Einer ist noch übrig von LinkyBaby (Trunks & C17) ================================================================================ Prolog: -------- Ehe du, lieber Leser, dich daran machst meine kleine FF aus dem DBZ-Universum zu verschlingen, möchte ich noch rasch den Hinweis loswerden, dass der Prolog aus Verständnisgründen mit dem Dialog aus der deutschsprachigen Version von der Episode "Zurück in die Zukunft" aus besagt Serie stammt. Ich persönlich hätte wohl eine andere Wortwahl gewählt... >_> Nichtsdestotrotz sollte die Szene aufschlussreich genug sein, um zu verstehen in welcher Zeit wir uns gerade befinden. ^^ Ich bedanke mich für deine Aufmerksamkeit und wünsche dir nun viel Spaß ^^ LinkyBaby „Seid unserer letzten Begegnung hast du große Fortschritte gemacht…“, stellte C-17 fest, sein Tonfall verriet, das ihm diese Erkenntnis überhaupt nicht passte. Er musterte den jungen Mann mit dem fliederfarbenen Haar fassungslos. „Ich hatte mit euch Milchkannen noch eine kleine Rechnung offen.“, erwiderte Trunks bissig und starrte seinen Gegner mit schmalen, gefährlichen Augen an, „Ohne euch Cyborgs…wären alle meine Freunde noch am Leben!“ Mit wutverzerrtem Gesicht holte der Saiyajin mit dem rechten Bein weit aus und traf den fassungslosen Cyborg mit seinem Tritt unglücklich im Gesicht. C 17 flog stöhnend und im hohen Bogen durch die Luft und landete benommen auf dem Asphalt. Trunks raste in den Himmel hinauf und fixierte den am Boden liegenden Schwarzhaarigen. „Hier dein Ticket zur Hölle!“, schrie er und augenblicklich traten ihm Zornestränen aus den Augen. Sein Arm streckte sich nach vorn. Der gelbliche Ki bündelte sich in seiner Hand zu einer Kugel. C17s Schicksal war damit besiegelt. Mit angstgeweiteten Augen starrte der zu seinem Schlächter hinauf. Sie haben es verdient! Sie haben alle kaltblütig ermordet! Nur aus Spaß! Es sind Bestien!...sie müssen ausgelöscht werden! Dieses Mantra hämmerte dem jungen Saiyajin durch den Kopf, seine Gedanken waren in weiter Ferne bei Son-Gohan, als er die Kugel von sich stieß. Die Energie raste auf die Erde zu und explodierte in einer gigantische Wolke aus Staub und Rußpartikeln. Trunks hatte noch immer seinen Arm lang ausgestreckt. Er keuchte. Nicht weil er überanstrengt, sondern weil er nervlich völlig am Ende war. Unaufhaltsam strömten Tränen über seine Wangen. Tränen des Zorns, der Verzweiflung. Er hasste es so sehr zu töten! Warum nur? Warum musste all das geschehen? Warum verlangte man so etwas Grausames von ihm? …Warum war es ihnen nicht gelungen die Cyborgs zu besänftigen, nachdem Dr. Gero doch tot war? Als sich nach einer Weile der Staub legte, entdeckte Trunks den schwarzhaarigen Cyborg halb unter einen Schuttberg begraben. Und dessen Anblick löste etwas in den Saiyajin aus, was er niemals für möglich gehalten hatte. Wieso hatte die Explosion den Körper nicht zerrissen, bei C 18 hatte es schließlich auch geklappt. Hatte er denn so schlecht gezielt? Wenn dieses Monster jetzt noch am Leben war!... Als er vor ihm landete und in die Knie ging um ihn eindringlicher zu betrachten, stockte er plötzlich. „Was zum…!“ Fassungslos starrte er auf die große Platzwunde, aus der einiges Maschinenöl hinab rann. Doch Trunks wusste es besser. Er beugte sich hinab und schnüffelte. Das war kein Maschinenöl. Zögerlich strich er mit seiner Hand über die Wange des Cyborgs, zerrieb die rote Substanz zwischen seinen Fingern, bis es ihm wie Schuppen von den Augen fiel, dass dies nichts anderes als Blut war. C 17 hatte Blut. Er musste Adern besitzen. Blutadern wie jedes normale Lebewesen. War er etwa doch keine Maschine? Ohne lange darüber nachzudenken, begann er eilig den Körper unter dem Schutt zu bergen. Der Cyborg wies zahlreiche Verletzungen auf und eine Stelle machte ihn ganz besonders stutzig. Sein rechter Arm war bis zur Schulter aufgeschlitzt und unter dem Hautgewebe, angrenzend an einer massiven Metallschraube als Oberarmknochen, war ein künstliches Gelenk aus Metall mit dem Schulterblatt verbunden - welches aus echten Knochen bestand. Das Fleisch war an der Stelle völlig verkohlt und stank bestialisch. C 17 war nicht nur eine Maschine. Er war auch ein Mensch. Er besaß menschliche Knochen, vielleicht auch Organe. Trunks zerrte C 17s Shirt nach oben und tastete seinen Bauch ab, bekam gleich den nächsten Schreck. Einen, der verursachte, dass das Blut in seinen Ohren rauschte. Er sah es ganz deutlich. Unter der linken Brust des Schwarzhaarigen schlug ein Herz. Man konnte es sehen, zwar nur schwach, aber immerhin. Er lebte noch. Trunks spürte wie sein eigenes Herz plötzlich schneller schlug. Er konnte nicht wirklich erklären was in diesem Moment mit ihm vorging. Vielleicht war es nicht der Kriegerinstinkt, sondern der Forscherdrang, den er von seiner Mutter geerbt hatte. Schon hatte der Saiyajin den Bewusstlosen auf seinen Armen und flog davon. Kapitel 1: ----------- Was in Begleitung der nur langsamen wieder eintretenden Sehkraft kam, war der höllische Kopfschmerz. Kaum die Augen einem Blinzeln erlaubend, stöhnte ich gequält auf. Es dauerte eine ganze Weile bis ich begriff, was hier vor sich ging. Ich hatte Schmerzen. Entgegen jeder vorigen Warnung meines Körpers fuhr ich hoch. Ich spürte Schmerzen?! Ich habe seit einer kleinen Ewigkeit keine Schmerzen mehr gespürt! Warum gerade jetzt?! Verständnislos blickte mich um mich. Den Raum, in dem ich mich befand, kannte ich nicht. Es war ein einfacher Wohnraum. Nein, Schlafzimmer wohl eher. Der Raum war nicht groß und hatte nur wenig Möbel. Lediglich das Bett, in dem ich lag, einen Nachttisch, einen Schrank und eine Kommode. Vor dem Fenster hingen schlichte, helle Gardinen, die nur gedämpftes Sonnenlicht hindurch ließen. Es schien mitten am Tag zu sein. Zwei Türen lockten meine Neugierde herauszufinden wo ich mich befand, also wollte ich die Bettdecke beiseite schlagen um aufzustehen, doch kaum, dass ich den Arm hob, entfuhr mir ein verblüfftes Aufkeuchen und meine linke Hand griff instinktiv nach meiner rechten Schulter. Verbissen schloss ich die Augen und wartete darauf, dass der Schmerz zumindest einigermaßen nachließ. Das Gefühl von Schmerz brachte mich völlig aus dem Konzept. Was war hier nur los? Vorsichtig begutachtete ich meinen verbundenen Körper. Jemand hatte… meine Wunden versorgt. Nachdenklich hob ich den Kopf, starrte an die gegenüberliegende Wand, wie um darauf meine Erinnerung zu projizieren. Ein Kampf gegen Trunks. Aber ein unglaublicher, beängstigender Kampf. Der junge Saiyajin bewies plötzlich eine so enorme Stärke, sodass C 18 und ich… C 18… Wo war meine Schwester? Die Erinnerung fehlte. Auch dort, wo Trunks mir den Ki-Ball entgegenfeuerte. Ich hätte tot sein müssen. Wie absurd dieser Gedanke doch war. Wir sollten unzerstörbar sein. Mit einer unendlichen Energiereserve. Trotzallem war es eindeutig, dass mich dieser Angriff hätte töten müssen. Und doch lebte ich. Ein freudloses Lächeln huschte über meine Lippen. Durfte ein Cyborg von „leben“ sprechen? Ja, wir waren einmal Lebewesen, ehe wir auf Dr. Gero stießen und er uns zu dem machte, was wir nun waren. Maschinen. Was mich auf meine neue Erkenntnis brachte. Schmerz. Seit wir zu Cyborgs gemacht worden waren, hatten weder meine Schwester noch ich jemals Schmerzen empfunden. Und weshalb wies ich eine derartige Verletzung auf, dass irgendjemand einen Verband anlegte, als gäbe es eine Blutung zu stillen? Vorsichtig machte ich mich daran den Verband um meinen Oberarm zu lösen. Fassungslos ruhten meine Augen auf den Klammern, die einen offenen Schnitt zusammenhielten. Hatte dieser jemand, der mich verbunden hatte, an mir herumgeschraubt? Kamen daher die Schmerzen? Nein, das war unmöglich. Überfordert mit diesen sinnlosen Erkenntnissen fuhr ich mir mit der linken Hand durch das Gesicht, rieb mir mit Daumen und Mittelfinger die Schläfen. Von draußen vernahm ich das Geräusch von Fluggleitern, die eine Straße entlang sausten. Die Straße schien ziemlich viel befahren zu sein. All die Geräusche von draußen wiesen nicht gerade die Geräusche auf, die ich aus dem Gebirge kannte, indem Dr. Gero sein Labor hatte. Hier wirkte alles so belebt. Der Gedanke an die Menschen, die einfach ihrer Arbeit nachgingen ohne scheinbar zu merken, dass ihre größte Bedrohung mitten unter ihnen war, brachte mich durcheinander. Es war eigenartig, die Menschen nicht in Panik davon stoben zu hören. Es machte mich nervös. Plötzlich fühlte ich mich schutzlos. Richtig unruhig wurde ich jedoch erst, als ich Schritte vor der einen Tür vernahm und sie schließlich geöffnet wurde. Herein trat eine Frau mit mittellangen, türkisblauen Haaren, die sie sich locker im Nacken zusammengebunden hatte. Irgendwie kam mir ihr Gesicht bekannt vor. „So. Du bist wach.“, stellte sie mir ruhiger Stimme fest. Erkannte sie mich nicht? Wusste sie sich nicht wer ich war? Ich war ein Monstrum, das dabei war die Erde zu zerstören. Sprachlos starrte ich sie an. Sie stellte ein Tablett auf den Nachttisch, darauf lagen Verbandszeug, Salben und eine kleine Schüssel, aus der es würzig duftete. Heißer Dampf stieg daraus empor. „Ich weiß nicht, ob du etwas Brühe zu dir nehmen kannst. Isst du überhaupt jemals?“ Wieder schwieg ich. Ich beobachtete sie dabei, wie sie die Utensilien durchsah und sich schließlich meiner Schulter widmen wollte. „Oh nein. Hast du etwa an dem Verband herumgefummelt?“, fragte sie mit mütterlicher Strenge und beugte sich vor um den losen Verband vom Bett zu nehmen und neu aufzuwickeln, „Ein Glück, dass die Naht nicht gerissen ist. Ich habe die Wunde extra geklammert, damit wenig Narben zurückbleiben. Hm….scheint wirklich gut zu heilen, erstaunlich.“, erklärte sie und als sie fertig war den Verband aufzurollen, forderte sie mich auf, still zu halten, damit sie ihn wieder anlegen konnte. Ohne mich zu rühren blickte ich sie eine ganze Weile an. „Was…“, setzte ich an und stellte erschrocken fest wie kraftlos meine Stimme war, „Wer sind Sie…?“ Warum siezte ich sie so respektvoll?! Die Frau erwiderte meinen Blick mit Ruhe, doch nun erkannte ich das Funkeln in ihren Augen. Eine klare Abneigung. „Ich bin dein Feind.“, sagte sie schlicht und hob sachte meinen Ellenbogen an. Ich war zu erstaunt um auszuweichen, noch irgendwie anders reagieren zu können. Natürlich war sie kein Freund. C 18 und ich haben unter den Menschen doch keine Freunde, doch es beunruhigte mich, dass sie klar davon sprach mein Feind zu sein, was klar ausdrückte, dass sie die Kraft besaß sich mir zu widersetzen. Sie war kein Opfer, sondern jemand, der mich zu vernichten wusste – und der mir scheinbar das Leben rettete. „Was… ist passiert? Warum bin ich hier?“, wagte ich zu fragen. Verspürte ich …Angst? Was für ein eigenartiges Gefühl… ich hatte es mal gekannt, aber das ist nun schon so viele Jahre her. Die Frau verrichtete erst lange Zeit schweigend ihre Arbeit, ehe sie gedachte mir zu antworten. „Du befindest dich in der westlichen Hauptstadt.“ „Die westliche Hauptstadt?“, entfloh es mir und riss ihr fast meinen Arm aus dem ärztlichen Griff. Aber die westliche Hauptstadt war Meilen um Meilen von der kleinen Stadt entfernt, in der der letzte Kampf gegen Trunks statt gefunden hatte. Als die Frau schließlich zufrieden mit dem Verband war, griff sie nach dem Tablett, klappte die Beine aus und stellte es mir auf den Schoß. Die kraftvolle Brühe sorgte dafür, dass mein Magen verräterisch knurrte. Entsetzt starrte ich auf meinen Bauch hinab. „Du hast also tatsächlich Hunger.“, stellte sie überrascht fest, „Iss nur. Es ist schon nicht vergiftet… obwohl ein Teil von mir schon übel Lust hat, dich umzubringen.“ Ihre blauen Augen leuchteten gefährlich. Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, woher ich dieses reine Blau kannte. „Hat… Trunks mich…“, setzte ich zu sprechen an. Die Frau nickte. „Ich bin Bulma Briefs. Ich bin seine Mutter.“ Mit einem lauten Scheppern ging die stabile Schüssel zu Boden, die Brühe rann über die Bettdecke und den Boden, das Tablett lag an der entgegengesetzten Zimmerwand, als ich es in einem Anfall von mich geschleudert hatte. Meine Brust hob und senkte sich in rasender Geschwindigkeit und ich hörte Blut in meinen Ohren rauschen. Blut! Bulma erhob sich kommentarlos, um das Zimmer zu verlassen. Mir blieb nicht fiel Zeit um meine Gedanken zu ordnen, ehe sie mit einem Wischer zurückkehrte und die Schmutz vom Boden zu beseitigen. „Warum…?“, hörte ich mich unglaublich leise flüstern, zu mehr war meine raue Stimme nicht fähig, „Warum bin ich hier? Warum hat er mich nicht getötet?“ „Oh, sei dir gewiss, er wollte dich umbringen. Aber als sein Schuss fehlschlug, bemerkte er, dass du keine reine Maschine bist. Er hat dich her gebracht, damit ich dich untersuchen konnte. Ich habe deine Energiereserven größtenteils wieder auffüllen können und habe deine beschädigten Organe retten können. Du hattest einen Milzriss, der schon dein Tod hätte sein müssen, aber dein Körper hat sich gegen die Künstliche nicht gewehrt, sonst würdest du tatsächlich dort verweilen, wo du eigentlich hingehörst.“, antwortete sie und ihr vernichtender Tonfall war dabei unverkennbar. „Ich bin Wissenschaftlerin und Technikerin. Meinem Vater gehört die Capsule Corp. Falls du diesen Namen überhaupt jemals gehört hast.“ Ja, den Namen kannte ich, aber ich war nicht fähig zu nicken. Das alles erklärte nichts… „Trunks bat mich herauszufinden wie du tickst. Das ist der Grund weshalb du noch am Leben bist.“, fuhr Bulma fort, während sie das Tablett, die Schüssel und den Löffel aufhob. Sie hatte mich kein einziges Mal wirklich angesehen. „Und… was haben Sie jetzt mit mir vor?“ Endlich drehte sie sich zu mir um. Schon im nächsten Moment wünschte ich mir, dass sie sich mir nicht zugewandt hätte. Ihre Augen hatten etwas Verächtliches und ihr Grinsen machte mir wirklich Angst. „Na, was denkst du denn? Du wirst natürlich in meinem Labor bleiben, bis wir alles herausgefunden haben was wir wissen wollen.