Winterszenen von July-chan ================================================================================ Kapitel 15: Noël ---------------- Lied: The First Noël (Celtic Woman) „Mama! Papa! Wie gefällt es euch in Neuseeland?... Wow! Macht bloß viele Fotos!... Ja, haben wir... Lila und weiß... Kousho hat gekocht... Ja, war sehr lecker, da habt ihr echt was verpasst! Haha... Ich klinge traurig? Ach was, ist nur ein bisschen komisch ohne euch Weihnachten zu verbringen... Ja, die Geschenke haben wir alle gefunden. Vielen Dank! Unsere bekommt ihr dann sobald ihr wieder da seid... Oh, ok. Kein Problem. Liebe Grüße von Kousho und Aijou... Ja, genau der. Wir haben ihn eingeladen, damit er nicht alleine feiern muss... Hmm, mach ich... Ja. Tschüss, Mama, Papa. Genießt eure Flitterwochen. Und keine neuen Geschwister, ja?... Hahaha... Euch auch frohe Weihnachten! Bis bald!“ Schweren Herzens legte Nozomi den Hörer auf. Mit einem Mal war der Flur, war das ganze Haus unnatürlich still. Unwillkürlich spielte sie mit der silbernen Kette, die über ihrer violetten Bluse lag. Sie betrachtete das filigrane Muster, drei Spiralen, die in der Mitte zusammen liefen, und musste an Koushoku, Aijou und sich selbst denken. Solche Dinge, wie sie ihnen widerfahren waren, geschahen wirklich nur an Weihnachten, egal was Aijou behauptete. Sie machte sich auf den Weg zurück ins Wohnzimmer, um ihrem Bruder und dessen Freund die Weihnachtsgrüße von ihren Eltern zu überbringen. .oOo.oOo.oOo.oOo.oOo. Aijou drückte sein Gesicht an Koushokus Brust und vergrub die Hände in dessen Hemd. Nozomi beobachtete, halb hinter dem Türrahmen verborgen, wie ihr Bruder seine Arme um den gefallenen Engel, nein, um den Menschen legte und sein Gesicht in dem rotbraunen Haar vergrub. Leise und vorsichtig schritt sie auf die beiden zu. Die schwache Beleuchtung am Weihnachtsbaum ermöglichte den Blick durch das große Fenster, vor dem sie auf dem Teppich saßen. Die Sterne funkelten auf die Welt hinab, die so gar nicht weiß und weihnachtlich war. Nozomi ließ sich neben ihrem Bruder nieder und zog die beiden in eine enge Umarmung. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie war so glücklich und so unendlich traurig und fühlte sich so fürchterlich verantwortlich. Ihr Wunsch hatte sich erfüllt. Koushoku hatte, was er brauchte. Aijou hatte sich für das entschieden, was ihm wichtiger war. Es war Weihnachten. Eigentlich war alles gut. Und was noch kommen würde, das konnten sie zusammen meistern. Das Wohnzimmer verschwindet, die drei sitzen auf der Bühne. Im Hintergrund eine umgestoßene Tür. Das Licht der Scheinwerfer wird weniger grell, schwindet zu einem blassen orange. Weiße Flocken beginnen eine nach der anderen um die Freunde nieder zu tanzen. Es schneit. Aijou und Koushoku erwidern Nozomis Umarmung. „Fröhliche Weihnachten!“, flüstert eine Stimme aus dem Off und kurz bevor das Licht ganz erlischt und der Vorhang sich schließt, glaubst du ein Glitzern zu sehen, als hätte Aijou seine verlorenen Flügel um die Geschwister gebreitet... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)