keine Anstalten machte ihm zu folgen, drehte sich Ludwig zu mir um, machte eine herrische Geste durch die Luft, die mir deutlich sagte, dass ich ihm Nachgehen sollte. Erwartungsvoll sah ich ihm ins Gesicht, um doch noch zu erfahren, wohin er mich denn entführen würde. „Es ist noch früh. Wenn wir Glück haben schlafen die meisten anderen Schüler noch und wir haben den Speisesaal für uns. Ich für meinen Teil habe noch nicht gefrühstückt und so wie ich dich kenne du auch nicht, hast du Lust mich zu begleiten?“, dabei streckte er mir auffordernd die Hand entgegen, die ich nur zu gerne annahm. Gemeinsam begaben wir uns in den Speisesaal. Von diesem Tag an bekam ich jeden Morgen zum Schießtraining eine weiße Rose geschenkt. Sie blieb namenlos ohne Kärtchen, doch ein Vögelchen zwitscherte mir, dass sie von einer Person kam, welche ich am meisten schätzte. Und diese Person stand mir sehr sehr nahe, aber dies ist wiederum eine andere Geschichte. Ende So^^ Das war es auch schon wieder von meiner Seite, hoffe euch hat dieser One-Shot gefallen, habe die Mangas und DVDs von einer Freundin ansehen dürfen und habe ihr daraufhin diesen One-Shot geschrieben^^ Lesemaus Kapitel 2: Oster-One-Shot ------------------------- Oster-One-Shot Irgendetwas stimmte an diesem Morgen nicht, dass spürte ich schon nachdem ich aufgestanden war und lautes Gepolter auf den Gängen vernahm. Man hätte beinahe behaupten können, dass ein Erdbeben das Wohnheim erschütterte. Fertig angezogen schlich ich zur Tür, zog sie leise auf und steckte vorsichtig meinen Kopf heraus, um die Lage zu checken, dabei fiel mir mein langes Haar seidig über die Schulter, welches mir beinahe bis zur Taille reichte. Erschrocken hob ich den Kopf, als ich einen spitzen Schrei hörte und konnte gerade noch eben so meinen Kopf zurück in mein Zimmer ziehen, bevor eine wilde Meute an männlichen Jugendlichen an mir vorbei zischte, auf der Jagd nach einem…kurz glaubte ich, ich hätte mich vielleicht versehen, vielleicht bräuchte ich demnächst wohl eine Brille, aber ich war mir verdammt sicher, dass die Kids auf der Jagd nach einem Ei waren! Ein Ei, was Beine hatte! Wirkliche, längliche Beine, wie bei einem Huhn oder sonst irgendetwas! Eine Staubwolke blieb von diesem Ereignis übrig, die von dem schnellen Abgang der bestimmt zehn Jungen großen Meute zeugte. Äußert verwirrt sah ich ihnen nach. Heute war wirklich ein merkwürdiger Tag. Warum um Himmels Willen sollte man einem rennenden Ei hinterher laufen? Ich verstand das nicht, konnte darüber nur den Kopf schütteln. Was brachte es einem? Hilflos zuckte ich mit den Schultern, schloss meine Zimmertür ab und begab mich durch die Gänge, die zum Versammlungssaal führten, in denen sich die Sternenklasse traf, zu der auch ich gehörte, wenn ich momentan auch nur als Austauschschüler da war. Doch der eigentlich kurze Weg dorthin, den man in nicht einmal fünf Minuten spielend leicht bewältigen konnte, wurde zu einer reinen Tortur! Immer wieder traf ich auf andere Schüler, die irgendwelchen laufenden Eiern hinterher hetzten, als hinge ihr sterbliches Leben davon ab. Sonderlich interessieren tat es mich nicht, wenn sie zumindest von mir weg blieben, aber genau das taten sie nicht. Die Eier hatten nämlich nichts anderes in dem Fall zu tun, als direkt auf mich draufzuhalten, sodass ich jedes Mal beinahe einen Hechtsprung zur Seite machen musste, um aus der verdammten Schusslinie dieser Dinger zu kommen! Dann konnte ich auch gleich den restlichen Weg in einem Supersprint hinter mich bringen, um endlich in die ersehnte Sicherheit des Versammlungsraumes zu kommen. Auch wenn mich die anderen wahrscheinlich für bekloppt halten mussten, riss ich die Tür weit auf, schlüpfte durch den entstandenen schmalen Spalt und schmiss sie hinter mir wieder zu. Seufzend lehnte ich mich an diese und blickte direkt in vier weitere Augenpaare, die mich überrascht und verwundert ansahen. Ich wusste sie würden mich schief ansehen! Ein schiefes Grinsen legte sich auf meine Lippen und ich winkte zaghaft mit der Hand, um Guten Morgen mit dieser Geste zu sagen. „Morgen.