Sharp Sword - Blunt Sword von Hyoura ================================================================================ Kapitel 16: ------------ „Er ist... weg?“, fragte Ichigo verdattert, überrascht über das plötzliche Verschwinden ihres Gegners. „Sieht wohl so aus“, pflichtete Zangetsu ihm bei, den Blick auf die Szenerie in der Außenwelt gerichtet. Ichigo wandte sich zu ihm. „Ich denke, wir sollten besser zu sehen, dass du die Kontrolle über deinen Körper wieder zurückbekommst, nicht wahr?“ „Was war das?“, fragte Jushiro, immer noch verwirrt auf den Punkt inmitten des Nachthimmels starrend, wo der Hollowfizierte bis eben noch gestanden hatte, und wo sich jetzt nur noch Leere befand. Urahara zauberte irgendwo aus den Tiefen seines Mantels einen Fächer hervor, welchen er aufklappte und sich vors Gesicht hielt. „Nun, das kam in der Tat unerwartet...“ Er wandte sich zu dem Hollow neben ihm um. „Nun, Hollow-san, wärest du bitte so freundlich, und würdest uns Zangetsu-kun zurückgeben?“ „Tch.“ Das Gesicht wurde zwar von der Maske verdeckt, aber Urahara war sich ziemlich sicher, dass es sich gerade zu einem spöttischen Grinsen verzog. „Ich denke, dazu bin ich wohl gerade nicht in der Stimmung.“ Mit übermenschlicher Schnelligkeit raste er auf Urahara zu, welcher gerade noch rechtzeitig Benihime ziehen konnte, um den Schwerthieb zu parieren. „Also wirklich, Hollow-san, haben wir nicht gerade eben noch Rücken an Rücken gekämpft?“ „Mit diesem Bastard wäre ich auch alleine fertig geworden, da hättet ihr euch nicht einmischen müssen.“ „Bakudo #30: Shitotsu Sansen “ Tessais Kido flog nur haarscharf an dem Hollow vorbei, welcher gerade noch rechtzeitig ausgewichen war. „Das war aber nicht besonders nett“, sagte Angegriffener in einem höhnischen Tonfall. „Wie war das mit, wir haben Rücken an Rücken ge...“ Abrupt stockte er. Die gelben Augen weiteten sich hinter den Schlitzen der Maske. „Lass die Spielchen und gib mir meinen Körper zurück!“, rief Zangetsu aus dem Innern ihrer Seele heraus. Eine Hand fuhr, ohne das er es wollte zu dem Gesicht des Hollows und schloss sich um den Rand der Maske. „Hör auf mit dem Scheiß! Jetzt lass mich doch auch mal meinen Spaß haben!“ „Kommt gar nicht in die Tüte!“ Das war Ichigos Stimme. Die Hand zog. Feine Risse begannen sich entlang der porzellanweißen Oberfläche auszubreiten. Rot-schwarzes Reiatsu begann sich um die mit sich selbst kämpfende Gestalt wie Feuer auszubreiten, als der Hollow seine Kräfte sammelte, doch gegen die vereinte Stärke der beiden Seelen in seinem Körper kam er nicht an. Die Spalten vertieften sich, durchzogen das Weiß wie Risse in zerbrochenem Glas, bis die Maske zersprang. Um Luft ringend, fand Zangetsu sich in voller Kontrolle über seinen eigenen Körper wieder. „Ah, Zangetsu-kun, weilst du auch wieder unter uns?“ Uraharas fröhlich-naive Stimme erinnerte ihn daran, wo er war. Erschöpft wischte er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ja... ja, anscheinend schon.“ Urahara grinste hinter seinem Fächer. „Gut, dann können wir uns ja daran machen, unseren lieben Mister Unbekannt zu verfolgen.“ „Verzeihung, Urahara-san, wenn ich da nun irgendetwas verpasst habe“, mischte Ukitake sich ein. „aber ist besagter Unbekannter nicht soeben spurlos durch ein Portal, welches sich merkwürdigerweise mitten in der Luft geöffnet hat verschwunden?“ „Nun ja, nicht ganz so spurlos wie er vielleicht hofft.“ Uraharas Grinsen wurde noch ein Stückchen breiter. Jushiro sah ihn mit einem Gesichtsausdruck an, welcher nur komplette Verwirrung zeigte. Urahara seufzte. „Kommt mit, ich zeig's euch.“ „Musste das sein?“, fragte Ichigo leicht angepisst sein Negativ, welches ein Stückchen weiter weg von ihm saß. „Aber natürlich“, antwortete dieser in einem Ton, der als ernsthaft hätte eingestuft werden können, wäre da nicht das typische, spöttische Grinsen gewesen. „Wir haben echt so schon genug Probleme. Waren wir nicht zu so einer Art Friedensabkommen gekommen?“ Der Hollow runzelte die Stirn. „Kann mich nicht dran erinnern, jemals sowas unterzeichnet zu haben.“ „Unausgesprochener Natur“, fauchte Ichigo. „Willst du mich etwa erziehen?“ „Ach egal, vergiss es.“ Genervt wandte Ichigo sich ab und starrte auf die Skyline seiner Seelenwelt. Eine Weile lang herrschte nur gespanntes Schweigen zwischen beiden. „Was weißt du eigentlich über diesen Typen?“ Der Hollow merkte auf. „Häh?“ Ichigo beugte sich vor. „Den Typen, gegen den wir gekämpft haben.