Even if I were gay... von LadyNymeria (I would never fall in love with you (?)) ================================================================================ Kapitel 3: Kussakrobaten ------------------------ Danke für die Kommis und die Favos <(^.^< Viel Spaß beim Lesen!>^.^)> Kapitel 3 Nach drei Stunden war das Training zwar schon zu Ende und die anderen Slytherins des Teams waren auch alle schon gegangen, aber Draco flog immer noch über das Feld und machte keine Anstalten so schnell, damit aufzuhören. Nach den drei Stunden kam Harry wieder zum Feld, wie Draco es ihm gesagt hatte. Anfangs war er stinksauer gewesen, dass Draco ihn schon herbestellt hatte und dann nicht mal kam. Als er ihn dann aber auf dem Feld sah, wie er dem Schnatz hinterher jagte, ihn fing, wieder losließ und dann erneut die Verfolgung aufnahm, stellte er fest, dass er Draco, auf dem Spielfeld, nie als wirkliche Konkurrenz wahrgenommen hatte. Harry war nun mal der bessere Sucher von Beiden, da konnte niemand dran rütteln. Aber dafür trainierte Draco mit so einer Verbissenheit und wie ihm schien auch Freude, die Harry bei sich schon lange nicht mehr erlebt hatte. Harry konnte sich nicht mal mehr daran erinnern, wann er zuletzt mit Leib und Seele beim Training gewesen war. Aus diesem Grund unterbrach er Draco auch nicht und sah einfach weiter zu. Draco war inzwischen doch ziemlich erschöpft, aber er wollte nicht aufgeben, noch nicht. Er musste den Schnatz fangen, also legte er noch etwas an Tempo zu. Der Schnatz flog genau vor ihm her, eine Armlänge entfernt, aber kilometerweit über dem Boden. Er streckte einen Arm aus, mit dem anderen hielt er seinen Besen weiter gerade, doch noch immer bekam er den Schnatz nicht zu packen. Es fehlten nur wenige Millimeter, da verschwand der Schnatz einfach aus seiner Sicht. Draco wusste auch warum und setzte zum Sturzflug an. Es dauerte auch nicht lange, da hatte er den Schnatz soweit eingeholt, als dasselbe Spiel von vorne begann. Doch dieses Mal schaffte er es und hielt den Schnatz in seiner Hand. Dummerweise schaffte er es nicht mehr, seinen Besen noch umzulenken, um den Aufprall auf dem Boden zu verhindern. Er konnte ihn lediglich soweit abbremsen, dass ihm keine schweren Verletzungen drohten. Hart prallte er auf dem Boden auf und rollte ein Stück weiter, bis er auf dem Rücken lag und, einfach so, liegen blieb. Glücklich, aber erschöpft, besah er sich die kleine goldene Kugel in seinen Händen. Wenn das im Spiel gegen Gryffindor auch nur einmal so gut laufen könnte, wäre Draco schon zufrieden, wenn auch nur im Stillen für sich. Offen konnte er sich natürlich nicht mit nur einem Sieg zufrieden geben. „Hey, das war beeindruckend eben..“ Erstaunt richtete Draco seinen Blick auf Harry, der nun neben ihm stand und auf ihn herabsah. Schnaubend richtete er sich auf, damit er wieder mit Harry auf einer Höhe war. Dass das Kompliment ernst gemeint war, glaubte er auch nicht, aber er sparte es sich, etwas Bissiges darauf zu erwidern. Stattdessen klopfte er sich nur den Dreck von den Klamotten und ging wortlos zu der Kiste, in der bereits die Klatscher und der Quaffel verstaut waren, um auch den Schnatz wieder ordentlich weg zu packen. „Was ist? Bist du etwa beleidigt, weil ich dir ein Kompliment gemacht habe?“, fragte Harry belustigt und half ihm, die Kiste zu verstauen. „Ich bin niemals beleidigt und ich glaube dir nicht. Was machst du überhaupt hier?“ „Du hast gesagt, dass ich in drei Stunden wieder kommen sollte. Wir haben noch nicht alles geklärt, du erinnerst dich?