Ich hasse dich... von little_sunshine (ღ weil ich dich nicht hassen kann ღ) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Warum bist du nicht geblieben, hast mich aus diesem Loch geholt und mich wieder zu dir genommen, warum hast du mich verlassen? Warum bist du gegangen, hast dich weggedreht und bist vor mir geflüchtet? Wieso hast du mich verlassen? Ein Mädchen, normal wie jedes andere, doch ein Unterschied trennt sie von den Seinigen. Die Tatsache, dass sie ein Geheimnis verbirgt. Ein Geheimnis? Eine Tatsache die niemand wissen darf, den das wäre ihr Todesurteil. Ein Mädchen, frei in ihrem Wesen, gefangen in ihrem Tun. Tag für Tag, Nacht für Nacht, keine einzige Sekunde wird sie allein sein, es wird immer bei ihr sein, immer, für den Rest ihrem verdammten und hilflosen Lebens. Solange bis ihr der Tod ihre Augen bricht, solange sie den letzten Atemzug nimmt, solange wird sie die Tatsache verfolgen, das sie zum Tode verurteilt ist, ein Leben voller Angst, ein Leben ohne Hoffnung, ein Leben voll grausamer Visionen. Visionen die ihr die Tode der Menschen zeigt die sie liebt, doch dagegen tun kann sie nichts. Der Tod hat eine Liste, sie ist lang, so lang wie die Erde selbst, sie zeigt die Namen aller derjenigen die gestorben sind und noch sterben werden. Eine Liste die nur zwei Schatten kennen! Der Tod und ein Mädchen. Ein Mädchen, normal wie jedes andere, doch ein Unterschied trennt sie von den Seinigen… „Celine, hörst du mir überhaupt zu?“, seit zirka zwei Minuten schrie sie mir schon ins Ohr und seit zirka zwei Minuten versuchte ich sie zu ignorieren, ja es war ein ganz normaler Montagmorgen. Ich hatte gerade an etwas gedacht, das mir schon seit Tagen im Kopf herumschwirrte, eigentlich wollte ich es meiner besten Freundin erzählen, heute nach der Schule, doch jetzt kamen mir die Zweifel ob es wert war, so etwas zu wissen. Okay, sie war zwar meine beste und einzige Freundin, aber das würde sie bestimmt nicht interessieren. „Cel, was ist heute los mit dir, so kenn ich dich gar nicht! … Hallo, jetzt antworte doch mal! Hallo, Nin an Cel, is da wer zu Haus?“, noch eine kurze Weile dachte ich nach, als merkte das sie schon wieder zu schreien anfangen wollte, „Ja, ich lebe noch, verdammt musst du immer gleich die ganze Klasse auf uns aufmerksam machen? … Du weißt das ich es nicht mag, wenn mich jemand blöd ansieht!“ „Ja, ich weiß, aber du hast mir eben nicht zugehört und da dachte ich mir, das du …?“, sie unterbrach sich, warum wusste ich nicht, aber sie wurde augenblicklich ein wenig rot und drehte sich leicht zur Seite. Kurze Zeit später murmelte sie schüchtern: „Hast du dich etwas verliebt?“, sie drehte sich wieder um und sah mir tief in die Augen, es waren große meerblaue Seen und jedes Mal, wenn sie mich so ansah, musste ich in ihnen versinken, versinken als würden sie mich rufen und mich einladen in ihnen zu ertrinken und dabei meine Seele zu verlieren. Ich schüttelte den Kopf, machte meinen Kopf frei, schaute sie dann noch einmal an, „Ne, ich hab mich nicht verliebt, …“, jetzt legte ich wieder meinen Sarkasmus in meine Stimme, niemand durfte merken, das etwas nicht stimmte, den dann würden Fragen kommen die ich nicht beantworten konnte und das hasste ich so. „Kein Junge, auf diesem Stück Erde würde mich jemals sein Eigen nennen können.“, sagte ich streng uns ah dabei zu einigen Jungs die sich nun ein wenig zu uns gedreht hatten, doch das störte mich nicht, wenigstens wussten sie jetzt, wie ich dachte und ich hoffte das sie sich dies merken sollten. „Das ist die Celine die ich kenne…“, lächelte sie mich wieder an. „Aber heute bist du irgendwie anders, …“, sie überlegte kurz und meinte mit einem Nicken „Ne, eigendlich bist du schon die ganze Woche so, wenn du nicht verliebt bist, was hast du dann?“. Ich drehte mich wieder weg und versuchte sie zu ignorieren, doch sie ließ nicht locker, „Cel, du machst es schon wieder!“. Ich drehte mich wieder zu ihr, „Nini, ich hab schlechte Laune, lass mich einfach in Ruhe!