DämonenSucht von Hikaru-Chan (Fortsetzung zu Dämonenherz) ================================================================================ Kapitel 11: Köstliche Substanz ------------------------------ Ich versuchte die Einsamkeit nur diesen einen Augenblick lang zu genießen. Es funktionierte nicht. Langsam richtete ich mich wieder auf und schreckte auf. „Lange nicht gesehen, Corey.“ „Shion!“ Es waren gemischte Gefühle, die ich bei diesem Wiedersehen empfand. „Wieso denn lange? Du warst gerade mal einen Abend weg.“ Ich hob eine Augenbraue. „Für mich ist das lange.“ Seine hellen Augen musterten mich. Er ließ sich auf der Bettkante nieder und sagte kein Wort mehr. Shion hatte sich verändert. Er hatte dünne weiße Strähnen in den schwarzen Haaren. Er wirkte etwas älter als vorher. So als ob seit gestern Abend, Jahre vergangen wären. Das fand ich sehr merkwürdig. Aber ich kam nicht dazu ihn darauf anzusprechen. „Wieso verdrängst du alles,Corey?“ „Äh, was?“ Ich blinzelte kurz und runzelte die Stirn. „Was meinst du?“ Ich verspürte ein Gefühl der Unruhe bei dieser Frage. „Wem willst du etwas vormachen? Mir? Sven? Oder vielleicht sogar dir selbst?“ Shion kicherte leise. „Wovon sprichst du?“ Ich stand, in einer kurzen Stoffhose bekleidet, von meinem Bett auf und schritt zum kleinen Tisch in der Ecke. Darauf lagen viele Fotos von Elysa und mir. Ich konnte auch eines von mir und Sven finden. Da erinnerte ich mich an Doris und ihre Worte, die mich damals so beruhigt hatten. „Ihr passt wirklich hervorragend zusammen. Wie für einander gemacht, so seht ihr aus!“ Ein schwaches Lächeln legte sich kurz auf meine Lippen, aber Shion holte mich aus meinen Gedanken. „Du wirst nie über sie hinwegkommen, geschweige denn von ihnen loslassen können, wenn du dich nicht mit ihrem Tod befasst.“ Ich schluckte. „Was soll das, Shion?“ Ich wollte nicht daran denken. Ich wollte den Augenblick, in dem ich ihre Leichen fand, nicht im Kopf haben. Es sollte alles verschwinden. Es sollte nie geschehen sein. Das durfte es nicht. „Corey. Wenn du wüsstest...“ Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Wieso denn? Was sollst du wissen, das ich nicht weiß?“ Shion wusste also etwas. Etwas, das mit ihrem Tod zu tun hatte. Ich wurde neugierig. Und gleichzeitig wusste ich nicht, ob ich überhaupt wissen wollte, was er mir zu sagen hatte. „Als du in diesem Haus warst..da war doch dieser Typ.“ In meinem Inneren schrie etwas laut auf, als ich an den Kerl dachte, der es tatsächlich....gewagt hatte.. „Es ist natürlich klar, dass er es war, der deine Eltern getötet hat. Und es ist auch klar, dass du auch genau diesen auch getötet hast.“ Ich musterte Shion misstrauisch. „Worauf willst du hinaus?“ Er seufzte. „Corey, ich will dich nicht beunruhigen. Aber...“ weiter sprach er nicht. „Ja, was?“ hackte ich nach. „Was ist wenn..was ist wenn dieser Dämon nicht der einzige war, der daran beteiligt war?“ Dieser Satz verpasste mir einen gewaltigen Stich in der Magengegend. Der Gedanke daran, dass es nicht nur einer war, der Claus und Doris das angetan hatte, war eigenartig. „Du meinst da war noch jemand in ihrem Haus? Aber wo? Und wieso haben ihn weder Sven noch ich bemerkt?“ Fragend musterte ich Shion und verstummte. Das konnte doch nicht sein, dass es wirklich jemanden gelungen ist meine und vor allem Svens Sinne zu täuschen. Ich schluckte. „Hab ich dich jetzt so sehr erschreckt? Entschuldige, aber ich kann Neuigkeiten nie lange für mich behalten.“ Er lächelte mich an. „Was? Von wem weißt du das alles überhaupt?“ Ich ließ mich langsam auf dem Bett nieder. „Nun..das werde ich dir jetzt noch nicht sagen. Du solltest es selbst herausfinden.“ In mir sammelte sich eine enorme Wut, die ich raus lassen musste. „Das darf doch nicht wahr sein!