Tuberkulose von hahanoevy-chan (Aoi x Uruha) ================================================================================ Kapitel 5: Das letzte Konzert ----------------------------- Knarrend ging die Tür zum Proberaum auf und Reita und Ruki betraten das große Zimmer. Seufzend ließ sich der Sänger auf das Sofa fallen und schnappte sich seine Zeitschrift, die er immer durchblätterte. Unbeeindruckt starrte er auf die Bilder, legte das zerfetzte Ding aber wieder auf den Tisch zurück. "Du Rei?" "Hm?" Ruki zögerte und setzte sich etwas auf. "Findest du nicht auch, dass mit Aoi im Moment irgendwas nicht stimmt?" Sofort versteifte sich Akira und blickte zu dem Kleinen. Schließlich nickte er zögernd, worauf Ruki nachdenklich an die Decke blickte. "Ich mach mir wirklich Sorgen. Er sieht immer so aus, als würde er aus den Schuhen kippen. Außerdem ist er immer so bleich..." Plötzlich ging die Tür auf und Kai kam in den Proberaum. Überrascht blickte der Drummer seine beiden Bandmitglieder an und grinste. "Was verschafft mir die Ehre, euch so früh an diesem Morgen anzutreffen?" Reita zuckte mit den Schultern. "Naja. Wir wollten hier noch ein bisschen randalieren." Die Drei lachten lauthalls. Zwar lachten sie, doch waren sie zugleich auch alle in Sorge. ~bei Aoi~ Keuchend und nach Luft wringend lag Aoi auf dem Boden und rappelte sich schließlich auf. Mit blutigen Händen öffnete er den Spiegelschrank und kramte etwas darin herum. Schließlich fand er sie. Glänzend und scharf. Zugleich aber auf ihre Weise anziehend und wunderschön. Vorsichtig ließ sich Yuu auf den Toilettendeckel fallen und setzte die Rasierklinge an seinem Hansgelenk an. Er wollte von diesem Schmerz abgelenkt werden. Von seinem körperlichem und auch von seinem seelischem. Von dem Schmerz Uruha bald verlassen zu müssen. Er hatte sich noch nie zuvor selber verletzt, aber er befand sich mittlerweile in so einer verzweifelten Lage, dass er sich nicht anders von seinem Schmerz im Brustkorb abzulenken wusste. Zwar war Shiroyama immer noch nicht zum Arzt gegangen, doch hatte er irgendwie das Gefühl er würde das Konzert nächste Woche gerade so überstehen und dannach endlich erlöst werden. Langsam übte er Druck auf und zog einen langen Schnitt über sein Handgelenk entlang. Er sog scharf die Luft ein, genoss es aber auch irgendwie. Immer und immer wieder setzte er sie an und zog einen langen Striemen. Blut tropfte auf den Boden. Nach kurzer Zeit griff er nach dem Toilettenpapier und tupfte die rote Flüssigkeit, die er in letzter Zeit schon so oft gesehen hatte, von seiner weißen Haut. Anschließend machte er den Boden noch etwas sauber und warf das Papier in den Müll. Taumelnd lief er zum Waschbecken und spühlte mit kühlem Wasser die frischen Wunden aus. Sein Blick fiel auf die Uhr. Mist! Er musste los! Wie um das zu unterstreichen ging die Tür auf und Uruha betrat das Badezimmer. "Wir müssen los, sonst-" Abrupt hielt der Leader-Gittarist inne, als er die Schnitte an Aois Handgelenk sah. Innerlich fluchte Yuu. Da hatte der Tag ja schon toll angefangen! Langsam ging Takshima auf ihn zu, zog das Handgelenk zu sich und drückte einen weichen Kuss auf die Schnitte. Anschließend blickte er zu Shiroyama. "Wenn ich dich noch einmal dabei erwische, mein Schatz, dann hast du verdammt viel Ärger am Hals." Der Angesprochene nickte nur und mied den Blick des Braunhaarigen. Plötzlich höhrte er, wie Uruha in dem kleinen Wandschrank herumkramte, traute sich aber trotz seiner Neugierde nicht aufzublicken. Auf einmal spürte er etwas Kühles auf seiner Haut und überrascht blickte