Die Piratenprinzessin von LadyShihoin (Das Blut eines Dämons) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Sie wusste schon nicht mehr, wie lange sie so allein dort saß. Aber sie wusste, dass sie allein war. Die Sonne schien ihr auf den Rücken, der nur von einem T-Shirt bedeckt wurde. Das Meer schimmerte rot und glänzte im Sonnenlicht. Sie saß an einem kleinen Steg und ließ die Beine im Wasser hin- und herschwanken. Ihr Spiegelbild offenbarte sich ihr im Meer, dennoch war sie nicht in der Lage sich selbst in die Augen zu sehen. „Ich bin feige!!“, flüsterte sie, zog ihre nassen Füße an ihren Körper und blickte zum Horizont. Wie weit das Meer wohl war? „Hey, du!!“, erklang hinter ihr eine männliche Stimme, doch sie drehte sich nicht um. Wollte den verächtlichen Blick, der auf ihr lag, nicht sehen. Der Mann hinter ihr, Shiro war sein Name, bezeichnete sich als ihr „Vater“, jedenfalls vor den anderen Dorfbewohnern. Doch er war es nicht. „Schaust du dir schon wieder das Meer an? Was ist daran so besonders?“, schnaubte er erneut und trat nun neben sie. Sie ignorierte ihn. Wie sollte er das auch schon verstehen? „Komm mit!!“, blaffte er sie an, packte sie am Arm und schleifte sie hinter sich her. Kurz versuchte sich das Mädchen aus seinem Griff zu befreien, ließ es jedoch dann sein. „Dieser Vollidiot denkt wirklich, er könnte mich ewig herumkommandieren. Der wird sich noch wundern!!“, dachte sie. Uchiha D. Carina war ein 9 jähriges Mädchen mit schwarzen Haaren und schwarzen Augen. Seit sie denken konnte, lebte sie auf dieser Insel, zusammen mit Shiro. Ihre Eltern lebten nicht mehr und sie war allein. Ihr ganzes Leben war langweilig, jedenfalls würde sie es so bezeichnen. Den ganzen Tag hatte sie nichts zu tun, außer auf dieser Insel zu vergammeln. Es gab nur zwei Dinge, die ihr etwas bedeuteten. 1. Das Meer und 2. Ihr Training im Wald. Innerlich grinste sie. Wenn ihr Aufpasser wüsste, dass sie im Wald trainierte, würde er wahrscheinlich ausrasten. Aber er konnte sie nicht aufhalten, denn sie hatte einen Traum. „Ich werde mir ein Schiff suchen, diese schnöde Insel verlassen und dann als Pirat die Grand Line unsicher machen. Und du wirst mich nicht davon abhalten!!“, dachte sie stolz. Sie wusste genau, dass es ihre Bestimmung war, ein Pirat zu sein. Es lag ihr im Blut. Shiro schüttelte nur den Kopf, als er sich seinen Schützling ansah. Wie hatte er sich damals nur dazu überreden lassen? „Und das nur, weil ich diesem Idioten noch einen Gefallen schuldig war“, murmelte er leise und stieß die Tür zu seinem Haus auf. Besagter Idiot saß auf einem Stuhl, einen Becher Sake in der Hand und blickte auf, als er eintrat. Carina hob ihren Blick und erkannte, den aus ihrer Sicht, alten Mann. „Das ist sie also?“, fragte er nach und trank einen weiteren Schluck. Shiro nickte und schubste das Mädchen nach vorne. „Ja, das ist sie. Brauchst du mich noch oder kann ich euch jetzt allein lassen, Garp?“ Monkey D. Garp lachte und schüttelte den Kopf. Sein Freund war wirklich unverbesserlich. „Ich habe nicht viel mit ihr zu besprechen, du kannst gerne gehen.“ Shiro ließ sich das nicht zweimal sagen und war innerhalb eines Atemzuges aus dem Haus gestürmt. Nun blieben nur Carina und der Mann zurück. Carina betrachtete den Mann eingehend und ihr Blick blieb an seiner weißen Uniform haften. „Marine!“, schoss es ich willkürlich durch den Kopf und ihre Augen verengten sich. Ein Lachen riss sie aus ihren Gedanken und ließ sie ihren Kopf heben. Der alte Mann von der Marine stand jetzt genau vor ihr und musterte sie. Der Uchiha wurde dies ziemlich schnell unangenehm, sodass sie sich ein paar Schritte entfernte. „Du siehst deinem Vater wirklich unglaublich ähnlich“, sagte Garp plötzlich und das Mädchen vor ihm erstarrte. „Sie kannten meinen Vater?“, platzte es aus ihr heraus und der Mann nickte. „Wer kannte ihn nicht?“, stellte er die Gegenfrage. Die Schwarzhaarige schluckte ihre Angst herunter und senkte den Kopf erneut: „Sind sie hier, um mich zu töten?“, sprach sie ihre Gedanken aus. Garp begann leise zu glucksen und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich habe nicht vor, dir irgendetwas zu tun. Immerhin war ich derjenige, der dich hierher gebracht hat, als du gerade mal ein paar Wochen alt warst.“ „Er ist also an meinem ganzen scheiß Leben Schuld. Na schönen Dank auch, du Vollidiot!“, dachte sie zähneknirschend. „Und was wollen sie jetzt von mir?“, fuhr sie ihn und ging unruhig im Raum umher. „Sehen, was so aus dir geworden ist. Du musst wissen, dass ich deinem Vater das Versprechen gegeben habe, auf dich aufzupassen. Außerdem kann man sagen, dass ich so etwas wie dein Pate bin, immerhin habe ich dir deinen Namen gegeben. Deine Mutter war vorher leider schon…!“ „…Schnauze, ich will das nicht hören“, schrie sie ihn urplötzlich an und presste ihre Hände an den Kopf. Sie ertrug diese Würde einfach nicht mehr, all dieser Druck, der auf ihr lag. Garp sah sie stillschweigend an, wartete auf ihre nächste Reaktion, diese blieb nicht lange aus. „Ich will nicht hören, dass meine Mutter tot ist und ich will auch nicht hören, dass mein Vater eine Legende war. Ich wünschte, ich wäre keine Ausgeburt der Hölle!“, knurrte sie und drehte nun den Kopf wieder zu Garp. „Manchmal wünschte ich, ich wäre niemals geboren worden. Dann müsste ich wenigstens nicht in ständiger Angst leben, dass jemand mein Geheimnis herausfindet und ich auf dem Schafott ende.“ „Wie sollten sie es denn erfahren? Shiro, du und ich sind die Einzigen, die davon wissen und von uns wird es wohl niemand ausplaudern.“ Carina kochte mittlerweile vor Wut. Sie wusste nicht genau, was sie mehr auf die Palme brachte. Die Tatsache, dass der Typ vor ihr Recht hatte oder dass sie schon wieder Schwäche zeigte. „Es gibt keine andere Möglichkeit. Du musst es akzeptieren. Du musst deinen Vater akzeptieren und deine derzeitige Situation.“ Carina wusste, dass er Recht hatte, dennoch konnte sie es nicht so leicht akzeptieren … dass das Blut eines Dämons in ihr floss. … dass sie es nicht verdient hatte zu leben. … dass sie wahrscheinlich für immer allein sein würde und… …dass sie die Tochter von dem Piratenkönig höchstpersönlich war. Gol D. Roger. So, dass war der Prolog zu meiner neuen FF. Ich hoffe, der Anfang war einigermaßen zufrieden stellend und ihr sagt mir, was ihr so denkt. Kritik ist immer gerne gesehen. Bis bald, euer itachi-girl. Kapitel 1: Flucht ----------------- Mittlerweile waren zwei Jahre seit diesem Gespräch vergangen und Carina hing immer noch auf dieser schnöden Insel herum. „Das darf doch alles nicht wahr sein! So ein verdammter Mist“, fluchte das Mädchen laut und trat gegen den Baum vor ihr. „Ich bin jetzt schon 11 Jahre alt und habe es immer noch nicht geschafft, von dieser verdammten Insel runter zu kommen. Ich werde noch verrückt!!“ Durch ihre Wut wurde sie unkonzentriert und der Hammer schlug auf ihren kleinen Finger. Ein Schimpfwort entfloh ihrem Mund. Gut, sie wusste ja, dass sie zwei linke Hände hatte, aber konnte es denn wirklich so schwer sein, ein einfaches Boot zu bauen?? „So wird das nichts!“, murmelte sie deprimiert, gab aber nicht auf und nahm erneut den Hammer zur Hand. Müde ließ sich Carina ins Bett fallen und schloss die Augen. Warum konnte sie nicht einmal in ihrem Leben etwas richtig machen? War das wirklich zu viel verlangt? „Das Leben ist beschissen und dann stirbt man“, murmelte sie ins Kissen und massierte sich die Schläfen. „Schön wär’s ja, aber so einfach ist das nicht“, ertönte plötzlich hinter ihr die Stimme von Shiro, was sie ein Auge öffnen ließ. „Was willst du?“, stöhnte sie genervt auf und vergrub ihren Kopf noch tiefer im Kissen. „Ich will, dass du nicht mit einer Fresse durch das Dorf gehst, als wäre gerade jemand gestorben. Du machst nur unnötig auf dich aufmerksam.“ Carinas Augen verengten sich und sie nickte. „Tut mir leid!“, murmelte sie leise; sie hasste es, wenn Shiro Recht hatte, aber sie dürfte auf keinen Fall die Aufmerksamkeit der Dorfbewohner auf sich ziehen. Shiro schnaubte nur abfällig und murmelte den, in seinem Leben meist gesagten, Satz: „Worauf habe ich mich da nur eingelassen?“ Sein Satz traf bei Carina auf vollkommene Ignoranz. Sie war es gewohnt, nichts weiter, als Abscheu und Abneigung von ihm entgegen gebracht zu bekommen. Shiro verließ kurz darauf den Raum und ließ das Mädchen alleine zurück. Endlich wieder Ruhe!! „Dann kann ich ja weiter am Boot basteln“, dachte sie und grinste. Ihr Traum würde wahr werden. ^^ Wenige Wochen später ^^ Erschöpft, aber glücklich wischte die Uchiha sich den Schweiß von der Stirn und ließ sich zu Boden fallen. Endlich hatte sie es vollbracht ihr eigenes Boot fertig zu stellen. Es war zwar nur ein Ein-Mann Boot, aber es reichte, um endlich dieser blöden Insel im East Blue zu entkommen. „So, jetzt muss ich nur noch das Segel anbringen, Proviant einpacken und dann irgendetwas in Shiros Essen mischen, damit er mir auch nicht in die Quere kommt. Das ist das Letzte, was ich im Moment gebrauchen kann.“ Dieser Plan musste einfach klappen. Immerhin war er von einer, fast, Piratin gemacht worden. „Das liegt mir eben im Blut!!“, dachte sie, teilweise bedrückt, teilweise stolz. ^^ Beim Abendessen ^^ „Sag mal, warum grinst du so, Mädchen?“, knurrte Shiro sie laut an, was Carina zurück zucken ließ. Dennoch musste sie sich innerlich schwer zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Ihr Plan war tatsächlich aufgegangen. Seit sie Shiro kannte, trank dieser während und auch nach dem Abendessen immer Bier und das hatte sie nun schamlos ausgenutzt. Daher hatte sie eine große Menge Schlafmittel hinein gemischt, das würde sogar einen der vier Kaiser umhauen. Nun wartete sie auf die ersten Anzeichen, die sich auch schon langsam bemerkbar machten. Shiros Augen hatten angefangen zu glänzen, seine Pupillen hatten sich stark erweitert und ab und zu gähnte er. „Bin wohl doch nicht so dumm, was Shiro?“, lachte sie innerlich und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. Sofort traf sie ein merkwürdiger Blick und Shiros Augen verengten sich, als er sie so sah. Die Augenblicke, wo sie lachte, geschweige denn kicherte, waren selten und meistens hatte das Mädchen, wenn sie es tat, einen triftigen Grund dafür. Erneut überkam ihn ein Gefühl der Müdigkeit und er gähnte. Erneut ertönte ein Kichern. Nun hatte sie endgültig sein Misstrauen geweckt, aber das interessierte sie herzlich wenig. Es war sowieso zu spät für ihren Aufpasser. Ihre Augen schweiften zu seinem Glas und er folgte ihrem Blick. Dann weiteten sich seine Augen vor Unglauben und diesmal konnte sie auch ihr Grinsen nicht unterdrücken. „Du!“, sagte er und stand ruckartig auf, fiel allerdings sofort wieder rückwärts zu Boden. Die Umgebung verschwamm langsam vor seinen Augen und er fasste sich mit einer Hand an den Kopf. Nun stand Carina auf und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. „Tja Shiro, sieht so aus, als hättest du dieses Spielchen verloren.“ „Du kleines Miststück“, keuchte er angestrengt und schloss für einen kurzen Moment die Augen. „Habe ich dir eigentlich schon mal von meinem Traum erzählt? Wohl eher nicht, daher bin ich einfach mal so nett und sag’s dir. Ich werde weiterhin hart trainieren und dann werde ich einer der stärksten und gefährlichsten Piraten überhaupt. Ist das bei dir angekommen, Drecksack?“ Shiro knurrte und streckte eine Hand nach ihr aus. Carina wich mit Leichtigkeit einen Schritt zurück und formte mit ihrer rechten Hand eine Faust. „Eigentlich ist es ja feige, einen Gegner zu schlagen, der schon am Boden liegt, aber bei dir mache ich gerne eine Ausnahme!“, sagte sie und schlug ihm mit ihrer geballten Faust ins Gesicht, sodass er nach hinten stürzte. Der Rest wurde von dem Schlafmittel erledigt und Shiro driftete innerhalb von wenigen Sekunden weg. Carina schulterte ihren Rucksack und verließ das Haus, in dem sie seit ihrer Geburt gelebt hatte, ohne Zurückzuschauen. Sie würde nie wieder hier hin zurückkehren, dessen war sie sich sicher. Das Einzige, was sie mit diesem Ort noch verband, waren schlechte Erinnerungen. Es war besser so. Ihr selbstgebautes Boot schwamm schon startklar, an einem Steg angebunden. Vorsichtig stieg sie hinein, um zu überprüfen, ob es ihr Gewicht überhaupt halten würde. Glücklicherweise entpuppte sich das Boot als robuster, als sie gedacht hatte und so hisste sie die Segel und schaute auf ihren Kompass. Wenn sie auf die Grand Line wollte, dürfte sie sich nicht verfahren. „Du wirst es schaffen, Carina!!“, sprach sie sich selbst Mut zu und atmete tief durch. Das Boot legte von der Insel ab und ließ sie immer kleiner werden, bis das schwarzhaarige Mädchen sie schließlich nicht mehr sehen konnte. Erleichtert darüber, dass alles so funktioniert hatte, wie sie es sich vorgestellt hatte, ließ sie sich in eine bequeme Sitzposition fallen und lachte. Es war ihr so, als würde sie das erste Mal wirklich aus ihrer Seele heraus lachen. Sie war ihrem Traum und ihrer Freiheit ein Stück näher gekommen. „Jetzt fängt mein richtiges Leben erst an!“, schrie sie auf das Meer hinaus und sah ihrer Zukunft entgegen. Also, ich persönlich muss sagen, dass ich mit dem Kapitel nicht so zufrieden bin, da es zwar nur ein Übergangskapitel ist, aber trotzdem seinen Sinn hatte. Ich hoffe, es ist nicht allzu schlecht geworden und ihr sagt mir, was ihr davon haltet oder was ihr euch für die FF besseres wünscht. Kapitel 2: Inferno ------------------ Zu Anfang mal ein paar kleine Infos: In dieser FF ist Ace nicht 20 und somit drei Jahre älter als Ruffy, sondern nur 18. Passt irgendwie besser in meiner Geschichte, dann sind die Zeitsprünge nicht so unrealistisch. Außerdem war Shanks in dieser FF nicht so blöd, um seinen linken Arm als Fischfutter zur Verfügung zu stellen. Sagen wir einfach mal, er konnte rechtzeitig ausweichen. Das könnte nämlich noch wichtig für den Verlauf der FF werden. So, jetzt aber genug zu den Veränderungen, hier ist das neue Kappi, viel Spaß. Würde mich über Kommis freuen. Müde öffnete sie die Augen und gähnte laut. Erstaunt über die fremde Umgebung sah sie sich um. Sie lag auf einem Bett in einem kleinen Hotel. „Ach ja, stimmt ja. Ich hab die nächste Insel erreicht und hab mich hier einquartiert. Zum Glück hatte ich mir das Geld von Shiro genommen.“ Immer noch leicht müde erhob sie sich und zog sich an. Ihre Sachen nahm sie mit und bezahlte ihren kleinen Aufenthalt, nur, um das Haus sofort zu verlassen. Sie dürfte nicht zu lange an ein und demselben Ort bleiben, denn Shiro hatte sicher schon Garp verständigt und das hieß, dass der Marine Vizeadmiral nach ihr suchen würde. „Kann denen ja eigentlich egal sein, wo ich bin. Eigentlich wäre es für die Beiden sogar besser, wenn ich einfach irgendwo krepieren würde. Aber so leicht mache ich es ihnen nicht!“, dachte Carina genervt und betrat eine Art Kneipe, die in dem kleinen Dorf, wo sie übernachtet hatte, lag. Im Inneren schlug ihr sofort der Geruch von Rauch und Alkohol entgegen und sie rümpfte, aufgrund des fremden Geruches, die Nase. Dennoch setzte sie sich auf einen der kleinen Barhocker und bestellte sich etwas zu essen. Im Nacken spürte sie schon die verwirrten Blicke der Männer, die sich gerade fragten, was ein kleines Mädchen in einer Kneipe zu suchen hatte. „Die sollen es bloß nicht wagen nachzufragen“, dachte sie spöttisch und begann zu essen. Nachdem sie fertig war, legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter, was sie aufsehen ließ. Ein Mann stand hinter ihr und grinste sie spöttisch an, was Carina sofort auf 180 brachte. „Wehe, es kommt jetzt irgendein blöder Kommentar, dann gnade ihm Gott!“, dachte sie. „Hey Kleine, hast du nicht Bock, eine Runde Poker mit mir und meinen Jungs zu spielen? Wir bräuchten noch einen Spieler.“ Sofort verengten sich die Augen der Schwarzhaarigen und sie musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen. Diese Typen glaubten wirklich, sie könnten sie beim Pokern ausnehmen. Alleine schon der Gedanke war lächerlich. „Um welchen Einsatz geht es denn?“, stellte die Uchiha eine Gegenfrage und blickte den Mann kalt an. Dieser schein im ersten Moment etwas verwundert, dass sie sich so einfach darauf einließ, aber dann legte sich ein dickes, hinterlistiges Grinsen auf seine Lippen. „Wir spielen mit allem, was eingesetzt wird, keine Einschränkungen also, du kannst geben, was du willst, Schätzchen.“ Carina musste sich zusammenreißen, dem Typen vor ihr keine zu verpassen, aber dann nickte sie. Früher hatte sie oft mit Shiro gepokert. Sie lobte sich zwar nie selbst, aber sie konnte von sich behaupten, dass sie sehr gut darin war. Langsam erhob sie sich von ihrem Hocker und setzte sich zu den vier Männern an den Tisch. Einer grinste breiter, als der Andere, aber Carina kümmerte das herzlich wenig. Sie würde es ihnen schon noch zeigen. Die Karten wurden gemischt und die Karten verteilt. Carina setzte sofort ihr so genanntes Pokerface auf, was Shiro ihr immer gezeigt hatte. „Was für ein Glück“, dachte sie und sah auf ihr, doch recht gutes, Blatt. Die anderen Männer schienen auch ziemlich gute Karten gezogen zu haben, jedenfalls taten sie nicht fiel, um es zu verbergen. Carinas Blick wendete sich nun den ganzen Einsetzen zu. „Geld, Geld, nicht als Geld, einen Lock Port und eine MOMENT MAL!!“ Ihre Augen weiteten sich ungläubig und sie starrte das runde, rote Etwas an, als wäre ihr Blick daran festgeklebt Dann klatschte sie sich innerlich an den Kopf und dachte: „Solche Schwachköpfe, wie kann man nur so blöd sein und eine Teufelsfrucht beim Pokern einsetzen? Aber umso besser für mich!!“, dachte sie triumphierend und das Pokerspiel begann. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, fluchten alle 4 Männer gleichzeitig und schauten auf den Royal Flash, der vor ihnen auf dem Tisch lag. Carina sah sie überlegen an und nahm das Geld, den Lock Port und die Teufelsfrucht an sich. „War ein schönes Spiel. Man sieht sich!“, sagte sie und verließ mit einen breiten Grinsen die Bar, wo nun Totenstille herrschte. Draußen angekommen fing das Mädchen an, lauthals loszulachen. Diese Gesichter würden ihr wohl noch lange im Gedächtnis bleiben. „Geldsorgen hab ich jetzt definitiv nicht mehr und den Lock Port kann ich gut gebrauchen, wenn ich auf der Grand Line bin“, lachte sie und machte sich auf den Weg zu ihrem Boot. Plötzlich packte sie eine männliche Hand am Ärmel und zog sie schnell in eine kleine Seitengasse. Als Carina den Blick anhob, sah sie die Spieler aus der Kneipe vor sich stehen. „War doch irgendwie klar, dass das schlechte Verlierer sind“, dachte sie kopfschüttelnd und ließ ihre Hand hinter ihren Rücken wandern. „Hör mal, Kleine. Wenn du uns das Geld, den Lock Port und die Teufelsfrucht ohne zu meckern wieder gibst, dann bekommen wir keinen Ärger miteinander. Ansonsten könnte das nämlich ziemlich unangenehm für dich werden bzw. ausgehen!“, sagte der Größte und die anderen nickten. Carinas Augen nahmen einen freundlichen Ausdruck an und sie schenkte den Vieren ein Lächeln. „Na sicherlich werde ich ihnen ihr Eigentum zurückgeben. Nur bitte tun sie mir nichts.“ Die Augen der Täter zeigten nun pure Gier, als Carina in ihrer Tasche zu kramen begann. Plötzlich ging Carina jedoch blitzschnell in die Knie und zog einen Dolch hinter ihrem Rücken hervor. Der Mann vor ihr konnte gar nicht so schnell reagieren, da traf ihn schon der Dolch an seiner Kehle und schlitze sie auf. Er war tot, noch bevor er zu Boden sackte und Carina weiter stürmte. Seine restlichen drei Kumpane schauten zuerst geschockt, dann wütend. Der Erste holte mit seiner geballten Faust aus, der Carina aber mühelos auswich. Ihn traf sie mitten ins Herz und schleuderte ihn danach von sich. Der Nächste war schneller, als Carina und packte sie am Arm, sodass dem Mädchen nichts anderes übrig blieb, als in die Knie zu gehen. Schnell stützte sie sich mit ihrem verbliebenen Arm am Boden ab und trat dem Mann vor ihr direkt ins Gesicht. Dieser ließ vor Schreck ihre Hand los. Carina sprang sofort auf und presste beide Hände an seine Wangen. Dann zog sie ihre Hände mit aller Kraft herum, sodass ein lautes und unschönes Knacken zu hören war, als Beweis für den Bruch seines Genicks. Carina drehte sich gerade zu dem letzten Spieler um, als dessen Faust sie mitten ins Gesicht traf und sie rückwärts taumeln ließ. „Jetzt stirbst du, du elende Schlampe!“, schrie er und holte nun mit einem Kurzschwert aus. „Sag Leb wohl“, knurrte er, doch Carina zog nun einen zweiten Dolch aus ihrem Schuh und stach es mitten in seine Stirn. Einen Moment guckte er noch ungläubig, bevor auch er zu Boden ging. „Leb wohl“, flüsterte Carina spöttisch und spuckte vor den vier Leichen auf den Boden. Das Training hatte sich anscheinend gelohnt. Erschöpft ging sie zu ihrem Boot und setzte sich hinein. „Ich sollte von hier verschwinden, bevor die Leichen gefunden werden. Man, bin ich fertig!!“, seufzte sie leise. Es war zwar das erste Mal gewesen, dass sie jemanden getötet hatte und dann auch noch vier Menschen auf einmal, aber sie bereute es irgendwie kein bisschen. „Muss wohl an meinem Piratenblut liegen“, dachte sie und setzte die Segel. Sobald sie sich weit genug von der Insel entfernt hatte, kramte sie in ihrer Tasche nach der Teufelsfrucht und nahm sie in die Hand. „Was das wohl für eine Frucht ist?“, fragt sie sich und plötzlich fiel ihr ein kleiner Zettel auf, der an der Teufelsfrucht befestigt war. Nach der krakeligen Schrift zu urteilen, war das eine Notiz von den Männern, der sie ursprünglich gehört hatte. Nach einiger Zeit gelang es dem Mädchen auch tatsächlich, die Schrift zu entziffern. „Jigo Jigo no Mi? Die Inferno-Frucht also“, las Carina skeptisch und besah sich den Papierfetzen erneut. „Der Anwender dieser Frucht ist in der Lage, seinen Körper in einen Zustand des Feuers zu versetzen. Anders als bei normalem Feuer, kann der Nutzer die Temperatur der Flammen bestimmen und somit jegliches Material verätzen bzw. verbrennen. Das Feuer wechselt die Farbe, je nachdem, wie hoch die Temperatur ist. Orange steht für eine Temperatur zwischen 0°C und 500°C, Rot für eine Temperatur zwischen 500°C und 2000°C und Blau steht für eine Temperatur über 2000°C. Dabei ist zu beachten, dass die Blaue Stufe doppelt soviel Kraft verbraucht, wie die Vorstufen!“, beendete Carina ihre Vorlesung und versuchte, das eben gelesene zu verdauen. „Ist das geil. Auch noch eine Logia-Frucht. Soll ich sie wirklich essen?? Ach was soll’s, schwimmen wird sowieso überbewertet“, sagte sie und verschlang die Frucht vor ihr mit einem Bissen. Tapfer kaute sie sie und schluckte sie dann hinunter. „Uaaahh, ist das eklig“, würgte sie und schüttelte sich. „Und scharf“, keuchte sie dann und trank einen riesigen Schluck Wasser. Als sich der Geschmack langsam gelegt hatte, sah Carina ihre Hände an und spürte eine merkwürdige Hitze in ihrem Inneren aufsteigen. „Super, jetzt müsste ich nur noch wissen, wie man diese Kräfte einsetzt. Am Besten, ich versuche es auf der nächsten Insel. Wäre ein bisschen kontraproduktiv, meinen Körper in ein Inferno zu verwandeln, wenn ich auf einem Boot aus Holz stehe!“, überlegte sie laut und setzte sich abwartend auf den Boden. ^^ Im Marina Hauptquartier ^^ Garp lehnte gerade an der Fensterbank seines Büros und schlürfte eine Tasse Kaffee. Gerade hatte er seinen Enkel und Ace einen kleinen Besuch abgestattet und nach dem Rechten gesehen. Momentan sah es leider so aus, als wollten Beide Piraten werden. „Sie werden wirklich genau wie ihre Väter. Hoffen wir mal, dass wenigstens aus Carina etwas Anständiges wird.“ Das Krähen eines Vogels riss ihn aus seinen Gedanken und er schaute auf zum Himmel. Ein Postvogel landete vor ihm und überreichte ihm die Zeitung und seine täglichen Briefe. Genervt ging er den ganzen Stapel durch. „Anträge, Anträge, Kontrollierung öffentlicher Sicherheit, Brief von Shiro, Anträge…Moment mal.“ Sofort nahm er den Brief von seinem alten Freund in die Hand und riss ihn auf, während er sich fragte, warum ausgerechnet Shiro ihm einen Brief schickte. „Macht der doch sonst nie“, überlegte er laut und entfaltete den Zettel. Er hoffte zumindest, dass er nicht Carinas Name hatte verlauten lassen, falls der Brief kontrolliert worden war oder ähnliches. Lieber Garp, es gibt da ein kleines Problem. Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, deswegen sag ich es einfach mal. Sie ist weg. Abgehauen, weil ich leider etwas, wirklich nur etwas, unaufmerksam war. Sie sagte, sie will Piratin werden. Ich wollte nur, dass du das weißt. Falls du sie wieder finden solltest, dann komm bloß nicht auf die blöde Idee, sie wieder zu mir abzuschieben. Ich bin fertig mit dem Mädchen!! Shiro Garp las sich den Brief mehrere Male durch, um zu überprüfen, ob er sich nicht verlesen hatte. Wie in Trance zerknüllte er den Brief und warf ihn in seinen Mülleimer. Dann knallte er seinen Kopf, mit einem unschönen „BUMM“, auf den Tisch und seufzte. „Meine armen Nerven!!!“ Kapitel 3: Traum oder Realität? ------------------------------- „Wie konnte dir so etwas nur passieren, Shiro? Ich habe mich in dieser Angelegenheit voll und ganz auf dich verlassen und du hast es versaut.“ Garp konnte sich nicht mehr beruhigen. Er hatte Roger versprochen, auf sein Kind aufzupassen und jetzt war eines einfach so ausgebüchst. Shiro verschränkte die Arme. „Kann ich doch nicht riechen, dass sie mir irgendein Mittel ins Bier gemischt hat.“ Das machte die Lage nur nicht besser, wobei Shiro irgendwie froh darüber war, dass Balg endlich los zu sein. „Verdammt, es könnte alles Mögliche passiert sein. Ich meine, wir sind hier zwar nur im East Blue, aber hier lauern auch Gefahren, die ein kleines Mädchen niemals alleine bewältigen kann.“ Erneut begann der Vizeadmiral sich die Haare zu raufen. Nicht, dass Carina nur abgehauen war, nein, sie wollte auch noch Piratin werden. Das schlug dem Fass auch noch den Boden aus. „Rogers Gene gehen einem wohl durch und durch“, seufzte er und wandte sich zu Shiro. „Na schön, ich werde mich darum kümmern. Du bist erstmal aus der Sache raus.“ Freudig nickte Shiro und begab sich auf den Weg in sein neues freies Leben. Garp hingegen fühlte sich gerade wie der letzte Vollidiot. Geknickt drehte er sich um und machte sich auf den Weg zu seinem Schiff. ^^ Auf irgendeiner Insel ^^ „So eine Verarsche“, keuchte Carina wütend und schlug gegen einen Baum. Sie trainierte jetzt schon gute 3 Stunden und was hatte sie bisher geschafft? „Ich habe es geschafft, die Fingerkuppe meines kleinen Fingers in Brand zu stecken. Tolle Leistung Carina, damit wirst du garantiert unbesiegbar“, sagte sie zynisch und lehnte sich an besagten Baum. „Meine Gegner sollten durch diese Kraft sterben verdammt und sich nicht tot lachen. Was für ein Reinfall“, dachte das Mädchen deprimiert und seufzte. Schwerfällig schlossen sich ihre Augen und sie driftete langsam ab. ^^ Traum ^^ Carina schlug ihre Augen auf und befand sich plötzlich auf einem riesigen Schiff wieder. „Was zum…?“, dachte sie verwirrt, war sie doch gerade eben noch an einem Baum gelehnt. Vorsichtig stand sie auf und sah sich um. Das Schiff war wirklich riesig, größer, als viele Marine Schiffe, die sie schon gesehen hatte und…leer. „Keine Menschenseele an Bord. Was soll mir das jetzt sagen?“, fragte sich die Uchiha und legte leicht den Kopf schief. Plötzlich legte sich ihr eine warme Hand auf die Schulter und drehte sie um. Erschrocken wich Carina zurück, aber es geschah nichts. Vor ihr stand ein kleiner Junge, etwa in ihrem Alter. Verwundert starrte sie ihn an und konnte einfach nicht mehr ihre Augen von seinem Gesicht lösen. Winzige Sommersprossen umspielten seine Wangen und seine schwarzen Augen funkelten ihr ausdruckslos entgegen. Carina wusste nicht wieso, aber sie fühlte eine seltsame Vertrautheit zwischen ihnen. Er hatte denselben Ausdruck in den Augen, wie sie. „Wer…wer bist du?“, fragte sie ihn und er lächelte. „Ace“, sagte er und urplötzlich musste auch die Schwarzhaarige grinsen. „Carina“, antwortete sie auf seine unausgesprochene Frage und Beide lachten. ^^ Traum Ende ^^ Ein Geräusch riss Carina urplötzlich hoch und ließ sie aufspringen. Als sie den Verursacher sah, schnaubte sie und ließ sich wieder zu Boden sinken. „Bloß ein Eichhörnchen“, murrte sie müde und gähnte ausgiebig. „Ace“, hauchte sie plötzlich und lächelte erneut. Sie hatte sich noch nie in der Nähe eines Menschen so frei und sicher gefühlt. „Wir werden uns bestimmt wieder sehen“, dachte sie schmunzelnd und begann erneut, ihre neu gewonnenen Kräfte zu erproben. ^^ Hinter dem Windmühlendorf ^^ „Ace, Ace, jetzt wach doch mal endlich auf“, sagte Ruffy nun bestimmt schon zum dritten Mal und rüttelte ausgiebig an der Schulter seines Bruders. Dieser murrte leicht und öffnete die Augen. „Was ist denn?“, fuhr er Ruffy an und setzte sich, immer noch leicht verschlafen auf. „Du, Sabo und ich wollten doch heute zusammen trainieren gehen, schon vergessen? Jetzt komm schon Ace.“ „Großer Gott, ist ja schon gut. Als ich 9 Jahre alt war, war ich nicht so nervig.“ Doch Ruffy ignorierte Ace schlichtweg und lief schon vor, was Ace ein kleines Lächeln auf sein Gesicht trieb. Seit Ruffy bei ihnen war, hatte er oft einen Grund zu lächeln und das ließ ihn nicht über den Sinn, den sein Leben hatte, nachdenken. Plötzlich erinnerte er sich an etwas. „Carina“, hauchte er den Namen des, ihm unbekannten, Mädchens. Obwohl er sie das erste Mal gesehen hatte, fühlte er dennoch ein Gefühl der Vertrautheit und Sicherheit in sich aufkeimen. Doch bevor er sich weiter mit seinem Traum befassen konnte, riss Ruffy ihn erneut aus seinen Gedanken. „Ace!!!“ „Jaja, ich komm ja schon“, rief Ace und lief seinem kleinen Bruder hinterher. ^^ Wenige Wochen später ^^ „Ja, ich hab’s endlich geschafft“, schrie Carina und sprang vor Freude in die Luft, nur um sich dann ihr Werk zu betrachten. Der Baum, umgeben von roten Flammen, knickte gerade ein und fiel zu Boden. „Jetzt habe ich auch die zweite Stufe gemeistert“, dachte das Mädchen glücklich und sah zum Meer. „Jetzt kann ich endlich weiter, jetzt, wo ich ein paar Techniken entwickelt habe“, lachte sie und rollte ihre Karte aus. „Super, jetzt habe ich ein kleines Problem“, sagte sie und kratzte sich über den Kopf. „Über den Calm Belt kommt man nicht auf die Grand Line und den Rivers Mountain übersteht mein Boot nicht. Da ist die Strömung viel zu stark!“ Sie überlegte und überlegte, doch auf ein Ergebnis kam sie nicht wirklich. Grübelnd ging sie durch die Straßen eines kleinen Dorfes und setzte sich dann in eine kleine Kneipe. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, seufzte sie und rieb sich angespannt die Schläfen, als sich plötzlich ein Gespräch am Nebentisch ihre Aufmerksamkeit beanspruchte. „Glaubst du, dass wir die Marine abgehängt haben, Käpt’n?“, fragte gerade ein muskulöser Mann seinen Vorgesetzten und der lachte schallend auf, nickte scheinbar wie wild mit dem Kopf. „Na sicher haben wir das, als könnte die Marine unser Schiff einholen. Das Schiff ist eines der schnellsten und stärksten Schiffe im ganzen East Blue.“ Carina wurde hellhörig. Das hörte sich gar nicht so schlecht an, dieses Schiff sollte der Strömung des Rivers Mountain standhalten können. Aber sollte sie wirklich…? Warum eigentlich nicht? Besagter Käpt’n und seine Mannschaft machten sich nach mehreren Stunden in der Kneipe, endlich voller Tatendrang auf zu ihrem Schiff. „Grandline, wir kommen“, sangen die Männer voller Tatendrang und auch ihr Anführer war wohl gestimmt. „Na dann wollen wir mal“, stimmte er seinen Männern zu und machte Halt an seinem Schiff. Mehrere Sekunden vergingen, ein bedrücktes Schweigen machte sich breit. Nach einer geschlagenen Minute, traute sich der Vize wohl endlich seinen Käpt’n anzusprechen. „Ähm, Entschuldigung wegen der dummen Frage Käpt’n, aber haben wir hier nicht unser Boot geparkt?“, damit sprach er wohl das aus, was allen Crewmitgliedern auch im Kopf herumgespukt hatte, auch dem Kapitän war dieser Gedanke nicht verborgen geblieben. Seine Hände schlugen in schierer Verzweiflung an seinen Kopf und ein lang gezogener Schrei entkam ihm. „Wo ist das Schiff????“ Mittlerweile mehrere Meilen von besagter Insel entfernt, lachte sich ein schwarzhaariges Mädchen auf ihrem neuen Schiff ins Fäustchen und stellte sich die verdatterten Gesichter der Mannschaft vor, wenn sie am Hafen eine unangenehme Entdeckung machten. „Das war ja schon fast zu leicht“, lachte die Uchiha und straffte das Hauptsegel weiter, damit sie schneller vorankam. Die Sonne schimmerte ihr rot entgegen und ließ das Wasser strahlen. Carinas Augen wanderten zärtlich über das Meer und ein breites Grinsen schlich sich auf ihre Züge. „Auf zur Grandline!!“ So, hoffe, das Kapitel hat euch soweit gefallen und ihr lest fleißig weiter. Könnt ja ein paar Wünsche bzw. Vermutungen für die nächsten Kapitel äußern, vielleicht übernehme ich sie ja?? Bis bald. Kapitel 4: Krokus ----------------- „Das darf doch wohl nicht wahr sein!“, würgte Carina nun bestimmt schon zum dritten Mal und hing über der Schiffsreling. Noch nie war sie auch nur ansatzweise seekrank gewesen, aber die Strömung des Rivers Mountain hatte es wirklich in sich. Es schwankte ständig hin und her und obwohl sie sich sehr schnell fortbewegte, machte es die Situation auch nicht gerade besser. Alleine der Gedanke, dass sie schon über die Hälfte des Berges hinter sich hatte, da es gerade abwärts ging, hielt Carina davon ab, verrückt zu werden. Es vergingen noch etwa 20 Minuten, bis das Schiff nach und nach langsamer wurde. Endlich traute sich Carina die Augen zu öffnen und überblickte endlich eine glatte Masse an Wasser, was bedeutete, dass sie angekommen war. Sie war endlich auf der Grand Line, dem größten Ozean der Welt. „Das ist fast zu schön um wahr zu sein“, lachte Carina und streckte sich ausgiebig. „Jetzt, wo ich endlich auf der Grand Line bin, habe ich das Schlimmste überstanden“, sagte sie und wollte gerade ihr Segel hissen, als sie ein merkwürdiges Geräusch vernahm, was aus dem Meer zu kommen schien. Plötzlich ragte ein riesiger, nein ein nahezu gigantischer Wal aus dem Wasser vor ihr auf. „Oder doch nicht“, schluckte Carina und sah in eines der Walaugen, das direkt über ihr aufragte. Wie in Trance schüttelte sie den Kopf und schlug sich die Hände vor die Augen, so nach dem Motto „Wenn ich ihn nicht sehe, sieht er mich auch nicht!“, aber es half alles nichts. Das Maul des Säugetieres öffnete sich weit und offenbarte zwei Reihen spitzer Zähne. Erneut hatte Carina das Gefühl, sich jeden Moment übergeben zu müssen, denn sie wurde gerade von einem riesigen Wal gefressen. Das war ja wohl ein blöder Scherz! „Wenn das ein Traum ist, dann will ich aufwachen“, flüsterte sie leise und ging verzweifelt in die Knie. Schließlich verlor das Mädchen das Bewusstsein, als sich das Maul geschlossen hatte und völlige Dunkelheit eintrat. Das Erste, was Carina sah, als sie erwachte war ein klarer, blauer Himmel mit wenigen Wolken. „Wie ist das möglich? Der Wal hat mich doch…“, dachte sie verwirrt und richtete sich vorsichtig auf. Ihr Schiff trieb in leicht grünlichem Wasser, aber über ihr strahlte der blaue Himmel und Vögel kreisten am Horizont. „Sind das Möwen? Nein, Moment mal“, rief sie erstaunt aus, als sie erkannte, dass sowohl der Himmel, als auch die Möwen nur gemalt waren. „Welcher Vollidiot denkt sich denn so einen Schwachsinn aus? Wie kann man einen Wal von innen bitteschön anmalen?“, dachte Carina und sah sich um. Ihre Augen weiteten sich, als sie hinter sich eine kleine Insel mit einem Haus auftauchen sah. „Also jetzt verstehe ich gar nichts mehr.“ Neugierig sprang sie auf das kleine Fleckchen Land und umging einmal das gesamte Grundstück. „Komisch“, war das einzige, was sie denken konnte. Plötzlich nahm sie ein merkwürdiges Zischen war, das die Luft durchschnitt. Aus Reflex drehte sie sich um und hob ihre Hand. „Inferno Strike!!“ Eine rote Kugel, mit einem Durchmesser von ca. 30 cm stoppte die heran fliegende Harpune und ließ sie, noch bevor sie auf den Boden aufkam, schmelzen. Carina drehte sich nun komplett zu ihrem Angreifer herum und sah sich einem alten Mann gegenüber. Er hatte weiße Haare, braune Augen und einen komisch aussehenden Bart, der in zwei Richtungen abstand. Seine Haare waren für einen Mann relativ ungewöhnlich, da sie ihm bis zur Schulter reichten. Das wohl auffälligste an ihm waren merkwürdige Blumenblätter am Hinterkopf. Außerdem trug er noch ein rosarotes T-Shirt, das mit grünen Fransen und einen gelben Streifen mit grünen Ringen verziert war. Passend zu dem T-Shirt hatte er noch eine hellgraue Hose mit Fransen und große Sandalen. Carina musterte ihn argwöhnisch und gab immer noch nicht ihre Kampfhaltung auf, die sie eingenommen hatte. Immerhin hatte dieser Opa versucht, sie aufzuspießen wie ein Fisch. Sie schwieg auch noch, als der alte Mann sich langsam in einen Gartenstuhl setzte und sie weiter beäugte. „Wieso stellst du dich nicht erstmal vor?“, fragte er und brachte Carina somit total aus dem Konzept. Sie blinzelte kurz, bevor sie sich wieder entspannte und kurz nickte. „Mein Name ist Carina“, sagte sie, wurde aber sogleich von ihm unterbrochen. „Na siehst du, geht doch. Mein Name ist Krokus, 63 Jahre alt, Sternzeichen Zwilling und meine Blutgruppe ist AB.“ Das Erste, was Carina dachte war wohl, ob der Typ nicht mehr alle Tassen im Schrank hatte. Verwundert starrte sie diesen Mann an, der, trotz seines fortgeschrittenen Alters, doch eine ziemlich große Autorität ausstrahlte. „Wo bin ich hier?“, ergriff sie erstmals das Wort und trat näher an Krokus heran, der nun einen Zeitung in seinen Händen hielt und diese interessiert verfolgte. Ein Lachen ertönte. „In LaBoom“, lautete, schlicht und einfach, seine Antwort. Carinas Augenbrauen hoben sich automatisch in die Höhe. „In…was?“, fragte sie und erneut ertönte ein Lachen. „In dem Wal. Das hast du doch nicht schon vergessen, oder?“ „Verdammt, dieser Wal hat mich also wirklich gefressen?“, keuchte sie. Das war ein Albtraum. Ein wahrer Albtraum um ehrlich zu sein. „Keine Angst!“, sagte Krokus jedoch in diesem Moment und erzählte ihr, dass es ein Tor gab, wo er sie heraus lassen konnte. Erleichtert atmete Carina aus und wurde von dem Leuchtturmwärter gemustert. „Hier kommen oft Piraten vorbei, die auf die Grand Line wollen, aber ich frage mich, was ein kleines Mädchen hier zu suchen hat.“ „Ich will auch auf die Grand Line. Immerhin werde ich auch Pirat!“, sagte sie und erntete, nun schon zum dritten Mal, ein Lachen. Sie warf dem alten Mann einen bitterbösen Blick zu. „Entschuldige, aber ich habe noch nie ein so kleines Mädchen getroffen, das Piratin werden will. Aber anscheinend besitzt du Teufelskräfte, sonst hättest du meine Harpune wohl kaum so leicht abwehren können.“ Carina schloss ihre Augen. Dann legte sich ein breites Grinsen auf ihre Züge und sie öffnete ihre Augen wieder, nur, um Krokos direkt anzusehen. „Ich werde Pirat, du wirst schon sehen und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Krokus erstarrte für einen Moment und sah das Mädchen an. „Dieses Lächeln…das ist doch…? Das kann nicht sein!“ Krokus Mund war leicht geöffnet und er schien einen Moment abwesend zu sein, was Carina leicht verwunderte. Doch plötzlich sah er sie so intensiv an, sodass Carina leicht zurückschreckte. „Du bist es, nicht wahr?“, sagte er und nun war Carina vollends verwirrt. „Wovon redest du?“, fragte sie und legte leicht den Kopf schief. Nun war sich Krokus vollends sicher. „Du bist Rogers Tochter, nicht wahr?“, wiederholte er sich und nun war es Carina, die erstarrte. Ihre Augen weiteten sich ungläubig und erschrocken wich sie einige Schritte zurück. Das Atmen kam ihr auf einmal unheimlich schwer vor. Blitzschnell drehte sie sich um und stand schon mit einem Fuß auf dem Schiff, als ihr Arm von einer Hand umfasst wurde, der sie bestimmt, aber sanft zurück hielt. Ängstlich richteten sich ihre Augen auf Krokus, der sie allerdings nicht, wie erwartet, hasserfüllt ansah, sondern verständnisvoll. „Wie?“, brachte sie schließlich hervor. „Dein Lächeln ist genauso wie seins. Auch die Eigenart den Kopf schief zu legen, kommt wohl von ihm“, war seine Antwort und sie seufzte. „Das hat mich verraten? Wenn du das Lächeln meines Vaters kanntest, dann musst du auch ihn gekannt haben.“ „Ja, ich war für 3 Jahre Arzt auf seinem Schiff.“ Verwundert sah Carina ihn an. „Du warst Pirat? Wie kannst du dann der Festnahme entgangen sein, wenn ihr doch geschnappt worden seit?“ „Wir sind nicht geschnappt worden, Roger hat sich freiwillig gestellt.“ Carina erstarrte. Davon hatte Garp ihr nie erzählt. „Aber…warum?“, schrie sie plötzlich und es war, als wäre ihr plötzlich der Geduldsfaden gerissen. „Er war auf dem Höhepunkt seiner Karriere, er war der König der Piraten. Er hatte eine starke Crew, Freunde, meine Mutter und er hätte bald auch mich gehabt, er wusste ganz genau, dass meine Mutter schwanger war. Also warum hat er das getan? Warum?“, schrie sie und wurde zum Ende hin immer leiser. „Er war krank“, kam zögerlich die Antwort. Carina hob den Kopf, den sie bisher in ihren Händen vergraben hatte und ein leises, gehauchtes „Was“ entkam ihren Lippen. Krokus kratzte sich nachdenklich an seinem Bart und begann seine Erzählung: „Vor sechsundzwanzig Jahren erkrankte er an einer unheilbaren Krankheit. Er entschied sich, die Grandline gemeinsam mit seiner Mannschaft ein letztes Mal zu überqueren. Er und seine Bande suchten mich auf und um Rogers Tod während seiner letzten Reise hinaus zu zögern, ließ ich mich dazu überreden ihn zu begleiten. Als Roger die gesamte Grand Line innerhalb von drei Jahren überquerte und somit seine Reise zu Ende war, besaß er alles! Doch dies war ihm relativ gleichgültig, da er nicht mehr viel Zeit hatte. So stellte er sich der Marine allein. Auf seinen Befehl hin begannen wir uns aufzuteilen, ein Jahr vor seiner Hinrichtung. Das war das letzte Mal, dass ich ihn gesehen habe. Was er während des einen Jahres tat, wussten wir nicht. Nur eines erfuhren wir, laut Augenzeugenaussagen. Er segelte nach Baterilla, eine Insel im Southblue. Angeblich wollte unser Käpt’n dort Vater werden. Damals und bis heute hielt ich das für kompletten Schwachsinn und auch die Marine war der festen Überzeugung, dass dies nur ein Gerücht war, da sie keine Frauen fanden, die zu der Zeit ihre Kinder gebaren. Anscheinend habe ich mich geirrt.“ Carina schwieg, dachte still nach. „Das wusste ich nicht“, sagte sie schließlich und seufzte leise. Ihr war so, als würde sie gleich ihn Tränen ausbrechen, doch sie blieb stark. Sie hatte noch nie in ihrem Leben vor einer anderen Person geweint. Und sie hatte auch nicht vor, dies so schnell zu ändern. „Meine Mutter starb bei meiner Geburt, da sie mich durch ihre Willenskraft 20 Monate im Bauch behalten hat, um mich zu schützen. Ich wuchs auf einer Insel im East Blue auf und nun bin ich bereit, endlich auch ein Pirat zu werden. Das ist mein Traum. Ein Leben als erfolgreicher Pirat zu führen. Niemand darf erfahren, dass Gol D. Roger eine Tochter hat!“, sagte sie und Krokus nickte, gab ihr damit zu verstehen, dass er schweigen würde. Ca. 2 Stunden später waren sie und Krokus aus LaBoom ans Tageslicht getreten und verabschiedeten sich voneinander. Der Arzt erklärte ihr, wie der Log Port funktionierte und gab ihr einige Erste Hilfe Sachen. „Pass auf dich auf. Ich will kein schlechtes Gewissen gegenüber meinem Käpt’n haben, weil ich dich auf die Grand Line gelassen habe, verstanden?“ „Klar!!“, grinste Carina. Sie mochte Krokus. Er war anders als Shiro. Er hatte keine Vorurteile ihr gegenüber. Seine Gestalt wurde langsam kleiner, als sie sich immer weiter von ihm entfernte. „So, jetzt aber auf in mein neues Leben!“, sagte sie. Krokus sah, der immer kleiner werdenden, Gestalt hinterher und sah hinauf in den blauen Himmel. „Vielleicht wird sie ja dein Erbe antreten. Was meinst du, Roger??“ So, das ist das neue Kapitel, hoffe, es gefällt euch und ihr sagt mir wie immer, wie ihr es fandet. Bis demnächst, euer itachi-girl. Kapitel 5: Tobias Teihzu ------------------------ „Mein Gott, da ist man schon mal auf der Grand Line und es passiert nichts. Laaaaangweilig!!“, stellte Carina trocken fest und seufzte. Seit sie Krokus getroffen hatte, waren erst wenige Tage vergangen und momentan befand sie sich auf einer kleinen Insel und ruhte sich aus. Die Reise über den Rivers Mountain war sehr anstrengend gewesen und hatte ein paar blaue Flecken und kleine Wunden auf ihrem Körper hinterlassen. „Ich gehe lieber auf Nummer sicher und bleibe noch ein bis zwei Tage hier, um mich zu erholen“, hatte sie beschlossen. Die Insel war größtenteils von Wald bedeckt und vielen steilen Klippen an den Außenseiten. Die Bewohner schienen sehr friedlich und freundlich zu sein, jedenfalls hatten sie sie nicht über ihre Herkunft ausgefragt, sondern sie für die paar Tage aufgenommen. Carina gähnte kurz und beschloss, einen kleinen Spaziergang durch die, ihr fremden, Wälder zu machen. Der Wind ließ die Blätter der Bäume sanft im Wind wehen und ergab ein sanftes raschelndes Geräusch. „Die Inseln der Grand Line sind wirklich erstaunlich. Sie sind in ihrer Art und Struktur völlig anders, als die Inseln in den Blues. Daran werde ich mich noch gewöhnen müssen.“ Das Meer war ruhig, als sie es von der Spitze eines Baumes betrachtete. „Hoffentlich bleibt das so, dann kann ich morgen schon wieder los“, sagte sie und setzte sich auf den Ast, der ca. 6 Meter über dem Boden wuchs. Ihre Aufmerksamkeit wurde plötzlich abgelenkt, als sie mehrere Personen unter sich ausmachte. Drei Männer, nein Jungs so um die 16 Jahre alt und einen kleineren Jungen. „Er ist älter als ich, vielleicht 13 oder 14 Jahre alt. Was machen die denn da unten?“, dachte sie verwirrt und besah sich das Szenario. Zwei der älteren Jungen hielten den schwarzhaarigen Jüngeren je an einem Arm fest, sodass er sich nicht mehr bewegen konnte und der Letzte hatte sich direkt vor dem Jungen aufgebaut. „Ist bestimmt ihr Anführer!“, machte sich Carina ihre Gedanken und verengte die Augen. Das sah ihr ganz nach einer bevorstehenden Auseinandersetzung aus, die wohl nicht gewaltfrei enden würde. „Du weißt nicht, mit wem du dich hier anlegst Kleiner. Ich bin der Anführer der größten Gang der ganzen Insel“, sagte der ´Boss` und lachte überlegen. Der Angesprochenen knurrte und erwiderte mit einem grimmigen Gesichtsausdruck: „Erwartest du jetzt etwa einen Hofknicks?“ Das Lachen verstummte und machte einer zornigen Miene Platz. Er trat einen Schritt vor und packte seinen Widersacher am Kragen. „Wag es ja nicht so etwas noch mal zu sagen. An deiner Stelle wäre ich vorsichtig, was ich tue oder sage. Wehe, du benutzt deine Kräfte gegen uns, dann können wir leider nicht dafür garantieren, dass deiner Mutter nichts passiert. Ich hoffe doch, wir verstehen uns?“ Angesprochener bleckte die Zähne und verstummte angespannt. „Ach ja, bevor ich es vergesse: Sag nie wieder so einen Schwachsinn, der sowieso nicht in Erfüllung geht!“ Dem Schwarzhaarigen schien endgültig der Kragen zu platzen und er schrie die Drei an: „Das ist kein Schwachsinn, das ist mein Traum. Wage es ja nie wieder, ihn in Frage zu stellen. Mein Name ist Teihzu Tobias. Merk ihn dir gut, denn ich werde einer der 7 Samurai der Meere, also halt’s Maul!!“ Carinas Augen weiteten sich. Das war mal eine deutliche Ansage gewesen. „Dieser Junge ist…interessant. Er erinnert mich irgendwie an mich selbst“, lächelte sie leise, dieses verschwand allerdings relativ schnell, als der so genannte Anführer seine Faust in Tobias Magen schmetterte. Tobias keuchte schmerzerfüllt auf und sackte ein wenig zusammen. Plötzlich verschwamm sein Körper ein wenig, wurde innerhalb von Sekunden jedoch wieder normal. Erneut traf eine Faust seinen Körper, dieses Mal den Brustkorb. „Ich mach dich fertig“, sagte der Schläger und holte erneut aus. Eine Hand umschloss das Handgelenk fest und es stoppte mitten in der Luft. Verwundert drehten sich die Dreierbande um und Tobias hob zaghaft den Kopf. Carina war vom Baum gesprungen und hatte sich in die Situation eingemischt. „Auf Menschen los zu gehen, die nicht in der Lage sind, sich zur Wehr zu setzen, ist erbärmlich“, sagte sie und starrte den Jungen vor sich an. Dieser riss sich von ihrer Hand los und hielt sich für einen kurzen Moment das eigene Handgelenk, bevor seine Miene zornig wurde. „Was mischst du kleines Mädchen dich hier ein? Das geht dich nicht das Geringste an, also verschwinde, bevor ich wirklich böse werde.“ Carina zeigte sich relativ unbeeindruckt und ignorierte ihn schlichtweg. Sie trat einen Schritt an ihm vorbei und sagte mit ruhiger Stimme zu seinen Begleitern: „Lasst ihn los. Sonst bekommt ihr es mit mir zu tun.“ Beide sahen sich gegenseitig an und begannen dann zu lachen. Ihrem Anführer schien soeben die Geduld ausgegangen zu sein und er packte Carina grob an der Schulter. „Na warte, jetzt zeig ich dir mal, was passiert, wenn man mich wütend macht“, zischte er und packte sie nun auch an der anderen Schulter. Carina grinste leicht und erwiderte: „Soll ich dir mal zeigen, was passiert, wenn man mich wütend macht?“ Sie hielt ihm ihre Hand vors Gesicht und er hob verwirrt beide Augenbrauen in die Höhe. Dann wich er erschrocken einige Meter zurück, als sie ihre Hand in die erste Stufe ihrer Kräfte verwandelte und ihre Hand in orangene Flammen aufging. Alle drei Jungs der Bande schreckten zurück und ließen dabei Tobias los, der in die Knie ging. „Was zum Teufel…?“, keuchte der älteste Junge und sein Gesicht nahm einen ängstlichen Ausdruck an. „Ich an eurer Stelle würde verschwinden, bevor ihr euch aus Versehen noch weh tut“, grinste Carina nun. Diese Worte schienen völlig unnötig gewesen zu sein, denn die Drei hatten sich bereits umgedreht und ihre Beine in die Hand genommen. Carina kicherte leise, als sie bemerkte, dass grüne Augen ängstlich auf ihr lagen. Sie drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um, der wieder auf seinen Füßen stand und Abstand zwischen sie gebracht hatte. „Geht es dir gut?“, fragte sie und er nickte. „Wie hast du das gemacht?“, fragte er und sah auf ihre Hand, die nun wieder ihre normale Form annahm. „Das ist meine Teufelkraft. Aber eigentlich müsstest du das doch am besten wissen, oder?“, fragte sie ihn direkt und seine Augen verengten sich. „Du hast es bemerkt?“, fragte er und dieses Mal war sie es, die nickte. „So wie es aussieht, war es sogar eine Logia Frucht, nicht wahr?“ Tobias nickte. „Ja, ich hab mal von der Energie Frucht gegessen. Sie sorgt dafür, dass ich mich in pure Energie auflösen kann. So kann ich in der Luft schweben, mich schneller fortbewegen, verbrauche weniger schnell meine eigene Energie und kann mich ohne Bedenken meinen Gegnern nähern, da ich für sie nur ein weißer Nebel bin. Das heißt, sie können weder auf mich schießen, noch mich schlagen oder sonst was.“ „Und warum hast du die Typen dann nicht fertig gemacht?“, fragte Carina verwundert und Tobias Mund entwich ein peinlich berührter Seufzer. „Nun ja, genau da liegt das eigentlich Problem. Ich…äh…kann sie irgendwie nicht kontrollieren.“ Carina blinzelte, dann lachte sie laut auf und erntete einen bösen Blick ihres Gegenübers. Tobias grüne Smaragde funkelten sie böse an und ihr Lachen verstummte, als sie abwehrend die Hände hob. „Hey, nicht gleich böse werden. Ich finde es nur lustig, dass du es anscheinend gar nicht versuchst, deine Kräfte in den Griff zu bekommen.“ Nun nahmen seine Augen einen traurigen Hintergrund an und er lehnte sich gegen einen Baum. „Meine Mutter hat mir verboten, meine Teufelskräfte zu benutzen. Weißt du, seit mein Vater in der Marine soweit aufgestiegen ist, dass er keine Zeit mehr für mich und meine Mutter hatte, lässt er sich hier nicht mehr blicken. Als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, war ich gerade Mal ein Jahr alt. Nach seinem Verschwinden verfiel meine Mutter in schwere Depressionen und macht sich ständig Sorgen um mich, dabei sollte ich mir eher Sorgen um sie machen, manchmal muss ich sie dazu zwingen, etwas zu essen oder zu trinken, dass sie nicht an Unterernährung stirbt. Deswegen will ich meinen Vater zeigen, was er angerichtet hat und dafür muss ich einer der 7 Samurai werden, denn mein Vater hasst diese 7 ehemaligen Piraten.“ Carina sah ihn längere Zeit an, dann formte sich ihr Mund zu einem Lächeln und sie schien einen Moment nachzudenken. „Hast du Angst vor deiner Energie?“, fragte sie. „Oder eher, Angst dich nicht mehr zurück verwandeln zu können?“ Tobias blickte sie an, als hätte sie nicht mehr alle Tassen im Schrank. „Das ist nämlich genau das Problem. Korrekt ausgeführt verletzt deine Kraft dich nämlich nicht. Und wenn du dich davor fürchtest, dass du dich mit deiner eigenen Technik verletzen könntest, dann funktioniert es auch nicht.“ Tobias stand auf. Klang ja ganz plausibel, was das Mädchen da erzählte. Warum also nicht mal probieren. Er versuchte seine Hand in den weißen Nebel, der er manchmal sah, zu verwandeln. Nach wenigen Minuten verschwammen die festen Konturen seiner Finger und weiße Energie trat an die Stelle. Tobias verengte angestrengt seine Augen, um es noch weiter auszubreiten, aber sofort wurden seine Finger wieder normal. Tobias wurde wütend. Richtig wütend. „WIESO VERDAMMT NOCH MAL KANN ICH DAS NICHT?“, schrie er und schlug mit der Faust gegen einen Baum. „Hör zu, du kannst die Verwandlung nicht erzwingen, ich habe auch ein paar Tage gebraucht, bevor ich den Trick mit der Hand konnte. So was braucht Zeit, manche brauchen länger und manche eben nicht.“ Tobias nickte etwas niedergeschlagen, lächelte sie aber dennoch dankbar an und streckte ihr seine Hand entgegen. „Ich hab mich noch gar nicht persönlich vorgestellt. Mein Name ist Teihzu Tobias, du kannst mich Tobi nennen. Ich bin vor ein paat Tagen 14 Jahre alt geworden und werde der nächste der 7 Samurai. Dazu werde ich erst Pirat, dann übernehme ich den Posten eines der alten Samurai.“ Zögerlich ergriff Carina seine Hand, sie war solche Freundlichkeiten nicht gewohnt. Dann lächelte sie ihn warm an. „Mein Name ist Carina, ich bin 11 Jahre alt, werde bald 12 und komme aus dem East Blue.“ „Dass du nicht von hier kommst hab ich mir bereits gedacht, ich hab dich hier noch nie gesehen. Reist du bald ab?“ Carina sah sich den Himmel an. „Es sieht so aus, als würde bald ein Unwetter aufkommen. Eigentlich wollte ich noch länger bleiben, aber ich glaube, ich fahre heute schon ab.“ Tobi begleitete sie zu ihrem Schiff und verabschiedete sich von ihr. „Wir werden uns bestimmt wieder sehen“, sagte er lächelnd und Carina erwidert es leicht. „Ja, aber dann werden wir Feinde sein!“ Tobi blinzelte sie verwirrt an und sie drehte sich zu ihm um. „Wenn wir uns wieder sehen, dann bist du einer der berühmten 7 Samurai und ich ein berühmter Pirat. Das schwör ich dir!“ Tobi sah sie überrascht an und lächelte dann eine Spur trauriger. Beide stimmte es traurig, dass sie sich später wohl auf Leben und Tod bekämpfen würden. „Das schwören wir Beide“, sagte der Schwarzhaarige und sie verschränkten die Finger ineinander. So, dass ist das neue Kapitel, hoffe, es hat euch gefallen und ihr lest immer fleißig weiter. Diese Person wird übrigens in dieser FF noch eine große Rolle spielen, also prägt sie euch gut ein. Ich widme sie nämlich meinem besten Freund. PS: Bei den Bildern sind jetzt ein paar Neue dabei, schaut sie euch doch mal an. Außerdem hat diese FF auch ein Lied. Hier ist der Link. http://www.youtube.com/watch?v=RBBQJVH73_U Bis demnächst. Kapitel 6: Erste Begegnung -------------------------- Mehrere Wochen vergingen seit dem Treffen mit Tobias. Carina segelte von Insel zu Inseln, trainierte ihre Teufelskräfte und probierte sie an verschiedenen Piraten aus. Mittlerweile war sie schon 12 Jahre alt und um einige Zentimeter gewachsen. Ihre Kleidung bestand aus einer kurzen, schwarzen Jeans, die ihr bis zum Knie hin reichte und einem blutroten Oberteil mit einer schwarzen Kapuze, dessen lange Ärmel sie mittlerweile abgerissen hatte. Ihre Haare trug sie stets schulterlang und als Schuhe hatte sie sch schwarze Flip-Flops zugelegt, die sie, damit ihre Füße in ihnen festen Halt fanden, um die Verse zuschließen konnte. (http://www.mylifestyleblog.de/wp-content/uploads/2009/04/sandale02.jpg) Langsam aber sicher machte sie sich einen Namen auf der Grand Line, was sie eines schönen Tages auch Schwarz auf Weiß in der Zeitung las. Ungläubig, ja fast schon geschockt, starrte sie den Papierfetzen in ihrer Hand an, wo ein Foto von ihr prangte, wo sie gerade entspannt an einer Brücke lehnte und sich den Fluss an sah. Ihr Name stand in dicken Lettern darunter und darüber zierte ein unschönes „Dead or Alive“ die Zeile. „Die haben…tatsächlich ein Kopfgeld auf mich ausgesetzt. Das ist…wow!!“ Auf ihr Gesicht legte sich wieder das breite Grinsen, wofür ihr Vater zu seinen Lebzeiten so bekannt gewesen war. Ihr erstes Kopfgeld, das war für sie ein ganz entscheidender Schritt. „Sogar einen Beinamen haben sie mir gegeben. Die Infernoprinzessin nennen sie mich also. Carina, die Infernoprinzessin. Ja, das passt!!“, grinste sie. Kurz betrachtete sie noch ihr Bild, steckte aber dann den Steckbrief in ihre Tasche und ging hoch auf ihr gemietetes Zimmer. Mitten in der Nacht wurde sie plötzlich durch ein merkwürdiges Geräusch geweckt, dass sich wie weit entfernte Rufe anhörte. Carina murrte kurz und öffnete die Augen, als die Rufe zu Schreien wurden. Vorsichtig trat sie ans Fenster und spähte hinaus. Lichter, die von Feuerfackeln zu kommen schienen, bewegten sich durch die Straße und aufgeregte Stimmen waren zu hören. „Piraten“, drang es nun an ihre Ohren und sie hob beide Augenbrauen in die Höhe. „Piraten? Wollen die das Dorf plündern oder was? Können die das nicht machen, wenn ich wach bin? Mein Gott ist das nervig.“ Genervt, mitten in der Nacht geweckt zu werden, zog sie sich an und verließ ihr Zimmer. Als sie auf die Straße trat, herrschte bereits große Aufregung unter den Dorfbewohnern. Carina hörte ein Kind weinen und Frauen aufgeregt durcheinander reden. „Was machen wir, wenn er nicht kommt, um uns zu retten? Dann werden sie uns alle töten!“, sagte ein etwas älterer Mann und zitterte kaum merklich. „Dann müssen wir eben kämpfen!“, sagte ein anderer, etwas jüngerer Mann. Viele stimmten ihm zu, doch Carina war der festen Überzeugung, dass sie keine Chance hatten. Die Meisten von ihnen sahen nämlich sehr schmächtig aus und nicht wie starke Kämpfer. „Es handelt sich hier immerhin um die Avery Piratenbande. Auf ihren Käpt’n ist ein Kopfgeld von 25 Millionen Berry ausgesetzt!!“ „Nur 25 Millionen?“, kam es nun von Carina, deren Kopfgeld immerhin 80 Millionen Berry betrug. Alle Männer starrten sie an, als hätte sie den Verstand verloren. „Ich werde mich darum kümmern“, sagte sie und trat näher, sodass ihr Gesicht jetzt vom Feuer beleuchtet wurde. Einer der Männer keuchte überrascht auf und zeigte mit dem Finger auf sie. „Das…das ist diese Piratenprinzessin. Auf sie ist auch ein hohes Kopfgeld ausgesetzt!