Animal Fighter von Jaricho (Eine Legende in der dritten Generation) ================================================================================ Kapitel 5: Die Wahrheit ----------------------- So und hier auch schon das nächste... Jaaa~ bin fleißig heute xD Naja ok, hab ja auch schon einiges vorgeschrieben ^^ *höhö* Ok hier bringen wir endlich mal ein wenig dramatik in die ganze Sache rein ;) Hoffe doch, dass es euch gefällt ^^/) Viel Spaß beim lesen... Kapitel 5: Die Wahrheit ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Ramon starrte den Briefumschlag noch eine ganze Weile lang an, bevor er ihn langsam umdrehte und öffnete. Wie der Umschlag schon vermuten ließ enthielt er einen Brief – einen langen Brief. Bevor er begann zu lesen ging Ramon noch einmal zu seiner Zimmertür, öffnete sie und vergewisserte sich vom oberen Ende der Treppe, dass Falc noch in der Küche beschäftigt war. Dann ging er zurück, schloss seine Zimmertür ab und warf sich wieder auf sein Bett. Sofort begann er zu lesen: Mein lieber Ramon, ich bin mir sicher, dass diese ganze Situation noch sehr verwirrend für dich ist. Aber ich will versuchen, dir mit diesen Zeilen alles etwas klarer zu machen. Ich hoffe du kannst mir glauben was ich dir versuchen möchte zu erklären. Zuerst einmal fragst du dich sicher, warum ausgerechnet du dieses Buch bekommen solltest. Ganz einfach: Weil du es rechtmäßig geerbt hast. Ja, ich habe einen Sohn, aber er ist nicht mein einziger. Ich hatte bereits zwei Jahre vor seiner Geburt das Glück, mit einem wunderbaren Sohn gesegnet zu werden. Und dieser erste Sohn warst du, Ramon. Deine nächste Frage wird sein: Warum? Nicht warum ich es dir nicht vorher gesagt habe, das wirst du dir sicher denken können. Wohl eher, warum ich dich damals weggegeben habe und du nicht bei mir aufwachsen konntest. Das war eine unglaublich schwere Entscheidung für mich und vor allem für deine Mutter. Wir konnten dich damals nicht ernähren, wir hatten einfach nicht die Mittel dazu, aber deine Mutter hätte eher ihr eigenes Leben gegeben, als an eine Abtreibung zu denken. Ich kann mir denken, dass diese Worte in deinen Ohren sehr hart klingen, doch ich bin mir sicher, dass du das alles irgendwann verstehen kannst. Zur damaligen Zeit war Raimundo, der Vater von Falc, mein bester Freund. Ihm habe ich mein Problem anvertraut und anfangs schien es, als können selbst wir beide zusammen keine Lösung darauf finden. Raimundo lebte damals bereits mit seinem Sohn alleine, seine Frau hatte sich zeitweise von ihm getrennt. Doch trotz allem bot er an, dich nach deiner Geburt aufzunehmen und wie seinen eigenen Sohn groß zuziehen. Ich war überglücklich als er mir seinen Entschluss mitteilte und ich werde ihm dafür ewig dankbar sein. Damit war beschlossen, dass du als Sohn von Raimundo und Theresa aufwachsen solltest. Wir legten uns eine Geschichte zurecht, um es dir später glaubhaft zu machen, dass Theresa deine Mutter sei, denn sie hätte es nicht ertragen von dir getrennt zu sein. Sie erklärte sich jedoch einverstanden, dass sie dir niemals die Wahrheit erzählen würde, bevor ich es getan hätte. Sei ihr nicht böse, es war die schwerste Entscheidung die wir jemals in unserem Leben zu treffen hatten und es wird uns immer Leid tun. Doch wir bereuen es auf keinen Fall, denn du bist zu einem wohlerzogenen und intelligenten jungen Mann herangewachsen, ganz wie wir es uns immer gewünscht haben. Ramon musste eine kurze Pause einlegen, um die gerade gelesenen Zeilen zu verarbeiten. Konnte das wirklich