“ Tatsächlich hatte Draco es total vergessen, was er allerdings nicht zugab. Das brauchte er aber auch nicht, da es Harry ohnehin klar war, dass der Blonde es vergessen hatte. Aber das war auch nicht so wichtig, schließlich hatten sie jetzt Anderes zu tun: und zwar ihre Problembewältigung. Davon schien Draco aber nicht sehr viel zu halten, denn er ging schon wieder, ohne auf Harry zu warten oder überhaupt zu reagieren, weiter in die Richtung der Umkleideräume, um die muffigen Sportklamotten loszuwerden und um zu duschen. Das könnte er natürlich auch im Schloss machen, aber dafür war ihm der Weg zu lang und er selbst zu verschwitzt. „Hättest du mal die Freundlichkeit auf mich zu warten?“ „Nein, habe ich nicht.“ Harry hatte Draco schnell eingeholt und trottete neben ihm her. Er kam sogar mit in die Umkleide, wofür er nun einen schrägen Blick, seitens des Slytherins, bekam. Allerdings verstand Harry nicht, was sein Problem war, als der andere, nach einigen Minuten noch nicht angefangen hatte, sich umzuziehen. Also sah er Draco nur fragend an und machte eine auffordernde Handbewegung. „Du willst allen Ernstes hier bleiben, während ich dusche und mich umziehe?“ „Stell dich nicht an, wie ein Mädchen. Ich glaube nicht, dass du etwas hast, was ich nicht auch habe.“ „Darum geht’s gar nicht. Ich will nicht, dass du hier bist. Es wird nicht lange dauern, also warte die Zeit draußen.“ Es hatte fast schon einen bittenden Klang, darum ging Harry auch und wartete vor der Umkleide. Verstehen konnte er das Verhalten zwar nicht, aber er würde vorläufig auch nicht weiter nachfragen. Tatsächlich dauerte es nicht lange, da stand Draco schon in frischer Kleidung und vom Duschen noch nassen Haaren, neben ihm. Die Schmutzwäsche trug er in einer Tasche bei sich ,die er nachher den Hauselfen zum Waschen geben würde. „Und?“ „Was und? Willst du den Wetterbericht aus der Dusche? Anhaltend kühl mit vereinzelten Schauern.“ „Du findest dich echt wahnsinnig komisch, oder? Ich wollte wissen, ob wir jetzt endlich mal mit unserem Problem weiter kommen können.“, wollte Harry, jetzt doch langsam schlecht gelaunt, erfahren. Dass Draco sich für was Besonderes hielt, war ja bei weitem kein Geheimnis. Aber, dass er es immer, zu jeder Tages und Nachtzeit, raushängen lassen musste, wurde selbst Harry, bei aller Geduld, zu viel. „Nein, ich finde mich hinreißend. Und ich möchte dich nur nochmal darauf aufmerksam machen, dass wir unser Problem dir zu verdanken haben.“ „Ja, ich weiß, Malfoy. Daran erinnerst du mich bei jeder Gelegenheit. Soll ich mich jetzt etwa entschuldigen? Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um einen auf Zicke zu machen!“, fuhr Harry Draco an, besann sich dann aber schnell wieder eines Besseren und murmelte eine Entschuldigung, für die erneute Beleidigung. Er wollte Draco nicht wieder anbetteln wollen, damit er ihm weiter half. „Soll ich mich etwa bedanken? Lassen wir das. Also, dir ging es jetzt um die Begrüßung, richtig?“ Harry nickte und war froh, dass Draco nicht eingeschnappt war. Langsam ging er neben ihm her, auf dem Weg zurück zum Schloss. „Darf ich fragen, wo genau du jetzt das Problem siehst?“ Draco wirkte ehrlich irritiert, da er ausnahmsweise wirklich ratlos war. Man konnte ihm sogar deutlich ansehen, dass er keine Ahnung zu haben schien, was Harry wiederum sehr komisch fand und sich stark anstrengen musste, nicht breit zu grinsen oder ihn sogar auszulachen. „Naja, wie begrüßen sich Paare normalerweise? Garantiert nicht mit einem Handschlag.“ „Ich würde dich gerne schlagen.“ „Das glaub ich dir sogar sofort. Jetzt aber mal ernsthaft: Wie sollen wir das machen?“ Draco guckte immer noch so, als hätte er von nichts eine Ahnung, was sogar in gewissem Maße zutraf. Er verstand einfach nicht, wo denn genau das Problem lag. „Wie sollen wir das denn schon großartig anstellen? So, wie man das eben macht. Wir küssen uns kurz und fertig. Aber ich bin dafür, dass wir das so oft wie möglich vermeiden. Ansonsten können wir uns ja einfach umarmen und wenn es sein muss ein Kuss auf die Wange.