“, quetschte ich irgendwie zwischen meinen Atemzügen heraus, die mir die Lungen mit notwendigen Sauerstoff vollsogen, nach diesem Sprint hatte ich das mehr als nur nötig. Mein Morgentraining im Dojo würde ich definitiv ausfallen lassen! „Was ist denn mit dir passiert, Naoji?“, fragte Orphelius aus der Runde und ich befahl meinen Muskeln innerlich sich endlich zu entspannen. „Habt ihr es denn noch nicht mitbekommen?“, stellte ich eine Gegenfrage, klang entsetzt zu gleich. Merkwürdige belegte Blicke wurden ausgetauscht. „Was mitbekommen?“, schaltete sich Edward ein, der von uns aber immer nur mit seinem Spitznamen „Ed“ angesprochen wurde, sein richtiger Name war ihm entschieden zu lang. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch. Bekamen diese Jungs denn überhaupt nichts mit? Unsere Schule stand kurz vor der totalen Apokalypse und die waren noch immer komplett ruhig, als würde es ein stinknormaler Tag sein, aber genau das war er nicht. Zumindest für mich! „Ja, habt ihr denn gar nichts mitbekommen?“, stotterte ich verunsichert. „Die ganze Schule steht auf dem Kopf! Die Schüler rennen durch die Gänge, als wäre der Leibhaftige hinter ihnen her und überall rennen diese komischen Monstereier umher!“, gruselige Vorstellung mal von einem solchen verfolgt zu werden, wenn der Spieß umgedreht wurde. Mir lief es bei der Vorstellung alleine kalt den Rücken herunter. Seltsame Blicke wurden unter den anderen Strahlkandidaten ausgetauscht, bis Ed sich nicht mehr halten konnte und laut anfing zu lachen. Melodisch, wie ein gestimmtes Klavier, sprangen die anderen mit ein, selbst bei dem sonst so ernsten Ludwig konnte ich genau sehen, wie sich seine Mundwinkel ganz leicht nach oben verzogen. Hatte ich irgendeinen Witz gemacht ohne es zu bemerken? Eigentlich nicht. Trotzig verschränkte ich die Arme vor der Brust, presste meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Ich fand die ganze Angelegenheit gar nicht lustig! Nach einer gefühlten Ewigkeit schienen das auch die anderen endlich zu bemerken. Abrupt endete das Lachen. Entschuldigend sahen mich alle an. „Entschuldige Naoji, wir wollten nicht lachen.“, klärte Orphelius die Situation auf, winkte mich mit einer Handbewegung näher. „Am besten wir erklären dir, was heute in unserem Land für ein Feiertag ist. Da dir dieses Fest unbekannt ist, gehen wir davon aus, dass es bei dir in Japan kein solches Fest gibt oder?“ Bestätigend nickte ich, trat näher an die Gruppe an, blieb unmittelbar am Rande des gebildeten Kreises aus Personen stehen. Diese Strahlanwärter waren alle unterschiedlich vom Charakter, unterschiedlicher konnten sie wirklich nicht sein. Und was das Fest anging…So eines wie hier gab es in meinem Heimatland nicht, ich stand total auf den Schlauch, was mir gar nicht gefiel. Wieder einmal zeigte sich, wie viel ich noch über dieses Land lernen konnte. Es gab jeden Tag etwas Neues zu entdecken, geheimnisvolles, was sich lohnte dafür zu kämpfen, sollte es irgendwann mal nötig sein. Ich machte mir da nicht viel vor. In meinem Land herrschte Krieg, ich bezweifelte keinen Moment, dass dieser Krieg nicht auch die anderen Länder befallen würde, sich durchfraß wie ätzende Säure und schließlich hier wüten würde. Es war nur eine Frage der Zeit. „Also, dann spitz mal deine Ohren.