“ „Achso, den... Na, genauso viel wie du, Idiot.“ Der Aushilfsshinigami knurrte. „Ich bin kein Idiot, und du weißt mehr als ich.“ Sein Negativ hob eine Augenbraue. „Ach ja, und wie kommst du nun auf den Scheiß?“ „So wie du den angeguckt hast, und da war sowas wie ein halbwegs intelligenter Ausdruck auf deinem Gesicht... Du weißt irgendwas, oder vermutest was, nicht wahr?“ „Hey, ist nach Leute umbringen vermuten jetzt auch verboten?“, fauchte der Hollow. „Was vermutest du denn?“ „Das geht dich 'nen Scheißdreck an! Und jetzt halt endlich die Fresse!“ „Nun denn, Urahara-san, wie sollen wir es denn nun schaffen, diesen Mann aufzuspüren?“ Sie saßen alle zusammen in einem der noch nicht zerstörten Räume des Urahara Shotens. „Oh, ehrlich gesagt bin ich mir gar nicht so sicher, ob es wirklich ein Mann ist...“, antwortete Urahara nachdenklich. „Als was würden Sie es denn sonst bezeichnen?“ „Keine Ahnung.“ Urahara zuckte mit den Achseln. „Aber wir könnten ihm ja einen Namen geben. Was haltet ihr von Tim? Oder Hibanru?“ Jushiro merkte, wie sein sonst eigentlich nahezu unzerstörbarer Geduldsfaden Risse bekam. „Hibanru von mir aus“, sagte er, um das Thema zu überspringen. „Und wie können wir ihn nun aufspüren?“ Urahara versteckte sein breites Grinsen hinter dem Fächer. „Was hast du gegen Tim? Europäische Namen sind doch gar nicht so schlecht...“ „Das tut hier doch überhaupt nichts zur Sache!“ Der Shopbesitzer seufzte. „Na gut, wie ihr wollt.“ Kurz kramte er in seinem Haori herum, dann zog er aus einem der Ärmel ein kleines Gerät hervor. Neugierig beugten die beiden Shinigami sich vor. Es erinnerte an den Handypager, welchen Zangetsu bei Rukia gesehen hatte. Ein mattes Display, dazu eine filigrane Antenne, eingebaut in ein Metallgehäuse, welches zudem drei Tasten besaß. „Was ist das?“, stellte Zangetsu die naheliegendste Frage. „Ein Peilgerät“, antwortete Urahara sachlich. „Es reagiert auf bestimmte Schwingungen, welche ebenfalls von mir kreierte, passende Sender ausstrahlen.“ „Passende Sender?“ Zangetsu zog eine Augenbraue hoch. „Heißt das, du hast einen Sender an...“ Er zögerte kurz. „Hibanru geheftet?“ „Ganz genau!“ Urahara grinste. Fragend blickte der ehemalige Zanpakutogeist ihn an. „Wann das?“ „Mit dem einen Treffer nach Tessais Byakurai-Kido, nicht wahr?“ „Ukitake-san liegt vollkommen richtig“, bestätigte Urahara. „Dann müssen wir dieses Gerät ja nur noch anschalten, und herausfinden, wo der Typ sich befindet?“ „Hibanru“, berichtigte der Ex-Taicho Zangetsu. „Jaja. Jetzt schalt das Teil schon ein.“ Beleidigt zog Urahara einen Flunsch. „Das ist ein hoch komplexes technisches Gerät. So etwas hat nicht mal die zwölfte Kompanie in Seireitei erfunden.“ Zangetsu verdrehte die Augen. „Okay, es ist eine tolle, großartige Erfindung, könntest du uns nun den Gefallen tun, sie uns in Aktion zu zeigen?“ „Schon gut, schon gut.“ Mit dem Drücken einer der Schaltflächen aktivierte Urahara das Gerät. Der Bildschirm leuchtete in einem neonfarbenen Grün auf, welches von helleren Rastern durchzogen wurde. Verschiedene Punkte leuchteten auf, welche mit Namen beschriftet waren. Zangetsu konnte unter anderem Karakura Town lesen, dann bediente Urahara eine weitere Taste und das Bild veränderte sich. Das Display flackerte kurz, dann wurde es blau. Fragend blickte Zangetsu zu Urahara. „Wieso blau? Funktioniert das Teil nicht?“ Der Shopbesitzer seufzte. „Nein, blau steht für Soul Society.“ Tatsächlich erschien auf dem Bildschirm schon nach kurzer Zeit ein weitläufig schraffiertes Gebiet mit der Aufschrift Rukongai, welches von mehreren Linien durchzogen wurde, welche wohl die verschiedenen Distrikte symbolisieren sollte. In dessen Zentrum befand sich ein Kreis, welcher mit Seireitei beschriftet war. Die Ansicht bewegte sich von dem Kreis weg in die Außenbezirke Rukongais, welche allerdings auch nach kurzer Zeit aus dem Bild rückten und freier Fläche Platz machten. Zangetsu blickte die beiden anderen Shinigami an. „Was liegt dort?“ Jushiro runzelte die Stirn. „Das sind weit außerhalb des Zentrums liegende Gebiete, wo es nur noch vereinzelte Häuser gibt, beziehungsweise Außensitze der Adelshäuser von Seireitei. Danach ist eigentlich nur noch unbevölkerte Wildnis.“ Plötzlich piepte das Gerät. Ein leuchtender Punkt erschien auf dem Raster. „Gefunden.“ Urahara deutete auf den Punkt. „Da müsst ihr hin.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)