wahr sein? Er war als Sohn Raimundos und Theresas aufgewachsen, das stimmte. Und sein Leben lang lebte er in dem Glauben, er sei Falcs Halbbruder, da sie denselben Vater hatten und lediglich unterschiedliche Mütter. Dass sein Geschichtslehrer nun plötzlich sein Vater sein sollte, stellte Ramons bisheriges Leben vollständig auf den Kopf. Wusste Falc etwa auch bescheid? Das hieße ja, dass er mit ihm überhaupt nicht verwandt war. Sie waren nicht einmal Halbbrüder, ihre Beziehung lag auf rein freundschaftlicher Ebene. Nein, das war totaler Quatsch. Er hatte ein ganzes Leben als Falcs Halbbruder verbracht und er war sich sicher, dass sich auch mit der Gewissheit, dass sie nicht blutsverwandt waren, nichts an ihrer bisherigen Beziehung ändern würde. Mit leicht zittrigen Händen zwang er sich förmlich dazu weiterzulesen. Da du jetzt weißt, dass ich mehr als nur dein Lehrer bin, wirst du sicher auch wissen, dass ich mehr über dich weiß als andere Menschen. Ich weiß natürlich über deine Fähigkeiten bescheid, denn du hast auch diese von mir geerbt. Ich weiß wahrscheinlich sogar mehr über dich als du selbst. Du und Falc, ihr seid im Begriff ein Erbe anzutreten, das wichtiger ist als alles andere in eurem Leben. Das Erbe der Animal Fighter. Ihr beide seid bereits Teil der dritten Generation der Animal Fighter und ihr habt eine wichtige Aufgabe. Bereits mein Vater war ein Auserwählter des Schicksals, genau wie Raimundos Vater. Sie bildeten die erste Generation, wie sie jedoch an diese sonderbaren Fähigkeiten kamen haben sie uns nie erzählt. Die Herkunft dieser Macht ist also bis heute unbekannt. Ich hoffe ihr könnt es irgendwann herausfinden. Eure Gegner, ich bin mir sicher du weißt von wem ich spreche, haben unglaubliche Mächte, die ihr bis jetzt nicht einmal im Ansatz zu spüren bekamt. Diese Macht ist größer und gefährlicher als alles, was diese Welt jemals gesehen hat und es ist die Aufgabe der Animal Fighter, diese Macht zu bannen und dafür zu sorgen, dass sie nicht länger eine Bedrohung für die Menschheit darstellt. Das ist eine sehr große Verantwortung, das weiß ich, doch ich bin mir sicher, dass ihr es irgendwann schaffen könnt. Eure Macht ist größer als ihr es im Moment glauben würdet. Ich muss es wissen, ich war dein Vorgänger. Ich kann dir noch nicht mehr darüber sagen, geschweige denn, dass ich dir sagen kann um was für Mächte es sich handelt oder wie ihr sie freisetzen könnt. Das ist ein weiterer Teil eurer Aufgaben. Der wichtigste Teil ist jedoch weitaus schwieriger. Wie ihr sicher bereits bemerkt habt, leben eure Gegner in einer besonderen Welt, in einer Art Parallelwelt zu unserer. Und es ist wirklich eine eigene Welt. Dort scheint es fast, als wäre die Evolution einem dummen Streich zum Opfer gefallen, denn dort haben es die Menschen nicht zur dominierenden Rasse gebracht. Diese Welt wird von den Tieren beherrscht. Und ich meine damit wirklich beherrscht. Diese Welt ist ihre Welt, dort geben sie den Ton an und die Animal Fighter sind dort bereits sehr bekannt, fast schon legendär, vor allem bei den dort beheimateten Menschen.Was euch jedoch nicht immer zum Vorteil werden wird. Du weißt wahrscheinlich garnicht wovon ich hier gerade schreibe, also kläre ich dich kurz auf. Eure Großväter haben sich zu ihrer Zeit auf eine lange und unglaublich gefährliche Reise begeben. Auf die Reise in die Welt dieser Tiere. Sie haben damals, als sie ihre Reise begannen, angefangen, ihre Erkenntnisse und Erlebnisse in diesem Buch niederzuschreiben. So ist eine Art Logbuch