“ „Infernoprinzessin“, verbesserte Carina ihn und lachte in Gedanken kurz auf, da der Begriff Piratenprinzessin, dank ihrer Abstammung, auch gut passte. Sie drehte ihnen den Rücken zu und machte sich auf den Weg zum Strand, woher der meiste Lärm und Krach zu hören war. „Dieses Mädchen? Sie ist doch noch ein Kind“, flüsterte eine Frau verängstigt und wurde von ihrem Mann umarmt. „Solange sie sie aufhält, ist das egal…“ Der Vollmond warf sein helles Licht auf das Meer und zeigte Carina die Richtung des Schiffes. Es lag an einem kleinen Hafen vor Anker und die schwarze Flagge wehte im Wind hin und her. Ihre Augen huschten über den Strand, wo schon einige der Dorfbewohner regungslos im Sand lagen und Blut den Boden rot färbte. Die Piraten lachten und schon nach wenigen Sekunden machte Carina den Käpt’n aus. Er stand an der Spitze seiner Männer und schlug gerade einen weiteren Mann zu Boden. Sein dreckiges Lachen hallte über die ganze Ebene und Carina verengte die Augen. Sie würde diesem ganzen Schauspiel nun ein Ende bereiten. „Was ist denn nun, Käpt’n?“, fragte einer der Männer ungeduldig und auch die Anderen sahen ihren Vorgesetzten erwartungsvoll an. Dieser schien einen kurzen Moment zu überlegen, bis ein erneutes Grinsen sein Gesicht besetzte. „Tötet die Männer, aber die Frauen nehmen wir mit. Ihr habt bis morgen früh freien Ausgang“, rief er aus und die Piratenbande bejubelte ihn ausgelassen. „Ich glaube, daraus wird leider nichts“, ertönte eine weibliche, kalte Stimme und alle Köpfe wandten sich ihr augenblicklich zu. Zuerst herrschte Totenstille, dann brach ein lautes Gelächter aus. „Und wer will uns davon abhalten? Du vielleicht, Kleine?“, sagte ein Mann neben dem Käpt’n, wahrscheinlich der Vize und versuchte nicht erneut loszuprusten. „Ganz genau“, sagte sie kühl und ballte die Faust. Der Anführer der Bande drehte sich nun auch vollends zu ihr um und schien nachzudenken. Dann klärte sich sein Blick und er lachte schallend auf. „Bist du nicht das Mädchen, auf das 80 Millionen Berry Kopfgeld ausgesetzt sind? Ich dachte nur, dass wäre ein Druckfehler. Ich habe mich anscheinend…geirrt.“ Carinas Augenbrauen wanderten gegen ihren Willen in die Höhe, da dieser Mann gar keine Angst vor ihr zu haben schien, obwohl ihr Kopfgeld wesentlich höher war als seines. Sie ließ ihre Faust in Flammen auflodern und ging in ihrer gewohnte Kampfhaltung. Mehrere der Crewmitglieder schreckten zurück, nur ihr Käpt’n wirkte noch immer unbeeindruckt. „Ich werde nicht zu lassen, dass ihr unschuldige Dorfbewohner einfach so tötet, dass ist nicht die Bestimmung von Piraten. Wenn ihr das nicht kapiert habt, dann tut es mir leid für euch.“ Sie bewegte sich schnell und näherte sich der Crew, bevor sie ihre Hand öffnete: „Inferno Claws“, flüsterte sie und ihre Nägel wurden orange und verlängerten sich. Dann schlug sie aus und erwischte einen der Männer an seiner Schulter. Dieser schrie aufgrund der Hitze und des Schmerzes auf und taumelte zurück. Carina schnaubte gelangweilt auf und stemmte die Hände an die Hüfte. „Also ehrlich, das waren doch nur 230° Grad.“ Die anderen Männer begannen zu zittern, aber dennoch wirkte Carina plötzlich leicht verunsichert. Wo war der Käpt’n? Sie sah ihn nicht mehr, es war als hätte er sich in Luft aufgelöst. Plötzlich spürte sie zwei Arme, die sich unter ihre Achseln nach oben bewegten und sie bewegungsunfähig machten. Dann hörte sie ein einrastendes Geräusch, was sie aber nicht beachtete, da sie damit beschäftigt war, den Typ hinter ihr, in Flammen aufgehen zu lassen. Nichts passierte. Verwundert versuchte Carina es erneut, aber es war, als hätten auch ihre Teufelskräfte sich in Luft aufgelöst. Auf einmal fühlte sich ihr Körper ungewohnt schlapp und taub an. Sie sackte ein wenig im Griff des Käpt’n zusammen, dieser lachte nun wieder und deutete auf ihr Handgelenk. Carinas Aufmerksam wandte sich sofort ihrem Arm zu und was sie sah, ließ sie innerlich aufstöhnen. „Verdammt. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Woher haben die nur Seestein?“, dachte sie und suchte fast schon verzweifelt nach einer Lösung, um dieser Situation zu entkommen. Bevor sie reagieren konnte, traf sie auch schon eine Faust frontal in den Magen, ließ sie aufkeuchen und nach Luft ringen. „Das war erst der Anfang, Kleine“, flüsterte ihr Anführer und ihre Augen weiteten sich, als die grinsende Crew sich auf sie stürzte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht prallte sie auf den weichen Boden unter ihr, ihr Blut vermischte sich mit dem Sand und sie hustete ebenfalls den roten Lebenssaft. Blutergüsse bildeten sich bereits auf ihren Armen, Bauch und Beinen. Blut lief ihr übers Gesicht, als die Haut an ihrer Stirn aufplatzte. „Scheiße“, keuchte sie und versuchte sich auf zu richten. „Ihr dürft ein bisschen Spaß mit ihr haben. Aber lasst mir auch etwas übrig.“ Gierige Blicke trafen sie auf der Stelle und ließen sie erzittern. Sie kroch rückwärts über den Boden, aber da schloss sich bereits eine Hand um ihr Fußgelenk und zog sie zurück. „Fass mich nicht an!“, zischte sie und trat nach dem Mann. Dieser wich mühelos aus und packte sie nun am Hals, hob sie auf Augenhöhe und würgte sie. Strampelnd und nach Luft ringend fuhren ihre Hände an seine, um sie wegzureißen, aber es nützte alles nichts. Von der körperlichen Kraft war sie zwar anderen Mädchen in ihrem Alter weit voraus, aber gegen einen erwachsenen Mann hatte sie nicht die geringste Chance. Gerade, als sie sich ihrem Schicksal ergeben wollte, umschloss eine weitere Hand die Hand des Mannes, dieser sah auf. Auch Carina hob schwach ihren Blick und betrachtete den fremden Mann vor ihr. Die Form seines Gesichtes erinnerte Carina merkwürdigerweise an eine Ananas und auch seine Haare hätten die Blätter sein könne, nur, dass sie eine blonde Farbe aufwiesen. Seine Augen hatten etwas Warmes an sich und er schien genervt zu sein. „Also ehrlich, warum legt ihr euch nicht mit jemandem an, der sich wehren kann?“, sagte er und drückte zu. Abrupt und mit einem Schmerzesschrei ließ der Mann Carina los und wich zurück. Carina wurde von dem blonden Retter aufgefangen und gestützt. „Alles in Ordnung?“, fragte er und sie nickte unsicher. Ihr Blick fiel auf seine Brust und für einen Moment blieb ihr Herz stehen. „Du bist…“, sagte sie, beendete ihren Satz aber nicht, da Schreie von den Piraten zu hören waren, als andere Piraten sich plötzlich auf sie stürzten und sie fertig machten. Ungläubig starrte Carina auf die Szene, als ihr Beschützter sie plötzlich mit sich zog und sie an das andere Ende des Strandes brachte. „Hey, was soll denn das?“, sagte sie und zerrte sich von ihm los. Sie konnte kaum noch stehen, riss sich aber zusammen. „Da bist du ja Marco“, ertönte plötzlich eine Stimme hinter der Schwarzhaarigen und sie drehte sich mit einem unguten Gefühl im Magen um. Ein wahrer Riese überragte sie um mehrere Meter und starrte auf den Mann herunter, der anscheinend Marco hieß. „Paps, das Mädchen hat sich mit diesen Möchtegernpiraten angelegt. Na ja, wie es ausgegangen ist, siehst du ja!“, sagte Marco schmunzelnd und Carina warf ihm einen bösen Blick zu. Sie wusste, wer dieser große Mann war. Sie hatte es schon gewusst, als sie das Tattoo von Marco auf seiner Brust gesehen hatte. Einer der 4 Kaiser stand vor ihr. Whitebeard. Sie schluckte kaum merklich und sah den Mann vor sich an. Ein schwarzes Kopftuch verdeckte seine Haare und in seinem Gesicht prangte der berühmte weiße, sichelförmige Schnurrbart. Seine Kleidung bestand aus einem weißen Kapitänsmantel, der über seinen Schultern hing und somit einen Blick auf seine - mit Narben übersäte - Brust freigab. Carina senkte den Blick und hätte sich gleich darauf dafür ohrfeigen können. „Er ist ein Kaiser, na und? Ich werde bestimmt nicht vor ihm kuschen!“, dachte sie und hob wieder ihren Blick. „Gurararararara, was für ein Blick“, lachte der Kaiser und besah sich das Mädchen vor sich. Die Wunden an ihrem Körper sahen schlimm aus, dennoch zeigte sie keine Anzeichen von Schmerz. Das gefiel ihm. „Das ist das Mädchen von dem Steckbrief, den wir demletzt gesehen haben“, sagte nun Marco. Carina entwich ein Seufzen. Na gut, vielleicht war diese ganze Steckbrief Sache doch anstrengender, als gedacht. So, das neue Kapitel ist fertig. Hoffe, es hat euch gut gefallen und ihr lasst mir was zum Lesen da. Bis zum nächsten Mal. Kapitel 7: Zwangsaufnahme ------------------------- „Ich muss mich bei dir bedanken“, sagte Whitebeard auf einmal und Carina schaute ihn verwirrt an. „Du musst wissen, diese Insel steht unter meinem persönlichen Schutz und somit auch alle Dörfer und Menschen. Wenn du nicht den Angriff der Piraten hinausgezögert hättest, dann wären wir vielleicht zu spät gekommen.“ Man konnte von Carina sagen, dass sie ihre Gefühle in jedem Fall unter Kontrolle hatte. Na ja, in diesem Fall war die Mauer um ihre Gefühle wohl im Urlaub. Sie errötete gegen ihren Willen und nuschelte etwas Undeutliches gen Boden. Hatte einer der vier Kaiser sich gerade tatsächlich bei ihr bedankt? „Tja, schlau kann sie auf keinen Fall sein, Paps. Ich meine, wenn sie sich von so ein paar Piraten fertig machen lässt.“ Carina wusste nicht wieso, aber dieser Blondschopf schaffte es, sie am fortlaufenden Band auf die Palme zu bringen. Sie drehte sich mit einer eleganten Drehung zu ihm um und knurrte ihn regelrecht an: „Mach mir die Seesteinfessel ab und ich zeig dir gleich wie schlau ich bin, Ananaskopf!!“ Marco entgleisten alle Gesichtszüge und Whitebeard begann lauthals zu lachen. „Was…wie hast du mich gerade genannt?“, zischte Marco erbost und packte sie am Kragen. „Du hast mich schon verstanden, Ananaskopf. Oder wachsen dir die Blätter jetzt auch schon aus den Ohren??“ Marcos Gesicht schien rot anzulaufen und er rang sichtlich mit Fassung. „Ich bin Marco, Kommandant der 1. Division der Whitebeard-Piratenbande. Ich lasse mich doch nicht von einem kleinen Mädchen beleidigen.“ „Hab ich gerade getan und nenn mich gefälligst nicht klein, sonst gibt’s bald Ananashäppchen.“ „Gurarararararararararararararar“, hallte es über den gesamten Strand und Carina sah auf. Whitebeard fand das Ganze wohl ziemlich interessant. Oder eher lustig. „Das Mädchen hat Pfiff, findest du nicht, Marco?“ Angesprochener murmelte etwas Unverständliches und ließ Carinas Kragen los, um die Seesteinfessel aufzumachen. „Sag mal, warum trägst du eigentlich eine Seesteinfessel? Hast du Teufelskräfte?“ Sofort spürte sie, wie ein Teil ihrer Kraft zurückkehrte und rieb sich ihr Handgelenk. „Ne, weißte, ich trag das Ding, weil es dieses Jahr wieder so super in ist. Wusstest du das etwas noch nicht?“ Sie funkelten sich gegenseitig an, wurden aber von dem Kaiser unterbrochen. „Wir nehmen die Kleine in unserer Crew auf.“ „Was?“, sagte Carina verblüfft. „WAS?“, schrie Marco entsetzt und starrte seinen Vater an, als hätte er den Verstand verloren. „Du kannst das doch nicht einfach so für mich entscheiden!“, schrie Carina nun ebenfalls empört. „Ab heute bin ich Paps, Vater oder Dad für dich“, sagte er und schien ihren Protest vollkommen zu ignorieren. Marco stöhnte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Er sah auf einmal um Jahre gealtert aus. „Ich habe mir schon immer eine Tochter gewünscht“, lachte Whitebeard weiterhin und sah Carina an. „Du musst wissen, du bist die Erste!“ Carina war schlicht und einfach sprachlos. Was sollte sie auch dazu sagen? „Hey Marco, wen hast du denn da wieder angeschleppt?“, erklang erneut eine männliche Stimme und Marco drehte sich genervt um. „Sei still, Thatch. Ich hab hier gar niemanden angeschleppt. Und wenn, dann wünschte ich, dass ich es nicht getan hätte.“ Der blonde Mann lachte und noch bevor sich Carina versah, schüttelte er ihr die Hand. „Hi, mein Name ist Thatch, ich bin der Kommandant der 4. Division. Den Miesepeter da hinten mit dem Namen Marco kennst du ja schon. Das da hinten sind Jozu, Kommandant der 3. Division und Vista, Kommandant der 5. Division. Von den Kommandeuren sind immer nur die ersten 5 an Bord der Moby Dick. Nur komisch, dass wir bisher noch nie einen Kommandanten der 2. Division hatten. Irgendwie war das immer eine unbesetzte Position. Aber die Leute der 2. Division sind so selbstständig, da haben wir uns nie großartig Gedanken drum gemacht.“ Während Thatch fast die gesamte Lebensgeschichte der Bande herunter betete, besah sich Carina Jozu und Vista. Jozu war ein sehr groß gewachsener Mann, ungefähr viermal so groß wie Carina selbst. Er hatte eine dunklere Hautfarbe, schwarze Haare, ebenso schwarze Kotletten und einen Bart am Kinn. Er trug dicke und dunkle Schulterplatten, die noch etwas verziert waren. Sein Körper bedeckte so etwas wie eine Panzerung, die in einer Art verzierten Rock endete. Dieser war vor allem schwarz, grün und golden. Seine Hose und seine Schuhe waren komplett schwarz. Vista hingegen war zwar ein groß gewachsener Mann mit kräftigem Körper, aber noch lange nicht so groß und kräftig wie Jozu. Er besaß, wie Carina fand, ein etwas schurkenhaftes Aussehen, dies äußerte sich in seinem schwarzen Zylinder, dem langen Schnurrbart und seinem sehr verschmitzten Lächeln. Sein beharrter Oberkörper wurde, bis auf den Brustbereich, von einem schwarzen Hemd verdeckt. Der weiße Gürtel war bemerkenswerter Weise um sein Hemd, statt seiner weißen Hose gebunden. Als Thatch endlich ihre Hand losließ, betrachtete sie auch ihn. Er war ein mittelgroßer Mann mit mittellangen blonden Haaren und einem schwarzen Kinnbart. Neben seinem linken Auge befand sich eine Narbe. Er trug ein hellblaues Hemd mit weißer Schleife um den Hals, eine dunkelgraue Hose und einen schwarzen Gürtel. Außerdem schmückte ein Schwert seine Hüfte, dass er an seinem Gürtel befestigt trug. „Ich stecke sie in deine Division, Marco“, sagte Whitebeard, aber bevor Marco auch nur Protest äußern konnte, platzte Carina der Kragen. „Verdammt noch mal“, brüllte sie plötzlich los, sodass wirklich alle Anwesenden sie ansahen. „Ihr könnt doch nicht einfach mal eben so entscheiden, dass ich jetzt in eurer Bande bin. Ich bestimme mein Leben selber und niemand macht mir irgendwelche Vorschriften. Ihr seit ohne mich viel besser dran, glaubt mir“, schrie sie und wurde zum Ende hin wieder leise, dann verstummte sie und Stille kehrte ein. Die einfachen Mitglieder sahen geschockt aus, dass es jemand wagte, so mit ihrem Käpt’n zu sprechen. Die Gesichter der Kommandeure konnte man nicht deuten, ebenso wenig wie das von dem Kaiser. Carina schluckte. Hoffentlich hatte sie ihn nicht zu sehr verärgert. Ein Schnauben kam nun über Whitebeards Lippen und er sagte: „Manchmal muss man Menschen zu ihrem Glück zwingen.“ Eine Hand presste sich in ihren Nacken und drückte dagegen. Carina schwankte gefährlich und unterdrückte ein Würgen. Dann stürzte sie zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Das Erste was sie sah, als sie aufwachte war eine fremde Decke, die um sie geschlungen war. Müde und ein wenig schwerfällig richtete sie sich auf und besah sich das Zimmer. „Sieht aus wie das Zimmer in einem Krankenhaus. Aber wieso bin ich in einem AUA!“ Ihr Kopf hatte zu pochen angefangen und aus Reflex tastete sie an die Quelle des Schmerzes. Ihre Finger fühlten einen Verband um ihren Kopf und auch andere verbundene Stellen an ihrem Körper. „Jemand…hat sich um meine Wunden gekümmert?“, dachte sie verwirrt und schwang die Beine aus dem Bett. Als sie aufstand, drehte sich die Welt für einen Moment und die Kopfschmerzen nahmen weiter zu. Langsam ging sie Schritt für Schritt aus dem Raum und blickte nun einen langen Gang entlang. „Ich bin auf einem Schiff?“, fragte sie sich leise und ging den Gang entlang, in Richtung der andauernden Geräusche. Als sie das Deck betrat, herrschte reges Treiben. Ab und zu gingen ein paar Männer an ihr vorbei, die sie aber nicht zu bemerken schienen. Carina tat noch ein paar weitere Schritte und erblickte nun Marco, Jozu, Thatch und Vista, die zusammen an der Reling saßen und sich unterhielten. Das Deck war wirklich sehr groß, aber dennoch leicht überschaubar. „Die Galionsfigur ist ein Wal“, dachte sie und besah sich weiterhin die Moby Dick. Als sie ungefähr in der Mitte des Schiffes angekommen war, erstarrte sie urplötzlich. „Das ist doch…“, dachte sie überrascht, als ihr ein Bild von sich selbst und einem kleinen schwarzhaarigen Jungen in den Sinn kam. Sie keuchte auf, als sie die Erinnerung erkannte. „Das…das ist das Schiff aus meinem Traum. Hier war ich mit Ace!!“ So, hoffe, das Kapitel hat euch einigermaßen gefallen, da ich mich ein bisschen schwer damit getan habe. Hoffentlich hab ich Whitebeard und Marco einigermaßen gut getroffen, wenn nicht, dann sagt es mir bitte!! Bis zum nächsten Mal, euer itachi-girl Kapitel 8: Veränderung ---------------------- Als sie ungefähr in der Mitte des Schiffes angekommen war, erstarrte sie urplötzlich. „Das ist doch…“, dachte sie überrascht, als ihr ein Bild von sich selbst und einem kleinen schwarzhaarigen Jungen in den Sinn kam. Sie keuchte auf, als sie die Erinnerung erkannte. „Das…das ist das Schiff aus meinem Traum. Hier war ich mit Ace!!“ „Ich habe von einem Schiff geträumt, was es wirklich gibt, was ich aber noch nie vorher gesehen habe? Was für ein merkwürdiger Zufall.“ Doch Carina glaubte nicht an Zufälle. Es musste eine Bedeutung haben und sie würde irgendwann herausfinden, welche. „Hey“, hinter ihr ertönte eine Stimme und Carina drehte sich um. „Na, endlich aufgewacht, Prinzesschen?“, grinste Marco und kam auf sie zu. Carinas rechte Augenbraue begann merkwürdig zu zucken. „Und du, Früchtchen?“, sagte sie und spielte damit natürlich auf seine Ähnlichkeit mit einer Ananas an. „Geht das schon wieder los“, hörte sie Thatch hinter sich murmeln. „Schnauze“, sagten sie und Marco gleichzeitig und funkelten sich genau so schnell wieder gegenseitig an. „Das ist Entführung, ich wollte gar nicht auf euer verdammtes Schiff. Lasst mich sofort gehen!“ „Erstens, ist es uns egal, ob wir dich entführt haben, weil wir Zweitens Piraten sind und Drittens, wir sind mitten auf dem Meer, wenn du unbedingt von hier runter willst, dann musst du schon schwimmen.“ „Du weißt ganz genau, dass ich nicht schwimmen kann, du Vollidiot“, schrie sie ihn an. Auch Marco schrie jetzt. „Schade, dass du das nicht vergessen hast.“ „Jetzt reicht es aber“, sagte eine, ziemlich amüsiert klingende, Stimme hinter ihnen und Marco verstummte sofort, doch Carina drehte sich vorerst um. Whitebeard saß, nicht weit von ihnen entfernt auf einer Art Thron. Er grinste über sein ganzes Gesicht, beinahe so breit wie sein weißer Bart. „Der schon wieder“, dachte sie augenverdrehend und schwieg nun ebenfalls. „Sei nicht so streng zu unserem neuen Crewmitglied, Marco“, sagte er und in Carina sammelte sich erneut etwas, was keine überschwängliche Freude war. „Wie oft soll ich es denn noch sagen, ich bin nicht…“, Marco unterbrach sie, unhöflich wie er war. „Gibs auf, Paps, sie will nicht in unserer Familie sein und wenn ich es mir recht überlege, dann hat sie auch gar nicht das Zeug dazu.“ „Genau, ich will gar nicht in eure Crew und WAS?“, unterbrach sie sich dieses Mal selbst und starrte den Blonden verärgert an. „Du hast mich schon verstanden“, grinste Marco und einige Leute aus seiner Division lachten. Carina sah ihn einen Moment zornentbrannt an, dann lächelte sie plötzlich, was Marco nicht recht gefallen wollte. „Du bist also der Meinung, dass ich nicht gut genug für die Mannschaft bin, ja?“ Die Prinzessin wollte es zwar nicht zugeben, aber dieser Satz hatte schon ziemlich an ihrem Stolz gekratzt und es machte sie wütend, dass Marco nun auch noch nickte. Innerhalb einer Sekunde stand sie vor Marco und holte aus, doch Marco fing ihre Faust mühelos ab. „Perfekt“, dachte das Mädchen und musste sich ein Lachen verkneifen, als Marco mit einem Schrei von ihrer Hand zurück zuckte, die sie gerade auf kuschelige 150° erhitzt hatte. Sie packte schnell seine beiden Arme, verschränkte sie auf seinem Rücken, stieß ihn zu Boden, sodass er nun auf dem Bauch lag und sie sich prompt auf seine, auf dem Rücken verkreuzten, Hände setzte. Für einen Moment herrschte auf dem ganzen Deck Stille, dann brachen die meisten Männer in schallendes Gelächter aus und Marco, der sich übrigens unter ihr heftig währte, lief tiefrot an. Die Kommandanten und Whitebeard lachten am lautesten und Thatch rief: „Also Marco, ich muss doch wohl sehr bitten!“ Auch Carina musste grinsen und beugte sich dicht über Marcos Gesicht, das immer noch in einem intensiven Rotton erstrahlte. „Willst du deine Meinung nicht noch ändern, Marco?“, fragte sie den Kommandanten der ersten Division und stand auf. Angesprochener richtete sich sofort auf und funkelte sie mörderisch an. „Und ihr“, bellte er zu den Leuten seiner Division, die immer noch vereinzelt kicherten, „hört gefälligst auf zu lachen!“ Darauf lachten die Kommandanten nur noch lauter, während Angesprochene verstummten. Sie hatten schließlich keine Lust, sich von ihrem Kommandanten noch eine Strafarbeit aufbrummen zu lassen. Carina hingegen fing an, nachzudenken. Eigentlich war die Aufnahme nichts Schlechtes. „Es würde mein Ansehen um längen steigern und es bietet mir auch einen gewissen Schutz. Ich meine, wir reden hier von der Mannschaft eines Kaisers. Außerdem kenne ich niemanden, der ohne Crew etwas geworden ist. Der einzige Punkt, der mir Sorgen macht ist, dass mein Geheimnis auffliegen könnte.“ Sie sah sich die Menschen auf diesem Schiff schon, seit sie aufgewacht war, genau an und ihr Gefühl sagte ihr, dass eigentlich alle in Ordnung zu sein schienen. Gut, Marco war eine Ausnahme, aber das war ja größtenteils nur Spaß. „Ich würde endlich zu etwas gehören“, dachte sie und bei dem Gedanken, breitete sich eine wohlige Wärme in ihrem Inneren aus. „Na gut, ich trete eurer Crew bei, aber nur, wenn ich mein eigenes Zimmer bekomme.“ Whitebeard lächelte und nickte, während Marco murmelte: „Das wäre sowieso der Fall gewesen, glaubt die etwa, ich hätte Lust mit einem kleinen Mädchen in einem Zimmer zu schlafen?“ „Tja, dann das übliche Ritual, nicht wahr?“, fragte Thatch grinsend und nun schlich sich auch auf Marcos Gesicht ein Grinsen, was aber mehr hinterhältig war, als freundlich. Carina runzelte irritiert die Stirn, als ein, größtenteils in weiß gekleideter Mann, vor sie trat und sie freundlich anlächelte. „Wohin willst du es haben?“, fragte er und nun war das Mädchen noch verwirrter. Sie drehte sich zu den Kommandanten und Marco deutete mit einem Finger auf seine Brust. Carina folgte seinem Finger mit ihrem Blick und starrte seine Brust an. Das Rattern in ihrem Kopf war schon fast hörbar, als sie angestrengt nachzudenken schien. Dann machte es wohl klick, denn ihre Augen weiteten sich. „Oh nein“, sagte sie und schüttelte heftig mit dem Kopf, „vergesst es!!“ „Darum wirst du wohl nicht herum kommen“, sagte Jozu und alle Anderen stimmten ihm zu. „Jeder von uns hat Vaters Zeichen auf seinem Körper eintätowiert, das ist unser Markenzeichen. Jeder, der in unsere Mannschaft kommt, muss es tragen.“ „Aber“, sagte Whitebeard nun und zog alle Blicke auf sich, „du darfst dir aussuchen, wo du es haben willst. Meine Söhne tragen es meistens auf der Brust oder auf dem Rücken. Mache tragen es auch auf den Schulterblättern, Oberarmen, Schienbeinen und so weiter.“ „Na super“, dachte sie mürrisch und schluckte, als sie an die Nadel dachte, die für ein Tattoo benutzt wurde. Ein schweres Seufzen entkam ihr, als sie sich bewusst wurde, dass sie keine andere Wahl hatte. „Na ja, auf die Brust, die Schultern oder den Rücken ist bei einem Mädchen blöd, weil ich nicht mit freiem Oberkörper rumlaufe. Oberarme und Schienbeine sind mehr männliche Tattoobereiche.“ Sie dachte angestrengt nach und dann schien ihr die Lösung zu kommen. Sie flüsterte es dem Doktor ins Ohr, dieser überlegte einen Moment und nickte dann. „Wohin denn jetzt?“, fragte Thatch neugierig, doch Carina schüttelte den Kopf. „Das bleibt eine Überraschung. Bis später.“ Mit diesen Worten folgte sie dem Arzt unter Deck und ließ eine verwirrte Bande zurück. „Dieses Mädchen ist voller Geheimnisse“, bemerkte Vista. „Dieses Mädchen macht mich wahnsinnig“, stöhnte Marco genervt auf und schlug sich eine Hand auf die Stirn. Das konnte ja noch was werden! Carina betrat das Deck und atmete als allererstes die frische Meeresluft ein. Endlich war es vorbei, der Schmerz war ja schon ziemlich heftig gewesen. „Könnte daran liegen, dass ich mir eine Stelle ausgesucht habe, an der die Haut sehr straff gespannt ist“, dachte sie kopfschüttelnd und betrachtete den Verband, der das frische Tattoo noch verdeckte. „Du hast es dir auf den Hals tätowieren lassen? Hat das nicht wehgetan?“, fragte Marco schon fast entsetzt, als er zu ihr aufschloss und sie nun Beide an der Reling standen. „Wenn du es genau wissen willst, in den Nacken und ja, es hat wehgetan“, sagte sie und schaute über das blaue Meer, das sich um sie herum erstreckte. „Warum denn ausgerechnet in den Nacken?“, fragte der Blondschopf verwirrt und Carina antwortete: „Nun ja, wenn mir jemand das Tattoo verunstalten will oder so, dann muss er mir schon den Kopf abschlagen“, grinste sie und ihre Augen wandten sich nun vollständig dem Kommandanten zu, der nachzudenken schien. „Ich frage mich, wie du das gemacht hast. Was ist deine Teufelskraft?“, fragte er sie und zeigte ihr seine Hand, die immer noch von Brandblasen übersät war. Sie hob ihre Hand und ließ sie in Flammen aufgehen, Marco zuckte im Gegensatz zu Tobias aber nicht zurück. „Ich hab mal von der Inferno Frucht gegessen“, sagte sie nur und Marco nickte verstehend. Ihr Gespräch wurde unterbrochen, als Vista auf sie zukam und rief: „Unser Ritual ist aber noch nicht beendet, Carina!“ Verwirrt zog die Schwarzhaarige beide Augenbrauen in die Höhe und sah die Kommandanten skeptisch an. „Ich hab mir eure Flagge eintätowieren lassen, was wollt ihr denn noch?“ Beide begannen zu grinsen und sagten nur ein Wort: „Feiern.“ „Was?“, entfuhr es dem Mädchen und Thatch antwortete. „Feiern, Saufen, einfach nur Spaß haben.“ „Ich bin erst 12“, erwiderte das Mädchen schroff und beide Männer lachten. „Wie schon gesagt“, sagte Marco und packte sie an einem Arm. „Wir sind Piraten“, vollendete Thatch den Satz und packte sie am anderen Arm. Gemeinsam zerrten sie das Mädchen unter Deck, wo die Party schon angefangen hatte. Ich wollte mich mal kurz bei den tollen Kommi Schreibern bedanken :) Es tut gut das zumindest ein paar sich ein Herz fassen und etwas dazu schrieben, tun ja nicht alle xD, dabei hilft einem das sehr beim weiter schrieben ;). Ich hoffe ihr verzeiht, dass ich etwas nervös bin und das Kapitel dem entsprechend auch nichts geworden ist! Nächste Woche, wenn ich aus meinem Urlaub wieder komme, versuche ich mal ein gutes auf die Beine zu stellen :). Bis dann, euer itachi-girl. Kapitel 9: Gespräch ------------------- Wenige Wochen waren seit Carinas Eintreten in Whitebeards Crew vergangen und Carina hatte sich sehr gut eingelebt. Sie hatte nicht viel erwartet, aber jeder war sehr nett zu ihr und das kannte sie nicht. Meistens hing sie mit den Kommandanten zusammen, obwohl sie gar nicht so hochgestellt war. Marco und sie verarschten sich zwar immer noch gerne, aber auch das war mittlerweile meist witzig, als ernst gemeint. Und obwohl Carina dieses Gefühl der Zugehörigkeit in vollen Zügen genoss, hatte sie immer noch Bedenken. Das Geheimnis um ihre Vergangenheit durfte auf keinen Fall heraus kommen, denn sie wusste nicht, wie die Anderen reagieren würden. Sie wollte wie ein ganz normales Mädchen behandelt werden, nicht wie die Tochter des Piratenkönigs. „Ach Carina, schalt mal ab“, mahnte sie sich selbst in Gedanken und schlug sich gegen die Stirn. „Wie sollen sie das den bitte herausfinden, wenn ich es ihnen nicht sage? Ich mache mir unnötig Sorgen. Und wenn sie es herausfinden, bin ich sowieso im Arsch, da Whitebeard und mein Vater die größten Feinde gewesen sind. Sehr beruhigend!“ Sie stellte ihr Seufzen ein und verdrängte die Gedanken an ihren Vater. Es war mittlerweile später Nachmittag und die Sonne stand tief am Himmel, sodass das Meer in roten und goldenen Tönen erstrahlte. Als ihr Name quer über das Deck gerufen wurde, drehte sich die Uchiha um und sah Thatch auf sich zukommen. „Paps will dich sehen“, sagte er und sie zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Was will der Käpt’n den zu der Zeit von mir?“, dachte sie laut und überquerte, zusammen mit Thatch, das riesige Deck der Moby Dick. „Wann fängst du endlich an, ihn Vater zu nennen?“, fragte dieser und Carina schnaubte, hatte sie ihm diese Antwort doch schon unzählige Male genannt. „Es geht einfach nicht, okay?“, sagte sie. Sie hatte nicht das Recht ihn Vater oder Ähnliches zu nennen, nein, dieser Titel gehörte Whitebeards größtem Feind. Sie ging schneller, ließ Thatch hinter sich stehen und klopfte sachte an die Tür, die zur Kajüte ihres Käpt’n führte. Als ein „Herein“ ertönte öffnete sie die Tür, schloss sie sofort wieder hinter sich und sah Whitebeard auf einem sehr großen Bett liegen und Sake trinken, was er eigentlich immer tat. Als er sie sah, richtete er sich ein wenig auf und winkte sie heran. „Ah Carina, setz dich zu mir.“ Das Mädchen setzte sich auf eine Kiste, die neben dem Bett stand und schwieg. „Also, ich habe lange nachgedacht“, eröffnete der Kaiser das Gespräch und ließ sie nicht aus den Augen, wahrscheinlich, um ihre Reaktion zu sehen. „Und bin dabei zum Schluss gekommen, dass du sehr stark, schlau und verantwortungsbewusst bist.“ Carina wurde gegen ihren Willen rot und senkte leicht den Kopf. Der Brustkorb des Mannes vibrierte leicht, als er leise lachte. „Und deswegen“, fuhr er fort, „wirst du die Kommandantin der zweiten Division!“ Carinas Kopf fuhr in die Höhe und sie starrte ihren Käpt’n entgeistert an. „Was?“, rief sie schon fast und glaubte, sich verhört zu haben. „Gurarararararararararararararar“, lachte Whitebeard, dieses Mal sehr laut, und setzte sich von seinem Bett auf. „Ich habe dich oft beobachtet. Dein Umgang mit meinen Söhnen ist stets freundlich, auch, wen du ein paar Spannungen mit Marco hast. Du hast einen guten Überblick über das Geschehen an Bord und deine Teufelkraft macht dich stärker, als viele Männer auf der Moby Dick. Zum Schluss verstehst auch sehr viel von Werten und dumm stellst du dich auch nicht an.“ Carinas Lippen pressten sich so fest aufeinander, dass sie ganz weiß wurden. Ihre Augen waren geschlossen, denn Tränen hatten sich in ihnen gesammelt, aber sie würde ihnen keinen freien Lauf lassen. „Nein“, flüsterte sie leise, sodass Whitebeard sie überrascht ansah. „Ich bin vielleicht stark und schlau, aber von Werten und der Gleichen habe ich keine Ahnung.“ Nun war der Bärtige noch verwirrter. Carinas Hände ballten sich zu Fäusten. „Wie kann jemand wie ich, der alle auf diesem Schiff Tag für Tag anlügt, Kommandant der zweiten Division werden?“ „Anlügen?“, fragte der Kaiser, „In welcher Hinsicht?“ Carinas Atem ging schwer, sie war blass. In ihrem Kopf spielte sich gerade eine Erinnerung ab. ^^ Flashback ^^ „Manchmal wünschte ich, ich wäre niemals geboren worden. Dann müsste ich wenigstens nicht in ständiger Angst leben, dass jemand mein Geheimnis herausfindet und ich auf dem Schafott ende.“ „Wie sollten sie es denn erfahren? Shiro, du und ich sind die Einzigen, die davon wissen und von uns wird es wohl niemand ausplaudern.“ ^^ Flashback Ende ^^ Garps Stimme hallte in ihrem Kopf wieder, aber alles, was Carina denken konnte, war: „Es tut mir leid Garp, aber ich kann es ihm nicht verheimlichen. Er hat ein Recht darauf, es zu erfahren, immerhin ist er mein Käpt’n. Auch auf die Gefahr hin, dass alles schief geht, aber ich kann ihn nicht belügen.“ Sie hob ihren Blick, die Tränen waren verschwunden und mit fester Stimme begann sie ihm dieselbe Geschichte, wie damals Krokus, zu erzählen. Als sie geendet hatte, schaute sie Whitebeard direkt ins Gesicht und wartete auf seine Reaktion. Diese kam dann auch. Carina hatte erwartet, dass er wütend wurde, sie anschrie, sie folterte oder sie direkt tötete, aber womit sie nicht gerechnet hatte war, dass er lachte. Ja, Whitebeard lachte aus vollem Halse und das bestimmt ganze 5 Minuten. Als er fertig war, nahm er einen großen Schluck aus seinem Krug mit Sake und sah das Mädchen dann an. „Jetzt hast du mich aber überrascht“, sagte er und Carina sah ihm mit geweiteten Augen an. „Das ist es also, worum du dir Sorgen machst, ja? Wenn man es weiß, dann sieht man auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen euch.“ Carina konnte nicht glauben, was sie da hörte. Fast schon verzweifelt antwortete sie: „Aber ihr Beide wart doch Erzfeinde, oder? Willst du mich nicht rauswerfen oder beseitigen?“ Jetzt lachte Whitebeard noch lauter. „Ich hätte nicht gedacht, dass du dir über so eine kleine Sache Sorgen machst“, sagte er zwischen seinem Lachen. Sein Blick lag nun fest auf der Schwarzhaarigen und er sagte ohne zu lachen: „Es spielt keine Rolle, wer dein Vater ist…Jeder ist ein Kind des Meeres. Verstanden, Kommandantin?“ Carina blinzelte. Sie konnte das eben geschehene noch nicht realisieren. Aber es war die Realität, kein Traum und auch keine Illusion. Sie stand auf und ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Verstanden…Dad!“ So, ich bin endlich aus dem Urlaub zurück und habe mich auch direkt an das neue Kapitel gesetzt. Ich hoffe, es gefällt euch. Bis bald, euer itachi-girl. Kapitel 10: Besonderheiten einer hohen Position ----------------------------------------------- So, hier ist das neue Kapitel, das ich übrigens kayla_casterville widme, da sie einer der wenigen ist, die immer Kommis schreibt und mich ab und mit ihren Worten und eigenen Geschichten aubaut. Danke dafür. So, jetzt aber zum neuen Kapitel. Viel Spaß. „…und deswegen ist Carina nun offiziell die Kommandantin der 2. Division.“ Die Männer der zweiten Division jubelten, ihnen gefiel es offensichtlich, endlich einen Kommandanten zu haben. Carina wurde von jedem auf dem Schiff gemocht, es machte keinen Unterschied, ob sie nun einen Mann oder eine Frau als Anführer hatten. Abgesehen davon war Carina sowieso genauso stark wie viele andere Männer. Thatch jubelte ebenfalls, Jozu und Vista nickten lächeln und Marco…nun Marco klappte der Mund auf, bevor er schnaubte und wie ein kleines Kind bockig die Arme vor der Brust überkreuzte. „Das darf doch wohl nicht wahr sein“, murmelte er und alle Anderen lachten, selbst Carina, die diese Reaktion schon geahnt hatte. „Dann hat es ja etwas gebracht, dass du immer bei uns Kommandanten gestanden hast. Jetzt bist du einer von uns“, sagte Thatch grinsend und Carina nickte lächelnd. Sie war überwältigt von dem Respekt, den sie von den einfachen Mitgliedern der Crew bekam. Als Kommandantin war man eben etwas Besonderes. Ihr wurde erst jetzt richtig bewusst, was sie in so kurzer Zeit auf See erreicht hatte. „Ich bin Mitglied der größten Crew, die es auf der Welt gibt und einer der 16 Kommandanten. Das ist unglaublich. Ich hab es doch gewusst. Ich kann es schaffen, wenn ich wirklich will. Schade, dass Shiro das nicht sehen kann“, dachte sie grinsend. Es war, als wäre die Einsamkeit nie da gewesen. „Und jetzt wird gefeiert“, schrie Whitebeard und alle stimmten ihm, laut grölend natürlich, zu. Carina seufzte. Diese Crew suchte wirklich jeden Tag, fast verzweifelt, einen Grund zum Saufen. Typisch Männer! Seit sie Mitglied war, war sie um einiges trinkfester geworden, als vorher. Aber dieses Mal war ja wirklich ein Grund zum Feiern, also ließ sie sich ein Bier in die Hand drücken und genoss den weiteren Abend in vollen Zügen. Am nächsten Morgen wachte sie als Erste auf, so wie es meistens der Fall war. Sie liebte es, über das leere Deck zu gehen und die Stille zu genießen, denn normalerweise war es auf dem Schiff die ruhig, immer wurde durch irgendetwas Krach und Lärm verursacht. Sie stellt sich an die Reling und genoss den frischen Morgenwind. Mittlerweile hatte sie schon den Verband abnehmen dürfen und sah sich das Tattoo nun jeden morgen ziemlich lange im Spiegel an, denn es kennzeichnete ihre Zugehörigkeit zu der Crew. Dabei musste sie immer an das lustige Gespräch mit Marco und Thatch zurückdenken. ^^ Flashback ^^ „Warum trägst du deine Haare eigentlich die ganze Zeit so kurz, Carina? Lange Haare würden dir bestimmt auch stehen“, sagte Thatch, wurde bei Carinas Blick leicht verlegen und lachte auf. „Ich mag lange Haare nicht“, antwortete sie und Marco schnaubte. „Von wegen, das würde dir stehen. Das Einzige, was dir stehen würde, wäre eine Glatze.“ „Ich verpass dir gleich eine, da fehlt gar nicht so viel Arbeit“, knurrte Carina. „Ach ja?“ „Ja“ Die beiden Streithähne beschossen sich mit bösen Blicken und Thatch versuchte, die Situation aufzulockern. „Warum magst du denn keine langen Haare?“, fragte er verwundert und Carina grinste. „Nun zum einen sind kurze Haare viel pflegeleichter als lange, stören nicht beim kämpfen und fallen einem nicht ständig ins Gesicht. Aber was das Wichtigste ist…“, sie machte eine kurze Kunstpause, und strich mit ihren Fingerspitzen über ihren Nacken. „…das Wichtigste ist, dass sie sonst mein Tattoo verdecken würden.“ ^^ Flashback Ende ^^ Lächelnd dachte sie daran zurück und stellte fest, dass sogar Marco wegen ihrer Antwort damals gelächelt hatte. Ein Gähnen schreckte sie aus ihren Gedanken und ließ sie herum fahren. Thatch kam auf sie zu und stellte sich neben sie. „Auch schon wach?“, fragte er überflüssigerweise, doch Carina nickte. „Hast du vor, das Schiff in nächster Zeit mal zu verlassen?“, fragte er, woraufhin Carina verwirrt die Stirn runzelte. „Äh, eigentlich hatte ich vor, noch ein bisschen in eurer Crew zu bleiben.“ Eine Sekunde verging, dann lachte Thatch schallend auf und klopfte Carina auf die linke Schulter. „So hab ich das auch nicht gemeint“, sagte er und fuhr, immer noch leicht lachend, fort. „Die Kommandanten haben auch ein paar Vorteile gegenüber den anderen Mitgliedern. Sie stehen nicht nur höher und haben mehr Befehlsgewalt, sondern sie können auch ab und zu das Schiff verlassen und zwar alleine. Sei es, um Aufträge für Vater zu erledigen oder weil sie einfach mal Zeit für sich brauchen.“ „Wow“, brachte Carina überrascht hervor. Die Vorstellung gefiel ihr. So hatte sie auch mal Zeit für sich und ihre Gedanken, niemand würde sie stören. „Warum glaubst du, haben wir den Striker für dich gebaut?“, sagte Thatch lächelnd und Carina bedankte sich erneut für dieses Geschenk. Der Striker war mehr ein Surfbrett, als ein Schiff, aber er war um einiges robuster und ein paar Meter größer. Durch ihre Teufelskräfte konnte sie in antreiben, da im Inneren eine Turbine angebracht worden wahr. Die Schnelligkeit konnte sie mit Hilfe der ersten und zweiten Stufe der Inferno Frucht regeln. Die dritte Stufe beherrschte sie ja noch nicht. „Warum eigentlich nicht?“, sagte sie und nickte. „Vielleicht sollte ich das mal ausprobieren, macht bestimmt Spaß.“ „Genau, die Vorteile einer höheren Position sollte man bestens zu nutzen wissen“, erwiderte Thatch und machte sich daran, den Rest der Crew aufzuwecken. „In ein paar Tagen bin ich wieder zurück, macht euch keine Sorgen“, redete Carina beruhigend auf ihre Division ein, die, als sie auf den Striker gestiegen war, alle gleichzeitig ein „KOMM HEIL UND GESUND WIEDER, KOMMANDANTIN!!!!“ geschrieen hatten. Carina zeigte es nicht, aber sie war unendlich gerührt. Whitebeard und die anderen Kommandanten wünschten ihr ebenfalls viel Vergnügen. „Und sei bloß nicht so dumm und fall ins Wasser“, murrte Marco, was Carina als ein „Sei vorsichtig“ auffasste. Sie positionierte ihr linkes Bein genau auf dem Durchgang zur Turbine und ließ es in glühenden, orangenen Flammen aufgehen. Beinahe sofort setzte sich der Striker in Bewegung und entfernte sich von der Moby Dick. Ohne sich umzudrehen winkte sie ihren Nakamas zu und machte sich auf den Weg. Ein Monat war seit her vergangen. Carina hatte schon nach wenigen Tagen eine Insel erreicht, auf der sie nun sozusagen Urlaub machte. Es war eine schöne kleine Insel, die nur wenige Dörfer besaß und eine kleine Stadt, wo man den nötigsten Proviant einkaufen konnte. Die meiste Zeit verbrachte die Schwarzhaarige am Strand und genoss die Luft und die Sonne. Sie trug eine kurze, dunkelblaue Jeans und ein schwarzes Bikini Oberteil. (http://m145.photobucket.com/image/anime%20girl%20bikini/kailakaila222/Slut.jpg.html?src=www&o=12) Sie versuchte, nicht allzu schwer aufzufallen und sich bei den Dorfbewohnern zu verraten. Die Marine konnte sie gerade gar nicht gebrauchen, sie wollte sich viel lieber von dem Stress der letzten Wochen erholen. Drei Wochen war sie nun schon auf der Insel und langsam plante sie schon wieder ihre Rückkehr auf das Schiff von ihrem Vater. Für die Zeit auf der Insel hatte sie sich ein kleines Zimmer in einem Gasthof gemietet und war nun auf dem Rückweg vom Strand. Ihre Haut, die sonst immer sehr weiß gewesen war, war nun leicht gebräunt und das Vitamin D hatte ihr sichtbar gut getan. Ihre Aufmerksamkeit galt der Straße vor ihr, doch plötzlich ertönte ein Geräusch hinter ihr und sie drehte sich um. Drei Männer standen auf einmal vor ihr und grinsten sie überlegen an. „Och bitte“, dachte sich das Mädchen nur und schwieg. Wie es aussah, waren das mal wieder solche Idioten, die dachten sie könnten jeden fertig machen. „Hey Kleine“, sagte der Erste und Carina verzog leicht den Mund, als sein Geruch in ihre Nase stieg. Der Zweite war schon etwas direkter. „Du kommst nicht von dieser Insel, oder?“, fragte er und rieb sich gierig die Hände. „Erbärmlich“, dachte sie und nickte. Ein Grinsen schlich sich nun auf das Gesicht des dritten Mannes. Sowohl er und die anderen Beiden, noch Carina bemerkten, dass sie beobachtet wurden. „Dann sorgt sich wohl auch keiner um dich, was?“, kicherten sie und Carina begriff, was diese Gestalten mit ihr vorhatten. Wut flammte in ihrem Inneren auf, denn sie konnte solche Typen auf den Tod nicht ausstehen, die sich an kleinen, wehrlosen Mädchen vergriffen. In diesem Fall war es aber, zum Pech der Männer, anders. Klein ja, aber wehrlos? „Hört mal Jungs, ich würde euch raten zu verschwinden, bevor euch noch etwas passiert. Ich bin gerade sehr entspannt und hab echt keinen Bock, mir das von euch verderben zu lassen. Also zieht ab.“ Einen Moment schienen die Drei verblüfft, dass ein so junges Mädchen diesen Ton anschlug, dann fingen sie sich wieder. Einer der Drei packte sie am Arm und zog sie näher zu sich. „Sei doch nicht so zickig Süße, wir wollen nur ein bisschen Spaß haaua!!“ Sofort zog er seine, nun verbrannte, Hand von ihrer Schulter zurück und hielt sie mit schmerzverzerrter Miene fest. Carina grinste kalt. Hatte sie schon mal erwähnt, dass sie ihre Teufelskraft liebte? „Ich hab euch ja gewarnt, aber ihr wolltet ja nicht auf mich hören. Jetzt haben wir den Salat. Solche Typen wie euch hab eich schon oft getroffen und sie wussten nie, wann es Zeit war aufzugeben.“ Bei diesen Worten stemmte sie genervt die Hände in die Hüfte und betrachtete die Angesprochenen skeptisch. Diese waren nun sichtbar wütend und ballten schon die Hände zu Fäusten. Vögel, die sich in den Bäumen nieder gelassen hatten, stoben erschrocken auseinander, als ein Schrei durch den Wald hallte. Der Kleinste der Verbrecher viel schlotternd vor Angst auf die Knie und sah auf seine beiden Kumpanen, die nun bewusstlos auf den Boden lagen, über ihnen Carina, die gerade ihren rechten Arm sinken ließ. Der Kampf hatte nicht weniger als ein paar Sekunden gedauert. Was waren diese Zwei auch so blöd gewesen, einfach auf sie los zu stürmen? „Männliche Dummheit“, dachte sie und schüttelte den Kopf. Der Mann hinter ihr erstarrte, als die schwarzen, kurzen Haare ein Zeichen freigaben, das er bisher nicht bemerkt hatte. Schlotternd richtete er sich auf und rannte so schnell wie er konnte davon, als Carina sich gerade umdrehte. „Was hat er denn?“, kicherte sie und kratzte sich am Kopf. Ein Klatschen riss sie ruckartig aus ihren Gedanken und sie drehte sich verwirrt um. Ein Mann, so um die 175 cm groß, mit strahlend blonden, kurzen Haaren und stechend gelben Augen kam auf sie zu, klatschte dabei immer wieder in die Hände, er schien ehrlich beeindruckt von ihr zu sein. „Bravo“, sagte er und seine Augen lagen auf ihrem Gesicht, sahen sie schon beinahe zärtlich an. Carina fröstelte und das lag nicht daran, dass sie nur ein Bikini Oberteil und eine kurze Hose trug. Nein, es lag an seinem Blick, der so berechnend war, so fröhlich und andererseits sah er sie so an…als ob…! „Sie wissen, wer ich bin, oder?“, fragte sie ihn stockend und erwiderte seinen Blick, als er nickte. „Mein Name ist Souta und ich war der beste Freund deiner Mutter.“ Kapitel 11: Der Brief --------------------- „Sie wissen, wer ich bin, oder?“, fragte sie ihn stockend und erwiderte seinen Blick, als er nickte. „Mein Name ist Souta und ich war der beste Freund deiner Mutter.“ „Was?“, entfuhr es Carina und ihre Stimme hörte sich schwach und rau an. Der Mann vor ihr hatte ihre Mutter gekannt? „Meine Mutter?“, fragte sie und er nickte. „Ihr Name war Portgas D. Rouge.“ „Portgas D. Rouge“, dachte sie und sprach den Namen ein paar Mal aus. „Ein schöner Name“, sagte sie schließlich und lächelte Souta an. Über ihren Vater wusste sie alles, aber über ihre Mutter wusste sie fast gar nichts, nur, dass sie bei ihrer Geburt gestorben war, weil sie sie solange im Bauch getragen hatte. „Komm, ich habe etwas für dich“, sagte er plötzlich und sie folgte ihm, als er sich auf den Weg machte. Wenige Minuten später erreichten sie das Dorf, wo auch Carina sich einquartiert hatte, doch das Haus, wohin Souta anscheinend wollte, lag weiter außerhalb. „Leben sie schon lange auf dieser Insel?“, fragte Carina höflich und Souta lachte auf. „Ja, ein paar Jahre, aber bitte duze mich, sonst komme ich mir so alt vor.“ Er stieß die Tür zu dem Haus auf und trat zusammen mit der Schwarzhaarigen ein. Ohne sie weiter zu beachten, bückte er sich vor eine große Holztruhe und begann damit, sie zu durchwühlen. Carina stand stumm hinter ihm und fühlte sich auf eine gewisse Art und Weise hilflos. Was tat sie hier eigentlich? Wie konnte sie ihm einfach so vertrauen? Vielleicht war es eine Falle und sie war mitten hinein getappt. „Wenn es eine war, dann ist es jetzt eh schon zu spät“, dachte sie. Während der Mann vor ihr immer noch nach etwas zu suchen schien, sah Carina sich neugierig um. Ihr Blick blieb an einem verstaubten, eingerahmten Bild hängen. Sie nahm es in beide Hände und wischte den Staub herunter. Das Bild musste schon etwas älter sein, denn Souta sah viel jünger aus, als in der Gegenwart. Neben ihm stand eine Frau, die etwas kleiner als er selbst war, sie hielten sich gegenseitig an den Schultern fest und lächelten freundlich in die Kamera. Die Frau hatte lange, gewellte, blonde Haare und Augen, die die Farbe von Rotwein besaßen. Auf ihrem Gesicht befanden sich viele, kleine Sommersprossen und eine rote Blume in ihrem Haar gab dem ganzen den letzten Schliff. „Das ist Rouge“, ertönte hinter ihr eine Stimme und Carina erstarrte. Das war ihre Mutter? „Sie ist wunderschön“, hauchte sie und Souta nickte. Seine Hände waren ganz verstaubt und dreckig, aber er hatte anscheinend gefunden, was er gesucht hatte. „Hier“, sagte er und Carina wandte ihre Augen ihm zu. Er hielt ihr einen Brief hin, den sie zögerlich entgegen nahm. „Für mich?“, fragte sie irritiert. Souta setzte sich auf einen Stuhl und atmete tief ein. „Vor deiner Geburt war deiner Mutter bereits klar, dass sie die Geburt nicht überleben würde, sie war einfach zu schwach. Sie hatte allerdings den Wunsch, dir alles zu erklären. Deswegen hat sie diesen Brief für dich geschrieben und ihn mir gegeben. Eigentlich sollte ich ihn dir erst an deinem 16. Geburtstag geben, aber wer weiß, wann wir uns noch mal wieder sehen.“ Carina schluckte und begann, leicht zu schwitzen. „Die Worte meiner Mutter“, dachte sie und öffnete mit stark zitternden Händen den Brief, während Souta sich zurückzog und in die Küche verschwand. Bei so einem Augenblick wollte er nicht stören. Das Erste, was Carina auffiel, war, dass ihre Mutter auch diese leicht krakelige Handschrift hatte, wie sie. Kaum zu entziffern für Außenstehende, aber ihrer Meinung nach doch recht ordentlich und lesbar. Dann begann sie zu lesen. Mein/e liebe/r Tochter/Sohn, alles Gute zu deinem 16. Geburtstag. Ich denke, Garp hat sein Versprechen gehalten und dir geht es gut. Ich schreibe dir diesen Brief, um dir wenigstens einen kleinen Teil von mir selbst zu schenken, nämlich meine Worte und Gedanken. Du weißt wer du bist und ich bin mir sicher, das hat dir schon viele Unannehmlichkeiten bereitet. Dein Vater macht einem wirklich nur Ärger, das habe ich ihm bestimmt schon um die hundert Mal gesagt. Da ich ja noch gar nicht weiß, ob du nun ein Junge oder ein Mädchen geworden bist, spreche ich dich einfach nur mit „Du“ an. Ich sitze hier und schreibe diesen Brief, einen Tag nach der Hinrichtung deines Vaters. Ich möchte, dass du weißt, dass ich deinen Vater sehr geliebt habe und oft an ihn denke. Du bist das größte Geschenk, was mir zuteil werden dürfte. Du bedeutest deinem Vater sogar noch mehr als das One Piece, du bist sein größter Schatz. Es tut ihm leid, dass er weder bei deiner Geburt noch bei deinem weiteren Leben dabei sein kann, aber du bist unser Kind, du schaffst das! Leider werde auch ich nicht sehen, wie du aufwächst, wie du anfängst zu laufen, dein erstes Wort sprichst oder wie schrecklich du in deiner Pubertät sein wirst. Ich hoffe, dass ich es noch so lange aushalte dich in mir zu tragen, bis die Marine endlich die Suche nach uns Beiden einstellt. Mein Bauch ist nämlich mittlerweile so dick, dass ich nicht mal mehr meine Füße sehen kann. Die Schwangerschaft kostet mich all meine Kraft, ich weiß, wie das enden wird. Ich kann verstehen, dass du wütend bist, aber ich liebe dich einfach viel zu sehr, als das ich zu lassen könnte, dass dir etwas passiert. Hoffentlich hast du das Aussehen deines Vaters geerbt und nicht seinen Charakter, denn er hatte immer ein erstaunliches Talent dafür, sich in Schwierigkeiten zu bringen. Wobei ich nichts dagegen hätte, wenn du denselben Beruf wie er wählst. Dieses Leben ist zwar schwierig, aber es hätte deinen Vater sehr gefreut. Wenn du ein Mädchen geworden bist, dann beachte den letzten Satz einfach nicht, es sei denn, du hast, wie viele Männer und wenige Frauen, auch diesen Traum. Ich weiß, dass dein Leben nicht einfach wird, aber egal, wie sehr du das Schicksal auch verfluchst und hasst oder der Titel deines Vaters dich in Schwierigkeiten bringt, ich will, dass du lebst. Das du lebst ohne Reue, ohne Zwang, dein Ziel immer im Blick und vor allem, dass du glücklich wirst. Noch mal alles Gute zum Geburtstag mein Baby! Deine, dich über alles liebende, Mutter. Auf einigen Stellen des Papiers waren eingetrocknete Tränenränder zu sehen, die ihre Mutter damals vergossen hatte. Auch Carina hatte Schwierigkeiten, ihre Tränen zurückzuhalten. „Ich liebe dich auch Mama“, wisperte sie leise und schloss gequält die Augen. „Ich könnte dir doch nie böse sein. Und jetzt tut es mir auch leid, dass ich Vater all die Jahre die Schuld gegeben habe“, dachte sie und wischte sich schnell über die feuchten Augen, als Souta den Raum wieder betrat. „Sie hat mich sehr geliebt, nicht wahr?“, richtete sie auch sogleich das Wort an ihn und er nickte. „Über alles. Mehr als ihr eigenes Leben!“ Sie atmete zittrig ein und stand auf. „Es tut mir leid“, sagte sie dann. „Wegen mir musste sie sterben. Sie war deine beste Freundin, ich wünschte, es hätte nicht so weit kommen müssen.“ Souta musterte sie kurz, dann legte er ihr eine Hand auf die Schulter. Verwundert sah sie auf, direkt in sein lächelndes Gesicht. „Glaube mir, ich habe mehr als einmal versucht, sie von diesem Entschluss abzubringen, aber sie hatte sich schon längst für den Tod entschieden. Sie hatte sowieso immer die Eigenschaft, sich für andere aufzuopfern. Anders kannte ich sie gar nicht. Dein Bruder und du, ihr könnt stolz auf sie sein.“ Carinas Lächeln verschwand abrupt. „Was?“, entfuhr es ihr verwirrt. Wovon redete Souta bitte schön? Auch Souta schien nun verwirrt zu sein. „Na, dein Bruder. „Was für ein Bruder? Ich bin ein Einzelkind.“ Carina wurde immer panischer, was sie von sich selbst gar nicht gewohnt war. „Äh…nein, bist du nicht.“ Er schien kurz nachzudenken, dann breitete sich ein wissender Ausdruck auf seinem Gesicht aus. Er schlug sich die Hand an die Stirn und presste, wie es Carina vorkam, wütend die Lippen zusammen. „Garp, dieser raffinierte Mistkerl“, flüsterte er, aber Carina verstand nur Bahnhof. „Rouge brachte Zwillinge zur Welt“, sagte er dann und das war der Moment, als Carina kurzzeitig die Luft wegblieb. Ihre Knie gaben nach und sie wurde gerade noch von Souta gestützt und auf einen Stuhl verfrachtet. „Das…das kann nicht sein. Völlig unmöglich“, keuchte sie, vollkommen aus der Fassung gebracht. „Dein Bruder ist nur wenige Sekunden jünger als du, er war gerade erst geboren, als Rouge starb. Sie hielt ihn währenddessen im Arm. Ich bin sicher, dass Garp euch getrennt hat, damit die Wahrscheinlichkeit geringer wird, dass ihr enttarnt werdet. Oder falls man einen von euch findet, dass der Andere weiterlebt.“ „Wie ist sein Name?“, fragte sie ihn leise, beinahe schon aufgeregt. Sie konnte ihre momentane Gefühlswelt nicht beschreiben. Sie fühlte auf einmal so viele Dinge auf einmal. Unglaube über das Gesagte. Angst, dass es eine Lüge war. Hoffnung, dass sie wirklich einen Bruder hatte. Wut über Garps eigensinnige Entscheidung, sie voneinander zu trennen. Und das stärkste Gefühl von allen. Liebe. Liebe zu einer Person, die sie noch nicht einmal kannte, die vielleicht nicht mehr existierte. Doch das einzelne Wort, das nun Soutas Mund verließ, fegte durch ihren Kopf, ließ schwere Leere zurück. „Ace.“ Kapitel 12: Die Rückkehr ------------------------ Es war, als wäre die Zeit stehen geblieben. Keiner der Zwei bewegte sich, keiner sagte ein Wort, Carina wagte es nicht einmal laut zu atmen. Noch immer schwirrte ihr der Kopf, das heftige Pochen ihres Herzens wollte einfach nicht aufhören. Alles, was sie vor ihrem inneren Auge sah, war das Bild eines kleinen schwarzhaarigen Jungen mit Sommersprossen, der sie freundlich anlächelte. Das Gesicht ihres Bruders. Ihres Zwillings. Ohne, dass sie es bemerkte, murmelte sie mehrere Male seinen Namen. Souta wirkte auf sie äußerst überzeugend, dennoch nagten Zweifel an ihr. Dennoch gab es zu viele Puzzleteile, die sich auf einmal ineinander fügten. Ihr Traum, das Gefühl der Verbundenheit, das sie zwischen sich und diesem Jungen gespürt hatte. Und schlussendlich Soutas Aussagen. „Ich glaube dir“, sprach sie langsam und zögernd fügte sie noch hinzu: „12 Jahre habe ich gedacht, niemand würde mich verstehen und jetzt gibt es plötzlichen jemanden, der in genau derselben Situation steckt wie ich. Das ist verwirrend.“ Souta nickte verstehend und deutete mit einer Hand auf den dampfenden Tee, den er zwischenzeitlich aufgesetzt hatte. „Ich würde gerne mehr über dich erfahren, über dein Leben, deine Pläne. Ich hoffe doch, du magst Zitronentee.“ „Soso“, murmelte Souta, mehr oder weniger überrascht. „Deine Mutter hatte schon geahnt, dass du dich in dieselbe Richtung wie dein Vater entwickelst. Deswegen überrascht es mich nicht großartig, dass du Pirat werden willst, aber dass du schon ein Kopfgeld hast und in Whitebeards Piratenbande bist, macht mich schon ziemlich…nun ja…perplex.“ „Eigentlich hatte ich andere Pläne, aber schlussendlich hat es sich so ergeben. Eigentlich bin ich froh darüber, dass es so gekommen ist. Besser hätte es mich nicht treffen können. Sie sind meine Familie und irgendwann werde ich Ace finden. Er gehört auch zu mir, er ist mein Gegenstück.“ „Ich persönlich glaube, dass Ace ebenso wie du versuchen wird, ein Pirat zu werden. Irgendwann werdet ihr euch schon über den Weg laufen.“ „Das Problem ist, dass er nicht weiß, dass es mich gibt. Das würde die ganze Sache etwas einfacher gestalten. Na ja, wird schon schief gehen.“ Ihr Blick blieb an der alten, verstaubten Uhr neben der Küchentür hängen. „Ich sollte zurückgehen, damit ich morgen früh los kann. Die Mannschaft wird sowieso schon denken, wo ich bleibe, außerdem muss ich mich mal in meine Pflichten als Kommandant einführen lassen.“ Zögernd stand sie auf, auch Souta erhob sich, sichtbar enttäuscht. „Schade, dass wir uns nicht früher getroffen haben, ich hätte gerne mehr Zeit mit dir verbracht.“ Carina lächelte ihn dankbar an und umschloss seine Hand sanft mit ihrer. „Ich werde dir nie vergessen, was du für mich getan hast Souta. Du hast mich meine Mutter durch den Brief besser verstehen lassen und durch dich weiß ich, dass ich einen Bruder habe. Wer weiß, ob ich das auf anderem Wege jemals herausgefunden hätte. Danke für alles.“ Auf dem Gesicht des Mannes vor ihr breitete sich Erleichterung und Freude aus. Er hatte so viele Jahre diesen Brief aufbewahrt und jetzt hatte er endlich das Versprechen, das er Rouge gegeben hatte, eingelöst. ^^ Am nächsten Tag ^^ Carina war seit ca. einer halben Stunde unten am Strand und bereitete den Stricker für die Abreise vor. Wenn sie nur wenige bzw. kurze Pausen einlegte, konnte sie das Schiff in weniger als zwei Wochen eingeholt haben. „Pass auf dich auf“, sagte Souta bestimmt nun schon zum dritten Mal, was Carina ein Lachen entlockte. „Jaja, ich werde aufpassen und wenn ich wieder bei der Crew bin, kann mir so ohne weiteres nicht viel passieren. Ich meine, einer der Kaiser ist mein Käpt’n.“ Souta nickte leicht und trat ein paar Schritte zurück. Carinas Bein entzündete sich und lieferte so den Antrieb für das kleine Schiff. Sie war nicht besonders gut im Abschied nehmen, daher drehte sie sich nur noch ein letztes Mal um und hob eine Hand. Souta hob seine ebenfalls und Carina ließ den Striker starten. Die Insel entfernte sich immer weiter, nach wenigen Minuten war sie nur noch ein winziger Punkt am Horizont. „So“, dachte Carina, „jetzt aber ab zu meiner Familie.“ Carina hatte sich ein wenig verschätzt, denn sie brauchte länger als erwartet. Am letzten Tag der dritten Woche kam endlich das Schiff mit der Wal Galionsfigur in Sichtweite. „Endlich“, sagte die Schwarzhaarige erleichtert, sie hatte schon gedacht, sie hätte die falsche Route gewählt. Schon aus weiter Ferne hatten einige Männer sie bemerkt und den Kommandanten, sowie Whitebeard Bescheid gegeben. „Das wurde auch langsam mal Zeit“, maulte Marco auch sogleich los, Thatch seufzte. „Ich bitte dich inständig Marco, sag ihr das nicht, wenn sie gleich ankommt. Ich kann bis hier sehen, dass sie sich gut erholt hat. Mach die gute Stimmung nicht schon direkt wieder kaputt.“ „Sie war immerhin fast 2 Monate weg!“, fügte Marco hinzu. „Genauer gesagt einen Monat und 3 Wochen. Kann es sein, dass du dir Sorgen gemacht hast?