Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Kapitel 18: Strapazierte Nerven ------------------------------- Mit zittrigen Händen ließ sie den Brief sinken und musste sich für einen Moment sammeln. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, flüsterte sie fassungslos und sah erneut in das Gesicht eines frech grinsenden Rothaarigen. Konnte es wirklich noch schlimmer kommen? Ja, und ob es das konnte. Ihr fragt euch wieso? Jetzt stellt euch mal vor, ihr seit das einzigste Mädchen auf dem Schiff des rothaarigen Kaisers und seit selbst Mitglied der Whitebeard Piratenbande. Ja, richtig geraten. Die Crew des Rothaarigen war nicht gerade … begeistert. Carina schnaubte sich selbst an. Begeistert war noch untertrieben. Allein schon wie sie angekommen war. ^^ Flashback ^^ „So Leute, das ist … äh …“, stockte der Rothaarige und warf dem Mädchen einen nachdenklichen Blick zu. „Carina“, knurrte diese und Shanks nickte. „Ja genau, das ist Carina. Sie wird für einige Zeit auf unserem Schiff bleiben, also seit nett zu ihr. Immerhin ist sie in der Mannschaft des Alten“, bei seinen letzten Worten huschte ihm wieder ein belustigtes Grinsen über das Gesicht. Einen Moment herrschte Stille auf der Red Force. Dann brachen die Männer in Gelächter aus und schienen sich minutenlang nicht einzukriegen. Zwischendurch waren Rufe, wie „Guter Witz, Käpt’n“ oder „Die Kleine soll in Whitebeards Bande sein?“ zu hören. Carinas Auge zuckte merklich. Ihre Laune schien am Tiefpunkt angelangt zu sein. Und es wurde nicht unbedingt dadurch gebessert, dass Shanks Mundwinkel auch immer merkwürdig nach oben zuckten. Wirklich klasse!!! ^^ Flashback Ende ^^ „Denen sollte mal jemand Manieren beibringen, das ist echt unmöglich hier. Aber ich glaube kaum, dass der Käpt’n anders ist. So wie der sich benimmt.“ Der einzige Vernünftige auf diesem Schiff war der Vizekommandant Ben Beckman. Sie konnte ihn sogar relativ gut leiden, denn er ließ keine blöden Bemerkungen los und behandelte sie ganz normal. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass er immer ein wachsames Auge auf die Crew hatte und vor allem auf Shanks. Ja, doch sie mochte ihn. Trotzdem, insgesamt machte sie dieser angebliche „Urlaub“ fertig. „Das wirst du mir büßen, Paps“, dachte sie und schnaubte äußerst geräuschvoll. „Na, hast du wieder schlechte Laune?“ Yasopp trat neben sie und lehnte sich ebenfalls an die Reling. „Wie kommst du nur darauf?“, fragte sie ihn in einem ziemlich sarkastischen Tonfall. „Kannst es wohl gar nicht mehr erwarten zurückzukehren, was?“ „Das kannst du wohl laut sagen. Leider versteht mein Käpt’n unter Urlaub mindestens zwei Wochen und da ich noch nicht mal eine Woche hier bin, könnte das noch ein wenig dauern.“ „Ich kann verstehen, dass du zurück willst. Auf diesem Schiff ist das Leben immerhin viel härter, als auf eurem.“ „Wie bitte?“, Carina schnappte kurz nach Luft. Wie konnte er es wagen …? „Stimmt, es muss schon sehr schwer sein, den ganzen Tag hier rumzuhängen, sich gegenseitig zu ertragen und sich dann abends zu besaufen. Ja, das kann ich nachvollziehen.“ Jetzt drehte sich auch Yasopp wütend zu ihr. „Was hast du da gerade gesagt?“ „Bist du etwa schon wieder betrunken oder einfach nur taub? Aber kein Wunder bei dem Käpt’n.“ „Wag es nicht, schlecht über Shanks zu reden.“ „Und was hast du gerade über meine Crew gesagt?“ Mittlerweile waren auch mehrere von Shanks Leuten auf die beiden Streithähne aufmerksam geworden und sahen sich das Spektakel an. Auch Shanks und Ben kamen näher. Das Mädchen bzw. die junge Frau hatte bisher noch nicht viel gesprochen, aber jetzt kamen ja ganze Sätze aus ihr heraus. Was hatte Yasopp nur gesagt? „Sei endlich still“, knurrten sie Beide synchron und anscheinend hatten sie ihre ganze Umwelt ausgeblendet. „Meine Kameraden könnten euch locker fertig machen“, sagte die Schwarzhaarige locker und Yasopp musste darüber lachen. „Wenn die alle so schwach sind wie du, natürlich. Leb nur weiter in deiner kleinen Traumwelt, wenn dich das glücklich macht!“ Carina biss sich auf die Lippen. Sie durfte jetzt nicht ausrasten, das wäre schlecht. „Ach ja, und was hast du drauf? Ich wette, dass du mich nicht verletzen kannst.“ „Die Wette hast du schon verloren“, antwortete Yasopp und seine Hände glitten an seine Hüfte. „Oh, oh“, bemerkte Shanks und wollte gerade einschreiten, als Ben ihn zurückhielt. „Warte noch“, meinte er nur und Shanks überlegte einige Sekunden, nickte dann. Er war ja selbst neugierig, was das Mädchen draufhatte, immerhin war sie in der Mannschaft eines Kaisers. „Ich hoffe, dass das gut geht, sonst wird Whitebeard mich umbringen!“ „Was hat er vor?