Du bist das Objekt meiner Begierde von LisaEgoismus (und ich weiß, dass du mich auch willst) ================================================================================ Kapitel 1: Bittersweet Romance? ------------------------------- Kennt ihr das Gefühl? Ihr wusstet genau, jemand steht auf euch, aber zugeben wollte er es nicht… Genau das passierte mir… Es war ein Sommertag wie jeder andere. Die Sonne knallte unerbittlich auf uns arme Schüler, die sich auf dem Pausenhof einen abschwitzten. Doch die Lehrer interessierte es einfach nicht. Die standen im kühlen Altbau und beobachteten uns von dort aus. Im Winter war es die gleiche Scheiße. Da behaupte noch mal jemand, dass in Deutschland Gleichberechtigung herrschte! „Ich will nicht meeeehr…! Rette mich…“, meine beste Freundin ließ verzweifelt ihren Kopf auf meine Schulter fallen, „Hast du noch was zu trinken?“ Ich lächelte sie aufmunternd an: „Komm, lieber schwitze ich, als Eis am Stil zu sein! Hier, kannst du ruhig austrinken. Ich hol mir dann was im Schulclub.“ Dabei hielt ich ihr meine Wasserflasche hin, wo noch ein bisschen drin war. „Boah, danke! Du bist die Beste!“, sie setzte die Flasche an und trank im raschen Tempo alles aus, „Ihhh, lauwarmes Wasser ist auch nicht das Beste…, aber immer noch besser als gar nichts. Hey! Der guckt dich schon wieder an!“ Mit einen `dezenten` Kopfnicken deutete sie in eine Ecke des Schulhofs: „Ich glaub, der mag dich!“ Ich drehte mich um und blickte den Jungen im schwarz-blauen T-Shirt lächelnd an. Er erwiderte mein Lächeln zaghaft, schaute aber sofort zu Boden. So ging es schon eine ganze halbe Woche. Also ab dem Zeitpunkt nach den Sommerferien, wo er in unsere Klasse kam. Irgendwo war er ja Zucker pur! „Hach~! Ich wette, ihr werdet noch das Traumpaar!“, meine Beste sah –im Übrigen, hieß sie Mila- schmachtend an, „Du hast ja sooo ein Glück. Ich möchte auch so einen zuckersüßen Verehrer haben…“ Ich drehte mich wieder zu ihr und lachte ein wenig: „Kannst dir ja einen von den anderen nehmen!“ „Ihh! Nee! Ich dachte du hast mich lieb!“, sie verdrehte angewidert die Augen, „Lieber guck ich euch bei eurer Romanze zu.“ „Nun hör schon auf! Zwischen uns läuft rein gar nichts! Im Übrigen dürfen wir rein“, ich zupfte an ihrem Top, „Komm schon, ich will nicht zum Spiegelei werden!“ „Und ich will nicht mit den anderen im Türrahmen quetschen!“, wo sie Recht hatte, hatte sie Recht. Die ganzen kleinen Kinder waren sofort zum Eingang gerannt und nun kamen sie kaum rein, weil alle aufs Mal rein wollten. So viel Blödheit musste doch wehtun… oder? Die Ältesten zu sein, war manchmal auch etwas nachteilhaft. Man überlegte den ganzen tag. War man selbst auch mal so klein? War man selbst auch mal so laut und stürmisch? War man selbst auch mal unausstehlich und so bescheuert? Und hatten sich die damaligen 10. Klässler auch so ne Platte gemacht? Langsam lichtete sich der Stau und wir waren schon was am Eingang. Hinter uns war die Jungengruppe aus unserer Klasse. Unter anderem auch Paul, der mich offensichtlich nicht schlecht fand. Kein Wunder. Wer konnte mir auch schon widerstehen? Jedoch fand uns nicht jeder so unwiderstehlich. Die Jungs drängelten sich im letzten Moment an uns vorbei uns stürmten ins Gebäude. „Die sollte man einen Benimmkurs schicken!“, Mila sah mich kopfschüttelnd an, „So was…, also ne!“ „Ladys first…“, Paul stand auf einmal neben uns und hielt die Eingangstür auf. Mila grinste mich an und ging als drittletztes ins kühle Gebäude. „Danke Hübscher…“, ich lächelte ihn verführerisch an und strich ihm über die Brust, ehe ich dann meiner Besten und Liebsten folgte. Also spätestens jetzt müsste er wie Wachs in meinen Händen sein… „Bittersweet Romance…“, sie hakte sich bei mir ein und zog mich in Richtung Mädchentoilette. „Komm, hör auf. Noch liegt er mir nicht zu Füßen!“, wir bogen zu den Toiletten ein, wo anscheinend Versammlung war, „Oh, hai!