“, fing Orphelius an, ehe er zu einer langen Erklärung ansetzte, von der ich immer mehr überzeugt war, dass die alle in dieser Schule eine Schraube locker haben mussten, um diesen überdimensionalen Eiern hinter zu laufen. „Es ist eine lange Tradition in unserem Land für diese drei Tage unsere Arbeiten liegen zu lassen, keiner arbeitet oder geht zur Schule, sie haben frei. Jedes Jahr gibt es eine große Ostereiersuche, die in der ganzen Stadt veranstaltet wird. Wer am meisten Ostereier fängt, gewinnt. Wie du schon gesehen hast, wird es auch bei uns auf dem Campus gemacht, diejenigen, die an diesen Feierlichkeiten kein Interesse haben, sollten sich daher lieber an Orte begeben, die weniger besiedelt von den Schülern sind, wenn sie die drei Tage lebend hinter sich bringen wollen.“, schmunzelte der blondhaarige Junge und da ich diesen Ostereierwahn schon am eigenen Leben erfahren habe, glaubte ich ihm aufs Wort. Allein die Vorstellung von einem Haufen wildgewordener Schüler niedergetrampelt zu werden, war gruselig. „Diese Ostereiersuche wird nur gemacht, um Jesus Christus zu ehren, der für uns gekreuzigt, gestorben und wieder auferstanden ist. Das symbolisieren diese drei Tage, genauso wie die Gemeinschaft, die noch weiter zusammenschweißt durch diese Suche. Soweit verstanden?“, fragte er noch einmal nach, es war wirklich viel zu begreifen, besonders weil ich über Jesus Christus schon so viel gehört hatte und diese neuen Informationen über ihn, erst einmal in meinem Kopf in die richtige Schublade einordnen musste. „Ich glaube schon. Aber eines verstehe ich immer noch nicht.“, wandte ich ein, wurde neugierig bedacht. „Wie kann man so besessen von Schokolade sein?“ Wieder fielen sie alle ins Lachen und wollten sich gar nicht mehr davon erholen. War meine Frage denn so unnormal oder komisch gewesen? Eigentlich nicht, soweit ich das selbst beurteilen konnte, eben eine normale Frage. Brüderlich legte mir Ed seinen Arm um meine schmalen Schultern. Ich spürte deutlich das Zittern des Lachens von seinem Körper. Er fuhr sich durch die rote Haarmähne, wohl um sich selbst wieder einzukriegen, bevor er zum Sprechen ansetzte. „Du bist wirklich lustig Naoji. Unsere Schule besteht fast nur aus Schokoladensüchtigen Schülern, Ostern ist da noch harmlos, warte ab bis du den Valentinstag nächstes Jahr mitbekommst oder Weihnachten, da vergeht dir alles!“, schmunzelte er, klopfte mir kameradschaftlich auf die Schulter. Warum war in dieser Schule bloß jeder so…besonders? Ich kannte niemand, der vollkommen normal war, nur ich fiel mal wieder aus den Rahmen, was mich doch etwas bedrückte. Das laute Klatschen von aufeinander schlagenden Händen ließ mich aufsehen. Ludwig. „Hört auf mit dem Kinderkram, auch wenn momentan die Osterfeiertage sind, haben wir viel zu tun. Diese Arbeit macht sich nicht von alleine, also Abmarsch.“, herrisch, kalt, gelassen gesprochen wie immer. Er vermochte eine positive Stimmung in weniger als einer Minute unter den Gefrierpunkt fallen zu lassen, so wie auch jetzt. Man konnte die plötzliche unterkühlte Stimmung beinahe mit Händen fassen, aber Unrecht hatte er auf keinen Fall. Trotz Feiertage gab es immer genug in der Schule zu tun, sei es sich auf Prüfungen oder Projekte vorzubereiten oder ranghohe Personen aus der Adelsschicht sowie schlichte Bürgerklasse die Schule zu zeigen oder den Osterball fertig zu organisieren, der diese drei Festtage zum Ende hin abrundete und uns wieder auf den Boden der Tatsachen holte. Das hatte Ludwig für mich gerade erledigt. Einen Moment herrschte Stille in dem Versammlungsraum, bis sich alle mit einem herzzerreißenden Seufzen wieder an die anstehende Arbeit machten. Gerecht verteilten wir die Aufgaben, die es noch zu