er zu Kouyou. Uruha verteilte vorsichtig etwas Salbe auf den Verletzungen und wickelte anschließend einen Verband um das zierliche Gelenk. Aoi war enttäuscht, als sein Freund aufhörte ihn zu verarzten und murrte etwas. Ihm hatten die sanften Berührungn gefallen. Anscheinend schien der Braunhaarige dies zu spüren und zog Yuu als Entschädigung in seine Arme. Zufrieden schmiegte sich der Schwarzhaarige an den kräftigen Brustkorb und seufzte. Tief atmete er den Geruch des Anderen ein und entspannte sich dabei vollkommen. So standen sie noch einige Minuten da, bis Uruha die Umarmung löste. Grummelnd gab sich Aoi damit zufrieden. Schließlich mussten sie dringendst zur Probe. Krachend flog die Tür auf und Kai stand wutentbrannt im Flur. Überrascht hielt Yuu dabei inne, seine Jacke anzuziehen und blickte verwirrt auf den Drummer. "Was-?" "SOLLTET IHR NICHT VOR EINER STUNDE DA SEIN?!" Genervt blickte Aoi auf seine Armbanduhr. "Jetzt mach mal halblang! Wir sind nur 10 Minuten zu spät." Shiroyama hielt inne und funklte Kai am. "Bloß weil du immer eine Stunde vor verabredeter Zeit da bist müssen wir das nicht auch." Hätten Blickte töten können, wäre es mit dem Schwarzhaarigen jetzt vorbei gewesen. Oha. da konnte ja heute was auf ihn zu kommen. ~eine Woche später~ Zufrieden lächelte Uruha. Er lag mit seinem Kopf auf Aois Brust und hörte auf den regelmäßigen Herzschlag. Er liebte es einfach, wie das kleine Ding in der Brust seines Freundes hin und her hüpfte. Schließlich richtete er sich auf und warf Aoi einen ermunternden Blick zu. In der letzten Woche hatte er es jeden Tag getan. Immer hatte er auf das schlagende Herz gehört und jedes Zucken von diesem genossen. Glücklich streichelte er Yuu über die Wange. Dann wurde er plötzlich ernst. "Bist du dir auch sicher? Wir können das Konzert noch verschieben. Das ist doch viel zu anstregend für dich." Der Schwarzhaarige schüttelte mit dem Kopf. "Nein. Trotzdem danke. Schließlich will ich das noch einmal genießen. Meinetwegen können wir Beide dann auch zum Arzt fahren. Wenn wir das vorher machen, werde ich noch krank geschrieben. Nur gut, dass die PSC davon noch nichts weiß. Und unsere drei Bandmitglieder auch nicht." Uruha war darüber gar nicht glücklich. Er wusste ganau sogut wie Aoi, dass Yuu nicht mehr lange durchhielt. Wütend biss sich der Braunhaarige auf die Unterlippe. Wieso hatte er zugelassen, dass Aoi nicht zum Arzt gegangen war? Wieso? Und jetzt war es zu spät... Je wurde er aus den Gedanken gerissen, als sein Geliebter anfing leicht zu husten. Doch diesmal ging es einigermaßen ruhig von statten. Nur ein kurzes Aufhusten. Erleichtert seufzte Uruha. Nach einigen Minuten stand er auf und zögerte kurz. "Eto...ich fahre kurz zum Einkaufen. Dein Kühlschrank ist vollkommen ausgebrannt. Naja hab mich ja auch in den letzten Tagen ziemlich vollgefuttert..." Unschuldig blickte er Aoi an. "Willst du mit?" Der Angesprochene schüttelte mit dem Kopf. "Nein. Trotzdem danke. Ich will dich nicht auch noch beim Einkaufen belästigen." Kouyou nickte und verließ wiederstrebend das Zimmer. Aoi zurück lassend. Vorsichtig erhob sich der Schwarzhaarige von Bett und ging ans Fenster. Nach einigen Minuten fuhr Uruhas Auto die Einfahrt hinunter und verschwand. Seufzend wandte sich Shiroyama ab. Plötzlich kam es über ihn. Tränen stiegen ihm in die Augen und kraftlos ließ er sich auf die Knie fallen. Er vergrub sein Gesicht in den Händen und weinte. Er weinte einfach nur. Sein Schluchzen erfüllte das ganze Zimmer. Das war einfach nicht gerecht! Wieso musste er das Alles durch machen