“ „Das klingt…gut…fast zumindest.“ „Aber…“ Oh nein. Wollte Draco ihm jetzt tatsächlich die Bedingung bzw. die Gegenleistung verkünden? Darauf war Harry nicht vorbereitet! Er konnte und wollte sich gar nicht ausmalen, was es wohl sein könnte. Er atmete tief durch und wartete darauf, dass der Blonde weitersprach. „Du musst vernünftig küssen lernen oder aber, dir mehr Mühe geben.“ Ok…damit hatte er jetzt nicht gerechnet. Beschuldigte Malfoy ihn etwa gerade, ein schlechter Küsser zu sein? Was erlaubte der sich eigentlich? Mal wieder! „Bitte?!“ Mehr brachte Harry im Moment nicht zustande. Er war viel zu entsetzt über das, was Malfoy ihm gesagt hatte. Es schockte ihn sogar so sehr, dass er stehen blieb. Draco hatte erst gar nicht mitbekommen, dass Harry stehen geblieben war. Er hatte nicht mal gehört, dass er ehrlich fassungslos war, weshalb er ihn nur verständnislos ansah. „Du findest allen Ernstes, dass ich ein schlechter Küsser bin?“ „Du küsst immer so? Ich meine SO?“ „…“ „Oh, na das ist ja perfekt. Das Leben bestraft mich nicht nur damit, dass ich einen ‚Freund‘ haben muss, nein, es muss auch noch einer sein, der nicht küssen kann!“ „Schrei das doch nicht so laut rum…“, meinte Harry nur kleinlaut und sah peinlich berührt weg. „Soll heißen, du weißt, dass du schlecht küsst?“ „Naja, ich hab mir sowas gedacht.“ Malfoys Blick nach zu urteilen, schrie das jetzt nach einer Erklärung, aber Harry wollte eigentlich diesen Teil seines Lebens geheim halten. Zumindest soweit, dass Malfoy es nicht herausbekam, da ihm die Sache ohnehin unwahrscheinlich peinlich war. Aber da Malfoy wohl kein Erbarmen haben würde, seufzte er einmal tief, bevor er erzählte. „Wie soll ich es sagen? Wenn ich was mit einem Mädchen hatte, ist meist nicht mehr sehr viel passiert. Die Kussphase war auch schnell vorbei und sofern ich mich erinnere, dann ist auch nur im stark angetrunkenen Zustand was passiert.“ Draco konnte nicht glauben, was er da hörte. Na immerhin war Harry nicht ungeküsst, oder überhaupt unerfahren. Allerdings war das nur ein kleiner Trost, da er ja absolut keine Ahnung zu haben schien. Ein wiederholtes Mal nachfragen, wollte er dann doch nicht. Zum einen, weil Harry so knallrot war, dass alle Zweifel daran beseitigt waren, dass er hätte gelogen haben können. Zum anderen aber, wollte er sich selbst nicht noch mehr frustrieren damit. „Also gut, dann werde ich dir wohl bei noch einem Problem helfen müssen.“ „Was?!“ Harry war so erschrocken darüber, dass seine Stimme einige Tonlagen höher wurde. Noch mehr Überraschungen heute und er würde noch einen Herzstillstand erleiden. „Was sollen denn die Leute denken, wenn die das sehen? Da werden die sich ja fragen wie du es schaffst, dass ich bei dir bleibe.“ „So schlimm ist es nun auch nicht.“ „Glaub mir, es ist schlimmer.“ Frustriert seufzend fuhr Harry sich durch die Haare, wie er es immer tat und ließ sich auf den Boden plumpsen. Hätte Draco ihm das nicht etwas feinfühliger beibringen können? Vielleicht war das so auch ganz gut. Hätte er schon früher die Schuld bei den missglückten Kussaktionen bei sich gesucht, hätte vielleicht jetzt nicht diese peinliche Situation mit Draco stattgefunden. Obwohl Harry es mehr als fraglich fand, ob man küssen lernen konnte. Das war bestimmt auch ein angeborenes Talent, das er nicht besaß. Sein einziges Talent bestand darin, in Schwierigkeiten zu geraten. Er war ein wahrer Problemmagnet. Eigentlich wollte er doch durch sein Schwul- und Vergebensein, Probleme loswerden. Jetzt schien es so, als würden sich die Probleme nur noch häufen. Draco