entstanden, das ich nun an dich weitergegeben habe, mein Sohn. Ihre Reise sollte zu dem Ziel führen, denjenigen zu finden, den die Tiere als ihren „Herrscher“ bezeichnen und ihn zu besiegen, in der Hoffnung, dass die Tyrannei durch die Waldbewohner dadurch endgültig ein Ende finden würde. Sie haben es weit gebracht, haben das Buch bis zur Hälfte füllen können bevor sie jedoch scheiterten. Die Tiere schienen die Legende der Animal Fighter damit abgeschrieben zu haben, doch sie hatten nicht mit der nächsten Generation gerechnet. Wir, unter anderem Raimundo und meine Wenigkeit, hatten bereits das Licht der Welt erblickt und es stand von unserer Geburt an fest, dass auch wir uns auf diese besagte Reise begeben würden. So sollte es sein und so kam es dann schließlich auch. Und auch wir haben alles was uns passiert ist und was wir herausfinden in diesem Buch niedergeschrieben. Leider scheiterten auch wir und somit seid ihr unsere letzte Hoffnung. Alle guten Dinge sind drei stimmts? Wir sind uns sicher, dass ihr das Zeug habt unsere Aufgabe, unsere Bestimmung zu erfüllen, denn ihr habt etwas, das wir damals nicht hatten und eure Großväter vorher auch nicht. Was es ist kann ich dir hier nicht sagen, doch ich bin mir sicher, dass ihr es früher oder später auch selbst herausfinden werdet. Bevor ich dir hier noch mehr gebe, das du verarbeiten musst, mache ich an dieser Stelle lieber einen Schnitt und überlasse dich erstmal deinen Gedanken. In diesem Buch steht einiges, was euch sicher noch mehr zu denken geben wird und alle Fragen, die ihr bis dahin noch haben werdet, werden von unseren Aufzeichnungen auch beantwortet werden. Ich möchte dir nurnoch sagen, dass ich dich als dein Vater vom ersten Moment an geliebt habe wie noch nichts anderes auf dieser Welt. Es tut mir leid, dass wir niemals einen Vater-Sohn-Tag hatten und dass ich dir nie eine Geburtstagskarte geschickt habe, doch es war besser so, glaub mir. Ich hoffe, wir können das alles irgendwann nachholen, doch jetzt, da du alles weißt, wirst du erst einmal ziemlich sauer auf mich und alle anderen sein, die daran beteiligt waren und vor allem wirst du noch einige Fragen haben. Aber egal was du tust und was du denkst, vergiss niemals, dass ich dich über alles liebe und dass die Entscheidung dich wegzugeben die schwerste und schlimmste meines Lebens war. Und bitte nimm es deiner Mutter nicht übel, es würde ihr das Herz brechen. Alles liebe und gute noch für die großen Ferien mein Sohn. In liebe dein Vater Jason Shitaku Ramon musste den Brief dreimal lesen, um alles aufzunehmen was er beinhaltete. Entweder lag es daran, dass er es tatsächlich nicht nach dem ersten Mal verstanden hatte, oder daran, dass er es einfach nicht glauben konnte – oder wollte. Er saß danach noch lange auf seinem Bett, den Brief in den Händen und Wut im Bauch. Er bemerkte nicht, dass Tränen über sein Gesicht liefen, bis es an der Tür klopfte und Falc von draußen rief: „Hey, bist du eingeschlafen? Das Essen ist längst fertig. Kommst du runter?“ Schnell wischte sich Ramon mit seinem T-Shirt über die Augen, faltete den Brief und steckte ihn wieder in den Umschlag, bevor er ihn unter sein Kissen schob. Noch sollte ihn außer ihm selbst keiner lesen, denn er musste erst noch etwas herausfinden, bevor er jemanden aufklärte. „Ja, ich komme“, rief er, ließ das Buch auf seinem Bett liegen und verließ sein Zimmer. Falc war schon wieder auf dem Weg in die Küche, während Ramon noch oben an der Treppe stehen blieb, sich mit den Armen auf das Geländer stützte und nach unten sah. Weiß er bescheid? Das war die erste und wichtigste Frage die er sich im Moment stellte. Ob Falc von all dem wirklich etwas wusste, beschäftigte ihn besonders. Allerdings war er sich nicht sicher, ob er ihn darauf schon jetzt ansprechen sollte. Am liebsten würde er noch etwas warten, bis er das alles verdaut hatte. Doch er brauchte Gewissheit. „Kommst du nun oder was?