erledigen galt, bevor der Ball Übermorgen stattfinden konnte. Leider erwischte ich das Los den Ballsaal zu schmücken, dafür sollte ich ein paar Freiwillige finden, aber ich war davon überzeugt wenn ich Erika fragen würde, dass sie schon ein paar Mädels zusammenfinden würde, die uns halfen. Gesagt getan, so verabschiedeten wir uns alle voneinander, wünschten uns viel Erfolg und verließen den Raum. Mit Ludwig an meiner Seite schlug ich den Weg in den rechten Korridor ein, spähte aber immer noch in die anderen Richtungen, damit ich nicht wie heute Morgen einem gigantischen Osterei davonlaufen musste! Diese Erfahrung konnte ich mir noch einmal wirklich ersparen. Ludwig war noch nie der Typ Mensch, der viel redete, deswegen schwiegen wir zum größten Teil auf den Weg. Von der Seite beobachtete ich ihn unauffällig. Ich war erst wenige Monate hier und er war so freundlich gewesen, sich meiner anzunehmen, als ich als Austauschschüler hierher kam. Er war zwar nicht der freundlichste Schüler, den es hier aus der Rosenstolzschule gab, aber er war gerecht, diszipliniert, stolz über die Maßen und hatte wirklich ein gutes Herz, einige mussten einfach zwei Mal hinsehen, um es zu sehen. Schon oft hatte er mir Dinge erklärt, Gebräuche, die ich in diesem merkwürdigen Land nicht verstand, mir Rat gegeben, wenn ich welchen brauchte. Ja, ich konnte wohl mit reinem Gewissen behaupten, dass er mein bester Freund auf dieser Akademie war und ich war froh, ihn an meiner Seite zu wissen. Ohne ihn hätte ich wohl nicht einmal den ersten Tag hier überstanden. Der Korridor teilte sich auf. Ich musste in den linken Trakt, Ludwig in den rechten. Mit einem höflichen Lächeln verabschiedete ich mich von ihm, zumindest wollte ich das, als er einfach meine freie Hand packte, sie aufhielt und etwas aus seiner Hand hinein bettete. „Wir sehen uns dann später Naoji.“, war die unterkühlte, abweisende Aussage, während er sich umwandte und den rechten Gang entlang eilte, als hätte er es plötzlich verdammt eilig von mir wegzukommen. Manchmal verstand ich ihn nicht, obwohl, ich glaubte das tat keiner, wenn ich so weiter darüber nachdachte. Mit hochgezogenen Augenbrauen untersuchte ich das Objekt, welches nun offen in meiner Handfläche lag. Was hatte er denn damit bezwecken wollen? Ein kleines, lilafarbene bemaltes Osterei lag in meiner offenen Handfläche, die bedeckt mit meinen weißen Handschuhen war, die ich nie abzulegen pflegte, es sei denn ich war in meinen eigenen Räumen. Frech blitzte mir das Ei entgegen, als wüsste es mehr als ich. Eine schöne, elegant aussehende, weiße Rose prangte auf der Oberfläche. Mit einem Schmunzeln brach ich ein kleines Stück der Delikatesse ab und steckte es mir in den Mund. Ein süßer Geschmack breitete sich auf meinem Mund aus, der mich verzückt seufzen ließ. „Mhm…lecker Schokolade.“ Jetzt wurde mir allmählich klar, warum alle so besessen von Schokolade waren. Sie schmeckte wirklich…gut. Aber süchtig würde ich davon trotzdem nicht werden, versprach ich mir im Stillen, während ich mich daran machte, das arme Ei weiter zu verputzen. Leise pfeifend spazierte ich den Korridor weiter. Vielleicht würde ich später rein aus wissenschaftlichem Interesse doch noch mal nach einem der gigantischen Monstereier Ausschau halten…im geheimen versteht sich. One-Shot Ende So^^ Das war es auch schon wieder von meiner Seite aus, ich hoffe der One-Shot hat euch gefallen^^ Ich habe jetzt beschlossen zu dieser Geschichte immer mal wieder zwischendurch einen One-Shot hochladen, alle unterschiedlich und nichts miteinander zu tun habend^^ Dann wünsche ich euch weiterhin viel Spaß beim Lesen, allgemein bei Mexx, haltet die Ohren steif, lasst euch nicht unterkriegen^^ Lesemaus Kapitel 3: Weihnachts-One-Shot ------------------------------ Halli hallo^^ ich hoffe ihr hattet alle ein schönes Weihnachtsfest^^ Zu diesem Anlass habe ich einen weiteren One-Shot meines Lieblingspairings von "Meine Liebe" verfasst, der noch niegelnagel neu ist, im Gegensatz zu den zwei vorherigen, denn die waren in meinen Unterlagen verstaubt^^° Dann wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und schon mal einen schönen Rutsch ins neue Jahr^^ (nicht wortwörtlich nehmen) Liebe Grüße Lesemaus16 *************************************************************************** Die Schneekugel (NaojixLudwig) „Nun mach es schon auf.“, schmunzelte Ludwig und sah den Jüngeren mit einem amüsierten Funkeln in den Augen an, als dieser das quadratische Päckchen zögerlich und überaus misstrauisch in die bleiche, feingliedrige Hand nahm. Sie waren unter sich, nachdem sie es endlich geschafft hatten ihre Freunde abzuhängen, die ihnen den ganzen Morgen schon mit fröhlichem Getuschel über Weihnachtslieder, Plätzchen und dem Christkind aufgelauert hatten, um Naoji aus seiner Schüchternheit und Reserviertheit zu holen und Ludwig ebenfalls mit dem alle Jahre wieder neuentfachten Weihnachtsfieber anzustecken. Mit, Gott sei Dank, mäßigem Erfolg, da die beiden jungen Männer wirklich erst glücklich waren, als sie unter sein konnten. Viele ihrer Freunde vermuteten bereits, dass etwas zwischen ihnen lief, besonders die anderen Strahlanwärter, mit denen sie jeden Tag zu tun hatten. Ludwig hatte durchaus nichts dagegen ihre Beziehung öffentlich zu machen, sein Vater, selbst wenn er ihm drohen sollte zu enterben, war kein wirklicher Schrecken für den Lilahaarigen. Ganz anders jedoch war es bei Naoji. Dadurch, dass der junge Mann bereits seit fast zwei Jahren von seiner Heimat getrennt war, machte ihm diese Tatsache mehr zu schaffen, sollte diese durchaus intime Information nach Japan gelangen. Dem Bogenschützen ging seine Familie über alles und er wollt das bestmöglichste für sie tun, um die politische Lage in Japan geradezubiegen, eine offensichtliche Affäre, noch dazu mit einem Jungen, fiel definitiv nicht in dieses Raster seiner Entscheidungen. Ludwig brachte dieser Entscheidung Verständnis gegenüber, da er wusste, wie es um das Heimatland seines jüngeren Liebhabers stand, auch wenn ihm der Gedanke schmerzte, ihre Beziehung geheim halten zu müssen, so war es doch fast lebensnotwendig für den Japaner. Diesen Wunsch respektierte er und würde auch keine Gegenmaßnahmen einleiten, bis Naoji ihm das Gegenteil mitteilte. Bis dahin musste er sich damit begnügen, den Jüngeren ab und an in eine finstere Ecke zu ziehen und dort über ihn herzufallen oder so wie jetzt, wenn sie alleine in Ludwigs Räumen waren. „Ich dachte wir hatten gesagt, dass wir uns nichts schenken!“, beschwerte sich der Braunäugige mit beleidigter Stimme, da er nun kein Geschenk für den Älteren hatte. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Ludwigs sonst so ernsten Zügen. „Das stimmt, so hatten wir es besprochen, aber sieh es nicht als Geschenk, sondern als eine Erinnerung an.“, beschwichtigte der Lilahaarige mit einer besonderen Stimmlage, von der er genau wusste, dass Naoji ihm diesen Wunsch nicht abschlagen konnte. Mit verengten Augen betrachtete Naoji Ludwig, der genau um die Wirkung dieser Stimmlage bei dem Jüngeren wusste. „Das ist unfair!