“, neckte Thatch Marco auch sofort, dieser stritt diese Behauptung natürlich heftig ab. Kaum hatte Carina das Deck betreten, da wurde sie auch schon stürmisch von den Mitgliedern der zweiten Division begrüßt. Danach gab sie den Kommandanten kurz die Hände, Thatch umarmte sie und Marco klopfte sie kurz auf die Schulter. Als sie vor Whitebeard zum Stehen kam, der wie immer auf seinem Thron saß, neigte sie leicht den Kopf und sagte: „Ich bin wieder zu Hause, Dad!“ „Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann. Ich wusste, dass du zurückkommst“, sagte Whitebeard und eine gewisse Art von Stolz flammte in ihrem Inneren auf. Das war ihr Zuhause. Der Platz, wo sie hingehörte und wo sie immer wieder hin zurückkehren konnte. ^^ Am Abend ^^ Carinas Blick hing wie sie oft an der Zimmerdecke. Sie lag auf ihrem Bett und genoss die Geräusche draußen. Das Lachen. Das Grölen. Das Feiern. Leise seufzte sie. Wie lange hatte sie auf so ein Leben gewartet du wie lange auf so eine Chance? „Ich werde sie ergreifen und nutzen. Ich werde den Traum meiner Eltern erfüllen, denn das ist mein eigener Traum. Ich werde euch nicht enttäuschen, Mum. Und Ace werde ich auch finden. Das schwöre ich auf meine Ehre als Pirat.“ Ihre Gedankengänge endeten abrupt, als Thatch, natürlich ohne anzuklopfen, die Tür zu ihrem Zimmer aufstieß. „Was machst du denn hier Carina? Draußen feiern wir deine Rückkehr und du sitzt hier in deinem Zimmer rum. Komm gefälligst mit raus!!“ „Ich würde mich ja geehrt fühlen, aber ihr sucht doch ständig einen Grund um zu feiern. Da kam ich euch gerade recht.“ Thatch kratzte sich leicht verlegen am Hinterkopf, Carina seufzte leise und fügte dann hinzu: „Und ich lasse mich jedes Mal erneut überreden.“ Thatch grinste erneut, als Carina aufstand, durch die Tür trat und ihrer Zukunft entgegensah. ^^ 3 Jahre später ^^ So, dass war es erst mal wieder von mir. Hoffe, dass Kapitel war einigermaßen zu eurer Zufriedenheit. Im nächsten Kapitel gibt es dann, wie man sieht, einen kleinen Zeitsprung. Bis dahin sag ich erstmal: Bis zum nächsten Mal, eure itachi-girl. PS: Ich hab jetzt vor 6 Tagen die Schule gewechselt und muss mich noch neu einfinden. Für mich ist es in der Hinsicht schwer, weil ich niemanden kenne und meine ganzen freunde nur noch ab und zu sehen kann. Nehmt es mir also bitte nicht übel, wenn die nächsten kappis länger auf sich warten lassen oder düsterer als sonst sind. Kapitel 13: Der Beginn eines Abenteuers --------------------------------------- Thatch grinste erneut, als Carina aufstand, durch die Tür trat und ihrer Zukunft entgegensah. ^^ 3 Jahre später ^^ „Jetzt hör endlich auf so blöd zu grinsen, Marco“, murrte Carina beleidigt und mit verschränkten Armen, während Marco nun noch breiter grinsen. „Ach, bist du vielleicht beleidigt, weil du schon wieder gegen mich verloren hast? Mach dir nichts draus, immerhin müsstest du es doch mittlerweile gewohnt sein, oder?“ Nun fing er auch noch an zu lachen, während Carina vor Wut kochte. In den letzten drei Jahren war sie zwar um einiges stärker geworden, aber gegen Marco kam sie einfach nicht an. Selbst gegen Jozu und Thatch verlor sie meistens, was sie aber immer wieder anspornte weiter zu machen. Seit etwa einem Monat befanden sie sich in der neuen Welt und Carina versuchte immer noch vergeblich sich zu Recht zu finden. Im Gegensatz zu diesem Teil der Grand Line war der Erste ein Kinderspiel. Ständig gab es einen Wetterumschwung, Erdbeben, Seebeben oder Inseln, die plötzlich wie aus dem Nichts auftauchten. Es war zum Haare ausraufen! Und das schrecklichste war, dass es den anderen Crewmitgliedern null auszumachen schien. „Könnte daran liegen, dass ich die Einzige auf dem Hauptschiff bin, die noch nie in der neuen Welt war. Ich hoffe, diese Eingewöhnungsphase geht bald vorbei.“ Aber das war nicht ihre einzige Sorge, die sie momentan mit sich rumschleppte. Seit sie von ihrem Zwillingsbruder erfahren hatte, hatte sie sich auf jeder Insel unauffällig nach ihm erkundigt, aber Fehlanzeige. Es schien, als gäbe es ihn gar nicht. „Vielleicht hat sich Souta auch geirrt und Ace befindet sich immer noch auf eine Insel in den Blues. Da kann ich lange suchen. In der neuen Welt wird er wohl kaum sein. Da hätte ich doch schon längst einen Steckbrief von ihm gesehen.“ Noch nicht einmal ihrem Vater hatte sie von Ace erzählt, weil es, ihrer Meinung nach zumindest, Ace Entscheidung war, ob Whitebeard es wusste oder nicht. Sie wusste ja ganze genau, was man mit diesem Geheimnis für Ängste ausstehen musste. Aber am schlimmsten von allem war der Selbsthass. Man fühlte sich für die eigene Situation verantwortlich und verabscheute sich daraufhin. Carina hatte ihre Zweifel über Bord geworfen, als sie unter das Kommando von Whitebeard, einem der vier Kaiser, gewechselt hatte, aber wie sah es mit ihrem Bruder aus? „Hoffentlich geht es dir gut, kleiner Bruder“, betete sie in Gedanken und seufzte leise, während sie sich rasch auszog und sich eine warme Dusche gönnte. Das Training mit Marco war stets schweißtreibend und anstrengend, vor allem, weil er der einzige Gegner war, der auch ihr Verbrennungen zufügen konnte. Als er sich zum ersten Mal vor ihren Augen in den Phönix verwandelt hatte, hatte sich ihr Respekt vor ihm verdoppelt, er war viel stärker als sie gedacht hatte. Entspannt lehnte sie sich gegen die kalte Duschwand und genoss das warme bis heiße Wasser, wodurch sich ihre verspannten Muskeln wieder lockerten. Nach einer Weile stellte sie das Wasser wieder ab, trat aus der Dusche und trocknete sich ab, um sich anzuziehen und wieder zu ihren Brüdern zu gehen. Langsam und vollkommen entspannt ging sie den langen Flur von ihrem Quartier aus entlang, um an Deck zu gelangen. Wie immer wurde sie von allen Mitgliedern ihrer Division gegrüßt, auch von einem etwas kräftigeren, großen Mann, den alle nur als Teach kannten. Auch er gehörte zu der 2. Division und war ihr unterstellt. Obwohl er stets freundlich war und ihre Befehle befolgte, hatte Carina ein komisches Gefühl in der Magengegend, wenn sie ihn sah. Manchmal dachte sie sogar, dass er irgendetwas im Schilde führte. „Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein“, dachte sie und trat just in diesem Moment an das Deck, wo ihr auch schon Thatch entgegen kam. „Ich hab es schon gehört. Ach komm Carina, gegen Marco zu verlieren ist keine Schande.“ „Warum glauben eigentlich alle, dass sie mich deswegen aufmuntern müssten?“, schnaubte sie laut und Thatch wich vorsichtshalber wenige Meter zurück. „Glaub mir, irgendwann wird der Tag kommen, wo ich ihn besiegen werde.“ „Ach, wann soll das denn bitte sein?“, lachte Marco auf der anderen Seite des Decks und Carina streckte ihm, frech wie immer, die Zunge raus. Mittlerweile war es Nacht geworden und die Sterne waren sehr zahlreich vertreten. Der Mond, der einen vollen Kreis beschrieb, machte das Bild perfekt. Die Einzigen, die noch im Schein der Kerzen an Bord waren, waren die Kommandanten, ein paar höhere Offiziere und natürlich der Käpt’n. „Ist etwas?“, fragte Carina auf einmal und schaute mit fragendem Gesichtsausdruck in die Runde. Sofort wandten sich alle Gesichter ihr zu. „Äh, was soll denn sein?“, antwortete Thatch und Carina zog eine Augenbraue in die Höhe. „Entweder bilde ich mir das nur ein oder ihr schaut wirklich alle paar Minuten auf die Uhr. Hab ich was verpasst?“ Marco klatschte sich daraufhin ziemlich geräuschvoll die Hand gegen die Stirn. „Ich fasse es nicht, sie hat es tatsächlich vergessen.“ „Was denn?“, fragte die Schwarzhaarige, nun neugierig. Thatch lächelte. Wenn sie neugierig war, merkte man wirklich, dass sie noch ein Kind war. „Gurararararar“, lachte auch nun ihr Vater und Carina fühlte sich einen Moment wie bestellt und nicht abgeholt. „Okay, 9,9 auf der Merkwürdigkeitsskala“, sagte sie und Marco konnte sich das anscheinend nicht mehr länger mit ansehen. „Schau mal auf die Uhr!“ Carina tat wie ihr geheißen und sagte: „Kurz vor 12…Und? Was soll mir das jetzt sagen?“ „Was ist denn jetzt gleich für ein Datum?“, fragte Vista breit grinsend und strich sich durch seinen schwarzen Bart. Carina überlegte einen Moment. „Der 1., wieso…? Oh nein!“, Carinas Augen weiteten sich, als Thatch schon breit grinsend aufstand und vor sie trat. „Die Erkenntnis kam genau richtig, wir haben nämlich jetzt den 1.! Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“ Carina schlug sich jetzt ebenfalls die Hand gegen die Stirn. Wie konnte sie nur ihren eigenen Geburtstag vergessen? Ihr wurde eine kleine Schachtel in die Hand gedrückt, welches sie aufgeregt öffnete. Ein silbernes Medaillon lag darin, wo die Kommandanten und natürlich auch Whitebeard Fotos von der Crew und ihnen selbst rein gesteckt hatten. Aufgeregt und sich mindestens tausendmal bedankend, band Carina es sich um den Hals. Nachdem ihr Alle gratuliert hatten und wieder ein neues Fass Sake geöffnet worden war, ging Carina ein paar Schritte und lehnte sich leicht über die Reling. „Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Ace!“, flüsterte sie in die schwarze Nacht. ^^ Wenige Stunden später, im East Blue ^^ „Viel Glück Ace!!“, schrie Ruffy seinem großen Bruder hinterher, der auf einem kleinen Boot langsam aus dem Hafen segelte. „Warts nur ab, Ruffy! Ich werde berühmt, verlass dich drauf“, antwortete der frisch gewordene 17-Jährige und winkte seinem kleinen Bruder zum Abschied. Nach wenigen Minuten waren weder Ruffy, noch das Königreich Goa mehr zu sehen. Ace drehte sich freudestrahlend um und besah sich den Horizont. „Grand Line, ich komme!!“ Kapitel 14: Der Steckbrief -------------------------- Wenige Monate waren seit dem Geburtstag der Inferno Prinzessin vergangen und alles ging wieder seinen gewohnten Gang. Carina verlor immer noch gegen Marco, suchte unauffällig nach Ace und hatte sehr viel Spaß mit ihrer Familie. Sie wusste ja gar nicht, wie bald sich das ändern würde. Sie war gerade beim Pokernspiel mit den anderen Kommandanten, als mal wieder das laute Lachen ihres Vaters über das Deck schalte. Die meisten der Crew drehten ihre Köpfe zu Whitebeard um, auch Carina, doch die Kommandanten kümmerten sich nicht darum. Für sie war es schon sehr lange nichts Neues mehr. „Was findet er denn jetzt schon wieder so zum brüllen komisch?“, seufzte Carina und wendete sich wieder ihrem Blatt zu. Die Anderen zuckten nur mit den Schultern. Marco, der neben seinem Käpt’n stand war ebenso verwundert, wie seine Kameraden. „Steht etwas Interessantes in der Zeitung, Vater?“, fragte er und bekam ein Nicken zur Antwort. „Diese Rookies“, lachte der Bärtige laut. „Sie werden immer übermütiger und wollen viel schneller in die neue Welt, als zu meiner Zeit. Sieh dir den mal an, Marco.“ Marco wurde ein brandneuer Steckbrief vor die Nase gehalten, auf dem ein, noch ziemlich junger, Mann abgebildet war. Auf seinem Kopf saß ein orangener Hut und ein freches Grinsen schmückte sein Gesicht. „Von dem hab ich noch nie gehört“, murmelte Marco und kratzte sich leicht am Kopf. „Er hat schon ein ziemlich ansehnliches Kopfgeld!“ Whitebeard bestätigte die Worte des 1. Kommandanten und nahm erneut einen kräftigen Schluck Sake. Die anderen Kommandanten, einschließlich Carina traten nun auch vor ihren Vater und die Männer scharten sich neugierig um den Steckbrief des Neulings. „Ich geh trainieren“, gab Carina gelangweilt von sich und drehte sich von der Gruppe weg. „Willst du dir den Steckbrief nicht wenigstens mal ansehen, Carina?“ „Wieso sollte ich? Das ist bestimmt eh nur wieder so ne Nullnummer, die denkt, sie könnte es mit Paps aufnehmen und die sich irgendeinen dämlichen Namen gemacht hat.“ Während Carina unter Deck ging, kratzte sich Thatch kurz am Kopf und betrachtete den Steckbrief abermals. „Also so schlimm find ich den Namen „Portgas D. Ace“ gar nicht. Was meint ihr?“ Ein paar Wochen nach der Bekanntgabe der neuen Steckbriefe passierte etwas Seltsames. Unwetter waren auf der Grand Line nichts ungewöhnliches, doch dieses war anders, als die sonstiges. Es hielt mehrere Tage am Stück an und nicht der geringste Licht- oder Sonnenstrahl kam durch. „Ob Jimbei schlechte Laune hat?“, vermutete Whitebeard nachdenklich und wirkte angespannt. Carina hatte Jimbei seit ihrem Eintritt in die Crew bisher nur zweimal gesehen und sie hatten nur wenige Worte miteinander gewechselt, dennoch hatte er auf sie einen netten Eindruck gemacht und das obwohl er einer der 7 Samurai der Meere war. Das Schiff schaukelte heftig und Carina stützte sich an die Reling, um nicht von den Beinen gerissen zu werden. Dabei warf sie einen Blick aus Wasser und erstarrte. „Äh, Dad“, fing sie zögernd an, „wir werden von Fischen attackiert. „Was?“, kam es gleichzeitig von Whitebeard und Marco, während fast die gesamte Mannschaft an die Reling stürzte und sich das Chaos besah. Auch Whitebeard schaute sich das ungewöhnliche Spektakel an und verstand nach wenigen Sekunden die Ursache. „Jimbei“, knurrte er. „Irgendetwas ist vorgefallen und er ruft uns zu sich. Das ist bisher nur einmal vorgekommen und da wäre er beinahe umgebracht worden. Wir sollten ihnen folgen.“ Um ehrlich zu sein hatte Carina nicht die geringste Lust schon wieder den Kurs zu wechseln, aber Jimbei war ein guter Freund der Crew und wenn er in Schwierigkeiten steckte, musste man ihm einfach helfen. Zwei Tage waren sie den Fischen gefolgt, als sie die Kunde erreichte, dass Jimbei wohl gegen einen Rookie kämpfte, der es unbedingt mit Whitebeard aufnehmen wollte. „Seht ihr was hab ich gesagt? Diese Rookies machen nichts als Ärger! Ist es der, von dem ihr letztens gesprochen habt?“ „Jap“, bestätigte Thatch und hielt erneut den Steckbrief des Schwarzhaarigen in der Hand, um ihn gleich darauf in Carinas Richtung zu manövrieren. „Ach, Thatch, ich hab dir doch gesagt, dass dieser Steckbrief mich nicht interessiert“, sagte die Uchiha genervt und fing den Steckbrief auf. „Ich finde diesen Ace gar nicht so uninteressant. Er scheint stark zu sein und…äh, Carina?“ Angesprochene war bei Thatchs Worten so stark zusammen gezuckt, dass dieser automatisch aufmerksam geworden war. „Das kann nicht sein“, murmelte das Mädchen und drehte langsam, sogar fast mechanisch langsam, den Steckbrief um. Das Erste, was ihr ins Auge stach, waren die kleinen Sommersprossen, die auf seinen Wangen saßen und sein breites, freches Grinsen, das er ebenso wie sie und ihr gemeinsamer Vater besaß. Insgesamt sah er ihrer Mutter sehr viel ähnlicher als sie selbst. Dennoch versuchte sie immer noch zu begreifen, was hier gerade passierte. Als sie dann auch noch seinen Namen in schwarzen, dicken Lettern, gemeinsam mit dem Kopfgeld las, fing alles um sie herum an sich zu drehen. Sie sah etwas auf sich zukommen und bemerkte, zu ihrem größten Bedauern zu spät, dass es der Boden war. Das Letzte, was sie hörte, bevor sie ziemlich schmerzhaft auf dem Boden aufkam war Thatch, der ihren Namen brüllte. „Was hast du wieder angestellt, Thatch?“, fluchte Marco ungehalten, während er das bewusstlose Mädchen auf das Bett hievte. „Gar nichts, wirklich“, verteidigte sich Angesprochener lautstark und sah schon ganz verzweifelt aus. Sie ist plötzlich umgekippt.“ „Vielleicht ein Schwächeanfall“, vermutete Vista; auch ihm war das Grinsen vergangen. Alle Blicke richteten sich gen Bett, als Carina ein Stöhnen von sich gab und zu Bewusstsein kam. „Was…?“, murmelte sie verwundert, als sie bemerkte, dass 8 Augen starr auf sie gerichtet waren. Marco, Jozu, Thatch und Vista rückten ein Stück näher, als Carina sich aufsetzte. Ihr war schwindelig und schlecht und ihr Herz pochte unangenehm schmerzhaft in ihrer Brust. „Was ist passiert?“, fragte Marco ausgesprochen ruhig, woran man erkennen konnte, wie ernst ihm diese Angelegenheit war. „Nur ein kleiner Kreislaufkollapse“, versuchte die Schwarzhaarige die Situation aufzulockern und das war wahrscheinlich noch nicht mal so weit hergeholt. Sie war nämlich weiß wie eine Wand. Die Information, dass ihr Zwillingsbruder in unmittelbarer Nähe war hatte sie - im wahrsten Sinne des Wortes - umgehauen. „Er kämpft gegen Jimbei, um an Whitebeard dranzukommen…ist er denn vollkommen bescheuert?“, dachte sie aufgebracht. Sie musste sich dringend etwas überlegen. Langsam erhob sie sich, taumelte noch ein wenig. Marcos Mund öffnete sich schon, um sie zu ermahnen, aber Carina ergriff schnell das Wort. „Mir geht’s gut Marco. Wirklich. Ich kann mich jetzt nicht ausruhen. Ich muss…dringend zu Vater und etwas mit ihm besprechen.“ Ich weiß, es hat sehr lange gedauert, aber ich hatte in die letzten Wochen so viel Stress wegen der neuen Schule und zu Hause lief auch nicht immer alles glatt. Ich hoffe auf jeden Fall, dass euch das Kapitel einigermaßen gefallen hat. Bis dann. Kapitel 15: Die Konfrontation ----------------------------- WICHTIG: Zu Anfang habe ich ja gesagt, dass Shanks wegen dem Verlauf der Geschichte noch Beide Arme hat. Zu dem jetzigen Zeitpunkt bin ich aber etwas schlauer und mache anstatt dessen eine andere Veränderung. Obwohl Shanks nur noch einen Arm hat, werden er und Falkenauge weiterhin gegeneinander kämpfen. Ich hoffe, dass das keinen stört. Das war’s auch schon wieder von mir. Viel Spaß beim lesen^^. „Und deswegen denke ich, dass er eine echte Bereicherung sein könnte“, nannte Carina ihr Anliegen und sah Whitebeard angespannt an. Dieser wirkte nachdenklich und kratzte sich leicht am Kopf. „Sicherlich, seine Kraft könnte bestimmt nützlich sein, aber ich frage mich warum du ihn unbedingt in der Crew haben willst. Das hat dich bisher doch auch nicht interessiert.“ Carina senkte leicht ihren Blick. „Ich habe meine Gründe“, flüsterte sie leise und fuhr sich mit der Zunge nervös über die Lippen. „Na schön, ich bin sicher, dass diese Gründe ihren Sinn haben, obwohl ich ja gehofft hatte, dass du weißt, dass du mir alles erzählen kannst.“ „Das weiß ich, aber es ist momentan nicht der richtige Zeitpunkt.“ Sie fühlte sich schlecht, ihrem Vater nicht die Wahrheit zu sagen, aber sie wusste nun mal nicht, wie Ace darüber dachte. Sie konnte nicht einfach ohne seine Erlaubnis Whitebeard die Wahrheit erzählen. „Ich werde über dein Anliegen nachdenken. Meine Entscheidung kommt auch ganz auf diesen Ace an. Vielleicht irre ich mich ja auch in ihm und er passt nicht zur Mannschaft. Dann werde ich ihn töten müssen.“ Carina schluckte und nickte schweren Herzens. Doch in ihrem Inneren fragte sie sich für einen Moment, ob sie das zulassen konnte. „Hoffentlich werde ich mich nicht entscheiden müssen!“ ^^ Wenige Stunden später ^^ „Und dir geht es wirklich wieder besser?“, fragte Marco erneut und Carina seufzte. „Du gehst mir auf den Wecker, Marco. Mir geht’s so gut, dass ich dir gleich eins überbrate, wenn du nicht still bist.“ Der Phönix verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, schwieg aber. Die Insel rückte langsam in Sicht, obwohl sie von dichtem Nebel umhüllt wurde. Whitebeard stand schon auf der Galionsfigur der Moby Dick und wartete. Die Kommandanten standen dicht hinter ihm und machten sich ebenfalls kampfbereit, falls ihr Käpt’n in Schwierigkeiten geraten sollte. Endlich rückten schwarze Gestalten in Sichtweite. Zwei Personen, die sich gegenüber standen und mehrere Personen, die sich im Hintergrund aufhielten. Carina schluckte, als sie Ace erblickte. Sein Körper war von Wunden übersät, allerdings sah Jimbei auch nicht besser aus. „Wer von euch will mich töten?“, fragte Whitebeard auch sogleich und die meisten Anwesenden, bei denen es sich wohl um die Mannschaft von Ace handelte, erzitterten. Ace hob seinen Kopf leicht an, sodass Carina sein Gesicht sehen konnte. Er sah Rouge wirklich unglaublich ähnlich. „Ich werde gegen dich kämpfen, wie du es dir gewünscht hast“, sagte Whitebeard. „Die Whitebeard Piraten“, stellten Ace’s Kameraden fest und schluckten, was die meisten Kommandanten grinsen ließ. Der Kaiser begann nun auch zu grinsen. „Mit euch werde ich ganz allein fertig“, sagte er noch und sprang auf die Insel. Carina sah, wie Ace Augen vor Zorn glühten und er sich aufrichtete. Doch ehe er sich versah, schleuderte Whitebeard einige Männer seiner Mannschaft zu Boden. „Nein“, schrie die Feuerfaust wütend und hob beide Hände: „Flame Fence“. Ein Netz aus Feuer spannte sich hinter ihm und trennte seine Mannschaft von ihm und Whitebeard. „Seine und meine Teufelskraft sind sich sehr ähnlich“, dachte die Kommandantin der 2. Division lächelnd. „Verschwindet“, rief der Schwarzhaarige und Whitebeard fragte verwundert: „Was ist los? Hast du es dir anders überlegt und willst nun weglaufen?“ Auf Ace Gesicht trat für einen Moment ein flüchtiges Grinsen, was aber ebenso schnell verschwand wie es gekommen war. „Lass meine Crew gehen. Im Gegenzug…werde ich bleiben.“ Carina wurde seltsam warm. Nicht nur ihre Teufelskräfte waren sich ähnlich, nein, auch ihre Gemüter. Whitebeard grinste. „Du kleine Rotznase. Wie dumm du bist!“ Mit einem Schrei stürzte sich Ace auf den Kaiser, der nun noch breiter grinste und ausholte. Die nächsten Stunden kamen Carina wie Jahre vor. Jedes Mal, wenn Ace auf dem Boden aufschlug, zuckte sie zusammen und betete, dass er noch lebte. Sie verfluchte ihn, weil er immer wieder aufstand um weiterzukämpfen. „Hör auf, du hast keine Chance“, murmelte sie. Langsam war es dunkel geworden. Nach einem erneuten Schlag seitens Whitebeard lag Ace schon wieder auf dem Boden, doch dieses Mal stand er nicht mehr auf. Carina musste sich beherrschen, um sich nicht einzumischen und ihrem Bruder zu helfen. „Sei noch am leben. Bitte“, dachte sie und atmete erleichtert aus, als die Hand des Liegenden leicht zuckte und er sich auf die Knie aufrichtete. „Du kannst dich also noch bewegen?“, fragte Whitebeard lächelnd und das brachte ihm einen bitterbösen Blick von Ace ein. „Du bist viel zu nützlich, um jetzt schon zu sterben, Kleiner! Wenn du etwas erleben möchtest, dann erlebe unter meinem Namen so viel auf der See wie du willst.“ Carina grinste nun auch. Gott sei Dank. Whitebeard wollte Ace in der Mannschaft. Sie konnte das Glücksgefühl, was momentan in ihr tobte, nicht beschreiben. „Werde einer meiner Söhne und trage mein Zeichen auf deinem Rücken“, sagte der Bärtige und hielt dem Verletzen seine Hand hin. Ace’s Augen weiteten sich kurz, um dann wieder einen wütenden Ausdruck anzunehmen. „Oh oh“, dachte Carina und handelte instinktiv. „Fick dich“, schrie der Schwarzhaarige und stürmte erneut auf Whitebeard zu. Wenige Sekunden später trat ihn ein Ellbogen hart in den Magen und ließ ihn das Bewusstsein verlieren. Carina ging leicht in die Knie, um ihren Bruder auf ihre Schultern zu hieven. „Ich dachte, ich beende dieses Spektakel mal. Wir können ja nicht ewig hier rumhängen, oder Vater?“ Whitebeard zog eine Augenbraue in die Höhe, seufzte kurz und nickte dann. „Dann hast du ja jetzt, was du wolltest, oder?“ Ein Lächeln legte sie auf ihre Lippen und sie nickte. Seitdem war ein Tag vergangen und Ace schlief immer noch. „Kein Wunder, er war ja auch vollkommen erschöpft“, dachte sich die Schwarzhaarige und seufzte. Sie versuchte, ihre Nervosität vor den Anderen zu verbergen, aber es gelang ihr nur schwer. Am liebsten würde sie die ganze Zeit an dem Bett ihres Bruders sitzen und darauf warten, dass er endlich aufwachte. Sie hatte so lange darauf warten müssen, endlich einen Teil ihrer leiblichen Familie kennen zu lernen und jetzt war es zum Greifen nah. Ihr Bruder. Ihr richtiger Bruder. „Mehr Glück kann ein Mensch gar nicht empfinden“, dachte sie und nahm einen großen Schluck aus ihrer Bierflasche. Alles war gut. Ein Knall und ein Schrei riss sie aus ihren Gedanken. „Na gut…fast alles“, korrigierte sie sich und sah neugierig zu Whitebeard, der immer noch mit erhobener Faust da stand und lachte. Ace lag mit blutender Nase vor ihm und zitterte vor Wut. Marco und Thatch, die neben Carina saßen, kicherten belustigt. Carina fand das ganz und gar nicht lustig. „Hey Feuerfaust“, rief sie und grinste, als Ace sie so verwundert ansah, als würde er seinen Augen nicht trauen. „Kannst du dich nicht mal benehmen?“, fragte sie ihn, woraufhin ihr Vater noch lauter lachte. Ace blinzelte. Sie kam ihm so bekannt vor. Dann wandte er sich dem Kaiser zu und sagte: „Ihr habt ne Frau auf eurem Schiff? Ihr seid noch größere Vollidioten, als ich dachte!“ Auf Carinas Stirn bildete sich ein Wutkreuz. Dieser…! Sie hörte Marco im Hintergrund lachen. Ace hatte wohl genau seinen Humor getroffen. „Du solltest sie nicht unterschätzen. Sie ist die Kommandantin der 2. Division und ich gehe jede Wette ein, dass sie dich in einem Kampf schlagen könnte.“ Whitebeard sagte es halb provozierend und halb lachend, doch Ace sprang sofort darauf an und wurde noch wütender. Carina beugte sich auf Augenhöhe mit ihrem Zwilling und hüllte ihre Hand in die orangenen Flammen der 1. Stufe. Ace zuckte verwundert zurück. „Unsere Teufelskräfte sind sich sehr ähnlich, es würde sicherlich ein interessanter Kampf werden. Aber ich habe kein Interesse. Werd erstmal wieder fit, bevor du gegen mich kämpfen willst.“ Man konnte es nicht anders sagen, Ace kochte vor Wut. Thatch grinste und klopfte Carina auf die Schulter. „Carina, sei doch nicht immer so gemein.“ Ace erstarrte. Carina? Diesen Namen hatte er doch schon mal gehört. Ja, es war derselbe Name wie aus seinem Traum. Und diese junge Frau hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mädchen von damals. War das möglich? Kapitel 16: Die Wahrheit kommt ans Licht ---------------------------------------- Ace erstarrte. Carina? Diesen Namen hatte er doch schon mal gehört. Ja, es war derselbe Name wie aus seinem Traum. Und diese junge Frau hatte auch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mädchen von damals. War das möglich? „Was hat das nur zu bedeuten?“, dachte er zerknirscht. „Stimmt, du solltest sie nicht unterschätzen“, sagte Vista und fügte noch ein „Immerhin ist sie diejenige, die dich ausgeknockt hat“ hinzu. Ace’s Kopf fuhr zu Carina herum. „Wie bitte?“, zischte der Sommersprossige verärgert und nun grinste Carina noch breiter. „ICH-HAB-DICH-AUSGEKNOCKT!“, sagte sie langsam, jedes einzelne Wort extra stark betonend. „Niemals, du bist doch nur ein Mädchen. Du bist doch kaum älter als ich!“, antwortete Ace aufgebracht und sprang auf. „Schlau erkannt, dass ich ein Mädchen bin“, erwiderte Carina kühl, obwohl ihr die ganze Situation - im Gegensatz zu Ace - unglaublich viel Spaß machte. Whitebeard und den Kommandanten anscheinend auch, denn auch sie konnten sich ein Lächeln nicht verkneifen. Ace ging währenddessen an die Reling und lehnte sich gegen eben diese, das Gesicht in beiden Händen vergraben. Alle Mitglieder der Crew gingen wieder ihren üblichen Tätigkeiten nach, Thatch setzte sich neben Ace auf die Reling und erhob das Wort. „Hör mal, deinen Männern geht es gut, sie sind ebenfalls auf dem Schiff. Du solltest das Angebot vom Käpt’n annehmen.“ „Thatch hat Recht, das solltest du. Du passt gut in unsere Mannschaft“, sagte nun auch Carina und gesellte sich zu den beiden Männern. „Von dir lass ich mir gar nichts sagen“, keifte Ace beleidigt. Dieses Mädchen hatte ihn lächerlich gemacht und das vor einem der vier Kaiser und dessen gesamten Mannschaft. Zu dem Mädchen in seinem Traum hatte er eine tiefe Verbundenheit gespürt, doch zu ihr…! „Ich kann dich relativ gut leiden“, gab Carina nun zu und Thatch lachte. „Das glaub ich dir gern Carina, er hat genauso wenig Respekt vor Vater, wie du damals. Aber sonst sind dir die Neulinge doch eigentlich immer relativ gleichgültig.“ „Soll ich mich jetzt etwa geehrt fühlen?“, fragte Ace und schaute Carina direkt in die Augen. "Und wenn du meine Schwester wärst, noch nicht mal dann könnte ich dich ausstehen!“ Carinas Augen weiteten sich geschockt und sie schluckte hart. Ihr Hals war bei seinen Worten merkwürdig trocken geworden und sie versuchte, ihre Fassung zu waren. Sie drehte sich blitzschnell um und sagte: „Ist mir doch egal, ob du mich leiden kannst oder nicht!“ Thatch blinzelte einen Moment verwundert, wandte sich dann aber wieder Ace zu und laberte ihn, wie Carina anfangs auch, mit der Geschichte der Crew zu. Carina lehnte sich mit pochendem Herzen gegen die Tür ihres Zimmers, nachdem sie es gerade noch so hinein geschafft hatte. Warum? Warum trafen sie diese Worte so hart? „Selbst wenn du meine Schwester wärst…!" Es tat weh, das konnte sie nicht leugnen. Ein Geräusch entfloh ihr und sie sank zu Boden. „Ich bin so dumm, so dumm. Ich kann es ihm nicht sagen“, dachte sie und erstarrte erneut, als sie den salzigen Geschmack von Tränen auf ihren Lippen wahrnahm. Wie lange war es her, dass sie geweint hatte? „Jetzt heul ich auch noch wie ein kleines Kind. Wie erbärmlich“, flüsterte sie, aber sie konnte nicht aufhören; vergrub das Gesicht in den Händen. Erst nach Stunden fand sie Schlaf und am nächsten Morgen ging es ihr kaum besser. Als sie in den Spiegel sah, stöhnte sie genervt auf. Ihre Augen waren gerötet und die Tränenspuren noch klar sichtbar. „Das ist echt nicht wahr“, dachte die 17-jährige und klatschte sich sogleich eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. So ging es wenigstens einigermaßen. Dachte sie jedenfalls, denn die nächsten Tage waren keineswegs besser. Ace versuchte auf jegliche Art und Weise Whitebeard umzubringen, was natürlich total in die Hose ging oder bei Ace wohl eher ins Wasser, so oft, wie er über Bord ging. In dieser Zeit redete er kein Wort mit Carina, ignorierte sie, obwohl er langsam begann, mit Marco und manchen Mitgliedern der anderen Divisionen zu sprechen. Nur mit ihr wechselte er kein Wort, was Carina ziemlich an die Nieren ging. „Aber es ist besser so. Besser, als wenn ich ihm die Wahrheit gesagt hätte und er dann versucht hätte, mit mir auszukommen, nur, weil ich seine Schwester bin.“ Dennoch tat es weh. „Ich hoffe, dass das aufhört, wenn er unser Schiff erstmal verlassen hat. Er kann hier ja eh niemanden ausstehen.“ Doch anscheinend hatte sie sich auch in diesem Punkt geirrt. Wenige Tage später schloss ihr Bruder sich der Crew an und ließ sich das Zeichen auf den Rücken tätowieren. Carina fühlte sich merkwürdig kraftlos. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie seufzte schwer und kaute lustlos auf ihrem Essen herum. „Ist irgendetwas passiert Carina?“, fragte Marco, der neben ihr saß und sie verwundert ansah. „Es ist nichts“, murmelte sie abwehrend, aber der Blondschopf ließ nicht locker. „Mach mir doch nichts vor, du bist schon seit ein paar Wochen seltsam!“ „Ich sagte, es ist nichts, Marco“, erwiderte sie heftiger als zuvor und schon hatte sie bei Marco einen Nerv getroffen. „Ja, stimmt, du hast wahrscheinlich nur mal wieder deine Tage, so, wie du dich gerade aufführst.“ Jetzt platzte auch Carina der Kragen. „Sei still Ananaskopf!“ „Du blöde Ziege“, knurrte der Kommandant der ersten Division und schon schmissen sie sich gegenseitig alle möglichen Arten von Beleidigungen an den Kopf. Ace sah verwundert auf die zwei streitenden Kommandanten und Thatch sagte nur: „Wunder dich nicht, das passiert öfters.“ Nachdem dem Streit mit Marco fühlte sich Carina gleich viel besser, sie hatte endlich mal ihren angestauten Aggressionen freien Lauf gelassen. Obwohl sich dadurch ihre Probleme natürlich nicht in Luft auflösten, begann sie langsam, sich mit ihrer Situation abzufinden. „Ich sollte froh sein, ihn überhaupt in meiner Nähe zu haben“, dachte sie und seufzte leise. Tja, leider hatte sie nur nicht mit einer ganz entscheidenden Sache gerechnet. Nämlich, dass Ace sein, und somit auch gleichzeitig ihr Geheimnis, Whitebeard erzählen würde. Es war Abend, als Whitebeard sie plötzlich zu sich rufen ließ. „Komisch“, dachte die Schwarzhaarige und klopfte kurz an die Kajüte ihres Käpt’n. Sie wurde freundlich hinein gebeten und staunte nicht schlecht, als Ace ebenfalls anwesend war, merkwürdig still und nachdenklich. „Du hast nach mir rufen lassen, Vater?“, fragte sie und versuchte, sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Angesprochener nickte und kratzte sich leicht am Bart. „Ich bin verwirrt“, gestand er und sowohl Ace, als auch seine Schwester sahen den Kaiser verwundert an. „Nun ja“, fuhr dieser fort. „ich frage mich, wie es sein kann, dass Ace der Sohn von Roger ist.“ Carina erstarrte. Ace ebenfalls. Doch anders als Carina lief er rot an und zeigte wütend mit einem Finger auf Whitebeard. „Du hast mir versprochen, dass das Ganze unter uns bleibt. Elender Lügner, warum habe ich dir überhaupt davon erzählt?“ Doch Whitebeard lachte nur kurz und antwortete: „Beruhige dich Ace, ich war nämlich noch nicht fertig.“ Carina schloss die Augen. Sie wusste, was jetzt kommen würde. „Also, wie kann es sein, dass Ace Rogers Sohn ist, wenn du mir vor 3 Jahren erzählt hast, dass du Rogers Tochter bist?“ „Das war’s dann wohl“, dachte sie, als sie die Augen öffnete und Ace ansah, dessen Kopf regelrecht zu ihr herum geflogen war. Whitebeard deutete ihren Blick richtig und nahm einen weiteren Schluck Sake. „Wie lange wusstest du es schon?“ „Seit ich damals von meinem Ausflug zurückgekehrt bin“, flüsterte sie. „Das war also das Geheimnis, was du mir nicht erzählen konntest, kurz bevor wir auf Ace getroffen sind, oder?“ Carina nickte, traute sich nicht einen der beiden Männer anzusehen. „Es tut mir leid, Vater“, sagte sie, aber Whitebeard legte ihr nur eine Hand auf den Kopf und antwortete, dass sie sich für nichts entschuldigen müsste. „Eine elende Lüge“, flüsterte Ace just in diesem Moment und sah Carina zornentbrannt an. „Roger hatte keine Tochter, ich bin sein einziges Kind. Abgesehen davon, müssten wir schon Zwillinge sein, damit das hinhaut.“ „Sind wir auch“, antwortete Carina und man sah dem Schwarzhaarigen an, dass er ihr nicht glaubte. Sie seufzte leise, dann sah sie ihn an. „Unsere Mutter trug den Namen Portgas D. Rouge und hatte uns 20 Monate ausgetragen. Sie ist bei unserer Geburt gestorben. Garp hat mich zu einem guten Freund von sich gebracht, dort bin ich aufgewachsen. Dann bin ich abgehauen, um Pirat zu werden. So traf ich auf Whitebeard. Und wenn das noch nicht genug Beweise sind, dann hab ich hier noch einen. Vor etwas mehr als 3 Jahren hatte ich einen Traum. In diesem Traum war ich auf der Moby Dick und stand einem schwarzhaarigen Jungen gegenüber, der mir sehr vertraut zu sein schien. Er hat mir auch seinen Namen genannt und ich ihm meinen.“ An Ace geschocktem Blick konnte sie erkennen, dass er sich erinnerte. „Ich gehe ins Bett Vater. Gute Nacht“, sagte sie sehr leise und verließ das Zimmer. Sie konnte es nicht ertragen, sie wollte nicht von Ace gehasst werden. In ihrem Zimmer angekommen setzte sie sich aufs Bett und hing ihren Gedanken nach, bis es an die Tür klopfte und Ace eintrat. Sofort richtete sich die Uchiha auf und Ace trat eine Schritt auf sie zu. „Sag mir die Wahrheit. Bist du … bist du wirklich meine Schwester?“, sagte er mit bebender Stimme und Carina schossen die Tränen in die Augen. „Ja“, flüsterte sie zittrig und konnte nicht anders, als ihren Bruder zu umarmen. „Ja, ich bin deine Schwester, Ace!!“ So, jetzt ist es endlich raus. Um ehrlich zu sein, habe ich mich mit diesem Kappi sehr schwer getan, also hoffe ich, dass es einigermaßen okay war. Und ich muss mich dafür entschuldigen, dass es wieder so lange gedauert hat. Diejenigen unter euch, die ebenfalls Fachabitur machen, verstehen vielleicht meine Situation. Ich versuche, die nächsten Kapitel schneller on zu stellen. Bis dann  Kapitel 17: Ungewollter Urlaub ------------------------------ „Irgendwas läuft hier schief“, stellte Thatch fest und Carina lachte nervös. „Ich weiß nicht was du meinst“, antwortete sie und versuchte fragend zu schauen. „Na, Wochen ignoriert ihr euch und auf einmal seid ihr die besten Freunde. Da stimmt doch irgendwas nicht. Ist etwas passiert, Carina? Du weist, dass du mit mir über alles reden kannst, oder?“ „Sicher weiß ich das, aber da gibt es nichts, was wir besprechen müssten. Ace und ich haben nur gemerkt, dass wir mehr gemeinsam haben, als wir anfangs dachten. Das ist alles!“ „Na dann …“, sagte Thatch und zuckte mit den Schultern. „Hey, Schwesterchen“, rief Ace in diesem Moment quer über das Deck. Carina grinste unwillkürlich. Da sie sich gegenseitig alle als Bruder und Schwester bezeichneten, würde das nicht auffallen. „Ja?“, antwortete sie und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um. „Du wolltest doch mit mir trainieren. Schon vergessen?“ „Ach ja“, sagte sie und erntete auch gleich einen blöden Spruch von Marco, der dieses Mal allerdings gleichzeitig auch Ace betraf. „Wehe, ihr zündet das Schiff schon wieder aus Versehen an, dann gibt es Ärger. Aber dieses Mal richtig.“ „Jaja, Mama“, antworteten die Zwillinge gleichzeitig und gingen unter Deck. Seitdem Ace die Wahrheit wusste, hatten sie sehr viel Zeit miteinander verbracht um sich gegenseitig besser kennen zu lernen. Carina hatte ihm außerdem von Souta, Shiro und Tobias erzählt und ihm natürlich den Brief von Rouge gezeigt, was Ace letzte Zweifel auch noch aus dem Weg geräumt hatte. Er wiederum erzählte ihr ständig von einem Jungen namens Ruffy, seinem kleinen Bruder. „Du musst ihn unbedingt mal kennen lernen, er hat sich in den Kopf gesetzt, Piratenkönig zu werden.“ Ja, seitdem gab es zwischen ihnen keinerlei Arten von Geheimnissen mehr. Natürlich verschwiegen sie der Crew, wer sie wirklich waren und dass mit ihrer Verwandtschaft, denn da waren sie sich Beide einig gewesen. Auch Whitebeard war der Meinung gewesen, dass es besser war, diese Information erstmal unter Verschluss zu halten. Alles lief gut, so schien es jedenfalls. „Ich soll WAS?“, schrie Carina schon fast und sah ihren Vater fassungslos an. Whitebeard lachte und wiederholte sich, obwohl er genau wusste, dass Carina ihn verstanden hatte. „Du sollst diesen Brief zum Roten Shanks bringen. Er und Falkenauge haben schon wieder auf einer Insel, die unter unserem Schutz steht, gekämpft und sie total verwüstet. Langsam reicht es.“ „Ich soll zu einem Kaiser gehen und ihm sozusagen mitteilen, dass er dir auf den Sack geht?“, rutschte er Carina raus und Whitebeard nickte amüsiert. „Ich bin im Arsch“, war das Nächste, was sie dachte. „Aber lass dir ruhig Zeit, es eilt nicht. Momentan ist sein Standort wahrscheinlich auf dieser Insel. Wenn du dich beeilst, kannst du in ca. 4 Tagen da sein.“ „Und wie ich mich beeilen werde“, dachte das Mädchen und nahm den Brief entgegen. Wenige Momente später war sie auch schon reisefertig, auch, wenn ihr ein bisschen mulmig zu mute war. „Vor Whitebeard hattest du doch auch keine Angst“, stellte Marco belustigt fest und Carina antwortete ihm, bissig wie immer natürlich: „Der beherrscht auch kein Haki, mit dem sein Gegenüber ohnmächtig wird.“ „Das wird dir schon nicht passieren, ich hab’s in seiner Gegenwart auch ausgehalten“, berichtete Ace und Carina seufzte. „Ja, das hoffe ich auch. Ich glaube, wenn mir das passieren würde, würde ich vor Scham sterben.“ Mehr oder weniger bereit sprang sie auf ihren Striker und machte sich auf den Weg. Das würde bestimmt spaßig werden. ^^ 5 Tage später ^^ Carina war angepisst, anders konnte man es nicht ausdrücken. Zuerst bekam sie diese beschissene Mission, dann brauchte sie einen ganzen Tag länger, als gedacht und jetzt, wo sie endlich auf dieser verfluchten Insel angekommen war, fand sie den Rothaarigen noch nicht einmal. Es war wie verhext. „Hätte er die Aufgabe nicht Marco oder sonst irgendwem aufbrummen können?“, murmelte sie und zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht. Genau in diesem Moment kam eine Person aus einem Haus und Carina rannte voll in sie rein. „Autsch … kannst du nicht aufpassen, wo du hinläufst, du seltendämlicher Idiot?“, fuhr sie den Mann an und richtete sich auf. Das Nächste, was sie sah, waren gelbe, zu Schlitzen verengte, Augen. Und ein riesiges Schwert. „Oh scheiße, das ist doch nicht etwa …“, dachte sie, doch die Frage beantwortete sich von selbst. „Dein Gesicht kommt mir bekannt vor“, sagte Falkenauge kalt und musterte Carina, der erst jetzt auffiel, dass ihr die Kapuze vom Gesicht gerutscht war. „Kann gar nicht sein, immerhin sehe ich dich zum ersten Mal“, sagte die Schwarzhaarige und Falkenauges Blick verfinsterte sich. „Vielleicht hätte ich ihn nicht duzen sollen“, dachte Carina und ging ein paar Schritte rückwärts. Falkenauge kramte währenddessen in seiner Tasche und blätterte anschließend einen Papierstapel durch, bis er anscheinend das gefunden hatte, wonach er gesucht hatte. Carina schluckte, als er ihren Steckbrief in die Höhe hielt, der schon etwas älter war. „Da seh ich noch voll kindlich aus. Ganz kurze Haare und von Weiblichkeit keine Spur. Die Ähnlichkeit ist trotzdem vorhanden. Verfluchter Mist!!“, dachte sie und trat noch einen Schritt zurück, als der Samurai sein Schwert zog. „Ich hab eigentlich nichts gegen euch Piraten, aber ich sollte der Weltregierung noch einmal einen großen Fisch bringen. Dein Kopfgeld ist zwar noch nicht hoch, aber du bist ein Mitglied der Whitebeard Piratenbande. Whitebeard wird alt, wenn er schon kleine Mädchen in seine Mannschaft aufnimmt.“ Auf Carinas Stirn bildete sich ein Wutkreuz. Das war eines der wenigen Dinge, die sie nicht ausstehen konnte. „Du siehst auch nicht gerade wie Superman aus“, rutschte es ihr raus und innerlich trat sie sich dafür. „Es ist ja wunderbar, dass Wut meine Zunge lockert, aber ich sollte lernen, dass zu kontrollieren!“, dachte sie genervt. Falkenauge schien auch nicht gerade erfreut zu sein, als Schwächling betitelt zu werden. Carina machte sich bereit zum Sprung, als sich plötzlich ein komisches Gefühl in ihrer Magengegend breit machte. Es war, als würde ein ungewöhnlicher Druck auf ihrem Körper liegen, an den sie sich gewöhnen musste. Plötzlich wurde sie durch eine Hand an eine warme Brust gedrückt und eine belustigte Männerstimme ertönte über ihr. „Na na, Falkenauge, greifst du jetzt schon wehrlose Mädchen an?“ „Wehrlos?“, dachte Carina empört, bevor sie sich ihrer Lage bewusst wurde. Eine Männerhand lag auf ihrer Schulter und ihr Kopf lag auf seiner Brust, die im Übrigen teilweise nackt war. Carina konnte förmlich spüren, wie ihr das Blut ins Gesicht schoss. Der konnte was erleben!! Wütend riss sie sich los. „Was fällt dir eigentlich ein, du …“, die Worte blieben ihr, im wahrsten Sinne des Wortes, im Halse stecken. Der Mann vor ihr war fast zwei Köpfe größer als sie. Er trug ein weißes Hemd, dessen oberste Knöpfe geöffnet waren, darüber einen schwarzen Umhang und eine etwa knielange Hose mit einem merkwürdigen grünen Muster. Abgerundet wurde sein sommerliches Outfit durch braune Sandalen. An der Hüfte trug er ebenfalls die Scheide eines Schwertes befestigt. Sein Gesicht wurde von roten Haaren eingerahmt und sein linkes Auge zierten 3 Narben. Bei genaurem Hinsehen fiel ihr auf, dass sein linker Arm fehlte. „Das ist er“, dachte sie und atmete tief ein, denn der Druck war ihr immer noch unangenehm. „Das ist also Haki“, dachte sie und schluckte. „Stör mich nicht Shanks, ich mache nur meine Arbeit als Samurai“, erwiderte Falkenauge und Shanks grinste frech. „Und was hat das Kind damit zu tun?“, fragte er und jetzt platzte Carina endgültig der Kragen. „Auszeit“, knurrte sie regelrecht und jetzt lagen die Blicke von Shanks, zwei seiner Männer und der von Falkenauge auf ihr. „Erstens bin ich nicht klein, zweitens bin ich nicht wehrlos und drittens und ich sage das nur einmal, bin ich KEIN KIND!!“ Das sie gerade mit einem Kaiser und einem Samurai so respektlos redete, blendete sie getrost aus. Falkenauge seufzte und drehte sich von den Piraten weg. „Na schön, ich lasse sie noch mal davonkommen, aber nur, weil du mir auf die Nerven gehst. Muss eh zurück ins Marine Hauptquartier. Man sieht sich.“ Während Carina fassungslos zusah, wie Falkenauge sich aus dem Staub machte, wurde sie von den drei Verbliebenen gemustert. „Du bist entweder sehr dumm oder sehr mutig, wenn du so mit meinem Käpt’n redest“, sagte ein blonder Mann. „Ich würde sagen, ich bin beides“, antwortete sie und drehte sich halb zu den Männern um. Shanks grinste immer noch, dennoch lag ein verwunderter Ausdruck in seinen Augen. „Was wollte Falkenauge denn von dir?“, fragte er und das in einem Ton, mit dem man normalerweise ein Kleinkind ansprach. „Hast ihn doch gehört, er wollte nur seinen Job erledigen“, antwortete sie genervt und drehte ihren Kopf beleidigt von ihm weg. Die beiden Männer und der Kaiser erstarrten. Durch die Kopfdrehungen hatten sie einen direkten Blick in ihren Nacken. „Das gibt es nicht“, entfuhr es Yasopp und auch Shanks wirkte einen Moment sprachlos. „Du gehörst zu dem Alten?“ Damit machte er die Situation nicht gerade besser. „Mein Käpt’n hat auch einen Namen. Aber ja, ich gehöre zu Whitebeards Bande und soll dir eine Nachricht von ihm übergeben.“ Mit diesen Worten übergab sie Shanks den Brief, dieser nahm in verwundert entgegen und öffnete ihn mit steigendem Interesse. Seine Augen huschten über das Papier und sein Ausdruck wechselte von beleidigt, zu verwundert und schlussendlich zu belustigt. Dann lachte er und ließ den Brief sinken. „Der alte Langeweiler hat sich wirklich kein Stück verändert. Aber na schön, wenn er unbedingt will, dann tue ich ihm den Gefallen.“ Nun richteten sich seine Augen auf Carina, die auf eine Nachricht von dem Rothaarigen wartete. „Nun, dann würde ich mal sagen: Herzlich Willkommen!“, antwortete der Kaiser und Carina runzelte die Stirn. „Was soll das bitte heißen?“, fragte sie und Shanks zeigte ihr den Brief. Kurz überflog sie den Inhalt, der sich um Geschäfte zwischen den Kaisern drehte, dann kam ein dickes PS. PS: Ich werde dir Carina ein paar Wochen anvertrauen, sie soll mal was anderes sehen, als immer nur unser Schiff und ihre Arbeit als 2. Kommandant. Pass gut auf sie auf, sonst komm ich höchstpersönlich vorbei! Und falls er dir diesen Brief zeigt Carina, wünsche ich dir einen schönen Urlaub. Mit zittrigen Händen ließ sie den Brief sinken und musste sich für einen Moment sammeln. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, flüsterte sie fassungslos und sah erneut in das Gesicht eines frech grinsenden Rothaarigen. Konnte es wirklich noch schlimmer kommen? Kapitel 18: Strapazierte Nerven ------------------------------- Mit zittrigen Händen ließ sie den Brief sinken und musste sich für einen Moment sammeln. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, flüsterte sie fassungslos und sah erneut in das Gesicht eines frech grinsenden Rothaarigen. Konnte es wirklich noch schlimmer kommen? Ja, und ob es das konnte. Ihr fragt euch wieso? Jetzt stellt euch mal vor, ihr seit das einzigste Mädchen auf dem Schiff des rothaarigen Kaisers und seit selbst Mitglied der Whitebeard Piratenbande. Ja, richtig geraten. Die Crew des Rothaarigen war nicht gerade … begeistert. Carina schnaubte sich selbst an. Begeistert war noch untertrieben. Allein schon wie sie angekommen war. ^^ Flashback ^^ „So Leute, das ist … äh …“, stockte der Rothaarige und warf dem Mädchen einen nachdenklichen Blick zu. „Carina“, knurrte diese und Shanks nickte. „Ja genau, das ist Carina. Sie wird für einige Zeit auf unserem Schiff bleiben, also seit nett zu ihr. Immerhin ist sie in der Mannschaft des Alten“, bei seinen letzten Worten huschte ihm wieder ein belustigtes Grinsen über das Gesicht. Einen Moment herrschte Stille auf der Red Force. Dann brachen die Männer in Gelächter aus und schienen sich minutenlang nicht einzukriegen. Zwischendurch waren Rufe, wie „Guter Witz, Käpt’n“ oder „Die Kleine soll in Whitebeards Bande sein?“ zu hören. Carinas Auge zuckte merklich. Ihre Laune schien am Tiefpunkt angelangt zu sein. Und es wurde nicht unbedingt dadurch gebessert, dass Shanks Mundwinkel auch immer merkwürdig nach oben zuckten. Wirklich klasse!!! ^^ Flashback Ende ^^ „Denen sollte mal jemand Manieren beibringen, das ist echt unmöglich hier. Aber ich glaube kaum, dass der Käpt’n anders ist. So wie der sich benimmt.“ Der einzige Vernünftige auf diesem Schiff war der Vizekommandant Ben Beckman. Sie konnte ihn sogar relativ gut leiden, denn er ließ keine blöden Bemerkungen los und behandelte sie ganz normal. Außerdem hatte sie das Gefühl, dass er immer ein wachsames Auge auf die Crew hatte und vor allem auf Shanks. Ja, doch sie mochte ihn. Trotzdem, insgesamt machte sie dieser angebliche „Urlaub“ fertig. „Das wirst du mir büßen, Paps“, dachte sie und schnaubte äußerst geräuschvoll. „Na, hast du wieder schlechte Laune?“ Yasopp trat neben sie und lehnte sich ebenfalls an die Reling. „Wie kommst du nur darauf?“, fragte sie ihn in einem ziemlich sarkastischen Tonfall. „Kannst es wohl gar nicht mehr erwarten zurückzukehren, was?“ „Das kannst du wohl laut sagen. Leider versteht mein Käpt’n unter Urlaub mindestens zwei Wochen und da ich noch nicht mal eine Woche hier bin, könnte das noch ein wenig dauern.“ „Ich kann verstehen, dass du zurück willst. Auf diesem Schiff ist das Leben immerhin viel härter, als auf eurem.“ „Wie bitte?“, Carina schnappte kurz nach Luft. Wie konnte er es wagen …? „Stimmt, es muss schon sehr schwer sein, den ganzen Tag hier rumzuhängen, sich gegenseitig zu ertragen und sich dann abends zu besaufen. Ja, das kann ich nachvollziehen.“ Jetzt drehte sich auch Yasopp wütend zu ihr. „Was hast du da gerade gesagt?“ „Bist du etwa schon wieder betrunken oder einfach nur taub? Aber kein Wunder bei dem Käpt’n.“ „Wag es nicht, schlecht über Shanks zu reden.“ „Und was hast du gerade über meine Crew gesagt?“ Mittlerweile waren auch mehrere von Shanks Leuten auf die beiden Streithähne aufmerksam geworden und sahen sich das Spektakel an. Auch Shanks und Ben kamen näher. Das Mädchen bzw. die junge Frau hatte bisher noch nicht viel gesprochen, aber jetzt kamen ja ganze Sätze aus ihr heraus. Was hatte Yasopp nur gesagt? „Sei endlich still“, knurrten sie Beide synchron und anscheinend hatten sie ihre ganze Umwelt ausgeblendet. „Meine Kameraden könnten euch locker fertig machen“, sagte die Schwarzhaarige locker und Yasopp musste darüber lachen. „Wenn die alle so schwach sind wie du, natürlich. Leb nur weiter in deiner kleinen Traumwelt, wenn dich das glücklich macht!“ Carina biss sich auf die Lippen. Sie durfte jetzt nicht ausrasten, das wäre schlecht. „Ach ja, und was hast du drauf? Ich wette, dass du mich nicht verletzen kannst.“ „Die Wette hast du schon verloren“, antwortete Yasopp und seine Hände glitten an seine Hüfte. „Oh, oh“, bemerkte Shanks und wollte gerade einschreiten, als Ben ihn zurückhielt. „Warte noch“, meinte er nur und Shanks überlegte einige Sekunden, nickte dann. Er war ja selbst neugierig, was das Mädchen draufhatte, immerhin war sie in der Mannschaft eines Kaisers. „Ich hoffe, dass das gut geht, sonst wird Whitebeard mich umbringen!“ „Was hat er vor?“, dachte die Prinzessin verwirrt, doch bevor sie reagieren konnte hatte Yasopp schon eine Pistole in jeder Hand. Sofort löste sich ihre ganze Anspannung und sie tat sich schwer ein Grinsen zu unterdrücken. Dann schoss er. Die Kugeln trafen sie mitten in den Magen. Shanks und Ben rissen die Augen auf, ebenso wie alle Anderen. Der Einzige, der grinste war Yasopp, doch das sollte sich schnell ändern. „Bist du vollkommen verrückt geworden?“, schnappte Shanks, der mittlerweile neben seinem Freund und Schützen stand. „Ach komm Käpt’n, sie hat es doch quasi drauf angelegt.“ „Und was soll ich jetzt bitteschön Whitebeard erzählen?“ „Leute.“ „Verdammt Ben, ich werde nie wieder auf dich hören.“ „Leute.“ „Oh verdammter Mist, ich bin ein Vollidiot.“ „Leute!!“ Shanks und seine Crew nahmen erst jetzt die weibliche, ziemlich genervte, Stimme wahr. Sie drehten ihre Köpfe zu der 17-Jährigen um und staunten nicht schlecht, als die Schwarzhaarige unversehrt und ziemlich gelangweilt immer noch an derselben Stelle stand wie zuvor. „A-aber …“, stammelte Yasopp verwundert und sah sie verwirrt an. „Die Kugeln haben dich getroffen, ich hab’s genau gesehen.“ „Der Schütze kann wohl doch nicht so gut schießen, wie er denkt“, provozierte sie ihn und es klappte. Yasopp knurrte und seine Hände zuckten erneut zu den Waffen. Shanks, dem eben noch ein Stein vom Herzen gefallen war, stellte sich dazwischen. „Das reicht jetzt aber wirklich, wir müssen unser Glück ja wohl nicht überstrapazieren.“ „Glück? Das war pures Können“, rief Carina empört aus und Shanks sah sie verwundert an. Das ihm jemand in so einem Tonfall widersprach war ihm neu, doch er setzte ein Grinsen auf und kam langsam auf Carina zu, der plötzlich leicht unwohl zu werden schien. Hatte sie den Bogen etwa überspannt? „Ich würde zu gerne wissen, wie du das gerade eben gemacht hast.“ Carina schluckte kurz, denn selten kam ihr jemand so nah und wenn, dann waren es nur Ace oder Marco. Doch dann verengte sie die Augen und setzte ein ebenso charmantes, wie freches Grinsen auf und kam ihm ebenfalls näher. „Betriebsgeheimnis“, flüsterte sie und zog sich abrupt zurück, ließ Shanks irritiert stehen. Angesprochener blinzelte nur kurz. Ben und Yasopp schmunzelten hingegen leicht. Schaffte die junge Piratin es etwa, ihn zu beeindrucken? Aber Yasopp hatte im Moment wichtigere Dinge zu tun. „Ich weiß, dass ich dich getroffen habe. Ich habe noch nie einen Menschen aus dieser Entfernung verfehlt.“ Geheimnisvoll lächelte die Uchiha ihn an. „Hab ich zu irgendeinem Zeitpunkt gesagt, dass du mich verfehlt hast? Ich glaube nicht!“ Yasopp klappte der Mund auf. Wollte sie ihn etwa auf den Arm nehmen? Für einen Moment war er sprachlos und suchte nach passenden Worten, doch Carina wandte sich von ihm ab und lehnte sich erneut an die Reling. Nur noch eine Woche und 2 Tage und dann hatte sie es geschafft. „Du hast von einer Teufelfrucht gegessen, nicht wahr?“, erklang plötzlich neben ihr die dunkle Stimme von Ben. Sie hatte ihn weder kommen gehört, noch gespürt. „Der Typ ist stärker als er aussieht. Vor dem sollte man sich besser in Acht nehmen“, dachte sie, nickte dann jedoch. „Eine Logia nehme ich an?“, hakte er nach, sodass Carina ihn beeindruckt anstarrte. „Du bist wirklich unglaublich schlau“, gestand sie und der Vize zog einmal an seiner Zigarette. „Ich ziehe nur logische Schlüsse“, antwortete er und Carina lachte leicht. „Ja, vermutlich. Dennoch schätze ich dich anders ein, als die Anderen und als den Rothaarigen.“ „Du unterschätzt ihn“, sagte Ben. „Vielleicht denkst du auch nur so, weil du in Whitebeards Bande bist, aber selbst Whitebeard hat Shanks nie unterschätzt.“ Carina verengte leicht die Augen. „Und wenn schon, er kann von mir aus so stark sein wie er will. Er ist trotzdem ein Vollidiot, der sich wie ein Kleinkind benimmt.“ In Gedanken widersprach sie sich jedoch selbst. Er hatte Ruffy das Leben gerettet und dabei seinen Arm geopfert. Ace hatte immer wieder gesagt, wie sehr Ruffy diesen Mann vergöttert hatte und als er ihn getroffen hatte, hatte auch Ace Respekt vor ihm gehabt. Selbst Carina musste sich eingestehen, dass zu solch einer Tat viel Mut gehörte, dennoch wehrte sich etwas in ihrem Inneren dagegen, ihn zu mögen oder zu respektieren. „Eben weil er sich manchmal wie ein Kleinkind benimmt, bin ich ja da“, sagte er und Carinas Mundwinkel zuckten. „Vielleicht…“, begann sie und sah auf das, sich im Sonnenlicht spiegelnde, Meer hinaus, „gehen die zwei Wochen ja doch schneller rum, als ich dachte.“ Tut mir Leid, dass es wieder so lange gedauert hat, aber ich hatte in letzter Zeit echt viel um die Ohren. Auf jeden Fall hoffe ich, dass es euch gefallen hat und wünsche euch noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Bis dann, LG itachi-girl Kapitel 19: Übereilte Rückkehr ------------------------------ „Schon wieder gewonnen“, sagte sie überflüssiger Weise und konnte nur schwer ein Lachen unterdrücken. „Das sehe ich selber“, stellte Yasopp fest und seufzte. „Hey Ben, willst du mal gegen sie spielen?“ Doch bevor der Vize die Frage bejahen konnte, stand Carina schon auf. „Yasopp, glaubst du etwa, ich bin lebensmüde? Gegen Ben hab ich keine Chance. So schlau bin ich nicht.“ „Ach komm, Poker hat auch was mit Glück zu tun.“ „Jetzt weiß ich auch warum du ständig gegen mich verlierst“, stellte sie trocken fest und die Männer, die um Yasopp und sie herumsaßen, begannen zu lachen. Mittlerweile war schon eine Woche vergangen und übermorgen konnte sie schon zurück auf die Moby Dick. Eigentlich war es nicht so schlimm geworden, wie sie am Anfang gedacht hatte, denn die Männer hatten sie nach und nach angefangen zu respektieren. Na gut, das könnte vielleicht auch daran liegen, dass sie ohne einen Kratzer Yasopps Kugeln entkommen war. Aber eines würde sich wohl nie ändern. Nämlich das allabendliche Besäufnis. Sogar jetzt flossen wieder Unmengen an Alkohol, das Meiste davon wohl in den Magen des Käpt’n. „Der wird sich wohl nie ändern. Und morgen jammert er dann wieder über seinen Kater“, dachte die Schwarzhaarige und seufzte. Langsam erhob sie sich und als Yasopp und Ben sie fragend ansahen, sagte sie nur kurz angebunden: „Ich geh mal frische Luft schnappen.“ Draußen angekommen, lehnte sie sich gegen die Reling, was sie in letzter Zeit ziemlich oft tat. „Wie es Ace wohl geht? Hoffentlich kommt er zurecht“, dachte sie, während sie die frische, kühle Nachtluft genoss. Die Nacht hatte immer etwas Unschuldiges an sich, was sie anzog. Sie mochte es nachts an Deck zu stehen und den Himmel zu betrachten. „Na?“, erklang eine Stimme hinter ihr und Carina musste sich nicht umdrehen, um zu wissen, dass es sich um Shanks handelte. Er war schon wieder betrunken, aber wie konnte es auch anders sein? „Die Sterne sind wunderschön, nicht wahr?“, murmelte er, als er direkt neben ihr stand. Carina blinzelte für einen Moment, doch dann nickte sie langsam. „Was bedrückt dich?“ Carina zuckte zusammen, fing sich aber relativ schnell wieder. „Wovon redest du?“, fragte sie den rothaarigen Käpt’n, doch dieser schien ungewohnt ruhig zu sein, obwohl der leichte Rotschimmer auf seinen Wagen von seinem hohen Alkoholpegel zeugte. „Du wirkst auf mich, als würde dir etwas auf dem Herzen liegen. Etwas, was du niemanden erzählen willst.“ Carinas Augen weiteten sich. Wie kam er jetzt darauf? War das auch die Fähigkeit von Haki? Die Menschen besser verstehen zu können? „Das bildest du dir ein“, blockte sie ab und drehte sich vollends von ihm weg, um schlafen zu gehen. Doch Shanks war schneller. Seine Hand umschloss ihr Handgelenk und er drehte sie mit einem Ruck zu sich um, sodass sie gegen seine Brust fiel. Mit sichtlicher Verärgerung sah sie zu ihm auf. „Was soll das?