“, fragte Falc aus der Küche. „Bin ja schon da“, antwortete Ramon und ging langsam die Treppe runter. Noch immer unentschlossen ging er in die Küche und setzte sich an den Tisch, den Blick nicht vom Boden abwendend. Falc reichte ihm seinen Teller und beugte sich ein wenig tiefer über den Tisch, um dem Blondschopf ins Gesicht sehen zu können. „Alles in Ordnung mit dir? Du bist so blass. Wenn es dir nicht gut geht hättest du nur was sagen müssen.“ „Nein nein, es ist nichts. Ist schon in Ordnung.“ „Bist du dir da sicher? Du weißt du kannst mir alles sagen.“ „Ja das weiß ich...“ Ramon zerpflückte seinen Pfannkuchen, war jedoch mit seinen Gedanken ganz woanders. Als er nach längerer Zeit noch immer keine Antwort gab und weiter gedankenverloren auf seinen zerstückelten Pfannkuchen herab sah, wedelte Falc ihm langsam mit der Hand vor dem Gesicht auf und ab und sah ihn skeptisch an. „Du hast mit ziemlicher Sicherheit etwas auf dem Herzen. Du weißt, ich merke das. Wobei es bei dir wohl im Moment jeder sehen würde.“ Ein leichtes Lächeln umspielte Falcs Gesicht, als er das sagte. „Warum denn das? Bin ich so durchschaubar?“, fragte Ramon und sah Falc zum ersten Mal seid er die Küche betreten hatte direkt ins Gesicht. Dass der gerade jetzt so guter Dinge war, aus welchem Grund auch immer, konnte Ramon auch nicht wirklich milde stimmen. „Nein, das nicht unbedingt. Aber ich glaube dein armer Pfannkuchen spricht Bände.“ Ramon sah auf seinen Teller und schob die Fetzen seines Pfannkuchens zu einem Haufen in der Mitte seines Tellers zusammen. Falc sah mit mitleidigem Blick auf Ramons Teller und sagte mit gespielter Dramatik: „Super, jetzt hast du ihn ermordet. Der arme Kerl und dabei habe ich mir solche Mühe mit ihm gegeben.“ Mit diesem Satz hatte Falc selbst Ramon ein belustigtes Lächeln entlocken können und, wie er sich sicher war, nun auch endlich sein Vertrauen. „Na also, er kann ja doch noch lächeln. Und, meinst du du kannst mir noch immer nicht erzählen was los ist?“, fragte Falc und sah besorgt auf Ramon herab. Der senkte kurz den Blick auf seinen Teller, atmete einmal tief ein und stellte Falc endlich die entscheidende Frage: „Wusstest du, dass wir keine Brüder sind?“ Falc stand das Entsetzen ins Gesicht geschrieben. Einige Sekunden lang sah er Ramon tief in die Augen, dann jedoch wandte er sich prompt ab und sah zu Boden. Er ging einen Schritt zurück und musste von dem Moment an keine Antwort mehr geben, denn Ramon wusste bescheid. „Du wusstest es. Du hast es die ganze Zeit über gewusst, stimmts? Warum zur Hölle hast du es mir nie gesagt?“, fuhr Ramon ihn aufgebracht an und stand von seinem Stuhl auf um Falc gegenüber zu stehen. „Sag mir warum!“ Er ging einen Schritt auf Falc zu, der immernoch betreten zu Boden sah. „Ich habe es nicht immer gewusst. Natürlich war ich die ersten Jahre der Meinung, wir seien wirklich Brüder.“ Ramon packte Falc vorne am Hemd. „Und warum hast du es mir nicht gesagt? Ich habe ein verdammtes Recht darauf so etwas zu erfahren, meinst du nicht auch? Stattdessen habe ich all die Jahre deinen Vater für meinen gehalten.“ „Hey, nun mach aber mal langsam.