“ Wir erblickten zwei Freundinnen von uns und gaben ihnen ein Küsschen. Immer das Gleiche… „Guck mal wer dort sitzt…“, wir gingen ins Klassenzimmer und Mila deutete grinsender weise auf Paul. Ich verdrehte grinsend die Augen: „Und wenn schon! Er ist nichts weiter als ein Objekt der Begierde, welches ich will und welches ich auch bekomme“ „Achso, na wenn`s nicht mehr ist…“, sie tat so, als ob es das selbstverständlichste der Welt wäre. Und genau wegen so was liebte ich sie… Wir gingen an den Mädels unserer Klasse vorbei, von denen wir gleich wieder wundervolle Blicke bekamen. Nur was konnten wir dafür, wenn wir an denen vorbei mussten? Unsere Klassenlehrerin hatte den Sitzplan festgelegt und Mila und ich hatten das Glück ganz hinten am Fenster zu sitzen. Bei den Mädels hatten wir eh das Image: `Arrogante und selbstverliebte Emo-Tussen` Daran gab`s auch nichts zu rütteln. Nur wie kamen die drauf? Machten wir so einen Eindruck…? „Der scheint sich ja gar nicht konzentrieren zu können!“, Mila stupste mich in die Seite und deutete zu Paul, der in der Wandreihe ganz hinten saß. „Warum?“, da wir gerade Gemeinschaftskunde hatten, und die Lehrerin eh kein Durchsetzungsvermögen hatte, konnten wir in aller Ruhe reden. Außerdem redeten alle. Statt Politik wurden halt die neuen Schuhe unserer beliebtesten Mitschülerin zum Hauptthema. Wie gut die doch aussahen… und jede wollte auch so welche… Schlimm. Da gab es doch wesentlich Interessanteres zum Reden… „Der schreibt ein Wort in sein Heft, guckt dann aber sofort wieder zu dir. Süß…“, wieder blickte sie mich mit diesem schmachtendem Blick an. Mama? Hilfe… „Hm…, wenn es ihn Spaß macht…“, ich grinste Mila an, schenkte Paul aber keinerlei Aufmerksamkeit. Wie sagte meine Oma immer so schön? `Fangen, Zappeln lassen, Fangen, Zappeln lassen und das so lange, bis er dir seine Liebe gesteht`. Viele verstanden diese Taktik nicht, ich schon. Und ich liebte sie. Es sollte ja niemand glauben, dass mich jemand so einfach bekam. Ich war schließlich Luxusklasse. „So, es reicht!“, Frau Urselmann schmiss ihr Buch mit voller Wucht auf den Boden, „Ich lass mir doch von euch nicht auf der Nase rumtanzen! Ich teile euch in Partnerarbeit ein! Ihr löst im Buch die Aufgaben drei und fünf auf der Seite elf. Das gebt ihr nach 15 Minuten auf Zensur ab!“ Die Alleinsitzenden setzten sich sofort zu ihren Leuten, so dass jeder dann mit der besten Freundin oder dem besten Freund zusammen saß. „Ihr habt mich nicht ganz verstanden“, mit einem fiesen Grinsen hob sie ihr Buch auf und blickte siegessicher in die Klasse, „Ich teile euch euren Partner zu!“ Geschockte Blicke gingen in der Klasse herum. Jeder wusste nur zu gut, dass sie die ungewöhnlichsten Kombinationen hatte. So mussten Leute zusammenarbeiten, die sich hassten. „Also Lisa mit Alex, Steffi mit Sandra,…“, sie legte auch schon los alle einzuteilen. Von den meisten kam erstmal ein `Oh Gott` oder `Ihhh`. „So, und die Übriggebliebenen, also Alice und Paul, bitte. Setzt euch zu eurem Partner!“, hatte ich mich verhört? Unsicher blickte ich zu Mila, die mich freudestrahlend ansah: „Du Glückspilz!“ Damit verschwand sie dann auch zu ihrem Partner, zumindest machte sie die Anstalten. Sie ging zu Paul und deutete auf mich, dann formte sie mit ihren Fingern ein Herz. Mir klappte die Kinnlade runter. Das war doch nicht ihr Ernst! Paul sah sie verdutzt an, lächelte mich dann aber schüchtern an. Na das konnte ja was werden. Seufzend begab ich mich zu ihm an den Platz. Stillschweigend lösten wir getrennt von einander die Aufgaben und somit sparten wir die Zeit des Redens ein. Am Ende hatten wir also noch 5 Minuten Zeit bis zur Abgabe. Das war zum kotzen! Da musste ich nun noch ganze 5 Minuten neben dem sitzen! Und 5 Minuten konnten ziemlich lang sein. Ich könnte ja irgendwas sagen, nur was? Wenn ich mit einem Objekt der Begierde allein war, war ich meistens total anders, als wenn ich meine Mila dabei hatte. Nach fühlbaren 3 Stunden unterbrach er das Schweigen: „Magst du mich? Also sehr?“ Ach du Kaqqe. Ich schluckte und musste überlegen. Sollte ich jetzt die Wahrheit, also `ja`, sagen oder lügen? Nur wenn ich `ja` sagte, dann dachte er doch, ich wäre hinter dem her. Der sollte aber hinter mir her sein! „Nö“, gab ich so trocken wie möglich von mir. Ich sollte mir jetzt echt nichts anmerken lassen. „Gut. Ich dich auch nicht“, etwas verwundert blickte ich ihn an. Was sollten dann dem seine Blicke und so? „Ok, gebt eure Zettel ab“, zum Glück unterbrach Frau Urselmann diese Stimmung, „Legt die Blätter hier vorn auf den Schreibtisch“ „Bitte. Nimm das mit vor“, Paul reichte mir sein Blatt. Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn skeptisch an: „Sonst noch was?!“ Ich würdigte ihm keinen Blick mehr und bewegte meinen zarten Arsch nach vorn. Was war das denn bitte für ein Arschloch? Sollte der doch seinen Krempel selbst nach vorn katapultieren. Ich ging zurück zu meinem alten Platz, wo Mila schon wartete: „Was ist los? Wirkst sauer…“ „Das ist so ein Arsch!“, frustriert ließ ich mich auf meinen Platz fallen, „Was bildet der sich denn ein? Bin ich sein Dienstmädchen?“ „Ach echt? Und was hast du gemacht?“, Mila sah mich skeptisch an. „Nichts!“, in diesem Moment klingelte es Gott sei Dank und alle stürmten bereits aus dem Gebäude, da wir die letzte Stunde hinter uns hatten,. „Ach? Sicher das du ihn nicht beleidigt hast oder so?“ „Nö“, ich stellte meinen Stuhl hoch und ging vor zur Tafel, da ich Tafeldienst hatte, „Wartest du?“ „Jep“, sie nickte, „So, und über was habt ihr geredet?“ Ich machte den Schwamm nass und mein Blick viel in den Raum, um sicher zu gehen, das niemand mehr drin war. Seufzend begann ich die voll geschriebene Tafel abzuwischen: „Er hat mich gefragt, ob ich ihn mag, also sehr halt. Und da hab `nö` gesagt. Da meinte er, dass er mich auch nicht mag. Und dann verlangt dieses faule Arschloch doch ernsthaft, das ich seinen Zettel mit vornehme!“ Eine Zeit lang kam gar nichts von ihr. Beunruhigt blickte ich sie an. Was hatte sie denn? „Also ich wäre auch beleidigt, wenn du erst die ganze Zeit mit mir flirtest und dann einfach sagst, das du mich nicht magst. Und damit er nicht als Trottel dasteht, hat er auch gesagt, dass er dich ne mag. So würde ich das definieren. Klingt doch ganz logisch, oder?“, also manchmal wunderte ich mich wirklich, wo sie so viel Gehirn hernahm. Aber ich musste zugeben, dass das alles ziemlich logisch klang. „Hm, ja, schon…“, ich ging zum Waschbecken und spülte den Schwamm aus. Weshalb mussten Lehrer auch nur so viel Farbe benutzen. Im Endeffekt stand doch bei den Schülern dann eh alles in blau da. „Und warum hast du `nö` gesagt. Ich meine, oder ich denke, du magst ihn?!“, ein etwas sehr verwirrter Blick ihrerseits traf mich. War das etwa nicht nachvollziehbar? Ich ging wieder zur Tafel und wischte die andere Hälfte ab: „Überleg mal. Wenn ich die Wahrheit gesagt hätte, würde ich als die Blöde dastehen, die dem hinterher rennt. Ist das mein Niveau? Ne! Die Jungs müssen mir hinterher rennen. Verstehst du?“ „Kein Wunder das dich die Mädels in unsrer Klasse als eingebildet ansehen. Manchmal kommst du wirklich so rüber“, sie musste ein wenig lachen, „Gott sei Dank weiß ich, dass du nicht so bist!“ „Tzja. Erst wer mich auch im eingebildeten Zustand mag, hat es verdient mein wahres Ich kennen zu lernen“, ich streckte ihr die Zunge raus. Sie schnappte sich ihre Tasche und grinste mich an: „Selbst das klang arrogant. Ich geh schon mal aufs Klo. Kommst du dann nach?“ Ich nickte, dann rannte sie auch schon aus dem Zimmer. Dabei war ich mir doch so sicher, dass er etwas von mir wollte! Oder hatte mich mein Menschenverstand so im Stich gelassen?! „So ist das also…“, ich vernahm eine nur zu gute bekannte Stimme. Ich erschrak als ich dann noch Paul im Türrahmen stehen sah. „Du bist wirklich ein bisschen eingebildet, aber auch unglaublich süß“, er kam auf mich zu und küsste mich auf meine Hand, „Nur äußerst bedauerlich, das ich es auch nicht mag, jemanden hinterher zu rennen“ „Hm“, ich schnappte mir meine Schultasche und ging an ihm vorbei zur Tür, „Dann haben wir ein Problem. Bis morgen. Bye“. Damit verschwand ich aus dem Raum und ging zur Toilette, die gleich auf diesem Gang war. Zusammen mit Mila befand ich mich auf dem Heimweg, als mein Handy lospiepte. „Was ist?“, sie sah mich gespannt an. „Eine SMS von einer Nummer die ich nicht kenne“, ich öffnete die Nachricht. Ich geb es erst zu, wenn du es zugibst, Prinzessin Ich lächelte. „Na da werden wir ja mal sehen, wer mehr Ausdauer hat…“, ich grinste mein Handy an. Von Mila kam bloß ein verwirrtes „Hä?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)