“, keifte sie ihn regelrecht an, doch Shanks schien ihr nicht zuzuhören. Er starrte sie regelrecht an, sodass Carina sich langsam aber sicher unwohl fühlte und versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. „Willst du es mir nicht erzählen? Ich bin ein guter Zuhörer … und nicht nur das“, bei diesen Worten musste er wieder schelmisch grinsen, kam ihr noch ein Stückchen näher, sodass ihre Gesichter sich ziemlich nah waren. Er musste wirklich sehr betrunken sein. „Shanks, ich warne dich“, begann sie, aber Shanks schien das wenig zu interessieren. Innerhalb einer Sekunde packte eine seiner Hände ihr in den Nacken und zog sie zu seinem Gesicht. Und dann küsste er sie. Carina erstarrte, schmeckte den Geschmack von Alkohol, als seine Zunge in ihren Mund eindrang. Er fuhr ihr durch die Haare, drückte sich dichter an ihren Körper. Komischerweise fiel Carina erst jetzt auf, dass sie sich kein bisschen gegen den Kuss währte. Ganz im Gegenteil, sie erwiderte ihn sogar. Als Shanks Hand dann jedoch ihren Po erreichte, war es, als würde ein Schalter in ihrem Kopf umgelegt werden und die Uchiha wurde sich ihrer momentanen Situation bewusst. Sie versuchte mithilfe ihrer Hände ihn von sich zuschieben, doch er bewegte sich keinen Millimeter. Schon fast mit Gewalt löste sie den Kuss. „Nein“, sagte sie laut und dieses Mal schubste sie den Käpt’n hart von sich. Shanks, der wohl mehr als nur überrascht war, torkelte nach hinten und dann kam das, was kommen musste. Er stieß ziemlich unsanft mit dem Kopf gegen die Reling und sank an ihr herunter. „Oh Verdammt“, rief Carina aus, vergaß ihre Wut und stürmte zu dem Rothaarigen. Als sie sich zu ihm beugte, hörte sie sein Schnarchen und seufzte erleichtert. Anscheinend hatte er sich nicht verletzt, er schlief nur seinen Rausch aus. Vorsichtig legte sie ihn auf den Boden, betrachtete sein Gesicht und fuhr ihm mit dem Daumen über die Wange. „Hab ich sie eigentlich noch alle?“, sagte sie gleich darauf und erneut fing ihr Herz an, heftig zu pochen. Die Röte stieg ihr ins Gesicht und sie fuhr sich leicht über die Lippen, die immer noch nach Alkohol schmeckten. „Mein erster Kuss“, murmelte sie und konnte nicht fassen, wie durcheinander sie war. „Dieser Idiot! Wie kann er mich einfach so küssen?“, keuchte sie und konnte nicht mehr klar denken. „Ich muss weg hier und zwar sofort.“ Innerhalb weniger Sekunden hatte sie ihre Sachen und war auf ihrem Striker, der an die Red Force angebunden war. Sie brauchte mindestens eine Minute, um eine anständige Flamme zu erzeugen und loszufahren. Die Prinzessin seufzte. Hoffentlich würde sich der Kaiser in seinem Zustand nicht mehr daran erinnern. ^^ Am nächsten Morgen ^^ Stöhnend richtete sich Shanks auf und hielt sich den schmerzenden Kopf. „Na, schon wieder zu viel getrunken, Shanks?“, bemerkte Yasopp grinsend und Shanks stöhnte erneut. „Ja, aber … da ist noch was.“ Seine Finger ertasteten eine Beule an seinem Hinterkopf. „Ich glaube, ich bin irgendwo gegen geknallt.“ „Sicher, dass du nichts angestellt hast?“, fragte Ben und Shanks sah ihn fragend an. „Wieso sollte ich?“ „Nun ja, weil Carina diesen Morgen plötzlich nicht mehr da war und du hier mitten auf dem Deck einpennst“, war die schlüssige Antwort des Vizen und Shanks zog für einen Moment die Augenbrauen in die Höhe. „Sie ist weg? Nein, ich hab nichts…“, er unterbrach sich, als auf einmal Bilder in seinem Kopf auftauchten, die er zuerst nicht zuordnen konnte. „Oh nein“, flüsterte er und Ben und Yasopp sahen ihn fragend an. „Ich bin ein Vollidiot!“ ^^ Auf der Moby Dick ^^ „Ah, du bist schon wieder zurück“, sagte Ace und zog Carina in eine kurze Umarmung. „Siehst du doch“, sagte sie kühl und Ace blinzelte. „Bist du sauer?“, fragte er und sie seufzte. „Nicht auf dich“, gab sie zurück. Nach und nach wurde sie auch von den anderen Crewmitgliedern begrüßt, bis sie schließlich vor Whitebeard stand. Auch er begrüßte sie, doch sie dachte gar nicht daran nett zu sein. Sie drückte ihm wortlos den Antwortbrief von Shanks in die Hand und zischte ihm ein „Beim nächsten Mal suchst du dir gefälligst einen anderen Deppen“ zu. „Oh, die ist aber sauer“, bemerkte Marco und Ace nickte. „Irgendwas muss vorgefallen sein“, sagte er und auch Whitebeard schien das zu denken. „Ich red mal mit ihr“, sagte Ace und lief seiner Schwester nach. Er würde schon herausfinden, was vorgefallen war. Kapitel 20: Leb wohl, Bruder!!! ------------------------------- „Oh, die ist aber sauer“, bemerkte Marco und Ace nickte. „Irgendwas muss vorgefallen sein“, sagte er und auch Whitebeard schien das zu denken. „Ich red mal mit ihr“, sagte Ace und lief seiner Schwester nach. Er würde schon herausfinden, was vorgefallen war. Vorsichtig klopfte Ace an die Zimmertür seiner Schwester und ohne wirklich auf ihr „Herein“ zu warten, trat er ein und fand sie auf ihrem Bett vor, den Kopf in das Kissen gedrückt. „Was willst du?“, kam es dumpf aus dem Kissen und Ace setzte sich neben sie, auf die Bettkante. „Kann es sein, dass irgendetwas auf dem Schiff von Shanks vorgefallen ist?“ Die einzige Antwort war ein Kopfschütteln, was Ace seufzen ließ. „Hatten wir uns nicht versprochen, dass wir uns alles sagen und keine Geheimnisse voreinander haben?“ Langsam setzte die Uchiha sich auf und sah ihren Bruder an. Dieser runzelte die Stirn. Was konnte nur vorgefallen sein, dass seine Schwester so durcheinander war? „Es geht um Shanks…“, begann sie und Ace verengte die Augen. „Hat er dir etwas angetan?“ „Nein“, widersprach sie ihm sofort und Ace fuhr fort. „Weiß er über uns Bescheid?“ Erneut schüttelte Carina ihren Kopf und nun waren Ace scheinbar die Ideen ausgegangen. „Was denn dann?“, fragte er und Carina senkte leicht ihren Kopf. „Er hat mich geküsst“, murmelte sie ganz leise und Ace glaubte für einen Moment, dass er sich verhört hatte. „Er hat WAS?“, sagte er laut und packte seine Zwillingsschwester an den Schultern. „Was ist passiert, Carina? Nun sag schon!“ „Er war betrunken, hat mich geküsst und ich bin abgehauen. Mehr war da nicht“, nuschelte sie und Ace blinzelte. „Das ist echt ein starkes Stück“, gab er zu und im nächsten Moment grinste er. „Jetzt sag bloß, es hat dir gefallen?“ Es war eher als Provokation gemeint, als wirklich ernsthaft, doch als Carina nicht antwortete und ihren Kopf noch weiter sinken ließ, fiel die Feuerfaust fast aus allen Wolken. „Das … äh … ist ein Scherz, oder?“, begann er, doch Carina verneinte dies mit einem erneuten Kopfschütteln. „Ich weiß nicht, was in diesem Moment mit mir passiert ist, aber … oh verdammt Ace, ich weiß nicht wie ich’s sagen soll. Es war … unglaublich.“ Ace hörte ihr schweigend zu. Er wollte alles, was sie fühlte verstehen, denn er wollte die innige Verbindung, die sie zueinander hatten, nicht mehr missen. Sie waren zwei Teile derselben Medaille. „Ich habe die letzten Tage darüber nachgedacht, aber jedes Mal, wenn ich an ihn denke, dann ist es als würde ich nicht mehr klar denken können. Mein Verstand scheint sich dann jedes Mal zu verabschieden. Und mein Herz ist … was guckst du so?“ Ace hatte anfangs die Stirn gerunzelt, doch nach den Worten seiner Schwester hatte er sich stöhnend an die Stirn geschlagen. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt.“ Es brauchte nur eine Sekunde, da war das Gesicht der Angesprochenen puterrot angelaufen und sie schüttelte wie wild den Kopf. „Nein, du irrst dich. Ich bin nicht in ihn verknallt, ich bin nur … verwirrt.“ „Jaja, red dir das ruhig ein“, gab Ace zurück. „Ich wusste schon, warum ich es dir nicht erzählen wollte“, antwortete sie trocken und verschränkte die Arme vor ihrer Brust. „Tut mir leid, wenn ich dir das jetzt sage. aber ich glaube, dass ich von solchen Gefühlen ein bisschen mehr…Ahnung habe, als du.“ „Du meinst wohl eher mehr „Erfahrung“, huh?“, fragte sie und grinste, als ihr Bruder sich räusperte. „Wie auch immer“, lenkte er vom Thema ab und schaute sie ernst an. „Vergiss den Rotschopf. Der Typ hat in einem Monat bestimmt mehr Frauen, als du in deinem ganzen Leben gesehen hast.“ Carina nickte. Ace hatte ja Recht, sie sollte sich Shanks aus dem Kopf schlagen. Das wäre besser für alle Beteiligten. Vor allem für sie selbst. Gefühle konnten lästig sein, das wusste sie gut und daher wollte sie es nicht noch schlimmer machen als es ohnehin schon war. „Ich hoffe, die nächsten Tage werden etwas besser“, dachte sie hoffend. Dennoch hatte das Schicksal etwas anderes für sie und ihre Kameraden vorgesehen. Wenige Tage nachdem Carina auf die Moby Dick zurückgekehrt war, überfielen sie ein feindliches Piratenschiff und die Beute fiel recht ordentlich aus. „Seht mal“, drang Thatchs Stimme freudig an ihr Ohr. Carina drehte sich um und betrachtete überrascht die Frucht, die Thatch in der Hand hielt. Eine Teufelsfrucht. „Nicht schlecht“, grinste sie ihn an. „Weißt du schon ob du sie essen willst? Du hast sie gefunden, also gehört sie, nach unseren Schiffsregel, dir.“ „Keine Ahnung, ich glaube, ich werde noch mal ne Nacht drüber schlafen. So was entscheidet man immerhin nicht mal so mir nichts dir nichts.“ „Ach echt? Also, als ich meine in den Händen hielt, hab ich sie auch wenige Sekunden später gegessen“, sagten Ace und Carina gleichzeitig. Belustigt grinsten sie sich an, während Thatch auflachte und Marco genervt seufzte. „Das wundert mich ehrlich gesagt nicht, ihr Beiden denkt doch nie über etwas nach.“ ^^ Am nächsten Morgen ^^ Carina streckte sich und gähnte noch einmal herzhaft. Wieder einmal war sie die Erste, die auf den Beinen war. Wahrscheinlich schliefen die Anderen gerade mal wieder ihren Rausch aus, während sie dann das ganze Chaos aufräumen musste. Plötzlich hörte sie ein seltsames Geräusch. Es klang beinahe wie ein Röcheln. Mit pochendem Herzen sprang sie auf das Unterdeck und sah sich um. Zuerst sah sie ihn nicht, doch als er leicht zuckte wendete sie ihren Kopf in seine Richtung. Für einen Moment vergaß sie Luft in ihre Lungen zu pumpen, weil ihr der Atem stockte. „Thatch“, hauchte sie und viel neben dem leblosen Körper auf die Knie. Der Boden war blutgetränkt, ebenso wie seine Kleidung. Carina drehte ihn vorsichtig um und fühlte zittrig nach dem Puls. Erleichtert holte sie Luft als sie einen schwachen Puls wahrnahm. Mit lauter Stimme, die man sogar in 10 km Entfernung noch gehört hätte, schrie sie über das ganze Deck nach Whitebeard, Ace, Marco und einem Arzt. In weniger als einer Minute waren alle versammelt, entsetzte Blicke machten die Runde. „Thatch, sieh mich an. Du musst wach bleiben, hörst du? Wer hat dir das angetan?“ Thatch hustete kurz und ein ganz leises „Teach“ verließ seinen Mund. Carina erstarrte. Teach gehörte zu ihrer Division. Kalter Zorn stieg in ihr hoch, als Thatch noch irgendetwas von „gestohlener Teufelsfrucht“ stammelte. So war das also. „Dafür werde ich ihn töten, das schwör ich mir“, dachte sie. „G-geh“, keuchte Thatch kurz darauf. „Ich will nicht, dass du mich sterben siehst.“ Carina stieß einen Fluch aus. „Du wirst nicht sterben, verdammt. Das wird schon wieder.“ Tränen sammelten sich in ihren Augen, aber sie unterdrückte sie zwanghaft. Wenn sie jetzt weinte, würde Thatch seinen Lebenswillen und seine Hoffnung ganz verlieren. „Nein. Lass mich … ich sterbe. Wissen wir beide.“ Inzwischen besah sich der Schiffsarzt Thatchs Wunden, Carina schüttelte währenddessen den Kopf und sagte: „Nicht so, Bruder. Du wirst wieder gesund. Ganz bestimmt.“ „Nein“, murmelte Thatch leise. Er zischte vor Schmerz und biss die Zähne zusammen. „Nein, Carina. Werd ich nicht.“ Der Anblick von seinen Wunden und dem ganzen Blut, brachte Carina beinahe dazu, sich abzuwenden, doch sie blieb standhaft und drückte sanft seine Hand. Die Kommandanten standen hinter ihr und auch Whitebeard betrachtete das Geschehen angespannt und mit Tränen in den Augen. Sie schwiegen, trauten sich nicht das Wort zu ergreifen. „Für mich gibt’s keine Rettung mehr. Ich hätte vorsichtiger sein sollen!“ „Scheiße“, flüsterte Carina. „Verdammt, Thatch. Nein. Nein, das darf nicht wahr sein.“ Thatch schnappte nach Luft und bekam einen heftigen Hustenanfall. Der Arzt richtete sich langsam auf und schüttelte den Kopf, sodass alle Anwesenden erstarrten. Der Körper des Sterbenden zitterte, die Haut schien immer blasser zu werden. „Ich hätte gerne gesehen, wie du Marco besiegst, Carina!“, lachte Thatch röchelnd. „Wirst du“. Carina starrte auf ihn hinab. Der verletzte Körper war auf einmal seltsam ruhig geworden. „Durchhalten Thatch. Komm schon … mach die Augen auf. Du musst atmen verdammt!“ Doch Thatchs Augen blieben geschlossen. Er holte Luft, aber nur ein letztes Mal. Beim Ausatmen fiel sein Brustkorb in sich zusammen, dann erlag er seinen Verletzungen, die Spur seines stets unbeschwerten Lachens immer noch auf den Lippen. Thatchs Qualen waren ausgestanden, doch die seiner Kameraden fingen gerade erst an. Carina nahm den übel zugerichteten Leichnam ihres Bruders in die Arme und wiegte ihn sanft hin und her. Der Anfang vom Ende hatte begonnen. Kapitel 21: Aufbruch -------------------- Ace stützte sich auf seine Knie. Sein Magen rebellierte, es fühlte sich an, als müsste er sich jeden Moment übergeben. Seit Thatchs Tod war eine Stunde vergangen und immer noch herrschte großes Schweigen. Whitebeard stand immer noch tief über den Körper seines toten Sohnes gebeugt und schien zu beten. Der Blick der Feuerfaust glitt zu seiner Schwester. Diese fokussierte mit leerem Blick den Boden zu ihren Füßen. Thatch und sie waren beste Freunde gewesen und nach Carinas Erzählungen war er der Erste, der nach ihrem Eintreten in die Mannschaft, nett zu ihr gewesen war. Sein Tod hatte sie anscheinend völlig aus der Bahn geworfen. Das war nicht passiert. Nein, das konnte nicht passiert sein. „Thatch ist nicht tot“, flüsterte sie mit erstickter Stimme, doch sie wusste, dass die Realität anders aussah. Ihr Bruder war tot. Getötet von einem seiner Kameraden, einem Mann aus ihrer Division. Und sie hatte es nicht verhindern können. Sie hatte nur hilflos zu sehen können, wie er gestorben war. Dabei hatte sie sich doch geschworen nie einen Menschen, der ihr etwas bedeutete, sterben zu lassen. „Warum nur?“, schluchzte sie und Tränen rannen erneut über ihr Gesicht. Sie konnte den Gedanken, Thatchs Lachen nie wieder zu hören, ihn nie wieder zu sehen, nicht ertragen. Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und als sie auf sah, sah sie in das Gesicht von Ace. „Beruhige dich. Es ist nicht deine Schuld.“ „Doch, das ist es. Teach ist aus meiner Division und ich hatte ihn nicht im Griff. Hätte ich besser aufgepasst, dann … dann wäre Thatch vielleicht noch …“, ihre Stimme versagte, zu schrecklich war der Schmerz dessen, was passiert war. Ace kochte vor Wut. Seine Schwester war vollkommen fertig. Das würde Teach büßen. Auch er hatte Thatch gemocht, sehr sogar. Und das alles nur wegen einer verdammten Teufelsfrucht. Ein paar Minuten später sah Carina ihren Bruder mit einem Rucksack an Deck treten. Sofort überkam sie ein ungutes Gefühl. Was hatte er vor? „Ich werde gehen“, sagte er so laut, dass alle Gesichter sich ihm zu wanden. „Was soll das heißen?“, fragte Marco und war ebenso angespannt wie Carina. „Ich werde gehen und diesen Bastard zu Rechenschaft ziehen. Er wird nicht so leicht davonkommen.“ Die letzten Worte schrie er regelrecht. „Fahr runter, Ace“, sagten Vista und Jozu gleichzeitig und packten ihn am Arm, als er sich schon auf den Weg zu seinem Striker machte. „Paps hat gesagt, dass es zu gefährlich ist. Lass es.“ „Lasst mich los. Wenn wir nichts tun, wird Thatch nie in Frieden ruhen können.“ „Ace“, erklang Whitebeards Stimme und nun lagen alle Augen auf dem Käpt’n. „Es ist okay, das ist eine Ausnahme. Ich habe ein schlechtes Gefühl bei dieser Sache.“ Ace traute für einen Moment seinen Ohren nicht, doch Carina musste ihrem Vater in Gedanken zustimmen. Wer wusste schon, was Teach für Kräfte besaß, wenn er Thatch ohne weiteres hatte erledigen können? Doch Ace ließ es nicht darauf beruhen. „Er hat seinen eigenen Kameraden getötet und ist feige davon gerannt. Er war Ewigkeiten in deiner Crew und jetzt hat er Schande über uns alle gebracht. Aber was am schlimmsten ist, er hat deinen Namen mit Dreck beschmutzt und das werde ich nicht erlauben.“ Wütend riss er sich los und setzte im Rennen seinen Hut auf. „Ich werde mich um ihn kümmern“, sagte er noch, bevor er auf seinen Striker sprang und die Segel setzte. Sowohl Marco und Vista, als auch Carina stürmten an die Reling. „Ace, komm zurück“, schrieen sie beinahe gleichzeitig, doch es war zu spät. Ace entfernte sich immer weiter. Carina stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Jetzt war Ace auch noch weg und anscheinend kümmerte es ihn einen Scheiß, was sie davon hielt. „Dieser Idiot. Wenn ihm was passiert, dann übersteh ich das nicht“, dachte sie und fasste ihrerseits einen Entschluss. In wenigen Minuten hatte sie selbst einen Rucksack mit dem Nötigsten gepackt und war reisefertig. „Nicht du auch“, stöhnte Marco und stellte sich ihr in den Weg. „Lass mich durch Marco“, sagte sie; versuchte keine Miene zu verziehen. „Es reicht schon, dass Ace sich dermaßen in Gefahr begibt, da musst du nicht dasselbe tun.“ „Du verstehst es einfach nicht, Marco, ich habe gar keine Wahl. Ich muss einfach gehen, ich kann Ace nicht alleine lassen.“ „Und ob du das kannst.“ „Beruhige dich Carina, das bringt doch nicht“, sagten nun auch Jozu und Vista, die sich zusammen mit Whitebeard zu den beiden Streithähnen gesellt hatten. „Ihr habt doch keine Ahnung“, flüsterte die Schwarzhaarige aufgelöst. „Warum zwingt ihr mich, mich zwischen euch und meinem Bruder zu entscheiden?“ „Weil wir vielleicht auch deine Brüder sind?“, schrie Marco wütend zurück. „Ja, aber nicht so wie Ace“, sagte sie und nun war Marco wirklich aufs tiefste gekränkt. „Schön, dass wir mal erfahren, an wem dir wirklich was liegt.“ „So hab ich’s nicht gemeint. Marco, es tut mir Leid“, sagte sie, doch Marcos Blick ließ sich nicht erweichen. „Sag es ihnen, Carina“, schaltete sich Whitebeard nun ein und bedachte seine Tochter mit einem sanften Blick. „Sie werden es verstehen.“ „Was meinst du damit, Vater?“, fragte Marco und wandte sich Carina zu. „Was verheimlichst du uns?" Carina schloss ihre Augen, dann seufzte sie. „Das war’s dann wohl“, dachte sie lächelnd und sah den Kommandanten abwechselnd in die Augen. „Ace und ich sind Zwillinge. Durch unsere Venen läuft dasselbe Blut. Das ist die Wahrheit.“ Den Anderen stockte für einen Moment der Atem und sie schienen sprachlos zu sein. Marco war der Erste, der seine Sprache wieder fand. „Deswegen habt ihr immer so viel Zeit miteinander verbracht. Ich dachte, ihr wärt … nun ja …“ „Ein Paar?“ unterbrach ihn die Schwarzhaarige und erhielt ein Nicken als Antwort. „Da gibt es noch etwas, was ihr wissen solltet. Ich vertraue euch und ich weiß, dass Ace es auch tut. Ich weiß, dass ihr es verstehen werdet und diese Information durch euch niemals in falsche Hände gerät.“ Jetzt rückten Marco, Jozu und Vista noch ein Stück weiter vor und hörten angespannt zu. „Mein richtiger Name ist nicht Uchiha D. Carina. Das ist nur der Name, den ich von meinem Aufpasser übernommen habe. Sowohl Ace’s, als auch mein Nachname lautet Gol D.“ Für einen Moment herrschte erdrückende Stille. Die blicke der Kommandanten wandten sich Whitebeard zu, der das Gesagte mit einem Nicken bestätigte. Carina drehte sich von ihren Freunden weg. „Ich kann verstehen, wenn ihr mich und Ace jetzt nicht mehr ausstehen könnt, immerhin waren mein Vater und Whitebeard Feinde und aua!!“ Marcos Faust hatte sie direkt ins Gesicht getroffen und sie zu Boden befördert. Sofort begann ihre Wange in einem hellen Rotton zu erglühen und mit einem Keuchen presste sie sich ihre Hand ins Gesicht. Dann wurde sie am Kragen gepackt und in die Höhe gerissen. „Wie kannst du auch nur einen Moment so einen Schwachsinn denken? Es ist doch scheißegal, wer dein Vater ist. Wichtig ist, wer du bist und was du uns bedeutest. Du bist unsere kleine Schwester, egal, was für einen Nachnamen du trägst.“ „Marco“, flüsterte Carina und vergaß ihre schmerzende Gesichtshälfte prompt. Sie schaute zu den Anderen und auch diese sahen so aus, als könnten sie ihre Angst nicht nachvollziehen. „Ihr seit echt das Beste, was mir je in meinem Leben passiert ist. Ich danke euch.“ Whitebeard sah mit Freuden auf seine Kinder herab. Endlich war wenigstens diese Last von den Schultern seiner Tochter verschwunden. „Wirst du mich gehen lassen, Vater?“, fragte sie ihn und er seufzte. „Selbst wenn ich jetzt nein sagen würde, das würde dich auch nicht von deinem Entschluss abbringen, oder?“ Lächelnd gab sie ihm Recht. Sie würde Ace nicht einfach so ziehen lassen. „Wehe dir, wenn du nicht gesund zurück kommst und Ace kannst du dasselbe sagen, klar?“, sagte Marco und Carina umarmte ihn, was eigentlich noch nie vorgekommen war. „Ich werds versuchen, mach dir keine Sorgen. Und pass auf meine Division auf, während ich weg bin, okay?“ Marco nickte und nun machte auch Carina sich auf den Weg. ^^ Wenige Tage später ^^ Ace gähnte. Gerade machte er es sich in dem Bett gemütlich, was er sich für diese Nacht gemietet hatte. Diese Suche machte ihn einfach nur müde. Wahrscheinlich würde er morgen früh mal wieder verschlafen und schaffte es dann nicht mehr vor morgen Nacht in die nächste Stadt. Plötzlich ließ in ein Geräusch aufschrecken und ihn herum fahren, doch aufgrund der Dunkelheit sah er nur einen Schatten auf sich zukommen. Bevor er reagieren konnte, traf ihn ein harter Schlag am Kinn und ließ ihn für einen Moment Sterne sehen. Der Hieb war definitiv nicht von schlechten Eltern gewesen. Mit seiner Teufelskraft erzeugte er schnell Licht im Zimmer und schluckte hart, als er seine Schwester vor sich sah. „Carina“, flüsterte er leicht verunsichert und richtete sich auf. Oh verdammt, sie sah verdammt wütend aus. „Wie konntest du nur, Ace?“, flüsterte sie auch sogleich mit leiser Stimme. Oha. Jetzt bekam Ace wirklich schlotternde Knie. Es wäre besser gewesen, wenn sie ihn angeschrieen hätte oder so was in der Art, aber wenn sie flüsterte war es meistens noch schlimmer. „Äh, Carina ich kann das erklären.“ Carina ließ ihre Fingerknochen hörbar knacken. „Na, auf die Erklärung bin ich aber mal gespannt, Bruderherz.“ Zwei Minuten später saßen ein verbeulter Ace und eine entspannte Carina auf dem Bett und Ace versprach ihr hoch und heilig, dass er nun keine seiner Entscheidungen mehr alleine treffen würde. „Ist auch besser so, aber ich habe ja auch den Anderen von uns erzählt und dass wir Rogers Kinder und Zwillinge sind. Jetzt sind wir quitt.“ „WAS?“ schrie Ace erschüttert und starrte Carina an, in der Hoffnung, dass das Alles nur ein übler Scherz gewesen war. „Und … und wie haben sie reagiert?“ Nun schlich sich ein Grinsen auf Carinas Lippen und sie antwortete ihrem Bruder mit sichtlich erheiterter Stimme: „Sie haben gesagt: Kommt ja heil nach Hause zurück, sonst könnt ihr was erleben!!“ Kapitel 22: Das lang ersehnte Wiedersehen ----------------------------------------- Sie war sich nicht mehr sicher, wann genau sie den Entschluss gefasst hatte, Ace nicht das Geld verwalten zu lassen, aber sie war sich sicher, dass es eine ihrer bisher besten Ideen überhaupt gewesen war. Die Zwillinge waren jetzt schon seit knapp 2 Monaten unterwegs und steuerten gerade die riesige Metropole Alabasta an, wo sie einen Mann suchten, der angeblich Teach oder, wie er sich jetzt neuerdings nannte, Blackbeard gesehen haben sollte. Aber momentan sollte sich dort auch jemand anderes herumtreiben. „Endlich kann ich dir mal Ruffy vorstellen“, sagte Ace schon ganz vorfreudig und Carina grinste. Wenn Ace von Ruffy sprach, hatte er immer ein gewisses Funkeln in den Augen. Langsam wurde sie auch auf diesen Jungen neugierig, der Piratenkönig werden wollte. Dann konnte sie endlich den Jungen kennen lernen, für den Shanks seinen Arm geopfert hatte. Sie seufzte. Momentan vermied sie es eigentlich gründlich an den Rothaarigen zu denken. Spätestens, als sie angefangen hatte von ihm zu träumen, hatte sie sich ihre Gefühle für ihn eingestehen müssen. Dabei war es doch nur ein simpler Kuss gewesen, ohne jegliche Bedeutung. Zu mindestens für den Kaiser. Aber nun zu wichtigeren Angelegenheiten. Ace und sie würden nur noch einen guten Tag brauchen, bis sie die Hauptzentrale von Alabasta erreicht hatten. „Mir hängt der Magen in den Kniekehlen“, seufzte Ace und wie auf Kommando knurrte eben Angesprochener erneut laut auf. „Ist das nicht immer so?“, seufzte seine Schwester und besah sich die Karte. „Du wirst wohl noch ein paar Stunden warten müssen. Ich hab dir ja gestern gesagt, teil dir die Vorräte gut ein, aber nein. Sei wenigstens froh, dass wir keine Probleme mit der Hitze haben.“ Ja und das dank ihrer Teufelskräfte. Trotzdem hatte Carina ihre Kleidung ein wenig der, der Bevölkerung angepasst. So trug sie nun eine schwarze Hose, ähnlich der die ihr Bruder trug, ein schwarzes Bikini Oberteil und graue Sandalen. Ace hatte sich ebenfalls seines Oberteils entledigt und lief nun mit freiem Oberkörper durch die Gegend, sodass sich seit Tagen niemand mehr freiwillig in ihre Nähe getraut hatte, da das Tattoo auf seinem Rücken dann doch schwer zu übersehen war. „Man, dieser Bürgerkrieg und der Aufstand der Rebellen ist echt nervtötend. Hier hat man nirgendwo seine Ruhe.“ „Ich bin mir ja sicher, dass da irgendjemand seine Finger im Spiel hat. Vielleicht sogar die Marine“, meinte Ace bloß und Carina zuckte mit den Schultern. Von Politik hatte sie keine Ahnung und ehrlich gesagt interessierte sie es auch nicht. „Ist doch egal wer dahinter steckt, das muss uns doch nicht weiter interessieren. Falls uns jemand in die Quere kommt, kriegt er eins auf die Birne und gut ist. So einfach ist das.“ ^^ Einen guten Tag später ^^ Carina trommelte genervt mit ihren Fingern auf den Tisch. Das war echt unfassbar. Da passte man einen Moment nicht auf und schon lag der eigene Bruder, den Kopf tief in sein Essen gequetscht, da. „Immer derselbe Mist“, dachte sie und pustete sich gelangweilt eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Um die Beiden hatte sich bereits eine Menschenmasse gesammelt, die anscheinend davon ausging, dass Ace nicht mehr unter den Lebenden weilte. „War bestimmt eine Wüstenbeere. Das war’s dann wohl für ihn. Armer Junge. Da sieht man es mal wieder, so schnell kann’s gehen. Schreckliches Ende.“ Carina konnte sich nur mit Mühen das Lachen verkneifen, als Ace leicht verschlafen in die Höhe fuhr und die Leute anfingen, einen kleinen Aufstand zu machen. „Ich frage mich wirklich, was ein Kommandant und der berüchtigte Portgas D. Ace, beide Mitglieder der Whitebeard Piratenbande, hier zu suchen haben“, erklang plötzlich hinter ihnen eine Stimme und die Zwillinge mussten sich nicht herumdrehen, um zu wissen, dass der Typ zur Marine gehören musste. „Wüsste nicht, was dich das angeht“, murrte Carina rotzfrech und drehte sich leicht zu dem Silberhaarigen herum. Seiner Kleidung nach zu urteilen, war er bei der Marine schon ein höheres Tier. „Um ehrlich zu sein“, sagt der Mann und stieß eine große Rauchwolke aus, „passt ihr mir gerade gar nicht in den Kram. Ich bin nämlich wegen jemandem ganz anderem hier.“ „Dann lass uns doch einfach gehen“, mischte sich nun auch Ace ein und grinste gelassen. „Das geht leider nicht, immerhin seid ihr Piraten und ich bin von der Marine. Und solange wir diese Voraussetzungen haben, werdet ihr mir nicht so einfach davonkommen.“ „Hast du das gehört, Carina? Was für ein elender Spießer.“ „Mach kurzen Prozess Ace, ich möchte heute noch weiter kommen.“ Genau in diesem Moment passierten viele Dinge auf einmal. Jemand katapultierte sich in Smoker hinein, dieser donnerte, zusammen mit einem ziemlich dümmlich dreinblickenden Ace, voll durch die Wand und wie es sich anhörte, danach direkt durch ein paar Weitere. Carinas Mund hatte sich weit geöffnet und fassungslos starrte sie auf den Mann, der jetzt neben ihr saß und sich alles Mögliche an Essen reinstopfte. „Was zur Hölle …“, dachte die Prinzessin und das schien auch der Wirt zu denken, denn er sprach den Mann vor sich an. „Ähm, entschuldige, aber solltest du dich nicht schleunigst von hier verpissen?“ „Wieso das denn? Ich bin doch noch gar nicht mit Essen fertig!“ „Ja schon, aber weißt du überhaupt, wenn du da gerade durch die Wand gedroschen hast?“ „Wer hat hier wen durch die Wand gedroschen? Ach übrigens, was ist das denn für ein komisches Loch in der Wand? Das sieht aber überhaupt nicht schön aus. Ist das Absicht?“ Carina konnte der Versuchung nicht widerstehen und klatschte sich die Hand geräuschvoll gegen die Stirn. Da war aber jemand ganz schwer von Begriff. „Würde mal gern wissen, wer so einen Schwachsinn macht“, hörte sie Ace fluchen und sah, wie er gerade durch die Wand gegangen kam. Doch als er den jungen Mann sah, der ihn gerade durch die Wand befördert hatte, weiteten sich seine Augen und ein ungläubiges Lächeln legte sich auf sein Gesicht. „Ruffy!!“ Carinas Kopf fuhr herum. Erst jetzt viel ihr auf, dass der Junge den berüchtigten Strohhut trug, der ihm seinen Spitznamen verschafft hatte. „Das ist also Ruffy“, dachte sie und bekam beinahe nicht mit, dass Smoker ihren Bruder über den Haufen rannte und nun hinter dem Strohhut herjagte. „Komm schon Carina. Hinterher!“, schrie Ace und nun rannten sie auch durch die halbe Stadt, um am Ende sich Smoker erneut in den Weg zu stellen. „Ace, bist du das?“, schrie Ruffy und ein sehr breites vorfreudiges Grinsen legte sich auf seine Züge. „Du hast dich echt nicht verändert Ruffy“, sagte Angesprochener und gab ihm mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er und seine Crew sich schleunigst in Sicherheit bringen sollten. „Jetzt müssen wir doch kämpfen. Ist ja ganz toll.“ „Geh du doch schon mal vor und such Ruffy, ich komme gleich nach“, sagte Ace und Smoker schien langsam aber sicher wütend zu werden. „Wie du meinst. Lass dich nicht umbringen“, sagte sie belustigt und begann, der Strohhutbande zu folgen. Schon nach wenigen Minuten hatte sie Monkey D. Ruffy gefunden. Er saß alleine in einer kleinen Gasse und schien sich anscheinend verlaufen zu haben. „Solltest du nicht bei deiner Mannschaft sein, Monkey D. Ruffy?“, fragte sie ihn und stand nun nur noch wenige Meter von dem Schwarzhaarigen entfernt. „Hm? Bist du nicht diejenige, die bei Ace war?“ Sie lächelte und nickte. „Ja, die bin ich. Erlaubst du mir, dass ich mich vorstelle? Mein Name ist Carina. Meinerseits Kommandantin der 2. Division und Ace’s Schwester!“ Kapitel 23: Der neue Samurai ---------------------------- Für einen Moment wirkte der Strohhutträger perplex, doch dann grinste er auch schon wieder und sagte freudestrahlend: „Das ist ja klasse. Dann hab ich ne Schwester, wie cool.“ Carina knickte für einen Moment vor Erstaunen weg. Der Junge schien den Ernst der Lage gar nicht zu begreifen. „Aber…dann bist du ja auch Rogers Tochter, oder?“ „Stimmt“, sagte die Angesprochene, das Ace es Ruffy erzählt hatte, wusste sie ja schon. „Dann sollte ich mich jetzt vielleicht auch mal vorstellen. Mein Name ist Ruffy und ich bin Ace’s Bruder. Freut mich ebenfalls dich kennen zu lernen.“ Er gab ihr einen ziemlich überschwänglichen Händedruck, den Carina auf Anhieb erwiderte. Der Junge war ihr sowieso sofort sympathisch gewesen. „Na, habt ihr euch schon bekannt gemacht?“, erklang es mit einem Mal von oben und Ace sprang neben seine Geschwister. „Hey Ace, warum hast du mir nie gesagt, dass du eine richtige Schwester hast?“, grinste Ruffy auch sogleich und Ace lachte leicht auf. „Weil ich es damals auch noch nicht wusste Ruffy. Hab gehört, du hast dir ne Mannschaft zugelegt und deinen Steckbrief hab ich auch gesehen. Nicht schlecht, muss ich schon sagen.“ Carina lauschte dem Gespräch der Beiden aufmerksam und freute sich für ihren Bruder, sie hatte ihn lange nicht so fröhlich erlebt. Seitdem sie auf der Suche nach Blackbeard waren, war er ständig angespannt und nicht mehr so locker wie früher. Doch jetzt schien er seine Sorgen endlich mal für einen Moment zu vergessen und das war auch gut so. Nachdem sie endlich zu der Mannschaft von Ruffy aufgeschlossen hatten, feierten sie noch bis in die späten Abendstunden, doch innerlich bereitete Carina sich schon auf den Kampf gegen ihren ehemaligen Untergebenen vor, denn nach Aussagen von diesem Skorpion war er ganz in der Nähe. ^^ Wenige Tage später ^^ „Langsam fange ich an, diese Wüsten zu hassen“, murmelte Carina in ihren nicht vorhandenen Bart und hustete erneut, als sie unabsichtlich den Staub einatmete, den der ganze Sand verursachte. Neben ihr ertönte bestimmt schon zum tausendsten Mal ein lautes „Huuuuunger“ von Ruffy. Ja, er und Ace waren sich wirklich ähnlich. „Tut mir echt leid, er macht es euch nicht leicht, oder?“, fragte Ace und erntete ein lautes, gemeinsames „Allerdings“. „Tja, du hättest ihn damals besser erziehen sollen“, lachte Carina und erneut stimmten die Anderen zu. „Noch besser?“, fragte Angesprochener und dachte innerlich, dass das gar nicht möglich sei. Am Abend saßen sie alle am Lagerfeuer und unterhielten sich angeregt. Ruffys Crew bestand wirklich aus ein paar seltsam schrägen Vögeln, wie z.B. der Schwertkämpfer, der sich ständig mit der Navigatorin stritt oder dem Koch, der die ganze Zeit um sie und Nami herumwuselte und ihnen was zu essen und zu trinken anbot. Der kleine Elch, der sich nach einigem Nachfragen als Arzt herausgestellt hatte, war auch bemerkenswert. Wie oft traf man schon auf Tiere, die sprechen konnten? Dann war da noch Lysop, der Scharfschütze und Kanonier der Crew. „Sag mal“, fragte sie mitten in einem Gespräch, denn ihr fiel die ganze Zeit schon auf, dass er sie an jemanden erinnerte. „Kennst du jemanden mit dem Namen Yasopp?“ „Woher kennst du meinen Dad?“, fragte dieser auch sogleich und Carina konnte es nicht fassen, dass der Schütze von Shanks Crew wirklich einen Sohn hatte. So oft wie sie sich wie Kleinkinder gestritten hatten war das auch kein Wunder. „Wenn du Yasopp kennst, dann kennst du auch Shanks, oder?“, fragte Ruffy ganz aufgeregt und Carina nickte. „Ja, ich habe sie vor ein paar Monaten getroffen.“ Sofort prasselten tausende Fragen auf sie ein. Wie es Shanks und der Crew denn ginge, wie sie Shanks fand und ob sie alle immer noch so lustig waren. „Glaub mir Ruffy, Carina findet dein Idol total toll“, grinste Ace viel sagend und Carina spürte wie sie rot wurde. Doch Ruffy fiel dies nicht auf, er war einfach nur froh, dass es Shanks und seinen Leuten gut ging. Als es schon spät in der Nacht war und die Meisten am schlafen waren, saßen nur noch Ruffy und Carina am Feuer und unterhielten sich leise. „Ich wünschte, ich wäre schon damals bei Ace gewesen. Ich hab so viel Zeit mit ihm verpasst, weißt du? Aber ich bin froh, dass er jemanden wie dich hatte, Ruffy. Man sieht wie nah ihr euch steht.“ Ruffy grinste, doch seine Augen waren ernst geworden, etwas, was Carina noch nie an ihm gesehen hatte. „Ace hatte es nicht leicht, das Wissen, dass er Rogers Sohn ist, hat ihn ziemlich fertig gemacht. Ich bin sicher, dir erging es nicht anders. Doch ich bin glücklich zu sehen, dass er diese Last nicht mehr alleine tragen muss, sondern jemanden gefunden hat, mit dem er diese Last teilen kann. Ich sehe auch wie nah ihr euch steht. So weiß ich wenigstens, dass es jemanden gibt, der auf Ace aufpasst, wenn ich gerade nicht da bin.“ Die letzten Worte sprach er wieder lachend aus und auch Carina stimmte in sein Lachen mit ein. Dieser Junge war wirklich etwas ganz besonderes und sie war froh zu sehen, dass sich Shanks Opfer auch wirklich gelohnt hatte. ^^ Zwei Tage später ^^ Carina war stocksauer. „Beruhige dich, Carina. Lass ihn am Leben“, versuchte Ace seine Schwester zu beruhigen, doch der Versuch scheiterte kläglich. „Glaub mir Ace, wenn der Mistkerl keine Kinder hätte, dann würde ich ihn in Stücke reißen.“ „Die kann einem ja richtig Angst machen“, dachte der Großteil von Ruffys Mannschaft, sagte aber lieber nichts. „Hätten wir uns ja auch denken können, dass dieser Skorpion uns gehörig verarscht“, sagte Ace und Carina schnaubte nur. So eine Unverschämtheit. Und wofür waren sie jetzt die ganze Zeit durch diese scheiß Wüste gelatscht? Für nichts. Da dürfte man sich ja wohl noch aufregen, oder? „Ist doch nicht schlimm. Wir gehen in ein paar Stunden einfach in westliche Richtung und setzen dann aufs Meer über. Das ist zwar ein Umweg gewesen, aber immerhin haben wir Ruffy gesehen. Besser als nichts, oder?“ Carina pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und gab ihrem Bruder dann Recht. In diesem Punkt hatte es sich wirklich gelohnt. „Na dann, passt gut auf meinen Bruder auf“, sagte Ace zu Ruffys Crew und Ruffy war für einen Moment beleidigt. Immerhin konnte er seiner Meinung nach gut auf sich selbst aufpassen. „Und du pass mir auf Ace auf, Carina.“ „Nichts lieber als das“, antwortete Angesprochene grinsend und schlug bei Ruffy ein. Nachdem Ace Ruffy seine Vivre Card gegeben hatte, machten sich Carina und Ace auf den Weg, aber in Gedanken freuten sie sich schon auf das nächste Wiedersehen mit dem Strohhut. ^^ Eine Woche später ^^ Carina traute für einen Moment ihren eigenen Augen nicht, doch dann rief sie aufgeregt ihren Bruder herbei und hielt ihm einen Fetzen Papier unter die Nase. „Ruffy hat’s wirklich geschafft, er hat das Krokodil dingfest gemacht. Sein Kopfgeld ist auf satte 100 Millionen Berry angestiegen. Unglaublich.“ „Wer wohl neuer Samurai wird?“, fragte sich Ace und Carina winkte grinsend ab. „Ist doch egal, jetzt wird erstmal Ruffys Sieg gefeiert.“ ^^ Im Hauptquartier der Marine ^^ Sengoku hatte den Kopf tief in seinen Händen vergraben. Momentan überschlugen sich in seinem Kopf die Ereignisse. Ihm war so, als hätte er die neue Situation immer noch nicht richtig realisiert. Und was das schlimmste war: Er konnte rein gar nichts dagegen unternehmen. Er war zur Untätigkeit verdammt. Erneut verließ ein Seufzen seinen Mund. In diesem Moment saß er im Versammlungsraum, umringt von den Menschen, die ihn am Meisten nerven konnten. Dabei handelte es sich um Monkey D. Garp, Aokiji und Don Quichotte de Flamingo. Während Flamingo nur hämisch grinste und Aokiji die Augen geschlossen hielt, lachte Garp sich fast tot. Diese Tatsache führte dazu, dass das Wutkreuz auf Sengokus Stirn immer größer wurde. „Hör endlich auf zu lachen Garp“, fuhr er den Vizeadmiral an und kassierte dafür ein noch lauteres Lachen. „Ach komm schon Sengoku, sei doch nicht so angespannt. Das kommt in den besten Familien vor, dass mal jemand Pirat wird.“ „Ja du musst es ja wissen“, kam es gereizt zurück und der Flotteadmiral raufte sich die Haare. Als die Tür aufging und er den jungen Mann sah, der eingetreten war, konnte er nicht anders, als zu bemerken, wie gut der ehemals doch recht kleine Junge sich gemacht hatte. Grüne Augen blitzten ihm schelmisch entgegen und das ließ ihn erneut daran denken, dass er vollkommen versagt hatte. „Fufufufu“, lachte in diesem Moment Flamingo, der übrigens mal wieder, unhöflich wie er war, auf dem Tisch saß. „Ich würde mal sagen: Willkommen bei den 7 Samurai“, sagte er, aber der Angesprochene ignorierte ihn. „Bist du jetzt endlich zufrieden? Elender Bengel“, schnaubte Sengoku und der Angesprochene gab ein leises, amüsiertes Lachen von sich. „Na na na, redet man denn so mit seinem eigenen Sohn?“, sagte der schwarzhaarige Junge und Sengoku ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken. Ja, Tobias Teihzu war auf der Bildfläche erschienen und so schnell würde er auch nicht wieder verschwinden. Tur mir leid, dass es wieder so ewnig lange gedauert hat, aber die Schule und mein Führerschein nehmen mich momentan ziemlich in Beschlag. Hoffe trotzdem, dass es euch gefallen hat. Lg LadyShihoin Kapitel 24: Einblick in die Vergangenheit ----------------------------------------- ^^ Drei Jahre zuvor ^^ Tobias seufzte. Irgendwie lief momentan alles schief. Er war nun seit wenigen Tagen 17 Jahre alt und langweilte sich dennoch zu Tode. Eigentlich hatte er allen Grund zur Freude, denn vor wenigen Tagen hatte sich ein Marine Schiff angekündigt, dass in etwa einer Woche auf der Insel anlegen würde. Er hatte ursprünglich vorgehabt, das Marine Schiff von den Soldaten zu räumen und dann die Kontrolle zu übernehmen. Stark genug war er, denn seine Ki-Ki no Mi war ziemlich mächtig. Seit Carina damals ein paar Wochen auf seiner Insel gewesen war und ihm ein paar Dinge über Logia Früchte erzählt hatte, klappte das Training wie am Schnürchen. Neben der Kraft der Teufelsfrucht trainierte er momentan auch seine Schnelligkeit und Reaktionen auf verschiedene Angriffe, denn nur die Energie Frucht allein konnte ihm nicht immer das Leben retten. Zwar war er ein Logia Nutzer, aber seine Teufelsfrucht hatte auch wenige Nachteile, die er unbedingt verbergen musste. Er konnte weder von Kugeln, noch von Messern verletzt werden, aber auch er war nicht unverwundbar. Faustschläge konnten ihn ebenso gut treffen, wie jeden anderen auch, vorausgesetzt er war in seiner menschlichen Form und andere Teufelsfruchtnutzer hatten auch Chancen ihn zu erwischen. Dennoch, seine Frucht lieferte ihm praktische Vorteile, das konnte er nicht leugnen. Zum einen konnte er sich vollkommen in Energie auflösen, wodurch sein Körper die meiste Zeit geschützt war. Seine Energie wirkte sich, je nach dem wie er wollte, gut oder schlecht auf andere Menschen aus. Einerseits konnte er, wenn sein Energienebel jemanden traf, dieser Person Kraft entziehen und diese in sich selbst aufnehmen. Auf der anderen Seite konnte er auch seine Kraft auf andere Menschen übertragen, wenn es denn notwendig war. Mit bloßem Energieentziehen konnte er seine Feinde zwar nicht töten, aber dafür hatte er ja noch andere Techniken. Wo war er stehen geblieben? Ach ja, er wollte das feindliche Schiff kapern, doch dann war ihm etwas oder besser gesagt jemand in die Parade gefahren. Und dieser jemand war seine Mutter. Nicht absichtlich, aber immerhin so, dass Tobias seinen Plan noch einmal überdenken musste. Seit einiger Zeit ging es seiner Mutter nicht gut. Sie war ständig blass, hatte Kreislaufprobleme und Übelkeit. Wenn er ehrlich war, war er sich fast sicher, dass sie bald … Er konnte, nein, er wollte diesen Gedanken nicht zu ende denken. Sein „Erzeuger“ hatte sich seit einigen Jahren nicht mehr blicken lassen. Allein das hatte seiner Mutter schwer zu schaffen gemacht, aber auch Tobias verstand es nicht. Wie konnte jemandem der Beruf wichtiger sein, als die eigene Familie? In dieser Hinsicht verabscheute er seinen Vater regelrecht, aber er würde schon sehen, was er davon hatte. Er hatte es ihr damals immerhin versprochen. Einer der sieben Samurai der Meere zu werden. Und er wollte Carina auf keinen Fall enttäuschen. Sie hatte immerhin schon einen Teil der Abmachung erfüllt. Tobias wusste noch ganz genau, wie sehr er sich darüber gefreut hatte, als er ihren Steckbrief in Händen gehalten hatte. Er wusste zwar nicht, wo sie sich momentan aufhielt, aber sicherlich ging es ihr gut. Ohne wirklich motiviert zu sein, machte er sich auf den Weg nach Hause, wo seine Mutter erneut unter einem starken Hustenanfall zu leiden hatte. „Mum, du musst die verdammten Tabletten nehmen“, sagte der Schwarzhaarige genervt und nahm sich einen Yoghurt aus dem Kühlschrank. „Ich weiß, mein Schatz, aber du weißt doch genau, dass ich die Tabletten nicht so gut vertrage. Ich gehe nächste Woche noch einmal zum Arzt und frage ihn, ob er mir neue verschreibt.“ Während Tobias sich genüsslich einen Löffel in den Mund schob, betrachtete er seine Mutter ganz genau. In seinen Kindheitserinnerungen hatte sie wunderschöne lange blonde Haare gehabt, die ihr wie bei einem Engel über die Schultern gefallen waren. Dann waren da noch ihre strahlenden grünen Augen, die er selbst besaß und natürlich ihr aufrichtiges Lächeln auf den Lippen. Nun aber waren ihre Haare kurz, die Augen stumpf und das Lächeln war erzwungen, wenn es denn überhaupt einmal zum Vorschein kam. Sie spielte die Starke, um ihm keine Sorgen zu bereiten, aber Tobias durchschaute sie. Sie hatte seinen Vater so sehr geliebt und sie liebte ihn immer noch, obwohl sie sich seit Jahren nicht mehr gesehen und gehört hatten. „Du musst nicht wegen mir auf deine Reise verzichten“, sagte sie in diesem Moment und der Teenager sah halb erschrocken, halb überrascht auf. „Aber …“, begann er, verstummte dann aber. Seine Mutter konnte ihn anscheinend genauso gut durchschauen, wie er sie. „Ich komm schon alleine zurecht und außerdem will ich, dass du glücklich bist. Also lebe deinen Traum und geh.“ „Und … da bist du dir auch wirklich ganz sicher?“, fragte Tobias und seine Mutter nickte ihm selbstsicher zu. ^^ Wenige Wochen später ^^ „Das ist doch schwerer, als ich gedacht habe“, murmelte Tobias frustriert und nahm erneut einen kräftigen Schluck von seinem Bier. Um Samurai werden zu können, musste er erst einmal ein berüchtigter Pirat werden. Pirat war er schon, denn durch die Aktion mit dem Marine Schiff hatte er jetzt ein Kopfgeld von 110 Millionen Berry. Doch wirklich berühmt hatte ihn das nicht gemacht. Jetzt hatte er zwar ein Schiff, aber immer noch keine Crew und das war das eigentliche Problem an der Sache. Denn nur mit wenigsten ein paar Männern würde er auch so bekannt werden, das die Marine auf ihn aufmerksam werden würde. Dann musste er nur noch einen Samurai aus dem Weg räumen und schon wäre das erledigt. Leider war das alles leichter gesagt als getan. Ein erneutes Seufzen entwich ihm und neben ihm rückten auf einmal die Barhocker nach hinten, als sich zwei Personen neben ihm nieder ließen und auch sogleich etwas zu Essen und Unmengen an Bier bestellten. Tobias staunte nicht schlecht, als er sah, dass es ein junges Mädchen war, das nun direkt neben ihm saß. Neben ihr hatte ein ebenso junger Mann Platz genommen. Beide hatten tiefschwarzes Haar und braune Augen. „Die sind doch kaum älter als 15 oder 16 und treiben sich schon in so einer gefährlichen Gegend rum. Oh Mann“, dachte der 17-jährige und beobachtete die Beiden weiterhin unauffällig. „Ach komm, stell dich doch nicht so an“, meckerte gerade das Mädchen den Jungen an und schob sich eine große Portion in den Mund. „Du weißt genau wie ich darüber denke“, zischte dieser zurück und die Schwarzhaarige schnaubte erbost. „Uns bleibt gar keine andere Wahl, also mach dich locker und genieß die Show.“ Tobias zog beide Augenbrauen in die Höhe. Wovon redeten die Beiden da bloß? „Wenn die Sache schief geht und wir gesehen werden, ist es deine Schuld, Alice“, sprach der Junge und Alice grinste schelmisch. „Mir ist schon seit ein paar Wochen keine Pleite mehr passiert, also hack nicht auf dem rum, was am Anfang mal gewesen ist.“ Die Zwei beendeten somit ihr Gespräch und aßen stillschweigend vor sich hin. Als sie damit fertig waren, legte ihnen der Barbesitzer die Rechnung hin und der Junge sah Alice auffordernd an. Mit seinen Lippen formte er ein stummes „Mach schon“ und das Mädchen nickte. Mit einer blitzschnellen Bewegung ihrer linken Hand berührte sie den Barbesitzer ganz sachte am Arm und dieser sah sie verwundert an. „Schau mir in die Augen, nur in die Augen, schau nicht daran vorbei“, murmelte sie leise, es klang fast wie eine Melodie. Tobias beobachtete verwundert, wie sich ihre Augen von dem Schokobraun in ein leuchtendes Rot verwandelten und die Augen des Mannes dieselbe Farbe annahmen. „Wir sind nur ganz kurz hier gewesen, haben nichts gegessen oder getrunken und müssen deswegen auch nichts bezahlen. Ach und wenn Männer von der Marine in deine Bar kommen und Bilder von uns zeigen, kannst du dich nicht mehr erinnern, das wir einmal hier gewesen sind, okay?“ Wie in Trance nickte der Mann und das Mädchen setzte ein zuckersüßes Lächeln auf, bevor sie den Blickkontakt unterbrach und den Mann losließ. Dieser schien für einen Moment verwirrt zu sein, widmete sich dann aber wieder den restlichen Gästen. „Das gibt’s nicht“, war das Einzige, was Tobias denken konnte. Himmel, wer waren die beiden Teenager? Er legte ein paar Berrys auf den Tisch und eilte den Beiden in einem Eiltempo hinterher. „Na siehst du Tyson, hat doch alles super geklappt“, kicherte Alice und Tyson nickte bejahend. „Tja Schwesterchen, wenn ich auch von einer Teufelsfrucht gegessen hätte, die mir so eine Fähigkeit beschert, dann hätte ich das auch schon ausprobiert. Dennoch bin ich immer derjenige, der sich prügeln muss, wenn du dich mal wieder in irgendeine Scheiße manövriert hast.“ Tobias ging nur wenige Meter hinter den Beiden, aber in seinem Kopf formte sich jetzt schon eine Idee, die ihm sehr gut gefiel. Doch natürlich kam ihm wieder etwas dazwischen. Die Marine. „Stehen bleiben“, erklang hinter ihm eine ziemlich laute Stimme und sowohl er, als auch Alice und Tyson drehten sich um. „Das ist ja ne ganze Patrouille“, dachte Tobias, aber ernsthaft besorgt war er deswegen nicht. Die würde er mit links fertig machen. Gerade wollte er seinen Körper in den weißen Energienebel verwandeln, da zeigte der Anführer der Marine mit einem Finger nach vorne und Tobias erstarrte. Der Typ zeigte nicht auf ihn, sondern an ihm vorbei. Konnte es sein, dass … Der Teihzu drehte sich nun ebenfalls um und es war genau so, wie er gedacht hatte. Sowohl Tyson, als auch Alice waren in Kampfstellung gegangen. „Die haben es auf die Beiden abgesehen“, dachte er verwundert und für einen Moment konnte er nicht anders, als dieses Szenario zu beobachten. „Alice und Tyson, ihr seit wegen handgreifliche Handlungen gegenüber der Marine verhaftet. Ergebt euch und wir werden euch nichts tun.“ Für einen Moment herrschte Stille. Diese wurde dann allerdings durch das leise Kichern von Alice durchbrochen und auch Tyson musste nun lachen. „Hast du das gehört Bruderherz? Die glauben wirklich, dass wir uns verhaften lassen“, lachte die Schwarzhaarige und ein spöttisches Grinsen legte sich auf ihre Züge. „Unser Vater hat euch geschickt, nehme ich an? Dann könnt ihr ihm von uns ausrichten, dass er sich seine scheiß Pläne mit uns in den Arsch schieben kann.“ „Oha“, dachte Tobias. Das Mädchen hatte Mumm in den Knochen, das musste man ihr lassen. Die Männer von der Marine hatten mittlerweile ihre Gewehre erhoben und direkt auf die Gesuchten gerichtet. „Hey, du da“, sagte in diesem Moment Tyson und Tobias sah ihn an, verwundert, dass das Wort an ihn gerichtet wurde. „Geh lieber aus der Schusslinie, das könnte gefährlich werden.“ Ein belustigtes Lächeln legte sich auf das Gesicht des Teihzu und er machte einen Schritt auf Alice und Tyson zu. „Eigentlich wollte ich euch beide nur fragen, ob ihr nicht Lust habt in meiner Bande mit zu machen?“ Hinter seinem Rücken hörte er starkes Lufteinziehen von der Marine, aber das interessierte ihn momentan relativ wenig. Aber auch Alice und Tyson hatten ihre Augen geweitet und starrten ihn an, als ob er der Piratenkönig persönlich wäre. Endlich rang Alice sich dazu durch etwas zu sagen. „Wie bitte?“, sagte sie und verengte die Augen zu Schlitzen, weil sie glaubte, dass er versuchte sie reinzulegen. „Keine Sorge“, sagte er. „Ich gehör nicht zu denen. Mein Name ist Tobias Teihzu und ich such Leute für meine Crew. Und ihr Beide würdet ganz gut dazu passen. Vor allem du mit deinen Fähigkeiten Alice.“ „Ich glaube, der meint das Ernst, Alice“, sagte nun Tyson und auch er musterte seinen Gegenüber misstrauisch. „Machen wir einen Deal“, schlug Tobias vor. „Ich mach die Idioten von der Marine fertig und dafür kommt ihr in meine Mannschaft. Ihr werdet eh gesucht und habt nichts mehr zu verlieren, oder?“ Die Beiden sahen sich an und schienen anscheinend nachzudenken. „Na schön“, sagten sie dann synchron und Tobias drehte sich mit einem Ruck zu der Marineeinheit herum. „Na gut Jungs, lasst uns das mal eben über die Bühne bringen, ja?“, sagte er und war bester Laune. Sein Tag war soeben gerettet worden. Die Sache dauerte keine 5 Minuten, da rührte sich keiner der Männer mehr und die Zwillinge waren mehr als nur beeindruckt. „Du bist echt stark“, gab Tyson widerwillig zu und auch Alice stimmte ihrem Bruder zu. „Das war eine Logia-Frucht, oder?“ „Jap“, antwortete Tobias und streckte seine Hand aus. „Na, was ist jetzt? Haltet ihr euch an den Deal und kommt in meine Crew? Ich würde mich freuen.“ Tyson schlug nach wenigen Sekunden bei ihm ein. „Klar Mann, dann sind wir jetzt eben offiziell Piraten.“ Auch Alice schlug bei ihm ein. Tobias lächelte. Jetzt waren sie immerhin schon zu dritt. Als sie auf seinem Schiff und nun auf hoher See waren, lernten sie sich besser kennen. Alice und Tyson waren beide 16 und Zwillinge. Ihr gemeinsamer Vater war ein hohes Tier bei der Marine und hatte vorgehabt, Tyson zu einem Marinesoldaten ausbilden zulassen und Alice mit einem reichen Marinesoldaten zu verheiraten. „Oh Gott, bei so einem Vater wäre ich auch abgehauen“, sagte der 17-jährige und die Zwillinge lachten. „Deine Teufelsfrucht war eine Paramecia oder Alice?“, fragte er sie und sie nickte. „Ja, sie heißt Anji Anji no Mi und verleiht mir hypnotische Kräfte.“ „Warum hast du denn damals nicht einfach euren Vater hypnotisiert?“ „Damals hatte ich die Teufelsfrucht noch nicht gegessen, aber das ist keine schlechte Idee.“ Die Zwillinge waren echt in Ordnung und sie waren richtig begeistert von seinen Plänen, einer der 7 Samurai der Meere zu werden. Selbst als Tobias ihnen nach wenigen Tagen erzählte, dass Sengoku sein Vater war, konnten sie nur darüber lachen. „Dem sein Gesicht würde ich gerne sehen, wenn er erfährt, dass sein Sohn Pirat ist“, lachte Tyson und auch Tobias stellte sich das lustig vor. So vergingen fast drei Jahre, wo sich seine Crew noch um ein paar Mitglieder vermehrte und er Erfahrungen und Stärke sammelte. Auch sein Kopfgeld betrug nun 260 Millionen Berry und mittlerweile war er sich sicher, dass sein Vater Bescheid wusste. Doch obwohl er nun schon so lange unterwegs war, hatte er immer noch kein Lebenszeichen von Carina wahrgenommen. Weder sie noch einen neuen Steckbrief von ihr hatte es gegeben und das besorgte ihn ein wenig. Doch wenn er ein Samurai sein würde, wären sie Feinde, auch dieser Gedanke machte ihm zu schaffen. „Das glaub ich jetzt einfach nicht“, schrie Alice auf einmal so laut, dass sich alle Köpfe ihr zuwandten. Sie rannte in Lichtgeschwindigkeit zu ihrem Käpt’n, vollzog nicht einmal tänzerische Bewegungen dabei, was sie eigentlich immer tat, wenn sie ging. „Sieh dir das an, Tobias“, sagte sie ganz aufgeregt und hielt ihm eine Zeitung unter die Nase. Tobias zog beide Augenbrauen in die Höhe und nahm die Zeitung entgegen. Doch als auch er den Artikel und dessen Inhalt erfasste, gab er ein überraschtes Keuchen von sich und sah Alice an, die mittlerweile fast gigantisch grinste. „Zeig doch mal her“, verlangte Tyson und riss seinem Käpt’n die Zeitung aus der Hand. „Sir Crocodile verhaftet und seinem Posten enthoben“, las er laut vor und Tobias ballte die Faust. „Gut, wir müssen auf dem schnellsten Wege in Marine Hauptquartier, bevor die jemanden anderes ernennen. Wenn sich der Sohn ihres Chefs anbietet, werden die sicherlich darüber nachdenken. Also. Machen wir uns auf den Weg!!“ Und nun stand er hier, das Herz klopfte ihm bis zum Hals. Vor ihm war die Tür zum Konferenzsaal. Darin befanden sich sein Vater und wahrscheinlich noch andere Mitglieder der 7 Samurai. Ja genau, andere Mitglieder, denn er selbst gehörte jetzt auch zu ihnen. „Dann mal los“, sagte er zu sich selbst und öffnete lautlos die Tür. Schon nach wenigen Metern erblickte er seinen Vater. Sein Gesicht war älter als in seiner Erinnerung und auch seine Frisur hatte sich leicht verändert, aber ansonsten war er immer noch derselbe geblieben. „Fufufufu“, ertönte in diesem Moment ein Lachen und Tobias Augenmerk richtete sich für einen Moment auf Flamingo, der auf dem Konferenztisch saß und ihn angrinste. Das war also Don Quichotte de Flamingo. „Ich würde mal sagen: Willkommen bei den 7 Samurai“, sagte er, aber Tobias antwortete ihm nicht, registrierte neben bei noch die restlichen Anwesenden. Vizeadmiral Garp und Admiral Aokiji. Der Flottenadmiral sah ihn mit grimmiger Miene an und Tobias musste sich ein Grinsen verkneifen, als sein Vater mit ihm die ersten Worte seit Jahren sprach. „Bist du jetzt endlich zufrieden? Elender Bengel“, schnaubte Sengoku und Tobias konnte nicht anders, als leicht aufzulachen. „Na na na, redet man denn so mit seinem eigenen Sohn?“, antwortete er und sein Vater ließ den Kopf auf den Tisch sinken. ^^ Wenige Stunden später ^^ „Schon komisch, gar nicht mehr von der Marine angegriffen zu werden“, sagte Alice und warf sich auf das weiche Bett in ihrem Quartier. Heute würden sie noch in der Marine Basis bleiben und morgen würden sie wieder aufbrechen. „Hast du das Gesicht von Vater gesehen, als wir gerade eben an ihm vorbei gegangen sind? Der Typ hat keinen Ton heraus bekommen“, lachte Alice und Tyson stimmte in ihr Lachen mit ein. „Das würde ich ihm auch nicht raten.“ Plötzlich klopfte es an der Tür und alle Blicke richteten sich gen Geräusch, als Tobias sich räusperte und dem Besucher erlaubte einzutreten. Tobias Augen weiteten sich, als sein Vater eintrat und ihn bittend ansah. „Können wir reden?“, fragte er und Tobias sah aus den Augenwinkeln, dass Alice und Tyson aufgestanden waren. „Uns fällt gerade ein, dass wir noch ein paar Vorräte aufs Schiff bringen müssen, Käpt’n“, sagten sie synchron und waren, bevor Tobias auch nur ein Wort sagen konnte, verschwunden. „Verräter“, murmelte er leicht und ging an das große Fenster im Raum, wandte seinem Vater den Rücken zu. „Was willst du?“, sprach er nach einigen Sekunden des Schweigens. „Mit dir reden“, kam es zurück, aber Tobias wusste nichts damit anzufangen. „Und worüber? Ich glaube, da gibt es nicht viel zu bereden.“ Hinter ihm ertönte ein tiefes Seufzen, dann trat Sengoku dicht hinter seinen Sohn. „Ich möchte mich bei dir entschuldigen. Dafür, dass ich dich und deine Mutter all die Jahre alleine gelassen habe und mich nie gemeldet habe.“ „Deine Reue kommt zu spät“, flüsterte der Schwarzhaarige und unterdrückte Wut schwang in seiner Stimme mit. Sengoku sah, wie der Schwarzhaarige seine Fäuste so fest ballte, dass seine Knöchel weiß hervortraten. „Du hast keine Ahnung“, stieß der Samurai schließlich hervor. Dann drehte er sich um, sein Gesicht war wutverzerrt. „Du hast keine Ahnung, wenn man nach zwei Jahren auf See auf die Heimatinsel kommt, um seine Mutter zu besuchen und dann gesagt bekommt, dass sie schon seit einem halben Jahr tot ist. Du hast keine Ahnung. Sie könnte noch leben, wenn du dich mehr um sie gekümmert hättest. Die Einsamkeit hat sie kaputt gemacht.“ Sengokus Augen waren vor Schock geweitet. Von dem Tod seiner Frau hatte er nichts gewusst. Schuldgefühle ergriffen ihn, ließen ihn schwer schlucken. „Ich kann verstehen, wie sehr du mich hassen musst. Ich habe mich nicht gemeldet, weil ich dachte, dass ich euch dadurch besser beschützen könnte. Die Liste meiner Feinde ist endlos lang und ich dachte, wenn ich euch meide, dann würden sie nicht auf euch aufmerksam werden. Aber damit habe ich es wohl noch schlimmer gemacht.“ Tobias genoss für einen Moment den Schmerz in den Augen seines Vaters, doch immer noch brodelte die Wut in ihm. Gerade wollte er erneut seine Stimme erheben, als er die Tränen bemerkte, die seinem Vater über die Wangen liefen. Gegen seinen Willen keimte Mitleid in ihm auf. Er hatte sich jahrelang ausgemalt, wie es werden würde, wenn er seinen Vater für alles, was er getan hatte, in den Boden stampfen konnte, aber jetzt, wo der Zeitpunkt endlich da war, fehlten ihm die Worte. „Hör zu“, sagte er anstatt dessen und der Flottenadmiral sah auf. „Ich werde dir nie verzeihen, was du mir und Mutter angetan hast, aber ich kann versuchen normal mit dir umzugehen, denn als Samurai darf man sich nicht von Gefühlen und emotionalen Bindungen leiten lassen.“ Sengoku schmerzte es zu sehen, was aus seinem Sohn geworden war und er allein war schuld daran. „Geh jetzt, meine Crew und ich werden morgen, früh aufbrechen.