“ Nein! …nicht schon wieder ein Labor! …ich will nicht schon wieder eingesperrt werden! „Oh mein Gott…“, hörte ich Bulma plötzlich murmeln und schon kniete sie mit einem Bein auf dem Bett und beugte sich zu mir. Als ihre warme Hand mein Gesicht berührte, riss ich erschrocken den Kopf hoch und starrte sie an. „Du kannst weinen?“, fragte sie. Weinen? Ich habe seit Jahren nicht mehr geweint. Wie kommt sie… Sie zog in diesem Moment ihre Hand weg und ich konnte auf ihren Fingerkuppen die Feuchtigkeit sehen. Erschrocken presste ich meine eigenen Hände ins Gesicht. Verdammt, sie hatte Recht. Das waren Tränen. Ich bemerkte erst jetzt meine heißen Wangen und die Spur, die die Tränenflüssigkeit genommen hatte. Was war hier nur los? Ich konnte das alles nicht erfassen. Irgendetwas stimmte mit meinem Kopf nicht! Erst die Schmerzen, dann die Angst, jetzt die Tränen… was kam denn noch alles?! Eine Weile musterte die Frau mich eingehend, ehe sie sich erhob. „Ich werde eine neue Brühe für dich machen.“ Ich hörte die Tür, die ins Schloss gezogen wurde, doch wirklich erfassen konnte ich es nicht. Mein Körper erbebte, als ich mich in die Kissen zurückfallen ließ und zur weißen Decke starrte. Hilfe…was geschieht mit mir? „Ist er wach?“, fragte Trunks mit tiefer Stimme, als Bulma in die Küche zurückkam. Der junge Saiyajin saß am Küchentisch, vor sich eine Tasse Kaffee, die inzwischen völlig kalt war. „Ja. Und er ist ziemlich verstört.“, sagte Bulma und begann eine neue Brühe zu machen, „Außerdem hat er geweint.“ Trunks drehte sich auf seinem Stuhl stirnrunzelnd zu ihr um. „Er hat was?“ „Geweint.“, wiederholte sie völlig ruhig, „Einfach geweint. Und selbst das hat ihn völlig aus dem Konzept gebracht. Scheinbar kann er sich daran erinnern, dass ihr gekämpft habt, aber nicht was dann passiert war. Ich frage mich wie viel er wohl noch von den Ereignissen davor weiß.“ Trunks drehte sich wieder seiner Kaffeetasse zu. „Ich werde seinem Gedächtnis schon irgendwie auf die Sprünge helfen.“, murmelte er finster. „Und was ist, wenn sein Gedächtnis für immer geschädigt ist?“, wollte Bulma wissen. „Denkst du, dass macht seine Taten vielleicht ungeschehen?!“, schrie Trunks aufgebracht. „Natürlich nicht.“, erwiderte Bulma besänftigend, „Ich meine ja auch nur, dass es dann schwerer für mich sein könnte zu begreifen wie er funktioniert. Ich werde einfach nicht aus den Daten schlau, die mir der Computer über ihn ausspuckt. Was immer Dr. Gero auch für Monster erschaffen hat, es sind wahre Wunderwerke der Technik.“ „Das interessiert mich nicht.“ Trunks trank seinen Kaffee in einem Zug, ließ die Tasse unsanft auf den Tisch knallen und verließ die Küche. Vier Tage lang zwang Bulma mich das Bett zu hüten. Ich durfte nur aufstehen um ins Bad zu gehen, eines der Zimmer, die gleich an Meines angrenzten. Menschliche Bedürfnisse… Es war so eigenartig wieder darauf zurückzugreifen, zu Essen und die Toilette zu benutzen. Schwach erinnerte ich mich an eine Zeit vor Dr. Gero, als ich diese Bedürfnisse hinnahm, da es das normalste der Welt zu sein schien. Es war das normalste der Welt. Und nun fühlte ich mich wie ein Kleinkind, das alles erst begreifen musste. Warum musste man essen, warum musste man sich erleichtern? Warum gab es die Empfindungen wie Angst, freudige Erwartungen, Spannung? Mein Kopf schien noch nicht mit sämtlichen Gefühlsregungen klar zu kommen, das stellte auch Bulma schnell fest, aber sie versicherte mir, dass andere Gefühle sicher im Laufe der Zeit dazu kämen. Am fünften Tag half Bulma mir früh morgens beim Ankleiden in lockere, lange Sporthosen und Sweatshirt und führte mich dann das erste Mal in den Flur hinaus. Staunend versuchte ich die Größe dieses Komplexes aufzunehmen. Der Flur verlief einmal komplett um das kuppelartige Gebäude und mehrere Treppen führten in die anderen Etagen. Mein Zimmer lag scheinbar im zweiten Obergeschoss. Gemeinsam betraten wir einen Fahrstuhl. Als sich gerade die Türen schlossen, öffnete sich eine der Türen im Flur und Trunks trat heraus. Ich hielt erschrocken den Atem an, als ich bemerkte was für einen Blick er mir zuwarf. Kalte, blaue Augen. Voller Hass. Genauso hat er ausgesehen, als er im Begriff war mich zu töten. Er trug ähnlich wie ich Trainingskleidung, ein Handtuch hang um seinen kräftigen Hals. Noch ehe die Fahrstuhltüren vollständig den Blick auf ihn versperrten, wandte Trunks sich desinteressiert ab und ging den Flur in entgegengesetzter Richtung vom Fahrstuhl davon. „C 17. Atme weiter.“, hörte ich Bulma neben mir sagen. Erst jetzt bemerkte ich wie meine Brust bereits schmerzte und ich stieß eilig die Luft aus. „An deiner Stelle würde ich Trunks aus dem Weg gehen, wenn es dir möglich ist. Dir droht keine Gefahr, solange du zu Forschungszwecken hier bist, aber solltest du dir einen Fehltritt erlauben, wird er nicht zögern dich wirklich zu töten.“ Ich nickte matt. Warum schüchterte mich diese Gedanke nur dermaßen ein? Natürlich wollte Trunks mich töten. Ich war sein Feind und habe… habe fast alle umgebracht, die er kannte und liebte. Erneut schnürte sich mir die Brust zu und ich wandte das Gesicht von Bulma weg, doch den letzten Gedanken bekam ich einfach nicht weg. „Warum tötet ihr mich nicht?“, fragte ich leise. Plötzlich spürte ich ihre zarte Hand auf meinem Unterarm. „Weil du ein Wunder bist. Ich will nicht, dass das Wunder zerstört wird, ehe ich nicht verstanden habe wie es funktioniert. Vielleicht gelingt es mir tatsächlich dich dazu zubringen mit mir zusammen zuarbeiten. Wir könnten Großes vollbringen und den Menschen dort draußen vielleicht helfen die Welt neu aufzubauen.“ Die Welt, die ich mit meiner Schwester zerstört hatte… „Ihr lasst mich also am Leben, solange ich euer Spiel mitspiele.“ Die Hand ließ meinen Arm los. Die Haut darunter wurde augenblicklich kalt und beinahe hätte ich nach ihrer Hand gegriffen um sie wieder draufzulegen. Das war so ein angenehmes Gefühl gewesen. „So ist es. Wenn du mitspielst und mich nicht hintergehst, werde ich dir eine Möglichkeit geben zu beweisen, dass du bereit bist mit uns hier zu leben. Als einer von uns. Als Mensch, der du bist.“ „Bulma, du weißt ganz genau, dass ich kein-“ „Doch, du bist ein Mensch.“, unterbrach sie mich sogleich mit sanfter Stimme, „Du hast nur vergessen wie es ist als Mensch zu handeln.“ Langsam sah ich sie an und fing die großen, blauen Augen auf, die mich ermutigend betrachteten. Ich verstand diese Frau nicht. Weshalb machte sie sich die Mühe, wenn sie doch wusste, dass ich ein Monster war? Ein grausames, zerstörendes Monster, ohne Gefühl, ohne Reue… Die Fahrstuhltür öffnete sich und sogleich erklangen diese bekannten Geräusche, die mir durch Mark und Bein fuhren. Wildes, unbändiges Piepen von Gerätschaften, Summen von Maschinen und dann war das dieser Geruch von Plastik, Metall, Maschinenöl, chemischen Substanzen. Das ist die Welt, die ich gut kannte. Die Welt eines Labors. „Komm C 17.“, forderte Bulma mich auf, doch auch als sie mich am Arm festhielt und hinter sich her ziehen wollte, rührte ich mich nicht von der Stelle. Ich kann das nicht. Ich will nie wieder so einen Raum betreten! Sie werden mich einsperren! „C 17.“, erklang Bulma weiche Stimme erneut, doch ich versuchte sie verzweifelt zu ignorieren, diesen lockenden Unterton, der mich in Sicherheit wiegen sollte. Bulma stellte sich vor mich, nahm mich an beide Hände. Ihre Hände waren so warm. „Dir wird hier nichts passieren. Sieh doch. Ich habe keine Lagerkapseln, in denen ich dich einschließen könnte. Dies hier ist meine private Laborwerkstatt. Hier stelle ich Roboter her für den Haushalt. Gewöhnliche Hilfsmittel für die Menschen. Ich werde dich heute noch nicht an den Hauptrechner anschließen. Ich möchte dir meine neue Erfindung zeigen. Sie weist einen Fehler bezüglich der Energiereserven auf und ich möchte dich bitten, es dir einmal anzusehen. Vielleicht kannst du mir helfen.“ Mein Blick erfasste keine Gefahren, während ich über ihren Kopf die Umgebung erforschte. Hier befanden sich wirklich nur Maschinen und dort hinten auf einem Schreibtisch stand ein kleiner Apparat, der zu beiden Seiten seines rechteckigen Gehäuses zwei metallene Arme besaß. Ich konnte von hier aus seine gleichmäßige Energie spüren, mit der Bulma ihn aufgeladen hatte, doch etwas schien an dem Stromkreislauf nicht zu stimmen. Einen ersten, zögerlichen Schritt trat ich aus dem Fahrstuhl heraus. Bulma ließ mir mein eigenes Tempo den Weg zu beschreiten, wofür ich ihr wirklich dankbar war. Meine Hände waren schweißnass, als ich mich auf den Schreibtisch zu bewegte und den kleinen Roboter musterte. Achtsam trat Bulma an meine Seite. „Dieser Roboter ist ein Sekretärsgehilfe. Er ist in der Lage Akten zu sortieren, zu verwalten, nach Priorität vorzuzeigen und das schafft er auch alles. Das einzige Problem ist, dass er ein noch wenig erforschtes Energiepensum besitzt. Eine ganz neue Art von Batterie, die sich je nach Eigenschaft der Arbeit selbst auflädt.“ Ich hob den Roboter vorsichtig hoch und drehte ihn auf den Bauch. Bulma reichte mir einen Schreibenzieher und ich löste die Klappe auf der Unterseite. Ein komplizierter Wirrwarr aus Drähten und Chips offenbarte sich mir. „Was meinst du? Kriegst du das hin?“, fragte Bulma neugierig, als sie mir über die Schulter blickte. „Hm…“, brummte ich und steckte meinen Zeigefinger in das Innenleben. „Was genau versuchst du da jetzt?“ „Ich habe Elektrosensoren in den Fingerkuppen, mit denen ich Ki bündeln kann. Wenn ich meine Energie jetzt umlade und stattdessen versuche den Roboter anzuzapfen, weiß ich womit er sich speisen will.“ „Interessant.“, staunte Bulma, dann ließ sie mich eine Weile in Ruhe versuchen. Eine Stunde später saß ich mit Bulma an ihrem Schreibtisch und tippte neue Befehle in den Hauptrechner. „Aber mit dieser Formel erhältst du doch keinen Stromkreislauf.“, bemerkte Bulma. „Das stimmt. Der Roboter braucht auch keinen ursprünglichen Stromkreislauf, sondern ein Dreiecksystem über einen Katalysator, der die Energie umspeist. Du musst dir das wie mit Sauerstoff und Kohlendioxid vorstellen.“, erklärte ich ruhig und konzentriert, während ich den Computer weiter mit Daten fütterte. „Das klingt ja beinahe so, als würde der Roboter atmen.“ Ich warf Bulma einen amüsierten Blick zu. „Ja, das stimmt.“ Als ich begriff, dass Bulma das Lächeln, welches ich ihr unbewusst schenkte, erwiderte, wandte ich mich schnell wieder dem Bildschirm zu. „Danke.“, murmelte sie und legte kurz ihre Hand auf meine Schulter, „Danke für deine Hilfe.“ Sie ließ mich los und entfernte sich von mir. „Ich werde nach oben gehen und uns eine Kleinigkeit zu Essen machen, wenn du möchtest.“ „Gern.“, krächzte ich und räusperte mich eilig. Mein Kopf war heiß, ich spürte es ganz deutlich. „Ich hole dich gleich ab, nachher verläufst du dich noch auf den Weg zur Küche.“ Ich drehte mich zögerlich zur ihr um und sah noch wie sie in den Fahrstuhl stieg und sich die Türen schlossen. Dann war ich allein im Labor. Meine Finger lösten sich von der Tastatur und ich starrte einen Moment die Formel an, die ich eingetippt hatte. So etwas hatte ich noch nie gemacht. Ich hatte nicht wirklich Ahnung was die Formel wirklich bedeutete. Alles was ich wusste, waren die Infos, die ich über den Roboter gespeichert hatte. Ich war für Bulma nichts weiter als ein Mecha-Übersetzer. Den Rest müsste sie erledigen. Langsam schob ich mich auf dem Schreibtischstuhl vom Tisch weg und ließ meine Hände auf meinen Schoß fallen. Was war das nur für ein eigenartiges Gefühl in meinen Gliedern? Ich hatte doch nichts weiter getan, als Bulma zu helfen… ich hatte einem Menschen geholfen. Sie hatte sich bedankt. Mein Blick glitt zur Zimmerlampe hinauf. Eine helle Lichtröhre, wie sie in Laboren üblich war. „Bin ich glücklich?“, fragte ich mich laut. Die Zeit verging wie im Fluge und ich verbrachte Tage und Nächte mit Bulma in ihrem Labor, wo wir Roboter reparierten, verbesserten, entwarfen. Bulma brachte mir viel über die Technik bei, die in mir steckte und die ich gebrauchte ohne zu wissen wie. Außerdem erforschten wir die Gegensätze zu Maschinen und Menschen und schließlich brachte Bulma auch noch den Metabolismus eines Saiyajin hinzu, welches das Verständnis all dieser Fakten ziemlich über den Haufen warf. Ich konnte nicht ganz erklären, ob sie nun mehr Tier oder mehr Mensch waren. Sie waren jedenfalls etwas ganz Besonderes und allmählich leuchtete es mir ein, weshalb wir ihnen letzen Endes unterlagen. „Der Grund warum Trunks sich im Kampf stets etwas widerwillig verhalten hat, versteh ich nun, glaube ich.“, begann ich vorsichtig, als ich eines Nachmittags mit Bulma in der Küche bei einer Tasse Kaffee saß, „Der Saiyajin in ihm treibt ihm zum Kampf an, während dein menschliches Blut ihm klar macht, dass kämpfen grausam ist.“ „So habe ich es mir auch erklärt.“, bestätigte Bulma und nippte an ihrer Tasse, „Allerdings gibt es für diese Theorie keine Beweise. Möglicherweise ist es auch einfach Trunks’ Charakter, der ihn so werden ließ, nicht etwa sein Mischblut. Leider hatte ich nur die Chance gehabt zwei reinrassige Saiyajins richtig kennen zulernen, wobei Vegeta das Klischee ihrer Grausamkeit erfüllte, aber Son-Goku nicht. Zumindest nicht was sein Gemüt betraf. Wenn es ums Kämpfen ging, war er da genauso besessen darauf wie Vegeta. Das müsste einem Saiyajin im Blut liegen. Wenn ich an Son-Gohan denke, wird mir klar, dass er sich im Grunde nicht wirklich von seinem Vater unterschied, doch obwohl er stets der Erste an der Front war… hasste er es zu Kämpfen.“ „Es war ein reiner Beschützerinstinkt bei ihm, habe ich nicht recht?“, fragte ich achtsam. Bulma grunzte. „Natürlich… und er hat auch gewusst, dass er euch unterliegen würde. Das machte sein Handeln während des Kampfes aus.“ „Unglaublich.