ließ sich neben Harry fallen und wartete ab, bis der sich wieder etwas eingekriegt hatte. Harry war so sehr mit seinen Gedanken beschäftigt, dass er gar nicht mitbekam, wie er leise vor sich hin jammerte. Das dauerte ihm dann aber doch zu lange, weshalb er mit einer Hand vor Harrys Gesicht herumwedelte. „Jammern macht es auch nicht besser. Also: Deine Küsse sind…mir fällt kein Wort dafür ein. Du drückst einfach nur deine Lippen auf die deines Partners und wartest. Da passiert nichts. Wenn du dann mit nichts tun fertig bist, hat das wirklich den ‚Ach-das-wars-schon-Effekt‘. Wenn der Sex mit dir genauso aussieht…-„ „Das tut überhaupt nichts zur Sache!“, unterbrach Harry Draco schnell, bevor er sich auch noch darüber auslassen konnte, ohne es überhaupt erlebt zu haben. An dieser Stelle war er auch froh, dass es niemals dazu kommen würde. „Naja, zusätzlich hältst du deinen Partner auch noch so umklammert, dass man fast Platzangst bekommt. Kurz: Du bist viel zu angespannt dabei.“ Zu seinem Entsetzen musste Harry feststellen, dass Draco recht hatte. Er machte sich immer Sorgen etwas falsch zu machen und genau da lag sein Fehler. Nur warf das auch wieder eine Frage auf. „Wie soll ich mich denn entspannen, wenn ich doch weiß, dass ich es verkehrt mache?“ „Du sollst ja auch nichts wissen oder denken, du Schwachkopf! Für gewöhnlich stellt man das Denken automatisch ein. Was du tun musst, kriegst du auch automatisch auf die Reihe.“ Das klang sogar ganz logisch in Harrys Ohren. Nur nach der Theorie kam doch meistens die Praxis. Und genau das brachte ihn wieder zum Nachdenken. „Und jetzt…?“ „…Hörst du auf, zu denken.“ Draco beugte sich ein Stück nach vorne, Harry entgegen, als dieser jedoch nicht reagierte, packte er ihn am Kragen und zog ihn zu sich. Sachte legte er seine Lippen auf Harrys, dass es fast schon schüchtern wirkte. Nach und nach übte er etwas mehr Druck aus, was Harry auch direkt erwiderte. Gleich zu Anfang hatte der Dunkelhaarige gemerkt, dass wohl nicht nur das Denken sein Problem war. Wenn er sich an das letzte Mal erinnerte, als sie sich geküsst hatten und das mit dem jetzt verglich, war ihm das Ganze noch peinlicher als vorher. Was aber noch schlimmer war: Von ihm geküsst zu werden ist eine ganz andere Sache, als ihn selbst 'zu küssen'. Das fühlte sich schon anders an, irgendwie anders. Draco zog sich wieder zurück und sah Harry an, der einen leichten Rotton um die Nase hatte. Gott, ihm war das ja so peinlich! „Und?“ „Besser.“ „Das ist mir bewusst. ich wollte wissen, ob du an etwas gedacht hattest, oder ob dein Kopf leer war.“ Draco war etwas erstaunt über sich selbst. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass er diesen Satz jemals verwendet hatte, ohne ihn beleidigend gemeint zu haben. Das schien Harry auch bemerkt zu haben, weshalb er ebenfalls reichlich überrascht aussah. „Naja, ich habe mich nur daran erinnert, wie schlecht ich dich geküsst habe.“, nuschelte er undeutlich, und hoffte nicht so rot im Gesicht zu sein, wie es sich anfühlte. „Ich hoffe wir können Zungenküsse vermeiden…“ „Hoffe ich auch, aber ich befürchte, dass wir das auf Dauer vielleicht nicht vermeiden können…werden wir ja sehen.“ Draco stand wieder auf und klopfte sich die Hose ab. Harry tat es ihm gleich und sie traten wieder den Weg zurück an. „Bis es dazu kommen sollte, müssen wir erst noch unsere Begrüßung glaubhaft und problemlos hinbekommen. Begrüßung läuft übrigens genauso ab, wie der Abschied.“ „Okay, dann gehen wir jetzt besser alleine weiter, bevor uns jemand sieht. Dann ist morgen also unsere Premiere. Öhm…bis dann.“ Also gingen die beiden wieder getrennte Wege, bevor jemand sie zusammen sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)