“ Er sah, wie sein Vater die Augen schloss und langsam nickte, bevor er den Raum verließ. Tobias atmete tief ein und aus. Er hasste sich selbst dafür, dass sein Herz schmerzte, aber durch seinen Vater hatte er etwa wertvolles gelernt und sich nebenbei etwas geschworen. Er würde niemals einem Menschen, der ihm etwas bedeutete so sehr verletzten, wie sein Vater es bei ihm getan hatte. Kapitel 25: Ace's Entscheidung ------------------------------ Zwei Monate waren seit dem Treffen der Zwillinge und Ruffy vergangen. Die Beiden hatten Alabasta lange hinter sich gelassen und waren momentan auf See unterwegs. Erneut verließ ein Seufzen ihren Mund und sie war so tief in Gedanken versunken, dass sie noch nicht mal die Seitenblicke ihres Bruders bemerkte. Sie waren jetzt schon so lange auf der Suche und hatten immer noch keine Spur. Wenn sie sich nicht geschworen hätte, den Tod von Thatch zu rächen, hätte sie vermutlich schon lange aufgegeben, aber das kam nicht in Frage. Teach musste büßen. Für die Tat an sich und für den Schmerz, den er Thatchs Freunden mit dem Mord angetan hatte. Für jede einzelne vergossene Träne würde er bezahlen. Krampfhaft presste sie ihre Lippen aufeinander, als sie erneut an Thatchs grausamen Tod denken musste. Es tat immer noch verdammt weh und es würde nie aufhören weh zu tun. Carina bekam nicht mit, wie sich Ace’s Augen verdunkelten. Er wusste, wie sehr die Sache sie mitnahm, er konnte es fühlen. Sie sagte es nicht und versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, aber Ace durchschaute Carina. Für ihn war sie wie ein offenes Buch. Teach hatte ihr das stets unbeschwerte Lächeln genommen, das er so an seiner Schwester geliebt hatte. Das würde er noch bereuen. „Wir erreichen bald die nächste Insel“, riss Carinas Stimme die Feuerfaust aus seinen Gedanken. „Ja“, erwiderte er schnell und konzentrierte sich nach vorne. Er wollte es sich zwar nicht eingestehen, aber tief in seinem Inneren hegte er Zweifel, dass es gut war, wenn Carina auf Blackbeard treffen würde. In den nächsten Tagen erkundeten die Zwillinge sehr sorgfältig die Insel, suchten Informationen, aber auch auf dieser Insel hielt sich Teach nicht auf. Wie lange würde diese verdammte Suche noch dauern? Sie vermisste ihre Familie. Die ganze Crew, ihren Vater. Sogar Marco vermisste sie, die kleinen Sticheleien, aber auch die Vertrautheit, die zwischen ihnen allen herrschte. „Komm Carina, für heute reicht es. Lass uns das Lager aufschlagen“, sagte Ace und sie nickte niedergeschlagen. Die Nacht brach langsam herein und Sterne erhellten, zusätzlich zu dem Lagerfeuer, die Gegend. „Früher“, fing die Schwarzhaarige an und hatte die ungeteilte Aufmerksamkeit ihres Bruders. „Früher hab ich immer gedacht, dass ich ganz alleine wäre. Selbst als ich schließlich auf Vaters Schiff war, habe ich mich immer noch alleine gefühlt, weißt du? Ich hatte immer das Gefühl unvollständig zu sein. Ich dachte … ich dachte, dass in dieser Welt kein Platz für mich wäre.“ Für einen Moment stockte sie, um das Gesagte wirken zu lassen, um die Dinge, die ihr durch den Kopf spuckten, zu sortieren. „Ich weiß, was du meinst“, sagte Ace plötzlich und Carina sah auf, sah in die dunklen Augen ihres Bruders. Fühlte und sah den Schmerz, der durch die Erinnerungen an die Vergangenheit ausgelöst wurde. „Bevor Ruffy und Sabo zu mir gekommen sind, habe ich auch immer gedacht, dass mein Leben nichts wert wäre. Manchmal habe ich mich gefragt, ob ich überhaupt hätte geboren werden dürfen und um ehrlich zu sein, denke ich auch jetzt noch oft über diese Frage nach.“ Carinas Augen weiteten sich unbewusst. Das hatte sie nicht gewusst. Alleine sich diese Frage vorzustellen, musste wehtun. „Das darfst du nie wieder denken Ace“, sagte sie laut und sprang auf, sodass Ace für einen Moment erschrak. „Ich will nicht, dass du so was denkst. Natürlich war es gut, dass du geboren wurdest. Ansonsten hätten Ruffy und ich doch keinen Bruder, der sich immer um uns sorgt und auf uns aufpasst. Ich bin so froh, dass ich dich getroffen habe, das ist das Beste, was mir in meinem verkorksten Leben je passiert ist. Also hör auf so einen Mist zu erzählen. Das darfst du nie wieder denken.“ Zum Ende hin vernahm Ace ein leises Schniefen und versuchte im Gesicht seiner Schwester zu lesen, doch die Dunkelheit verbarg ihr Gesicht vollkommen. „Weinst du?“, fragte er deswegen gerade heraus und Carina wischte sich mit dem linken Handrücken schnell über ihre nassen Augen. „Natürlich nicht, du Idiot. Ich hab nur Staub in die Augen bekommen, sonst nichts.“ Innerhalb einer Sekunde fand sie sich in einer festen Umarmung und erwiderte sie auch sogleich, als ihr Bruder ihr sanft eine Hand auf den Kopf legte. „Tut mir leid“, sagte er dann schließlich leise. „Ich wollte dir keine Sorgen machen.“ Carina vergrub ihren Kopf an seiner Schulter und krallte ihre Hände noch fester in seinen Rücken, um sich dem Halt sicher zu sein, den er ihr gab. „Wir werden für immer zusammenbleiben, oder Ace?“, fragte sie ihn und Angesprochenen stockte für einen Moment der Atem. „Ace?“, fragte sie ihn, verwundert, dass er nicht antwortete. „Ja“, antwortete er ihr dann auf die eben gestellte Frage, fügte aber noch etwas mit festerer Stimme hinzu. „Carina, ich will, dass du etwas weißt.“ Aufmerksam lauschte sie den Worten ihres Bruders, der plötzlich so ernst geworden war und den Griff um ihren Körper verstärkt hatte. „Wir mögen vielleicht getrennt sein, aber ich hoffe, dass du zu jeder Sekunde weißt, dass ich immer bei dir bin. Egal, wo ich auch hingehe. Das schwöre ich dir. In einer gewissen Art werde ich immer bei dir sein.“ In Carinas Hals bildete sich ein starker Kloß, ebenso in ihrer Brust. Ace’s Worte klangen beinahe wie ein Abschied. „Ace, was hast …“, wollte sie ihn fragen, doch Ace ließ sie ihren Satz nie vollenden. Ihre Augen weiteten sich, als ein starker Schmerz in ihrem Nacken ihr augenblicklich das Bewusstsein raubte. Ace hielt seine Schwester sanft und vorsichtig in seinen Arm und verfluchte sich innerlich für das, was er ihr damit antun würde. Dennoch, es war nur zu ihrem Besten. „Vergib mir, Carina. Und vergiss nicht, ich werde immer bei dir sein.“ Die heiße Mittagssonne riss sie schließlich aus ihrer Bewusstlosigkeit. Flatternd öffnete sie die Augen und sofort drehte sich die Umgebung kurzzeitig. Erst nach ein paar Minuten konnte sie sich vollständig aufrichten und war kurzzeitig verwirrt, dass sie auf dem harten Boden gelegen hatte. Die Prinzessin zuckte stark zusammen, als sie den Schmerz in ihrem Nacken wahrnahm und sofort kamen ihr die Erinnerung von der letzten Nacht in den Sinn. Panik ergriff augenblicklich Besitz von ihrem Körper und die Übelkeit in ihrem Inneren wurde noch verstärkt, als sie Ace nirgendwo entdecken konnte. „Nein“, keuchte sie und wurde leichenblass. Schnell war sie auf den Beinen, doch dadurch wurde der Schmerz in ihrem Nacken und in ihrem Kopf nur noch gesteigert. Keuchend ging sie wieder in die Knie. Ein Würgen stieg in ihrer Kehle hoch und sie erbrach sich am Boden. Die Magensäure ließ sie stark husten, doch das war momentan nicht von Bedeutung. „Ace“, wimmerte sie, hielt sich mit beiden Händen den Kopf. Das war ein Albtraum, das konnte Ace nicht getan haben. Er hatte ihr doch damals versprochen, nie wieder Entscheidungen ohne sie zu treffen. Er hatte es versprochen. Nun kamen ihr auch wieder seine Worte vom vorherigen Tag in Erinnerung. Wir mögen vielleicht getrennt sein, aber ich hoffe, dass du zu jeder Sekunde weißt, dass ich immer bei dir bin. „Nein“, flüsterte sie erneut und heiße Tränen bahnten sich ihren Weg über ihr verschwitztes Gesicht. Carina richtete ihre Augen gen Himmel. Dann schrie sie. Schrie ihren Schmerz, ihre Wut und vor allem ihre Angst weit hinaus. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie nicht, dass sich weit entfernt die Hand der Feuerfaust schmerzhaft um sein Herz krampfte, als auch er ihren Schmerz vernahm. Kapitel 26: Die Warnung ----------------------- Mein Gott, das hat vielleicht lange gedauert. Tut mir leid, aber ich hatte in letzer Zeit echt viel um die Ohren und kaum Zeit zum schreiben. Werde versuchen mir in den nächsten Wochen mehr Zeit zum Schreiben zu nehmen. Aber jetzt genießt erstmal das neue Kapitel. „Ja Vater“, wisperte sie leise in die Teleschnecke. „Dann ist ja alles klar“, sagte die vertraute Stimme und gerade als Carina dachte, er hätte aufgelegt, drang noch ein letztes Mal seine Stimme an ihr Ohr. „Pass gut auf dich auf, Carina und tue nichts Unüberlegtes.“ Schwach nickte sie. „Du kennst mich doch, Vater, ich komm schon zurecht. Bis bald.“ Mit diesen Worten legte sie auf und vergrub erneut den Kopf in den Händen. Es tat so weh. ^^ Derweil auf der Moby Dick ^^ „Warum macht Ace immer so einen Unsinn?“, seufzte Marco und strich sich durch die Haare. Als Carina sie über das Vorgefallene informiert hatte, hatte er zuerst an einen schlechten Scherz gedacht, doch Carinas Stimme war so leise und brüchig gewesen, dass es die Wahrheit sein musste. „Ich habe ihr gesagt, dass sie bis zum Sabaody Archipel reisen soll und dort erst mal auf uns warten soll. Allerdings habe ich ihr auch gesagt, dass sie sich viel Zeit lassen soll, denn bis wir dort ankommen, wird es wohl noch eine Weile dauern.“ Marco nickte und wandte sich seinem Vater zu. „Du hast ihr abgeraten Ace zu suchen, nehme ich an?“ Er erhielt ein Nicken als Antwort, aber wahrscheinlich war es auch besser so. Ace hatte sicherlich nur gute Absichten gehabt, aber dennoch war es eine schwierige Situation und zwar für alle Beteiligten. „Hoffentlich passt sie auch wirklich gut auf sich auf.“ ^^ Bei Carina ^^ Schweißgebadet schreckte sie aus ihrem Bett hoch und brauchte einige Sekunden, um sich zu orientieren. Ihr Atem ging keuchend und nur langsam löste sie ihre verkrampften Hände aus der Bettdecke. Schon wieder ein Albtraum. Seit der Nacht, in der ihr Bruder verschwunden war, hatte sie keine ruhige Nacht mehr gehabt. Es war zum Heulen. Immer wieder dieselben Bilder. „Was, wenn ihm was passiert? Wenn er von Blackbeard getötet wird oder gefoltert? Dann bin ich nicht da, um ihn zu retten, um ihm zu helfen. Das ist alles nur meine Schuld. Ich hätte besser auf ihn aufpassen sollen“, murmelte sie vor sich hin und erhob sich schwerfällig. Ein bisschen Bier würde ihr gut tun. „Noch eins“, ließ sie, immer noch schwer geknickt, verlauten und bekam auch sogleich ein weiteres Bier vor die Nase gestellt. Sie fühlte sich echt nutzlos. „Ich konnte Thatch nicht retten. Ich konnte Ace nicht aufhalten. Noch nicht mal richtig betrinken kann ich mich“, dachte sie frustriert und nahm einen tiefen Schluck des alkoholisierten Getränks. „Ach komm, wirklich? Ist nicht wahr?“ Auf einmal drangen lachende, und vor allem laute, Männerstimmen an ihr Ohr. Das hatte ihr gerade noch gefehlt. Irgendwelche Piraten oder Banditen, die jetzt in dem Gasthaus, wo sie sich einquartiert hatte, die große Nummer schieben mussten. Und das auch noch in dieser Lautstärke. Hatte Gott sie für heute nicht schon genug bestraft? Die Stimmen kamen immer näher und sie wurden noch lauter. Die schienen ja dringend ne Party nötig zu haben. Das erinnerte sie stark an die Zeit auf der Red Force. Plötzlich erstarrte sie. Erneut drang ein Lachen durch den Raum und dieses Lachen kam ihr wage bekannt vor. „Das … das ist unmöglich“, flüsterte sie und drehte sich komplett auf dem Barhocker herum, nur um das zu sehen, was sie für einen Moment befürchtet hatte. Das erste bekannte Gesicht, das sie identifizierte, war Ben. Er hatte sie anscheinend noch nicht bemerkt, denn sein Blick galt seiner Zigarette, an der er genüsslich zog. Yasopp unterhielt sich angeregt mit Lou und weiteren Leuten aus der Mannschaft des Rothaarigen. Und dann sah sie den Käpt’n der ganzen Chaoten. Er saß dicht neben Ben und redete mit einem Grinsen im Gesicht auf seinen Vizen ein. Natürlich mit einer Flasche Bier in der Hand. Dennoch wirkte er relativ nüchtern. „Ich wusste zwar, dass sich unsere Wege erneut kreuzen würden, aber doch nicht jetzt. Nicht sofort. Und nicht, wenn ich gerade alleine unterwegs bin.“ Mit einer heftigen Bewegung drehte sie sich wieder der Bar zu, was sich allerdings als Fehler herausstellte. Denn Ben, dessen Augen sowieso sehr wachsam waren, blieb diese schnelle Bewegung nicht verborgen. Er drehte seinen Kopf in Richtung des Barhockers und sah den Rücken einer jungen, schwarzhaarigen Frau. Es dauerte zwar wenige Sekunden, bis er sie erkannte, aber als ihm dann das bekannte „Licht“ aufging, schlich sich ein Lächeln auf seine Züge. Carina zuckte zusammen, als der Schwarzhaarige sich genau neben ihr niederließ und erneut Rauch ausstieß. „Lange nicht gesehen“, meinte er nur und auch auf ihrem Gesicht erschien nun ein Lächeln. „Ja, es ist jetzt ein halbes Jahr her“, sagte sie und trank erneut einen Schluck Bier, denn ihre Kehle wirkte seltsam trocken. „Ist Whitebeard auch hier?“, fragte er und Carina schüttelte nur leicht abwesend den Kopf. „Nein, ich bin alleine hier“, antwortete sie ihm. Plötzlich hörte sie Shanks Stimme, lauter als zuvor und sie wusste ihm nächsten Moment auch warum. „Hey Ben, was sitzt du denn hier so alleine? Komm …“, seine Stimme stoppte abrupt, als er die Schwarzhaarige erblickte und auf Anhieb erkannte. Für einen Moment sah sie nur seine schwarzen, leuchtenden Augen, hörte ihre Stimme wie von selbst „Hallo Shanks“ flüstern. „Jetzt nicht rot werden“, dachte sie alarmiert, als sie wieder an den Kuss dachte, den sie miteinander geteilt hatten. Shanks wirkte im ersten Moment verwundert sie zu sehen und das auch noch alleine. Nachdem er sich damals an seine peinliche Aktion erinnert hatte, hatte er sich fest vorgenommen, sich irgendwann bei ihr dafür zu entschuldigen. Durch seine Verwirrung brachte er schließlich nur ein Nicken zustande und wandte sich erneut seiner feiernden Crew zu. Carina seufzte. Ihm war das wohl auch ziemlich peinlich gewesen. „Also“, sagte plötzlich Ben neben ihr und stieß erneut einen Schwall Rauch aus, „ich weiß zwar nicht, was damals zwischen euch vorgefallen ist, aber vielleicht solltet ihr darüber reden.“ „Wie hoch war dein IQ noch mal?“, meinte die Prinzessin scherzhaft, als der Vize plötzlich einen Arm um ihre Schultern schlang und sie in Richtung der Crew drängte. „Hey, was soll das?“, sagte sie laut, aber bevor sie erneut etwas erwidern konnte, wurde sie schon neben dem Rothaarigen platziert. „Ich dachte, da wir uns gut kennen, musst du da hinten nicht ganz alleine sitzen. Nicht wahr, Käpt’n?“ Shanks nickte überrumpelt und Carina schnaubte. Wie es aussah, kam sie aus dieser Sache nicht mehr heraus. Wenige Sekunden später kamen auch Yasopp und Lou zu der kleinen Gruppe und erkundeten sich, wie es ihr in der Zwischenzeit ergangen war. „Gut“, sagte sie und versuchte, ein echt aussehendes Lächeln zustande zu bekommen, doch sowohl Ben, als auch Shanks durchschauten sie sofort. „Und was machst du hier? Und das ohne Whitebeard? Schon wieder ein Auftrag?“, fragte Yasopp neugierig und Carina nickte. „Ja. Ace und ich sind auf der Suche nach jemandem.“ Carina schlug sich innerlich dafür, dass sie sich verraten hatte und fügte noch etwas hinzu. „Aber wir haben uns aus den Augen verloren. Er wartet am anderen Ende der Insel auf mich.“ „Und wen sucht ihr?“, mischte Shanks sich nun endlich ein, woraufhin Carina zögerte. Konnte sie ihm wirklich davon erzählen? Shanks bemerkte ihr Zögern zwar, aber er wollte unbedingt wissen, was den anderen Kaiser dazu veranlasste, zwei seiner Leute jemanden suchen zu lassen und das auch noch hunderte von Kilometern entfernt von der Moby Dick. Seinen Informanten nach befand sich Whitebeard nämlich zurzeit in der neuen Welt. Carina nahm sich ein Herz. Was sollte schon dabei sein, wenn Shanks Bescheid wusste? Früher oder später würde er eh davon erfahren. „Unser Kommandant der 4. Division, Thatch, ist getötet worden.“ Bei der Erinnerung stieg erneut die Trauer in ihr auf und sie senkte ein wenig ihren Blick. „Der Mörder gehörte zu meiner Division. Deswegen haben Ace und ich uns auf die Suche nach diesem Verräter gemacht, um ihm zu zeigen was passiert, wenn man den Namen von Whitebeard beschmutzt.“ Stille herrschte für einen Moment. Ben und Shanks warfen sich ernste Blicke zu, während Yasopp und Lou einfach nur Mitleid empfanden. So wie Carina aussah und darüber sprach, war ihr die Sache sehr nah gegangen. „Du hast diesen Thatch wohl sehr gemocht, huh?“, fragte Yasopp und Carina lächelte leicht. „Ja, er war neben Marco mein bester Freund“, sagte sie und ballte unbewusst die Faust. Allein schon bei dem Gedanken an Teach, spürte sie, wie der Hass sich durch ihren ganzen Körper fraß. Auch die Piraten um sie herum konnten die Situation nachvollziehen. Es war eine der obersten Piratenregeln, niemals einem Nakama etwas anzutun. Shanks wollte sich gar nicht vorstellen, wie es wäre, wenn jemand aus seiner Mannschaft einem Anderen das Leben nehmen würde. „Wer war denn dieses Schwein?“, fragte Lou, der nun nicht mehr an seiner Fleischkeule kaute. „Sein Name ist Marshall D. Teach, doch zurzeit kursiert er unter dem Namen Blackbeard.“ Yasopp verschluckte sich vor Schreck an seinem Bier, Ben ließ seine Zigarette fallen und Shanks Augen weiteten sich ungläubig, bevor er sie schließlich verengte. „Teach also“, flüsterte er und Carina merkte sofort, dass sein ganzer Körper sich plötzlich angespannt hatte. „Ihr kennt ihn?“, fragte sie ungläubig und Ben nickte. „Ja“, erwiderte Shanks zerknirscht und erhob sich. „Dürfte ich mal kurz mit dir sprechen Carina? Unter vier Augen?“ Carina zog beide Augenbrauen in die Höhe, nickte dennoch und folgte Shanks nach draußen. Dieser blieb nach wenigen Metern stehen und drehte sich zu ihr um. „Hör auf nach Teach zu suchen, Carina.“ „Was?“, sagte sie fast sofort und zuckte zusammen, als Shanks sie sanft aber bestimmt an den Schultern packte. „Glaube mir, dieser Mann ist gefährlich. Ich weiß wovon ich spreche, ich habe vor langer Zeit einmal gegen ihn gekämpft. Seitdem …“, kurz unterbrach er sich und seine Finger strichen über die drei Narben in seinem Gesicht, „seitdem zieren diese Narben mein Auge.“ Carinas Augen weiteten sich. „Er hat dir diese Narben verpasst?“, würgte sie hervor und Shanks nickte. Ihre Gedanken rasten. Wenn das stimmte, dann war Teach noch gefährlicher, als sie gedacht hatte. Der Schraubstock um ihr Herz zog sich noch enger zusammen. „Ace“, dachte sie und biss sich aus Nervosität auf die Lippe. Shanks hatte bemerkt wie sie blass geworden war. „Ich habe gelogen“, flüsterte sie auf einmal ganz leise. „Ace und ich haben uns nicht aus den Augen verloren. Er hat mich zurückgelassen, um Teach alleine zu stellen. Vater hat gesagt, dass ich ihn nicht suchen, sondern später wieder zum Hauptschiff aufschließen soll.“ „Whitebeard, was soll das?“, dachte der Rothaarige, der nun fast wütend wurde. Wusste der alte Kaiser denn nicht, welcher Gefahr er Ruffys Bruder damit aussetzte? „Scheint so, als müsste ich mal dringend mit ihm sprechen“, dachte er nun und konzentrierte sich wieder auf die 18-Jährige. „Wann wirst du aufbrechen?“, fragte er und sie antwortete ihm mit einem schlichten „Morgen“. Carina bemerkte den besorgten Blick des Rothaarigen und seufzte erneut. „Keine Sorge, ich habe nicht vor mich dem Befehl von Whitebeard zu widersetzen. Ich werde nicht nach Teach suchen.“ „Das hoffe ich“, sagte Shanks und erneut herrschte Schweigen. Die Stille war der Schwarzhaarigen schon fast unangenehm, denn erneut kamen die Erinnerungen an den Kuss hervor. „Äh … i-ich sollte schlafen gehen“, stammelte sie und wandte dem Kaiser den Rücken zu. Dieser zögerte nun ebenfalls kurz. Er hasste es, wenn Dinge ungeklärt blieben und deshalb fasste er sich ein Herz. „Carina“, sagte er, hielt sie somit vom Gehen ab. Erneut drehte sie sich ihm zu und sah ihn nur fragend an. Was war denn jetzt noch? „Wegen damals auf dem Schiff“, fing er zögernd an, Carinas Wangen wurden erneut heiß. „Gott muss mich einfach hassen“, dachte sie und versuchte sich auf seine Worte zu konzentrieren. „Es tut mir leid. Ich hatte damals ein bisschen zu viel getrunken und hab nicht darüber nachgedacht, was ich tue. Ich bin immerhin auch nur ein Mann“, sagte er und fügte noch ein genuscheltes „Außerdem konnte ich ja nicht wissen, dass das dein erster Kuss war“ hinzu. Carina war kurz davor gewesen ihm zu sagen, dass sie den ganzen Vorfall einfach vergessen sollten, doch als sie seinen letzten Satz hörte machte sich Wut in ihr breit. „Wie bitte?“, zischte sie und wandte sich ihm jetzt mit ihrem ganzen Körper zu. „Woher willst du das denn bitteschön wissen?“, sagte sie jetzt mit lauterer Stimme und Shanks hielt schützend die Hände vor seinen Körper. „Na ja, immerhin hast du danach sofort mein Schiff verlassen, also muss dich das ja schon ziemlich überrumpelt haben.“ Die Prinzessin kochte vor Wut, aber das Schlimmste war, dass er mit seinen Schlussfolgerungen auch noch Recht hatte. „Und wenn schon. Mein Leben geht dich überhaupt nichts an, klar? Nur damit du es weißt, ich bin nur so schnell verschwunden, weil das der schlechteste Kuss war den ich je bekommen habe“, schnaubte sie und versuchte sich die faustdicke Lüge nicht anmerken zu lassen. Nun hatte sie ganz eindeutig Shanks Stolz verletzt, denn dieser verschränkte beleidigt die Arme. „Du weißt genauso gut wie ich, dass das eine Lüge ist. Ich küsse überhaupt nicht schlecht“, sagte er und grinste nun wieder schelmisch, während er sich weiter vorbeugte, sodass ihre Gesichter sich nun wieder sehr nahe waren. „Im Gegensatz zu dir habe ich nämlich Vergleichsmöglichkeiten.“ „Dieser …“, dachte die Kommandantin errötend und sah ihm in die Augen. Eigentlich wollte sie ihn anschreien, ihm sagen, was er mit diesem simplen Kuss in ihr ausgelöst hatte, aber sie brachte keinen Ton heraus. Seine Augen brannten sich in ihre und sie hatte das Gefühl, ihm erneut hilflos ausgeliefert zu sein. Auch der Rothaarige hatte das Gefühl etwas tun zu müssen. Zwar war Carina fast 18 Jahre jünger als er, aber auch er erkannte eine gut aussehende Frau, vor allem dann, wenn er ihr so nah war. Für ihn hatte das Alter sowieso nie eine große Rolle gespielt. Gerade, als er sie schon fast an sich gezogen hätte, ging sie mit einem großen Schritt auf Abstand. „Ich gehe schlafen“, sagte sie kalt und bevor Shanks auch nur ein weiteres Wort sagen konnte, war sie schon wieder im Gasthaus verschwunden und die Treppe zu ihrem Zimmer heraufgestürmt. Als er die Kneipe des Gasthauses betrat, spürte er sofort den vielsagenden Blick seines Vizen auf sich. „Sag jetzt einfach nichts“, sagte der Rothaarige genervt und gönnte sich erneut ein Bier, mit dem Wissen, dass die Schwarzhaarige morgen früh nicht mehr da war, wenn er aufwachte. Carina warf sich mit dem Kopf voran auf ihr Bett und vergrub ihn im Kissen. Die Worte ihres Bruders spuckten erneut in ihrem Kopf umher. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt. Der Kuss hat dir doch gefallen oder irre ich mich?“ „Fick dich Ace“, stöhnte sie ins Kissen. „Fick dich einfach!!“ Kapitel 27: Silvers Rayleigh ---------------------------- „Da ist es ja endlich. Das Sabaody Archipel. Wurde ja auch Zeit“, dachte sich die Schwarzhaarige erleichtert und betrachtete voller Interesse die so seltsame Insel. Sie hatte schon viel von ihr gehört, aber selbst dort gewesen war sie noch nie. „Ich werde mir einfach ein ruhiges Plätzchen suchen und dort in aller Ruhe trainieren, während ich auf Vater und die Anderen warte.“ Gesagt, getan. Die Insel war ziemlich groß, aber vieles war auch durch Bäume oder seltsame Blasen, die in der Luft schwebten, geschützt, sodass sie ihre Ruhe haben würde. Dachte sie zu anfangs jedenfalls. „Verpisst euch“, schrie sie nun entnervt und beförderte erneut drei Männer zu Boden, die auf einmal ziemlich schnell das Weite suchten. Von wegen Ruhe. Hier kamen ja ständig irgendwelche Sklavenhändler vorbei, die sich anscheinend einen Spaß daraus machten, Fremde gefangen zu nehmen. War ja klar gewesen, dass sie mit einer wehrlosen Frau gerechnet hatten, aber sie hatten relativ schnell herausgefunden, dass mit ihr nicht gut Kirschen essen war, wenn man sie beim Training störte. „Und kommt ja nicht wieder“, rief sie ihnen noch hinterher, bevor sie sich wieder im Schneidersitz auf den Boden setzte und ihre Teufelskräfte konzentrierte. „Kann doch nicht sein, dass man hier keine ruhige Minute hat. Hätte Vater mir das nicht früher sagen können?“, murmelte sie entnervt. „Ich glaube, den Gefallen werde ich dir nicht tun“, sagte eine männliche Stimme hinter ihr und verwundert drehte sie ihren Kopf in die entgegen gesetzte Richtung. Wenige Meter von ihr entfernt stand ein Mann mit tiefbraunen Haaren und Augen. Carina erstarrte, denn sie erkannte ihn sofort, obwohl die Zeit seine Gesichtzüge leicht verändert hatte. Langsam stand sie auf und drehte sich ganz zu ihm um. „Shiro“, sagte sie kalt und ein leichtes Grinsen stahl sich auf ihre Lippen, als sie an ihre letzte Begegnung zurück dachte. „Carina“, erwiderte er, vollkommen unbeeindruckt und eine Zeit lang huschten seine Augen über ihr gesamtes Erscheinungsbild. „Ich kann kaum glauben, dass du noch am Leben bist“, sagte er dann und Carina verschränkte die Arme, als in ihr wieder der Wunsch aufstieg, ihrem Gegenüber eine zu scheuern. „Das hättest du wohl gerne gehabt, huh? Das ich ohne dich nicht klar komme. Aber ich kann dich beruhigen, es geht mir bestens. Wie geht’s denn Garp?“ Im Inneren befand sie die Situation gerade als ziemlich makaber, denn normalerweise konnten sie und Shiro keine drei Sätze miteinander wechseln, ohne, dass sie sich gegenseitig anschrieen. „Ihm geht es bestens, aber um ehrlich zu sein, macht er mir seit deinem Verschwinden nichts als Vorwürfe. Durch deinen Steckbrief wussten wir zwar, dass du noch lebst, aber wir haben danach ewig nichts von dir gehört. Danke dafür, Mädchen“, knurrte er leicht und sprach sie mit ihrem verhassten Spitznamen an, den er ihr damals gegeben hatte. „Tut mir leid, dass sich mein Mitleid in Grenzen hält.“ Shiros Augenbrauen vertieften sich kurz, auch er schien den Drang zu haben, sie wie früher zu beleidigen, aber er hielt sich zurück. „Sag mal“, begann sie plötzlich und er sah auf, als ihre Stimme eine Spur kälter wurde. „Du hast auch die ganze Zeit von Ace gewusst, oder?“, fragte sie ihn und ihre Augen fixierten sein Gesicht so fest, dass er es nicht wagte den Blick abzuwenden. „Du weißt von Ace?“, stellte er eine Gegenfrage, was ihr die Ihre schon beantwortete. „Ja, und wenn ich es nicht durch Zufall herausgefunden hätte, dann wüsste ich es wahrscheinlich durch euch heute noch nicht.“ „Vermutlich“, gab der Marine-Offizier von sich und sah sie noch einmal von oben bis unten an. „Dennoch, ich frage mich, wie du es ohne Mannschaft so weit geschafft hast. Entweder hattest du sehr viel Glück oder du bist wirklich die 80.000.000 Berry wert.“ „Ich würde sagen, es war beides. Auf der einen Seite das Glück, einer so großartigen Mannschaft beitreten zu dürfen und auf der anderen Seite bin ich, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, wirklich sehr stark geworden. Allerdings sollten sie mal den Betrag auf meinem Steckbrief korrigieren, der kann doch unmöglich stimmen.“ „Vorlaut wie immer. Und was soll das für eine Mannschaft sein, die so blöd sein konnte, dich aufzunehmen?“ „Erstens kannst du dir deine Provokationen sparen, das zieht bei mir nicht mehr.“ Was eine Lüge war, denn in ihrem Inneren kochte sie gerade vor Wut. „Zweitens, wenn du es noch einmal wagst diese Mannschaft auch nur ansatzweise zu beleidigen, dann werde ich dir Knochen im Leib brechen, von denen du bisher noch nicht mal Bescheid wusstest. Und drittens, du kennst die Mannschaft sogar.“ Mit diesen Worten drehte sie ihm den Rücken zu und hob ihre Haare leicht an. Sie musste sie dringend wieder ein wenig kürzen lassen. Sie grinste, als sie hinter sich ein scharfes Lufteinziehen vernahm. „Das kann nicht sein“, sagte ihr Ex-Babysitter und Carina drehte sich, voller Schadenfreude, wieder zu ihm um. „Und ob das sein kann. Gestatten, vor dir steht die Kommandantin der 2. Division. Und bevor du fragst: Whitebeard weiß über meine Herkunft Bescheid.“ Shiro wusste für wenige Sekunden nicht, was er sagen sollte. Er war in jeder Hinsicht sprachlos, denn damit hatte er wirklich nicht gerechnet. Das kleine Mädchen schien sich wirklich verändert zu haben, obwohl die Grundzüge noch vorhanden waren. Er konnte es kaum glauben. „Dann kennen Ace und du sich also persönlich“, murmelte er und wirkte für einen seltsamen Moment bedrückt. Bei seinem Gesichtsausdruck bekam Carina ein mulmiges Gefühl im Magen. Er schien irgendetwas zu wissen, was ihr missfallen könnte. „Ich werde nun gehen“, sagte der Braunhaarige, was die Prinzessin verwirrte. „Was denn, das war es schon? Keine Beleidigungen, kein „Du hast mir die Hälfte meines Lebens versaut“ oder so was in der Art?“ „Du weißt es doch schon alles, warum sollte ich es dann sagen?“, sagte er, lächelte jedoch verräterisch. Carina konnte sind ein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Er schien sich ja wirklich zum positiven verändert zu haben. Er wandte ihr den Rücken zu, sie tat es ihm gleich, dann gingen sie in unterschiedliche Richtungen. Nach wenigen Stunden beendete sie ihr Training und setzte sich in eine Art Kneipe, dort herrschte allerdings nur reger Verkehr. Allein die Bardame und ein alter Mann waren anwesend. Während sie ein Bier bestellte, musterte sie den Mann von der Seite. Sein Gesicht kam ihr so bekannt vor, aber sie konnte es momentan einfach nicht zuordnen. Aber sie hatte gerade wichtigeres zu tun, zum Beispiel ihr Training. Und natürlich sich Sorgen um ihren Bruder zu machen. Was er wohl gerade machte? „Hoffentlich ist ihm nichts passiert. Und hoffentlich kommt Vater bald. Ich hab keinen Bock hier Ewigkeiten rumzuhängen." Sie trank ihr Bier aus und bestellte sich ein Zweites. Die Bardame sah sie misstrauisch an. „Bist du denn überhaupt schon 16?“, fragte sie Carina und diese fiel fast vom Stuhl. Das auch noch. „Ich bin 18. 18“, knurrte sie und die Frau lachte. „Oh entschuldige, da hab ich dich wohl falsch eingeschätzt.“ Carina seufzte. "Kann der Tag noch schlimmer werden?“, dachte sie und murmelte beleidigt ein „Noch nicht mal Shanks hat mich für so jung gehalten und der hat ja gar keinen Sinn für so was“ vor sich hin. Der Mann, der neben ihr saß, hob interessiert den Kopf und wandte sich zu ihr herum. „Hast du gerade Shanks gesagt, Kleine?“, fragte er sie und erneut fing Carina an zu kochen. „Ja, hab ich und ich bin nicht klein. Ich bin erwachsen. Verdammt noch mal, erwachsen.“ Der Mann sah sie einen Moment lang staunend an, dann begann er zu lachen. Und was für ein Lachen das war. Es schallte durch die ganze Kneipe und er erholte sich erst nach einer Minute. „So hat lange keiner mehr mit mir geredet. Du erinnerst mich ein bisschen an Shanks, als er noch jung war. Bist du in seiner Bande?“ Carina verschluckte sich so heftig an ihrem Bier, das sie fast erstickte. Sie hustete und röchelte zwischendurch: „Nein, bin ich nicht. Mein Käpt’n ist Whitebeard. Shanks als Käpt’n, um Gottes Willen!!“ Der Mann hob eine Augenbraue und seufzte. Sein Blick schweifte aus dem Fenster und es schien, als würde er an Vergangenes denken. „Ich habe Whitebeard schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gesehen. Wie geht’s ihm denn so?“ Carinas Gehirn ratterte. Moment mal. Der Alte kannte Whitebeard und Shanks. Sein Gesicht kam ihr bekannt vor und er hatte eine ähnliche Aura wie Shanks, also besaß er zumindest Haki. „Ist er etwa …?“, dachte sie mit wachsendem Entsetzen und beobachtete ihn scharf. „Ihm geht’s gut“, sagte sie und griff, um sich abzulenken, eine Zeitung. Darauf bedacht, sich nicht auffällig zu benehmen, schlug sie die Titelseite auf und erstarrte. Sie schnappte so heftig nach Luft, dass sich sowohl das Gesicht des Mannes, als auch das der Frau ihr zuwandten. „Portgas D. Ace gefasst. Hinrichtungstermin steht endlich fest.“ Carina schloss die Augen, als die Welt, wie sie sie kannte, vor ihren Augen verschwamm. „Hey, du bist ganz blass. Ist alles in Ordnung?“, fragte die schwarzhaarige Bardame und bevor Carina etwas erwidern konnte, hatte der Weißhaarige Mann ihr die Zeitung schon sanft aus der Hand genommen. Seine Augen verengten sich ebenfalls, bevor er die Zeitung der Frau unter die Nase hielt. „Das hier ist los Shakky“, sagte er und auch die Bardame sah alles andere als erfreut aus. „Ist er das Rayleigh?“ Carina bemerkte kurzzeitig, dass sich ihre Vermutung bestätigte, aber es interessierte sie nicht. Jetzt nicht mehr. Ihr Herz befand sich in einem schmerzhaften Klammergriff. „Ja“, antwortete der dunkle König und Carinas Augen verengten sich. „Du weißt es, oder?“, fragte sie ihn direkt und er sah sie fragend an. „Du weißt, dass er der Sohn von Roger ist!“ Rayleigh sah sie sekundenlang schweigend an, dann nickte er. „Ja Roger wollte seinen Sohn immer schon Ace nennen. Ich habe seinen Steckbrief gesehen. Da hab ich eins und eins zusammengezählt. Aber was mich interessieren würde, woher weißt du davon?“ Carina brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. „Rouge brachte Zwillinge zur Welt“, antwortete sie ihm lediglich und wartete gespannt seine Reaktion ab. Einen Moment schien er das Gesagte verarbeiten zu müssen, dann betrachtete er sie genauer, während sie schmerzhaft versuchte das Lächeln zustande zu bringen, woran auch Krokus sie erkannt hatte. Dies fiel ihr allerdings wegen der momentanen Situation ziemlich schwer. Doch Rayleigh schien dieser Anblick zu genügen. Seine Augen weiteten sich ungläubig. „Du bist seine Tochter“, flüsterte er geschockt und sie nickte. „Ja, das bin ich!!“ Kapitel 28: Mein Herz ist mein Kompass -------------------------------------- „Und jetzt bin ich hier“, schloss sie ihren Vortrag schließlich ab und sah den Mann vor sich abwartend an. Für einen Moment konnte sie gar nicht glauben, dass sie jemanden, außer Ace und Whitebeard, die ganze Geschichte erzählt hatte. Ihre ganze Geschichte. Dennoch, sie war sich sicher, dass es dir richtige Entscheidung gewesen war. Sie fühlte sich befreiter, denn je öfter sie darüber redete, desto leichter fiel es ihr, die Wahrheit zu akzeptieren, auch, wenn es ihr nicht gefiel. Silvers Rayleigh hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu erfahren, immerhin sagte man sich, dass er der beste Freund ihres Vaters, Gol D. Roger, gewesen war. Auch ihn musste der Tod seines Käpt’n und engsten Freundes sehr getroffen haben. Der dunkle König kratzte sich nachdenklich an seinem Bart, bis er schließlich das Wort erhob. „So war das also. Wenn ich Garp irgendwann wieder sehe, muss ich mich wohl bei ihm bedanken.“ Carina schnaubte leise. Das konnte man auch anders sehen. Sie hatte nicht unbedingt das Bedürfnis den alten Vizeadmiral der Marine in nächster Zeit zu begegnen. „Ich bin froh zu sehen, dass ihr Beiden, du und Ace, euch so gut entwickelt habt. Roger wäre sicherlich stolz gewesen. Oder aber leicht geschockt, weil ihr zu Whitebeards Piratenbande gehört.“ Carina grinste schwach. „Ich muss zugeben, ich hätte ihn gerne kennen gelernt, obwohl er mir mit seiner Vaterschaft doch ziemliche Probleme aufgehalst hat. Dennoch, Whitebeard ist trotzdem mein Vater. Zwar nicht auf biologischer Basis, aber mein Herz spricht da eine andere Sprache. Jeden Tag, wenn ich merke, wir glücklich mich diese Mannschaft macht.“ Ihr Gegenüber nickte und lächelte dann aufrichtig. Sie hatte mehr von ihrem Vater, als sie glaubte oder eher gesagt zugeben wollte. Sein Lächeln trübte sich jedoch relativ schnell wieder. Immerhin war die Situation immer noch ernst. „Was hast du jetzt vor?“, fragte er und Carinas Augen leuchteten entschlossen auf. „Na was wohl? Ich werde meinem Bruder mal wieder den Arsch retten!!“ ^^ In Mary Joa ^^ Tobias legte nachdenklich den Kopf schief, während er erneut eine Seite in dem Bingobuch umblätterte und sich die verschiedenen Steckbriefe ansah. Sowohl Garp als auch sein Vater hatten ihm geraten, sich die Fähigkeiten der Piraten anzusehen, die bekannt waren und noch unter den Lebenden weilten. Es ödete ihn zwar an, aber jeder dieser Männer und, der wenigen, Frauen konnte dort auftauchen und versuchen, sich mit ihm anzulegen. Er seufzte. Eigentlich hatte er sich das Leben als Samurai einfacher vorgestellt. Seine Gedanken schweiften zu seiner Crew, die wild entschlossen war, sich ebenfalls mit in den Kampf zu stürzen. Ihm behagte es zwar nicht, aber sie konnten wirklich jede Hilfe gebrauchen. Whitebeard war ein ernstzunehmender Gegner, nach Roger wahrscheinlich der stärkste Pirat, der zurzeit auf der Grand Line sein Unwesen trieb. „Wirst du auch da sein, Carina?“, fragte er sich in Gedanken. Er würde sich freuen, sie nach all der Zeit wieder zu sehen, aber er hoffte, sie nicht anzutreffen. Denn dann würden sie Feinde sein und sich vermutlich im Kampf gegenüber stehen. Mit diesem Gedanken hatte er sich, auch nach all den Jahren, nicht abfinden können. ^^ Auf dem Sabaody Archipel ^^ „Und woher willst du wissen, dass Whitebeard in nächster Zeit hier vorbeikommt?“, fragte Rayleigh und die Schwarzhaarige antwortete ihm prompt. „Mein Käpt’n ist einer der vier Kaiser. Ich bin sicher, er wusste schon vor dem Zeitungsartikel über die Gefangennahme von Ace Bescheid. Er wird mich abholen, da bin ich sicher.“ Ihre Gedanken kreisten um ihren Bruder, wie die Erde um die Sonne. Die Angst, ihn zu verlieren, schnürte ihr jegliche Luft ab, es war, als könnte sie nicht richtig atmen. Mehrere Stunden vergingen, bis sie endlich die Piratenflagge ihrer Bande erblickte. „Anscheinend hattest du Recht“, stellte der dunkle König fest und Carina bejahte seine Feststellung. „Tja, ich werde jetzt zurückkehren. Es ist nicht notwendig, dass Whitebeard und ich aufeinander treffen. Sei vorsichtig!“, sprach der Vize der Roger Piratenbande. Er und Carina gaben sich die Hände und die Tochter des Piratenkönigs sah ihm lächelnd nach, als er langsam zwischen den Bäumen verschwand. „Wir werden uns bestimmt wieder sehen“, dachte sie zuversichtlich und sprang auf ihren Striker. Endlich. Der Anblick der Moby Dick war jedes Mal aufs Neue überwältigend und fast schossen ihr die Tränen in die Augen. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihre Familie vermisst hatte. Es kam ihr auf einmal wie eine Ewigkeit vor, seit sie sie das letzte Mal gesehen hatte. Als sie mit beiden Füßen auf dem Deck stand, wurde sie sofort in eine starke Umarmung von Marco gezogen. „Gott sei Dank geht es dir gut“, flüsterte er und Carina erwiderte die Umarmung herzlich. „Wir werden ihn retten Carina“, sprach er die beruhigenden Worte, die sie so sehr hören wollte. „Ja“, flüsterte die 18-Jährige und löste sich von ihrem Bruder. Ihr Blick wanderte umher und ein Glücksgefühl breitete sich in ihr aus, als sie in all die vertrauten und bekannten Gesichter blickte. Erleichterte Rufe kamen aus allen Richtungen und ihr Herz machte einen Sprung, als sie aus weiter Entfernung ihren Vater sehen konnte. Plötzlich wurde sie im nächsten Moment von den Beinen gerissen und spürte ein schweres Gewicht auf ihrem Körper. „Kommandantin“, schrieen zwei der vier Offiziere der 2. Division, die sich, halb lachend und halb heulend, auf sie geworfen hatten. „Jetzt ist aber wirklich gut, Leute. So lange war ich doch gar nicht weg!“ „Lange genug“, ertönte hinter ihr die laute, schallende Stimme, die ihr so vertraut war und alle Anspannung wich für einen Moment aus ihrem Körper. „Hi Dad“, sagte sie mit leicht brüchiger Stimme und Whitebeard legte ihr, ebenfalls lächelnd, eine Hand auf den Kopf. „Meine Tochter ist endlich zurückgekehrt“, schrie er über das gesamte Deck und wenige Sekunden darauf war das Schiff erfüllt von Jubelrufen. „Es sind alle Kommandanten anwesend“, bemerkte Carina und ihr wurde erneut klar, was sie erwarten würde. Ein heftiger Kampf, vielleicht der heftigste, den sie je würde kämpfen müssen. Ein schwaches Lächeln legte sich auf ihre Lippen, während in ihrem Inneren Angst, Panik und langsam aber sicher auch Kampfeslust tobten. Ja, sie würde kämpfen müssen. Aber das war ihr Weg. Und sie würde ihn gehen, bis zum Schluss. Kapitel 29: Zweite Begegnung ---------------------------- Ihr Herz klopfte in einem harten und unregelmäßigen Rhythmus gegen ihren Brustkorb, als wolle es aus ihr herausspringen und sie verlassen. Sie, dieses Schiff, ihre Mannschaft. Obwohl sie Marco, Jozu, Vista, ihren Vater und alle anderen ihrer großen Familie hinter sich spürte, schnürte ihr die Angst immer noch die Kehle zu. Momentan befanden sie sich im Tauchmodus unter Wasser und ihr direktes Ziel war das Marine HQ. Dennoch, je näher sie ihrem Ziel kamen, desto mehr wurde die Anspannung der Kämpfer geschürt. „Ace“, dachte Carina, die mit verschränkten Armen auf der Galionsfigur der Moby Dick saß. „Seit ich denken kann, habe ich mir immer eine Familie gewünscht. Das ich auf dich getroffen bin und das wir Geschwister sind, ist mehr, als ich mir jemals erhofft habe. Ich will dich nicht verlieren. Du bist doch ein Teil von mir und umgekehrt ist es doch genauso. Ich wünschte ich könnte jetzt bei dir sein und dir deine Angst nehmen, aber das ist leider unmöglich. Aber ich werde dich retten und dann werden wir wieder zusammen mit Vater und den Anderen über die Grand Line segeln.“ Seufzend begab sie sich zurück an Deck und atmete immer wieder tief ein und aus. Der kommende Geruch des Krieges war schon fast wahrnehmbar und selbst die schwächsten Piraten waren wild entschlossen, ihren Kameraden zu retten. „Ob Ruffy wohl auch schon von der Hinrichtung weiß?“, fragte Carina sich und erinnerte sich daran, dass sie Ruffy versprochen hatte, auf seinen Bruder aufzupassen. Sie hatte versagt und zwar auf ganzer Linie. „Ich mach’s wieder gut Ruffy, ich versprech’s dir!“ ^^ Im Marine HQ ^^ „Kleine Nervensäge.“ „Pinker Volltrottel!“ „Jetzt hört auf euch zu streiten“, kam es belustigt von Tyson und Tobias, die sich das Spektakel jetzt seit guten 10 Minuten ansahen. Das Alice und Flamingo sich auch immer in die Haare bekommen mussten. „Lern lieber mal, deine Crew zu erziehen“, spottete Flamingo, aber die Provokation ging vollkommen an Tobias vorbei. Nicht so an Alice. „Was hast du da gerade gesagt?“, keifte sie, während Tyson und ihr Käpt’n sie packten und aus dem Raum schleiften. „Alice, wir müssen jetzt los zum Hauptplatz, wo die Hinrichtung stattfinden soll und das Einzige, was du kannst, ist, dich mal wieder mit Flamingo zu streiten?“, fragte Tyson seine Schwester, diese verschränkte nur beleidigt die Arme. „Ihr benehmt euch wie ein altes Ehepaar“, lachte der Samurai, was Alice erneut nicht in den Kram passte. „Noch ein Wort und ich hypnotisier dich, damit du ins Meer springst!“ Nach wenigen Minuten waren sie auch endlich vor Ort. Die Augen seiner Vizen kreuzten sich mit seinen, während er ihnen stumm Glück wünschte und sich zu den anderen Samurai begab. Momentan war noch alles ruhig, aber der Geruch von Unheil lag deutlich in der Luft und das beunruhigte Tobias mehr als alles andere. ^^ Eine Stunde später ^^ „Wir tauchen jetzt gleich auf“, teilte Marco ihnen mit und sie nickten. Gleich war es soweit. Der Kampf um Ace würde beginnen. Carina war momentan voller Wut, denn über die Teleschnecke hatten sie gehört, wie Sengoku der ganzen Welt mitgeteilt hatte, wessen Sohn Ace war. „Wie hat er das nur herausbekommen?“, fragte sie sich, fand aber keine plausible Antwort auf ihre Frage. Das Erste, was sie hörte, als die Moby Dick aus dem Wasser schoss, waren die schockierten Ausrufe der Marine Soldaten. Das Erste, was sie sah, war Ace, der auf einem Schafott kniete und ebenso verwundert schien, wie die Menschen um ihn herum. Das Erste, was sie spürte, war unendliche Erleichterung. Ace lebte und sie würden ihn da herausholen. Koste es, was es wolle. Tobias Augen weiteten sich, als er das bekannte Gesicht unter Whitebeards Leuten entdeckte. „Carina“, hauchte er entsetzt, während Falkenauge, der direkt neben ihm stand, beide Augenbrauen in die Höhe schießen ließ. „Du scheinst überrascht zu sein. Kennst du sie? Wenn ja, hast du anscheinend nicht gewusst, dass sie die Kommandantin der 2. Division von Whitebeard ist und das schon seit ein paar Jahren.“ Nein, dass hatte er nicht gewusst und es war ein totaler Schock. Schließlich hatten sie den Befehl, alle Mitglieder von Whitebeards Bande auszulöschen. Auch Garps Augen waren geweitet, als er seinen ehemaligen Schützling bei Whitebeard erblickte. Von Ace Mitgliedschaft hatte er gewusst, doch bei Carina war er vollkommen ahnungslos gewesen. Und ihren Blick, der auf Ace lag, konnte er nicht falsch deuten. „Sie weiß es“, dachte er und seufzte schwer. So wie er Carina kannte, würde sie alles tun, um ihren Bruder zu retten. Und das passte ihm gar nicht in den Kram. Whitebeard brauchte keine Worte, um seiner Stimmung Luft zu machen, denn sogleich begab er sich in eine, für seine Crew bekannte, Stellung und brachte ein mächtiges Seebeben hervor. Ace stiegen die Tränen in die Augen, als er seine Freunde und Kameraden erblickte, darunter auch seine Schwester, die ihm so gefehlt hatte. „Du hättest nicht herkommen sollen, Carina“, dachte er. Jetzt begab sie sich seinetwegen auch noch in Gefahr. „Warum?“, brachte er hervor, bevor seine Stimme in ein Schreien überging, „warum seit ihr hier? Warum begebt ihr euch in Gefahr? Es ist nur durch meinen Eigensinn soweit gekommen!“ Während Whitebeard und Marco versuchten, die Stimmung aufzulockern, indem sie die Lüge weitergaben, dass sie Ace geschickt hätten, war Carina von Sorge ergriffen. Ihr Bruder sah so zerbrechlich aus, wie er dort oben in den Ketten kniete. Als das Chaos endlich losbrach, konnte auch Carina sich nicht mehr halten. Zusammen mit den anderen Kommandanten stürmte sie von der Moby Dick und stürzte sich ins Getümmel. „Inferno Impact”, schrie sie und versetzte einem der Marine Soldaten einen heftigen Stoß mit ihren Händen, die durch ihre Teufelskräfte lichterloh in einem hellen Orange brannten. ( Within Temptation - Iron ) Left in the darkness Here on your own Woke up a memory Feeling the pain You cannot deny it There's nothing to say It's all that you need to find the way “Ich werde Ace retten und ihr werdet mich nicht aufhalten, kapiert?”, schrie sie und das Feuer verbrannte die Haut ihrer Gegner in rasender Geschwindigkeit, sodass diese schreiend zu Boden fielen. Oh Damn, the war is coming! Oh Damn, you feel you want it! Oh Damn, just bring it on today! Auch Tobias war mitten in seinem Element. Sein weißer Energienebel hüllte seine Gegner schnell ein und bevor diese merkten, wie ihnen geschah, sanken sie vollkommen erschöpft zu Boden, sodass die restliche Marine sich ohne weiteres um sie kümmern konnte. Doch Tobias interessierten diese Piraten nicht. Seine Augen suchten nach ihr. Nach Carina. You can't live without the fire It's the heat that makes you strong 'Cause you're born to live and fight it all the way You can hide what lies inside you It's the only thing you know You're embracing that, never walk away Don't walk away “Wo bist du nur?”, fragte der Samurai sich, denn sowohl in seinem Kopf, als auch auf dem Platz herrschte das reine Chaos. Don't walk away Don't walk away Don't walk away “Nein”, schrieen sowohl Ace, als auch Carina, als Oz leblos zu Boden sank und sich nicht mehr regte. „Verdammte Mist“, fluchte die Prinzessin, während sie nur langsam vorwärts kam. Raised in this madness, you're on your own It made you fearless, nothing to lose Dreams are a drug here, they get in your way That's what you need to fight day by day Eine Faust traf sie hart am Kiefer und ließ sie zurück taumeln, doch sie fing sich wieder. Verlieren war keine Option, nein, sie musste weiter. Immer weiter und weiter und weiter, bis sie bei ihm war. Sie hatte außer ihm nichts mehr zu verlieren. Oh Damn, the war is coming! Oh Damn, you feel you want it! Oh Damn, just bring it on today! You can't live without the fire It's the heat that makes you strong 'Cause you're born to live and fight it all the way You can hide what lies inside you It's the only thing you know You're embracing that, never walk away Don't walk away Erneut regte sich unglaubliche Wut in ihr, als sie daran dachte, wer für all dies hier verantwortlich war. Teach oder eher Blackbeard, wie er sich heutzutage nannte. „Ich hoffe für diesen Feigling, dass er sich hier nicht blicken lässt, sonst reiß ich ihn in Stücke.“ You need not to fear us Unless you're a dark heart A vile one, who preys on the innocent I promise, you can't hide forever in the empty darkness For we'll hunt you down Like the animals you are And pull you in the very bowels of hell Garp konnte von dem Schafott den ganzen Kriegsschauplatz überblicken und seine Augen erfassten Carina innerhalb weniger Sekunden. Als er sah, auf wen sie zusteuerte, wurde ihm schwer ums Herz. Hoffentlich würde das gut gehen. Er hatte es sich schon nicht verzeihen können, dass er Ace nicht helfen konnte, aber wenn Carina jetzt auch noch etwas zustoßen würde, würde er das nicht überstehen. Oh Damn, the war is coming! Oh Damn, you feel you want it! Oh Damn, just bring it on today! “Wir geben ihnen Rückendeckung Kommandant”, schrieen Carinas direkte Untergebene, die dicht hinter ihr liefen und sie von allen Seiten zu schützen versuchten. Mit einem Lächeln im Gesicht nickte sie ihnen zu und fragte sich erneut, womit sie solche Freunde überhaupt verdient hatte. You can't live without the fire It's the heat that makes you strong 'Cause you're born to live and fight it all the way You can hide what lies inside you It's the only thing you know You're embracing that, never walk away Don't walk away Plötzlich keuchten die Männer entsetzt auf und griffen sich an die Kehle, während etwas seltsames weißes, das fast aussah wie normaler Nebel, sich um ihren Nacken schlängelte und den Meisten von ihnen das Genick brach. „Nein“, schrie Carina voller Zorn und drehte ihren Kopf in die Richtung des Angreifers. Keuchend blieb sie stehen, da sie nicht fassen konnte, was sie vor sich sah. Oder eher wen. „Du?”, keuchte sie vollkommen verwirrt und außer Atem. Don't walk away Don't walk away “Lange nicht gesehen Carina”, sprach ihr Gegenüber, der gerade ihre Männer getötet hatte und grinste. „Tobias“, hauchte sie. Don't walk away Kapitel 30: Kräftemessen ------------------------ Ich weiß, es hat Ewigkeiten gedauert und ich entschuldige mich bei all meinen Lesern. Das letzte Jahr war sehr schwierig für mich. Meine beste Freundin und ich haben uns wahrscheinlich auf ewig zerstritten, das Fachabitur ist total nervenaufreibend, die Suche nach einer Ausbildung hat mich fast wahnsinnig gemacht und ich war wegen dem ganzen Stress fast jede Woche beim Arzt. Aber jetzt haben wir endlich 2012 und dieses Jahr kann eigentlich nur besser werden. und deswegen kommt jetzt auch ein neues Kapitel. Ich hoffe, ihr könnt mir noch mal alle für die etwas längere Pause verzeihen. Jetzt aber genießt das neue Kapitel. “Lange nicht gesehen Carina”, sprach ihr Gegenüber, der gerade ihre Männer getötet hatte und grinste. „Tobias“, hauchte sie. „Du…du bist es wirklich“, keuchte sie, halb schockiert, halb verwundert. Das Grinsen auf seinem Gesicht wurde breiter. „Du hast dich echt kaum verändert Carina. Immer noch der Sturkopf von damals.“ Normalerweise hätte Carina nun ebenfalls gelächelt, doch dieses Mal ließ es sie kalt. Der plötzliche Tod ihrer Männer lag ihr immer noch tief in den Knochen. „Dann hast du es also geschafft, huh? Einer der 7 Samurai der Meere. Glückwunsch.“ Die Worte kamen ihr fast gleichgültig über die Lippen, sodass sich nun auch Tobias Gesichtszüge verhärteten. Nach kurzem Zögern sagte er schließlich: „Whitebeards Crew, hmm? Das hätte ich echt nicht erwartet. Ich hätte gedacht, du würdest selber Käpt’n spielen.“ „In sowas bin ich nicht wirklich gut, weißt du. Zu viel Verantwortung. Meine Division reicht mir voll und ganz. Ich würde ja liebend gerne weiter mit dir plaudern, aber ich muss jetzt Ace den Arsch retten, also lass mich vorbei.“ Sie trat einen Schritt vor, doch der Samurai versperrte ihr selbstbewusst den Weg. „Tut mir leid, aber wir haben den Auftrag, alle Piraten aufzuhalten. Dir war doch damals bewusst, dass unsere verschiedenen Ziele uns zu Feinden machen würden. Du wirst mich also töten müssen.“ Ihr Blick wurde lauernd, als er leicht in die Knie ging und sich anspannte. Sie hob den Kopf, um von weitem Ace anzusehen. Ein Seufzen entwich ihrer Kehle, aber auch sie spannte sich jetzt an. „Ich bin zu weit gekommen, um jetzt umzukehren. Lass dir eins gesagt sein, Tobias. Du magst ein Pirat gewesen sein, aber ihr Samurai habt nicht die Wahrhaftigkeit begriffen, die dahinter steckt. Wir waren mal Freunde, aber darauf werde ich keine Rücksicht mehr nehmen können, vor allem nicht im Angesicht der momentanen Situation. Ich werde Ace beschützen, verlass dich drauf.“ „Unterschätze mich besser nicht „Prinzessin“. Ich habe meine Teufelskräfte mittlerweile meisterhaft unter Kontrolle. Und auch ich werde keine Rücksicht nehmen.“ Für einen Moment standen sie nur da, betrachteten sich in den Augen des Anderen, dann war es, als fiele alle Spannung von ihnen ab. Ihre Herzen schlugen im selben Takt, der Atem entwich ihnen gleichzeitig, dann stürmten sie aufeinander zu. „Energy Lance“, Tobias Arm verformte sich in eine Lanze aus purer, weißer Energie und er schwang sie gegen die Kommandantin. „Inferno Spear”, flüsterte Carina und auch ihr Arm verwandelte sich in einen Speer aus hell orangefarbenen Flammen. Ein lautes Zischen entstand, als die Waffen und somit auch die Gegner aufeinander trafen. Die Wucht des Aufpralls drückt Beide nach hinten, dennoch blieben sie standhaft. „Nicht schlecht“, sagten sie gleichzeitig und lieferten sich einen schnellen Nahkampf. Nach einiger Zeit stellte Carina fest, dass sie so nicht weiter kam. „Die erste Stufe wird nicht ausreichen. Ich muss mich beeilen, Ace wartet auf mich.“ Tobias zog verwundert die Augenbrauen in die Höhe, als ihr Speer sich von dem leuchtenden Orange in ein dunkles feuerrot verwandelte. Der Druck und die Hitze, die sich um ihn gesammelt hatten, nahmen zu und, obwohl seine Hand nicht materialisiert war, bemerkte er, dass seine Finger verbrannten. Blitzschnell zog er sich zurück und ging auf Abstand. „Interessant“, bemerkte er und holte einmal tief Luft. „Energie Beam.“ Carina riss die Augen auf und schmiss sich zur Seite weg, als ein Energiestrahl mit enormer Geschwindigkeit auf sie zuschoss. „Gut“, ertönte eine Stimme direkt neben ihr, „aber nicht gut genug.“ Eine Sphäre aus Energie umschloss ihren ganzen Körper und presste sich hart an sie. Für einen Moment fühlte sie sich schwerelos, dann schlug das Gefühl in Schmerzen um. Es war, als würde sie von tausend kleinen Nadeln durchbohrt werden. Keuchend fiel sie auf die Knie und besah sich ihren Körper, doch nicht ein Kratzer befand sich darauf. „Tja, mein „Energy Blast“ ist eine ziemlich nette Attacke, findest du nicht? Könnte nachher einen schönen Muskelkater geben.“ Doch seine Schadenfreude verging Tobias augenblicklich. Blut spritzte aus seinem linken Arm und bedeckte den Boden. Er taumelte zurück, bemerkte erst jetzt, dass Carina sich aufgerichtet hatte. Ihre Nägel hatten sich verlängert und glühten. Erst jetzt begannen die Schnitte auf seinem Arm zu brennen, sodass er zischend seine rechte Hand auf die Wunde presste. „Unterschätz mich ja nicht. Meine Teufelskraft ist auch nicht ohne. Und die „Inferno Claws“ waren nur ein kleiner Vorgeschmack.“ Tobias Augen verengten sich, sein Zorn war kaum zu übersehen. „Freu dich nicht zu früh.“ Plötzlich verwandelte er seinen ganzen Körper in den weißen Energienebel. „God’s Appearance“, flüsterte er plötzlich war er schon vor ihr. Carina hatte noch nicht einmal Zeit, um auch nur einen Finger zu rühren, denn in der nächsten Sekunde bedeckte auch ihr Blut den Boden. Fluchend packte sie sich an die Schulter. „Er ist schnell. Ich habe ihn nicht mal kommen sehen. Ich muss diesen Kampf schnell hinter mich bringen, Ace wartet auf mich.“ „Carina“, hörte sie plötzlich eine Stimme hinter sich und verwundert drehte sie sich um. „Ich übernehme ihn. Mach schon. Du musst weiter kommen, Ace braucht dich.“ „Marco“, flüsterte sie und schaute wieder zum Schafott. „Kann ich dich wirklich mit ihm allein lassen?“, fragte sie ihn und Marco war für einen Moment einfach nur verwundert über ihren ernsten Gesichtsausdruck, den er so noch nie an ihr gesehen hatte. „Hey, du sprichst hier mit dem Kommandanten der ersten Division. Ich werde schon mit ihm fertig. Und jetzt geh.“ „Wehe du stirbst“, sagte sie noch, bevor sie auf Tobias zu rannte. Dieser richtete seine Hand nach vorne, um sie frontal zu attackieren, doch schon im nächsten Moment taumelte er zurück und hielt sich seine blutende Nase. „Hier spielt die Musik, Kleiner. Ich bin jetzt dein Gegner“, sagte der Phönix und Tobias schnaubte. Das würde er Carina noch heimzahlen. Die Schwarzhaarige stürmte vorwärts, während um sie herum das reinste Massaker stattfand. Sie versuchte die Schreie auszublenden, doch sie drangen schier in ihr Gedächtnis ein und klebten fest. Für eine Sekunde fragte sie sich, ob sie nach diesem Krieg jemals wieder schlafen könnte. „Wenn ich überlebe, finde ich es raus“, dachte sie. Plötzlich schrieen einige Soldaten der Marine laut auf und richteten ihre Gesichter gen Himmel. Carina runzelte die Stirn und folgte ihrem Beispiel. Doch als sie ebenfalls das erblickte, was alle so ins Staunen versetzte, blieb auch sie stehen. „Das kann nicht sein“, flüsterte sie fassungslos, doch die laute Stimme, die über das ganze Kampffeld schalte, bestätigte nur, was sie da am Himmel sah. „Ace“, schrie Ruffy im freien Fall. „Wir sind hier um dich zu retten!“ Auf Carinas Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Das war ja mal wieder typisch Ruffy. Kapitel 31: Frei?! ------------------ Mit Erstaunen sah sie, wie Ruffy mit ihrem Vater sprach und wie er mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zu ihr aufholte. Gerade, als sie sich erneut mit ein paar Soldaten der Marine auseinandergesetzt hatte, überholte der Schwarzhaarige sie. „Ruffy“, rief sie und rannte nun neben ihm her. „Carina“, keuchte eben dieser überrascht und seine Augen versprühten dieselbe Sorge, die auch sie fühlte. „Mach dir keine Sorgen. Wir werden Ace retten, Carina“; sagte er entschlossen und sie nickte als Antwort. Die Hoffnung, an die sie sich so verzweifelt klammerte, wurde stärker. Während sie gemeinsam das Feld überquerten trafen sie auf Falkenauge. Der Samurai hatte gerade noch Zeit festzustellen, dass die beiden jungen Kämpfer vor ihm sich stark weiterentwickelt hatten, als auch schon Vista auf den Plan trat und sich mit ihm anlegte. Ein anderer Marineoffizier nannte sich Smoker, war aber nur Ruffy bekannt. Nach einiger Zeit kam endlich die Mauer in Sicht, die sie noch von dem Schafott und von Ace trennten. Endlich war er in greifbarer Nähe. „Schneller“, keuchte Ruffy neben ihr und sie nickte, während sie ebenfalls gierig nach Luft schnappte. Es war so anstrengend. Der Kampf, die Angst, aber am schlimmsten war immer noch die Ungewissheit. Ace’s Gesicht war ebenso verzweifelt wie ihres, doch sie wusste, dass sie nur jeweils Angst um den Anderen hatten. „Dummkopf“, dachte sie und schmunzelte leicht. „Glaubst du wirklich, ich würde mein Leben nicht für deines geben? Glaubst du das wirklich? Ich werde für dich Kämpfen, Nii-san! Und wenn es mein Ende bedeutet.