“, murmelte ich und spürte wie sich meine Eingeweide zusammenzogen. In all der Zeit hatte es Bulma nie wieder gewagt mir vorzuwerfen, was ich getan hatte, doch ich konnte ihre Trauer und ihre Wut noch immer spüren. Ich wünschte, ich hätte ihr einen Teil ihrer miserablen Gefühle nehmen können, ich hätte es sofort getan. So blieb mir nichts anderes übrig, als dankbar anzunehmen, was sie mich zu lehren bereit war und zu helfen. Ja, die Entscheidung hatte ich schnell getroffen. Etwas in mir war freigekommen, was ich lange unterdrücken musste und nun setzte ich mit Bulmas Hilfe alles daran wieder zu mir zurück zu finden. Von Bulmas Seite aus war das auch kein Problem. Das Problem lag bei dem männlichen Bewohner dieses Hauses. Nach wie vor ging Trunks mir aus dem Weg. Er wollte nichts mit mir zu tun haben und wenn ich ehrlich war, war ich dankbar, ihn nur selten irgendwo anzutreffen. Allein seine Anwesenheit zu spüren, machte mich unruhig und unkonzentriert. Es kam tatsächlich mehrere Mal vor, dass Bulma von der Arbeit plötzlich aufsah und mich fragte wo sich Trunks aufhielte. Da der Saiyajin seinen Ki nicht unterdrückte, konnte ich ihr eigentlich immer Antwort darauf geben. Sofort erhob sich Bulma und spürte ihren Sohn auf. Kurze Zeit später entfernte sich Trunks’ Ki. „Was hast du gemacht?“, wagte ich irgendwann endlich zu fragen, als sich Bulma wieder zu mir setzte. „Ich habe ihm unmissverständlich klar gemacht, dass er seine Energie woanders ausstrahlen soll, damit ich mit dir in Ruhe arbeiten kann.“ Als ich sie eine ganze Weile sprachlos anstarrte, stöhnte Bulma. „Na hör mal! Ich verbringe nun schon mein ganzes Leben mit Männern, die Energien lesen können und ich weiß wie sie das beeinträchtig. Seit Wochen macht dich Trunks mit seiner bloßen Anwesenheit unruhig. Dagegen muss ich doch was unternehmen.“ „Glaubst du, er wird das einfach hinnehmen, dass du ihn wegen mir rausschmeißt“, fragte ich misstrauisch. „Wenn er sich wieder abreagiert hat, kann er doch zurückkommen.“, erwiderte Bulma mit einem Achselzucken und widmete sich dann wieder unserer Arbeit. Neugierig beobachtete ich Bulma bei ihrer Arbeit. Der Verband schwand Stück für Stück von meinem Körper und ließ schließlich nur eine schmale Narbe zurück, die sich quer über meine Schulter abzeichnete. Auch von den Klammern war nichts mehr zu sehen, bis auf winzige Narbenpunkte. „Sieht doch wirklich gut aus.“, strahlte Bulma und tätschelte die Narbe liebevoll, „Wie fühlt es sich an?“ Probehalber bewegte ich den Arm in sämtliche Richtungen. „Fühlt sich gut an.“ „Sehr schön! Dein Knochengewebe hat also das neue Gelenk einwandfrei angenommen. Das heißt, du kannst wieder anfangen zu trainieren.“ Verblüfft starrte ich sie an. „Ich soll was?“ Einen Moment sah man Bulma an, dass sie meine Frage nicht verstand, doch dann brach sie in schallendes Gelächter as. „Na so was! Du kamst mir wie der typische Krieger vor, der sich während eines Kampfes verletzte, sich schonen musste und nun begierig darauf wartet wieder trainieren zu dürfen. Bei uns war das Standartthema.“ „Haben die Z-Krieger denn soviel Zeit mit Trainieren verbracht?“, wagte ich leise zu fragen, während ich mir ein ärmelloses dunkelgrünes Shirt über den Kopf zog. „Allerdings. Sie haben dafür gelebt zu Trainieren, um sich zu verbessern.“, erklärte Bulma mit einem sanften Lächeln, „Ihr musstest das nicht, oder?“ Traurig schüttelte ich den Kopf. Ich hatte es mal wieder geschafft Bulma in vergrabene Erinnerungen hinab zu stoßen. Es tat mir inzwischen sehr weh Bulma so zu sehen, denn wie immer sie es angestellt hatte, diese Frau war mir sehr ans Herz gewachsen. Bulma erhob sich schwungvoll von ihrem Hocker und schlug sich auf den Oberschenkel. „Ich verordne dir als deine Ärztin trotzdem ein Probetraining an, damit du testen kannst in welcher Hinsicht dein Körper vielleicht doch noch beeinträchtigt ist.“ „Moment mal.“, rief ich erschrocken und sprang von meinem Bett auf, „Was meinst du damit? Soll ich etwa hinausgehen und…“ „Ich befürchte, es könnte etwas zu früh sein, um dich wieder auf die Menschheit loszulassen.“, meinte sie, wobei ich wusste, dass sie es nicht so meinte wie es klang, „Trunks hat aus der Vergangenheit eine interessante Kapsel mit gebracht. Es handelt sich um ein Raumschiff, indem die Saiyajins mit erhöhter Schwerkraft trainiert haben. Man hat Trunks die Kapsel geschenkt, ehe er wieder abreiste. Ich habe sie nachgebaut und den Raum in diesem Gebäude verankert.“, sie lächelte freudig, „Möchtest du Trunks’ Trainingsraum sehen? Er kann sich darin fast völlig austoben. Die Wände haben einen speziellen Schutz und es gibt Sparringroboter, gegen die er kämpfen kann. Komm, ich zeig ihn dir.“ Eilig folgte ich der Frau, zu verblüfft und zu neugierig was sie mit einem solchen Raum wohl meinen könnte. Wir gingen ins Erdgeschoss des Gebäudes und Richtung Garten. In diesem Hinterbau war an der Flurwand ein Computer in die Wand eingebaut. Direkt daneben erstreckte sich eine Art Panzertür, die durch Schlösser und Energiegürtel geschützt wurde. Bulma machte sich daran den Computer zu bedienen und zischend öffnete sich die Tür. Vorsichtig warf ich einen Blick hinein. Der Boden war gefliest, die Wände waren weiß gestrichen. In der Mitte stand ein deckenhöher Hauptcomputer, der surrend hochfuhr. Bulma trat an ihn heran und betätigte scheinbar willkürlich einige Knöpfe. „Komm her, ich erkläre dir die Bedienung des Raumes.“, forderte sie mich auf und ich trat zögerlich auf sie zu. „Ich denke nicht, dass es eine gute Idee ist, wenn ich in Trunks’ Raum bin…“, murmelte ich. „Trunks weiß, dass du diesen Raum eines Tages mitnutzen würdest. Er wird warten müssen, bis du mit deinen Übungen fertig bist, ehe er den Raum nutzen kann. Mach dir da keine Sorgen drum.“, beruhigte Bulma mich und zeigte mir dann die einzelnen Befehle mit denen ich Roboter anfordernd konnte, gegen die man kämpfte, wie man die Schwerkraft und sogar Wettereinflüsse regulierte. Dann ließ sie mich allein. Etwas unentschlossen stand ich mitten in diesem kalten Raum. Ich hatte noch nie trainiert. Wie machte man so etwas? Nach knappen zwei Stunden stand ich nassgeschwitzt und mit zerrissenem Shirt in der Nähe des Computers und schnaufte schwer. Meine Energiereserven für Angriffe waren wie bisher, das bewiesen die Reste der Roboterwracks, die überall herum lagen. Die Schwerkraft zerrte an meinen Beinen, doch zu Fall bringen konnte sie mich nicht, so hoch hatte ich sie nicht eingestellt. Doch ich war kaputt, fühlte mich müde und ausgelaugt. Glücklicherweise wies mein Körper keine Verletzungen auf und auch meine Schulter bewegte sich noch immer so wie sie sollte. Zufrieden mit meiner bisherigen Leistung schleppte ich mich zum Rechner um ihn herunterzufahren. Die Schwere in den Gliedern ließ langsam nach, sodass ich das Gefühl hatte fast zu schweben, so leicht fühlte ich mich. Als ich mich umwandte um den Raum zu verlassen, wurde die Panzertür plötzlich geöffnet. Meine Augen fixierten unter einer grauenhaften Anspannung den jungen Saiyajin, der vor mir stand. Alles was er am Leib trug, waren blaue Sportshorts und weiße Turnschuhe. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, ließ seinen kühlen Blick in den Raum umherwandern. „Ich… ich räume die Reste eben weg. Du …kannst dann sofort trainieren.“, hörte ich mich stammeln, warf mich herum und begann eilig die Roboter vom Boden aufzulesen. Die Arme voller Schrott hechtete ich an ihm vorbei und schloss die Panzertür eilig hinter mir. Als ich mich gegen die Wand lehnte, schloss ich stöhnend die Augen. Himmel, was das unangenehm. Diese plötzliche Kälte. Ich hatte wirklich das Gefühl, dass Trunks sich mit Freuden daran gemacht hätte mich auseinander zu nehmen. Ich warf dem Müll in meinem Armen verzweifelte Blicke zu. So hätte ich unter Umständen aussehen können. Bulma warf einen neugierigen Blick auf die Anzeige des Computers, der für die Sicherheit des Trainingsraumes zuständig war, da öffnete sich die Panzertür und wider erwarten trat nicht C 17 heraus, sondern ihr Sohn. „Trunks?“, fragte sie erstaunt, „Ich wusste nicht, dass du schon wieder trainierst. Hast du C 17 gesehen?“ Der junge Saiyajin griff nach seinem Handtuch, das im Flur an einem Haken hang und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Er hat vor mir trainiert.“, brummte er einsilbrig. „Und? Wie lief sein Training?“, wollte sie weiter wissen. „Das weiß ich doch nicht!“ „Warum nicht? Interessiert es dich denn gar nicht, ob er die alten Kräfte besitzt wie zuvor?“ „Das einzige was mich interessiert, ist herauszufinden was mich geritten hat, ihn hierher zu bringen, anstatt ihn endgültig zur Hölle zu schicken wo er hingehört!“, schrie er zurück. Bulma verschränkte die Arme vor den Bauch, legte den Kopf schräg und hob schmunzelnd eine Augenbraue an, doch sie schwieg. „Was?!“, knurrte der junge Mann gereizt und bemühte sich ihrem Blick auszuweichen. „Ich glaube, es macht dich wütend, weil du ihn jetzt nicht mehr so einfach töten kannst.“, erklärte sie sich schließlich, noch immer schmunzelnd. „Wie kommst du dazu so etwas Bescheuertes zu vermuten? Er ist und bleibt mein Feind!“ „Ach ja? Und warum ist er dann nicht schon tot? Du hattest schon so viele Gelegenheiten dazu.“ „Weil du mir die Hölle heiß gemacht hättest, wenn ich dein neues Spielzeug kaputt machen würde!“, ätze Trunks. Es fiel auf, dass ihm die Argumente ausgingen. „Werde nicht albern, Trunks. Du siehst ebenso wie ich, dass dieser Junge bemerkenswerte Fortschritte gemacht hat. Er hat sich sehr verändert.“, erwiderte Bulma noch immer völlig ruhig, „Akzeptiere endlich, dass der Feind, den wir beide hatten, sich zu einem Verbündeten verwandeln könnte, wenn wir Hand in Hand arbeiten.“ „Wie kannst du ihm so blind vertrauen, Mutter?“, fragte Trunks verzweifelt, „Wir können nicht wissen, ob er in seinem Inneren nicht vielleicht noch immer das Monster ist!“ Bulma musterte ihren Sohn eine Weile schweigend. „Doch. Und du weißt es genauso wie ich.“, zärtlich strich sie ihm durch das halblange Haar, „Du willst es dir nur nicht eingestehen, du bockiger, alter Saiyajin.“ Trunks starrte sie einen Moment tief betroffen an, dann schlug er ihre Hand ohne große Gewalt von sich und marschierte den Flur entlang Richtung Treppe. Kapitel 2: ----------- Wer bin ich? Diese eine Frage stellte ich mir nun schon seit einem halben Jahr. Ein halbes Jahr lebte ich nun schon bei ihnen und noch immer war ich nicht in der Lage zu erklären was mit mir los war. Warum gab es auf so eine kleine Frage keine Antwort? Wer bin ich? Eine ganze Weile hatte ich darüber nachgedacht, ob ich die Frage falsch formulierte und ich mich eigentlich fragen müsste was ich war. Doch darauf gab es eine Antwort, wie mir Bulma schnell erklärte. Ich sei ein Mensch, der schwer verwundet wurde und dank der Technik noch am Leben war. Keine Maschine ohne Gefühle, sondern ein Mensch. Auch wenn all meine Knochen durch Metallstangen ersetzte werden würden, wäre ich noch immer ein Mensch. Diese Antwort lernte ich zu akzeptieren, doch es beantwortete nicht, wer ich war oder wer ich sein wollte. Bulma versicherte mir, dass ich die Antwort eines Tages finden würde, von ganz allein und dass ich bis dahin lernen müsste darauf zu warten. Mein Leben hatte sich sehr verändert. Ein Großteil meiner Erinnerung war im Laufe der Zeit zurückgekehrt. Stück für Stück setzte sich das Puzzle zusammen, selbst die Zeit, die meine Schwester und ich vor unserem Zusammentreffen mit Dr. Gero hatten. Ich wusste wieder, dass wir Waisen waren, unsere Eltern nie kennen gelernt hatten und nur am Leben geblieben waren, weil wir uns einer Jugendbande anschlossen, die unsere Familie wurde. Wir haben nicht auf dem legalen Weg gelebt, doch wir haben anderen Menschen nicht wirklich schaden wollen. Oh ja, all diese Erinnerungen waren zurückgekehrt, die Erinnerungen schon, aber nicht die Empfindungen, die ich hatte, als ich zum Cyborg wurde. Ich verstand nicht warum ich in der Lage war, Menschen zu töten… so unglaublich viele Menschen, die mir nie etwas getan hatten… Menschen, die doch nichts dafür konnten, dass Dr. Gero uns für seine abartigen Experimente missbraucht hatte. Dass er uns auseinander genommen hatte. Uns aufgeschnitten und zerstört hatte… Für alle seine Verbrechen hatte er sterben müssen. Das war sein gerechter Lohn… aber das Sterben der Menschheit hörte nicht auf… Wir metzelten immer weiter… Immer weiter… Bis er kam und meine Schwester tötete… und mich am Leben ließ. Oh, ich darf nicht vergessen, dass er mich auch töten wollte. Mit jeder Faser seines Herzens wollte er mich töten und es war einfach nur pures Glück gewesen, dass ich überlebte. Den ganzen Nachmittag dieses trüben Herbsttages grübelte ich nun schon über all das nach was ich nicht verstand. Ich saß in der Küche des großen Anwesens, vor mir eine Tasse Kaffee, und starrte aus dem Fenster. Bulma war seit ein paar Tagen nicht Zuhause. Sie war geschäftlich in einer anderen Stadt unterwegs. Das machte mir nichts. Trunks hatte mich über den Sommer hinweg tatsächlich in seiner Nähe dulden gelernt und auch wenn wir eigentlich nicht wirklich mit einander redeten, so kam es öfters vor, dass wir gemeinsam beim Essen saßen oder uns per Zufall im großen Wohnzimmer einfanden um fernzusehen. Wir redeten zwar nicht, aber wir waren nicht allein. Ich glaube, dass Trunks lange nicht so gefühlskalt war, wie er sich gab. Auch er hatte schwer mit seinen Empfindungen zu kämpfen. Ich seufzte und stützte mein Kinn auf meine Handfläche, während ich den Regen betrachtete, der langsam einsetzte und seichte Tropfen gegen das Fenster warf. In diesem Moment betrat Trunks in Trainingskleidung die Küche. Ich drehte mich flüchtig zu ihm um, war aber nicht in der Lage ihn zu begrüßen. Ebenfalls schweigend ging der junge Saiyajin auf den Kühlschrank zu, öffnete ihn und holte eine Packung Milch hervor, die er sogleich an die Lippen setzte und davon trank. Ich spürte wie mir der Hintern einschlief, so steif saß ich auf dem Stuhl, ohne zu wissen was mich so unruhig machte. Vielleicht weil ich das Gefühl hatte, dass Trunks mich beobachtete? Was dachte er bloß gerade? Die Milch wurde wieder in den Kühlschrank gestellt und mit langsamen Schritten bewegte Trunks sich wieder Richtung Flur. Im Türrahmen stoppte er allerdings. „Äh…“, setzte er an, worauf ich mich erstaunt zu ihm umdrehte. Trunks rieb sich Zeit schindend das Kinn, starrte auf seine Füße. „Ich wollte in den Gravitationsraum…“, murmelte er und einen Moment war ich mir nicht sicher, ob diese Aussage überhaupt mir galt. „Hättest du Lust mit mir zu trainieren?