“ Ich schritt in Blitzgeschwindigkeit zur Kommode, nahm die Vase die darauf stand und warf sie mit voller Wucht gegen die Tür. In diesem Moment trat gerade Sven in das Zimmer ein. Die Vase hätte ihn getroffen, doch er wich geschickt zur Seite. Ich runzelte die Stirn und ließ mich auf dem Boden nieder. Sven sah sich überrascht um. Er kniete sich vor mich auf den Boden. „Corey?“ Ich schüttelte den Kopf und zog scharf Luft ein. Sven setzte sich neben mich auf den Boden und musterte mich fragend. Nach einer Weile hatte ich mich wieder unter Kontrolle. „Entschuldige..“ nuschelte ich. Sven schmunzelte. „Willst du mir erzählen, was passiert ist?“ Ich schüttelte wieder den Kopf. Wozu konnte er denn Gedanken lesen? Ich spürte seinen warmen Körper neben mir und konnte nicht anders als mich an ihn zu lehnen. Er legte den Arm um meine Schulter. „Ach so ist das..Ist das denn auch wahr, was er sagt?“ Ich nickte. „Bist du dir sicher? Ich meine, dass ich den Kerl nicht bemerkt haben soll, scheint mir sehr komisch.“ „Ich weiß, aber Shion würde mich nicht anlügen. Glaube ich zumindest..“ Sven seufzte. „Befindet er sich denn noch im Raum?“ Ich blickte mich um. Shion war weg. „Nein, nicht mehr..“ Eine Weile lang sagte keiner etwas. Die Stille verriet mir, das Sven ernsthaft zu überlegen schien. Doch sie machte mich auch unruhig, so dass ich das Gespräch auf ein anderes Thema lenken wollte. „Wieso bist du eigentlich so früh wieder hier?“ „Die Verhandlung wurde verschoben..“ Wieder Stille. Ich verzog das Gesicht und stand mit einem Ruck auf. Sven blickte aber auch nicht auf sondern war sehr vertieft in seinen Gedanken. „He..lassen wir das doch jetzt sein.“ Ich fühlte mich nicht wohl bei dem Gedanken, dass ich Sven beunruhigt hatte. „Wie stellst du dir das vor?“ Er richtete sich ebenfalls auf und ging geradewegs an mir vorbei. Ich drehte mich zu ihm um und umarmte ihn. Im Moment wollte und konnte ich mich nicht mit dem Mord der beiden auseinandersetzen. „Zwing mich nicht, mich zu erinnern..“ „Du musst aber..“ Sven drehte sich zu mir. Er löste sich aus meinem Griff, seine Hände legte er auf meine Schultern. „Was willst du tun, Corey? Willst du deine Augen davor verschließen und die Tatsache ignorieren, dass der Typ in der Menschenwelt herumläuft?“ Ich zog die Augenbrauen zusammen. „Nein..will ich nicht.“ „Dann musst du etwas unternehmen. Ich kann dir helfen wenn du willst, aber wir dürfen keine Zeit verlieren. Ich möchte, dass dieser Fall endlich abgeschlossen ist.“ Ich sah zu Boden und blieb stumm. „Was hast du? Du müsstest doch vor Wut kochen, anstatt dich so elend zu fühlen.“ Sven nahm mein Kinn in die Hand und zwang mich ihn anzusehen. „Es ist..“ Ich löste mich von ihm und ging in Richtung Fenster. „Kannst du mich denn nicht verstehen? Erst gestern hab ich mich am Begräbnis von ihnen verabschiedet! Und jetzt soll da noch jemand in diesem Haus gewesen sein!“ Ich drehte zu ihm um und versuchte meine Tränen unter Kontrolle zu halten. „Ich bin nicht so stark wie du denkst! Ich habe nicht die Kraft mich diesem Kerl zu stellen.“ Ein schluchzen war zu hören. Ich raufte mir die Haare und da fielen schon die ersten Tropfen aus meinen Augen. Sven musterte mich besorgt und legte die Stirn in Falten. „Corey..“ „Ja, ich koche vor Wut! Ich bin so verdammt sauer, dass ich den Kerl mit eigenen Händen zerfleischen möchte! Aber ich kann es nicht tun! Ich kann nicht!“ „Corey, bitte, es tut mir leid.“ Sven kam näher aber ich deutete ihm mir nicht zu nahe zu kommen. „Nein, Sven, ich will das jetzt nicht. Ich möchte allein sein.. Lass mich..!“ Er blieb kurz stehen aber schritt dann weiter zu mir. „Wie kannst du glauben, dass ich jetzt verschwinden werde?“ Ich schritt ein paar Schritte zurück. „Wieso denn nicht? Früher bist du auch gern verschwunden.. Also geh jetzt!