“, dachte die Prinzessin verwirrt, doch bevor sie reagieren konnte hatte Yasopp schon eine Pistole in jeder Hand. Sofort löste sich ihre ganze Anspannung und sie tat sich schwer ein Grinsen zu unterdrücken. Dann schoss er. Die Kugeln trafen sie mitten in den Magen. Shanks und Ben rissen die Augen auf, ebenso wie alle Anderen. Der Einzige, der grinste war Yasopp, doch das sollte sich schnell ändern. „Bist du vollkommen verrückt geworden?“, schnappte Shanks, der mittlerweile neben seinem Freund und Schützen stand. „Ach komm Käpt’n, sie hat es doch quasi drauf angelegt.“ „Und was soll ich jetzt bitteschön Whitebeard erzählen?“ „Leute.“ „Verdammt Ben, ich werde nie wieder auf dich hören.“ „Leute.“ „Oh verdammter Mist, ich bin ein Vollidiot.“ „Leute!!“ Shanks und seine Crew nahmen erst jetzt die weibliche, ziemlich genervte, Stimme wahr. Sie drehten ihre Köpfe zu der 17-Jährigen um und staunten nicht schlecht, als die Schwarzhaarige unversehrt und ziemlich gelangweilt immer noch an derselben Stelle stand wie zuvor. „A-aber …“, stammelte Yasopp verwundert und sah sie verwirrt an. „Die Kugeln haben dich getroffen, ich hab’s genau gesehen.“ „Der Schütze kann wohl doch nicht so gut schießen, wie er denkt“, provozierte sie ihn und es klappte. Yasopp knurrte und seine Hände zuckten erneut zu den Waffen. Shanks, dem eben noch ein Stein vom Herzen gefallen war, stellte sich dazwischen. „Das reicht jetzt aber wirklich, wir müssen unser Glück ja wohl nicht überstrapazieren.“ „Glück? Das war pures Können“, rief Carina empört aus und Shanks sah sie verwundert an. Das ihm jemand in so einem Tonfall widersprach war ihm neu, doch er setzte ein Grinsen auf und kam langsam auf Carina zu, der plötzlich leicht unwohl zu werden schien. Hatte sie den Bogen etwa überspannt? „Ich würde zu gerne wissen, wie du das gerade eben gemacht hast.“ Carina schluckte kurz, denn selten kam ihr jemand so nah und wenn, dann waren es nur Ace oder Marco. Doch dann verengte sie die Augen und setzte ein ebenso charmantes, wie freches Grinsen auf und kam ihm ebenfalls näher. „Betriebsgeheimnis“, flüsterte sie und zog sich abrupt zurück, ließ Shanks irritiert stehen. Angesprochener blinzelte nur kurz. Ben und Yasopp schmunzelten hingegen leicht. Schaffte die junge Piratin es etwa, ihn zu beeindrucken? Aber Yasopp hatte im Moment wichtigere Dinge zu tun. „Ich weiß, dass ich dich getroffen habe. Ich habe noch nie einen Menschen aus dieser Entfernung verfehlt.“ Geheimnisvoll lächelte die Uchiha ihn an. „Hab ich zu irgendeinem Zeitpunkt gesagt, dass du mich verfehlt hast? Ich glaube nicht!“ Yasopp klappte der Mund auf. Wollte sie ihn etwa auf den Arm nehmen? Für einen Moment war er sprachlos und suchte nach passenden Worten, doch Carina wandte sich von ihm ab und lehnte sich erneut an die Reling. Nur noch eine Woche und 2 Tage und dann hatte sie es geschafft. „Du hast von einer Teufelfrucht gegessen, nicht wahr?“, erklang plötzlich neben ihr die dunkle Stimme von Ben. Sie hatte ihn weder kommen gehört, noch gespürt. „Der Typ ist stärker als er aussieht. Vor dem sollte man sich besser in Acht nehmen“, dachte sie, nickte dann jedoch. „Eine Logia nehme ich an?“, hakte er nach, sodass Carina ihn beeindruckt anstarrte. „Du bist wirklich unglaublich schlau“, gestand sie und der Vize zog einmal an seiner Zigarette. „Ich ziehe nur logische Schlüsse“, antwortete er und Carina lachte leicht. „Ja, vermutlich. Dennoch schätze ich dich anders ein, als die Anderen und als den Rothaarigen.“ „Du unterschätzt ihn“, sagte Ben. „Vielleicht denkst du auch nur so, weil du in Whitebeards Bande bist, aber selbst Whitebeard hat Shanks nie unterschätzt.“ Carina verengte leicht die Augen. „Und wenn schon, er kann von mir aus so stark sein wie er will. Er ist trotzdem ein Vollidiot, der sich wie ein Kleinkind benimmt.“ In Gedanken widersprach sie sich jedoch selbst. Er hatte Ruffy das Leben gerettet und dabei seinen Arm geopfert. Ace hatte immer wieder gesagt, wie sehr Ruffy diesen Mann vergöttert hatte und als er ihn getroffen hatte, hatte auch Ace Respekt vor ihm gehabt. Selbst Carina musste sich eingestehen, dass zu solch einer Tat viel Mut gehörte, dennoch wehrte sich etwas in ihrem Inneren dagegen, ihn zu mögen oder zu respektieren. „Eben weil er sich manchmal wie ein Kleinkind benimmt, bin ich ja da“, sagte er und Carinas Mundwinkel zuckten. „Vielleicht…“, begann sie und sah auf das, sich im Sonnenlicht spiegelnde, Meer hinaus, „gehen die zwei Wochen ja doch schneller rum, als ich dachte.“ Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat, aber ich hatte in letzter Zeit echt viel um die Ohren. Auf jeden Fall hoffe ich, dass es euch gefallen hat und wünsche euch noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis dann, LG itachi-girl Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)