“ Ich starrte ihn sprachlos an, auch wenn ich fühlte, dass sich meine Lippen kaum merklich auseinander bewegten um etwas zu erwidern. Meine Augen waren weit geöffnet. Das war das erste Mal, dass Trunks mich fragte, ob ich mit ihm zusammen trainieren würde. Der Saiyajin war nicht in der Lage mich anzusehen. Er rubbelte sich unruhig über den Oberarm und starrte zum Flur hinaus, während er scheinbar noch auf meine Antwort wartete. Ich räusperte mich eilig, weil ich Angst hatte, meine Stimme würde nach nicht viel mehr als einem Fisteln klingen. „Ja, gern.“, erwiderte ich so ruhig wie es mir irgendwie möglich war und stand auf, „Ich werde mich nur schnell umziehen…geh ruhig schon vor. Ich beeil mich.“ „Einverstanden.“, presste Trunks mühevoll heraus und ohne mich noch einmal anzusehen, machte er sich auf den Weg. Ich war selbst dazu gezwungen mich einen Moment am Tisch festzuhalten, da ich Angst hatte, mir könnten jeden Moment die Beine wegknicken. Was war mit ihm los? Warum überkam es ihm auf einmal mit mir zu trainieren? War ich überhaupt in der Lage mit ihm zu trainieren oder würde er vielleicht die Möglichkeit nutzen um mich endlich zur Strecke zu bringen? Ich stockte. Vielleicht war es eine dumme Idee gewesen dem Training zu zustimmen. Bulma war nicht da… Trunks könnte es wirklich nutzen wollen ungestört zu sein… Warum sich meine Beine trotz meiner Angst in den zweiten Stock zu meinem Zimmer bewegten, um mich umzuziehen, begriff ich nicht, doch ich war machtlos. Wie durch Zauberhand stand ich in Tanktop und Sporthosen schließlich vor dem Gravitationsraum, der noch offen stand. Trunks stand am Computer und gab ein paar Befehle ein. Ich schloss die Tür, zögerte jedoch mich ihm zu nähern. „Ist eine Schwerkraft von 60 für dich erst einmal in Ordnung?“, fragte er und sah mich fragend an. War er rot im Gesicht? Ich nickte stumm, zu mehr war ich nicht fähig. Sollte ich tatsächlich in eine Falle getappt sein, würde ich es in Kauf nehmen….vielleicht war das besser so. Langsam fuhr die Schwerkraft hoch und ich stellte mich etwas breitbeiniger auf, um sichereren Halt zu haben. Trunks tat es mir gleich. „Ein leichtes Konditionstraining, damit wir uns aneinander gewöhnen können. Keine Energieangriffe.“, stellte Trunks die Forderungen. Wieder nickte ich. Ein Schweißtropfen rann meine Stirn hinab. Mein Rücken war jetzt schon klitschnass. Ich hörte wie Trunks energisch Luft holte, dann startete der Saiyajin seinen ersten Angriff. Er preschte los, hatte sich im nächsten Moment teleportiert und war verschwunden. Ich tat es ihm gerade noch rechtzeitig gleich um einem gefährlichen Tritt auszuweichen, den nächsten Hieb konnte ich bereits parieren und schon hatten wir und in ein sauberes Geflecht aus Treffen und Verstecken verstrickt und zogen dabei jegliche Register. Trunks verwandelte sich nicht in einem Supersaiyajin und ich wusste nicht, ob ich darüber beleidigt oder erleichtert sein sollte. Auch so setzte er mir schon ordentlich zu, doch auch ich konnte ihm beweisen, dass meine Kampfkraft noch immer ausreichte ihm gefährlich zu werden, auch wenn ich keine endlosen Energiereserven mehr besaß. Warum und wie ich diese eingebüßt hatte, hatten Bulma und ich bisher nicht herausfinden können, aber es könnte damit zu tun haben, dass ich wieder einen menschlichen Metabolismus besaß. Meine Organe arbeiteten, weil mein Gehirn es ihnen befiel, nicht weil der Chip in meinem Kopf meine Energie steuerte. Ich konnte nicht sagen wie dankbar ich darüber war. Die Sonne war längst unter gegangen, als Trunks und ich uns aus dem Raum schleppten. „Ich bin… bin schwer beeindruckt… du kämpfst noch immer wie früher… genauso hinterhältig und gemein…“, schnaufte Trunks und reichte mir eines der Handtücher vom Haken. Ich lachte leise. „Vielen Dank. Ich wollte dir ein würdiger Gegner sein und dich nicht enttäuschen. Außerdem warst du auch nicht viel gerechter, als du letzten Endes doch den Ki Ball geworfen hast.“, konterte ich. „Wenn ich das nicht getan hätte, hatte du mich volle Breitseite erwischt! Glaubst du, ich hatte Lust mir von dir sämtliche Rippen brechen zu lassen?“ Ich blinzelte Trunks lächelnd an und hielt ihm schließlich meine Hand hin. „Dann sind wir quitt?“ Trunks zögerte und ich spürte wie mich eisige Kälte überzog. Er vertraute mir also doch noch nicht. Meine Hand sank. „Quitt.“ Trunks’ große, warme, leicht feuchte Hand legte sich um meine und drückte sie achtsam. Sein Blick war ernst, aber ohne Zorn auf mich gerichtet. Was sich hier abspielte, würde ich wohl meine Lebzeiten nicht vergessen. Trunks hatte mich akzeptiert. Ein schöneres Gefühl konnte ich mir in diesem Moment nicht vorstellen. Am liebsten hätte ich seine Hand auf ewig gehalten, doch entgegen meines Wunsches entzog Trunks sich mir dann doch und legte sich das Handtuch um die Schultern. „Ich glaube, wir könnten beide eine Dusche vertragen, denkst du nicht?“ Ich nickte zögerlich und folgte ihm dann hinauf ins Obergeschoss. An seiner Zimmertür drehte sich Trunks noch einmal zu mir um. „Das Training hat mir sehr gut gefallen. Das sollten wir öfters machen. Du bist ein wirklich guter Sparringpartner.“ „Danke.“, murmelte ich und schluckte den Kloß in meiner Kehle nur mühsam herunter. Trunks grinste und schloss die Tür hinter sich. Ich blieb allein auf dem Flur zurück, wusste nicht mehr so richtig, ob ich mich über die Entwicklung unserer Beziehung freuen sollte oder nicht. Durfte ich mich überhaupt freuen, wenn unser Verhältnis gut war? Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend steckte ich die Hände in die Hosentaschen und schlich zu meinem Zimmer hinüber. Seine Freunde, seine Familie… bis auf seine Mutter waren alle tot und ich war verantwortlich dafür gewesen. Hatte ich das Recht dazu mir vorzustellen wie es wäre… mich mit ihm anzufreunden? Welch eigenartiger Gedanke. Eine Freundschaft mit dem Feind. Aber wie konnte ich Trunks noch länger als Feind betrachten, nach allem was er und Bulma mir ermöglicht hatten? Ich sollte dankbar für jede Unterstützung sein, die ich erhielt, aber ich hatte, verdammt noch mal nicht das Recht um Vergebung zu bitten. Tage um Tage verstrichen, ohne dass ich mir im Klaren werden konnte was dieser plötzliche Gefühlswandel zu bedeuten hatte. Tatsächlich kamen Trunks und ich nun wesentlich besser mit einander aus, doch auch wenn wir redeten, blieben so viele Themen aus, die uns nur unnötig verletzt hätten, und zwar uns beide. Vielleicht war es einfach das Wissen, dass da eine Kluft zwischen uns lag, die wir nicht zu überbrücken wussten, was uns abhielt unsere gegenseitigen Fesseln zu lockern und hinzunehmen, dass wir eh nichts mehr ändern konnten. Doch meine Frustration darüber wuchs so schnell in mir heran, dass ich ihn eines Abends, als Trunks und ich gemeinsam in seinem Zimmer saßen und Karten spielten, als wären wir seit Jahren alte Freunde, schließlich doch zu einem Gespräch lockte. „Trunks, ich… ich habe da ein paar Fragen.“, begann ich zögerlich und rutschte auf dem bequemen Sofa hin und her. Trunks spielte seine nächste Karte aus und blickte mich fragend an. „Wenn… wenn es dir unangenehm ist, weil… weil du es einfach nicht sagen möchtest, würde ich es respektieren! Du bist mir schließlich keinerlei Erklärung schuldig…“ „Was willst du wissen?“, hakte Trunks neugierig nach. „Ich…“, zögernd legte ich meine Karten nieder. Ich wagte es kaum ihn anzusehen, musste mich mehrere Mal dazu zwingen, „…ich würde gerne wissen… was passiert ist, als… als du in die Zeit zurück gereist bist…“ Lange hielt Trunks meinem Blick nicht stand. Er legte selbst alle Karten auf den Tisch und lehnte sich in seinem Sessel zurück, um seine Erzählung zu überdenken. Gespannt starrte ich ihn an. Meine Finger verflochten sich in einander, um sie einigermaßen ruhig zu halten, so aufgeregt war ich. Trunks schnaufte schwer und benötigte mehrere Anläufe, ehe er begann. „Ich bin damals mit dem Ziel in die Vergangenheit gereist, Son-Goku und die anderen vor euch zu warnen. Ich wollte, dass sie auf den Angriff vorbereitet waren. Außerdem gab ich Son-Goku ein Mittel gegen eine Herzkrankheit, die ihn in dieser Zeit das Leben genommen hatte.“ Meine Augen wurden größer. „Also… sind in der Vergangenheit… alle noch am Leben?“, fragte ich vorsichtig. Trunks nickte mit ernster Miene. „Ja. Alle sind noch am leben. Selbst du und deine Schwester.“ „Was? …aber das ergibt doch keinen Sinn… Wenn wir noch am Leben sind, dann…“ „Ihr habt Kuririn zu verdanken, dass ihr noch lebt.“, fuhr Trunks fort, „Er hat sich Hals über Kopf in deine Schwester verliebt und war nicht fähig sie zu töten, als er die Chance dazu hatte. Das ist noch nicht alles. Soweit meine Information stimmen, haben sie später eine gemeinsame Tochter.“ Ich war sprachlos wie fassungslos. An Kuririn konnte ich mich schwach erinnern. Er war ein mutiger, wenn auch nicht allzu starker Kämpfer. Ein Mensch mit einem großen Herzen. Und er soll tatsächlich ein Kind mit meiner Schwester haben? Ich wusste ja nicht einmal, dass C 18 nach Dr. Geros Versuchen überhaupt noch Kinder bekommen konnte. „Was… was ist aus mir geworden?“ Trunks wiegte den Kopf auf die Seite und betrachtete mich unsicher. „Du hast dich zurückgezogen. Du hast deine Schwester ziehen lassen, warst aber nicht bereit dich den Z-Fightern anzuschließen. Eigentlich schade…“ Beschämt sackte mein Kopf auf die Brust. Mein schwarzes Haar legte sich wie ein Schleier über mein Gesicht, als ich mein Gesicht in meinen Händen verbarg. Ich war so glücklich. C 18 war also noch am Leben und sie hatte eine eigene Familie! Mir kamen die Tränen, ohne dass ich mir dessen bewusst wurde. „…C 17?“, hörte ich Trunks leise flüstern, doch ich konnte ihm nicht antworten. Liebste Schwester… du hast es verdient, glücklich zu sein, wenn du schon in dieser Zeit nicht mehr lebst…ich wünschte, man hätte es dir noch sagen können… „C 17.“, sagte Trunks nun schon energischer, doch ich war zu beschämt um den Kopf zu heben. „Danke…“, hauchte ich mühevoll und versuchte vergebens den erbärmlichen Klang eines Schluchzens untergehen zu lassen, als ich mir eilig die Tränen an einem Shirtärmel abwischte. „Danke, dass du mir das verraten hast…“ „Und was willst du nun mit deinem Wissen anstellen?“ „Ich will leben… ich will die Chancen nutzen, die du mir geschenkt hast, obwohl ich sie nicht verdiene… ich werde für meine Schwester bleiben und ein gutes Leben führen.“ Trunks’ Hand streckte mir ein Taschentuch entgegen und ich hob kurz den Kopf, nur um ihn lächeln zu sehen. „Das ist ein guter Gedanke.“, sagte er leise. Ich nickte glucksend und schnäuzte mich eilig. „Ich bin wieder da!“, erklang Bulmas laute Stimme durch den Eingangsflur und schon betrat sie die Küche, in der Trunks und ich uns zu Fast Food nieder gelassen hatten. Um uns herum stapelten sich Verpackungsreste des Schnellrestaurants und unsere letzten Burger wurden mit dicken Hamsterbacken verschlungen. „In Gottes Namen, sagt mir bitte nicht, dass ihr euch die ganze Zeit nur von Fast Food ernährt habt, seid ich weg bin!“, lachte Bulma auf und stemmte die Fäuste in die Seiten. Trunks und ich tauschten erschrockene Blicke, doch ich hatte meinen letzten Bissen zuerst runtergewürgt. „Trunks war dran mit Kochen, aber er war zu faul, also hat er was geholt.“, erklärte ich eilig. „Die anderen Tage haben wir uns abgewechselt. Wirklich.“, vervollständigte der Saiyajin. „Soso…“, grummelte Bulma und trat zu uns heran, „Und habt ihr mir wenigstens einen übrig gelassen, ihr Vielfraße?“ „Wussten wir, dass du kommst?“, konterte Trunks, doch ich wühlte schon in einer Tüte neben mir und hielt der Frau schließlich einen eingepackten Burger hin. „Oh! Danke, C 17.“, freudig drückte sie mir einen Kuss auf die Wange und packte den Burger aus, „Das kann ich nach dem ganzen Stress wirklich gut vertragen.“ „War es so schlimm?“, fragte ich nach und rieb mir geistesabwesend die gesegnete Wange. Mit vollem Mund zeigte Bulma auf mich, schluckte rasch hinunter. „Dein Entwurf kam prima an! Die Idee konnte ich verkaufen und in zwei Monaten soll die erste Maschine vom Band gehen.“ „Freut mich.“ „Das heißt, du bist dann schon wieder auf Touren, oder?“, knurrte Trunks und stützte seine Wange gegen seine Faust, was ziemlich kindisch aussah. „Ich fürchte ja, mein Liebling.“, erwiderte Bulma ihre zuckersüße Entschuldigung, „Ich soll bei der Entwicklung helfen, um etwaige Fehler gleich ausschließen zu können.“ „Oh. Dann hab ich noch was für dich.“, rief ich und erhob mich, „Ich hab da mit dem Hauptrechner ein System auf die Beine gestellt, der den Prozess überwacht. Warte, ich zieh ihn dir eben schnell auf einen Chip.“ Mit großen Schritten eilte ich aus der Küche. Tief seufzend ließ sich Bulma neben ihrem Sohn am Tisch sinken, während sie genüsslich an ihrem Burger weiter knabberte. Trunks machte sich unterdessen daran den Müll zu falten. „Ihr zwei versteht euch besser, oder wie sehe ich das?“, wollte seine Mutter unverblümt von ihm wissen und lächelte. „Ich dachte mir, es wäre an der Zeit das Kriegbeil zu begraben.“, nuschelte der Saiyajin mit leichter Schamesröte auf den Wangen, „Wir haben uns schon etwas ausgesprochen und uns dazu entschlossen regelmäßig zu trainieren.“ Bulma musterte ihren Sohn mit glänzenden Augen. „Ich bin sehr stolz auf dich, Trunks. Ich bin mir nicht sicher, ob einer der Anderen in der Lage gewesen wäre mit ihm auszukommen, aber ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann.“ „Deswegen sind wir aber noch nicht aus der Gefahr.“, wandte Trunks ernst ein, „Ich werde niemals aufhören können ihn zu überwachen.“ „Ihm ergeht es nicht anders. Auch er muss damit rechnen, dass wir ihm eines Tages in den Rücken fallen, solange wir ihm zu verstehen geben, dass wir ihm nicht vertrauen.“ Trunks ließ den Müll sinken und betrachtete die Frau mit den langen Haaren eine Weile, setzte zu einer Erwiderung, doch Bulma ließ ihn nicht zu Wort kommen. „Auch er hat etwas verloren, was ihm sehr wichtig war, Trunks. Er kann uns sehr wohl verstehen und ich glaube daran, dass er Reue zeigt.