“ „Nein, ich werde nirgendwo hingehen!“ Sven umklammerte meinen Arme. Ich protestierte und versuchte mich zu wehren. „Lass mich, du verdammter Idiot! Du denkst wohl dass ich einfach so jemanden töten könnte, oder? Aber nein! Ich bin nicht so wie du!“ „Corey, langsam machst du mich wütend. Hör auf so zu reden.“ „Dann lass mich los!“ ich schrie ihn an, was ich eigentlich nie tat. In diesem Moment verstand ich mich selbst nicht, aber Sven sollte spüren wie sauer ich war. Meine Stimme klang brüchig: „ Wie kannst du nur so egoistisch sein? Du willst also mit diesem Fall abschließen? Dann tu das, wenn es dich so stört, dass ich um sie trauere!“ „Das hab ich nie gesagt!“ „Aber ich sehe doch wie dich das ganze nervt! Verschwinde endlich!“ In diesem Moment verschwammen Tränen meine Sicht doch ich konnte Svens wütenden Gesichtsausdruck genau erkennen. „..!“ Da spürte ich wie Sven seine Zähen in meinen Hals rammte. Ich riss die Augen auf und unterdrückte einen Schrei. Ich zog scharf Luft ein und konnte nicht fassen was er da tat. Rotes, köstliches Blut rann über meinen Hals und tauchte sich in meine und seine Kleidung. Tränen des Schmerzes und auch der Lust vermischten sich darin. Meine Wangen nahmen Farbe an. Ich keuchte schwer, als ich versuchte ihn wegzudrücken und bemerkte dabei wie schwach ich schon war. „Sven, hör auf...“ Ich krallte meine Fingerspitzen in seine Brust. Und er ließ tatsächlich von mir ab. In seinen Augen konnte ich tiefe Trauer erkennen und gleichzeitig dieselbe Lust die auch mich ergriffen hatte. „Du wolltest nicht aufhören zu reden, das war deine Strafe.“ Das Blut tropfte aus seinen Lippen. Ich hielt mir die Wunde aus der es kam fest und sah ihm ihn die Augen. „...“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich fühlte mich noch schlechter als vorher. Da wandte ich meinen Blick ab. „Wenn du willst dass ich gehe, dann gehe ich.“ Mein Herz tat weh, als ich ihn so reden hörte. „Ich will nicht dass du gehst..“ „Dann verzeih mir, was ich gesagt habe war nicht richtig. Ich kann nicht von dir erwarten dass du dich wieder zum Töten zwingst. Tut mir leid..“ Er ging nochmal auf mich zu und nahm mich in den Arm. Ich seufzte. „Wollen wir wirklich jetzt darüber reden? Du..hast mich gerade gebissen, Sven.“ Er ließ von mir ab. Seine Augen waren voller Verlangen. Ich sah ihm fest in die Augen. „Dann übernimm die Verantwortung dafür. Jetzt sofort.“ Ich löste meine Hand von der Wunde und hielt sie ihm hin. Ich fühlte mich unglaublich erregt als er diese nahm und die Fingerspitzen mit seiner Zunge säuberte. Nicht nur, dass er verdammt gut dabei aussah, nein er sah hinreißend aus. Blut. Köstliches rotes Blut. Wie sehr ich mich nach dieser Substanz verzerrte, konnte ich in diesem Moment nur zu deutlich spüren. „Sven..“ flüsterte ich. „Hm?“ „Ich..will dein Blut..“ Er sah mich lächelnd an und wir beide wussten, dass es eine lange Nacht werden würde. Der bewölkte Himmel tauchte das Zimmer in ein schimmerndes grau. Es war so still, dass ich die Regentropfen gegen das Fenster prasseln hörte. Ich hatte mich auf meinem Bett über Sven gebeugt und zog mein T-Shirt über den Kopf. Da die Wunde an meinem Hals immer noch blutete rann rotes Blut über meinen Oberkörper. „Das sieht wunderschön aus..“ Sven musterte mich fasziniert. Wenn Blut im Spiel war konnten wir beide nicht mehr richtig denken. Es war, als wären wir in einer anderen Welt. Wir begehrten einander so sehr, wie sich nur Dämonen begehren konnten. So hingebungsvoll wie noch nie zuvor. Zwei Raubtiere, die sich verliebt hatten und sich als gegenseitige Beute betrachteten mussten ähnlich empfinden. Er legte seinen Kopf schief und begann mit seiner Zunge meinen Oberkörper zu liebkosen. Ich stöhnte auf als er meine Brustwarze streifte. „Das hier ist unglaublich..