“ Falc befreite sich aus Ramons Griff und packte ihn an den Schultern, um ihn wieder auf seinen Stuhl zu setzen. Irgendwie musste er ihn jetzt erst einmal beruhigen. Doch Ramon dachte garnicht daran und schlug Falcs Arme von sich weg. „Seid wann wusstest du es schon?“, fragte er und sah wütend zu Falc auf. Verzweiflung und unbändige Wut fand sich in seinem Blick und Falc zögerte noch einige Sekunden, bevor er Ramons Frage wahrheitsgetreu beantwortete: „Seid etwas über einem Jahr.“ „Was?“, fragte Ramon entsetzt, doch Falc hob schützend die Hände. „Bitte, gib mir eine Minute um dir alles zu erklären.“ Nach kurzem Zögern nickte Ramon nur leicht und setzte sich dann doch auf einen der Stühle, ohne den Blick von Falc abzuwenden. Auf die Erklärung war er nun wirklich gespannt. „Also... ich weiß, dass es für dich nicht einfach ist. Ich glaube kaum, dass es geplant war, dass du es so erfährst – auf welchem Weg es auch immer war. Aber jetzt ist es nunmal passiert. Man kann es nichtmehr ändern und du musst das sicher erst einmal irgendwie verdauen. Sogar ich selbst hatte große Probleme es aufzunehmen und zu verstehen, dabei war ich zu der Zeit sogar 2 Jahre älter als du heute und es ging in gewisser Weise nicht einmal um mich. Ich konnte es nicht fassen, dass du nicht mein Bruder sein solltest, dass wir in keinster Weise verwandt sein sollten. Auch jetzt ist es wieder komisch für mich vor allem da du jetzt bescheid weißt und... naja, so vor mir sitzt. Ich weiß nicht wie das bei dir ist, aber für mich stand auch im Nachhinein fest, dass sich dadurch absolut nichts an unserer Beziehung zueinander ändern wird. Für mich wirst du immer mein kleiner Bruder sein, ob nun mit Blutsverwandtschaft oder ohne. Ich kann dir das natürlich nicht vorschreiben, aber ich hoffe, dass du darüber genauso denkst.“ Falc machte eine kurze Pause, um Ramons Reaktion abzuwarten. Der jedoch senkte nur den Blick und schien über die Worte nachzudenken. In solchen, oder zumindest in vergleichbaren, Situationen, war der Kleine immer so dermaßen undurchschaubar, dass es Falc schon fast unheimlich war. Er wusste absolut nicht, was er gerade dachte. „Auf jeden Fall... hat Dad es mir vor etwas über einem Jahr erzählt. In der Zeit nach dem Tod meiner Mum haben wir oft und immer lange miteinander gesprochen. Vor allem auch wegen meiner Schuldgefühle und allem... Unser Verhältnis zueinander hat sich durch diese Gespräche unheimlich verbessert und gefestigt und irgendwann... nun ja, irgendwann hat er mich dann aufgeklärt.“ „Wie kamt ihr denn überhaupt auf mich zu sprechen, wenn es doch um dich und deine Mutter ging?“, fragte Ramon und sah nun wieder rauf zu Falc. „Wir kamen während der Gespräche oft auf dich zu sprechen, aber so richtig erst, als ich Dad nach seiner Beziehung zu deiner Mutter gefragt hatte. Natürlich interessierte mich das mit der Zeit, da ich dachte, er könnte vielleicht wenigstens mit ihr wieder ein besseres Verhältnis führen. Und außerdem war mir aufgefallen, dass er dich oftmals irgendwie mitleidig ansah. Zum Beispiel während unserer gemeinsamen Fernsehabende. So als wäre jemand der dir sehr nahe steht gestorben und nur er wüsste es, hätte aber keine Ahnung wie er es dir sagen soll.“ Ramon lächelte kurz über den verworrenen Vergleich, erkannte dann jedoch die Parallelen zu Falcs damaliger Situation und senkte den Blick erneut. „Und dann hat er mir eben alles erklärt.“ „Aber, warum...