“ Der junge Mann blickte auf den Tisch. „Ich weiß nicht, ob ich ihm vergeben kann, Mutter… Er hat so viele Menschen wissentlich umgebracht…“ „Ja, das hat er.“ „Und er hat unsere Freunde getötet. Und Vater…“ „Das stimmt.“ Trunks hob den Kopf und blinzelte seine Mutter an, „Kannst du da einfach drüber weg sehen?“ „Nein, mein Junge.“, erwiderte Bulma leise und nahm die kraftvollen Hände ihres Sohnes in die Ihre, „Aber was geschehen ist, ist geschehen. Und auch ihm wurde Unrecht angetan. Dieser junge Mann war niemals so stark und gewissenlos, ehe er in die Fänge von Dr. Gero kam. Wir können nicht wissen, ob wir in der Lage gewesen wären diesem Monster zu entkommen. Was wir wissen ist, dass C 17 und seine Schwester es nicht geschafft haben und sehr viel erleiden mussten.“ Trunks ließ sich die Worte durch den Kopf gehen, ohne zu einer Antwort kommen zu können, sodass Bulma nach einiger Zeit aufstand und verkündete, dass sie rasch ihre Reisetasche auspacken und sich ein heißes Bad gönnen würde. Trunks blieb allein zurück mit seinen verwirrten Gedanken und seiner Entscheidung. „Was ist los? Schwächelst du schon?“, grinste Trunks und wischte sich den kleinen Blutrinnsal von seiner Unterlippe. Ebenso wie mein Körper war sein Körper über und über mit Blessuren, Kratzern und Kleidungsfetzen versehen. Dieser Trainingkampf hatte sich zu etwas ungewöhnlich Erstem entwickelt, doch wir beide konnten noch lachen. Es machte einfach nur irrsinnigen Spaß und die kleinen Wunden wurden gekonnt ignoriert. Wir hatten beide – wegen einander – schon wesentlich schlimmer ausgesehen. „Wenn ich anfange schneller zu atmen, darfst du mich das noch mal fragen.“, erwiderte ich süßlich und schleuderte dem Saiyajin gleich zwei Ki Bälle zu, die Trunks mit Wucht von sich stieß und dann geradewegs einen Treffer mit seinem Sportstiefelabsatz in meiner Magenkuhle landete. Ich gab ein würgendes Geräusch von mir und krümmte mich schwer angeschlagen. Verdammt, der hatte wirklich gesessen. Ich musste ein Knie zu Boden setzen. „He, alles okay?“, fragte Trunks nun doch besorgt und trat näher an mich heran. Natürlich so nah, dass er geradewegs in meine Falle tappte. Ich riss den Kopf mit einem feisten Grinsen auf seine Höhe, packte ihn an den Waden und schleuderte ihn mit einer Drehung geradewegs auf die nächste Wand zu, dass es bei seinem Aufprall nur so rummste. Lachend brachte ich mich einige Schritte in Sicherheit, während Trunks langsam auf die Beine kam und zornig knurrte. „Verdammter Blödmann…“, zischte er und spuckte ungeniert etwas Blut zu Boden, dann hob er den Blick und starrte mich aus dunkelblauen, gefährlichen Augen an. „Das kriegst du zurück.“ So schnell wie er ansetzte, war ich wirklich bestürzt, als er plötzlich vor mir in der Luft schwebte und mich mit dem Niedersausenlassen beider Fäuste zu Boden zwang. Ich lag mit schmerzendem Kreuz auf der Seite und drehte mich mühevoll auf den Rücken. Einen Moment lang nahm ich nur verschwommene Bilder wahr. Ich konnte Trunks spüren, ihn aber nicht sehen. Benommen schüttelte ich den Kopf, doch schon im nächsten Moment stöhnte ich erneut tief auf, als sich etwas Schweres direkt auf meinem Bauch platzierte und sich eine Hand eng um meine Kehle schloss. „Gib auf.“, knurrte Trunks mir gefährlich entgegen und ich konnte seine Atmung auf meinem Gesicht spüren, roch das Blut in seinem Mund. Luft bekam ich keine mehr, so war ich auch nicht in der Lage zu sprechen, also streckte ich mit zusammengepressten Lidern meinen rechten Arm aus und schlug zweimal mit der flachen Hand auf den Boden. Die Hand löste sich von meinem Hals und ich riss den Mund auf um soviel Sauerstoff wie möglich in meine Lungen zu lassen. Trunks’ Gewicht entfernte sich von meinem Körper und einen Moment später regulierte sich die Schwerkraft auf Null. Ich gönnte mir die Zeit kurzweilig liegen zu bleiben und neue Kraft zu tanken. „Das war nicht ohne gewesen…“, murmelte Trunks und ließ sich schließlich direkt neben mich fallen. „Tut mir… leid. Ich war schon wieder… unfair.“, brachte ich gerade so heraus. „Na ja…gerecht war ich auch nicht gerade.“, tief schnaufend landete sein Kopf dicht an meinem und ich wandte ihm den Blick zu. Der Saiyajin hatte das Gesicht gen Decke gerichtet und die Augen geschlossen. Sein Mund war leicht geöffnet und seine Brust hob und senkte sich lautstark zu seiner Atmung. Wie erschreckend die Tatsache war, dass wir uns gerade in einer Kampfsituation befunden haben, in der wir beide uns hätten umbringen wollen, ließ mich unruhig schlucken. Während des Trainings war es mir noch nicht aufgefallen, aber wir hatten uns Schritt für Schritt mehr Gewalt von einander erlaubt – und das war erschreckend gut gewesen… warum? „Du… Trunks? …Ich wollte dich nicht ernsthaft verletzen… ist bei dir alles okay?“, fragte ich leise. Trunks öffnete die Augen und drehte mir das Gesicht zu um mich überrascht zu mustern. „Ja. Natürlich geht es mir gut. Ich bin nur erledigt.“, er grinste und boxte mir in die Seite, „Du hast mir einen wirklich guten Kampf geliefert. Das hat echt Spaß gemacht.“ Noch immer betrachtete ich ihn unsicher. Er wollte mich doch nicht nur beruhigen, oder? Der Gedanke war erschreckend. Der Saiyajin stemmte sich hoch, um mich besser ansehen zu können und runzelte die Stirn. „Was ist los? Du hast doch was.“ Ich wich seinem Blick aus. „Das Training war gut… aber findest du es nicht beängstigend mit welcher Ernsthaftigkeit wir bei der Sache waren? Wenn wir gewollt hätten, dann…“ „Hätten wir uns gegenseitig getötet?“ Die Worte aus seinem Mund zu hören tat weh. Sehr weh. Verzweifelt biss ich mir auf die Lippe. Der Körper des anderen beugte sich mit einem Mal näher an mich heran. „Wenn du es nicht möchtest, werden wir nie wieder so energisch trainieren, okay?“ Erstaunt zwang ich mich doch dazu ihn anzusehen. Trunks schmunzelte mich schelmisch an. Sein Haar, das ihm in weichen, hellen Strähnen bis unter die Wangenknochen reichte, war feucht vom Schweiß, ebenso wie meines. Sein Gesicht wirkte müde, aber glücklich. Vielleicht war es wirklich dieses zwanglose Gefühl in einem Kampf was einen Saiyajin so glücklich machte. „In Momenten wie diesen…“, begann Trunks plötzlich, „…wirkt dein Gesicht wie das einer Puppe.“ Ich riss die Augen weit auf und starrte ihn völlig verwirrt an. „Was?!“ „Dein Gesicht ist wie das einer Puppe.“, wiederholte er, „Porzellanartig….ein bisschen kalt, aber das kommt nur durch deine Augenfarbe.“ Und jetzt wurde ich rot. Ich spürte es ganz deutlich. „Entschuldige bitte mal! Ich sehe doch nicht aus wie eine Puppe!“, erwiderte ich im beleidigten Ton, dabei wusste ich im selben Moment, dass ich keinesfalls beleidigt war. Ich war… verlegen. Trunks kicherte dunkel und verlagerte sein Gewicht auf eine Seite. „Warum störst du dich daran, dass ich dir ein Kompliment mache?“ Ein Kompliment? Trunks machte mir ein Kompliment… über mein Aussehen? Ich war verwirrt. Meine Beine rieben unruhig aneinander. Am liebsten wäre ich sofort geflüchtet. Wieso tat ich es nicht? „Ich wollte dir noch etwas sagen…“ Trunks setzte sich auf und senkte den Kopf. Noch etwas? „Ich wollte dir sagen, dass ich mich dazu entschlossen habe… dir voll und ganz zu vertrauen.“ Ruckartig setzte ich mich ebenfalls auf und starrte ihn sprachlos an. Der Saiyajin wog unsicher den Kopf hin und her, als könne er sich nicht wirklich entscheiden wie er sich ausdrücken sollte, ehe er endlich sagte: „Es ist mir wichtig, dass du das weißt… meiner Mutter geht es nicht anders. Ich gebe zu, dass ich es nicht wahrhaben wollte, aber… auch ich habe dir jemanden genommen, der dir sehr wichtig war…und es tut mir leid.“ Nein… lass das nicht wahr sein… warum? Warum quälte er mich damit so? Warum entschuldigte er sich dafür, sich gewehrt zu haben?! Das war so ungerecht! Weil er auf der Seite der Guten war, durfte er Reue bekennen! Was würde er wohl sagen, wenn ich es ihm gleich täte. «Tut mir echt leid, dass ich all deine Freunde umgebracht habe, weil ich Lust dazu hatte. Nimm’s nicht persönlich.» Nein, für meine Taten gab es keine Entschuldigung. Ich war gezwungen auf ewig mit dieser Schuld zu leben. Ich war auf den Beinen, noch bevor ich es selbst wahrnahm und verschwand so schnell ich konnte aus dem Gravitationsraum. In Trunks’ Nähe hielt ich es nicht länger aus. Ich hörte, wie er hinter mir herrief und mir schließlich folgte, doch als er an der Treppe ankam, blieb er schließlich stehen und ließ mich fliehen. Ich schlug die Tür zu meinem Zimmer zu und ließ mich daran hinunter rutschen. Mein Herz hämmerte energisch gegen meine Brust, meine Hände gruben sich in mein Haar. Ich fand keine Möglichkeit mich noch kleiner zu machen, damit mich niemand mehr finden konnte. Meine Atmung war viel zu schnell, mir wurde schwindelig. Noch während mein Kopf auf meine Arme sank, die ich um die angezogenen Knie geschlungen hatte, schluchzte ich schon auf. Ich hatte es doch nicht anders verdient… dieser Pflock von Trunks war genau richtig platziert und würde mir immer wieder vorenthalten, was ich nie wieder gut machen konnte. Nie wieder… Am späten Abend klopfte es an meine Tür. „C 17? Ich hab dir etwas zu Essen gemacht. Darf ich reinkommen?“, fragte Bulma gedämpft. Langsam hob ich den Kopf aus dem Kissen und setzte mich auf. „Ja.“, rief ich müde und die Tür öffnete sich einen Spalt. Bulma stellte das Tablett auf meinen Nachttisch und setzte sich besorgt neben mich, nahm meine Hände. „Trunks hat mir erzählt was passiert ist.“, murmelte sie leise und streichelte sanft meine Haut, was unglaublich gut tat, „Er… er hat dich sehr verletzt, dabei hatte er das nie gewollt.“ „Das weiß ich doch.“, erwiderte ich bitter und schüttelte matt den Kopf, „Es ist nicht seine Schuld… ich wollte vor mir selbst flüchten. Mir ist es nun mal nicht gegönnt Trunks dasselbe zu sagen. Wie auch? Ich habe das Gefühl, ich bin nicht mehr ich selbst… oder war es vielmehr eine ganze Weile nicht …Ich kam einfach nicht damit klar, dass… dass er sich bei mir entschuldigen wollte!“ „Weil er mit offenen Karten spielen möchte.“, erwiderte Bulma, „Er hat Angst davor, dass du ihm misstrauen könntest, also wollte er dir entgegen kommen.“, Zärtlich wanderte Bulmas Hand über meinen Rücken, „Ich weiß nicht, wie viel du davon realisierst, aber du bist Trunks sehr ans Herz gewachsen. Vielleicht sogar mehr, als er es selbst begreift. Du bist für ihn die Chance auf einen Freund, den er sonst in dieser Zeit nicht haben kann.“ „Aber ich bin ein Mörder!“, schrie ich heulend auf und riss mich von ihr los. „Das ist er doch auch!“, rief sie dagegen an, blieb aber ruhig auf der Bettkante sitzen und musterte mich ernst, „Auch er hat Menschen und andere Lebewesen getötet….ob nun Gute oder Böse ist völlig irrelevant…“, Bulma sprach nun ganz leise, „Er hat auch Leben genommen.“ Mit geballten Fäusten stand ich da und versuchte die Tränen hinunterzuschlucken, die sich immer wieder neu sammelten. „Du magst ihn doch, oder?“ „Ja.“, murmelte ich zögerlich, da ich nicht wusste, ob die Antwort nun wirklich gut war, so ehrlich gemeint sie auch war. „Dann sag ihm das.“, forderte Bulma mich liebevoll auf, „Wir erwarten nicht von dir, dass du die Toten ins Leben zurückbringst. Wir erwarten von dir, dass du ehrlich zu uns bist, wenn du bei uns bleiben möchtest.“ Das Bett quietschte leicht, als die Frau sich erhob, „Möchtest du das, C 17?“ Stumm drehte ich mich zu ihr um und starrte in ihre liebevollen, blauen Augen. Ich selbst presste die Augen zu und warf mich weinend in ihre Arme. Sofort drückte sie mich an sich und streichelte mich besänftigend. „Ich möchte auch, dass du bleibst.“ Ungeduldig starrte ich auf den kleinen Wecker neben meinem Bett. 23.11 Uhr und Trunks war nicht zuhause. Ich hatte gespürt, als er das Gründstück verlassen hatte, doch Bulma hatte mir versichert, dass er sicher bald wiederkäme und ich es ihm dann immer noch sagen könnte, was ich ihm zu sagen hatte. Also wartete ich. Stunde um Stunde. Durch meinen Kopf raste ein Orkan an möglichen Ereignissen, an möglichen Worten, an möglichen Gefühlen… Der Gedanke an Gefühle riss mich plötzlich aus meiner Trance. Warum bedeutete es mit so viel, von Trunks geschätzt zu werden? Etwa weil ich es ihm schuldig war? Ehe ich mir weitere Gedanken darüber machen konnte, spürte ich Trunks’ Aura auf dem Grundstück und eilig kam ich auf die Beine und verließ das Zimmer. Er war auf seinem Balkon gelandet. Ich habe es genau gespürt. Als ich vor seiner Tür stand, zögerte ich kurz. Nein, ich musste es jetzt zur Sprache bringen, sonst würde ich keine Ruhe finden. Ich atmete tief durch und klopfte an. „Komm rein.“ Er wusste, dass ich es war. Woher war mir unbegreiflich, schließlich besaß ich im Gegensatz zu ihm keine greifbare Aura. Trotz meiner Unsicherheit öffnete ich schließlich die Tür und trat ein. Im Zimmer war es ziemlich dunkel. Seine Schreibtischlampe brannte, die direkt neben dem Fenster stand. Die Terrassentür stand noch auf, sodass der Wind freudig hindurch pfiff und die Gardinen gespenstisch aufblähte. Trunks stand an seinem Schreibtisch und hängte seine Jeansjacke über den Stuhl. „Tut mir leid, dass ich dich so spät noch störe…“, murmelte ich, nachdem sich Trunks nach geraumer Zeit noch immer nicht zu mir umgedreht hatte. „Tut mir leid, dass du auf mich warten musstest.“, erwiderte er leise und blickte aus dem großen Fenster, die Hände in der Hosentasche verfrachtet. Zugegeben, seine Gesten schüchterten mich ein. Am liebsten wäre ich wieder sofort aus dem Zimmer gestürmt. Ich zwang mich einen Schritt auf ihn zu zugehen. Dann noch einen. „Trunks… ich… ich bin nicht abgehauen, weil ich deine Entschuldigung nicht annehmen wollte… ich wusste nur keine Erwiderung darauf… ich hab einfach nicht verstehen können, warum du dich entschuldigen wolltest… da habe ich Panik bekommen. Ich wusste nicht, was ich hätte sagen sollen.“ „Und jetzt weißt du es?