“ flüsterte er. „Unglaublich was..?“ fragte ich, wobei es mir sehr schwer fiel überhaupt zu sprechen. „Unglaublich erotisch..“ Seine Stimme versetzte mein Herz in Wallung. Ich keuchte und stöhnte vor mich hin. „Sven, warte..“ bevor ich es nicht mehr über mich bringen konnte, musste ich mir noch einen ganz besonderen Gefallen tun. „Darf ich..mir was wünschen.. ?“ „Corey..“ Er strich mit seinen Fingern über meinen nackten Rücken und sah mich fordernd an. „Ich will es..“ keuchte ich. „....“ Er richtete sich auf und zog schnell sein Hemd aus. Sven legte seinen Kopf schief und flüsterte:“ Versuch nicht die Beherrschung zu verlieren, so wie ich.“ Dann schloss er die Augen. Oh verdammt. Wie verflucht verführerisch das aussah. Mein Herz raste so schnell, dass ich dachte es würde gleich aufhören zu schlagen. Ich lachte innerlich über mich selbst. Dann beugte ich mich nach oben und küsste Svens Hals. Ich leckte mir mit der Zunge über die Lippen. Meine Zähne wurden mit einem mal länger und schärfer. Ich konnte mich in diesem Moment überhaupt nicht konzentrieren, es passierte einfach. Ich stach zu als ob es um mein Leben gingen würde. Und doch versuchte ich mich zusammenreißen als ich sein Blut schmeckte. Ich biss tatsächlich gerade meinen Sven. Ich spürte wie er kurz das Gesicht verzog doch nach einer Zeit entspannten sich seine Schultern. „Ah...Corey..hh..Corey..“ Ich schloss genussvoll die Augen und saugte an seinem Hals. Das war zu köstlich um wahr zu sein. Ich glaubte, ich müsse gleich sterben weil es sich einfach zu gut anfühlte. Als ich bemerkte wie blass seine Haut wurde, ließ ich von ihm ab und zog meine Zähne aus seinem Fleisch. „Entschuldige..“ brachte ich hervor. Meine Augen mussten einen hellblauen Ton angenommen haben, ich sah bestimmt aus wie ein richtiger Dämon, worauf ich für einen Moment wirklich stolz war. „Corey, ich würde das niemanden sonst tun lassen, das weißt du hoffentlich zu schätzen.“ Er grinste mich an. Ich lächelte und war zutiefst getroffen. Nur ich allein hatte das Privileg sein Blut schmecken zu dürfen. Ich allein durfte das. Diese Tatsache war einfach zu viel für mich, so das ich fürchtete mir würden gleich die Tränen kommen. Mein Herz hämmerte laut in meiner Brust. „Ich liebe dich, Sven..“ langsam näherte ich mich seinen Lippen und verschloss diese mit meinen. Meine Hände legte ich auf seinen Nacken und drückte ihn an mich. Svens Arme hatten meinen Rücken umschlossen. Wir sahen uns tief in die Augen und die Gefühle die dabei in mir aufkamen kann ich nicht beschreiben. Wir umarmten uns und zwar so das ich fast keine Luft mehr bekam. „Ich glaub ich sterbe gleich..“ seufzte ich. „Wage es nicht..“ Sven löste sich von mir und drückte mich sanft runter auf das weiche Bett. Ich sah zu ihm hinauf und lächelte. „Corey...du lächelst..“ „Darf ich das nicht?“ Ich zog eine Augenbraue hoch. Er kam meinem Gesicht näher. „Es ist nur, dass du schon lange nicht mehr so glücklich aussahst. Merk dir aber, dass du mein Blut nicht oft trinken wirst. Du weißt doch...“ „Ja, du hasst Schmerzen!“ beendete ich den Satz für ihn. Wir kicherten beide. „Gut, wenn du das schon weißt, dann lass mich nicht länger warten.“ Svens Augen hatten einen dunkelroten Ton angenommen. Er würde in diesem Moment wohl für andere aussehen wie ein Monster. Doch für mich war dieser Ausdruck einfach himmlisch. „Hm..in Ordnung.“ lächelte ich und ließ ihm keine Zeit irgendwas zu sagen, ich küsste ihn so fordernd wie ich ihn noch nie geküsst hatte. Und so verbrachten wir eine Nacht zusammen, die wir beide nie vergessen würden. --- Etwas länger hats gebraucht, aber immerhin^^ Bis demnächst ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)