und damit auch noch Uruha belasten? Wieso? Konnte er nicht einfach wieder gesund werden? Er schluchzte ununterbrochen und versuchte vergeblich seine Tränen zurück zu halten. Er war einfach am Ende und konnte nicht mehr. Er wollte nur noch Erlösung, doch Takashima allein lassen wollte er auch nicht. Wieso passierte das ausgerechnet ihm? ~ein paar Tage später~ Mit zittriger Hand nahm Aoi seine Gittare. Er war vollkommen erschöpft. Die letzten Tage war es ihm einfach nur schlecht ergangen. Sein Zustand hatte sich rapide verschlechtert und er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Nach Luft wringend blickte er auf seine Armbanduhr. Nur noch 10 Minuten, dann ging das Konzert los. Erleichtert legte er den Kopf in den Nacken. Nur noch das Konzert. Dann hatte er es endlich geschafft... Sein Name wurde gerufen und schlurfend begab er sich in den Flur. Yuu folgte einigen Leuten und traf kurze Zeit später seine Kollegen an. Diese waren anscheinend alle schon total aufgeregt, doch konnte man zugleich Sorge in ihren Gesichtern sehen. Sorge um Aoi. Eine Order kam und gemeinsam trabten sie auf die Bühne. Das Gekreisch der Fans war atemberaubend, doch für Shiroyama nur Krach in den Ohren. Er blickte zu den Anderen und Kai nickte. Einige Sekunden später war die Halle mir ihrer Musik erfüllt und die Fans kreischten noch lauter. Yuu ging es wirklich schlecht. Alles um ihn herum verschwamm und er konnte kaum noch stehen. Er vergaß fast zu spielen und war überrascht, als Ruki ihn zu seinem Solo nach vorne schob. Fiebrig versuchte er mitzuhalten, schaffte es auch einigermaßen, doch dann konnte er sich einfach nicht mehr halten. Seine Knie knickten ein und er landete hart auf dem Boden. Sofort hörten alle auf zu spielen und erschrocken rannte Uruha zu Aoi. Der Schwarzhaarige lag auf dem Boden und hustete Blut aus. Reita, Ruki und Kai waren vollkommen entsetzt und mit einem Mal war es totenstill in der Konzerthalle. Angestrengt blickte Shiroyama seinen Freund an, dann wurde es dunkel um ihn herum. Träge öffnete der Schwarzhaarige Gittarist seine Augen und erblickte eine weiße Decke, an der eine helle Lampe brannte. Langsam drehte Aoi den Kopf und erblickte Kai neben seinem Bett. Der Drummer sah ziemlich mitgenommen aus und war alles andere als glücklich. "Kai..." Der Angesprochene zuckte zusammen und blickte schwermütig zu Aoi. "Yuu..." Ein kurzer Moment des Schweigens, bis der Drummer weiter sprach. "Der Arzt...er sagte du..." Tränen sammelten sich in Kais Augen. "...du hast Tuberkulose..." Einen Schlag lang setzte Aois Herz aus, bis es wie wild anfing zu rasen. Dann schluchzte Kai ungehalten los. "Die Anderen sind draußen. Sie haben uns untersucht, aber keiner von uns hat sich angesteckt. Takashmia hat nur zur Sicherheit Tabletten bekommen...." Weinend krallte sich Kai in Shiroyamas Bettdecke. "Sie haben gesagt, dass sie nichts mehr unternehmen können!" Tränen jagten über das Gesicht des schwarzhaarigen Drummers und sein Schluchzen erfüllte den Raum. "Ich habe dich schon an Uruha verloren. Es hat weg getan, aber dass du...." Uke Yukata hielt es einfach nicht mehr aus. Er sprang auf und schlug wütend auf die Wand ein. "Das ist nicht fair!" Diesmal brüllte er die Worte, doch fühlte Yuu sich zu taub, um sie wirklich zu verstehen. Er sollte sterben? Er sollte Uruha und die Band alleine lassen? Verwirrt blickte er auf und sah zu Kai. Plötzlich hustete er ungehalten los. Nach kurzer Zeit beruhigte er sich wieder und blickte auf seine blutverschmierte Hand. Scheiße! 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