“ Der Saiyajin drehte sich langsam zu mir um. Sein Blick zeigte keine Wut, nur Kummer. „Ja…“, murmelte ich mühevoll, „…ich….ich werde dich nicht um Vergebung bitten, weil ich niemals von dir verlangen könnte mir zu vergeben… aber ich weiß, dass ich hier bleiben möchte…bei Bulma und bei dir… und deshalb setze ich alles daran was in meiner Macht steht um euch beide glücklich zu machen…“ Trunks nahm die Hände aus den Taschen, ließ sie einen Moment an seinen Seiten hängen, ehe er sie wieder anhob, seine Finger an meine Wangen gleiten ließ und mich an sich heran zog. Seine Lippen waren heiß! So erschreckend heiß, dass ich ihnen ausweichen wollte. Doch er ließ mich nicht los. Ich spürte seine Atmung an meiner Wange, als er erleichtert seufzte, spürte den Rest seines Körpers, der sich an mich schmiegte. Meine Hände gruben sich bis zu seiner Brust durch, krallten sich dort in den Stoff des Shirts. Erwiderte ich den Kuss eigentlich? Dieser Duft…er lullte mich genussvoll ein, ließ mich vergessen, wo ich war und was ich hier tat, was mit mir geschah. Ich spürte, dass meine Beine nachgaben. Als ich im Begriff war in mich einzusacken, waren da diese starken Arme, die mich an meinen Gegenüber pressten und nicht zuließen, dass ich ihm entwischte. Trunks rieb betörend seinen Nasenrücken an meinen, ehe er erneut mit gieriger Hingabe nach meinen Lippen verlangte und mich plünderte. So etwas Absurdes hatte ich noch niemals empfunden, auch nicht vor meiner Zeit als Cyborg. Noch niemals habe ich mich bedrängt und gleichzeitig so geborgen gefühlt. In gewisser Hinsicht machte Trunks mir mit seinem Verhalten Angst, denn er zwang mich… aber warum fühlte es sich trotz allem so richtig an? Sein Griff wurde härter, seine Zunge forderte ein Gefecht mit der meinen. Er schmeckte so intensiv nach irgendetwas was sich nicht in Worte fassen ließ und es machte Hunger nach mehr. Als Trunks den Kopf schließlich langsam zurücknahm, ohne mich allerdings loszulassen, ließ ich ein erschöpftes Seufzen hören und schloss die Augen. Ich war benebelt und nahm nur verschwommen war, wie Trunks mich durch sein Zimmer führte und mich schließlich auf etwas Weiches hinabdrückte, ehe er sich zu mir hinabbeugte und mich unter der Last seiner Körpers begrub. Sein Leib schien zu kochen. Ich spürte seine Aura deutlicher als jemals zuvor. Er schien in einem heiligen Licht zu erstrahlen, das mir Tränen in die Augen trieb. Unsicher blickte ich zu ihm hinauf. Verschwunden war das Gesicht an das ich mich in dem letzten halben Jahr gewöhnt hatte. Die kühle Maske, die nach und nach abgebröckelt war und einen jungen, freundlichen Mann zum Vorschein brachte, wich nun dem Gesicht eines Mannes, der vor Verlangen bebte, mit den Augen eines Raubtieres auf mich hinabstarrte. Die Frage was das alles zu bedeuten hatte, lag mir bereits auf der Zunge, und doch brachte ich nicht den winzigsten Ton heraus. Meine Kehle war wie zugeschnürt. Trunks setzte schließlich wieder zu sprechen an. „Wenn du mich glücklich machen willst,“, begann er leise und ich hielt gebannt die Luft an, ohne zu wissen weshalb, „dann bleib bei mir…und lass nicht zu, dass Mutter und ich jemals wieder einsam sein müssen… jetzt ist es deine Pflicht die Familie und Freunde zu ersetzen, die von uns gegangen sind. Werde du Teil dieser Familie, um deine Schuld zu begleichen.“ Mein Hals schrie vor Schmerzen auf, als ich eisern den Kloß hinunter zu schlucken versuchte. Ich wusste nicht, ob Trunks mich darum bat in seine Familie einzutreten oder ob er mir drohte. „Sei mir Vater, Bruder und Freund und ich werde dasselbe für dich sein.“ Die gebräunte Hand strich durch den Ansatz meiner schwarzen, glatten Haare und ich schloss erneut die Augen, als mich dieses Gefühl erfasste, dass ich nicht zu deuten wusste. Mein Herz raste. Ich war sicher, dass Trunks es spüren konnte. Allmählich empfand ich das Gefühl seines Körpers auf meinem als beklemmend und ich versuchte mich mit fahrigen Bewegungen zu befreien, ohne wirklich erfolgreich zu sein. Trunks ließ mich nicht gehen. Er wartete auf meine Antwort. „C 17…“, drängte er mich mit schwerer, süßer, lockender Stimme und ich erschauderte beim Klang seiner Stimme. „D-du machst mir…“, stammelte ich und stemmte mich gegen seine breite Brust, doch noch immer wollte Trunks sich nicht rühren. Stattdessen begann er meinen Hals in Angriff zu nehmen und hauchte zart dagegen. Ich stöhnte gequält auf. „Lass das… bitte…“, flehte ich ihn an, doch der Saiyajin reagierte nicht. Langsam strichen seine Hände über meinen Körper, schoben den Stoff beiseite, der sie daran behindern wollte meine Haut zu erreichen „Ich will dich, C 17.“, flüsterte er. Als ich seine Hand von meiner Brust schieben wollte, packte er mit plötzlicher Gewalt mein Handgelenk. Ich starrte ihn erschrocken an. Entgegen seines festen Griffs war sein Blick ruhig und ausgeglichen, seine Augen glänzten, sein Mund war zu einem weichen Lächeln verzogen. „Ekelt es dich an von mir berührt zu werden?“ Was war das für eine selten bescheuerte Frage? Vielleicht hatte er es wirklich noch nicht bemerkt, ich jedoch spürte meine pochende Erektion in meinen Hosen sehr wohl. Doch nur weil mein Körper bereit zu sein schien sich fallen zu lassen, bedeutete das nicht, dass mein Kopf das auch war. „Trunks… ich…“, ich musste schlucken, mein armes Hirn quirlte vor aberwitzigen Ideen für das weitere Vorgehen förmlich über und ich konnte mich nur schwer auf meine Worte konzentrieren, die ich an ihn richten wollte, um ihm meine Lage zu erklären. „Wäre es dein erstes Mal?“, hörte ich seine flüsternde Verlockung dicht an meinem Ohr und erschauderte angetan, bog mich unter ihm, um ihm zu entgleiten, doch er hielt mich eisern fest. „Hast du Angst, dass es weh tun könnte?“, flüsterte er weiter und bei diesen Worten erstarrte ich. Es schlug in mir zusammen wie ein baufälliges Haus. Mit einem plötzlichen Aufbringen sämtlicher Kräfte stieß ich Trunks von mir herunter, ich sah aus den Augenwinkeln wie er durch die Wucht neben sein Bett stürzte. Im nächsten Moment taumelte ich schon durch seine Tür und rannte durch den endlos erscheinenden Flur der 3. Etage, die Treppe hinab und zu meinem Zimmer. Mein Herz raste und meine Lunge brannte, während ich mich von innen an meiner Zimmertür lehnte und mich langsam zu Boden gleiten ließ. Fassungslos wühlte ich mir durch das Haar, mein Gesicht fühlte sich so taub und heiß an. So schwach…so hilflos… was für ein grausames Gefühl. Kapitel 3: ----------- Kapitel 3 Die Stunden zogen ihre machtvollen Kreise über die Welt, es dämmerte bereits der Morgen, doch für mich war nicht an Schlaf zu denken. Krampfhaft hielt ich mit beiden Händen die Bettdecke an meinen Körper gepresst, während ich am Kopfende kauerte, die Beine nahe am Körper, die Augen fassungslos auf die Schatten gerichtet, die von den großen Bäumen im Garten durch das Fenster geworfen und vom Wind spielerisch bewegt wurden. Für mich sahen diese Schattenspiele wie Trunks aus, der sich über mich beugte und mich weiter niederzwang. Was dachte er sich dabei? Was sollte dieser Überfall? Was für eine Grenze hatte er da nur überschritten? Wie hatte er es geschafft, binnen eines winzigen Augenblicks alles Vertrauen zu ihm aus mir heraus zu saugen? Natürlich wusste ich, was Trunks wollte. Ich war ein Cyborg, aber ich war auch mal ein normaler Mensch gewesen. Ich wusste was Sex ist! Aber warum, zur Hölle, wollte er Sex mit mir? Ich hatte niemals in Betracht gezogen, dass Trunks schwul war. An so etwas hätte ich noch gar nicht denken können, selbst wenn mein Interesse an ihm die Gefühle einer Freundschaft übertrafen. Ich hatte ja nicht einmal die Chance dazu heraus zu finden, ob ich vielleicht mehr für ihn empfand. Dachte er, es wäre ein Liebesgeständnis, als ich ihm sagte, dass ich hier bleiben wolle? Vielleicht war der Kuss auch nur eine Kurzschlussreaktion gewesen. Ein Austesten wie weit er gehen durfte. Aber für so falsch hielt ich Trunks selbst jetzt nicht. Das passte nicht zu ihm. Zögernd hob ich die Decke an und blickte an mir hinab. Meine Erregung war endlich abgeklungen, aber es hatte lange, sehr lange gedauert, bis ich meine erste Erektion seit Jahren wieder losgeworden war. Die Gedanken an Trunks’ Tat machten es mir nicht gerade einfacher, doch ich wagte es nicht mich zu berühren. Ich hatte Angst davor die Lust nicht bremsen zu können. Hatte Angst davor, dass ich keine wirkliche Befriedigung darin finden und nur einen letzten Ausweg sehen würde. Zu ihm zurück zu gehen… Entsetzt schüttelte ich den Kopf. „Du verdammter Idiot!“, schimpfte ich im Stillen verzweifelt und schlug mit der Faust auf das Bett, rieb mir mit beiden Händen durch das Gesicht. Mein Körper war so unsagbar müde, aber mein Geist weigerte sich schlicht Ruhe zu geben. Was würde passieren, wenn wir uns beim Frühstück gegenüber stehen würden? Der Gedanke an den Morgen ließ mein Herz einen Moment aussetzen. Am besten blieb ich hier und holte mir mein Essen, sobald ich sicher sein konnte, dass Trunks nicht in der Küche sein würde. Es war nicht allzu schwer ihn zu orten. Es würde mir schon gelingen ihm aus dem Weg zu gehen. Als es an der Tür klopfte, fuhr ich erschrocken hoch. Ich musste irgendwann doch eingeschlafen sein. Ein Blick auf den Wecker an meiner Seite verriet mir, dass ich zum 9:00 Uhr Frühstück zu spät kam. „C 17?“, hörte ich Bulmas Stimme vom Flur aus. Ich setzte mich erschöpft an die Bettkante. „Komm rein“, erwiderte ich leise. Bulma öffnete die Tür. „Ist mit dir alles in Ordnung? Ich habe dich beim Frühstück vermisst.“, als sie näher an mich herantrat, musterte sie mich misstrauisch, „Mein Gott, hast du überhaupt geschlafen?“ „Ein bisschen, glaube ich“, kam die müde Antwort. Bulma tastete nach meiner Stirn. „Wenn ich das mal so sagen darf, du siehst beschissen aus.“ „Danke. Sehr freundlich.“ „Wollen wir ins Labor um das mal durchzuchecken? Vielleicht brütest du etwas aus.“ „Eine Krankheit?“, fragte ich verwirrt, „Glaubst du das im Ernst?“ Bulma zuckte die Schultern. „Ich befürchte, das ist nicht auszuschließen.“ Ich hätte ihr sagen können, warum ich nicht geschlafen hatte, doch ich wagte es nicht. Mal ehrlich, Trunks war ihr Sohn. Ich konnte ihr doch nicht sagen, dass er fast versucht hatte mich zu vergewaltigen. Bulma wandte sich zum Gehen um. „Ich werde schon mal vorgehen und alles vorbereiten. Du kommst gleich nach, ja?“ „Okay“, kam die leise Erwiderung und Bulma zog die Tür hinter sich zu. Mühselig kämpfte ich mich auf die Beine und ging in mein kleines Badezimmer. Der Blick in den Spiegel verriet mir, dass Bulma mit ihrer Aussage über mein Äußeres noch milde untertrieben hatte. Ich sah so grauenvoll bleich aus wie ein Toter, mit dunklen Schatten unter den kleinen Augen. Ich rieb mir grob über die Wange um etwas Farbe hinein zu zwingen, musste aber feststellen, dass der Erfolg ausblieb. Bulmas letzte Untersuchung lag nun auch schon fast zwei Monate zurück, vielleicht war ich ja tatsächlich krank. Mein Spiegelbild gab ein grunzendes Geräusch und eine schräge Grimasse von sich. Wen wollte ich eigentlich belügen, außer mich selbst? Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass es jemandem gelänge meine Gefühle so durcheinander zu werfen. Und sich dessen bewusst zu werden, war nahezu unmöglich, wenn man Jahrelang hinweg so sensibel wie ein Stein gewesen war. Seufzend drehte ich mich um, und verließ mein Zimmer um ebenfalls den Weg ins Labor einzuschlagen. Bulma deutete mir auf der Liege neben dem Hauptrechner Platz zu nehmen und das Shirt auszuziehen. An meiner Brust, meinem Kopf und den oberen drei Nackenwirbeln brachte sie einige Elektroden an und setzte sich dann wieder an ihren Schreibtisch um die Werte vom Bildschirm abzulesen. Während ich da saß und sie arbeiten ließ, bemerkte ich, dass ich Trunks’ Aura nicht fühlen konnte. „Wo ist Trunks?“, fragte ich, ohne mir darüber im Klaren zu sein, was nur sein Name als Wort auf meiner Zunge hinterließ. Ein intensives Kribbeln, das sich nach und nach über den gesamten Körper ausbreitete und mich erschauern ließ. „Oh. Hat er dir gestern Abend nicht erzählt, dass er heute früh in die Vergangenheit reisen wollte? Er ist bereits los.“, murmelte Bulma etwas abwesend und ohne sich zu mir umzudrehen. „Was?“, ich starrte ihren Rücken an, „In die Vergangenheit? Warum?“ „Er nimmt an einem Turnier teil. Fast alle unsere Freunde werden teilnehmen und es ist ein großes Preisgeld zu gewinnen. Das lockt ihn nicht wirklich, es ist eher die Möglichkeit mit den Anderen Freundschaftskämpfe auszufechten und sich zu messen. Ich glaube, er ist einen Monat vor dem Turnier gelandet um noch etwas Zeit mit ihnen zu verbringen. Außerdem hat er versprochen mir einige Unterlagen mitzubringen, die in dieser Zeit durch einen schweren Brand in unserer Hauptzentrale zerstört wurden.“ Nun warf sie doch kurz einen Blick über ihre Schulter und grinste. „Es hat schon seine Vorzüge, wenn man eine Zeitmaschine hat.“ Ich erwiderte nichts daraufhin, starrte nur zu Boden. Trunks war in der Vergangenheit… er würde seinen Vater und seine Freunde wieder sehen. Langsam registrierte ich, dass der Rechner begann zu piepen. „C 17? Ist etwas nicht in Ordnung? Deine Hirnströme schlagen ja völlig aus.“, bemerkte Bulma erstaunt und warf einen Blick auf die Papierschlange, die der Drucker permanent auswarf. Ich wollte schon erwidern, dass nichts sei, dann begann ich doch geschlagen die Elektroden von meinem Körper zu lösen. Verwundert wandte Bulma sich zu mir um. „Es sieht so aus, als hätte ich ein neues Gefühlsstadium erreicht.“, murmelte ich, nachdem ich schwer eingeatmet hatte, um die nötige Kraft zu tanken. „Von welche Gefühl sprichst du?“, wollte Bulma neugierig wissen. „Neid.“ Bulma blieb einen Moment benommen sitzen, dann schien sie es zu begreifen und lächelte. „Du würdest C 18 gern sehen, nicht wahr?“ Ich nickte, ohne den Blick der Wissenschaftlerin zu erwidern. Bulma stand nun auf, kam zu mir herüber und hockte sich vor mich, damit ich sie ansah. „Ich würde die anderen auch sehr gern sehen. Aber jedes Mal, wenn jemand aus einer falschen Zeit dort auftaucht, ändert sich die Geschichte rapide. Und wie Trunks bereits feststellen musste, nicht immer zum Vorteil. Es stimmt zwar, dass er diejenigen wieder sehen kann, die wir hier verloren haben, aber nichtsdestotrotz ist seine Zeit hier. Bei uns.