“. Und wieder wandte ich ihr meinen Rücken zu, packte meiner Sachen zusammen und stand auf! „Celine? Was machst du jetzt, gehst du etwa? … Aber wir haben doch noch eine Stunde, wo gehst du hin?“. Ich sah noch einmal zu ihr zurück und setzte einen Blick auf, der in letzter Zeit bei mir keine Seltenheit mehr war. Es war ein Blick, voller Hass und Traurigkeit zugleich, doch so leer, als würde ein Schatten auf meiner Seele liegen, denn ich nicht los wurde, ein Schatten der seit einer Woche auf meinen Schultern saß und wartete das ich unter ihm zerbrach! Meine Augen waren leer, nichts war in ihnen zu sehen, alles was sich spiegelte war der Hass und die Traurigkeit die auf mir lastete! Nini war die einzige die mich so kannte. Kurz schauderte sie, „Aber Cel, …“, ich verstärkte meinen Hass in meinen Augen und dann schien sie zu kapieren, das sie nicht weiter fragen sollte, wenn sie weiterleben wollte! Ja, Nini musste oft um ihr Leben fürchten, ich war kein normales Mädchen. Das war ich noch nie. Es gab immer einige die meinten ich wäre eines, bis ich sie vom Gegenteil überzeugen konnte. Ich war ein Mörder und das legte ich oft in meinen Blicken. Und dann war für Nini klar das sie nicht mehr weit vom Tod entfernt war. Warum ich mich einen Mörder nenne? Ich habe zu viele Leute getötet, so viel Blut vergossen und so viele Gefühle zerschlagen, das ich gar nicht mehr anders kann, als so zu sein, so zu denken. So zu leben! Und doch gab es immer jemanden der hinter mir stand, der mein Geheimnis kannte, der für mich da war, doch er war weg, hatte mich im Stich gelassen. Er, dessen Gefühle nicht von mir gebrochen werden konnten, er der mein Herz zum schmelzen brachte. Doch egal, wie sehr ich ihn hasste, ich liebte ihn mehr als ich mir eingestehen wollte. Schnell warf ich mir meine Tasche über die Schultern und atmete schwer aus. Ich wollte nur noch hier weg, wollte nach Hause, doch wo war mein Zuhause? War es dort wo ich lebte, in diesem großen Palast? Oder in dem kleinen Häuschen, in das ich eigentlich nur ging, um von niemandem gesehen zu werden. Wo war mein zu Hause? Hatte ich den überhaupt einen Platz zu dem ich gehen konnte? Ich ließ noch einmal meinen Blick durch das Klassenzimmer wandern, Nini hatte sich zurück auf ihren Sessel gesetzt und blickte mich flehend an, sie wollte das ich hier blieb, das ich ihr erklärte was los war, doch sie würde es sowieso nicht verstehen, so wie die anderen die mich dumm anglotzten und wenn ich weg war, über mich herzogen. Doch was blieb mir anderes übrig, als zu schweigen und über meine Sorgen und Ängste hinwegzulächeln. Ich wandte mich zur Tür und ging hinaus, unser Klassenlehrer war gerade um die Ecke gebogen, der Unterricht würde wohl bald beginnen. Ich aber machte mich weiter auf dem Weg, nach draußen, wortlos gingen wir aneinander vorbei, ich blickte nicht zurück, doch ich wusste das er es tat. Doch es kümmerte ihn genauso wenig wie mich, den er wusste, es machte keinen Unterschied ob ich anwesend war oder nicht, ich konnte den Stoff, wusste alles, konnte ihm jede Frage beantworten, doch ich war so still, als wäre ich nicht da. Und das ging jeden Tag, jede Stunde, solange wie ich in dieser Einrichtung hockte und Löcher in die Luft starrte, oder draußen den Himmel beobachtete. Es dauerte nicht lange und ich konnte den Duft von Freiheit riechen. Der Sommer hatte schon seit einigen Tagen Einzug gehalten und dieser Geruch lag in der Luft. Doch es interessierte mich nicht. Ich wollte nur nach Hause, nach Hause und versuchen meine Gedanken zu vergessen. Kurz atmete ich aus, bevor ich hinaus ging, doch als ich nach vorne sah, blieb ich stehen. Mein Atem entwich mir aus der Kehle und ich musste erst schlucken um überhaupt noch nach Luft schnappen zu können. Nein, du bist es nicht! War das erste das mir durch den Kopf schoss. Du kannst es gar nicht sein, du hast mich verlassen, bist gegangen und nicht wiedergekehrt. Wieso also, wieso jetzt, wieso stehst du jetzt hier. Wie eine Säule bleibe ich stehen, kann mich nicht bewegen, höre nichts was um mich geschieht. Was passiert hier? Wieso bist du hier, wieso? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)