“ Kurzzeitig wurden der Strohhut und sie auseinander gerissen, als die Schwarzhaarige entsetzt sah, wie Squardo ihren gemeinsamen Vater durchbohrte. Allerdings hatte sie nicht viel Zeit, um sich die Frage zu stellen, warum und ob jetzt plötzlich alle verrückt geworden waren, denn vor ihr spielte schließlich die Musik. „Ist der bescheuert?“, dachte sie vollkommen verblüfft, als Ruffy sich mit Hilfe eines abgebrochenen Mastes mitten vor die Admiräle der Marine katapultierte. „Und wie komme ich jetzt da hoch?“, dachte sie zweifelnd, als hinter ihr eine Stimme ertönte. „Carina, spring auf“, rief ihr Marco zu, der sich im Laufen in einen blauen Phönix verwandelte. Mit einem kräftigen Satz war sie auf seinem Rücken und der Vogel hob ab. Die Admiräle waren durch Ruffys beherztes Eingreifen gut genug abgelenkt, um sie nicht zu bemerken. Erst, als sie über sie hinweg flogen, sahen sie auf und Carina registrierte mit Genugtuung, wie sich das Gesicht von Akainu vor Wut verzerrte. Aber auch ihr Gesicht verzerrte sich vor Wut, als sie die Moby Dick sah. Die Flammen verschlangen das Schiff rasend schnell und Carina hatte kaum noch Zeit, einen Blick auf den blauen Wal zu werfen, die Galionsfigur. Es war, als würde ihr die Luft zum Atmen genommen werden. Ihr Zuhause. Es verbrannte, vor ihren Augen und sie konnte nichts tun. Es schmerzte. „Reiß dich zusammen“, ermahnte Marco sie, doch auch in seiner Stimme war die Trauer um den Verlust deutlich erkennbar. „Die Moby Dick haben wir verloren, aber Ace lebt noch.“ „Du hast Recht“, nuschelte Angesprochene und sprang von ihm ab, um kurz vor dem Schafott zu landen. Inzwischen stand Ruffy neben einer Frau…oder war es ein Mann? Jedenfalls erschien aus ihrer Frisur plötzlich ein Typ, der eine Brücke zum Schafott baute. Beinahe gleichzeitig setzten Carina und Ruffy den ersten Fuß auf und liefen aufwärts. „Gleich haben wir ihn“, schrie Carina und Ruffy rief den Namen ihres gemeinsamen Bruders. Plötzlich tauchte vor ihnen mit einem lauten Krachen Garp auf. „Garp“, keuchte Carina überrascht. Sie hatte ihn so lange nicht gesehen, aber er schien sich kaum verändert zu haben. Garp gönnte ihr nur einen kurzen Blick, dann sprach er mit Ruffy. „Carina. Tritt zurück“, sagte Ruffy laut, bevor er mit aller Kraft zuschlug. Der Schlag traf seinen Großvater ins Gesicht und schleuderte ihn von der Brücke. „Uff“, brachte Carina hervor, deren Blick komplett verblüfft war. Das hatte sie nicht erwartet, dennoch schlich sich ein Lächeln auf ihre Lippen. Garp dachte also doch noch an seine Familie und nicht nur an die Marine. Hinter ihnen stürzte die Brücke ein und so beschleunigten die zwei Piraten ihr Tempo. Endlich erreichten sie das Schafott. Carina erreichte Ace noch vor Ruffy und schmiss sich auf ihre Knie, um ihn zu umarmen. „Oh Ace“, schluchzte sie und nun liefen ihr die Tränen in Strömen über das Gesicht. „Du Idiot. Mach so was nie, nie wieder!“, schrie sie ihn an und Ace blickte sie mit großen Augen an. „Ach ja…“, sagte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. „Über die Sache in der Wüste reden wir noch!“ Ace glaubte es selbst nicht, aber er lachte. Er hatte nicht damit gerechnet, seine Schwester oder seinen Bruder jemals wieder zu sehen und jetzt standen sie Beide vor ihm, mit Blut und Wunden übersät und wollten ihn retten. „Ruffy, der Schlüssel.“ „Ja“, sagte der Strohhutträger und wollte gerade den Schlüssel benutzen, als ein Lichtstrahl eben diesen in zwei Teile teilte. „Verdammt“, rief Ruffy wütend aus, aber das war nicht ihr einziges Problem. Plötzlich wurden die Drei in einem großen Schatten gehüllt und sahen erschrocken auf. „Oh oh“, brachte die Schwarzhaarige nur hervor, als sie Sengoku über sich aufragen sah. „Carina, nimm Ace und bring ihn hier weg“, sagte Ruffy schnell, bevor er sich wie einen Luftballon aufblies und vor sie warf. Sie sprang. Zusammen mit Ace und diesem komischen Wachstypen, der sich nun in einen passenden Schlüssel verwandelte. Hektisch steckte sie ihn in das Seesteinschloss und drehte ihn rum. Die Ketten lösten sich und es war, als würde plötzlich der Himmel brennen. Alles um sie herum stand in Flammen, aber sie hatte nur Augen für Ace, der neben ihr war und sie umarmte. „Danke Schwesterherz“, flüsterte er und sie lachte. „Ich werde dich nie wieder gehen lassen, du Idiot“, flüsterte sie zurück und wollte ihn am liebsten nie wieder los lassen. Jetzt war auch Ruffy neben ihnen, als Ace sein Feuer verschwinden ließ. Um sie herum wurde es laut. Die Piraten waren vollkommen aus dem Häuschen. „Er ist frei“, hörten sie es laut um sich herum, sowohl von ihrer Seite als auch von der Marine, denn diese war alles andere als erfreut. „Schnappt ihn“, hörte sie Akainus wütende Stimme. „Jetzt komm. Schnell!“, sagte sie zu ihren Brüdern und sie begannen in Richtung des Meeres zu rennen. Vorbei an ihren Kameraden, die ihnen Rückendeckung gaben, als wäre es etwas Selbstverständliches. Squardo steuerte die Moby Dick voran, um seinen Fehler wieder gut zu machen, doch Whitebeard war anderer Meinung. Er hielt das Schiff mit nur einer einzigen Hand an und sagte mit lauter Stimme: „Was ich euch jetzt sage, ist mein letzter Befehl als Käpt’n. Hört also gut zu!“ Carina und Ace erstarrten gleichzeitig. Letzter Befehl? Was sollte das heißen? „Es ist Zeit Abschied zu nehmen, denn ihr werdet ohne mich in die neue Welt gehen. Ich gehöre zu der alten Ära, für mich gibt es in dieser Welt kein Schiff mehr.“ Mit diesen Worten holte er aus und ließ erneut die ganze Insel unter seiner Macht erbeben. Carina und Ace waren vollkommen geschockt und der Tochter des Piratenkönigs standen bereits die Tränen in den Augen. „Das kann er doch nicht Ernst meinen“, stammelte sie und zitterte heftig. Plötzlich setzte Ace erneut sein Feuer frei, um sich Platz zu verschaffen, dann waren sowohl sie als auch er in dem Blickfeld ihres gemeinsamen Vaters. Ace warf sich auf die Knie, während seine Schwester dicht hinter ihm stand. „Ich war euch doch ein guter Vater, oder?“, fragte Whitebeard lächelnd. Ace bejahte die Frage lautstark, Carina schrie nur ein lautes „Du warst unser einzig wahrer Vater und wirst es immer bleiben, klar?“ Whitebeard grinste nur noch mehr und sein ungewöhnliches Lachen war das Letzte, was sie von ihm hörten, bevor sie sich umdrehten und weiter rannten. Sie, Ace, Ruffy und Jimbei. Plötzlich durchzuckte die Schwarzhaarige ein schreckliches Gefühl. Mit einem Ruck drehte sie sich um. Ace war nicht mehr hinter ihr. Sie schrie seinen Namen, bis sie ihn gegenüber von Akainu entdeckte. Dieser griff den Marine Admiral gerade an, doch fiel mit einem Schmerzensschrei zurück. Carina schnappte nach Luft, denn Ace Hand brannte. „Das kann doch gar nicht sein“, keuchte sie über den Lärm hinweg und rannte in die Richtung ihres Bruders. Derweilen änderte Akainu plötzlich seine Richtung und ging auf Ruffy los, der in die Knie gegangen war. Ace realisierte vor Carina die Situation und stürmte los. „Ruffy!“, schrie er laut und Carina beschleunigte ihre Schritte. „Ace! STOP!!!!“ Kapitel 32: Erloschenes Feuer ----------------------------- Es passierte wie in einer Art Zeitlupe. Carina rannte in unmenschlicher Geschwindigkeit auf ihren Bruder zu, dieser stellte sich vor Ruffy, um ihn vor Akainu zu schützen. Die Hände, die von dem glühenden Magma umschlossen wurden, berührten Ace Brust. Einen Moment passierte nichts, dann gab die Haut des Schwarzhaarigen nach und der Angriff durchbohrte seinen Körper. Carina schrie, ihr Schrei halte über das gesamte Schlachtfeld, es war, als würde man ihr das Herz aus der Brust reißen und es dann mit einem Messer zweiteilen. Marco und alle anderen Piraten waren bei dem Schrei ihrer Kameradin zusammengefahren. So einen Laut hatten sie von Carina noch nie gehört, noch nicht einmal, als Thatch damals gestorben war. Er war unmenschlich, grausam geprägt von schierer Verzweiflung. Tobias verengte nun die Augen. Es war vorbei. Auch Ruffys Augen waren geweitet, Ace fiel mitten in seine Arme. Carina war innerhalb eines Augenaufschlages bei ihrem Bruder und packte ihn sanft an den Schultern. „Ace, sprich mit mir“, brüllte sie ihn an. Der Schwarzhaarige röchelte hart und seine Schwester erstarrte, als sie die Wunde nun sehen konnte. „Nein…nein“, flüsterte sie, während ihr Puls rasend in die Höhe schoss. „Wir brauchen Hilfe“, rief Ruffy derweilen, ebenso verzweifelt wie Carina. „Carina, Ruffy…vergebt mir“, hauchte Ace leise, gab endlich ein Lebenszeichen von sich. Ihr Schiffsarzt kam angerannt, aber auch er erkannte, ebenso wie Ace und Carina das Ausmaß dieser Verletzung. „Du…du kannst nicht sterben Ace. Du hast es mir doch damals versprochen, erinnerst du dich?“, keuchte Ruffy, seine Stimme zitterte. Carina blendete die ganze Umgebung aus, sie bemerkte nur nebenbei, dass Ace und Ruffy Worte miteinander austauchten. Sie wusste es. Ihr Bruder würde jeden Moment sterben und es gab nichts, was sie tun konnte. Warum war sie überhaupt Pirat geworden, wenn sie noch nicht mal dazu in der Lage war, ihren eigenen Bruder, ihren letzten lebenden Verwandten, zu retten? „Carina!“ Ihr Name kam ihm leise über die Lippen, doch die Prinzessin erhob sofort den Kopf, schob Ruffy langsam beiseite und umarmte ihren Bruder. „Bitte. Lass mich nicht allein Ace. Ich brauche dich doch.“ Ace lächelte leicht. „Nein, ich war es, der dich gebraucht hat Carina. Du bist…inzwischen…bestimmt viel stärker als ich. Du…musst dich um Vater und Marco und die ganzen Anderen kümmern.“ „Das ist nicht wahr und das weißt du auch. Ich bin nicht stärker als du. Lass unsere ganzen Opfer nicht umsonst gewesen sein. All die Jahre haben wir gegen unsere Vergangenheit angekämpft. Alle diese verdammten Jahre, haben wir eine Antwort auf die Frage gesucht, ob wir überhaupt leben sollten. Du kannst nicht sterben, wo du endlich weißt, wo du hingehörst und dass du leben sollst.“ Sie schluchzte, als die ersten Tränen aus ihren Augen traten und auf Ace Schoß fielen. „Sag Vater und den Anderen etwas, ja? Die Crew soll nicht auseinander gerissen werden. Und sag ihnen Danke. Danke für Alles, was sie für mich getan haben. Danke, dass ich ein Teil dieser Familie sein dürfte. Aber…ich will dir auch danken. Danke für deine Liebe, deine Sorge und deine Treue. Ich will, dass du glücklich bist, Schwesterherz. Lass nicht zu, dass sie dein Leben auch zerstören. Und…pass…ein wenig auf Ruffy auf. Wenn du kannst.“ Ace Stimme wurde schwächer. Carina heulte, flehte gen Himmel, hoffte auf ein Wunder. Doch nichts geschah. Noch ein letztes Mal verfestigte ihr Bruder die Umarmung, noch ein letztes Mal konnte sie seine Stimme hören und sie wusste, dass ihm in seinem letzten Moment ein Lächeln auf den Lippen lag. „Danke, dass ihr mich alle geliebt habt!!“ Die Umarmung löste sich, Ace stürzte, er entglitt ihren Armen. Sein Körper kam auf dem Boden auf und in Carina starb etwas, als sein Herz aufhörte zu schlagen. Mit leeren Augen senkte sie ihren Blick und konnte nicht begreifen, dass alles vorbei war. Sie hatte versagt. Auf ganzer Linie versagt. Sie hob ihre Hände. Rot. Blut. Ace’s Blut. Es war überall. Auf ihren Händen, ihrer Kleidung, sogar in ihren Haaren. Ihre Welt wurde in ein Scharlachrot getaucht, so musste die Hölle aussehen. Sie bekam keine Luft! Marco liefen ebenfalls die Tränen über das Gesicht, aber nicht nur aus Trauer, sondern auch aus Angst. Carina sah aus, als würde sie jeden Moment den Verstand verlieren, als würde sie ebenfalls sterben. Wie hatte er das nur zulassen können? Und Schuld war er - Akainu. Der Admiral kam auf Carina und Ruffy zu. Letzterer war nicht mehr bei Bewusstsein und Carina saß nur steif da, bewegte sich nicht. Marco schrie ihren Namen, doch sie reagierte nicht. Konnte sie ihn denn nicht hören? Seine Verzweiflung, dass auch sie wie Ace getötet werden könnte? Ein Ruck ging plötzlich durch den Körper des Mädchens. Die Trauer, der Schmerz ihrer Wunden, ihre Verzweiflung - alles war auf einmal nicht mehr wichtig. Es verschwand in ihrem Unterbewusstsein, sie verdrängte es auf das Heftigste, nur, um dem Gefühl Platz zu machen, was ihr momentan Halt geben konnte. Das Gefühl, was ihr half aufzustehen und sich Akainu entgegenzustellen. Wut. Akainu schrie auf, als er ein Gefühl verspürte, dass er noch nie gehabt hatte. Das Gefühl, wenn die eigene Haut verbrannte und zerstört wurde. Um Carinas Arme schlängelten sich blaue Flammen, die höchste Stufe ihrer Teufelskräfte. Ihre Kameraden zuckten zurück, einerseits erfreut, andererseits verschreckt. So wütend hatten sie Carina noch nie gesehen. Die Piratin keuchte, verbrauchte diese Stufe doch viel mehr Energie, als die Vorherigen. Doch es war ihr egal. „Ich werde dich töten, du elender Mörder“, schrie sie und überkreuzte ihre Handflächen über ihrem Kopf. „Hell Phoenix!“ Ein Phönix aus roten und blauen Flammen schoss auf Akainu zu, dieser setzte die Kraft seines Magmas ein, doch die rote Flüssigkeit zerschellte an den Schwingen des Vogels, als wäre sie Wasser. Erneut verbrannte ein Teil seines Körpers, sodass er sein Gesicht verzerrte. „Wie du eben schon zu Ace sagtest“, flüsterte sie Unheil bringend, ihre Stimme wurde langsam lauter, „auch unter Teufelsfrüchten gibt es eine Rangordnung. Und deine steht unter meiner!“ Die Prinzessin stockte für einen Moment, dann hustete sie und Blut benetzte den Boden. Diese Technik war wirklich anstrengend. Doch sie würde es aushalten und wenn es sie umbrachte. Ihr Zögern wurde von Whitebeard genutzt, der nun auch auf den Marine Admiral los ging und ihn mittels seiner Teufelsfrüchte zu Boden schleuderte. Doch der rote Hund war noch nicht am Ende, im Gegensatz zu dem Kaiser, der schon fast am Ende seiner Kräfte war. Seine Magmafaust zerfetzte Carinas Vater das halbe Gesicht und ein lautes Kreischen ging durch die Reihen der Piraten. Auch Carina rührte sich nicht, ihre Augen waren ausdruckslos, denn Tränen hatte sie keine mehr übrig. Sie wusste, dass auch ihr Vater und Käpt’n sterben würde. Marco erstarrte, als er bemerkte, dass Whitebeard das komplette Schlachtfeld in zwei Hälften gespaltet hatte. Die Piraten auf der einen und er mit der Marine auf der anderen Seite. Nur Carina befand sich noch bei dem Kaiser, der sich jetzt ihr zuwendete. „Geh auf die andere Seite und flieh mit den Anderen. Das ist alles, was du noch für mich du kannst“, sagte er, seine Stimme war immer noch stark und kräftig, würde es bis zum Schluss bleiben. „Nein!“ Er zog seine Augenbraue in die Höhe und starrte seine Tochter an. Was hatte sie gerade gesagt? „Tut mir leid Vater, aber diesen Befehl werde ich nicht befolgen.“ Ihre Stimme hingegen war leer, kalt und ausdruckslos. So, als ob jegliches Gefühl sie für immer verlassen hätte. Und zum ersten Mal begriff Whitebeard, was sie vorhatte. Sie wollte sterben. Er sah es in ihren Augen, ihrer Haltung und er konnte nicht fassen, dass es so weit gekommen war. Das der Lebenswille der Person, die doch immer so hart gekämpft hatte für das, an was sie glaubte, verwunden war. Es machte ihn wütend, doch gleichzeitig so unendlich traurig. Ace war alles für sie gewesen und jetzt war er weg; ausgelöscht. „Du wirst nicht sterben Carina. Glaub mir, das war ein Befehl. Das werde ich nicht zulassen“, knurrte er und plötzlich lächelte die Schwarzhaarige. Ein todbringendes Lächeln. „Ich werde nicht sterben. Nicht, bevor ich Ace nicht gerächt habe.“ Der alte Mann seufzte. Was sollte er tun? Sie packen und sie auf die andere Seite schleudern, nur, damit sie wieder kam? „Mach dir keine Sorgen Vater, du brauchst mich nicht zu beschützen. Ich schaff das schon. Doch ich…“, der Klang ihrer Worte änderte sich, nun hörte sie sich an, als würde sie jeden Moment in Tränen ausbrechen. „Ich will, dass du immer weißt, dass ich dich liebe. Das weißt du doch, oder Vater?“ Für Außenstehende sah es vielleicht kitschig aus, doch beide Piraten fühlten dasselbe. Verbundenheit. Dieses Band konnte nichts durchtrennen, nicht einmal der Tod. Der Augenblick brannte sich in Carinas Gedächtnis und sie wusste instinktiv, dass sie dieses Gefühl der Geborgenheit und des Schutzes nie vergessen würde. Solange sie lebte. Doch diese Szene wurde zerstört, als laute Rufe zu hören waren. Viele der Marine Soldaten drehten sich zum Schafott herum und auch Carinas Blick fiel darauf. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Mann erkannte, der für alles, was passiert war, verantwortlich war. Einfach für alles. Ihre Stimme war von Hass getränkt, als sie nach so langer Zeit wieder seinen Namen aussprach. „Teach.“ Kapitel 33: Die Frage nach dem "Warum" -------------------------------------- Doch diese Szene wurde zerstört, als laute Rufe zu hören waren. Viele der Marine Soldaten drehten sich zum Schafott herum und auch Carinas Blick fiel darauf. Ihre Augen weiteten sich, als sie den Mann erkannte, der für alles, was passiert war, verantwortlich war. Einfach für alles. Ihre Stimme war von Hass getränkt, als sie nach so langer Zeit wieder seinen Namen aussprach. „Teach.“ Für einen Moment nahm sie nichts anderes wahr, als ihren eigenen Herzschlag. Der Hass pulsierte durch ihre Adern, er ergriff Besitz von ihrem Körper. „Teach.“ Erneut sprach sie seinen Namen aus, ihr Käpt’n schien ebenfalls kurz vor der Explosion zu stehen. Er nahm eine eindeutige Position ein und stürzte nach vorne los, Carina war starr vor Wut. Der halbe Platz wurde zerstört, als Whitebeard erneut die Kraft seiner Teufelsfrucht freisetzte. „Endlich kann ich dich zur Rechenschaft ziehen, Teach. Für Thatch und für Ace. Du hast das eiserne Gesetz meines Schiffes gebrochen“, sagte Whitebeard, seine Stimme brodelte vor unterdrücktem Zorn. Doch das Einzige, was Teach tat, war, dass er lachte. Ja, er lachte. „Was willst du tun, alter Mann? Mich töten? Sieh dich einmal selbst an. Du bist doch schon selbst so gut wie tot. Außerdem wird dir deine Teufelskraft nicht viel helfen. Nicht gegen mich.“ Mit diesen Worten entfesselte auch er seine Kräfte. Die Dunkelheit wabberte um ihn herum, schien alles aufzusaugen, was ihr in den Weg kam. Es war beängstigend. Mit nur einer Hand wehrte er die Attacke seines ehemaligen Kapitäns ab und lachte nut noch lauter. Doch natürlich war Whitebeard nicht nur wegen seiner Teufelskräfte gefährlich. Sein Schwert bohrte sich in die Schulter seines ehemaligen Sohnes und brachte eben diesen zu Fall. Blackbeard schrie auf, zeigte zum ersten Mal ein Anzeichen von Angst. Es war erbärmlich. „Macht schon. Tötet ihn“, schrie er seiner Mannschaft zu, diese gehorchte aufs Wort. Blut spritze durch die Luft, als den Kaiser sowohl Kugeln, als auch Klingen trafen. Schreie zerrissen die Luft, seine Crew fluchte, schrie, weinte. Carina war auf die Knie gesunken, presste in schierer Verzweiflung eine Hand auf ihren Mund. Das konnte doch nur ein furchtbarer Traum sein. Warum musste er ihr alles nehmen, was sie liebte? Er riss ihre Welt in Scherben. Er war ein Monster!! Doch obwohl sie nicht mehr stand, ihr Vater tat es immer noch. Er redete, doch Carina verstand ihn nicht, es war, als wäre sie in Watte gepackt. Erst, als er laut schrie, richtete sie sich ruckartig auf. „DAS ONE PIECE EXISTIERT WIRKLICH!!!“ „Vater“, flüsterte sie schockiert, dann traten ihr erneut Tränen in die Augen. Dieselbe Geste wie Roger einst. Schluchzer entflohen ihr, sie heulte wie ein kleines Kind. Doch es war ihr egal. Carina konnte nur den Rücken des Mannes sehen, der ihr Leben für immer verändert hatte, aber sie wusste es. Er war tot. Selbst im Tod stand er immer noch so aufrecht, wie er es immer getan hatte. Die Schwarzhaarige hätte es nicht für möglich gehalten, aber sein Tod traf sie genauso hart, wie der ihres Bruders. Dann hörte sie Marcos entsetzten Schrei und ihr Blick flog in die Richtung ihres besten Freundes. Er blickte auf Teach, der ein schwarzes Tuch über die Leiche ihres Käpt’n geworfen hatte. Irgendetwas lief nicht mit rechten Dingen zu. Carina stand auf, rannte los, ohne, dass es irgendjemand mitbekam. Sie würde es nicht zulassen, dass dieser Bastard den Körper des Kaisers entehrte oder Schlimmeres tat. Doch es war ein langer Weg bis zu seiner Position und lange, bevor die Prinzessin ihn erreichen konnte, kam er wieder unter dem Tuch hervor. Und dieses Mal war er es, der eine eindeutige Haltung einnahm. „Das ist nicht möglich“, schrie Marco, doch er irrte sich. Ein Erdbeben erschütterte das Kampffeld, Teach lachte. „Nun besitze ich die Kraft der stärksten Teufelsfrüchte der Welt. Niemand von euch kann mich jetzt noch besiegen. Das ist der Beginn meiner Ära.“ Eine heftige Hitzewelle beendete seine Lobesrede abrupt, riss ihn von den Füßen. Er schrie, die Haut seiner Brust war leicht verbrüht. „Was zum…“, fluchte er ungehalten, dann entdeckte er sie. Zuerst erkannte er sie nicht. Ihre Kleidung war mit dem Blut ihres Bruders getränkt, ihre Haut von ihrem eigenen. Die Augen waren zu Schlitzen verengt, der Mund zusammengepresst. Sie schien um Jahre gealtert zu sein. „Carina“, rief er freudig ihren Namen aus. Angesprochene rührte sich nicht einen Millimeter. Marco stieß einen Fluch aus, als auch er Carina erkannte. Was tat sie da? Sie konnte sich doch kaum noch auf den Beinen halten. Auch Tobias, Garp, Shiro und die restlichen Mitglieder der Whitebeard-Piraten besahen sich die Szene ungläubig. Das dürfte doch nicht wahr sein. Die Tochter des Piratenkönigs zitterte, ihre Stimme bebte, als sie ihn nun direkt ansah. „Es ist lange her, nicht wahr Carina?“, redete er munter weiter. „Du hast dich echt verändert.“ „Warum?“, sagte sie, durchschnitt beinahe die Luft. Es war nur ein einzelnes Wort, doch es war, als würde es wieder und wieder durch die Mengen von Piraten und Soldaten hallen. „Warum tust du das alles? Warum hast du Thatch getötet? Warum hast du Vater getötet? Warum hast du Ace ausgeliefert? Antworte mir, verdammt noch mal!“ Sie meinte es ernst. Sie wollte es wirklich verstehen. Doch Teach gluckste nur abfällig. „Interessiert dich das wirklich?“, kam seine Antwort und das Mädchen erbebte erneut unter einer Welle der Wut. „Nur wegen dieser Frucht? NUR WEGEN EINER VERDAMMTEN TEUFELSFRUCHT MUSSTEN ALLE STERBEN, DIE ICH LIEBTE?????“ Sie brüllte ihn an, doch ihr Zorn schwand nicht. Nun lachte selbst Teach nicht mehr. Nicht einmal er war so dumm, die Piratin zu unterschätzen. „Diese Teufelsfrucht ist nun mal besonders. Ich musste sie einfach unbedingt haben. Mir blieb keine andere Wahl. Ace habe ich ausgeliefert, um Samurai zu werden und Vater habe ich getötet, weil ich die Erdbebenfrucht haben musste. Ist doch eigentlich ganz einfach.“ „Nenn ihn nicht so“, flüsterte sie bedrohlich. „Huh?“, fragte er, verstand sie nicht ganz. „Nenn ihn nicht „Vater“. Du hast nicht das Recht dazu, ihn so zu nennen. Du hast ihn verraten, du hast uns alle verraten. Ich werde es nicht länger dulden, dass du seinen Namen dermaßen in den Dreck ziehst.“ „Carina“, murmelte Vista und auch Marco senkte den Kopf. Er hatte es bis zuletzt nicht so deutlich wahrgenommen wie seine Nakama, aber Carina, seine kleine Schwester, war erwachsen geworden. Das kleine Mädchen, das damals so unerwartet in ihr Leben getreten war, gehörte zum festen Inventar ihrer Crew. Carinas Division weinte immer noch, ihre Kommandantin war in Gefahr und sie konnten rein gar nichts dagegen unternehmen. „Was willst du denn, Carina? Warum bist du zu mir gekommen?“, fragte er beinahe so, als ob er die Antwort auf diese Frage noch nicht wusste. Ihre rechte Hand löste sich in rote Flammen auf, er konnte die Hitze selbst aus dieser Entfernung spüren. „Ich werde das vollenden, was Ace und Vater nicht geschafft haben. Und wenn es das Letzte ist, was ich tue.“ Ihre Stimme war nun sehr leise, doch dadurch war die Situation nur noch angespannter. Sie nahm die Körperhaltung ein, die auch ihr Bruder immer im Kampf benutzt hatte. Teach bzw. Blackbeard bewegte sich keinen Millimeter. Sie war also wirklich auf einen Kampf aus? Die 18-Jährige grinste schwach. Die Zeit war gekommen. Sie hatte so lange darauf gewartet. „Ich werde dich töten.“ Kapitel 34: Das Ende des Krieges -------------------------------- Die 18-Jährige grinste schwach. Die Zeit war gekommen. Sie hatte so lange darauf gewartet. „Ich werde dich töten.“ Blackbeard starrte sie einen Moment sprachlos an, dann lachte er. „Töten? Du willst mich töten?“ Die Luft vibrierte, als sie sich auf ihn stürzte. Die Schwarzhaarige feuerte einen Hitzewall auf ihren Gegner, doch Blackbeard sah die Attacke rechtzeitig kommen. Seine Dunkelheit kam erneut zum Einsatz und verschlang die Attacke in einem Atemzug. „Diese Frucht ist anders, als alle Logias, die ich je gesehen habe. Ich muss vorsichtig sein“, dachte sie und schluckte leicht. Ihr Körper tat weh, eigentlich pfiff sie schon aus dem letzten Loch. Doch sie würde nicht aufgeben. Niemals. „Na schön, du willst es anscheinend ja nicht anders. Wer nicht hören will, muss eben fühlen. Ich werde den Anfang meiner Ära mit deinem Tod einläuten“, sagte und seine Miene war nun auch angespannt. Er hob die Hände. Carina schrie entsetzt auf, als sie mit einem heftigen Ruck in die Richtung ihres Feindes gezogen wurde. Was war das? Panisch hob auch nun sie ihre Hände. „Inferno Strike!“ Der flammende Schlag verletzte Blackbeard am Bauch, aber auch seine Faust traf Carina mitten im Gesicht. Die Inferno Prinzessin knallte auf den Boden, hielt sich die Hand auf die Nase gedrückt, die nun blutete. Ihr Gegenüber rieb sich heftig über die Brandwunde und schien nun wirklich wütend. „Ihr und eure verdammten Feuerkünste. Das ging mir schon im Kampf gegen Ace auf die Nerven. Vielleicht sollte ich mir deine Teufelsfrucht auch noch einverleiben, wenn ich dich getötet habe.“ Erneut gingen sie aufeinander los, doch Carina musste immer mehr Schläge einstecken. Zuletzt benutzte er sogar die Kraft Whitebeards. Ein unschönes Knacken ertönte und sie schrie, als ein paar ihrer Rippen brachen. Sie hustete, Blut benetzte ihre Hand und den Boden. Tobias Augen waren geweitet, er konnte sich gar nicht mehr auf die Piraten, die gegen ihn kämpften, konzentrieren. Carina lag auf dem Boden, Blut breitete sich unter ihr auf dem Boden aus. Er keuchte, als sie trotz ihrer schweren Verletzungen erneut aufstand. Verdammt, konnte sie nicht einfach liegen bleiben? Sie waren Feinde ja, aber noch nicht einmal er würde seine Feinde so zurichten. Wenn er tötete, machte er es meistens schnell. Der Samurai hatte Blackbeard von Anfang an nicht leiden können. Er beschmutzte die Ehre der sieben Samurai und war es nicht wert, sich einen nennen zu dürfen. Es war einfach widerlich. „Ich gebe zu, du bist stark, Carina. Vielleicht noch stärker, als Ace es war. Doch das ändert nichts. Lange wirst du das nicht mehr durchhalten“, sagte Blackbeard selbstsicher und Angesprochene bleckte wütend die Zähne. Sie hatte es sich geschworen. Sie würde kämpfen, sie würde ihren Weg gehen, bis zum Schluss. Wie zum Gebet legte sie ihre Hände zusammen, schloss konzentriert die Augen. Das hier war ihr mächtigster Angriff. „Helldestruction!“ Sie tat etwas, was sie eigentlich selten tat. Ihr ganzer Körper löste sich in ihre Flammen auf, sie wurde eins mit der Hitze. Carinas ganzes Sein verband sich mit ihrer Teufelskraft und ballte sich zu einem großen Sturm aus blauem Feuer zusammen. Blackbeard erstarrte und auch Marco und die restlichen Kommandanten waren wahrlich beeindruckt von dem Schauspiel, das sich ihnen bot. Diese Attacke hatten sie noch nie zu Gesicht bekommen. Anders als erwartet war der Sturm plötzlich verschwunden, ein Schrei durchschnitt die Stille. Carina war nun wieder sichtbar und grinste schadenfroh, als sich der Verräter vor Schmerz auf den Boden warf. Nach einigen Minuten richtete er sich schwer keuchend auf, der Zorn stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Oberteil war am Rücken zerrissen. Durch das Tattoo der Whitebeard Bande zog sich ein Kreuz, das schwer blutete. Der Gestank von verbrannter Haut durchzog die Luft. „Du hast nicht das Recht, dieses Tattoo zu tragen“, sagte Carina kalt, Genugtuung durchflutete sie. Und sie wusste, hätte Whitebeard diese Tat noch miterlebt, er hätte sich genauso darüber gefreut. „Das büßt du mir“, knurrte er und die Dunkelheit wurde größer; mächtiger. Die Tochter des Piratenkönigs versuchte, den Angriff abzuwehren, doch ihre Arme und Beine waren schwer wie Blei, ihre Sicht leicht unscharf. Mit einem Mal stand er vor ihr, ein scharfes Messer in der Hand. Schmerz, da war einfach nur Schmerz. Blut lief ihr über das Gesicht, sie presste die Hand auf die Wunde auf ihrer linken Gesichtshälfte. Ein Schlag in den Magen gab ihr schließlich den Rest. Wie ein nasser Sack fiel sie zu Boden, hörte nur halbherzig die Schreie ihrer Kameraden. Marco rannte los, wurde aber innerhalb weniger Sekunden festgehalten. „Du kannst ihr nicht mehr helfen Marco. Es ist zu spät“, sagte Vista, der ihn zusammen mit Jozu festhielt. Die Beiden hatten Tränen in den Augen, Tränen des Schmerzes und der Verzweiflung. „Lasst mich los. Wir können sie noch retten. Er wird sie töten, wenn wir nichts unternehmen, seht ihr das nicht?“, schrie der Blonde wütend, doch seine Freunde ließen ihn nicht los. „Es ist vorbei“, dachte Carina, sie fühlte sich merkwürdig leer. Da war keine Trauer, keine Wut, nicht einmal Angst. Sie wurde am Kragen gepackt und unsanft in die Höhe gezogen. Erneut hörte sie sein widerliches Lachen, hatte kaum noch die Kraft, die Augen offen zu halten. Selbst, als sie aus weiter Entfernung einen Schrei hörte und Blackbeard seinen Kopf von ihr weg drehte, hatte sie nicht den Willen, sich zu bewegen. Doch dann fühlte sie etwas Seltsames. Etwas, was ihr wage bekannt vorkam. Ein Druck legte sich auf ihren Körper und sie konnte kaum glauben, hoffen, dass es das war, was sie vermutete. Mit letzter Kraft drehte sie ihren Kopf zu Seite und dann sah sie ihn. „Shanks“, wisperte sie leise. Der rothaarige Kaiser hatte das Kampffeld betreten, alle Soldaten und Piraten wichen vor ihm zurück. Langsam näherte er sich Blackbeard, sein Blick lag allerdings einzig und allein auf ihr. Hinter ihm konnte sie auch Ben, Yasopp, Lou und einige andere Mitglieder seiner Crew erkennen. Dann blieb er stehen, zog sein Schwert. Er sagte etwas, doch Carina konnte ihn nicht richtig verstehen. Als er sich endlich Blackbeard zuwandte, wurde der Druck stärker. „Lass sie los. Sofort“, zischte er voller Zorn und Blackbeard schmunzelte. Seine Hand löste sich von ihrem Kragen, ließ sie unsanft zu Boden stürzen. „Na gut, ich habe sowieso, was ich wollte.“ Bevor er endgültig verschwand, drehte er sich noch einmal zu Carina um. „Wir sehen uns wieder, Carina. Und dann kommst du mir nicht davon.“ Die 18-Jährige erwiderte nichts darauf, rührte sich nicht einmal. Vorsichtig wurde sie nun auf den Rücken gedreht, Marco und Ben knieten über ihr. „Carina, kannst du mich hören?“, fragte Marco sie, dann fing ihr Körper an zu beben. „Ich hab’s vermasselt“, flüsterte sie mit schwacher Stimme, Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Du Dummkopf. Du hast überhaupt nichts vermasselt“, sagte Marco aufgebracht, auch er war kurz davor, wieder in Tränen auszubrechen. „Ihr braucht Ruhe und ärztliche Hilfe. Wir nehmen euch mit“, meinte Ben nun und Marco sah ihn verwundert an, bis ihm wieder einfiel, dass die Moby Dick vollkommen zerstört worden war. Dankbar nickte er, während Ben Carina vorsichtig hochnahm. „Mir ist schlecht“, nuschelte sie. „Du verlierst zu viel Blut“, sagte Ben neutral, doch die Sorge in seiner Stimme war deutlich wahrnehmbar. Erschöpft schloss die Piratin die Augen, ließ sich in die willkommene Dunkelheit sinken. Der Krieg war vorbei. Endgültig. Kapitel 35: "Bleib bei mir." ---------------------------- Der Phönix saß in sich zusammengesunken auf einem kleinen Stuhl, der vor dem Krankenzimmer der Red Force stand. Seinen Kopf hatte er in den Händen vergraben, sein Herz hämmerte schmerzhaft gegen seine Rippen. Ihm gegenüber saßen Vista und Jozu und auch die Beiden waren merklich blass. Obwohl sie alle drei Verbände trugen und sich eigentlichen ausruhen sollten, saßen sie hier und warteten auf irgendein Lebenszeichen von Carina. Die Kommandantin der 2. Division war bewusstlos gewesen, noch bevor sie das Schiff des Rothaarigen betreten hatten. Momentan befand sie sich in ärztlicher Behandlung und niemand von ihnen wusste, ob sie durchkommen würde. „Diese Warterei macht mich noch wahnsinnig“, regte sich Marco auf und wurde nun leicht hibbelig. „Du musst Geduld haben“, sagte Jozu und verschränkte die Arme vor der Brust. Kurz herrschte Stille, bis Vista die Frage stellte, vor der sie sich alle fürchteten. „Was…was, wenn sie es nicht schafft?“ Eine bleierne Schwere lastete plötzlich auf ihnen, keiner wollte sich mit dieser Frage auseinandersetzen. Sie hatten schon ihren Käpt’n und Ace verloren, sollte Carina jetzt auch von ihnen gehen? Waren sie nicht schon genug gestraft? Marco fuhr hoch, als sich die Tür endlich öffnete und der Schiffsarzt heraustrat. Er trug einen langen weißen Kittel, hatte kurze schwarze Haare und war ungefähr im selben Alter wie Marco. Gerade streifte er sich seine weißen Handschuhe ab, die noch voller Blut waren. Die Kommandanten starrten ihn an, er starrte zurück. Nun reichte es Marco. „Nun sagen Sie doch endlich mal was. Gott verdammt noch mal!!“ Angesprochener legte die Stirn in Falten, dann entschloss er sich zu einer kurzen Antwort. „Das Mädchen hat schwerwiegende Verletzungen, allerdings sind keine lebenswichtigen Organe verletzt worden. Es wird einige Zeit dauern, bis sie wieder vollständig auf den Beinen ist, aber sie wird durchkommen.“ Ein Aufatmen machte die Runde. Gott sei Dank. „Sie braucht viel Ruhe und ist noch nicht wieder bei Bewusstsein. Also übertreibt es bloß nicht. Ihr solltet euch lieber selbst mal ausruhen“, sagte der Arzt neutral. Die Verwundeten nickten. Jetzt konnten sie erst einmal ruhig schlafen. Ihre Augenlieder zuckten unruhig, bevor sie sie langsam öffnete. Als sie den ersten, bewussten Atemzug tat, durchfuhr sie beinahe sofort ein brennender Schmerz. Zuerst war sie recht orientierungslos. Die Tochter des Piratenkönigs biss hart die Zähne aufeinander. Wo war sie hier nur? Langsam hob sie die Hand, betastete vorsichtig ihren Körper. Ein dicker Verband lag sowohl um ihre Stirn, als auch um ihre gebrochenen Rippen. Überall an ihrem Körper befanden sich Kratzer, blutige Schrammen und blaue Flecken. „Gott, ich sehe bestimmt total scheiße aus“, war ihr erster Gedanke, obwohl sie sich der Tatsache, dass sie weitaus größere Probleme hatte, sehr wohl bewusst war. Eine Tür öffnete sich leise, sie konnte noch nicht einmal den Kopf anheben. Carina fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Als die Person endlich neben ihrem Bett stand, erkannte sie sie trotzdem und lächelte schwach. „Ben“, sagte sie, ihre Erinnerungen an das Ende des Krieges kehrten langsam zurück. Der Grauhaarige stieß einen Schwall Rauch aus. „Du bist wirklich zäh. Wir hätten nicht gedacht, dass du vor nächster Woche aufwachst.“ Schweigen. „Du hattest wirklich schweres Glück“, sagte er schließlich, Carina wusste, dass er Recht hatte. „Es tut mir Leid, wenn ich euch Umstände gemacht habe“, sagte sie leise, denn das Sprechen strengte sie noch zu sehr an. Erneut ergriff die Müdigkeit Besitz von ihr. „Mach dir keine Sorgen. Schlaf erst einmal weiter.“ Kaum hatte sein Satz geendet, war sie schon wieder eingeschlafen. Erschrocken schreckte sie hoch, als die Tür mit einem lauten Rumms aufflog. „Carina!“ Marco stand vor ihr, starrte sie vollkommen erleichtert an. „Der Vize des Roten hat es mir gerade erzählt. Ich bin so froh, dass du wach bist.“ „Jetzt schon“, dachte die Schwarzhaarige, lächelte aber nur. „Du hast dir doch nicht etwa Sorgen um mich gemacht, oder?“, murmelte sie, wusste sie die Antwort doch schon längst. Fassungslos starrte sie Marco an, als sie erkannte, dass in seinen Augen Tränen standen. „Wir alle hatten solche Angst um dich. Wir wussten nicht, ob du diese Verletzungen überstehen würdest. Mach das…ja nie wieder, verstanden?“ Carina lächelte nun nicht mehr. „Ich wollte nicht, dass ihr euch Sorgen macht. Wirklich nicht. Verzeiht mir“, sagte sie, ein Beben durchfuhr ihren Körper. Erneut durchlebte sie den Kampf, sah ihre engsten Vertrauten, ihren Vater und ihren Bruder sterben. Stille Tränen tropften auf ihre Bettdecke, ihr bester Freund sah sie nur schweigend an. „Wir haben verloren Marco. Wir sind in den Krieg gezogen, um Ace zu retten. Das haben wir nicht geschafft. Nein, stattdessen haben wir auch noch Vater verloren. Am Ende konnten wir weder ihn, noch Ace retten. Nicht mal einen. Wir haben versagt. Vollkommen versagt. Es war alles umsonst.“ Sie warf sich in die Arme ihres engsten Freundes, doch noch nicht mal dort fand sie Trost. Auch Marco weinte, denn auch seine Schultern bebten. „Wie soll es jetzt nur weiter gehen?“, murmelte der Blondschopf und Carina lieferte ihm ihre Antwort sofort. „Ace hat mich vor seinem Tod darum gebeten, dass ich dafür sorge, dass die Crew nicht auseinander bricht. Wir dürfen jetzt nicht aufgeben Marco, es muss immer irgendwie weitergehen. Wenn wir jetzt aufgeben, dann hat die Marine genau das erreicht, was sie erreichen wollte. Du musst uns jetzt anführen“, sagte sie, wählte ihre Worte mit Bedacht. Sie wusste, dass der erste Kommandant momentan unter einem enormen Druck stand. „Ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich kann Vater nicht einfach ersetzen, das geht nicht“, lautete seine ehrliche Antwort. „Niemand will Vater ersetzen, aber wir brauchen einen neuen Käpt’n. Ich bin mir sicher, dass Vater dich als Nachfolger gewollt hätte. Du hast von uns allen am längsten unter ihm gedient, du hast die meiste Erfahrung. Ich vertraue dir, wir Alle stehen hinter dir. Lass nicht zu, dass alles zusammenbricht. Ich bitte dich.“ „Sie hat Recht, Marco“, erklang eine Stimme von der Tür. Jozu und Vista standen im Rahmen, hatten das Gespräch verfolgt. Marco raufte sich angestrengt die Haare und seufzte schließlich. „Ihr lasst mir ja anscheinend keine andere Wahl“, murrte er und nun grinste Carina endlich wieder. Vielleicht konnte alles gut werden. Ja, sie hatten verloren, aber sie waren immer noch die Whitebeard Piraten. Jozu erklärte ihr nun, dass sie momentan auf den Weg in die neue Welt waren, um Ace und Whitebeard auf einer relativ kleinen Insel zu beerdigen. Sie waren gerade erst einen Tag unterwegs und es würde bis zum Erreichen der Insel wahrscheinlich noch zwei Wochen dauern. Drei Tage vergingen, die meiste Zeit schlief die 18-Jährige den Schlaf der Gerechten. Am vierten Tag ließ der Schiffsarzt von Shanks sie endlich aufstehen. Durch ihre Logia Frucht heilten ihre Wunden wesentlich schneller, als die Wunden normaler Menschen. Aber auch nun dürfte sie nur zu ihrem Zimmer gehen, das, dank ihres Geschlechtes, vorübergehend ihr Eigenes war. Shanks sah sie in all den Tagen nicht ein einziges Mal, denn der Rothaarige war anscheinend mit vielen organisatorischen Sachen beschäftigt. Whitebeards Tod hatte viel auf den Meeren und bei den Menschen ausgelöst. Nun waren sie schon eine Woche auf der Red Force und Carina hatte den Verband um ihre Stirn schon abnehmen können. Eine Narbe zog sich über ihre linke Augenbraue, nun hatte Blackbeard für immer eine Erinnerung an ihn in ihrem Gesicht hinterlassen. Sie würde nie aufhören, ihn zu hassen. Niemals. Während die Jungs abends oben an Deck waren, blieb Carina in ihrer Kajüte und ruhte sich aus. Doch ihr Herz schmerzte immer und immer mehr. Ace war ihr Zwilling gewesen, ein Teil von ihr. Die Erkenntnis, ihn nie wieder zu sehen war so unglaublich schlimm, dass die körperlichen Schmerzen in den Hintergrund rückten. Auf den Weg zurück in ihr Zimmer, hatte sie sich eine Flasche Sake gegriffen und diese schon bis zu ihrem Raum halb geleert. Normalerweise war sie ja nicht der Typ dafür, sich sinnungslos zu besaufen, aber der Alkohol betäubte nun einmal wunderbar. Wie ein kleines Häufchen Elend saß sie auf ihrem Bett und leerte den Sake nun schließlich bis zum letzten Tropfen. Die Wirkung stellte sich auch rasch ein, sie seufzte. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen. „Glaubst du wirklich, dass Trinken eine gute Idee ist?“, ertönte eine Stimme von ihrer Tür aus und Carina drehte verwundert den Kopf in besagte Richtung. „Trinkst du nicht selbst viel zu viel, als das du mich belehren könntest?“, fragte sie Shanks, ihre Zunge war schwer wie Blei und das hörte man auch mehr als deutlich. Der Kaiser setzte sich neben sie aufs Bett und fuhr sich nachdenklich durch die Haare. Auch er hatte sich Sorgen um sie gemacht. Am liebsten hätte er Blackbeard in der Luft zerfetzt, als er gesehen hatte, wie er die Schwarzhaarige gewürgt hatte. „Das Leben geht weiter. Ich weiß, wie es ist, seinen Käpt’n zu verlieren, aber der Schmerz vergeht mit der Zeit.“ „Was soll’s? Ich hab nichts vom dem erreicht, was ich erreichen wollte. Ich hab auf ganzer Linie versagt. Sogar nach dem Alkohol gehen mir diese Bilder von dem Blutbad nicht aus dem Kopf. Und dann habe ich mich auch noch mit Blackbeard angelegt, obwohl du mir vorher gesagt hast, dass er gefährlich ist. Wie blöd kann man eigentlich sein?“ Wütend wischte sie sich über die Augen, als die salzige Flüssigkeit erneut den Weg über ihre Wangen fand. Innerhalb einer Sekunde zog der Rotschopf sie an sich, versuchte ihren Schmerz wenigstens etwas zu lindern. „Und dann auch noch diese grässliche Narbe“, schniefte sie und Shanks zwang sie, ihn anzusehen. „Blackbeard scheint ein Fable für Narben zu haben“, scherzte er und Carina starrte ihn an. Tausende Gedanken hätten ihr durch den Kopf gehen können, doch das Einzige, was sie wahrnahm, war, dass ihre Gesichter sich mal wieder verdammt nah waren. Der Alkohol ließ sie nicht klar denken, doch es war ihr, gelinde gesagt, gerade piepegal. „Shanks…“, nuschelte sie, sein Blick wurde nun auch intensiver. „Beim letzten Mal, als ich das getan habe, hast du mich K.O. gehen lassen“, sagte er, bevor er ihre Lippen miteinander verschloss. Es war weitaus besser, als damals bei ihrem ersten Aufenthalt auf diesem Schiff. Jeder Gedanke an Ace oder Whitebeard wurde im Keim erstickt. Als sie sich voneinander lösten, war ihr für einen kurzen Moment schwindelig. Ihre Blicke kreuzten sich. „Bleib bei mir“, flüsterte sie mit schwacher Stimme, lediglich ein Nicken gab ihr die Bestätigung. Der Schmerz, die Wut, die Trauer und vor allem die Angst ließ sie hinter sich, als sie sich gemeinsam auf die Laken des Bettes sinken ließen. Kapitel 36: Ein Problem? Stell dich hinten an! ---------------------------------------------- Carina stöhnte und presste sich die Hände fest auf die Augen. Ihr Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment explodieren. „Das mit dem Sake war wohl doch keine so gute Idee“, murmelte sie und öffnete vorsichtig die Augen. Wie erwartet fand sie die Bettseite neben sich leer vor, doch aus irgendeinem, ihr unbekannten, Grund verwunderte sie diese Tatsache. „Ich hab das Gefühl, als ob ich irgendetwas vergessen habe“, sagte sie, doch da ihr Kopf immer noch schwer schmerzte, verschob sie den Gedanken auf später. Seine Hand lag hart, aber nicht grob an ihrer Hüfte. Sein Oberkörper war glatt, die Muskeln hart und stark. Ihr war heiß, die Luft um sie herum schien in Flammen zu stehen und ausnahmsweise hatte das nichts mit ihrer Teufelsfrucht zu tun. Carina gähnte, während sie in die Dusche stieg und das Wasser auf kalt stellte. Seltsamerweise war sie vollkommen verschwitzt und die Piratin hatte das Gefühl, dass ihre ganze Haut momentan empfindlich war. Das Wasser tat ihr gut, langsam drehte sie es wärmer. Ihre Nägel vergruben sich zuerst in seinem scharlachroten Haar und schließlich in seinen breiten Schultern, als die Hand des Mannes ihren Körper erforschte. Laute entfuhren ihrem Mund, ihr Herz klopfte ihr hart gegen die Rippen. Warum traute sie sich kaum, ihn anzusehen? Der Kaiser ertastete den Bund ihrer Hose, schloss seine Finger um ihn und befreite sie von dem überflüssigen Kleidungsstück. Carina stöhnte auf und ihr Körper krümmte sich gegen seinen mit einer Hitze, der sie wehrlos ausgeliefert war. Carina kämmte ihre nassen Haare und kleidete sich rasch an, bevor sie ihre Kajüte verließ und sich auf den Weg zum Deck machte. Das Gefühl, etwas verdrängt zu haben wurde immer stärker und nun begann sie, ernsthaft darüber nachzudenken. Sie zuckte plötzlich arg zusammen, als ein Schmerz ihren Körper durchfuhr. Doch dieses Mal war es keine Wunde. Carina erstarrte, als sie realisierte, aus welcher Region diese Schmerzen kamen. Verschwommene Bilder tauchten vor ihrem inneren Auge auf. Ein schmerzhaftes Keuchen glitt über ihre Lippen, als er ihren Körper nun vollkommen in Besitz nahm, seine Hüfte presste sich hart an ihre. Shanks flüsterte Worte in ihr Ohr, doch sie verstand ihn kaum. Der Schmerz verblasste schnell, immerhin hatte sie schon weitaus Schlimmeres durchgemacht. Er suchte ihren Blick und als sie sich fanden, beugte er sich weiter herunter und küsste sie, sein leichter Bart kratzte und brannte in ihrem Gesicht. Carina blieb stocksteif stehen, als die Bilder schärfer wurden, sie spürte, wie sie rot anlief. Das hatte sie nicht wirklich getan. Sie schnappte nach Luft, erneut fluteten Bilder ihr Bewusstsein. Die 18-Jährige vergrub ihr Gesicht in seiner Halsbeuge, seine Finger strichen über ihren Rücken und schienen eine brennende Spur zu hinterlassen. Der Druck in ihrem Innern wurde stärker, sie schlang die Beine um ihn, drückte ihn härter an ihren erhitzten Körper. Carina schrie fast, als sich alles in ihr zusammenzog, eine Explosion erschütterte ihr Herz. Er ließ seinen Kopf auf ihre Schulter fallen und seufzte, als er sich zurückzog und dann noch ein letztes Mal tief in sie eindrang. Das Gewicht seines Körpers verschwand von ihrem, er legte sich neben sie und zog sie fest in seine Arme. Die Schwarzhaarige seufzte zufrieden und fiel recht schnell in einen traumlosen Schlaf. Die Prinzessin packte sich an den Kopf und stöhnte. Sie hatte es wirklich getan. Wie blöd war sie eigentlich? „Das mit dem Alkohol war definitiv keine gute Idee“, stöhnte sie und hatte das Bedürfnis, gegen eine Wand zu schlagen. Wie sollte sie Shanks denn jetzt unter die Augen treten? Das wäre sicherlich eine lustige Begegnung. Hey Shanks, ich hoffe doch, dass es nicht so schlimm ist, dass wir Sex hatten und hey, ich kann mich sowieso kaum noch daran erinnern. Also Schwamm drüber, okay? Sie seufzte erneut. Hatte sie nicht schon genug Probleme am Hals gehabt? „Carina.“ Angesprochene zuckte heftig zusammen, atmete jedoch erleichtert auf, als sie Marco erkannte. „Du bist es nur.“ Marco runzelte irritiert die Augenbrauen. „Danke für die Begrüßung. Freundlich wie immer. Wen hast du denn erwartet?“ „Ach vergiss es. Ich hab einfach nur schlecht geschlafen. Ist irgendetwas?“, fragte die Schwarzhaarige und räusperte sich verlegen. „Wir legen in ein paar Stunden an der Insel an, dann können wir endlich von der Red Force runter.“ „Gut“, lautete ihre kurze aber präzise Antwort. Damit hatte sich das Problem mit Shanks wohl erledigt. Trotzdem lag ihr etwas anderes viel schwerer im Magen. Die Beerdigung… „Ach ja, bevor ich es vergesse. Ich wollte dich noch etwas ganz anderes fragen. Dieser Junge, der neue Samurai, kennst du den etwa?“ Carina hob beide Augenbrauen leicht an. „Tobias? Ja, den kenne ich. Wir haben uns, kurz bevor ich euch getroffen habe, kennen gelernt und angefreundet. Wieso fragst du?“ Marco kratzte sich ein wenig angespannt am Kopf. „Wusstest du auch, dass er der Sohn von Sengoku ist?“ Stille trat ein, hinter Carinas Stirn arbeitete es. Dann kapierte sie, was ihr zukünftiger Käpt’n da gerade gesagt hatte. „Was???“ „Das interpretiere ich mal als nein. Schon irgendwie ironisch, oder? Die Tochter des Piratenkönigs und der Sohn des Flottenadmirals sind Freunde.“ Carina verdrehte die Augen. „Witzig. Sehr witzig. Und würdest du das bitte nicht so laut herumposaunen? Muss ja nicht jeder wissen, wer mein Vater war. Ich weiß nicht einmal, ob Tobias mich noch als Freundin betrachtet, auf dem Schlachtfeld sah es jedenfalls nicht danach aus.“ „Ist vielleicht auch besser so. Immerhin ist er ja auch dein Feind.“ „Shanks und Falkenauge sollten auch Feinde sein und sind trotzdem Freunde, oder etwa nicht? Sie kämpfen nicht einmal mehr gegeneinander. Ich weigere mich, ihn einfach so als Feind abzustempeln.“ ^^ Im Marine HQ ^^ Tobias seufzte. Die Stimmung wirkte gedrückt, obwohl es eigentlich anders sein sollte. Immerhin hatte die Marine doch gewonnen. Sowohl Ace als auch Whitebeard waren tot. Trotzdem hatte der Krieg tiefe Wunden hinterlassen, was sie unter anderem auch Blackbeard zu verdanken hatten. Seine Drohungen und Ankündigungen hatten die Siegesfreude der Marine vollkommen unter den Tisch gekehrt. Doch Tobias war nur froh, dass der Großteil seiner Mannschaft heil aus der Sache raus gekommen war. Alice hatte nur ein paar Kratzer abbekommen und Tyson hatte lediglich eine gebrochene Schulter, was für seine Verhältnisse ziemlich wenig war. Er selbst hatte Prellungen und Verbrennungen erlitten, wobei Letzteres eindeutig auf Carina zurückzuführen war. Tobias hatte es deprimiert. Carina hatte sich ziemlich verändert. Sie war nicht mehr das freundliche Mädchen von damals, das ihm geholfen hatte, mit seinen Teufelskräften klar zu kommen. Obwohl er sich geistig auf diesen Kampf vorbereitet hatte, war es ihm doch schwerer gefallen als erwartet. Der 20-Jährige horchte auf, als neben seinem Zimmer eine Tür laut aufgemacht wurde. Er öffnete seine Zimmertür einen kleinen Spalt und erkannte sofort Garp. Er und ein anderer Mann von der Marine standen dicht beinahe und schienen sich aufgebracht zu unterhalten. „Es ist nicht deine Schuld Garp. Niemand außer Akainu hat Schuld.“ „Du hast doch keine Ahnung Shiro. Ich hätte es verhindern können, aber ich tat es nicht. Ich habe ihm damals versprochen auf sein Kind aufzupassen. Und als sich herausgestellt hat, dass Rouge Zwillinge erwartet, da hab ich es mir selbst geschworen, die Beiden zu schützen. Ich hab auf ganzer Linie versagt. Ich konnte ja noch nicht einmal verhindern, dass sie Piraten wurden.“ „Daran bin auch ich nicht ganz unschuldig. Ich hätte Carina nicht so behandeln sollen.“ Tobias erstarrte. Carina? Hatte er gerade Carina gesagt? Wovon redeten die Beiden? „Versuch nicht, mich aufzuheitern. Roger hat sie mir anvertraut, er hat mir vertraut. Doch letztlich habe ich meinen Job über das Leben von Ace gestellt. Und Ruffy wäre auch beinahe gestorben. Wie soll ich ihm oder Carina je wieder ins Gesicht sehen, ohne daran zu denken?“ Tobias begriff innerhalb weniger Sekunden die Situation. Die Teile des Gespräches fügten sich zu einem Ganzen zusammen. Carina war nicht nur so fertig gewesen, weil ihr Nakama gestorben war. Sie war so fertig gewesen, weil ihr Bruder, ihr Zwilling gestorben war. Seine Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen. So war das also. Er wusste nicht wieso, aber es kratzte an seinem Stolz. Sie hatte es ihm nicht gesagt. Dabei hatte der Schwarzhaarige doch gedacht, dass sie Freunde wären. Damals war sie seine einzigste und zugleich beste Freundin gewesen. Hatte ihr das alles nichts bedeutet? Geräuschlos zog er sich zurück und ging schnellen Schrittes den Gang entlang, bis er Alice und Tyson begegnete. Er ging an ihnen vorbei, während er begann zu sprechen. „Wir setzen Segel in die neue Welt. Seit in einer halben Stunde auf dem Schiff.“ Verwundert nickten die Zwillinge und ihr Käpt’n ging, von außen hin gelassen wirkend, weiter. Mit Carina würde er noch abrechnen. Ein für alle mal. Kapitel 37: Gegenüberstellung ----------------------------- Carina fühlte sich unbehaglich, als sie das Deck der Red Force betrat. Wie um alles in der Welt hatte das nur passieren können? Sie war ja so ein Vollidiot. Shanks hatte sie noch nicht bemerkt und die Schwarzhaarige betete, dass das auch so bleiben würde. Vorsichtig drehte sie sich um und versuchte die andere Seite des Decks zu erreichen, doch natürlich meinte das Schicksal es mal wieder nicht gut mit ihr. „Carina.“ „Das hab ich doch wirklich nicht verdient, oder etwa doch?“, dachte Angesprochene, während der Kaiser nun neben ihr auftauchte. „Kopfweh?“, fragte er grinsend, woraufhin die 18-Jährige ihn wütend anstierte. „Sehr witzig“, knurrte Carina leicht wütend, wusste sie doch nicht so recht, was sie zu ihm sagen sollte. Auch Shanks schien für eine Sekunde zu überlegen, was er sagen sollte, doch anscheinend hatte er sich für eine lockere Umgangsweise entschieden. „Ich gehe mal davon aus, dass du dich an letzte Nacht erinnern kannst?“, fragte er spielerisch, Carinas Gesichtsfarbe wurde beinahe sofort eine Spur dunkler. Das Grinsen des Rothaarigen wurde breiter und die Prinzessin schnappte entgeistert nach Luft, als er aus heiterem Himmel seinen Arm um ihre Schultern schlang. „Hätte ja nicht gedacht, dass du so unerfahren bist“, flüsterte er leise an ihrem Ohr, Carinas Augen verengten sich unheilvoll. Sie wusste nicht, welches Gefühl überwog. Ihre Wut oder die Empörung. Shanks keuchte überrascht auf, als ihr Ellbogen seinen Magen traf und er ein paar Schritte rückwärts stolperte. Ihre Wut. Ganz eindeutig ihre Wut. „Du…du bist doch wirklich das Letzte“, zischte sie. „Meine Situation dermaßen auszunutzen. Ich war betrunken, es ging mir Scheiße und du hast nichts Besseres zu tun, als mich gleich ins Bett zu kriegen?“ Der Rothaarige hob protestierend die Hände. „So war das ja nun auch wieder nicht. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass das alles nur wegen dem Sake passiert ist, oder etwa doch?“ Ertappt drehte Carina ihm den Rücken zu. Sie wusste, dass er Recht hatte. Selbst betrunken hatte sie noch so viel Verstand, nicht mit jedem Kerl ins Bett zu steigen. Konnte es etwa sein, dass sie wirklich in ihn verliebt war? Das Ace Recht gehabt hatte? Die Erinnerung an ihren toten Bruder entfachte erneut den Schmerz in ihrer Brust. Es konnte keine Beziehung zwischen ihnen geben. Verdammt noch mal, ihr Vater war vor langer Zeit einmal Shanks Käpt’n gewesen. Mal ganz abgesehen von dem enormen Altersunterschied. „Lass mich einfach in Ruhe und bilde dir ja nichts darauf ein. Sobald wir die Insel erreicht haben, gehen wir getrennte Wege.“ Sie ließ Shanks auf seinem eigenen Schiff stehen, dieser war nun vollends verwirrt. Was hatte er ihr denn getan? Sie hatte es doch ebenso gewollt wie er und es war ihm auch alles andere als gleichgültig gewesen. Es war mehr gewesen als Sex. Hatte er bis gerade eben jedenfalls gedacht. Wenige Stunden später hatten sie endlich besagte Insel erreicht und Carina war schneller vom Schiff runter, als die Meisten gucken konnten. Sie brauchte jetzt erstmal ihre Ruhe. Die Insel war relativ klein, aber ein sehr schöner Ort. Überall waren kleine Wälder mit Flüssen und Wiesen mit vielen Blumen und Hügeln. „Ace hätte sie gefallen“, dachte die Schwarzhaarige und schluckte den Kloß, der sich in ihrem Hals bildete, herunter. Nie wieder würde sie seine Stimme hören. Nie wieder würde sie ihm eine Kopfnuss verpassen, wenn er zusammen mit Marco mal wieder Unsinn gemacht hatte. Und nie wieder würde er sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut werden würde. Tränen tropften zu Boden, am liebsten hätte sie geschrieen oder geflucht. Doch sie konnte es nicht. Als es langsam dunkel wurde, stand sie von der Wiese auf und machte sich auf den Weg zurück zu Marco und den Anderen. Ihre Augen weiteten sich, als sie die Gräber erblickte, die für ihren Vater und ihren Bruder erbaut worden waren. „Sie sind wunderschön“, hauchte die junge Frau leise und Marco nickte zustimmend. Carina hatte das Bedürfnis, erneut zu weinen, doch es schien, als hätte sie bereits alle Tränen aufgebraucht. Da war nur noch eine unendliche Leere in ihrem Inneren. Die Zeremonie war relativ still und kurz, Carina bemerkte andauernd die Blicke ihrer Crewmitglieder. Was erwarteten sie denn von ihr? Das sie zusammenbrechen würde? „Das bringt mir die Beiden auch nicht zurück“, dachte sie bitter, während sie beobachtete, wie verschiedene Leute vor den Gräbern standen und den beiden Piraten die letzte Ehre erwiesen. Marco trat ebenfalls vor, sein Gesicht war durch seine Tränen nass und seine Augen rötlich. „Ich hab dich für einen Schwachkopf gehalten, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe“, sagte er an das Grab von Ace gewandt. „Das warst du auch irgendwie“, lachte er dann erstickt auf, Mitglieder seiner Division brachen nun ebenfalls in Tränen aus. „Und du warst einer der besten Freunde, die ich je hatte.“ Nun wandte er sich Whitebeard zu. Er schien lange nach den passenden Worten zu suchen, dann erschien ein Lächeln auf seinem Gesicht. „Danke“, sagte er lediglich und stellte sich wieder neben Carina, diese lächelte ihn schwach an. Ein besseres Wort hätte er nicht wählen können. „Danke, Vater. Für alles“, sagte nun auch sie und die anderen Kommandanten taten es ihr gleich. Sie würde ihn nie vergessen. Er hatte ihr so viel gegeben, sie würde ihn auf ewig in ihrem Herzen tragen. Nach der Beerdigung hatten sich sowohl die Whitebeard-Piraten, als auch die Crew von Shanks in einer Kneipe versammelt und tranken, was das Zeug hielt. Entweder, um den Kummer zu ersäufen oder…nein, eigentlich nur, um den Kummer zu ersäufen. Carina trank nichts, ihr dröhnte immer noch der Kopf von gestern. Aber warum hatte sie schon seit geraumer Zeit das Gefühl, als würde sich diesem Ort etwas nähern, was ihr nicht gefallen würde? Just in diesem Moment flog die Tür zur Kneipe auf. Alle Köpfe drehten sich verwundert herum und Marco konnte ein Stöhnen nicht unterdrücken. Carina blinzelte verwirrt. „T-Tobias?“, stotterte sie und der Samurai fixierte sie mit seinen grünen Augen. „Tut mir Leid, eure Runde stören zu müssen. Ich will nur reden“, sagte er friedlich und deutete auf die Prinzessin. Diese spürte, dass sowohl Marco, als auch Shanks und Ben sie anstarrten. „Ich komme gleich wieder“, sagte sie an Marco gewandt, dieser nickte und stand ebenfalls auf. „Ich komme mit“, erwiderte er, Carina widersprach ihm nicht. Immerhin war er ja jetzt ihr neuer Käpt’n. Auch Shanks und Ben standen auf, was die 18-Jährige nun wirklich die Augen verdrehen ließ. Die drei Männer folgten ihr und Tobias zu einer abgelegen Stelle. „Du bist den weiten Weg gekommen, um mit mir zu reden? Muss ja mega wichtig sein“, sagte Carina und lächelte leicht. Tobias Miene blieb kalt, eine ungute Aura ging von ihm aus. „Kann man so sagen“, antwortete er steif, das Lächeln wich nun von ihren Lippen. War er etwa immer noch wütend wegen ihrem Kampf? „Wegen unserer Auseinandersetzung. Ich wollte gar nicht so grob sein, aber ich hatte es eben eilig. Du nimmst mir das doch nicht übel, oder? Ich meine, wir sind doch Freunde.