Meine kleine RO-Geschichte von abgemeldet (Ragnarokbasierte Fantasygeschichte) ================================================================================ Prolog: Jeder fängt mal klein an... ----------------------------------- „Jetzt mach schon! Du kommst an deinem ersten Tag noch zu spät! Hast du alles? Weißt du, wo du hingehen musst?“ „Ja, Mama.“ Persephone war schon nervös genug, ohne dass ihre Mutter wie ein wild gewordenes Peco durchs Haus toben musste. Endlich würde sie ein Novize werden. Einer von vielen, aber sie hatte sich vorgenommen ein Hunter zu werden. Doch vor ihr würde noch ein sehr langer Weg liegen. Persephone war in Payon, dem Dorf im Wald geboren und aufgewachsen. Payon war berühmt für seine Wälder, in denen aber auch viele Monster lebten. In der Nähe des Dorfes gab es zwar nur kleine Monster, aber sie hatte Geschichten von Wanderern gehört, die von unglaublichen Monstern in Midgard erzählt hatten. Sie erzählten von einem riesigen, menschenfressenden Thief Bug in der Kanalisation der Hauptstadt Prontera, von einer Stadt der Toten, von unzähligen Abenteuern und Wundern. Schon als kleines Kind hatte sie diesen Geschichten mit glänzenden Augen gelauscht und jetzt war es endlich so weit! Sie würde zur Novice- Academy gehen! Ob sie dort schnell neue Freunde treffen würde? Wie wohl die anderen Novicen so waren? Persephone war aufgeregt, freute sich aber auch riesig auf die vor ihr liegenden Ereignisse. „Hast du sicher alles?“ „Jaaaha.“ Persephone zog ihre Novice- Armor an, die zu der Pflichtausstattung eines jeden Novicen gehörte. Sie besah sich ein letztes Mal im Spiegel. Ihre erste Rüstung. Sie sah nun aus wie ein richtiger Novice. Dann ging sie zusammen mit ihrer Mutter aus ihrer kleinen Holzhütte in Richtung Dorfmitte. Dort hatte sich bereits eine große Gruppe versammelt. Ganz Payon schien auf den Beinen zu sein. Unzählige Mütter standen mit ihren Kindern um eine junge Frau herum. Sie gehörte zu den Kafras. Diese Organisation hatte in jeder Stadt Angestellte, die den Reisenden halfen und ab und zu auch Reisen organisierten. Persephone sah sich die umstehenden Leute genau an. Es waren Eltern, die ihre Kinder ebenfalls zur Novice-Academy schickten. Sie trösteten, bestärkten, umarmten ihre Kinder. Einige Mütter weinten, wussten sie doch, dass sie ihre Kinder eine lange Zeit nicht wiedersehen würden. Die künftigen Novicen schienen sehr eingeschüchtert und genauso nervös wie Persephone. Dieser Gedanke tröstete sie etwas. Wenigstens war sie nicht alleine. „Bitte alle mal hergehört.“ Versuchte sich die junge Kafraangestellte Gehör zu verschaffen. „Ich habe hier eine Liste, die ich abhaken muss. Ich muss sicher stellen, dass alle Novicen auf meiner Liste hier anwesend sind. Bitte meldet euch mit „Ja“ und stellt euch dort drüben auf. Haben das alle verstanden?“ Zustimmendes Gemurmel wurde laut. Persephone wurde schlecht. Sie hatte das Gefühl, als würde sich ihr Magen in einen wabbeligen Poring verwandeln. Hoffentlich war es bald so weit. „Alana?“ begann die Frau. „Ja!“ meldete sich eine piepsige Stimme. „Bitte stelle dich dort drüben auf.“ Die Benannte lief rot an und eilte auf den Sammlungsplatz zu. „Bart?“ „Hier.“ „Clemens?“ „Anwesend.“ „Harriot?“ „Ja.“ So ging es weiter, bis Persephone endlich ihren Namen hörte. Hastig verabschiedete sie sich von ihrer Mutter und ging auf die anderen Novicen zu. Endlich waren alle Novicen von ihren Eltern getrennt und schauten nervös die Kafra an. „So, meine Lieben. Ihr wollt also alle Novicen werden? Es wird eine schöne Zeit, ihr werdet viele neue Freunde finden. Aber es wird auch anstrengend und sogar gefährlich! Passt immer auf euch auf und denkt daran: nur im Team seid ihr stark.“ Mit diesen Worten öffnete die Kafra einen Warp, der die Novicen direkt vor die Türen der Novice-Academy bringen würde. Einer nach dem anderen liefen sie durch den Warp. Persephone hatte sich oft gefragt, wie es wohl ist, gewarpt zu werden. Es war enttäuschend unspektakulär, fand sie. Nervös war sie in den Lichtstrudel am Boden getreten und direkt vor der Academy wieder erschienen. Sie hatte nichts gefühlt, hatte nicht einmal das Gefühl sich bewegt zu haben. Staunend sah sie sich um. Von den immergrünen Wäldern Payons war nichts mehr zu sehen. Sie stand nun mit einer Vielzahl anderer Novicen vor den Großen Steinmauern der Academy. Sie hatte noch nie im Leben ein so großes Schloss gesehen. Payon hatte zwar auch ein Schloss, jedoch war es aus Holz und Bambus gefertigt, wie fast alle anderen Häuser in Payon auch. Dieses Schloss war gigantisch, sie konnte sich nicht vorstellen, wie sie sich jemals in so einem riesigen Gebäude zurecht finden sollte. Sie schluckte. „Herzlich Willkommen, meine lieben Novicen. Mein Name ist Shion.“ Begrüßte sie eine Dame. Vielleicht schon eine der Ausbilderinnen? Persephone hatte sie zuerst gar nicht wahrgenommen. „Bitte hört mir zu. Was ich euch zu sagen habe, ist sehr wichtig.“ Nach einer Weile verstummte auch das letzte Gemurmel und sie fuhr fort. „Ihr seid nun Novicen. Ab jetzt seid ihr ausschließlich für euch alleine verantwortlich. Eure Eltern werden euch hier nicht mehr helfen. Man wird euch hier in den Grundlagen eines Kriegers einführen, auch, wenn ihr beabsichtigt später zum Beispiel ein Priester zu werden. Diese Kurse sind elementar wichtig, also passt gut auf. Vielleicht werden euch die Fähigkeiten, die ihr hier erlernt später das Leben retten. Wir werden euch in Gruppen aufteilen. Da wir nur eine begrenzte Anzahl Ausbilder haben, bitten wir um eure Geduld, wir werden uns beeilen. Nachdem ihr heute ein paar Anfängerkurse und eine Schlossführung erhalten habt, wird man euch eure Zimmer zeigen. Des weiteren sei gesagt, dass ihr hier auf echte Monster treffen werdet.“ Gemurmel wurde laut. „Ruhe bitte! Diese Monster werden nicht stark sein, jedoch können sie euch verletzen! Passt also gut bei den Kursen auf und legt eure Novicen- Uniformen immer ordnungsgemäß an. Das war es so weit von mir. Herzlich Willkommen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)