“ „Warum wir es dir nie gesagt haben? Ich habe es Dad damals versprochen. Es war garnicht so einfach für mich trotzdem so zu tun als wäre nichts gewesen damit du nichts merkst. Ich nehme an du hast es auf den Tod meiner Mutter geschoben, wenn du gemerkt hast, dass ich mich komisch verhalte. Ich habe es Dad aus einem Grund versprochen der auch mir sehr wichtig ist. Er liebt dich wie seinen eigenen Sohn, daran besteht überhaupt kein Zweifel. Und deswegen hatte er unheimliche Angst, dass du ihn nichtmehr als deinen Vater akzeptieren würdest, wenn du bescheid weißt. Er hatte große Angst... dich zu verlieren.“ „Wirklich?“, fragte Ramon ungläubig. Falc sah ihn eindringlich an und nickte leicht. „Oh man. Das... ich meine... wow.“ Zuerst war Ramon noch der Meinung, dass er Raimundo nun wirklich nichtmehr richtig anerkennen könnte, zumindest als Vater. Schließlich war sein wirklicher Vater Jason Shitaku. Doch nach Falcs letztem Satz hatte sich das geändert. Konnte das wirklich wahr sein? Konnte Falcs Vater einen Jungen als seinen Sohn annehmen, obwohl er genau wusste, dass es eigentlich der leibliche Sohn seines besten Freundes ist? Er dachte an den Brief seines Vaters, in dem er beschrieben hatte, wie dankbar er Raimundo für seine Tat war. Und wenn er ehrlich zu sich war wusste Ramon auch, dass es sich zwar nicht vermeiden ließ, dass sich an ihrer familiären Beziehung zueinander etwas ändern würde, doch dass Falc und Raimundo für immer seine Familie bleiben würden. Raimundo hatte ihn groß gezogen, hatte ihm immer alles gegeben, was sich ein Sohn von seinem Vater nur wünschen konnte und auch Falc war für ihn immer ein unglaublich toller großer Bruder gewesen. Diese beiden Menschen waren ein sehr bedeutender Teil seines Lebens, ein Teil seiner Familie. „Sprachlos Kleiner?“, fragte Falc sanft und sah lächelnd zu ihm herab. Ramon nickte nur und sah an ihm vorbei aus dem Fenster. Falc ging zu ihm, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sagte, wie zur Bestätigung von Ramons Gedanken, leise: „Glaub mir, für mich und unseren Dad wird sich die Tatsache, dass wir drei eine Familie sind niemals ändern. Du wirst immer sein Sohn und mein kleiner Bruder sein.“ Ramon wandte sich von Falc ab, um die Tränen zu verbergen, die ihm plötzlich den Blick verschleierten. Falc wandte sich verständnisvoll wieder der Anrichte zu. „Ich nehme an du hast jetzt keinen großen Hunger mehr?“ Ramon schüttelte hinter Falc nur den Kopf. „M-mh.“ Falc lächelte und wies mit der Hand hinter sich zur Küchentür: „Na verschwinde schon. Ich weiß, dass dir im Moment viel durch den Kopf geht. Also geh, ich mach das hier schon, keine Sorge.“ Ramon nickte, dankbar für das Verständnis, das Falc mitbrachte und ging langsam zur Küchentür. Im Türrahmen blieb er stehen, drehte sich noch einmal um und murmelte ein leises: „Danke.“ Falc lächelte abermals in seine Richtung und nickte kurz. Damit entließ er seinen jüngeren Bruder für den Rest des Tages von sämtlichen eventuell anfallenden Pflichten und gab ihm zu verstehen, dass es ok war, wenn er sich nun – auch, wenn es für den Rest des Tages wäre – in sein Zimmer zurückziehen würde. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Okok ich weiß... der Brief is verdammt lang geworden. Aber eine andere Möglichkeit hatte ich nicht Ramon die Wahrheit erfahren zu lassen ^^" Sorry... Ihr werdet es später noch verstehen ;) Jetzt hoffe ich einfach nur, dass ich euch damit nicht zu sehr abgeschreckt habe und es euch trotz allem gefallen hat ^^/) Kritik/Lob/Kommis sehr erwünscht.. das übliche xP LG Jaricho ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)