“ Bulma blinzelte mich liebevoll an und tätschelte mein Knie. „Hast du keine Angst, dass er irgendwann einfach nicht mehr wiederkommt?“, hörte ich mich kaum merklich flüstern. Bulma schüttelte entschieden den Kopf. „Selbst wenn er sich bei meinem jüngeren Ich sehr wohl fühlt und alles haben kann, was er sich erträumt, weiß er, dass er in jener Zeit eben erst ein Baby ist. Was glaubst du, wie der Gegenwarts-Trunks reagieren würde, wenn er älter wird und sein Zukunftsbild realisiert? Eigentlich hätte niemand erfahren dürfen, wer er ist, als er das erste Mal zu ihnen kam. All ihre Einstellungen haben sich geändert.“ Sie richtete sich langsam wieder auf und streckte sich ausgiebig. „Ich sehe es schon vor mir, wie ich mein Baby versuche so zu erziehen, dass auch ja dieser junge, hübsche Mann dabei herauskommt. Dabei wird das völlig unmöglich sein, denn schließlich wird dieser Trunks ganz anders aufwachsen. Er hat Vater und Mutter…Son-Gohan lebt noch…vielleicht bekommt er noch Geschwister… Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass der Trunks aus der Vergangenheit unserem Trunks nicht sehr ähnlich sein wird…“ Während Bulma sich daran machte die Elektroden wieder wegzuräumen, saß ich weiterhin nachdenklich auf der Liege, mein Shirt auf meinem Schoß liegend, ohne daran zu denken es anzuziehen. Unwiderruflich schossen Bilder durch meinen Kopf. Ich konnte mich an die vereinzelten Kämpfer erinnern, auch wenn der Tod der meisten schon über fünfzehn Jahre her war. Meine Erinnerung wurde noch durch die wenigen Bilder aufgefrischt, die Bulma im Haus hatte. Bilder von der Son- Familie und Kuririn. Es gab auch ein Bild Vegeta und dem Namekianer Piccolo. Die meisten Bilder gab es jedoch von Trunks und Gohan. Das waren die Bilder, die ich am wenigsten ertrug, denn Gohans Tod hatte Trunks am schlimmsten getroffen, schließlich war er noch zu klein um sich an die anderen Kämpfer zu erinnern, doch Gohan war neben Bulma alles gewesen was er noch hatte. Mein Magen verkrampfte sich so sehr, dass mir schlecht wurde. „Ich frage mich noch immer, wie Trunks es geschafft hat deinen Chip zu zerstören“, murmelte Bulma plötzlich und riss mich so aus meinem Albtraum aus Selbsthass, „Es sind immer noch so viele Fragen unbeantwortet…auch wenn Dr. Gero ein Monster war, aber in seiner Arbeit war er ein wahres Genie. Mit diesem Wissen hätte er die Welt revolutionieren, Krankheiten heilen können“, sie seufzte, „Ich wünschte, du würdest den Schlüssel zu deinem Geheimnis kennen. Ich wünschte, ich könnte verstehen, was das besondere an dir ist.“ „Ja, das wüsste ich auch gern…“, erwiderte ich ganz leise. „Macht es dir etwas aus, wenn wir ein bisschen weiter suchen?“, fragte Bulma hoffnungsvoll, „Die Entdeckung deiner künstlich gezüchteten Leber hat mich nachdenklich gemacht und es stellt sich noch immer die Frage, ob du zeugungsfähig bist.“ „Ehrlich gesagt weiß nicht warum das von Bedeutung ist, aber wenn es nun mal der Forschung und Menschheit gilt…“, ich zuckte die Schultern und gab somit mein Einverständnis. „Das könnte vielleicht die Lösung vieler Paare werden, die keine Kinder kriegen können“, erwiderte Bulma optimistisch, „Du sagtest, dass C 18 jahrelang keine Regelblutung hatte und doch bekommt sie schließlich ein Kind. Das ist doch eine fantastische Wendung.“ „Natürlich, aber das hat doch nicht zwangsläufig etwas damit zu tun, dass sie ein Cyborg wurde“, entgegnete ich mit hochroten Kopf, denn solche Themen mochte ich nun wirklich nicht, sie berührten mich immer peinlich. Doch Bulma setzte einen Blick auf, der keine Widersprüche duldete und begann dann wieder zu schmunzeln. „Also! Wie läuft es denn bei dir?“ Verwirrt blinzelte ich ihr entgegen. Ich verstand kein Wort. „Na, mit den Trieben“, half sie mir auf die Sprünge, „Verspürst du die Lust dich fortzupflanzen?“ Augenblicklich schoss mir soviel Blut in den Kopf, dass ich Angst hatte, er würde gleich platzen. Das Blut rauschte unaufhaltsam in den Ohren und würde ich nicht bereits sitzen, hätte ich das eilig machen müssen, um nicht ohnmächtig zu werden. Sie erwartete doch nicht wirklich eine Antwort von mir, oder? Doch ihre durchdringenden Augen sagten etwas anderes. „Bitte?!“, keuchte ich. „Herrje, C 17. Jetzt reg dich nicht auf wie ein kleines Kind, wir sind doch erwachsen und selbst wenn du es hier noch nicht getan haben solltest, glaube ich dir nicht, dass du vor deiner Zeit als Cyborg noch nie selbst Hand angelegt hast“, fiel es rasend schnell aus ihrem vorlauten Mund und ich verbarg verschämt das Gesicht in meinen Händen. Das war doch jetzt echt nicht wahr! Ich saß da und plauderte mit meiner Gastgeberin über meine Manneskraft… Mir wurde sofort wieder schlecht. Mit fassungsloser Miene hockte ich in meinem Zimmer auf dem Bett und starrte den kleinen Plastikbecher an, der auf meinem Nachttisch stand. Bulma hatte mich doch tatsächlich darum gebeten ihr eine Spermaprobe zu überlassen. Sie hatte mir den Becher in die Hand gedrückt und gesagt: „Sag mir bitte auch, ob du Schwierigkeiten hattest. Vielleicht Erektionsstörungen oder ob dein kleiner, süßer Kopf es nicht gutheißen konnte und es deshalb nichts zustande kam.“ Ich hatte heftiger geantwortet, als ich mir selbst zugetraut hatte. „Ich wichse doch nicht in den Becher, verdammt!“ Worauf Bulma nur lauthals losgelacht hatte. „Wie kann man sich nur so anstellen? Masturbieren ist das normalste der Welt. Außerdem bin ich deine Ärztin und ich muss wissen, ob du gesund bist.“ Sie hatte herausfordernd das Kinn vorgestreckt. „Oder willst du auf direktem Wege versuchen jemanden zu schwängern um zu wissen, ob du zeugungsfähig bist? Such dir eine Frau aus, die Erstbeste, die es mit dir versuchen will…oder soll ich es mit dir machen…?“ Kaum hatte sie diesen Satz gesagt, hatte ich ihr den Becher auch schon aus der Hand gerissen und flüchtete aus dem Labor. Wimmernd presste ich beide Hände an die Ohren, als könne ich somit ihre Stimme dadurch abschirmen. Allein der Gedanke daran, wie sich Bulma anbot, versetzte mich in einen solchen Schockzustand, dass ich mir fröstelnd die Arme rieb. Natürlich war sie hübsch und für ihr Alter wirklich attraktiv, aber… Herrje, es war nun mal Bulma und ich wollte mir einfach nicht einmal vorstellen mit Bulma ins Bett zu gehen. Sich zwanghaft selbst zu befriedigen ist doch wirklich absurd und gegen die Natur der Sache, wie ich fand. Andererseits hatte ich das Gefühl es Bulma schuldig zu sein, denn schließlich hatte sie mir das Leben gerettet und mir ein neues Zuhause geschenkt. Sie verlangte nichts Unmögliches von mir…lediglich etwas Peinliches. Bei der Vorstellung wie ich Bulma den benutzten Becher überreiche, liefen meine Wangen gleich wieder rot an. Schnaufend ließ ich mich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Es war nichts dabei, redete ich mir selbst ein. Und eigentlich war es doch wirklich interessant, ob ich noch im Stande war Kinder in die Welt zu setzen, selbst, wenn ich mir nicht vorstellen konnte jemals eine Familie zu gründen. Und es war ja auch nicht ausgeschlossen, dass im Laufe der Zeit einer der Kämpfe dafür gesorgt hatte, dass es mit dem Kinderwunsch ein und allemal vorbei war, ich hatte mich ja nie darum geschert. Ich ließ meine Gedanken treiben, schloss langsam die Augen und ging mit den Händen auf Wanderschaft, öffnete zögerlich meine Jeans. Bulma deckte gerade den Tisch für das Abendessen, als ich zu ihr in die Küche kam. „Ah, du kommst genau richtig“, sagte sie gutgelaunt und wies mit dem Finger zum Herd, „Probier mal schnell und sag mir, ob noch was fehlt.“ Sie stellte die beiden Teller für uns an die vorgesehenen Plätze. Ich schlurfte brav zum Herd herüber, nahm einen Löffel aus der Schublade und probierte die rotbraune Sauce. Ich wusste vorher, dass sie unsagbar scharf war, Bulma liebte scharfes Essen und mein Instinkt trog mich nicht. Die Hitze schoss mir durch den Rachen, meine Geschmackknospen auf der Zunge schienen augenblicklich verätzt worden zu sein, doch ich mühte mich dazu ab nur kurz aufzuhusten. „Und?“, fragte Bulma neugierig. „Lecker“, log ich, ohne eine Miene zu verziehen. Ich würde ihr in allem zustimmen, nur in der Hoffnung, dass sie über ihre Erfolge vielleicht meinen Auftrag vergessen würde. Jeder weitere Tag Aufschub, den ich bekommen würde, machte mich ruhiger. Hoffnungslos glaubte ich, mir erst genau überlegen zu müssen was ich Bulma sagen würde. Ich stellte ihr die Töpfe auf den Tisch und Bulma goss uns Wein ein. Einen besonders Teuren, den sie vor einer Weile von einem Kunden geschenkt bekommen hatte. Verwundert musterte ich mein Glas Rotwein und betrachtete dann Bulma, die fröhlich summend begann meinen Teller zu füllen. Ich setzte mich auf meinen Platz und wartete bis Bulma sich auch aufgetan hatte und dann das Glas in die Hand nahm, um mir zu zuzuprosten. „Was feiern wir?“, fragte ich mit einer Spur Skepsis in der Stimme, während ich ebenfalls mein Glas nahm. „Deine Beförderung“, erwiderte sie zufrieden, stieß sanft ihr Glas an meines und nippte dann daran. Ich hielt in jeglicher Bewegung inne. „…meine was?“ „Deine Beförderung“, wiederholte Bulma breit lächelnd, „Und deinen Einzug in dein neues Leben.“ Verwirrt blinzelte ich meine Gastgeberin an. „Mein…mein neues Leben? Bulma…das ergibt nicht wirklich Sinn…Und wieso Beförderung? Ich arbeite doch gar nicht.“ „Tust du nicht?“, stellte sie die überraschte, wie belustigte Gegenfrage, „Was hast du denn dann die letzten zehn Monate in meinem Labor getan?“ Genüsslich führte sie sich ein Stück Rindersteak zum Mund und stöhnte wohlwollend. „Mhh…das ist fantastisch…“ Ich hielt noch immer mein Glas in der Hand, stellte es nun aber ab und neigte mich etwas weiter vor um Bulma ernst zu mustern. „Hättest du bitte endlich die Güte dich zu erklären?“ Bulma kaute ihren Bissen zu Ende, ehe sie gelassen antwortete: „Wir haben es nie offiziell gemacht, das stimmt wohl, aber wenn man es genau nimmt, hast du, seitdem du hier wohnst, für die Capsule Corporation gearbeitet. Du warst ein Mitarbeiter, auch wenn dich keiner der anderen Angestellten zu Gesicht bekam, sondern nur dein Boss. Du hast quasi dafür gearbeitet hier wohnen zu können und ab sofort, werde ich dich zusätzlich für deine Arbeit entlohnen, weil du mir eine größere Hilfe bist, als ich es vorher auch nur hätte erahnen können.“ Und wieder war ich völlig sprachlos, starrte Bulma nur mit offenem Mund an. Sie hingegen schien äußerst zufrieden mit sich zu sein. „Überraschung geglückt, wie ich sehe. Und? Nimmst du deine Beförderung an? Natürlich werden wir den Arbeitsvertrag noch zusammen ausarbeiten, aber dann steht deinem Leben wirklich nichts mehr im Wege. Du hast dann ein festes Einkommen und kannst dir etwas Eigenes schaffen und gehen wohin du möchtest.“ Langsam, Stück für Stück realisierte ich endlich was Bulma mir damit eigentlich sagen wollte. Mit diesem Angebot machte sie mich zu einem festen Bestandteil dieser Gesellschaft und erlaubte mir nach all der langen Zeit die Capsule Corp. zu verlassen und wie ein ganz normaler Mensch zu leben. So unsinnig es auch klingen mochte, denn ich habe mich niemals wie ein Gefangener gefühlt, aber nun war ich wirklich frei. Ich war frei… Ein Stuhl wurde zurückgeschoben und mit einem Mal stand Bulma an meiner Seite, zog mich an sich heran und drückte mich fürsorglich an sich. „Na na, du kleine Heulsuse“, flüsterte sie mir sanft zu, während ich mein Gesicht an ihre Schulter presste und meiner Erleichterung und Fassungslosigkeit freien Lauf ließ. Ich benötigte mehrere Anläufe, ehe ich diese paar Worte endlich herausbrachte. „Ich bleibe hier…ich…möchte hier bleiben… ich will nicht weg…“ „Natürlich musst du nicht weg, C 17. Du bist doch ein Teil der Familie…“ Nachdem ich mich etwas beruhigt hatte und wir unser Abendessen in vollen Zügen genießen konnten, plauderten wir munter darüber, was ich mit meinen neuen Möglichkeiten alles anstellen könnte. Bulma bat mich sie hin und wieder auf Messen oder Partnertreffen als ihr Assistent zu begleiten. Ich sollte auch darüber nachdenken vielleicht eine eigene kleine Serie eines Roboters zu entwickeln. Das Thema nahm mich so sehr mit, dass ich nicht einen einzigen Gedanken an andere Dinge des Lebens vergeudete, sodass ich weder an Trunks, noch an meine Vergangenheit dachte und einfach die Freuden des Menschseins genoss. Bis zu dem Moment, indem Bulma die alles vernichtenden Frage stellte. Während sie ihr Glas noch einmal auffüllte, hörte ich plötzlich: „Und? Der Becher schon voll?“ Ich spuckte den Schluck Rotwein, den ich gerade zu mir genommen hatte, entsetzt ins Glas zurück. Bulma hatte ihr Kinn auf ihre Hand gestützt und grinste mich neugierig an. Zeitschindend wischte ich mir den Mund mit meiner Serviette ab und wich Bulmas Blick aus. „Lass den Affentanz und sag es einfach“, bohrte sie nach, was mich nur noch weiter auf meinen Stuhl zusammen sinken ließ. „…nein…ich konnte nicht…“, nuschelte ich kaum verständlich in mich hinein. „Also hast du es versucht.“ „Ja, verdammt!“, knurrte ich gereizt, „Ich habe es versucht, aber…es ging eben nicht…“ „Fehlte dir die richtige Inspiration?“ Mein Blick flog völlig automatisch zu Bulma zurück, die mich nun vollkommen ernst und gelassen musterte. „K-kann sein… was weiß ich… vielleicht hast du mich damit auch einfach zu sehr unter Druck gesetzt…“ „Ja, gut möglich“, lenkte sie nachdenklich ein, schwenkte ihr Weinglas und seufzte, „Na ja, das wird sich schon geben. Wenn du dich an den Gedanken erstmal wieder gewöhnt hast, wird es schon von ganz allein klappen. Lass den Becher einfach an deinem Bett stehen.