Sharp Sword - Blunt Sword von Hyoura ================================================================================ Kapitel 11: Escape [Part 2] --------------------------- Der Weg war von Steinen und Grasbüscheln gesäumt. Feiner Sand knirschte unter ihren Füßen. Verwundert blickte Zangetsu sich um. Diese Passage zur realen Welt war um Längen besser, als die, die Ichigo und seine Freunde sonst immer genommen hatten. Keine von endlosen Hängen herabwalzenden Massen, welche nur darauf warteten, ihre Seelen zu ergreifen und sie für immer zwischen Dies- und Jenseits gefangen zu halten. Stattdessen schien hier nach dem Rand des Weges Nichts zu sein. Es hatte keine Farbe, sondern war einfach so, als würde die Welt dahinter aufhören, zu existieren. Die Flügel des Schmetterlings, dem die beiden folgten, klimperten leise, während er sie Richtung Ausgang führte. „Zangetsu-san?“ Die Stimme des Kommandanten der dreizehnten Kompanie unterbrach ihn in seinen Beobachtungen. „Wie viel, denken Sie, weiß Urahara Kisuke über dieses Verschwinden?“ Nachdenklich blickte Zangetsu auf den Rücken Ukitakes, welcher fast vollkommen von seinen langen weißen Haaren verdeckt wurde. „Ich denke nicht, dass er zu dem Zeitpunkt des Geschehen mehr wusste, als wir“, sagte er aufrichtig. „Allerdings hoffe ich, dass seine Untersuchungen ihn weitergebracht haben… ansonsten…“ Er ließ das letzte Wort im Raum stehen, unfähig, die sich dann offenbarende Hoffnungslosigkeit anzusprechen. Ihre Anhaltspunkte waren viel zu wenige. Auch er hoffte, Urahara würde das ihm schier Unmögliche schaffen, und ihnen eine Antwort für ihre Fragen darbieten. Er wusste, dass Jushirō ähnlich dachte, wie er. Sie beide hatten jemanden, der auf unerklärliche Weise verschwunden war, und dem sie beide sehr nahe standen. Auf einmal fühlte Zangetsu eine Art Verbundenheit zu dem Kommandanten. „Dort ist das Ende des Weges.“ Ukitakes Stimme durchbrach das drückende Schweigen, welches sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte. Und tatsächlich zeichnete sich am Ende des Ganges bereits ein hell leuchtendes Rechteck ab. ‚Wie ist das so plötzlich dahin gekommen?’, dachte Zangetsu, hatte aber keine Zeit, den Gedanken zu vertiefen, denn er und Jushirō hatten die Öffnung bereits erreicht und durchschritten nun die Pforte. Auf einmal standen sie mitten in Karakura Town. Gerade noch rechtzeitig wandte Zangetsu sich um, um sehen zu können, wie sie das leuchtende Portal hinter ihnen wieder schloss. Vor ihnen befand sich der Urahara Shop, das Ziel ihrer Reise. „Hallo!“, begrüßte Urahara sie, als beide eintraten. „Ist alles gut gelaufen?“ „Ja… so irgendwie…“ Wider aller seiner Erwartungen hatten sie es tatsächlich geschafft. „Bei Sentarō und den anderen ist übrigens auch alles glatt gelaufen, falls es dich interessiert, Zangetsu-san“, sagte Urahara, während er die Hälfte seines Gesichts hinter dem Fächer versteckte. „Die Soul Society hat die echten niedergeschlagenen Wächter erst entdeckt, als sie schon in Sicherheit waren. Und was die Geiselnahme von Ukitake-san angeht scheint auch niemand Verdacht zu schöpfen.“ Verwundert blickte Zangetsu ihn an. Urahara seufzte. „Rukia hat es mir erzählt.“ „Oh… achso…“ „Was haben Sie denn nun herausgefunden?“, fragte Ukitake, der seine Ungeduld nicht länger zähmen konnte. „Ah, natürlich. Die Sache ist die… anscheinend wurde die Beschaffenheit deiner Seele geändert, Zangetsu-san.“ „Meiner Seele?“, fragte er verdutzt nach. „Ja, meinen Forschungen zufolge bist du nun ein Shinigami, herzlichen Glückwunsch.“ ‚Soll mich das jetzt freuen?’, dachte Zangetsu. Das musste er erstmal verarbeiten. „Und was ist mit Shunsui? Und Ichigo?