“ Unabsichtlich hatte sie einen Nerv getroffen. „Freunde?“, erwiderte Tobias und nun klang er ganz offensichtlich wütend. „Wie könnte ich mit jemandem wie dir befreundet sein?“ Eine grausame Erkenntnis ergriff Carina. Konnte es etwa sein, dass er etwas wusste? Aber wie sollte er davon erfahren haben? Auch Marco spürte die Anspannung seiner besten Freundin. Tobias grinste hämisch, er hatte sich diese Reaktion von ihr erhofft. „Was meinst du? Soll ich mal den ganzen Leuten in der Kneipe deinen richtigen Namen verraten?“ Jetzt wurde Carina wirklich bleich. Das war unmöglich. Ben schaute währenddessen nur verwirrt zu seinem Käpt’n, dieser zuckte nur nichts ahnend mit den Schultern, denn auch er hatte keine Ahnung, wovon hier die Rede war. Was hatte dieser Samurai überhaupt mit Carina zu schaffen? „Tobias, warte“, sagte Carina, doch der 20-Jährige ließ sie nicht ausreden. „Würde bestimmt auch die Marine interessieren, dass die Blutlinie des Königs doch nicht durch den Tod der Feuerfaust ausgelöscht wurde, oder?“ Shanks und Bens Augen weiteten sich, während die Prinzessin ihre nur entsetzt schloss. „Stimmt’s? Gol D. Carina?“ Kapitel 38: Schwäche -------------------- „Wie ist das möglich?“, entfuhr es Shanks, da er nicht glauben konnte, was er da hörte. Marco räusperte sich und sprach es dann aus. „Ace und Carina waren Zwillinge.“ Tobias Hände ballten sich zu Fäusten, während Ben nickte. Ihm wurden gerade einige Dinge klar. Carina hielt den Blick gesenkt. Die Situation war ihr unangenehm. „Woher weißt du Bescheid?“, fragte sie den Samurai, dieser schnaubte nur abfällig. „Beim nächsten Mal solltest du Garp und seinem Freund sagen, dass sie sich leiser unterhalten sollten. Es war viel zu einfach sie zu belauschen.“ Gedanklich verfluchte Carina diese beiden Idioten. Waren es nicht immer sie gewesen, die ihr eingetrichtert hatten, sich ja nicht zu verplappern? „Was willst du jetzt tun? Es der Marine erzählen? Tue dir keinen Zwang an. Was Schlimmeres, als mir Ace wegzunehmen hätten sie mir sowieso nicht antun können.“ Ein bitteres Lächeln umspielte ihre Lippen. „Aber ich hätte erwartet, dass du es verstehen würdest. Du hast mir doch damals auch nicht erzählt, dass du Sengokus Sohn bist. Was stört dich also so daran?“ „Das kannst du ja wohl nicht vergleichen. Es ist meine Pflicht als Samurai gegen Piraten zu kämpfen. Und gerade du weißt doch, dass ich schon immer sehr viel auf Ehre und Pflichtbewusstsein gegeben habe. Ich habe dir nichts von meinem Vater erzählt, weil ich es nicht für wichtig gehalten habe, aber du hast es mir vorsätzlich verschwiegen. Du hast mich die ganze Zeit nur belogen und verarscht“, knurrte er zornig. „Das ist nicht wahr. Du warst mein erster richtiger Freund, wieso sollte ich das absichtlich getan haben? Oder willst du jetzt in die Fußstapfen deines Vaters treten?“ Unabsichtlich hatte sie einen Nerv bei dem Schwarzhaarigen getroffen. „Mein Vater hat mich mein ganzes Leben lang alleine gelassen. Mich und meine Mutter. Nichts liegt mir ferner, als in seine Fußstapfen zu treten“, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen und ballte seine Hände zu Fäusten. Carina schwieg für wenige Sekunden. „Ja“, sagte sie dann schließlich, „ja, ich habe dich angelogen. Falls es dich tröstet, auch meine Nakama wussten lange Zeit nichts davon. Ich hatte lange Zeit Schwierigkeiten, Menschen zu vertrauen, selbst denen, die ich schon lange kannte. Erst Ace hat mir gezeigt, dass es auch anders sein kann. Das nicht alle Menschen gleich sind. Wenn ich ehrlich bin, hab ich deine Freundschaft erst zu schätzen gewusst, als ich meinen Bruder kennen gelernt habe, vorher hatte ich auch kein Vertrauen zu dir. Und ich hatte keine Ahnung, dass dich die Wahrheit so kränken würde. Es tut mir leid.“ Seine Augen weiteten sich kurz, aber er hatte seine Gesichtszüge direkt wieder im Griff. Gerade wollte er seine Stimme erheben, da fiel Carina ihm ins Wort. „Wie lange wollt ihr noch da hinten rum stehen?“, sagte sie vollkommen kalt, auch Shanks hatte die Störenfriede längst bemerkt. Tobias drehte den Kopf nach hinten und erblickte Garp und Shiro, die in einen Metern Entfernung standen. Keiner der Anwesenden bemerkte die ruckartige Veränderung in Carinas Gesichtszügen. Tobias konnte gar nicht so schnell gucken, da stand die Prinzessin schon vor Shiro und packte ihn hart am Kragen. „Du hast es damals bereits gewusst, oder? Als wir uns auf dem Sabaody Archipel gesehen haben?“ Angesprochener schwieg, Carinas Griff wurde fester. „Du hast gewusst, dass sie Ace hinrichten wollten, hab ich Recht?“, brüllte sie jetzt aus voller Kehle, der Samurai wagte kaum zu atmen. „Ja, ich wusste es“, sagte Shiro in diesem Moment. Bei Carina brannte eine Sicherung durch, sie sah rot. Die Piratin schlug ihm so heftig ins Gesicht, dass ein lautes Knacken ertönte und der Mann mittleren Alters dann hart auf dem Boden aufschlug. Ihr ganzer Körper bebte und zitterte, sie musste sich selbst davon abhalten, Shiro grün und blau zu prügeln. „Carina, beruhige dich“, sagte nun Garp und trat einen Schritt vor. Er bereute es sogleich wieder, denn Angesprochene sah ihn mit einem Blick an, der dem eines Raubtiers ähnelte. „Du bist kein Stück besser“, knurrte sie. „Du hast ihm damals versprochen, auf uns aufzupassen. Du hast es ihm versprochen.“ In ihrer Stimme war nichts weiter zu hören als Vorwürfe. „So viel dazu, dass Leute von der Marine immer ihr Wort halten. Du hast nur zu gesehen, wie er gestorben ist. Du hast keinen Finger gerührt, um Ace zu helfen.“ Sie kam ihm gefährlich nah, blickte ihm mit einem hasserfüllten Blick in die Augen. „Und jetzt wagst du es, hier aufzutauchen, hier, wo wir Ace begraben haben? Willst du ihm die letzte Ehre erweisen, oder was?“ „Du weißt, dass es mir Leid tut. Mehr als alles andere, aber ich kann es nicht mehr ändern“, antwortete Garp mit zusammengepressten Lippen, denn Carina hatte gerade Salz in eine offene Wunde gestreut. Shiro hatte sich mittlerweile wieder aufgerichtet und hielt sich seine gebrochene, blutende Nase. „Du solltest Garp dankbar sein, dass er dich und Ace überhaupt beschützt hat. Jeder andere Soldat hätte euch sofort nach eurer Geburt das Licht ausgeknipst.“ Marco stürzte sich auf Carina und hielt sie fest, denn sie hatte Anstalten gemacht, ihrem ehemaligen Aufpasser Schlimmeres anzutun, als nur eine gebrochene Nase. „Bleib ruhig Carina. Du kannst in deinem Zustand noch nicht wieder kämpfen. Willst du dich umbringen?“ Carina atmete tief ein und wieder aus und dann tat sie es erneut und erneut. „Verschwindet, bevor ich mich vergesse.“ Die Worte waren kurz, aber eindeutig. Shiro und Garp sahen sich einen Moment lang an und verschwanden dann tatsächlich. Wenige Sekunden später ließ Marco sie wieder los und wandte sich dem Samurai zu. „Hör zu. Ich kann verstehen, dass du sauer auf Carina bist, aber lass sie jetzt in Frieden. Sie kann jetzt nicht noch ein weiteres Problem gebrauchen.“ Tobias sah Carina schweigend an, dann drehte er ihr den Rücken zu. „Ich werde nichts sagen“, antwortete er schließlich, jeder der Anwesenden wusste, was er meinte. „Danke“, sagte Carina schwach, sie fühlte sich so unendlich müde. Tobias nickte ihr kurz zu und verschwand dann ebenso wie Shiro und Garp zuvor. Vielleicht hatte ihre Freundschaft ja doch noch eine Chance. „Ich bringe dich auf dein Zimmer“, sagte Marco nun und Carina erhob keine Einwände. Die Lust aufs Besaufen war ihr gehörig vergangen. Sie schaute Shanks und Ben nicht an, als sie an ihnen vorbei ging. Wollte ihre Gesichter nicht sehen. Was musste Shanks jetzt wohl von ihr denken? Am nächsten Morgen musste sie sich fast dazu zwingen aufzustehen. Ihre Augenlieder waren verklebt und gerötet. Sie sah schrecklich aus. Sie kämmte sich kurz die Haare durch und wusch sich das Gesicht, um wieder halbwegs wie ein lebender Mensch auszusehen. Aber warum eigentlich? Warum lebte sie eigentlich noch? Warum war sie nicht zusammen mit Ace gestorben? „Ich hab’s Ace versprochen“, murmelte sie zu sich selbst und setze sich wie eine Maschine in Bewegung. Heute würden sie weitersegeln. Carina wusste, dass es niemals wieder so sein würde wie vor dem Krieg. Dass sie nie wieder seine Hand auf ihrem Kopf spüren würde. Nie wieder das seltsame Lachen ihres Vaters hören würde oder seine grottenschlechte Singstimme, wenn er mal wieder betrunken war. Alles, was ihr blieb, waren Erinnerungen. Aber vielleicht konnten sie alle noch mal ganz von vorne anfangen. Ace und Whitebeard mochte sie verloren haben, aber alle anderen waren doch noch da, oder etwa nicht? Vollkommen entkräftet öffnete sie die Tür, hielt allerdings sofort danach inne. Erstaunt schaute sie an der Person hoch, die nun direkt vor ihr stand. Shanks. Kapitel 39: Der Entschluss -------------------------- Bevor die Schwarzhaarige auch nur ein Wort hervorbringen konnte, stand der rothaarige Kaiser schon in ihrem Zimmer und hatte die Tür hinter sich geschlossen. Völlig überrumpelt starrte sie ihn einen Moment lang und seufzte dann. „Was willst du?“, sagte sie ziemlich desinteressiert, denn es war ihr momentan wirklich egal, was er zu sagen hatte. Der Vize ihres Vaters hatte die Tatsachen einfach so akzeptiert, aber die junge Frau wusste, dass Shanks nicht so war. Wenigstens musste sie sich bei ihm keine Sorgen darum machen, dass er sie als Dämon betitelte, denn er war ja immerhin in Rogers Crew gewesen. Dennoch, sie schämte sich und drängte somit ihre Gefühle in den Hintergrund. „Für mich spielt es keine Rolle“, sagte er dann plötzlich und Carina sah überrascht auf. Mit aller Macht ignorierte sie den Sprung, den ihr Herz in ihrer Brust machte. Die 18-Jährige atmete kurz aber gleichmäßig aus. „Für dich vielleicht nicht“, lautete ihre Antwort, denn ihr selbst machte es sehr wohl etwas aus. „Dass du die Tochter von Roger bist, ändert überhaupt nichts. Abgesehen davon, dass ich ziemlich überrascht war, sehe ich darin keine Probleme. Also würdest du mir jetzt bitte erklären, worin dein verdammtes Problem besteht? Ich verstehe es nämlich wirklich nicht!“ „Natürlich verstehst du es nicht. Weil du keine Ahnung hast. Wenn die Wahrheit irgendwann ans Licht kommt - und glaub mir, das wird sie – dann bringe ich dich damit nur in Schwierigkeiten.“ „Ach und was ist mit der Crew von Whitebeard? Bei ihnen ist das egal oder was?“, schoss er zurück und Carina verzog den Mund. „Ace und ich haben schon viel zu viele damit rein gezogen, da musst du nicht auch noch mitmachen.“ „Entschuldige, aber ich denke, dass ich selbst bestimmen kann, was ich mache und was nicht. Außerdem kann ich mich ja wohl besser schützen, als so manch Anderer.“ Carina biss sich auf die Lippe. Er verstand es einfach nicht. Er verstand nicht, wie sie sich fühlte. Sie hatte doch gerade erst Ace verloren. Noch jemanden, den sie liebte, sterben zu sehen würde sie nicht verkraften. Warum kümmerte es ihn überhaupt? Gleich darauf sprach sie ihre Gedanken aus. „Warum kümmert es dich überhaupt? Ich bin kein Mitglied deiner Crew, ganz im Gegenteil sogar. Ich bin einer deiner Gegner, also sag mir warum!“ „Weil ich Gefühle für dich habe“, lautete seine Antwort und es kam ihm so ruhig über die Lippen, dass Carina jegliches weitere Wort ihm Halse stecken blieb. Er…hatte was? „Das…das bildest du dir ein“, stotterte sie, fühlte sich plötzlich unwohl in ihrer Haut. „Ach ja? Was ist so unwahrscheinlich daran?“ „Wie könnte sich jemand in mich verlieben?“, entfuhr es ihr ohne auch nur darüber nachzudenken. Aber sie hatte doch Recht. An ihr gab es doch nichts Liebenswertes. Sie hatte es nicht geschafft, ihren Bruder oder ihren Vater zu retten. Und sie hatte Blackbeard nicht töten können, um somit den Tod von Thatch zu rächen. Nichts von dem, was sie sich vorgenommen hatte, hatte sie erreicht. Sie war schwach. Was wollte also ein Mann wie Shanks von ihr? Wenn sie an ihr Spiegelbild von eben dachte, dann konnte sie ehrlich sagen, dass sie auch nicht besonders schön war. Es gab tausend Frauen, die besser gebaut und schöner waren als sie. Was konnte er also ausgerechnet von ihr wollen? „Es gibt genug Gründe“, sagte Shanks todernst, aber Carina fiel kein Einziger davon ein. „Es spielt sowieso keine Rolle“, dachte die Schwarzhaarige, denn sie würde unter gar keinen Umständen zulassen, dass der Rothaarige sich ihretwegen in Gefahr brachte. „Ich empfinde aber nun mal nicht das Gleiche für dich, also hat sich das Thema erledigt.“ Natürlich war das eine faustdicke Lüge, doch sie wusste, dass der Kaiser ansonsten nicht locker lassen würde. Shanks starrte sie einen Moment lang an, dann setzte er sich in Bewegung und kam langsam auf sie zu. Als er nah genug war streckte er die Hand nach ihrem Gesicht aus. Vollkommen verunsichert zuckte sie zurück und trat einen Schritt von ihm weg. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. „Du lügst“, sagte er. Sie presste die Lippen hart aufeinander. „Wir setzen heute Segel, falls du also noch etwas mit Marco besprechen möchtest, dann solltest du es jetzt tun“, entgegnete sie und drängte sich an ihm vorbei. Shanks sah ihr nach und obwohl er nicht das erreicht hatte, was er erreichen wollte, wollte das Grinsen nicht von seinen Lippen weichen. Er würde schon noch zu ihr durchdringen. „Okay, was läuft da zwischen euch?“, fragte Marco mit ernster Stimme, Carina zog eine Augenbraue in die Höhe. „Wovon sprichst du?“, stellte sie ihm eine Gegenfrage, doch sie konnte sich eigentlich schon denken, was er meinte. „Der Rotschopf und du. Zwischen euch ist doch irgendetwas.“ Carina seufzte und schloss die Augen. „Würdest du mir glauben, wenn ich sage, dass da absolut gar nichts ist?“ Der Blonde schüttelte den Kopf und Carina seufzte erneut. Sie hatte Marco noch nie gut anlügen können. „Na gut, ich will ehrlich zu dir sein. Wir haben miteinander geschlafen.“ Marco blinzelte und öffnete leicht den Mund. Dann schloss er ihn wieder, denn die Nachricht war noch nicht ganz bis in sein Gehirn durchgedrungen. Aber der Moment kam. „Ihr habt WAS???“ Die Schwarzhaarige wusste mal wieder nicht recht, was sie nun sagen sollte. Daher zuckte sie nur mit den Schultern und lächelte schwach. Marco starrte sie erneut einen Augenblick lang schweigend an. Dann drehte er sich plötzlich um. „Na warte, dem werde ich die Hölle heiß machen.“ Carina blinzelte nun auch, dann errötete sie. „Marco, hör auf damit. Wer bist du denn, meine Mutter? Ich habe die ganze Angelegenheit bereits geklärt, es gibt also keinen Grund mehr, mit ihm zu reden.“ „Ach, du hast es geklärt? Und was ist dabei raus gekommen?“ Sie zögerte. „Nun ja….also….ist das wirklich so wichtig?“ „Ja, das ist es. Ich kenne dich lange genug Carina. Ich weiß, dass du keine von den Frauen ist, die einfach mit irgendjemanden rummachen, ohne sich etwas dabei zu denken.“ Angesprochene schluckte und biss sich auf die Zunge. Wenn sie ihm sagen würde, dass sie total betrunken gewesen war, dann würde Marco Shanks wirklich den Kopf abreißen. „Also?“, fragte der Phönix erneut und verschränkte die Arme vor der Brust. Genervt stöhnte sie auf und raufte sich die Haare. „Ja verdammt noch mal, ich habe Gefühle für ihn.“ Nun stöhnte auch Marco. „Das kann nicht dein Ernst sein, oder?“ „Glaubst du, ich hab mir das ausgesucht?“, schoss sie wütend zurück und ihr Bruder schnippte ihr gegen die Stirn. „Nein, aber warum ausgerechnet der Rotschopf? Du kennst hunderte von Männern und dann suchst du dir ihn aus?“ Auf diese Aussage hin schwieg sie und starrte zu Boden. Marco kratzte sich leicht an seiner rechten Wange und schien zu überlegen. „Hast du ihm das gesagt?“ Ein Kopfschütteln bestätigte seine Vermutung, aber ihre nächsten Worte warfen ihn komplett aus der Bahn. „Aber er hat zu mir gesagt, dass er Gefühle für mich hat…“ „Und du hast ihm gesagt, dass du keine für ihn hast?“ Überrascht hob Carina den Kopf und starrte ihn an. „Woher…?“ „Ach komm Carina, ich kenne dich jetzt schon so lange, ich weiß wie du tickst. Du denkst, dass du ihn in Schwierigkeiten bringst und du hast Angst, diese Gefühle zuzulassen, weil du nicht noch mal jemanden verlieren willst, den du liebst. So ist es doch, oder nicht?“ Angesprochene blinzelte, dann breitete sich ein leichtes Lächeln auf ihrem Gesicht aus. „Oh man. Seit wann bin ich denn bloß so durchschaubar geworden?“ Sie legte Marco eine Hand auf die Schulter. „Mach dir keine Sorgen um mich. Ich habe mir das Ganze gut überlegt und ich habe nicht vor, euch zu verlassen. Ihr seid meine Familie, was anderes zählt nicht. Glaub mir, ich bin mir sicher.“ Marco sah ihr ganz genau in die Augen und versuchte, eine Lüge darin zu entdecken, aber seine kleine Schwester schien es vollkommen ernst zu meinen. „In Ordnung“, entgegnete er. „Wir werden in zwei Stunden ablegen. Falls du also noch irgendetwas erledigen willst, dann tue es jetzt.“ Carina nickte. Sie wusste ganz genau, was sie in der verbliebenen Zeit machen wollte. Kapitel 40: Im Herzen --------------------- „Wir werden in zwei Stunden ablegen. Falls du also noch irgendetwas erledigen willst, dann tue es jetzt.“ Carina nickte. Sie wusste ganz genau, was sie in der verbliebenen Zeit machen wollte. Der Wind fuhr ihr unablässig durch die schwarzen Haare und peitschte ihr gleichzeitig ins Gesicht. Carina ging schweigend den Hügel hinauf, ihr ganzer Körper war angespannt. Das war allerdings nicht wirklich verwunderlich in Anbetracht der Tatsache, zu was sie sich auf den Weg gemacht hatte. Trotz ihrer Verbände und warmen Kleidung ging der Wind ihr unter die Haut, er erfüllte sie mit einer ungewohnten Kälte. Endlich kamen sie in Sicht. Die Gräber. Die letzte Ruhestätte ihres Vaters und ihres Bruders. Kurz stockte ihr der Atem, doch sie blieb dennoch nicht stehen und setzte sich schließlich mit durchgedrücktem Rücken vor die Grabsteine, die mit wunderschönen Blumen und persönlichen Gegenständen geschmückt waren. Der Hut ihres Bruders, den sie ihm so oft vom Kopf gerissen hatte, um ihn zu ärgern. Der Dolch, dem sie ihm vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt hatte. Der Mantel ihres Vaters, den er immer so stolz getragen hatte. Seine Waffe, mit der er bis zum bitteren Ende tapfer gekämpft hatte. Ihre Hand bewegte sich fast wie von selbst auf die Grabsteine zu und sanft strich sie mit ihren Fingern über die eingravierten Namen. „Ich vermisse euch“, flüsterte sie ruhig, doch gleichzeitig spürte sie die heißen Tränen erneut in ihren Augenwinkeln. „Ich vermisse euch so sehr.“ Wie so oft in den letzten Tagen hatte sie das Gefühl, die Trauer würde ihr die Kehle zuschnüren und jegliche Wärme aus ihrem Körper vertreiben. Doch sie war nicht hier, um sich erneut die Augen auszuheulen. Nein, dieses Mal war sie hier um das zu sagen, was sie bei dem Begräbnis nicht vor allen anderen hatte sagen wollen. „Ich werde mein Versprechen halten, Ace. Ich werde nicht zulassen, dass unsere Familie auseinander geht. Ich werde auf die Anderen aufpassen. Ich werde Marco dabei helfen, ein toller neuer Käpt’n zu werden. Ich werde nicht zulassen, dass sich so etwas wie dieser Krieg jemals wiederholt. Das bin ich sowohl dir, als auch Vater schuldig. Wir werden weitermachen und dafür sorgen, dass ihr nicht umsonst gestorben seid. Ich werde weder diesen elenden Köter noch Teach davonkommen lassen. Und ich werde weiterleben. Versprochen.“ Plötzlich fuhr ein ungewöhnlich starker Wind über die Lichtung und Carina fühlte zwei Hände auf ihren Schultern. Sie drehte sich herum, doch die Lichtung war leer. Ihre Augen weiteten sich, dann lächelte sie und sah noch einmal zu den Gräbern. „Ich werde wiederkommen. Ich verspreche es“, flüsterte die Piratin und setzte sich in Bewegung. Plötzlich schien es vollkommen windstill zu sein. Sie drehte sich nicht mehr um. „Können wir?“, fragte Marco, als Carina die Gruppe erreicht hatte. Angesprochene schaute zu ihrem neuen Schiff, ein Schwesternschiff der Moby Dick. Es war zwar bei weitem nicht so groß, aber es würde genügen. Anders als das ehemalige Hauptschiff war die Galionsfigur nicht in Weiß gehalten, sondern erstrahlte in einem kräftigen Blau. Die Farbe des Ozeans. Die Schwarzhaarige atmete einmal tief durch. „Ja, wir können. Ich bin bereit.“ Marco nickte und setzte sich zusammen mit Carina in Bewegung. Nach wenigen Sekunden fiel ihnen jedoch auf, dass ihnen keiner der Anderen folgte. „Was ist denn mit euch los?“, fragte der Phönix verwundert, als er die niedergeschlagenen Gesichter der anderen Kommandanten sah, die in die Richtung sahen, wo am anderen Ende der Insel Whitebeard und Ace begraben waren. „Hey“, sagte Carina laut. Alle drehten sich abrupt in ihre Richtung und stellten erstaunt fest, dass sie lächelte. „Ace und Vater mögen tot sein, aber sie sind immer noch bei uns. Und das auf eine Art und Weise, die die Marine und die Weltregierung niemals begreifen werden. Ihr könnt es doch auch fühlen, oder?“ Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann begannen die Kommandanten leicht zu nicken und Carinas Lächeln wurde breiter. „Na also, dann wäre das ja geklärt. Und jetzt ab auf das Schiff. Wir müssen immerhin das Chaos beseitigen, dass der Krieg auf unseren Inseln verursacht hat.“ Zustimmende Rufe wurden laut, während Marco die Arme verschränkte und leicht beleidigt „Wer ist hier eigentlich der Käpt’n, du oder ich?“ murmelte. Langsam und bedächtig stieg sie die Stufen zum Schiff empor. Es kam ihr wie ein ewig langer Weg vor, so viele Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Natürlich, es würde nie wieder so sein wie vor dem Krieg. Das Ungewisse machte ihr irgendwie Angst. Doch sie musste es schaffen. Sie musste weitermachen. Was blieb ihr schon anderes übrig? „Die Marine glaubt sie hätte uns besiegt, aber das stimmt nicht. Das lasse ich nicht zu. Ich werde sowohl Blackbeard als auch Akainu spüren lassen, dass sie es nicht geschafft haben uns zu zerstören. Ganz im Gegenteil.“ Jetzt, wo sie so darüber nachdachte, hatten sowohl Ace als auch Whitebeard etwas sehr wertvolles vor ihrem Tod getan. Ace hatte dafür gesorgt, dass sie als Crew zusammenblieben, indem er ihr dieses eine letzte Versprechen abgenommen hatte. Und Whitebeard hatte die Flamme der Piratenära wieder aufflackern lassen, die Roger damals entzündet hatte. „Ob er das die ganze Zeit geplant hatte?“, dachte sie und setzte nun den ersten Schritt auf das Schiff. Abrupt blieb sie stehen. Ihr Atem stockte ihr kurz in der Brust, als sie den brennenden Blick erneut in ihrem Rücken spürte. Eine Sekunde zögerte sie, dann wandte sie den Kopf um und schaute noch einmal zur Insel zurück. Die Crew des Rothaarigen belud gerade die Red Force. Sie sah Ben und Lou, die ziemlich schwere Kisten trugen. Yasopp kontrollierte gerade die neue Munition, was typisch für den Schützen war. Es gab nur eine Ausnahme. Shanks stand noch an Land. Aber anstatt das Schiff ebenfalls zu beladen oder sonst irgendetwas zu tun, bohrten sich seine Augen intensiv in ihre. Schlagartig stieg ihr die Hitze ihres eigenen Blutes in den Kopf. Wie schaffte er das nur immer wieder? Ein freches Lächeln legte sich auf seine Lippen, als wollte er ihr sagen „Du kannst es dir immer noch überlegen.“ Für einen Moment hatte sie das Bedürfnis ihm rotzfrech die Zunge herauszustrecken, doch dann besann sie sich. „Ich lass mich doch nicht auf sein Niveau herab“, dachte sie und warf ihm daher nur einen bitterbösen Blick zu, bevor sie sich endgültig abwandte und das Schiff nun vollständig betrat. Sie atmete ein letztes Mal tief durch. „Na dann mal los“, murmelte sie. Shanks schaute dem Schiff nach, das nun ablegte. Irgendwie hatte er sich doch einen herzlicheren Abschied gewünscht. Doch Carina schien ganz nach ihrem Ziehvater zu kommen. Sie war genauso stur wie Whitebeard. „Wer weiß wie lange es dauert, bis wir wieder aufeinander treffen. Vermutlich eine halbe Ewigkeit“, dachte er und machte sich nun ebenfalls auf den Weg zu seinem Schiff. Hätte er zu diesem Zeitpunkt nur gewusst, wie sehr er sich irrte… Kapitel 41: Der Abgrund ----------------------- ^^ 2 Monate später ^^ „Lass mich“, nuschelte die Schwarzhaarige und versuchte sich aus dem Griff ihres besten Freundes zu befreien. „Das werde ich ganz sicher nicht tun“, meinte Marco und verstärkte seinen Halt um ihre Schultern nur noch. „Du hast mehr als genug getrunken Carina. Du bist voll wie tausend Mann. Und das meine ich wortwörtlich, immerhin liegen die Anderen schon alle unten in der Kneipe unter den Tischen.“ „Spielverderber“, maulte Angesprochene nur und ließ sich in das Zimmer, das über der Kneipe lag, schleifen. Im nächsten Moment lag sie auch schon auf dem Bett und vergrub ihren Kopf kichernd in den Kissen. Innerlich verdrehte Marco die Augen. Wie war es möglich, dass aus Carina jedes Mal wieder ein kleines Kind wurde, wenn sie zu viel getrunken hatte? Gerade wollte er zu einer Schimpftirade ansetzen, da begann die Piratin bereits leise vor sich hin zu schnarchen. „Oh man“, murmelte er. Sie würde schon morgen früh sehen, was sie davon hatte. Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und veranlassten die junge Frau dazu, sich zu regen. Langsam öffnete die Augen und brauchte mehrere Augenblicke, um sich zu orientieren. „Oh Gott“, stöhnte sie beim Aufsetzen, denn ihr Kopf protestierte mit einem eindeutigen Signal gegen jegliche Bewegung. „Ich hätte auf Marco hören sollen“, dachte sie. Etwas unsicher auf den Beinen stieg sie die Treppe zur Kneipe herunter und bemerkte erleichtert, dass es ihren Brüdern kaum besser ging als ihr. Die Meisten von Ihnen schliefen noch tief und fest. Diejenigen, die wach waren, saßen am Tresen und nahmen Kopfschmerztabletten mit reichlich Wasser zu sich. Einzig und allein Marco schien es relativ gut zu gehen. Kleinlaut setzte sie sich neben ihn und verlangte ebenfalls nach irgendeinem Mittel gegen Kopfschmerzen. „Ich hatte dich gewarnt“, grinste Marco und Carina stöhnte. Das war ja so klar gewesen. „Erspar mir deine Moralpredigt. Im Nachhinein weiß man es immer besser. Und du musst gerade reden, du bist viel öfter betrunken als ich.“ „In letzter Zeit nicht. Irgendjemand muss ja auf euch – und vor allem auf dich – aufpassen.“ Genervt pustete die Schwarzhaarige sich eine Strähne aus ihrem Gesicht und leerte ihr Wasser in einem Zug. Marco betrachtete sie eingehend. In letzter Zeit gefiel ihm ihre auffallende Veränderung immer weniger. Sicher, früher hatte er sich immer gewünscht, dass seine kleine Schwester endlich erwachsen werden würde, aber nun… Die Infernoprinzessin war, was bestimmte Dinge betraf, um einiges ernster geworden. Sie war nicht mehr so unbeschwert wie früher, konnte bei weitem nicht mehr so ungezwungen lachen. Und dann gab es wiederum Momente, wo sie sich endlich mal entspannte, aber dann vollkommen abstürzte. So wie gestern zum Beispiel. „Der Krieg hat sie verändert“, sagte er sich immer wieder, aber es konnte nicht das schlechte Gefühl vertreiben, das er bei der ganzen Sache hatte. Der Krieg hatte sie alle verändert, aber bei niemandem trat diese Veränderung so deutlich hervor wie bei Carina. Marco wünschte sich das lebensfrohe, kleine Kind zurück, das sie damals an diesem verlassenen Strand in ihre Bande aufgenommen hatten. Und er wusste, dass die anderen Kommandanten das genauso sahen, denn auch ihnen war die Veränderung nach kürzester Zeit aufgefallen. „Ich hatte mir überlegt, dass wie vielleicht ein bisschen länger auf dieser Insel bleiben.“ Carina zog beide Augenbrauen in die Höhe. „Wieso?“ „Ich denke wir haben uns eine kleine Auszeit von den ganzen Strapazen verdient, die wir in letzter Zeit hatten. Ein kleiner Urlaub würde uns doch allen ganz gut tun.“ Die Schwarzhaarige zuckte lediglich mit den Schultern. „Wenn du meinst, du bist der Käpt’n.“ Marco verdrehte die Augen. Was für eine Aussage. „Damit meine ich vor allen anderen dich, Carina.“ Angesprochene starrte ihn nur schweigend an. „Mein Gott, Carina“, stieß er hervor und stemmte die Hände auf den Tisch. „Du warst es doch, die vor unserem Aufbruch große Reden geschwungen hat. Du hast gesagt, dass Ace und Vater zwar tot sein mögen, aber sie immer noch bei uns sind. Und das auf eine Art und Weise, die die Marine und die Weltregierung niemals begreifen werden. Waren das etwa alles nur leere Worte?“ Ihre Augen verengten sich. „Nein, natürlich nicht. Glaubst du wirklich, ich würde so etwas sagen und es nicht ernst meinen?“ „Nein, genau das ist das Problem. Du hast es ernst gemeint, aber jetzt bist du diejenige, die sich von uns allen am meisten hängen lässt. Ich verstehe, dass die derzeitige Situation schwierig für dich ist, aber merkst du nicht, wie du dich selbst kaputt machst?“ Erneut schwieg sie. Was wollte Marco denn vor ihr hören? Das sie sich bemühen würde, wieder so zu werden wie früher? „Ich werde nie wieder so sein wie früher“, dachte sie mit einem bitteren Geschmack im Mund. Dabei wollte sie so gerne wieder die alte Carina sein. Sie stand so schnell auf, das ihr Stuhl hinten über kippte. Nun lagen alle Blicke in der Kneipe auf ihr, doch sie sah lediglich Marco an. „Es tut mir Leid“, flüsterte sie und verließ mit schnellen Schritten das Gebäude. Als man Ace und Whitebeard zu Grabe getragen hatte, musste wohl auch ihr altes Ich beerdigt worden sein. Schwer atmend ließ die 19-Jährige sich gegen einen Baum sinken und rutschte an ihm herunter. Das konnte doch wohl nicht wahr sein. „Was geschieht nur mit mir?“, dachte sie. Konnte Marco denn nicht sehen, wie sehr sie Ace und ihren Vater vermisste? Ihre Hand glitt unter ihr Oberteil und holte das Medaillon hervor, das die Crew ihr damals zum Geburtstag geschenkt hatten. Sie klappte es auf und betrachtete das Bild, das sich darin befand. Ihr 15 Jahre altes Ich hatte jeweils einen Arm um Ace und Marco gelegt und grinste frech in die Kamera. Zur linken von Ace stand Vista und zur rechten von Marco Jozu. Thatch kniete vor ihr und machte ein Piece Zeichen, während Whitebeard hinten im Bild stand, aber natürlich alle überragte. Ihre Familie. Und was war jetzt? Drei dieser Personen waren tot. Für immer weg, für immer ausgelöscht. Sie versuchte sich an den fröhlichen Gesichtern auf diesem Bild festzuhalten, aber immer wieder sah sie ihre toten Körper. Thatch durchbohrt von einem Messer. Ace durchbohrt von glühend heißem Magma. Whitebeard durchbohrt von Kugeln, Klingen und Teufelskräften. Ein Knirschen ertönte, als sie ihre Zähne fest aufeinander presste. „Verdammt“, zischte sie und dann brach es endgültig aus ihr heraus. Ihre Faust zerschmetterte den Baum, an dem sie gesessen hatte. „Scheiße“, brüllte sie mit aller Kraft in ihrer Brust, aber es linderte den Schmerz nicht. Es machte ihn nur noch schlimmer. Weinend vergrub sie das Gesicht zwischen ihren Knien. „Warum Ace? Warum hast du mich allein gelassen?“ „Musstest du ihr das wirklich so direkt sagen? Natürlich hast du Recht Marco, aber versuch doch auch sie zu verstehen“, meinte Vista und der Phönix seufzte tief. „Ich verstehe Carina und ganz genau deshalb weiß ich, dass sie noch tiefer in ihrer Trauer versinken wird, wenn wir nichts unternehmen.“ Jozu nickte zustimmend. „Ja, aber was willst du tun? Jeder Mensch geht anders mit seiner Trauer um. Andere zeigen sie frei heraus und lassen sich helfen, wieder andere fressen sie in sich hinein und versuchen die Situation allein zu bewältigen. Das Carina zu der zweiten Kategorie gehört ist dir ja wohl klar.“ Marco nickte ruhig. „Also, was willst du tun?“ „Wenn ich das nur wüsste“, antwortete er, als plötzlich vor den Türen der Kneipe ein lautes Lachen ertönte. „So voll war ich gestern nun auch wieder nicht Ben. Außerdem ist das kein Grund heute nicht zu trinken.“ „Das ist nicht wahr“, dachten Marco, Jozu und Vista synchron und drehten sich mit fassungslosen Mienen in Richtung der Stimme. Nein, es konnte doch nicht wirklich sein, dass sie sich nach so kurzer Zeit wieder über den Weg liefen. Aber es war tatsächlich Shanks, der dicht gefolgt von seiner Bande die Bar betrat. Und diese war auch noch so groß, dass tatsächlich beide Mannschaften hinein passten. Ben bemerkte sie zuerst, aber auch Shanks brauchte nicht viel länger. „Hey Marco“, rief er ihm zu und der Phönix verdrehte genervt die Augen. Was fand Carina nur an diesem Vollpfosten? „Das ist ja ne Überraschung“, meinte der Kaiser und ließ sich auf den Hocker neben dem Blonden fallen. Marco schnaubte. „Ja allerdings. Ich weiß nur noch nicht, ob mir diese Überraschung wie du es nennst gefällt.“ „Ach, komm schon. Wir sollten die alten Streitigkeiten vergessen und noch mal von vorne anfangen, wir stehen immerhin alle auf derselben Seite.“ Shanks hatte es mit seinem üblichen Grinsen gesagt, doch seine Stimme war ernst. Er meinte seine Worte vollkommen ehrlich. Marco sagte nichts, nickte jedoch kurz. Irgendwie hatte der Rotschopf ja Recht, aber das würde er niemals laut aussprechen. „Genauso stur wie Whitebeard“, dachte Shanks lächelnd. Seine Augen glitten langsam und suchend durch den Raum. „Wo ist Carina?“, fragte er und Marco seufzte. „Das wüsste ich auch gerne.“ Für einen kurzen Moment verengten sich die Augen des Piratenkaisers. „Ist irgendetwas mit ihr?“, fragte er ruhig, doch in seiner Stimme schwang Sorge mit. „Was glaubst du wohl? Sie hat ihren Bruder verloren.“ Ben zog langsam an seiner Zigarette. So etwas in der Art hatte er sich schon gedacht. Die Schwarzhaarige hatte zwar bei ihrem Aufbruch so getan, als ginge es ihr gut, doch niemand konnte so einen tiefen, inneren Abgrund lange verbergen. Shanks hatte dieselben Gedanken wie sein Vize. Er konnte sich noch mit einer erschreckenden Klarheit an den Schmerz erinnern, den er nach der Hinrichtung seines Käpt’n gefühlt hatte. Und Carina hatte gleichzeitig auch noch ihren Zwilling, einen Teil von ihr, verloren. Es musste ihr entsetzlich schlecht gehen. Und Marcos Miene sagte ihm, dass es genau so war. „Es braucht seine Zeit, bis solche Wunden heilen können, das weiß ich. Aber wie lange soll ich mir das denn noch ansehen? Ich kann doch nicht einfach dabei zusehen, wie es sie kaputt macht“, sagte Marco. „Es gibt Wunden, die nie richtig heilen“, meinte Shanks, berührte für einen Moment die Narben über seinem Auge. Innerlich fasste er einen Entschluss. Er musste mit ihr reden. Und obwohl er aufgrund der Lage ernst bleiben sollte, schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Dieses Mal würde er zu ihr durchdringen. Ob sie das nun wollte oder nicht. Kapitel 42: Alkohol ------------------- „Verdammt“, dachte sie nun schon zum dritten Mal und wusste immer noch nicht, wie sie die Kneipe betreten sollte, wo Marco und die Anderen bereits wieder ordentlich am Feiern waren. Sie hatte ein schlechtes Gewissen und die ganze Situation war ihr ziemlich peinlich. Mehrere Stunden hatte sie sich im Wald verkrochen und sich die Augen ausgeheult, nachdem sie einfach so aus der Bar heraus gerannt war. Marco war bestimmt schon außer sich vor Sorge und vermutlich war er auch wütend. Sie konnte es verstehen. Das konnte sie wirklich. Aber es war so verdammt schwer immer stark zu sein. „Verdammt“, dachte sie erneut und biss sich auf die Lippe. Das dürfte doch wohl nicht wahr sein. Sie stand hier wie bestellt und nicht abgeholt gegenüber der Kneipe und traute sich nicht hinein. „Wie alt bin ich? Fünf?“, sagte sie schließlich laut in die Nacht hinein und setzte sich in Bewegung. „Ich werde jetzt da rein gehen und dann schaukelt sich das schon irgendwie von selbst.“ Ihre Hände legten sich um die schon leicht ausgefransten Holzklapptüren und mit einem Ruck betrat sie das Gebäude. Der Lärmpegel nahm nicht eine Sekunde ab, es wurde eher noch lauter als ein paar Leute Carina bemerkten und ihr fröhlich zu prosteten. Anscheinend hatten die meisten Piraten die Situation vom Vormittag schon vergessen. Doch irgendetwas war hier anders als sonst. „Wer sind die denn?“, dachte Carina plötzlich und starrte eine Gruppe von Männern an, die sie noch nie zuvor gesehen hatte. Irgendetwas lief hier ganz gewaltig schief. „Carina.“ Vista kam ihr entgegen und nahm sie kurzerhand beiseite. „Was ist hier los, Vista? Wer sind all diese Leute?“, fragte die Schwarzhaarige auch sogleich und der Schwertkämpfer schluckte kurz. „Ich sollte dich vorwarnen, Carina. Vermutlich wird dir das, was ich dir gleich sage, nicht gefallen.“ Angesprochene runzelte verwirrt die Stirn. „Wovon redest du? Hat Marco wieder was angestellt?“ „Lass ihn das bloß nicht hören. Und nein, es geht um…“ „Carina.“ Die Tochter des Piratenkönigs schnappte hörbar nach Luft, als Yasopp plötzlich vor ihr auftauchte und grinsend die Hand zum Gruß hob. „Oh nein“, hauchte sie. Wenn Yasopp hier war, dann konnte er auch nicht weit sein. Sie schloss die Augen und zählte innerlich langsam bis 10. Als sie ihre Augen wieder öffnete war Yasopp immer noch da. „Echt jetzt?“, fragte sie Vista trocken und der Schwertkämpfer nickte, grinste jedoch leicht dabei. Die Situation war ja schon irgendwie witzig. Carina war da vollkommen anderer Meinung. „Nicht das jetzt auch noch. Was zur Hölle habe ich getan, dass Gott mich immer wieder in solche Situationen hineinmanövriert?“, dachte sie, während ihre Augen die Kneipe absuchten. Ihr Herz setzte einen Schlag aus, als sie seine blutroten Haare ausmachte, bevor es gleich darauf mit doppelter Geschwindigkeit weiter schlug. Warum musste ihr verdammter Körper immer so heftig auf ihn reagieren? Die Piratin war hin und her gerissen. Sollte sie so tun, als ob nichts gewesen wäre? Oder sollte sie weglaufen? Plötzlich war ihr Mund staubtrocken. Sie sah bestimmt total bescheuert aus. Wie sie da ganz erstarrt mitten in der Kneipe stand und den Blick nicht von seinem Hinterkopf abwenden konnte. Ace hätte jetzt ganz sicher einen blöden Spruch losgelassen. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt. Der Kuss hat dir doch gefallen oder irre ich mich?“ Die Erinnerung an ihren Bruder entfachte den intensiven Schmerz in ihrer Brust erneut. Ohne nachzudenken setzte sie sich einfach an einen der Tische und griff sogleich nach einer Sakeflasche. Wie immer brannte der erste Schluck in ihrer Kehle, doch beim zweiten Zug breitete sich bereits eine angenehme Wärme in ihr aus. Yasopp warf Vista einen fragenden Blick zu, dieser zuckte lediglich mit den Schultern. Solche Aktionen war er von der Prinzessin mittlerweile gewohnt, obwohl es ihm ganz und gar nicht gefiel. Der Schwertkämpfer sah sich das Spektakel weitere 10 Minuten an, dann hielt er es nicht mehr aus. „Marco“, flüsterte er leise, als er neben den Blonden und Shanks an die Bar trat. „Hmm?“, meinte der Phönix fragend und folgte dem Blick des Kommandanten. „Das glaub ich ja jetzt wohl nicht“, stieß er hervor und starrte seine Schwester mit einer Mischung aus Zorn und Fassungslosigkeit an. Auch Shanks hatte sich herumgedreht und betrachtete Carina ganz genau. Ihre schwarzen Haare waren länger geworden, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten und auch ihr Körper war um einiges weiblicher geworden. Woran er selbst nicht ganz unschuldig war, wie er grinsend dachte. Doch der Ausdruck auf ihrem Gesicht machte ihm Sorgen. Marco hatte definitiv nicht untertrieben. „Carina“, donnerte Marco und Angesprochene hatte sich noch nicht einmal halb herumgedreht, da riss der Phönix ihr die fast leere Sakeflasche auch schon aus der Hand. „Jetzt sei kein Spielverderber, Marco“, sagte sie genervt. „Ist das dein Ernst? Hast du unser Gespräch von heute Morgen schon vergessen?“ „Nein, hab ich nicht. Aber trinken wird ja wohl noch erlaubt sein“, fauchte sie und stand so schnell auf, dass sie für einen Moment gefährlich schwankte. „Siehst du, du bist schon wieder total betrunken. Wenn du das aus Spaß machen würdest, wäre es mir ja egal. Aber du betrinkst dich nur, um den Schmerz zu betäuben und das wird dir auf Dauer nicht weiterhelfen. Also hör endlich auf damit.“ Für einen Moment schauten die Beiden sich nur schweigend und zornig an. „Weißt du was, Marco? Leck mich“, zischte sie und drängte sich an ihm vorbei. Als sie die Treppe zu ihrem Zimmer hoch torkelte, konnte Carina ihn schreien hören. „Komm sofort zurück, Carina.“ „Ich denk nicht dran“, brüllte sie und schlug ihre Zimmertür hinter sich zu. Gleich darauf warf sie sich aufs Bett und starrte wütend an die Decke. Warum ließen Marco und die Anderen sie nicht einfach in Ruhe? Die leise Stimme in ihrem Kopf, die ihr sagte, dass sie alle nur um sie besorgt waren, ignorierte sie. Ein genervtes Stöhnen entfuhr ihr, als es an der Tür klopfte. „Lass mich in Frieden, Marco“, sagte sie laut, doch das Klopfen wurde nur noch lauter. „Na schön. Wenn er Streit will, den kann er haben“, dachte sie und riss mit einem Ruck die Tür auf. Erschrocken schnappte sie nach Luft, als sie Shanks erkannte. „Hallo Carina“, meinte er und trat ohne Erlaubnis ein. Carina sah ihn wenige Sekunden lang einfach nur an, denn ihr Gehirn arbeitete dank des Alkohols erheblich langsamer. „Was willst du hier? Ich denke, wir haben damals bereits alles geklärt.“ „So?“, fragte er und setzte sich, was Carina ziemlich dreist vorkam, nun auch noch auf ihr Bett. „Ich denke nicht.“ „Hat Marco dich geschickt?“, fragte sie und ihre Augen verengten sich leicht. „Nein. Allerdings bin ich der Meinung, du solltest dich morgen bei ihm entschuldigen. Er meint es nur gut.“ „Bist du fertig?“, antwortete sie kühl und verschränkte die Arme vor der Brust. Shanks schaute sie einen Moment lang schweigend an. Dann konnte er sich anscheinend nicht mehr beherrschen und begann laut zu lachen. „Was ist bitteschön so lustig?“, zischte die Piratin aufgebracht und kochte innerlich bereits vor Wut. „Ich hätte nicht gedacht, dass du so zickig sein kannst. Aber es sollte mich eigentlich nicht überraschen, jede Frau scheint diese Veranlagung zu haben.“ „Fällt dir ja früh auf, dass ich eine Frau bin“, gab sie trocken zurück und drehte sich von ihm weg. Keine Sekunde später schloss sich sein Arm um ihre Hüfte und drückte sie nach hinten, gegen seinen Körper. Für einen Moment stockte ihr der Atem. Seine Haare kitzelten ihre Wange, als er sein Kinn auf ihrer rechten Schulter abstützte und seine Lippen fast ihr Ohr berührten. „Glaub mir, das ist mir schon vorher aufgefallen.“ Unbewusst beschleunigte sich ihre Atmung. Wie zum Teufel machte er das nur immer? „Lass das“, murmelte sie und geriet kurz ins Stottern. „Warum bist du denn auf einmal so nervös, Carina?“ Ihr Gesicht brannte und sie wusste, dass er es wusste. Und das machte es noch schlimmer. „Ich warne dich, Shanks.“ Mein Gott, warum wurde ihre Stimme immer leiser? Sie konnte förmlich spüren, wie der Kaiser sich hinter ihr anspannte und sich seine Augen verengten. Blitzschnell drehte er sie zu sich um und drückte sie gleich darauf mit seinem Körper gegen die Wand, seine Hand rechts neben ihrem Kopf abgestützt. „Sonst was?“, lautete seine Antwort und sie konnte einen leichten Anflug seines Hakis spüren. Ein Zucken durchfuhr ihren Unterleib und automatisch presste sie die Beine ein wenig zusammen. „Sonst…“, begann sie, doch Shanks hatte keine Lust mehr auf Reden. Hart presste er seinen Mund auf ihren und ließ ihr keine Gelegenheit mehr, den Satz zu beenden. Überrascht riss sie die Augen auf und leistete einen ziemlich schwachen Versuch, ihn von sich wegzudrücken. Shanks jedoch reagierte nicht darauf. Er wusste ganz genau, wenn sie das hier nicht wollen würde, hätte sie ihn mit Leichtigkeit einen Schlag versetzen oder ihre Teufelkraft einsetzen können. Doch vielleicht sollte er doch lieber auf Nummer Sicher gehen… Seine Hand ließ von der Wand ab und im nächsten Moment stöhnte die Piratin laut in seinen Mund, als er ihr zwischen die Beine griff. Gleich darauf spürte sie sein Grinsen an ihren Lippen. Seine Hand bewegte sich gegen ihre Hose und sie presste die Beine noch fester zusammen. „Verdammt“, keuchte die Schwarzhaarige und krallte ihre Finger in seine Brust. „Du spielst unfair, Shanks.“ „Hab ich denn je behauptet, dass ich fair spielen würde? Ich bin immerhin ein Pirat.“ Sie kniff als Antwort lediglich die Augen zusammen und drückte unbewusst ihren Rücken durch, um den Druck zwischen ihren Beinen zu lindern. „Dann hör auf mit mir zu spielen und mach endlich mal Ernst.“ Shanks zog eine Augenbraue in die Höhe. „Was möchtest du mir damit sagen?“, fragte er und drückte sich so an sie, dass die junge Frau seine Erektion fühlen konnte. In ihrem Kopf drehte sich alles, dennoch schaffte sie es, dem Kaiser einen genervten Befehl an den Kopf zu werfen. „Nimm mich endlich.“ Shanks Grinsen überzog sein komplettes Gesicht und im nächsten Moment ließ er so abrupt von ihr ab, dass Carina sich an der Wand abstützen musste, um nicht umzufallen. „Das ist alles, was ich hören wollte“, sagte er und wandte sich der Tür zu. Carina starrte ihn für mehrere Sekunden einfach nur fassungslos an, bevor sie ihre Sprache wiederfand. „Warte, verdammt noch mal. Was zum Teufel soll das? Wo willst du hin?“ Gleich darauf zuckte sie zusammen, als sie seinen ernsten Gesichtsausdruck auffing. „Du glaubst doch wohl nicht, ich würde jetzt, wo du sturzbetrunken bist, mit dir schlafen? Damit du mir morgen wieder vorwerfen kannst, ich würde dich nur ausnutzen und du hättest überhaupt keine Gefühle für mich? Oh nein, meine Liebe. Diesen Fehler mache ich sicherlich kein zweites Mal.“ Bevor Carina auch nur einen weiteren Ton herausbringen konnte, hatte er die Tür bereits erreicht und öffnete sie. „Werd erst einmal wieder nüchtern, dann können wir weiterreden“, sagte er, nun wieder grinsend und schloss die Tür hinter sich. Jetzt schwirrte der Piratin noch mehr der Kopf und sie ließ sich auf ihr Bett sinken. „Dieser elende Mistkerl“, murmelte sie, legte sich hin und schloss die Augen. Von wegen „weiterreden“. Darauf konnte er lange warten. Das sollte mal jemand mit ihm versuchen. Erst heiß machen und dann wie den letzten Vollidioten stehen lassen. Obwohl sie nach wenigen Minuten in einen recht tiefen Schlaf fiel, ließ sie der Gedanke, dass sie sich ihm wieder bereitwillig hingegeben hätte, nicht los. Was war nur los mit ihr? Kapitel 43: Die Botschaft ------------------------- Der nächste Morgen kam früher, als es Carina lieb war. Wenigstens hielten sich dieses Mal die verdammten Kopfschmerzen in Grenzen. Mies gelaunt stellte sie sich unter die Dusche und drehte den Wasserhahn sofort ganz nach rechts. Als das heiße Wasser auf ihre Haut traf und Dampf den Raum erfüllte, seufzte sie wohlig auf. Sie liebte es einfach heiß zu duschen. Irgendwie passte es ja auch zu ihrer Teufelskraft. Auf jeden Fall verschaffte es ihr einen klaren Kopf und genau den brauchte sie jetzt unbedingt. „Wieso lasse ich mich von diesem Idioten so vorführen? Jetzt steh ich da wie die letzte Idiotin“, dachte sie und griff nach dem Shampoo. Während sie sich die Haare einseifte, musste sie an seine Worte vom vorherigen Abend denken und irgendwie konnte sie nicht anders, als ihm beizupflichten. „Es wäre nicht gut ausgegangen, wenn wir das Ganze noch mal wiederholt hätten. Vermutlich hätte ich ihn am nächsten Morgen rausgeworfen. Oder ihn angeschrien. Oder beides gleichzeitig.“ Sie griff nach der nächsten Flasche und verrieb die gut duftende Flüssigkeit auf ihrem Körper. Automatisch verharrte sie einige Augenblicke lang an der Narbe auf ihrer Stirn. Sie war Gott sei Dank relativ glatt, dennoch konnte man sie auf der Haut spüren. Genau wie das Tattoo in ihrem Nacken, was sie als nächstes abfuhr. Doch an dieser Stelle erinnerte sich ihr Körper nicht an Schmerz, nur an Glück und Zufriedenheit. Der stechende Schmerz, den sie beim Tätowieren gespürt hatte, war positiv gewesen, so dämlich sich das vielleicht auch anhörte. Wenn sie die Narbe in ihrem Gesicht berührte kamen die Erinnerungen an den Krieg wieder zurück. Gleichzeitig wurde sie wieder so zornig. Blackbeard würde es noch bereuen, sie gezeichnet zu haben. „Wenn Ruffy ihn nicht tötet, dann gehört er mir“, murmelte sie und stellte das Wasser ab. Als sie wieder in den eigentlichen Barbereich trat waren nur relativ wenig Piraten anwesend. Zu ihrem Glück konnte sie weder Shanks noch Marco entdecken. Sie trat zu Jozu, der sie zwar nicht wütend, aber dennoch etwas anklagend ansah. „Er ist ziemlich sauer, oder?“, meinte Carina und verspürte ein belastendes Drücken in der Magengegend. Marco war ihr bester Freund und ihr Bruder. Sie wollte ihn nicht verlieren und doch tat sie momentan genau das Gegenteil. „Ja“, antwortete Jozu mit seiner dunklen Stimme. Die Schwarzhaarige seufzte und ging in Richtung Ausgang. „Ich bin beim Schiff und hol ein paar Klamotten“, sagte sie noch, bevor sie ganz hinaustrat und den kleinen Weg in Richtung Meer einschlug. „Vielleicht sollte ich mich wirklich bei ihm entschuldigen“, dachte sie 10 Minuten später, als sie das kleine Dorf bereits hinter sich gelassen hatte und nun eine verlassene Landstraße entlang ging. Plötzlich hörte sie unmittelbar hinter sich ein Klicken und wusste noch bevor sie sich umdrehte, dass es sich um ein Gewehr handelte. „Sofort stehen bleiben“, wurde sie regelrecht angebrüllt. Gelangweilt und ziemlich entspannt drehte sie sich zu den 10 Marine Soldaten, die nun hinter ihr standen, um und sagte: „Lasst das besser bleiben. Nachher tut sich noch jemand weh.“ Derjenige, der einen Schritt vor den Anderen stand und die Waffe auf sie gerichtet hielt, schluckte deutlich vernehmbar, ließ das Gewehr aber nicht sinken. „W-wir haben den Befehl Sie festzunehmen, also rühren Sie sich ja nicht von der Stelle.“ „Ist das sein Ernst?“, dachte Carina irritiert und kam einfach nicht drum herum zu grinsen. Er wollte sie mit einem Gewehr bedrohen? Ernsthaft? Wo war der Typ während des Krieges gewesen, vielleicht auf einem anderen Planeten? „Euer Vorgesetzter mag euch wohl nicht besonders, wenn er gerade euch schickt, um mich festnehmen zu lassen, was?“ Sie drehte sich um und ging ein paar Schritte. Jetzt würde vermutlich wieder das große Geschrei losgehen. Und tatsächlich dauerte es keine drei Sekunden. „I-ich hab gesagt Sie sollen stehen bleiben. Und Sakazuki-sama hat nicht nur uns beauftragt, sondern alle.“ Carina war bei dem Namen des Admirals erstarrt und somit auch stehen geblieben. Sie konnte nicht verhindern, dass die altbekannte Wut in ihr hoch kochte. Allein sein Name trieb sie schon zur Weißglut. „Was hast du da gerade gesagt?“, zischte sie und drehte sich erneut zu der Marine um. Ihre Stimmung schien recht offensichtlich zu sein, einer der hinteren Männer sah aus, als ob er jeden Moment in Ohnmacht fallen würde. „Seit wann hat dieser Köter die Autorität angeblich „alle“ Soldaten auf mich anzusetzen?“ Der Anführer der kleinen Gruppe schien nun mutiger zu werden. „Seit er letzte Woche zum Flottenadmiral ernannt worden ist.“ Der Prinzessin fiel nun schlichtweg alles aus dem Gesicht. Was zum Teufel…So eine Nachricht hätte doch in allen Zeitungen stehen müssen. Gut, in den letzten Monaten hatte sie keine Zeitung mehr angerührt aus Furcht vor den möglichen Bildern aus dem Krieg, aber der Rest der Crew musste doch etwas davon mitbekommen haben. Moment mal… Carinas Miene wurde finster. „Diese Mistkerle haben es mir nicht gesagt. Nicht mit einem Wort“, dachte sie zornig, automatisch umhüllte Feuer ihre Hände. Die Soldaten wichen ein paar Schritte zurück, doch weglaufen taten sie nicht. „Ihr solltet besser verschwinden. Und zwar schleunigst, denn ich bin nicht besonders gut auf euren Boss zu sprechen. Er täte gut daran, mir nie wieder unter die Augen zu treten.“ Die Schwarzhaarige kam nun langsam näher, das Feuer wurde jetzt blau und breitete sich auch über ihre Unterarme aus. Sie grinste, als sie erneut zum Stehenbleiben aufgefordert wurde. „Und wenn nicht? Was wollt ihr dann tun, huh?“ „Mach schon“, murmelte ein noch ziemlich junger Soldat dem Schützen zu und dieser nickte, während er das Gewehr höher hob und erneut zu zielen begann. Carina knurrte genervt. Die Kugel würde sowieso glatt durch sie hindurch fliegen. Sie hatte nun wahrlich genug von diesem Affentheater. Ihre Teufelskraft hüllte mittlerweile ihren kompletten Oberkörper ein. Sollte dieser Trottel doch schießen wenn er unbedingt wollte. Und Besagter tat nun auch genau das. Sein Finger krümmte sich um den Abzug und drückte ihn nach hinten, gleichzeitig ertönte der Schuss. Im Nachhinein stellte sich Carina tausend Mal die Frage, warum sie nicht einfach ausgewichen war. Aber nein, sie hatte ja unbedingt die Kräfte ihrer Logia Frucht demonstrieren wollen. Wie sie es erwartet hatte schoss die Kugel durch sie hindurch. Allerdings alles andere als glatt. Blut spritzte aus ihrer linken Schulter, als das Geschoss in ihren Körper eindrang. Es riss sie nach hinten um und hart prallte sie mit dem Rücken voran zu Boden. Schmerz explodierte an der getroffenen Stelle und entsetzt schnappte die Piratin nach Luft. Sie war noch nie in ihrem ganzen Leben von einer Kugel getroffen worden. „Wie zum Teufel…“, keuchte sie und setzte sich langsam auf. Ihr war schwindlig. Ihr Rücken schmerzte ein wenig von dem harten Aufprall, aber gebrochen schien sie sich nichts zu haben. Vor Schmerz leise zischend drückte Carina sich ihre rechte Hand auf die blutende Schulter. Sie hätte niemals gedacht, dass eine Schusswunde so weh tat… „Damit hast du wohl nicht gerechnet, was? Diese Kugeln sind eine Spezialanfertigung, nur für Teufelsfruchtnutzer und daher aus Seestein hergestellt.“ „Seestein“, murmelte die junge Frau wütend und erhob sich. Da hätte sie auch selbst drauf kommen können. Aber egal, wie sie es auch drehte und wendete, der Trick hatte funktioniert. „Verdammt“, dachte sie. Die Kugel steckte noch immer in ihrer Schulter und daher konnte sie ihre Teufelskraft vorerst vergessen. Sie konnte auch ohne die Flammen kämpfen, aber gegen mehrere Marine Soldaten, die anscheinend alle Pistolen und Gewehre mit Seesteinkugeln besaßen, könnte es doch etwas schwierig werden. „Scheint, als ob ich keine andere Wahl hätte“, dachte sie und bereitete sich innerlich auf das Kommende vor. „Ergibst du dich freiwillig oder müssen wir dir noch ein paar Kugeln verpassen?“ Die Männer grinsten nun, sie schienen sich ihrer Sache auf einmal ziemlich sicher zu sein. „Unterschätzt mich lieber nicht“ zischte sie als Antwort und holte tief Luft. Im nächsten Moment stieß sie mit drei Fingern ihrer rechten Hand in die Wunde und keine 5 Sekunden später erschien die Kugel mit einem schmatzenden Geräusch. Das Blut lief ihr nun über den gesamten Arm und obwohl sie einiges an Schmerzen gewohnt war, konnte sie ein Wimmern nicht unterdrücken. „Das werdet ihr mir büßen“, keuchte sie mit einem mörderischen Blick und stürmte nach vorne. Sofort zückten nun auch die anderen Soldaten ihre Schusswaffen und feuerten Seestein auf sie ab, doch dieses Mal war sie vorbereitet. Sie wich den Geschossen aus, eine Kugel streifte sie lediglich noch im Gesicht und ließ sie zusammenzucken. Sie sprang hoch und die Männer schrien auf, als nun eine Welle aus Feuer auf sie zuraste. Obwohl einige von ihnen noch zur Seite sprangen, traf die heiße Substanz ihr Ziel. 4 Soldaten brannten lediglich an der Kleidung, doch die restlichen 6 hatte es auch an den Armen und Beinen erwischt. Schreiend wälzten sie über den Boden und versuchten die Flammen so schnell sie konnten zu löschen. Carina hatte wenig Mitleid für sie übrig. Ihre Hand hob sich erneut und mit der nächsten Bewegung verbrannte sie die Waffen, die durch das Inferno zu Boden gefallen waren. Das Einzige, was von ihnen übrig blieb, war die Munition. „Das ist der Zeitpunkt, an dem ihr nun wirklich verschwinden solltet, denn ich werde es kein drittes Mal sagen. Ach ja, und richtet eurem Boss folgendes aus. Wenn er mich in die Finger bekommen will, dann muss er schon selbst kommen.“ Obwohl sie so zornig war, dass sie diese Idioten am liebsten zu Asche verbrannt hätte, ging sie ohne ihnen noch ein weiteres Haar zu krümmen. Manchmal war so eine Botschaft viel wirksamer, als wenn keine Botschaft kam. Kapitel 44: Lass es zu ---------------------- "Carina ist schon ganz schön lange weg", meinte Jozu und schaute auf die Uhr, die über dem Tresen hing. "Mir doch egal", murmelte Marco, der immer noch sauer auf seine Schwester war. "Soll sie doch machen, was sie will", fügte er noch hinzu und verschränkte die Arme vor der Brust. "Manchmal benimmt er sich wie ein kleines Kind", sagte Vista, der mit Shanks und ein paar anderen Leuten an einem Tisch saß. "Da kenn ich noch ein paar Andere", antwortete Ben und blies einen Schwall Rauch aus. Shanks - der genau wusste, dass er gemeint war - grinste und streckte seinem Vize die Zunge raus. "Sie wollte neue Kleidung holen gehen, oder? Das kann bei Frauen doch schon mal länger dauern." "Wenn du glaubst, dass Carina so jemand ist, dann kennst du sie denkbar schlecht. An Kleidung hat sie immer nur das Nötigste und Shoppen geht sie auch nur, wenn es unbedingt sein muss", brummte Marco. "Stimmt, was das angeht, war Carina immer sehr pflegeleicht", grinste Vista, woraufhin hier und da ein Kichern in der Kneipe zu vernehmen war. "Dir geb ich gleich pflegeleicht", erklang es von der Tür und alle Männer drehten sich zu Carina um. Sie lehnte mit der unverletzten Schulter im Türrahmen und presste ihre Hand auf die blutende Wunde. Allerdings brachte dies nicht sonderlich viel, denn ihr kompletter Ärmel hatte sich bereits rot verfärbt und nun tropfte ihr das Blut bereits von den Fingerspitzen auf den Holzboden. "Was zum Teufel…", schrie Marco und sprang von seinem Stuhl auf, seine Wut rückte in den Hintergrund. “Was ist passiert?“, rief er und Carina schnaubte. "Was glaubst du wohl? Ich hatte eine nette, kleine Unterhaltung mit ein paar von Akainus Schoßhündchen. Hätte ich mir ja denken können, dass er ein schlechter Verlierer ist." Bevor sie weitersprechen konnte, kam bereits der Doc von Shanks Mannschaft angerannt und bugsierte sie auf den Stuhl, der neben seinem Käpt'n stand. "Keine Sorge, ich hab die Kugel schon rausgeholt", sagte sie, woraufhin kollektiv die Luft eingezogen wurde. Während die Piratin die Augen verdrehte, schaute sich der Doc ihre Schulter an. "Die Wunde kann sich trotzdem entzünden, auch wenn die Kugel schon draußen ist." "Wie konntest du überhaupt von einer Kugel getroffen werden?", fragte Marco. "Ach ja, du hast ja Teufelskräfte", sagte Yasopp und Shanks erinnerte sich an den Tag zurück, an dem Yasopp ebenfalls versucht hatte auf Carina zu schießen. Er hatte ebenfalls verdrängt, dass sie eine Teufelsfruchtnutzerin war, immerhin hatte er sie noch nie mit ihren Kräften kämpfen sehen. "Die hatten Kugeln aus Seestein, damit hab ich dummerweise nicht gerechnet", antwortete Carina und spürte, wie ihre Wangen ein wenig heiß wurden. Yasopp grinste. "Du bist einfach stehen geblieben, oder?" "Ja ja, mach dich ruhig lustig, aber sonst hat das immer wunderbar funktioniert. Hab ja auch direkt die Quittung bekommen." "Hast du sie getötet?", fragte Ben und zog an seiner Zigarette. "Nein, ich hab sie gehen lassen. Aber glaub mir, die werden nicht so schnell wieder kommen." Ben nickte. "Das war gar keine so schlechte Idee. Tote Soldaten würden uns momentan ziemlich viel Ärger bereiten. Akainu würde vermutlich immer wieder Soldaten schicken." "Das wird er so oder so tun", sagte Carina und erzählte, was die Marine Soldaten ihr gesagt hatten. "Dieser Mistkerl", murmelte Marco. "War ja klar, dass er mit dieser Demütigung nicht parat kommt." "Demütigung?", fragte Shanks irritiert und Carina seufzte. "Ich hab ihn im Krieg möglicherweise etwas bloß gestellt." "Möglicherweise? Du hast ihn fertig gemacht", entgegnete Vista grinsend. "Na und? Egal, wie viele Konsequenzen das nach sich ziehen wird, ich werde niemals bereuen, was ich getan habe. Ich bereue nur, dass ich es nicht geschafft habe, den Mörder meines Bruders zu töten." Kurz konnte man die Verbitterung in ihrer Stimme hören, doch keiner der Anwesenden ließ sich etwas anmerken. „Aber jetzt, wo die Marine weiß, dass wir hier sind, sollten wir nicht mehr allzu lange bleiben“, sagte Marco. „Ich schätze, wir können uns noch ein paar Tage erlauben und dann sollten wir Segel setzen.