“ Diese Frau war wirklich nicht zu fassen… Es war ein seltsames Gefühl meine leichte Jeansjacke und ein paar Turnschuhe anzuziehen. Das Haar band ich mir im Flur vor dem Spiegel sterbendlangsam zusammen und setzte mir die Sonnenbrille auf. In diesem Outfit sollte es niemandem auf der Straße gelingen mich zu erkennen. Seit zehn Monaten hatte man nichts mehr von den Cyborgs gehört, die Menschen gingen ihren Arbeiten nach und bauten die Städte wieder auf. Und für mich war es an der Zeit mich ihnen zu stellen. Anonym natürlich. Bulma hatte mir angeboten mich zu begleiten, doch ich lehnte dankend ab. Ich musste erst einmal allein sehen wie es nun draußen war. Außerdem versprach ich ihr, dass mein Sparziergang nicht allzu lang werden würde. Mit aller Wahrscheinlichkeit würde ich es eh nicht lange ertragen. Das wussten wir beide. Langsam zog ich die Haustür hinter mir zu und schritt mit den Händen in den Jackentaschen durch den Vorgarten auf die Straße zu. Die Luft war erfüllt vom Straßenlärm, von den vielen Baustellen, vom Geruch von Zementgemisch und Stahlschneidungen. Ein beißendes Geruch, der meinen Körper schwer wie Blei werden ließ. Der Himmel war nahezu wolkenlos, die Sonne stand hoch am Himmel. Die Frühlingsluft war noch etwas frisch. Der Sommer würde dieses Jahr erst spät kommen. Ich schloss das Gartentor hinter mir und schlenderte einfach die Straße entlang. Die ersten Schulkinder kamen mir entgegen. Sie lachten und quietschten, spielten herum. Ein kleiner Junge rannte mir fast gegen die Beine. „Verzeihung!“, jaulte er erschrocken auf und blickte zu mir hoch. Seine Augen waren fest auf mich gerichtet. Eiskalt lief es mir den Rücken runter. …ob er mich erkannte…? Dann lächelte er mich an und rannte weiter. Einen Moment blickte ich ihm und seinen Schulkameraden nach, die um die nächste Straße bogen. Der Kleine hatte keine Angst gehabt. All die schlimmen Erlebnisse waren vielleicht noch gar nicht so tief in sein Herz eingedrungen. Vielleicht hatten er und seine Familie etwas mehr Glück gehabt als andere. Mein ruhiges Gesicht entgleiste mir etwas, als ich schwermütig seufzte. Es fiel mir sehr schwer nicht in mein altes Leidensschema zu fallen. Ich hatte so viel mit Bulma darüber geredet. Was passiert war, war in dieser Zeit nicht wieder rückgängig zu machen. Trunks hat es in der Vergangenheit bewerkstelligt, dass es nicht soweit kommen würde, aber für seine eigene Zeit war jede Hilfe zu spät. Es war wichtig, nach vorn zu blicken und zu erkennen wie man anpacken musste, um der Welt und der Menschheit wieder auf die Beine zu helfen. Mein Weg führte mich durch die Fußgängerzone am Rande der großen Einkaufstraße. Dieser Bereich hatte sich schnell wieder erholt. Die meisten Läden waren wieder aufgebaut worden, die Wirtschaft lief weiter voran. Ich blieb an einem Gemischwarenladen stehen und beugte mich vor um im Schaufenster auch die hintersten Angebote sehen zu können. Zwei junge Frauen standen im Laden und plauderten mit dem Ladeninhaber. Auch sie machten auf mich nicht den Eindruck, als seien sie verzweifelt. Sie schienen ihr Schicksal erstaunlich gefasst zu nehmen. Ich schien so fasziniert und in Gedanken gewesen zu sein, dass ich viel zu spät bemerkte, wie sich eine der Damen zu mir umdrehte und mir zuwinkte. Erschrocken fuhr ich zusammen. Sie kicherte amüsiert und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Mit hochrotem Kopf nickte ich ihr höflich zu und schritt zügig weiter. War die Welt verrückt geworden? Hat das Unglück, welches diese Zeit auf so bestialische Art und Weise zugerichtet hat, die Menschen verrückt werden lassen? Woher nahmen sie nur ihren Lebenswillen? War ihnen überhaupt bewusst, welchen Schaden nicht nur ihre Herzen, sondern die ganze Welt genommen haben musste? ….war ich mir dessen eigentlich bewusst…? Mein Weg führte mich vorbei an dem Neubau einer Highschool, an deren Zaun ich einen Moment stehen blieb. Auf dem Sportplatz, der daneben lag, saß eine Schulklasse um ihre Lehrerin. Wurde der Unterricht eben an der frischen Luft fortgesetzt, solange die Klassenräume noch nicht wieder belegt werden konnten. Ich ging den Zaun ein Stück weiter entlang, um näher an die Klasse heran zu kommen, legte meine Hand um eine Eisenstange und spähte neugierig hindurch. Die Lehrerin hatte ein Buch in ihrem Schoß liegen, die Schuler hatten Notizblöcke in der Hand, in denen sie hin und wieder hinein kritzelten. Ein Junge griff unauffällig nach der Hand seiner blonden Klassenkameradin, die ihm einen liebevollen Blick zuwarf und ihren Kopf gegen seine Schulter lehnte, während sie dem Unterricht lauschten. Unwillkürlich stellte ich mir vor, wie die beiden vor etwa noch einem Jahr um ihr Leben bangen mussten. Wie sie verzweifelt versucht hatten beieinander zu bleiben. Ich konnte ihre damalige Angst spüren, beinahe greifen. Mühsam schluckte ich den faustgroßen Kloß in meiner Kehle herunter, der mir solche Schmerzen bereitete, dass mir fast die Tränen kamen. Ich wandte mich entschieden von der Schule ab und ging mit großen Schritten die Straße weiter in Richtung Stadtpark. Der große Teich, der das Zentrum des Parks bildete, war nur noch ein Schatten seiner selbst. Bisher hatten es die Stadtbewohner noch nicht geschafft hier Ordnung zu schaffen. Vorerst war es wichtiger die Häuser wieder aufzubauen. Auf einer ramponierten Band am Rande des halb ausgedörrten, verdreckten Teichs, in dem Reste eines Autowracks zwischen Wasserpflanzen lagen, saß eine alte, kleine Frau, die einen Korb auf ihren Schoß hatte. Aus diesem holte sie eine handvoll Brotkrummen, die sich vor sich auf den Weg warf um die Spatzen zu füttern, die aufgeregt herumflatterten um die besten und größten Stücke für sich zu ergattern. Das stahlgraue, wollige Haar hatte sie in einem Dutt verpackt, ein loser blauer Schal lag um ihre Schultern, an der Bank lehnte ein alter Gehstock. Sie hatte das runde, runzlige Gesicht einer liebenswerten Großmutter, mit vielen Lachfältchen um die Augen und spitzbübischen Grübchen auf beiden Wangen. Ich machte einen kleinen Bogen um die Bank und die streitenden Vögel um das Bild nicht zu stören, als in diesem Moment die Frau einen verblüfften Laut von sich gab, etwas am Boden aufschlug und hörbar wegkullerte. Erstaunt drehte ich mich um und musterte die Dose, die auf mich zurollte. Nach kurzem Zögern hob ich sie auf und gab sie der Dame zurück. „Vielen Dank, junger Mann!“, säuselte im angenehmen, rauchigen Timbre und lächelte mir mit wachen, dunkelbraunen Augen zu, doch als sie mich eine Weile betrachtet hatte, wirkte sie besorgt. „Ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, fragte sie, griff in ihren Korb um die Dose zurückzulegen und holte dann ein Taschentuch hervor, hielt es mir entgegen. „Hier, bitte.“ Verwirrt griff ich danach, ehe ich verstand, dass meine Augen tatsächlich mit Tränen gefüllt waren. Mein Gespür für Emotionen war nicht gut ausgeprägt. Das musste ich Bulma bei Gelegenheit noch mal sagen. Verschämt wischte ich mir das Gesicht trocken. Die Frau klopfte neben sich auf die Bank. „Setzen Sie sich doch.“ Einen Moment haderte ich mit mir. Ich wollte nicht unhöflich sein, aber ich wusste nicht, ob ich schon dazu bereit war mich mit den Menschen dieser Stadt auseinander zu setzen. Doch ihr aufmunternder, fröhlicher Gesichtausdruck brach letztendlich meinen Widerstand und ich nahm stumm neben ihr Platz. Sie roch gut. Sie hatte einen angenehmen, frischen Duft an sich, der mich einlullte, mich fast schläfrig machte. „So allein an solch einen trostlosen Ort zu spazieren muss einen wirklich deprimieren“, stellte sie fest und betrachtete mich von der Seite. Ich wusste nicht wie ich ihre Blicke einordnen sollte. Irgendwie fühlte ich mich unwohl. „Beziehen Sie das auf mich oder auf sich selbst?“, hörte ich mich leise murmeln, worauf sie zu lachen begann. „Alte Menschen neigen dazu an Orte der Vergangenheit zurückzukehren, wenn sie sich zurücksehnen. Das ist der Lauf der Dinge. Aber in Ihrem Alter sollten die Lebensgeister eigentlich vitaler sein…“ Weiter sprach sie nicht und dafür war ich dankbar. Ich wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte. Hilflos starrte ich auf meinen Schoß. „Sie wollen auch in Erinnerung, schwelgen…nicht wahr?“, fragte sie schließlich, ganz leise und mit einem so sanftem Ton, als wolle sie nicht versehentlich ein schlafendes Kind wecken. Der Stich saß. Präzise rasten die Gefühlprojektoren durch meine Brust, durchbrachen mein Herz. „Nein…nein, eigentlich will ich nie wieder an die Vergangenheit denken“, erwiderte ich mit belegter Stimme, „Ich bin müde…ich will mich nicht damit konfrontieren…auch wenn es feige ist.“ Die alte Frau drehte sich etwas zu mir, hob zögerlich die Hände, doch dann packte sie entschlossen nach meinen Händen, hielt sie fest. „Alles was in der Vergangenheit passiert ist, war Schicksal. All die Menschen, die sterben mussten, hatten einer höheren Gewalt Folge zu leisten. So ist das nun mal.“ Ich gab ein trotziges Geräusch von mir. „Eine höhere Macht! Monster fände ich hier passender. Monströse Bestien, die einfach alles vernichten was ihnen in die Quere kommt…“ „Haben Sie jemanden verloren?“, fragte sie einfühlsam, sodass ich mich wieder etwas entspannen konnte. Ich schwieg eine Weile um Zeit zu schinden. „Ja…meine Zwillingsschwester. Der einzige Mensch aus meiner Familie.“ Ihre knöchernen Finger strichen behutsam über meine Handrücken. „Ihre Schwester ist tot und für Sie muss das Leben weitergehen. Das ist ungerecht, nicht wahr?“ Das Brennen in meinen Augen verriet mir, dass ich kurz davor war wieder zu heulen, zum Teufel! So allmählich gingen mir diese Emotionen auf die Nerven! Ich starrte die Alte mit einer Mischung aus Verzweiflung und Trotz an. Sie wandte ihren Blick auf die Spatzen am Boden. „Ich habe meinen Mann, meine Tochter und meinen Enkel verloren. Mein Mädchen und ihr Sohn sind in ihrem eingestürzten Haus begraben worden, mein Mann starb nach mehreren Monaten des Leidens im Krankenhaus. Die Ärzte hatten getan was in ihrer Macht stand, aber dann war seine Zeit einfach vorbei. Ich bin sicher, dass es auch Vorhersehung war. Auch solche Todesfälle stehen irgendwo geschrieben und wenn die Zeit gekommen ist, dann kann man ihr nicht davon laufen.“, wieder sah sie mich an, „Niemand kann das. Wir, die übrig bleiben, müssen das Schicksal ertragen und die Last und Trauer bis an unser eigenes Lebensende auf unseren Schultern tragen, bis wir unsere Familien und Freunde wieder sehen.“ „Sind Sie gar nicht wütend darüber, was die Cyborgs hier angestellt haben?“, platzte ich heraus. Die Frau seufzte unter einem leichten Lächeln. „Diese Wesen werden ihre Gründe dafür gehabt haben…“ „Nein, das hatten sie nicht!“, fiel ich ihr ins Wort, „Alles was sie wollten, war Spaß zu haben! Sie haben getötet und dabei gelacht! Es war ihnen egal, dass die Menschheit ausgerottet werden würde! Ihr Leid, ihre Angst, all das interessierte sie nicht!“ „Und jetzt sind sie fort“, fügte sie ihrem Satz hinzu und brachte meine Rage damit tatsächlich wieder zur Ruhe. Ich starrte sie verblüfft an. „Ja… ja, sie sind fort… sie wurden vernichtet…“, gab ich schüchtern zu. Mein Verhalten war mir peinlich, doch noch immer hatte diese alte anständige Dame dieses liebenswürdige Lächeln im Gesicht, als könne sie alles verstehen. „Ich verstehe Sie nicht“, gab ich zu, „Verschließen Sie einfach die Augen vor der ganzen Katastrophe?“ „Aber nein“, brummte sie sanft, wieder griff sie in ihren Korb und hielt mir schließlich eine Visitenkarte unter die Nase. „NEW LIFE“ stand in großen, geschwungenen Lettern darauf, und ein Name. Ireuka Gentz. „Natürlich bin ich schrecklich traurig über all das was passiert ist, aber das, was die Menschen nun brauchen, sind Hoffnung und Verstand. Wir müssen die Städte wieder aufbauen und ein neues Leben anfangen. Damit können wir beweisen, dass wir es wert sind zu leben. Dass man uns nicht einfach ausrotten kann. Ich habe mit einigen anderen Freunden eine Hilfsorganisation gegründet. Wir haben uns mit Geschäftsleuten und Bauern zusammengeschlossen. Wir sammeln Spenden und Lebensmittel, um sie zu verteilen. Wir organisieren ein neues Arbeitssystem, holen die Leute vom Land in die Stadt, damit sie beim Aufbau helfen und bieten Wohnplätze, Gemeinschaften an. Wir werden versuchen den Kapitalismus so lange wie möglich auszusperren, Profit kann es derzeit nicht geben und das wird auch hoffentlich noch ein paar Jahre so weiter gehen. Wir sind bescheidener geworden. Ich denke, das wird ein guter Neuanfang für die Menschheit.“ Fasziniert klebte ich an ihren Lippen, lauschte den klaren und plausiblen Worten. Allmählich schien ich zu begreifen, woher ihr Optimismus kam. Sie sah das Gute in der Welt. Sie glaubte an eine Zukunft, an eine friedliche Zukunft. Es war noch nicht alles verloren und unsere Chancen standen gar nicht schlecht. Glücklich strich Ireuka über meine Wange. „Na sehen Sie, junger Mann. Das was da in ihren Augen glitzert, ist der Beginn. Der Beginn von allem. Gibt es irgendetwas wie wir Ihnen vielleicht helfen können? Brauchen Sie jemanden?“ „Ich…? Oh, nein, nein, vielen Dank. Ich habe ein neues Zuhause gefunden.“ Und plötzlich lächelte ich zum ersten Mal, „Ich habe ein schönes, neues Zuhause gefunden mit Menschen…die mich lieben…“ „Das freut mich sehr.“, sagte Ireuka herzlich, „Vielleicht möchten Sie uns einmal besuchen kommen. Oder wenn Sie helfen möchten, sind Sie natürlich herzlich willkommen. Die Adresse steht auf der Karte.“ Ich warf einen Blick auf die Visitenkarte, die ich noch immer in der Hand hielt. „Ja. Sehr gern.“ Ich stand auf. „Ich danke ihnen…“ Ireuka schüttelte den Kopf. „Nichts zu danken. Dürfte ich Sie nach Ihren Namen fragen?“ Ich stockte, überlegte eine Weile nervös, ehe ich ganz leise sagte: „Juu… Juunanagou Briefs.“ „Es hat mich gefreut Ihre Bekanntschaft zu machen, Juu. Kommen Sie gut nach Hause.“ „Danke…“ Nur langsam brachten mich meine Schritte vom Teich weg. Ich drehte mich noch einmal um, um der alten Frau zu winken, was sie lächelnd erwiderte. Dann kamen meine Lebensgeister wieder in Wallungen. Meine Beine wurden schneller, ich spürte kaum noch den Boden unter meinen Füßen. Schneller und immer schneller rannte ich, genoss den Wind auf meinem Gesicht, realisierte mein pochendes aufgeregtes Herz. Das füllte sich richtig an. So fühlte es sich an, wenn man lebte! ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ich bedanke mich ganz herzlich dafür, wenn du bis hierhin gelesen hast und würde ich auch gerne zum nächsten Kapitel einladen ^^ *verbeug* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)