“, fragte Ukitake. „Am besten ich erkläre von Anfang an, nicht wahr? Soweit ich es herausgefunden habe, vertauscht der Schlag unseres lieben Unbekannten die grundlegende Wesensart von Zanpakutō und Shinigami. Das heißt, Ichigo dürfte nun ein Zanpakutō sein und sich somit irgendwo in Zangetsu-sans Seele befinden.“ „Ichigo ist in mir drin?“ Zangetsu konnte es nicht fassen. Das heißt, der Orangehaarige war die ganze Zeit so nahe bei ihm gewesen? „Und dasselbe soll auch mit Shunsui und den anderen verschwundenen Shinigamis passiert sein?“, fragte Ukitake. „Ich habe natürlich keine Beweise, aber die Art des Vorgehens und andere Umstände lassen daraufhin deuten, ja.“ “Aber ich bin doch hier, und Shunsui und die anderen Shinigamis sind vollkommen verschwunden!“, sagte Zangetsu. „Das ist der Knackpunkt!“ Aufgeregt wedelte Urahara mit seinem Fächer umher. „In dem Moment, in dem Shinigami und Zanpakutō Positionen tauschen, oder wie immer man das nennen will, sind sie vollkommen wehrlos. Das haben wir ja an deinem Beispiel gesehen.“ „Heißt das, jemand nutzte diese Wehrlosigkeit, um die Shinigami zu töten?“, fragte Zangetsu. Neben ihm zuckte Ukitake zusammen. „Ich denke nicht, dass sie umgebrachte worden. Nachdem Schauspiel, was ich gesehen habe nachdem du zum Shinigami geworden bist, sah es mehr so aus, als handele es sich hierbei um Entführung.“ „Weshalb sollte jemand Shinigamis entführen?“, fragte Ukitake stirnrunzelnd. Unterschwellige Erleichterung lag in seiner Stimme. Also gab es immer noch eine Möglichkeit, dass Shunsui lebte. „Zanpakutōs“, berichtigte Urahara den Kommandanten. „Und das weiß ich leider nicht.“„Und wo sie hin sind?“ Ratlos zuckte der Ex-Kommandant die Schultern. „Tut mir leid.“ „Meister.“ Ehrerbietig beugte der Mann sich vor dem mannshohen Block aus Stein, welcher über und über mit alten Schriftzeichen und Hieroglyphen versehen war. Das lange, dunkelblaue Haar fiel ihm ins Gesicht, als er den Kopf neigte. „Hast du die Seelen?“ Die Stimme schien keinen Sprecher zu haben, sondern erhallte aus dem Nichts heraus in der unterirdischen steinernen Kammer, welche nur von ein paar Fackelnd erhellt wurde. Weder hoch noch tief, konnte man nicht sagen, ob sie zu einem Mann oder einer Frau gehörte. „Neunundneunzig Seelen, Meister…“ „Hundert! Hundert Seelen! Alle gekennzeichnet!“ „Es tut mir leid Meister, aber eine ist mir entwischt.“ Ein unwilliges Knurren schallte durch den Raum. „Dann hol sie. Bring sie zu mir!“ „Natürlich.“ Die Arme hinter dem Kopf verschränkt lag Zangetsu auf dem Futon, über sich eine Decke. Durch das Fenster schien schwach das Licht des Mondes. Neben sich konnte er die leisen, rhythmischen Atmezüge des eingeschlafenen Ukitake hören. Die Nacht war bereits lange in Karakura Town eingebrochen, doch er fand trotzdem keinen Schlaf. Ständig musste er an Uraharas Worte denken. Sollte Ichigo tatsächlich in ihm sein? In seiner Seele? Nachdenklich blickte er die hölzerne Decke des Urahara Shops über ihm an. Konnte er dann nicht einfach in den Raum seiner Seele zurückkehren und Ichigo treffen? Dummerweise hatte er keinen blassen Schimmer, wie er das tun sollte. Das war immer Ichigos Aufgabe gewesen, nicht seine. Vielleicht musste er ihn rufen? In Gedanken? ‚Einen Versuch ist es wert’, dachte er und schloss die Augen um sich zu konzentrieren. In dem Moment zersplitterte das Fenster mit einem lauten Knall. Ja, ich lebe noch... Tut mir schrecklich leid, dass es so lange gedauert hat. Und da nun Ferien sind, werde ich in nächster Zeit auch nicht so viel weiterschreiben können. Ein großes Gomen deswegen. EDIT 13. Juli: Der letzte Teil wurde nun hinzugefügt! MIt Cliffi :D Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)