“ Der Großteil der Mannschaft nickte, einige seufzten enttäuscht auf. Natürlich liebten sie das Meer, aber ein paar Wochen auf Land war auch immer wieder ein schönes Erlebnis. „Lass sie doch ruhig kommen“, meinte Carina, die seit dem Krieg jedes Mal, wenn sie auf die Marine stießen, auf Krawall gebürstet war. „Auf den Stress hab ich keine Lust, Carina. Und wer weiß, wer mit ihnen mitkommt. Nachher noch mehrere Samurai oder ein Admiral. Lassen wir das vorerst besser bleiben.“ Angesprochene zuckte mit den Schultern und erklärte somit ihre nachträgliche Zustimmung. „Dann starte ich jetzt mal den zweiten Versuch meine Klamotten zu holen“, sagte sie und erhob sich. „Willst du dich nicht zuerst ein bisschen ausruhen?“, fragte Marco skeptisch. Noch während er fragte, überkam Carina das schlechte Gewissen wegen dem Streit des vorherigen Abends. Er hatte es ja nur gut gemeint…Und selbst jetzt war er besorgt um sie. „Nein, das geht schon. Danke“, sagte sie und legte so viel Wärme und eine stumme Entschuldigung in das letzte Wort, dass er lächelte und leicht nickte, als Zeichen, dass er es verstanden hatte. Sie verließ die Kneipe erneut und nahm den Weg nach Süden, wo das Schiff gut versteckt hinter einem riesigen Felsen vor Anker lag. Die Piratin war noch nicht weit gekommen, da spürte sie etwas. Es war nichts großes, nur wieder dieser seltsame Druck in der Magengegend und sofort wusste sie, wo sie den schon einmal gespürt. „Wie lange möchtest du denn noch hinter mir herlaufen?“, fragte sie genervt und gleich darauf ertönte ein Lachen. „Was hat mich verraten?“, fragte Shanks und schloss zu ihr auf. „Ich hab gespürt, dass du da warst“, meinte sie und blinzelte, als der Rothaarige anfing zu lachen. „Das ist sehr schmeichelhaft“, antwortete er, woraufhin die junge Frau errötete. „So meinte ich das nicht, du Idiot“, knurrte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich meinte das wortwörtlich. Ich habe dich gespürt. Deine Präsenz, deine Aura oder wie du es auch immer nennen willst.“ Shanks wirkte überrascht. „Ich wusste nicht, dass du Haki beherrschst“, sagte er und nun war es die Schwarzhaarige, die ihn überrascht anstarrte. „Tue ich auch nicht“, meinte sie. „Wenn du mich auf diese Art wahrnehmen kannst, dann ist das Haki. Eigentlich sollte es mich nicht wundern. Käpt’n Roger beherrschte sein Haki meisterhaft und in allen Varianten.“ „Es fühlt sich seltsam an“, dachte Carina. Es fühlte sich seltsam an, wenn Shanks ihren Vater Käpt’n nannte. Irgendetwas an ihrem Gesichtsausdruck musste sich verändert haben, denn Shanks sprach erneut. „Tut mir leid“, sagte er, plötzlich ganz ernst und Angesprochene lächelte schwach. „Muss es nicht. Es ist nicht so, dass es schmerzhaft ist über ihn zu sprechen. Ich hab ihn ja nie kennen gelernt.“ Der Kaiser schwieg für mehrere Minuten, in dieser Zeit erreichten sie bereits das Schiff und betraten das Deck. „Hat das eigentlich irgendeinen bestimmten Grund, dass du mir die ganze Zeit folgst?“, fragte sie und nahm immer zwei Stufen gleichzeitig, als sie in das Innere des Schiffes vordrangen. „Ich wollte nur aufpassen, dass du nicht schon wieder in irgendwelche Schwierigkeiten gerätst.“ „Ich gerate ständig in Schwierigkeiten, gehört zum Berufsrisiko“, entgegnete sie und fügte noch ein trotziges „Außerdem kann ich auf mich selbst aufpassen“ hinzu. „Das sehe ich“, meinte Shanks und deutete auf den Verband um ihre Schulter. Carina wurde rot. „Das war ein Versehen“, sagte sie. „Ich nenne so etwas ja eher Nachlässigkeit.“ „ Ja ja, ist ja schon gut. Ich weiß auch, dass ich besser hätte aufpassen sollen. Zufrieden?“, fragte sie genervt und zog die Tür zu ihrem Zimmer auf. Sie hatte so gut es ging versucht ihr neues Zimmer so zu gestalten wie ihr Altes, aber egal wie ähnlich sie sich auch sahen, es würde niemals dasselbe sein. Shanks schaute sich neugierig um. Das Zimmer war relativ groß, aber dennoch nur mit dem Nötigsten eingerichtet. In der hinteren linken Ecke stand ein Bett, gleich gegenüber auf der anderen Seite ein Kleiderschrank. Wenn man durch die Tür trat, stand direkt auf der rechten Seite ein kleiner Schreibtisch mit Karten und Bilderrahmen darauf. Den Abschluss bildete eine kleine Tür, die wohl ins angrenzende Badezimmer führte. Im Großen und Ganzen war es den Zimmern, die seine Kommandanten hatten, recht ähnlich. Während die Schwarzhaarige den Kleiderschrank öffnete und willkürlich ein paar Klamotten raussuchte, betrachtete er die Fotos auf dem Schreibtisch genauer. Es waren insgesamt 3 Bilder, je links, mittig und rechts auf dem hinteren Teil des Schreibtisches positioniert. Das linke Bild zeigte Carina mit Whitebeard und den restlichen Kommandanten. Das rechte Bild schien schon etwas älter zu sein, denn die Schwarzhaarige konnte noch keine 15 Jahre alt sein. Sie saß auf den Schultern eines blonden Mannes, dessen vorderes Haar zu einer Tolle geformt war. Anscheinend hatten die Beiden versucht einen Apfel von einem Baum zu pflücken und das Bild war genau in dem Moment aufgenommen worden, als die Zwei lachend ein wenig hin- und hergeschwankt waren. Das dritte Bild war auf dem Schiff aufgenommen worden und schien auch nicht so alt zu sein. Ace stand hinter seiner Schwester und hatte seine Arme um ihren Bauch geschlungen. Carina hatte anscheinend seinen Hut geklaut und ihn sich auf den Kopf gesetzt. Die Zwillinge hatten beide in die Kamera gegrinst und dadurch konnte man im Nachhinein die Ähnlichkeit zwischen ihnen sehen. Er nahm den Rahmen in die Hand und schaute es sich näher an. Durch dieses Bild wurde es noch deutlicher, dass die junge Frau sich verändert hatte. Er konnte sich nicht daran erinnern, sie jemals so unbeschwert gesehen zu haben. „Was soll das?“, wurde er auf einmal aus seinen Gedanken gerissen. Carina war mit dem Ausräumen ihrer Sachen fertig und stand nun genau vor ihm. Wütend riss sie ihm das Foto aus der Hand. „Fass meine Sachen nicht an“, zischte sie und stellte den Rahmen wieder auf seinen ursprünglichen Platz zurück. Shanks schwieg und wartete so lange, bis sie sich von selbst wieder zu ihm drehte. „Wir können jetzt gehen“, sagte sie und verzog das Gesicht vor Schmerz. „Schmerzt die Wunde sehr?“, fragte der Kaiser nach und die Piratin schaute ihn an. Verzweiflung spiegelte sich in ihren Augen. „Es ist nicht meine Schulter, die mir weh tut, Shanks“, entgegnete sie gerade so laut, dass er es hören konnte. Es dauerte keine Sekunde. Keine Sekunde und Carina konnte bis heute nicht sagen, wie er so schnell bei ihr gewesen war. Seine Hand legte sich um ihren Hinterkopf und mit einem heftigen Ruck zog er sie nach vorne. Sein Kuss raubte ihr jeglichen Atem. Für einen Moment war sie wie erstarrt. Doch dann konnte der Rothaarige spüren, wie ihr Körper unter seinen Fingern weich wurde. Und dann schlossen sich ihre Hände um seinen Nacken. Die Schwarzhaarige drückte sich an seinen Körper, als hinge ihr Leben davon ab. „Du bist doch nüchtern, oder?“, war das Erste was er sagte, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Verdammt nüchtern“, keuchte die Piratin und küsste ihn erneut. Es war noch viel besser, als Shanks es in Erinnerung hatte. „Gut“, murmelte er und drückte die junge Frau aufs Bett, ehe er sich über sie beugte. „Denn ich habe nicht vor dieses Mal aufzuhören.“ Kapitel 45: Sehnsucht --------------------- Ganz ehrlich? Ich weiß schon wieder nicht, was ich sagen soll, um mich für die lange Wartezeit zu entschuldigen. Gründe waren Abschlussprüfungen, Ende der Ausbildung, Anfang Job und Beginn 3-Jähriger Fortbildung Samstags neben dem Job. Ich kann euch auch nicht versprechen, dass die nächsten Kapitel total schnell kommen werden. Ich gelobe aber, dass ich es auf jeden Fall versuchen werde. Momentan bin ich wirklich wieder total im One Piece Fieber, daher habe ich momentan auch ein gutes Gefühl, dass es schneller weiter gehen könnte. Und ich hoffe, dass es noch Menschen gibt, die diese FF immer noch lesen. Ich wünsche denjenigen, die es noch tun, jedenfalls viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass euch das Kapitel gefällt :) „Du bist doch nüchtern, oder?“, war das Erste was er sagte, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Verdammt nüchtern“, keuchte die Piratin und küsste ihn erneut. Es war noch viel besser, als Shanks es in Erinnerung hatte. „Gut“, murmelte er und drückte die junge Frau aufs Bett, ehe er sich über sie beugte. „Denn ich habe nicht vor dieses Mal aufzuhören.“ Carina spürte wie sich ihre Wangen röteten, doch es war ihr egal. Sie brauchte das hier. Sie brauchte ihn. „Shanks“, japste sie und schaute zu ihm hoch. Seine roten Haare fielen ihr ins Gesicht, seine schwarzen Augen fixierten ihre mit einer Intensität, die sie erzittern ließ. Verdammt…sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Sie wusste nur, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte. „I-ich…“, murmelte sie und schluckte einmal. „W-was soll ich jetzt tun?“, fragte sie zaghaft und Shanks warmer Atem strich ihr über die Wange, als er leise lachte. „Heb die Arme“, lautete seine Antwort und Carina gehorchte. Geschickt zog er ihr mit seinem Arm das Oberteil über den Kopf und ließ anschließend seine Augen über ihren Oberkörper wandern. Zum allerersten Mal in ihrem Leben fühlte die Schwarzhaarige sich begehrenswert – ja, wie eine richtige Frau. Sie nahm all ihren Mut zusammen, packte hinter sich und löste mit einer Handbewegung den Verschluss ihres BH’s. Das Stück Stoff fiel unbeachtet neben dem Bett zu Boden und Carinas Kehle wurde verdammt trocken, als sie seinen Blick sah. „Also, ich bin ja für Gleichberechtigung“, sagte sie und schob nun ihre Hände unter sein weißes Hemd. Shanks grinste und ließ sich das Kleidungsstück ohne Gegenwehr ausziehen. Da sie sich an das letzte Mal nicht so deutlich erinnern konnte, betrachtete sie seinen Oberkörper ganz genau. Hier und da waren einige Narben, aber dennoch war seine Haut glatt und außerdem wunderbar warm. Sanft, beinahe schon vorsichtig, strich sie mit ihren Fingern über seine Brust, studierte jedes noch so kleine Detail. Im nächsten Moment wurde sie erneut in die Matratze gedrückt und Shanks küsste sie hart, sein Bart rieb sich an ihrem Kinn und hinterließ eine brennende Spur auf ihrer Haut. Sie keuchte, einerseits aus Überraschung und andererseits vor unterdrücktem Verlangen. Verdammt, wieso hatte sie das hier so lange vor sich hergeschoben? Dabei fühlte es sich so richtig an. Und verdammt gut noch dazu. Shanks strich ihr vorsichtig über die Narbe an ihrer Stirn, dann schaute er sie erneut an. „Jetzt bin ich dran“, murmelte er und senkte seinen Kopf herab. Sein Atem strich über ihr Dekollete, dann schloss er den Mund um ihre linke Brust, während seine Hand die Andere umfasste. Carina entfuhr ein Stöhnen, ihr kompletter Körper wölbte sich dem Kaiser entgegen. Ihre Hände schlossen sich automatisch um ihn und ihre Nägel krallten sich in seine breiten Schultern. Der Mann über ihr knurrte, gleichzeitig konnte sie sein Grinsen an ihren Brüsten spüren. Die Piratin verlor ihr komplettes Zeitgefühl, während der Rothaarige ihren Körper bis zum Äußersten reizte. Mittlerweile schienen all ihre Nerven in Flammen zu stehen, bei der kleinsten Berührung schossen kleine Stromstöße zwischen ihre Beine. Wollte er sie vielleicht um ihren Verstand bringen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, ließ Shanks nun seine Hand zum Verschluss ihrer Hose wandern. Mit geübten Bewegungen knöpfte er sie auf und Carina hob unaufgefordert ihre Hüfte, sodass bereits wenige Sekunden später besagtes Kleidungsstück samt Slip ebenfalls auf dem Boden lag. Obwohl die Schwarzhaarige nun komplett nackt war, war ihr unglaublich heiß. „Ausgezogen gefällst du mir viel besser“, murmelte Shanks grinsend und küsste sie erneut auf den Mund. „Ach ja?“, dachte Carina und grinste in den Kuss hinein. Im nächsten Moment drückte sie ihren Unterleib nach oben, genau gegen seinen Schritt. Die verursachte Reibung ließ sowohl Shanks als auch sie aufstöhnen und der Rothaarige war gezwungen, den Kuss wieder zu lösen. „Kleines Biest“, knurrte er und biss spielerisch in ihre Halsbeuge. „Hinterlass lieber keinen Knutschfleck, sonst bringt Marco dich um“, lachte sie leise und wurde nun wieder etwas mutiger. Ihre Hände langten nach unten und umfassten den Bund seiner Hose. Sie konnte ein leichtes Zittern ihrer Hände nicht unterdrücken, aber beim zweiten Anlauf schaffte sie es endlich den Knopf zu öffnen und ihm seine Hose herunter zu ziehen. Gleich darauf entfuhr ihr ein Prusten, als sie seine schwarzen Boxershorts sah, die genauso wie seine Hose ein recht ungewöhnliches Muster an den Tag legte. „Herzchen? Im Ernst?“, lachte sie und der Kaiser grinste schelmisch zurück. „Das wirklich Interessante liegt darunter“, raunte er ihr ins Ohr, woraufhin die Schwarzhaarige erneut errötete. „Dann…solltest du sie ausziehen“, flüsterte sie mutig zurück und hielt seinem intensiven Blick ohne zu blinzeln stand. Ein verruchtes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er ihrer versteckten Bitte unverzüglich nachkam und sich nun endlich seines letzten Kleidungsstückes entledigte. Es war bei weitem nicht das erste Mal, dass Carina einen Mann nackt sah – immerhin war sie seit 7 Jahren in einer Piratenbande lauter Männer – aber das hier war dann doch etwas anderes. Er war bereits komplett steif, auf seiner Spitze hatten sich einige Lusttropfen gebildet. Augenscheinlich war er genauso erregt wie sie. Ohne wirklich darüber nachzudenken, spreizte sie die Beine für ihn und schaute ihm auffordernd ins Gesicht. Die Augen des Rothaarigen verdunkelten sich, pures Verlangen stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Körper bedeckte ihren, als er sich zwischen ihre Beine sinken ließ und seine Erektion gegen ihre Mitte drängte. Seine Hand legte er neben ihrem Kopf ab. Carina verfolgte jede seiner Bewegungen und als er sich sachte an ihr rieb, stöhnte sie aufgrund der Intensität auf. Verflucht, worauf wartete er noch? Wollte er sie ärgern? Shanks knurrte, als er die Wärme ihre Feuchtigkeit an seinem Glied spürte. Sie war mehr als nur bereit für ihn, so viel stand fest. Er konnte es kaum abwarten, doch vorher wollte er sie noch ein wenig reizen. Sei es nun körperlich oder psychisch. Der Druck auf ihrer Mitte verstärkte sich, ebenso wie ihr Bedürfnis danach ihn zu schlagen. Konnte er nicht endlich- „Sag mir, was ich jetzt tun soll, Carina“, sagte der Kaiser auf einmal und Angesprochene starrte ihn an, brauchte einen Moment, um seine Worte nachzuvollziehen. Dann wurde sie knallrot im Gesicht. „W-was du jetzt…tun sollst?“, stammelte sie, im ersten Moment wahrlich überfordert und sah den Rotschopf an, der nun wieder schelmisch grinste. „Oh ja, was ich jetzt genau tun soll“, brummte er, ließ das Gesicht der Schwarzhaarigen keine Sekunde aus den Augen und hörte auch nicht auf sich an ihr zu reiben. Carina biss sich auf die Lippen. „Mistkerl“, ging es ihr durch den Kopf. Ihr Körper stand unter Hochspannung, seiner ganz offensichtlich auch und trotzdem musste er sie auch jetzt noch vorführen? Doch die 19-Jährige war kein kleines Mädchen mehr. Sie war eine starke Piratin, eine Kommandantin der Whitebeardbande und die Tochter von Gol D. Roger. Wenn Shanks immer noch dachte, dass sie sich von ihm in die Ecke drängen ließ, dann kannte er sie denkbar schlecht. Ihr Selbstbewusstsein bahnte sich einen Weg an die Oberfläche und obwohl ihre Wangen immer noch gerötet waren, schaute sie ihm direkt in die Augen als sie ihren nächsten Satz sprach. „Fick mich, Shanks.“ Die dunklen Augen des Piraten zuckten kurz, wurden wenn möglich jetzt noch dunkler. Seine Hand verschwand von der Stelle neben ihrem Kopf, schob sich nun unter ihr Becken und hob sie ein Stück an. Shanks lehnte seine Stirn gegen die der jungen Frau und flüsterte dann mit verheißungsvoller Stimme: „Dein Wunsch sei mir Befehl, Prinzessin.“ Noch während er die Worte sagte, schob er seine Hüfte hart gegen ihre und drang mit einem fordernden Stoß in sie ein. Sie stöhnten beide laut auf, Shanks schloss aufgrund ihrer Wärme und Enge für einen Moment genießend die Augen. Carina krallte ihre Hände in das Bettlaken und konnte sich nicht entscheiden, wie sie das Gefühl von ihm in ihr beschreiben sollte. Die plötzliche Dehnung und der damit verbundene Druck schmerzten leicht, es war ein vollkommen ungewohntes Gefühl. Und zum ersten Mal war sie froh, dass sie bei ihrem ersten Mal betrunken gewesen war. Denn wenn es da noch mehr wehgetan hatte, dann hatte der Alkohol die Schmerzen wenigstens gedämpft oder zumindest erträglicher gemacht. „Verflucht“, keuchte sie, als sein Glied ein wenig weiter in sie drang und sich der Druck daraufhin noch verstärkte. Sofort stoppte der Mann über ihr, seine Augen richteten sich auf ihr verzerrtes Gesicht. „Geht es?“, fragte er sogleich, Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Warte…warte kurz“, entgegnete sie gepresst und atmete einmal tief ein und wieder aus. Bereits nach einigen Sekunden begann sie ihre Hüfte probeweise ein Stück nach oben zu schieben, was dem Rothaarigen ein leises Zischen entlockte. „Jetzt bist du diejenige, die mich ärgert“, murmelte er ungeduldig, achtete aber darauf sich nicht in ihr zu bewegen. Er hatte einer Frau beim Sex noch nie wehgetan und er würde ganz sicherlich nicht jetzt damit anfangen. Dennoch, ihre Enge brachte ihn beinahe um. Ein leises Lachen entfuhr der 19-Jährigen, ihr Körper begann langsam sich seiner Größe anzupassen. „Selbst schuld, du hast damit angefangen“, grinste sie und entspannte sich nun merklich. „Sei vorsichtig“, setzte sie nach und Shanks verstand. Ganz langsam begann er sich in ihr zu bewegen, achtete stets auf ihren Gesichtsausdruck. Carina keuchte, der Druck ließ bereits nach und auch an das Völlegefühl hatte sich ihr Unterleib mittlerweile gewöhnt. Beinahe reflexartig begann sie ihm ihre Hüfte entgegen zu bewegen, krallte nun ihre Fingernägel in seine Schultern, um besseren Halt zu finden. Ein erregtes Knurren entfuhr seiner Kehle und seine Hand presste sie enger an seine Brust. Ihre Lippen fanden die seinen und als er sich sicher war, dass sie keine Schmerzen mehr hatte, erhöhte er das Tempo. Die Schwarzhaarige stöhnte, gab sich ganz dem schnellen Rhythmus seiner Stöße hin. Ihre Augen richteten sich auf seinen Körper. Sein Glied, das immer wieder in sie eindrang. Seine Hüfte, die sich hektisch immer wieder gegen ihre drängte. Seine Brust, die sich jetzt schneller hob und senkte, das Muskelspiel unter der Haut. Und auf sein Gesicht, das vor Lust und Anstrengung leicht verzogen war und auf dessen Stirn sich bereits Schweiß gebildet hatte. Stöhnend schlang sie ihre Beine um sein Becken, wodurch sich seine Erektion automatisch tiefer in sie bohrte. „Verdammt, Carina“, zischte er ihr entgegen und stöhnte, jedes Eindringen seinerseits war nun fordernd und hart. „Es geht mir gut“, keuchte sie. Der Kaiser starrte auf sie hinab. Ihre Haare waren ein wenig zerzaust, die Wangen stark gerötet und ihre Lippen glänzten leicht rosig im Licht der Zimmerbeleuchtung. Herrgott, er hatte nie etwas Schöneres gesehen… „Hmmm, Shanks“, entfuhr es Carina, die nun ihre Augen zusammenkniff. Das Gefühl in ihrem Unterleib wurde jetzt schon fast unerträglich, ihre ganze Haut fühlte sich gereizt und heiß an. Und das sein ganzer Körper so dicht an sie gepresst war, machte es auch nicht gerade besser. „Sieh mich an“, hörte sie plötzlich seine rauchige Stimme dicht an ihrem Ohr. Sofort schlug sie die Augen auf und sah Shanks Gesicht unmittelbar vor ihrem eigenen. Er lächelte leicht. „Schrei für mich, Carina.“ Seine Hand legte sich plötzlich aus heiterem Himmel auf ihren Hintern und drückte sie mit einem Ruck nach oben, während er immer wieder hart zustieß. Der Druck in ihr explodierte, es fühlte sich an als würde sie restlos in Flammen aufgehen. Der Schrei, der nun aus ihrer Kehle brach, war vollkommen unkontrolliert und hallte in dem Zimmer wieder und wieder. Während die Piratin noch in den Nachwirkungen ihres Orgasmuses gefangen war, drang der rothaarige Käpt’n noch ein paar Mal in ihre heiße Enge ein, bevor auch er mit einem heiseren Stöhnen kam. Sanft bewegte er seine Hüfte noch ein wenig gegen ihre, bevor er verharrte und sich wieder mit einem Arm auf dem Bett abstützte, um die Schwarzhaarige nicht mit seinem Körpergewicht zu belasten. Beide Piraten waren außer Atem und Carina war die Erste, die nach wenigen Sekunden die Stille durchbrach. „Heilige Scheiße“, keuchte sie atemlos und ein zufriedenes Grinsen breitete sich über Shanks Gesicht aus. In einer fließenden Bewegung rollte er sich von der Prinzessin hinunter und kam neben ihr zum Liegen. Sein Arm packte sie um die Schultern und drückte sie gegen seine Brust, auf der sie widerstandslos liegen blieb. „Das war…“, begann Carina und suchte das richtige Wort. „Heiß? Atemberaubend? Phänomenal?“, lachte der Kaiser und handelte sich dafür einen kleinen Knups von Carinas Ellbogen gegen seine Seite ein. „Schön“, beendete sie nun doch noch ihren Satz, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Shanks erwiderte ihr Lächeln. „Ja, das war es“, entgegnete er ehrlich und strich ihr sanft durch die schwarzen Stirnfransen. Es erleichterte ihn, dass sie dieses Lächeln nicht komplett durch den Tod ihres Bruders verloren hatte. Es war noch da, wenn auch gut versteckt. Zu schade, dass Marco es nicht sehen konnte. „Oder auch nicht“, dachte er und stellte sich vor, wie der Phönix reagieren würde, wenn er wüsste, dass seine Schwester gerade nackt mit ihm im Bett lag und was sie hier getrieben hatten. Anscheinend schien Carina ganz ähnliche Gedanken gehabt zu haben, denn sie sagte plötzlich: „Wir sollten uns anziehen und zurück gehen. Wenn uns einer meiner Brüder hier so erwischt, dann bist du die längste Zeit ein Kaiser gewesen.“ Shanks lachte schallend auf. „Da könntest du Recht haben“, antwortete er und sie beeilten sich ihre Klamotten wieder anzuziehen, wobei der Rothaarige zwischendurch immer wieder verstohlene Blicke auf ihren nackten Körper warf. Carina zuckte leicht, als sie ihre verletzte Schulter anheben musste, um sich das Oberteil über den Kopf zu ziehen. Jetzt, wo das ganze Adrenalin aus ihrem Körper gewichen war, schmerzte die Schusswunde wieder. „Aber das war es mir wert“, dachte sie lächelnd und drehte sich zu dem Mann hinter ihr zurück, der sich gerade den letzten Knopf seines weißen Hemdes wieder zuknöpfte. „Können wir?“, fragte sie und erhielt ein Nicken von ihm als Antwort. Doch bevor die Piratin das Zimmer ganz verlassen konnte, sagte der Käpt’n hinter ihr: „Das sollten wir sehr bald wiederholen. Was meinst du?“ Sie drehte sich nicht noch einmal zu ihm herum, konnte das breite Grinsen aber klar und deutlich aus seiner Stimme heraushören. Automatisch wurden ihre Wangen wieder heiß und sie musste schlucken, um sich ihre Kehle ein wenig zu befeuchten. Doch dann erinnerte sie sich an die Gefühle, die sie beim Sex mit ihm gespürt hatte und die bis in ihr Innerstes vorgedrungen waren. Schon lange hatte die 19-Jährige gewusst, dass sie in Shanks verliebt war, aber nie hatte sie sich so stark zu ihm hingezogen gefühlt wie in diesem Moment. Ein schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie seine Frage schließlich leise beantwortete. „Ja, das sollten wir wirklich.“ Kapitel 46: Sehnsucht *zensiert* -------------------------------- Ganz ehrlich? Ich weiß schon wieder nicht, was ich sagen soll, um mich für die lange Wartezeit zu entschuldigen. Gründe waren Abschlussprüfungen, Ende der Ausbildung, Anfang Job und Beginn 3-Jähriger Fortbildung Samstags neben dem Job. Ich kann euch auch nicht versprechen, dass die nächsten Kapitel total schnell kommen werden. Ich gelobe aber, dass ich es auf jeden Fall versuchen werde. Momentan bin ich wirklich wieder total im One Piece Fieber, daher habe ich momentan auch ein gutes Gefühl, dass es schneller weiter gehen könnte. In den letzten Tagen habe ich daher die ganze FF noch einmal durchgelesen und hier und da überarbeitet. Und ich hoffe, dass es noch Menschen gibt, die diese FF immer noch lesen. Ich wünsche denjenigen, die es noch tun, jedenfalls viel Spaß beim Lesen und hoffe, dass euch das Kapitel gefällt :) „Du bist doch nüchtern, oder?“, war das Erste was er sagte, nachdem sie sich voneinander gelöst hatten. „Verdammt nüchtern“, keuchte die Piratin und küsste ihn erneut. Es war noch viel besser, als Shanks es in Erinnerung hatte. „Gut“, murmelte er und drückte die junge Frau aufs Bett, ehe er sich über sie beugte. „Denn ich habe nicht vor dieses Mal aufzuhören.“ Carina spürte wie sich ihre Wangen röteten, doch es war ihr egal. Sie brauchte das hier. Sie brauchte ihn. „Shanks“, japste sie und schaute zu ihm hoch. Seine roten Haare fielen ihr ins Gesicht, seine schwarzen Augen fixierten ihre mit einer Intensität, die sie erzittern ließ. Verdammt…sie hatte nicht die geringste Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Sie wusste nur, dass sie nicht wollte, dass er aufhörte. „I-ich…“, murmelte sie und schluckte einmal. „W-was soll ich jetzt tun?“, fragte sie zaghaft und Shanks warmer Atem strich ihr über die Wange, als er leise lachte. „Heb die Arme“, lautete seine Antwort und Carina gehorchte. Geschickt zog er ihr mit seinem Arm das Oberteil über den Kopf und ließ anschließend seine Augen über ihren Oberkörper wandern. Zum allerersten Mal in ihrem Leben fühlte die Schwarzhaarige sich begehrenswert – ja, wie eine richtige Frau. Sie nahm all ihren Mut zusammen, packte hinter sich und löste mit einer Handbewegung den Verschluss ihres BH’s. Das Stück Stoff fiel unbeachtet neben dem Bett zu Boden und Carinas Kehle wurde verdammt trocken, als sie seinen Blick sah. „Also, ich bin ja für Gleichberechtigung“, sagte sie und schob nun ihre Hände unter sein weißes Hemd. Shanks grinste und ließ sich das Kleidungsstück ohne Gegenwehr ausziehen. Da sie sich an das letzte Mal nicht so deutlich erinnern konnte, betrachtete sie seinen Oberkörper ganz genau. Hier und da waren einige Narben, aber dennoch war seine Haut glatt und außerdem wunderbar warm. Sanft, beinahe schon vorsichtig, strich sie mit ihren Fingern über seine Brust, studierte jedes noch so kleine Detail. Im nächsten Moment wurde sie erneut in die Matratze gedrückt und Shanks küsste sie hart, sein Bart rieb sich an ihrem Kinn und hinterließ eine brennende Spur auf ihrer Haut. Sie keuchte, einerseits aus Überraschung und andererseits vor unterdrücktem Verlangen. Verdammt, wieso hatte sie das hier so lange vor sich hergeschoben? Dabei fühlte es sich so richtig an. Und verdammt gut noch dazu. Shanks strich ihr vorsichtig über die Narbe an ihrer Stirn, dann schaute er sie erneut an. „Jetzt bin ich dran“, murmelte er und senkte seinen Kopf herab. Sein Atem strich über ihr Dekollete, dann schloss er den Mund um ihre linke Brust, während seine Hand die Andere umfasste. Carina entfuhr ein Stöhnen, ihr kompletter Körper wölbte sich dem Kaiser entgegen. Ihre Hände schlossen sich automatisch um ihn und ihre Nägel krallten sich in seine breiten Schultern. Der Mann über ihr knurrte, gleichzeitig konnte sie sein Grinsen an ihren Brüsten spüren. Die Piratin verlor ihr komplettes Zeitgefühl, während der Rothaarige ihren Körper bis zum Äußersten reizte. Mittlerweile schienen all ihre Nerven in Flammen zu stehen, bei der kleinsten Berührung schossen kleine Stromstöße zwischen ihre Beine. Wollte er sie vielleicht um ihren Verstand bringen? Als hätte er ihre Gedanken gelesen, ließ Shanks nun seine Hand zum Verschluss ihrer Hose wandern. Mit geübten Bewegungen knöpfte er sie auf und Carina hob unaufgefordert ihre Hüfte, sodass bereits wenige Sekunden später besagtes Kleidungsstück samt Slip ebenfalls auf dem Boden lag. Obwohl die Schwarzhaarige nun komplett nackt war, war ihr unglaublich heiß. „Ausgezogen gefällst du mir viel besser“, murmelte Shanks grinsend und küsste sie erneut auf den Mund. „Ach ja?“, dachte Carina und grinste in den Kuss hinein. Im nächsten Moment drückte sie ihren Unterleib nach oben, genau gegen seinen Schritt. Die verursachte Reibung ließ sowohl Shanks als auch sie aufstöhnen und der Rothaarige war gezwungen, den Kuss wieder zu lösen. „Kleines Biest“, knurrte er und biss spielerisch in ihre Halsbeuge. „Hinterlass lieber keinen Knutschfleck, sonst bringt Marco dich um“, lachte sie leise und wurde nun wieder etwas mutiger. Ihre Hände langten nach unten und umfassten den Bund seiner Hose. Sie konnte ein leichtes Zittern ihrer Hände nicht unterdrücken, aber beim zweiten Anlauf schaffte sie es endlich den Knopf zu öffnen und ihm seine Hose herunter zu ziehen. Gleich darauf entfuhr ihr ein Prusten, als sie seine schwarzen Boxershorts sah, die genauso wie seine Hose ein recht ungewöhnliches Muster an den Tag legte. „Herzchen? Im Ernst?“, lachte sie und der Kaiser grinste schelmisch zurück. „Das wirklich Interessante liegt darunter“, raunte er ihr ins Ohr, woraufhin die Schwarzhaarige erneut errötete. „Dann…solltest du sie ausziehen“, flüsterte sie mutig zurück und hielt seinem intensiven Blick ohne zu blinzeln stand. Ein verruchtes Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln, als er ihrer versteckten Bitte unverzüglich nachkam und sich nun endlich seines letzten Kleidungsstückes entledigte. [...] Beide Piraten waren außer Atem und Carina war die Erste, die nach wenigen Sekunden die Stille durchbrach. „Heilige Scheiße“, keuchte sie atemlos und ein zufriedenes Grinsen breitete sich über Shanks Gesicht aus. In einer fließenden Bewegung rollte er sich von der Prinzessin hinunter und kam neben ihr zum Liegen. Sein Arm packte sie um die Schultern und drückte sie gegen seine Brust, auf der sie widerstandslos liegen blieb. „Das war…“, begann Carina und suchte das richtige Wort. „Heiß? Atemberaubend? Phänomenal?“, lachte der Kaiser und handelte sich dafür einen kleinen Knups von Carinas Ellbogen gegen seine Seite ein. „Schön“, beendete sie nun doch noch ihren Satz, ein kleines Lächeln auf den Lippen. Shanks erwiderte ihr Lächeln. „Ja, das war es“, entgegnete er ehrlich und strich ihr sanft durch die schwarzen Stirnfransen. Es erleichterte ihn, dass sie dieses Lächeln nicht komplett durch den Tod ihres Bruders verloren hatte. Es war noch da, wenn auch gut versteckt. Zu schade, dass Marco es nicht sehen konnte. „Oder auch nicht“, dachte er und stellte sich vor, wie der Phönix reagieren würde, wenn er wüsste, dass seine Schwester gerade nackt mit ihm im Bett lag und was sie hier getrieben hatten. Anscheinend schien Carina ganz ähnliche Gedanken gehabt zu haben, denn sie sagte plötzlich: „Wir sollten uns anziehen und zurück gehen. Wenn uns einer meiner Brüder hier so erwischt, dann bist du die längste Zeit ein Kaiser gewesen.“ Shanks lachte schallend auf. „Da könntest du Recht haben“, antwortete er und sie beeilten sich ihre Klamotten wieder anzuziehen, wobei der Rothaarige zwischendurch immer wieder verstohlene Blicke auf ihren nackten Körper warf. Carina zuckte leicht, als sie ihre verletzte Schulter anheben musste, um sich das Oberteil über den Kopf zu ziehen. Jetzt, wo das ganze Adrenalin aus ihrem Körper gewichen war, schmerzte die Schusswunde wieder. „Aber das war es mir wert“, dachte sie lächelnd und drehte sich zu dem Mann hinter ihr zurück, der sich gerade den letzten Knopf seines weißen Hemdes wieder zuknöpfte. „Können wir?“, fragte sie und erhielt ein Nicken von ihm als Antwort. Doch bevor die Piratin das Zimmer ganz verlassen konnte, sagte der Käpt’n hinter ihr: „Das sollten wir sehr bald wiederholen. Was meinst du?“ Sie drehte sich nicht noch einmal zu ihm herum, konnte das breite Grinsen aber klar und deutlich aus seiner Stimme heraushören. Automatisch wurden ihre Wangen wieder heiß und sie musste schlucken, um sich ihre Kehle ein wenig zu befeuchten. Doch dann erinnerte sie sich an die Gefühle, die sie beim Sex mit ihm gespürt hatte und die bis in ihr Innerstes vorgedrungen waren. Schon lange hatte die 19-Jährige gewusst, dass sie in Shanks verliebt war, aber nie hatte sie sich so stark zu ihm hingezogen gefühlt wie in diesem Moment. Ein schüchternes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie seine Frage schließlich leise beantwortete. „Ja, das sollten wir wirklich.“ Kapitel 47: Neue Erkenntnisse ----------------------------- Guten Abend alle zusammen :D Wie versprochen, hier das neue Kapitel (für meine Verhältnisse dieses Mal sogar relativ schnell). Ich hoffe, es gefällt euch. Viel Spaß beim Lesen :) Mittlerweile war es dunkel draußen geworden. Carina und Shanks machten sich zügig auf den Weg in die gemütliche Kneipe und schon von weitem konnten sie den Lärm hören, der dort bereits in vollem Gange herrschte. „Die haben anscheinend auch ohne uns ne Menge Spaß“, grinste der Kaiser und Carina nickte erleichtert. Vielleicht war das gar nicht so schlecht. Möglicherweise war es niemandem aufgefallen, dass sie so lange weg gewesen waren. „Hoffentlich. Wenn Marco etwas gemerkt hat, dann komme ich in Teufelsküche.“ Der rothaarige Kaiser hielt ihr eine der Klapptüren auf. „Wenn ich bitten darf“, meinte er grinsend, woraufhin die Prinzessin ihre Augen verdrehte. „Du musst hier nicht den Gentlemen spielen, ich weiß schon auf wen ich mich eingelassen habe“, lächelte sie zurück, ging dennoch durch die aufgehaltene Tür und betrat die Gaststätte. Sogleich wurden einige Männer auf sie aufmerksam und grölten laut los. „Da ist sie ja.“ „Hey Leute, Carina ist wieder da.“ „Die Frau des Tages.“ Carina runzelte die Stirn, hinter ihr tat Shanks es ihr gleich. Was war dann jetzt los? Bereits im nächsten Moment wurde die Schwarzhaarige von Vista und Jozu umringt, die ihr beide einen freundschaftlich festen Schlag auf den Rücken versetzten. „Hab ich was verpasst?“, meinte die Piratin mehr als nur irritiert und starrte ihre Brüder an, die allesamt ein breites Grinsen im Gesicht trugen. „Das kommt davon, wenn man keine Zeitung ließt“, ertönte eine Stimme und Marco trat aus der Menge. Auch sein Gesicht zierte ein Grinsen und jetzt reichte es Carina so langsam aber sicher. „Hättest wenigstens du die Güte mir endlich mal zu erklären, was hier los ist?“ Anstatt einer richtigen Antwort hielt er ihr einen Fetzen Papier vor das Gesicht. Die 19-Jährige blinzelte einmal, dann ein zweites Mal. Ihre Augen weiteten sich und mit einem schnellen Griff riss sie dem Phönix den Steckbrief aus der Hand. Ihren Steckbrief. Doch im Gegensatz zu früher, war nicht mehr das alte Foto darauf abgebildet. Nicht das Foto ihres 12-jährigen Ich’s, das an einer Brücke lehnte und sich den Fluss ansah. Nein, jetzt war es ein Bild, das offensichtlich während des Krieges aufgenommen worden war. Es zeigte sie von vorne, ihr Körper stand in einer Kampfpose, um sie herum tobte eine Mischung aus rotblauem Feuer. Ihr Gesicht war wutverzerrt, voller Blut und ihre Augen waren auf einen Punkt fixiert, der sich hinter der Kamera befinden musste. Es musste aufgenommen worden sein, als sie gegen Akainu gekämpft hatte. Missbilligend verzog Carina den Mund. Auf Außenstehende musste sie nun wie ein blutrünstiges Monster aussehen. Etwas, was der Marine sicherlich nur allzu gut in den Kram passte. Ihre Augen wanderten weiter hinab und als sie am Kopfgeld angelangt war, ließ sie den Steckbrief vor Schreck fallen. Mit großen Seelenspiegeln schaute sie Marco fassungslos an. „540 Millionen Berry?“, rief sie aus und der Jubel um sie herum wurde lauter. „Stell dir das doch nur mal vor. Von 80 auf 540 Millionen. Ich glaube solch eine Erhöhung ist wirklich einmalig“, lachte Vista und prostete ihr mit seinem Bierkrug zu. Marco klopfte ihr zweimal auf die Schulter. „Das muss gefeiert werden“, sagte er lächelnd und ganz langsam breitete sich nun auch auf Carinas Gesicht die Freude aus. Schon seit jeher feierte die Whitebeardbande, wenn das Kopfgeld eines Crewmitglieds erhöht wurde. Ihr erstes Kopfgeld hatte sie bekommen, bevor sie in die Crew eingetreten war, daher hatte sie diese Erfahrung bisher nicht machen können. Plötzlich spürte sie, wie ihr neuer Käpt’n näher an sie herantrat. „Vater und Ace wären sehr stolz auf dich“, murmelte er leise, sodass nur sie es hören konnte. Sogleich bildete sich ein harter Kloß in ihrem Hals, den sie nur mühsam herunterschlucken konnte. Mit feuchten Augen schaute sie ihren Bruder an und lächelte leicht. „Danke, Marco“, flüsterte sie mit brüchiger Stimme. Zum ersten Mal seit dem Krieg erfüllten sie die Namen ihrer gefallenen Lieben nicht mit unglaublicher Trauer. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie es sich wieder erlauben konnte zu lächeln. Und es fühlte sich gut an. Shanks hatte inzwischen den Steckbrief vom Boden aufgehoben und betrachtete das Foto. Das Bild hatte etwas Verwegenes an sich, zeigte gleichzeitig jedoch, dass die junge Frau nicht zu unterschätzen war. Und mit diesem Kopfgeld würde sich das sicherlich auch niemand mehr wagen. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht. Dieser Blick erinnerte ihn stark an Roger. Er hatte sie noch nie kämpfen sehen, aber gerade entwickelte er wirklich ein ausgesprochenes Interesse daran. Wie stark mochte sie wohl wirklich sein? „Was glaubst du? Steckt Akainu dahinter?“, fragte Carina und ließ sich zusammen mit Marco, Jozu und Vista auf die Barhocker vor der Theke sinken. „Natürlich. Wer denn sonst?“, meinte Vista und reichte jedem ein Bier. „Dein Kopfgeld wäre so oder so gestiegen, aber nicht auf so einen hohen Betrag. Da muss Akainu seine Finger im Spiel gehabt haben“, fügte Jozu hinzu und Carina nickte seufzend. „Er ist wie ein kleines Kind, das nicht akzeptieren kann, dass es verloren hat.“ Marco grinste böse. „Na ja, da habt ihr beiden ja etwas gemeinsam. Du bist auch nicht gerade die erwachsenste Person in diesem Raum.“ Die Schwarzhaarige schnaubte und schaute den Phönix beleidigt an. „Mag sein, aber ich bin erwachsener als du denkst“, meinte sie und nahm einen Schluck des kühlen Getränks. „Leider in einer Hinsicht, die mir nicht gefällt“, entgegnete er trocken und sein Blick fiel kurz auf Shanks, der inzwischen bei Ben an einem der Tische saß und sich angeregt mit seinem Vizen und ein paar anderen aus seiner Mannschaft unterhielt. Carina merkt sofort, wie ihre Wangen heiß wurden. Mittlerweile wünschte sie sich, dass sie Marco niemals erzählt hätte, dass sie und der Kaiser miteinander geschlafen hatten. Doch damals hatte sie nicht vermutet, den Kaiser so schnell wiederzusehen und erst recht nicht, dass es eine Beziehung zwischen ihnen geben könnte. „Aber…haben wir eigentlich überhaupt eine Beziehung?“ Natürlich liebte sie ihn, aber sie hatte es nie laut gegenüber Shanks ausgesprochen. Und er hatte zwar gesagt, dass er Gefühle für sie hegte, aber was hieß das schon? „Sollte ich ihn darauf ansprechen?“, dachte sie, wurde aber im nächsten Moment von Marco angesprochen. „Sag mal, Carina“, begann er und musterte sie plötzlich argwöhnisch. „Du warst gerade eben ganz schön lange auf dem Schiff.“ Die Infernoprinzessin erstarrte innerlich zu einer Statue, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. „Jaaa, ich hab mir halt Zeit gelassen“, antwortete sie gedehnt und nahm nun einen größeren Schluck Bier, in der Hoffnung Marco abzulenken. Ihre Hoffnung wurde nicht erfüllt. „Aha? Du wolltest doch Klamotten holen. Aber gerade eben hattest du gar keine dabei.“ Carinas Lippen zuckten verräterisch an ihrem Glas. „Scheiße, ich hab die Sachen vergessen“, schoss es ihr durch den Kopf und verflucht noch mal…ihr fiel keine Ausrede ein. Und scheiße, der Blick des Blonden wurde immer misstrauischer. „Ähm…“, begann sie, hatte aber keine Ahnung was sie eigentlich sagen sollte. Doch dann unterbrach eine Stimme hinter ihr ihren ziemlich bescheuerten Versuch einer Antwort. „Ich fürchte das war meine Schuld, Marco.“ Alle Piraten an der Theke drehten sich um und schauten Shanks an, der sich fröhlich grinsend nun ebenfalls auf einen Barhocker setzte. Carina starrte ihn entsetzt an. Er wollte ihren Brüdern doch nicht etwa sagen, dass sie zusammen im Bett gewesen waren? Gedanklich machte sie schon einmal sein Testament fertig, dicht gefolgt von ihrem eigenen. Marcos Augenbraue erhob sich unheilverkündend. „Ach ja?“, meinte er und deutliches Missfallen stand in seinem Gesicht geschrieben. Doch der Rothaarige ließ sich nicht eine Sekunde aus der Ruhe bringen. „Ja, ich bin ihr gefolgt, weil ich mir Sorgen um ihre Schulter machte. Dabei bin ich ihr wohl so auf die Nerven gegangen, dass sie schlussendlich in eine ganz andere Richtung davon gestürmt ist und anscheinend ganz vergessen hat, ihre Sachen auf eurem Schiff zu holen.“ Carinas Muskeln entspannten sich beinahe sofort. „Genervt? Das ist wohl noch deutlich untertrieben“, sagte sie gespielt böse und funkelte ihn an. Er grinste sie nach wie vor an und anscheinend überzeugte die Show zumindest Jozu und Vista. „Euch verbindet auch so etwas wie eine Hassliebe, was?“, lachte Vista und Carina schnaubte, immer noch gespielt genervt. Wenn der Schwertkämpfer nur wüsste, wie nahe er der Wahrheit damit kam. Ihre Augen fielen auf den ehemaligen Kommandanten der ersten Division. Er wirkte immer noch argwöhnisch, schien das Thema aber vorerst fallen gelassen zu haben. „Was ein Glück“, dachte Carina. In letzter Zeit hatte sie sich viel zu oft mit ihm gestritten und gerade jetzt war es endlich noch mal entspannt zwischen ihnen. Das wollte sie auf keinen Fall aufs Spiel setzen, auch nicht für Shanks. Der Abend schritt weiter voran und die Feier wurde immer ausgelassener. Carina lehnte ein viertes Bier ab, was Marco ein erleichtertes Lächeln aufs Gesicht zauberte und ihn die Unterhaltung für den Moment vergessen ließ. Die Piraten der beiden Mannschaften verstanden sich prächtig und es war das allererste Mal seit dem Krieg, dass sie alle wieder komplett und ohne Hintergedanken Spaß haben konnten. Die Schwarzhaarige hatte beinahe schon vergessen, wie es früher gewesen war. Diese Unbeschwertheit. Dieses Gefühl des Zusammenhalts und der Freiheit, die man nur als Pirat haben konnte. Es war bereits nach Mitternacht, als Carina sich endlich nach oben stehlen konnte. Die meisten ihrer Brüder lagen bereits betrunken unter den Tischen, selbst Marco war hackedicht auf der Theke eingeschlafen. Sie schloss ihre Zimmertür auf, aber bevor sie ganz eingetreten war hörte sie bereits weitere Schritte auf der Treppe. „Wäre es nicht besser gewesen, wenn du noch ein paar Minuten gewartet hättest? Nachher schöpft noch jemand Verdacht“, sagte sie und schaute Shanks an, der nun die Tür hinter ihnen beiden schloss. „Ach, die bekommen doch eh nichts mehr mit. Yasopp war so damit beschäftigt wieder Loblieder auf seinen Sohn zu singen, da hab ich mich unbemerkt davon gestohlen.“ Seine Hand schoss vor und schloss sich um ihre Hüfte, um sie enger an sich zu ziehen. Sofort legte er seine Lippen in einem harten Kuss auf ihre, den sie kommentarlos erwiderte. „Übrigens“, meinte sie, als er sich wieder von ihr gelöst hatte und sich auf ihr Bett setzte, „Danke, dass du gerade eben eingegriffen hast. Ich hätte echt nicht genug Zeit gehabt, um mir eine passende Antwort zu überlegen. Gerade bei Marco, der riecht meine Lügen schon wenn ich sie nur denke.“ Der Kaiser lachte erheitert auf. „Er kennt dich halt zu gut. Aber ganz ehrlich? Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass du vor wenigen Monaten noch Jungfrau warst. Bei den Beschützerinstinkten deiner Begleiter, wie hätte da jemals ein Mann an dich heran kommen sollen?“ Carinas Wangen wurden heiß und automatisch verschränkte sie die Arme vor ihrem Körper. „Ganz ehrlich?“, wiederholte sie seine Worte und wurde nun noch röter. „Das lag nicht unbedingt an meinen Brüdern. Ich…hatte vorher einfach kein Interesse an irgendeinem Mann.“ Sie setzte sich neben ihn, schaute aber zu Boden. „Ich hatte so viel anderes im Kopf. Piratin werden, meine Herkunft verheimlichen, meinen Bruder finden…Da war nicht wirklich Platz für eine…für Sex.“ Schnell hatte sie sich korrigiert, wusste die Prinzessin doch nicht, wie er auf das Wort „Beziehung“ reagiert hätte. Und vielleicht war auch sie selbst einfach noch nicht bereit dazu, ihn danach zu fragen. Shanks Lächeln war nun eine Spur sanfter. „Tja, dafür hast du ja jetzt mich“, meinte er und rückte ein Stückchen näher. Das blieb Carina natürlich nicht verborgen. Sie hob eine Augenbraue. „Jetzt? Hier? Vergiss es.“ Der Rotschopf zog einen Schmollmund. „Wieso nicht?“, fragte er mit einem leicht quengelnden Unterton und sah beinahe so aus wie ein Kind, dem man das Spielzeug weggenommen hatte. „Ich bin doch nicht lebensmüde. Bei meinem Glück platzt währenddessen irgendeiner ins Zimmer. Oder es geht jemand an der Tür vorbei und hört uns. Nein, danke. Abgesehen davon…Das letzte Mal ist gerade mal ein paar Stunden her. Du kannst doch unmöglich schon wieder…na ja…Lust haben.“ Bei den letzten Worten wurde sie erneut rot. Gott, hörte das irgendwann mal auf? Shanks grinste jetzt wieder unverschämt breit. „Ich hab immer Lust auf dich“, raunte er. „Außerdem…wir können ja leise sein.“ Seine Hand streckte sich nach ihrer Brust aus, doch die Kommandantin schlug ihm auf die Finger. „Gute Nacht, Shanks“, antwortete sie, lächelte jedoch und gab ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen. „Hmm, gute Nacht“, erwiderte er murrend, lächelte aber auch. Leise ging er zur Tür, schien sich kurz mithilfe seines Hakis zu versichern, dass die Luft rein war und schlüpfte dann hinaus. Carina starrte die Tür noch eine ganze Weile an, bevor sie sich schließlich umzog und ins Bett fallen ließ. „Heute ist eine ganze Menge passiert…Ich wünschte ich könnte dir jetzt erzählen, was ich denke, Ace…“ Sie schloss die Augen und erinnerte sich erneut an die Worte ihres Zwillings. „Ach Carina, liegt das nicht klar auf der Hand? Du hast dich voll in ihn verguckt. Der Kuss hat dir doch gefallen oder irre ich mich?" Überhaupt zum ersten Mal legte sich bei dieser Erinnerung ein Schmunzeln auf ihre Lippen. Ace hatte sie wirklich immer am besten verstanden. Er hatte die Wahrheit erkannt, noch bevor sie sich dessen selbst bewusst gewesen war. Und obwohl er nicht mehr hier war, wusste sie mit absoluter Sicherheit, dass er sich für sie gefreut hätte. Dass er ihre Entscheidung akzeptiert hätte. In diesem Moment wurde ihr eines mit aller Deutlichkeit bewusst. Sie musste Shanks sagen, was sie für ihn empfand. Egal, wie seine Antwort ausfallen würde. Und das am besten so schnell wie möglich. Mit einem Seufzen glitt sie langsam in einen unruhigen Schlaf über. Morgen würde ein anstrengender Tag werden. Kapitel 48: Die Ruhe vor dem Sturm ---------------------------------- Shanks erwachte am nächsten Morgen erst kurz vor Mittag. Wie immer brauchte er einen kurzen Moment um sich zur orientieren und daran zu erinnern, wo er sich befand. Ihm kamen die Erinnerungen des vorherigen Tages in den Sinn, wodurch sich gleich darauf ein spitzbübisches Grinsen auf seine Züge legte. Auf einmal kam ihm sein Bett ungeahnt kühl vor. Was kein großes Wunder war, mit einer gewissen schwarzhaarigen Prinzessin wäre das Aufwachen sicherlich gleich viel schöner geworden. Gähnend erhob sich der Kaiser aus dem Bett, sprang für wenige Augenblicke unter die Dusche und kleidete sich anschließend in eine sommerliche Hose und ein weißes Hemd. Seine Crew schien bereits auf den Beinen zu sein, jedenfalls herrschte an der Bar reges Treiben. „Auch endlich wach?“, begrüßte ihn Ben, der auf einem Stuhl etwas abseits saß und genüsslich an einer Zigarette zog. Shanks grinste. „Ich bin der Käpt’n, ich darf schlafen so lange ich will. Außerdem war gestern ein anstrengender Tag.“ Er setzte sich seinem Vizen gegenüber und lachte innerlich über seine zweideutigen Worte. Er hob seinen Arm und bestellte gleich darauf bei einer etwas eingeschüchtert wirkenden Kellnerin etwa zu essen. „Sollte ich wissen, was gestern zwischen dir und Carina in der Zeit eurer gemeinsamen Abwesenheit passiert ist?“, fragte Ben, dem der gewisse Unterton des Rothaarigen nicht entgangen war, und stieß einen Schwall Rauch aus. Shanks schwieg ertappt und der Schwarzhaarige seufzte. „Ich halt mich da raus, du bist alt genug.“ Angesprochener zog eine Schnute. „Du hörst dich an wie meine Mutter“, maulte er und begann sogleich zu essen, als das noch dampfende Gericht vor seiner Nase abgestellt wurde. „Ich rate dir lediglich es mit Carina nicht zu vermasseln. Die Kleine kann nämlich ganz schön ordentlich austeilen.“ Der Pirat runzelte die Stirn. „Wovon sprichst du?“, fragte er zwischen gelegentlichem Kauen. „Sie trainiert gerade draußen mit ein paar Mitgliedern der Whitebeards. Und ich muss sagen, ihr Kopfgeld ist wahrlich nicht umsonst so hoch.“ Shanks Neugierde erwachte auf einen Schlag. „Das muss ich mir ansehen“, murmelte er, leerte rasch den Teller und erhob sich wieder. Mit zügigen Schritten verließ er die Kneipe und begab sich unbemerkt zu dem kleinen Waldstück, das gleich hinter dem Haus begann. Die Bäume standen zu Anfang relativ dicht, doch bereits nach wenigen Metern lichtete sich das Grün und gab den Blick auf eine sandige Landschaft frei, die am Meer entlang verlief und schließlich in einer ziemlichen hohen Klippe endete, von der man einen traumhaften Ausblick auf die Bucht erhaschen konnte. Schon weitem konnte er Kampfgeräusche hören und dann sah er die Beiden. Jozu kniete auf einem Bein. Sein Körper war zu Hälfte in seine Teufelskraft verwandelt. Die Diamanten funkelten und brachen das Sonnenlicht, es war einfach nur atemberaubend schön. Carina stand im Gegensatz zu ihrem Gegenüber noch auf beiden Beinen. Kleine, blaue Flammen knisterten auf ihren Armen und Schultern, sie strahlte eine unglaubliche Hitze aus. Beiden lief der Schweiß übers ganze Gesicht, anscheinend waren sie mit ihren Teufelskräften ans äußerste Limit gegangen. Fasziniert beobachtete Shanks das Feuer, das um die schwarzhaarige Piratin herumwaberte. Sie schien ihrem Zwillingsbruder wirklich in mehr als nur einer Hinsicht ähnlich zu sein. „Na, willst du weiter kämpfen?“, rief sie dem Kommandanten der dritten Division zu, sogleich flackerten ihre Flammen in die Höhe. Der riesige Mann stöhnte und ließ sich auf den Boden fallen. „Nein, ich kann nicht mehr. Gerade eben hättest du beinahe meine Diamanten geschmolzen. Diese dritte Stufe deiner Teufelskraft ist echt-“ „Teuflisch?“, unterbrach sie ihn grinsend und ließ das Element erlöschen. „Haha, sehr witzig“, grummelte Jozu. „Stark wollte ich sagen. Kaum zu fassen, dass du mittlerweile stärker bist als ich. Wer weiß, vielleicht schaffst du es ja irgendwann wirklich Marco zu besiegen.“ Carina hob eine Augenbraue. „Was heißt hier irgendwann? Das liegt in naher Zukunft.“ „Na klar“, rief Marco lachend zu ihr herüber. „Träum weiter.“ Er und ein paar seiner direkten Untergebenen hatten sich etwas weiter entfernt in den Sand gesetzt und den Kampf beobachtet. „Ihr scheint Spaß zu haben“, sagte Shanks und Carina zuckte zusammen, als er urplötzlich hinter ihr stand. Sie drehte sich zu ihm um und zu seiner größten Überraschung wirkte sie nicht erfreut ihn zu sehen, sondern vielmehr reserviert. „Gott, musst du dich so anschleichen? Da bekommt man ja beinahe einen Herzinfarkt.“ Der Kaiser ging nicht auf ihre Antwort ein, sondern wirkte ein wenig enttäuscht. „Schade, ich komme zu spät. Ich hätte dich gerne mal kämpfen sehen.“ Bevor die Kommandantin antworten konnte, ertönte hinter ihnen eine frustrierte Stimme. „Ich fürchte, die Gelegenheit bekommst du früher als dir lieb ist.“ Marco war hinter ihnen aufgetaucht und deutete nun mit seinem Finger auf die Bucht. 3 Marine Schiffe warfen genau in diesem Moment ihren Anker. „Verflucht“, murmelte die Schwarzhaarige. „Anscheinend sind die doch schneller, als wir anfangs dachten.“ „Ja, und ich kann mir nicht vorstellen, dass die nur zum Plaudern vorbeigekommen sind“, meinte Marco und rief einem seiner Männer zu, dass er die übrigen Piraten aus der Bar holen sollte. „Ich weiß gar nicht, was du hast“, sagte sie und grinste. „Ein kleiner Kampf kann doch nicht schaden.“ Marco wirkte genervt. „Du willst dich nur wieder kloppen, gib es doch zu.“ „Vielleicht solltest du dich aus diesem Kampf besser raus halten“, sagte Shanks mit einem Blick auf ihre einbandagierte Schulter. Carina rollte mit den Augen. „Ganz bestimmt nicht. So eine kleine Verletzung hält mich doch nicht von einer Schlägerei ab“, sagte sie. Shanks befand, dass sie nicht nur Ace, sondern auch Roger ziemlich ähnlich war. Sein Käpt’n war auch nie vor einem guten Kampf davongelaufen. Auch, wenn Shanks so manches Mal gehofft hatte er würde es tun. „Ich werde meine Crew ebenfalls hinzurufen. Es wird so oder so auf einen Kampf hinauslaufen, da solltet ihr so viel Unterstützung bekommen wie nur möglich“, sagte er und zwinkerte der Schwarzhaarigen kurz zu, sodass diese automatisch lächeln musste. „Danke“, meinte Marco, dem diese Geste keineswegs entgangen war. Der Kaiser wandte sich zum Gehen und sobald er außer Hörweite war, schaute der Phönix seine Schwester an. „Läuft da wieder was zwischen euch?“ Carina verdrehte die Augen. „Haben wir gerade nicht größere Probleme, Marco? Außerdem…ist es dir nicht aufgefallen?“ Der Blonde nickte. „Sie wollen mit uns kämpfen, obwohl sie ganz genau wissen, dass sich ein Kaiser auf dieser Insel befindet und uns unterstützen wird. Irgendwas ist da faul.“ Die Prinzessin nickte. „Ich traue dem Braten auch nicht. Die haben sicherlich irgendetwas vor. Wir sollten besser auf der Hut bleiben.“ „Gerade du solltest aufpassen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass Akainu ganz gezielt hinter deinem Kopf her ist.“ Carina nickte. Daran hatte sie auch schon gedacht. Doch seltsamerweise machte es ihr keine Angst. Ganz im Gegenteil. Sie würde es mit offenen Armen begrüßen, wenn der rote Köter hier auftauchen würde. Er mochte zwar eine Rechnung mit ihr offen haben…aber sie auch mit ihm. „Schauen wir einfach mal was passiert. Und haben nebenbei ein wenig Spaß.“ Sie grinste breit, woraufhin Marco sich seufzend an die Stirn fasste. Hatte er damals wirklich gedacht Ace wäre ein Dickkopf? Die Feuerfaust kam ihm mittlerweile eher wie ein schnurrendes Kätzchen vor, wohingegen Carina eine Löwin mit ausgefahrenen Krallen war. Was hatte er sich da nur aufgehalst? Keine 10 Minuten später hatten sich die beiden Piratenmannschaften vollständig hinter dem kleinen Waldstück versammelt. Hier hatte man eine gute Übersicht über das komplette Gelände und war ein wenig vom Dorf entfernt. Sie waren zwar Piraten, aber auf keinen Fall würden sie die unschuldigen Dorfbewohner in Gefahr bringen, die immer noch unter dem Schutz Whitebeards standen. Und obwohl die Marine ihr Gegner war, war die Tatsache nicht auszuschließen, dass die Menschen hier in Gefahr geraten könnten. Denn wie oft bereits hatte die angebliche „Gerechtigkeit“ dieser Welt ihre Aufgabe etwas zu ernst genommen? Wie oft waren bereits Unschuldige für das angebliche größere Wohl gestorben? Möglicherweise gab es viele Piraten, die schlimme Dinge taten. Aber wenigstens wurde dort nichts vorgeheuchelt. In Carinas Augen waren manche Mitglieder der Marine kein Stück besser, als die schlimmste Sorte der Piraterie. „Du siehst so angespannt aus“, ertönte neben ihr unverkennbar die Stimme von Shanks. Sie verdrehte die Augen, als sie sein Grinsen sah. „Vertue dich da mal nicht. Das ist Vorfreude“, antwortete sie und richtete ihren Blick nach vorne auf den Wald. Immer noch war nichts von der Marine zu sehen, aber das war nur die bekannte Ruhe vor dem Sturm. Sie hatte Marcos Worte nicht vergessen. Irgendetwas war hier faul. „Halte lieber etwas Abstand von mir“, sprach sie weiter und grinste ihn nun ihrerseits an. „Mein letzter richtiger Kampf ist schon eine Weile her. Könnte sein, dass du dir die Finger verbrennst.“ Der Blick des Kaisers wurde ein wenig dunkler und unbemerkt beugte er sich ein wenig zu ihr hinunter. „Ich dachte das hätte ich bereits“, flüsterte er ihr ins Ohr, woraufhin die Hitze in ihre Wangen kroch. „Glaub mir, das hast du nicht“, entgegnete sie leise und spürte gleichzeitig, wie die Aura um ihn herum eine Spur stärker wurde. Gänsehaut überlief ihre Arme, als er seinen nächsten Satz sprach. „Dann sollten wir das Ganze hier schnell hinter uns bringen und dann lässt du mich ein wenig mit dem Feuer spielen.“ Das Rot auf ihren Wangen verstärkte sich. Herrgott, sie hatte ihm noch nicht einmal gesagt, was sie wirklich für ihn empfand und trotzdem kam er bereits wieder mit so etwas? Doch bevor sie etwas auf seine – zu diesem Zeitpunkt doch eher wirklich unpassenden – Worte sagen konnte, erklangen Schritte zwischen den Bäumen, die von Sekunde zu Sekunde lauter wurden. „Sie kommen“, murmelte Ben irgendwo hinter ihnen und zündete sich seelenruhig eine weitere Zigarette an. „Sollen sie“, sagte Marco und von seinem Körper stieg Hitze auf. Auch er war mehr als nur kampfbereit. Die ersten Soldaten erschienen auf der Lichtung, die Gewehre und Schwerter bereits gezückt. Schon nach wenigen Sekunden fiel den Piraten auf, dass etwas seltsam war. Normalerweise ergaben die Stellungen der Marine immer eine bestimmte Position, doch jetzt schien es eher willkürlich zu sein. „Nein“, erkannte Carina und fokussierte ihren Blick. Von links und rechts kamen zwar Soldaten, aber sie hielten die Mitte zwischen ihnen frei. „Irgendjemand kommt da“, sagte Shanks, der durch sein Haki viel weiter blicken konnte, als die Meisten von ihnen. Die Schwarzhaarige spürte, wie sich die Mannschaften hinter ihr verteilten, eine größere Fläche zu beiden Seiten abdeckten. Sie bereiteten sich vor. Und dann trat er aus dem Schatten des Waldes heraus. Carinas Augen weiteten sich, ebenso die von Marco und Shanks. Damit hatte wahrlich niemand von ihnen gerechnet. Der Mann blieb bereits nach wenigen Metern schien, sein Anzug schimmerte in der Sonne und war makellos wie eh und je. Ungläubige Stille machte sich mehrere Sekunden lang breit. Shanks war der Erste, der schließlich das Wort ergriff. „Na, sieh mal einer an. Womit haben wir denn die Ehre verdient, dass uns ein Admiral aufsucht?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)