“, murrte der Japaner unglücklich und gab schließlich auf. Leicht schwenkte er das Päckchen in seinen Händen, aber es ertönte kein Geräusch. Also konnte das ihn grünes Geschenkpapier verpackte Päckchen schon mal nicht mit Süßigkeiten oder irgendeinem Kleinkram versehen sein. Naoji mochte Weihnachten, keine Frage, aber Süßigkeiten und Kleinkram bekam er auch von seinen anderen Freunden, die da nicht besonders erfinderisch waren, daher glaubte er zumindest bei Ludwig, dass dieser sich ernsthafte Gedanken gemacht haben musste, besonders wenn er den von dem jungen Mann zuletzt gesprochenen Satz hinzufügte, der von der Erinnerung sprach. Naoji hatte viel davon. Gute, aber auch sehr schlechte, die er um alles in der Welt lieber vergessen würde, die aber zu seinem Wesen und Charakter gehörte. Wären diese schlimmen Ereignisse nicht passiert, wäre er wahrscheinlich niemals an der Rosenstolz und unter Ludwigs Händen gelandet…und hätte sich nie verliebt. Kurz wollten seine Finger zittern, als er diese nach der filigranen Schleife ausstreckte. Er schalt sich innerlich einen Narren, so aufgeregt zu sein und konzentrierte sich wieder mit gerunzelter Stirn. Mit einem kaum wahrnehmbaren Geräusch fiel die kunstvolle Schleife zu Boden, wo sie ohne einen weiteren Hauch ruhig lieben blieb. Vorsichtig entfernte Naoji das Geschenkpapier, als würde er gerade einen Frosch sezieren, der unter seinen Händen mit zu viel Kraft zerbrechen könnte. Das grüne Papier fand ebenfalls ohne ein Geräusch von sich zu geben, den Weg auf den Boden. Nun hielt der junge Mann einen kleinen Karton in der Hand, der ihm immer noch keinen Hinweis auf den Inhalt gab. Darum wurde auch dieser schnell geöffnet… …Überrascht schnappte Naoji nach Luft, als er eine kunstvoll verzierte Schneekugel in Händen hielt. Allein diese Tatsache hätte ihn nicht erstaunt, schließlich gab es in Japan diese Art in Hülle und Fülle zur Zeit des Christkindes, aber diese Schneekugel musste eine Sonderanfertigung sein! Ein kleines, typisch japanisches Haus war darin abgebildet. Ein gut behüteter Steingarten mit einer kleinen Brücke war in der Mitte des Hauses platziert, genau wie es Tradition war, aber das Beeindruckenste waren die fast naturechten zwei Personen, die zusammen auf der Brücke standen und in den Himmel schauten. Hätte der Bogenschütze nicht gewusst, dass Ludwig direkt ihm gegenüber saß, wäre in ihm der Gedanke gekommen, dass sich dieser in diese Schneekugel transferiert hatte. Mit offenem Mund, eindeutig Zeichen seiner Erstaunung, drehte er sich zu Ludwig um, der ihm hoffentlich eine Erklärung darauf geben konnte. Ein zärtlicher Blick traf ihn, gefolgt von einem sanften Streicheln auf seiner Wange. „Aber…wie?“, stotterte Naoji unbeholfen, dem einfach die Worte vor Glück fehlten. Dieses Geschenk sagte nicht nur mehr als tausend Worte, die Erinnerung ihn diesem war unverkennbar. „Ich reise gerne.“, gestand Ludwig, dem es warm ums Herz wurde, diese offene Regung von Zuneigung in den Zügen des Jüngeren sehen zu können. „Und ich wollte dein Land schon immer einmal besuchen. Es hat eine vielseitige Kultur, alteingesessene Traditionen und einen erstaunlichen Blick für das Schöne. Ganz davon zu schweigen, dass es für seine Familie einsteht, egal welche Schwierigkeiten auf sie zukommen.“, erläuterte Ludwig in sinnvoll zusammenhängenden Sätzen, als würde er über das diplomatische Geschick von Nacktschnecken reden. Keiner würde aus diesen Worten heraus erkennen, dass Ludwig nicht vor hatte allein zu reisen, sondern mit ihm. Mit Naoji, der sein Glück kaum fassen konnte. „Du kommst also mit mir nach Japan, wenn der Krieg vorbei ist?“, fragte der Braunäugige wie betäubt, weil er immer noch glaubte, dass sich das alles um einen seiner vielen Träume handelte. Bestätigend nickte Ludwig. „Ja, ich werde mit dir gehen.“ Im nächsten Moment hatte er einen befreit auflachenden Strahlanwärter um seinen Hals hängen, der ihm das wunderbare Gefühl gab, am Leben zu sein. * * * Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)