The Dark Past - Special Amy & Taiki von Lysira ================================================================================ Kapitel 2: Teil 2 ----------------- Kurz darauf ging die Haustür auf und die Äußeren Senshis kamen zusammen mit Chibiusa herein. Ich sah zu ihnen und wusste nicht, ob ich froh sein sollte, sie zu sehen oder nicht. Bunny schickte Chibiusa in ihr Zimmer und die Äußeren Senshies wussten, dass etwas nicht stimmte. „Also sagt schon, was los ist.“ Haruka wollte direkt auf den Punkt kommen. Wir erzählten ihnen von dem Besuch und von Bunnys angeblicher Zwillingsschwester. Sie glaubten daran ebenso wenig wie wir. Die Königin gebar immer nur ein Kind. Aber warum sah diese Lucia genauso aus wie Bunny? Konnte das Zufall sein? „Aber es gibt doch eine Möglichkeit, das herauszufinden“, hörte ich Bunny sagen. Die Äußeren Senshis sahen sie an. Bunny erklärte es ihnen und Setsuna war darüber nicht sehr erfreut. „Ich soll euch in die Zeit zurückreisen lassen, als die Königin in den Wehen lag?“ Setsuna gefiel diese Idee ganz und gar nicht. „Das ist nicht euer Ernst, oder? Ihr würdet vielleicht die Zukunft verändern“, sagte Hotaru. „Und was ist, wenn wir es schon getan haben?“, fragte Bunny. „Wie meinst du das?“, fragte Michiru nach. „Was, wenn Setsuna uns schon in die Vergangenheit gebracht hat? Wenn wir schon festgestellt haben, dass ich eine Schwester habe? Gesehen habe, dass Mutter sie wegbrachte oder in Sicherheit?“ „Oder wir feststellten, dass es kein zweites Kind gibt“, hörte ich mich sagen. Setsuna sah uns an und gab dann nach. Sie erklärte uns die Regeln, dass wir nur Beobachter waren und somit keinerlei Einfluss auf die Handlung hätten. Was ich auch verstehen konnte. Wir hatten genau zwei Stunden Zeit, um die Wahrheit herauszufinden. Ich hoffte, dass die Zeit reichte. Zusammen mit Setsuna gingenwir zum Raum-Zeit-Tor und wir gingen dann durch das Tor. Sailor Pluto blieb zurück und bewachte dieses. Wir suchten den Weg durch das Gefilde von Strömen aus Zeit und Raum. Wir wussten, wo wir hin wollten, und schließlich formte sich der Mondpalast und nahm Gestalt an. Es war ein wundervoller Anblick. Er war hell erleuchtet und der Palast strahlte in seinem Glanz. Der Vorgarten des Palastes war ein einziges Blütenmeer von Farben und das Wasser in dem kleinen Brunnen plätscherte leise vor sich hin. Ja, es war wirklich ein wundervoller Anblick und ich bekam Heimweh. Das hier war die Zeit, in die ich eigentlich gehörte und meine Aufgabe war es, die Prinzessin zu beschützen, die gerade geboren werden würde! Was mich daran erinnerte, warum wir hier waren. Wir beeilten uns und suchten die Königin und fanden diese in ihrem Schlafgemach. Es war das gleiche Zimmer, welches Bunny im Palast bewohnt hatte. Ich machte mir Sorgen um die Königin. Die Bewohner waren unruhig und machten sich Sorgen. Das Kind kam zu früh. Es würde zwei Monate zu früh zur Welt kommen. Die Königin lag von Schweiß gebadet in ihrem Bett und eine Zofe wusch ihr diesen mit warmem Wasser ab. Die Zeit zog sich hin und noch immer waren die Wehen nicht stark genug. Ich merkte, dass Bunny mit ihrer Mutter litt und nahm sie in den Arm, um ihr ein wenig Halt zu geben. Nach endlos langer Zeit waren die Wehen endlich so stark, dass das Baby zur Welt kam. Es wurde hektisch um uns herum. Nach ein paar Minuten hörte ich das Baby schreien, dieses wurde in ein Handtuch gewickelt. Es wurde ihm das Gesicht ein wenig gesäubert und dann der Königin gereicht. Das kleine Mädchen hatte lautstark protestiert und kam erst bei der Königin zur Ruhe. Doch lange blieb das Baby nicht bei seiner Mutter, denn die Wehen fingen von neuem an. Überrascht sah ich zur Königin. Sollte es wirklich wahr sein? Sollte unsere Königin wirklich ein zweites Kind zur Welt bringen? Es war die Hebamme des Palastes, die diese Frage stellte. „Meine Königin, Ihr bekommt noch ein Kind?“ Die Zofe, welche die Königin mit warmem Wasser abwusch, nahm das Baby an sich, damit die Königin sich auf das zweite Kind konzentrieren konnte. Eine weitere Zofe eilte zum Bad und kam mit einem Handtuch wieder heraus. Ich fragte mich, wie ich all diese Nebensächlichkeiten aufnehmen konnte, wo mein Blick doch auf die Königin fixiert war. Der Blick der Königin war müde, doch auch kraftvoll, er war glücklich und doch ängstlich. Ich wandte den Blick von ihr ab und sah zu dem zweiten Kind, welches geboren worden war. Ich war geschockt. Das Kind war ruhig. Zu ruhig. Kein Laut kam aus dem kleinen Mund. Und dann fiel mir auf, dass es auch nicht atmete. Ich wollte bereits auf die Hebamme und auf das Baby zugehen, doch im nächsten Moment waren wir bereits wieder bei Sailor Pluto. Der Schock über das Neugeborene saß tief und mir liefen die Tränen über die Wangen, doch die Frage von Sailor Pluto bekam ich mit. „Was ist geschehen?“ Ihre Stimme war besorgt und ich war es, die antwortete. „Wir waren bei der Geburt dabei.“ „Die Königin bekam tatsächlich zwei Kinder.“ Minako war es die, die für mich weitersprach. „Aber das zweite Kind schrie nicht und atmete auch nicht“, sprach Makoto weiter. „Es war tot“, hörte ich Bunny sagen. „Was geschah dann?“, fragte Sailor Pluto. „Wissen wir nicht, die zwei Stunden waren um“, es war Ray, die das sagte. „Wir sollten nach Hause.“ Ich sah zu Bunny und ich konnte ihren Blick nicht deuten. Ich konnte nur ahnen, wie es ihr ging. Wir hatten gerade erfahren, dass sie eine Zwillingsschwester hatte und auch wenn das zweite Kind damals nicht geatmet hatte, so hatte dieses dennoch überlebt. Sailor Pluto erfüllte Bunny ihre Bitte und brachte uns wieder nach Hause. Bunny lief zu Seiya und ließ bei ihm ihren Tränen freien Lauf. Seiya wusste nicht, warum Bunny so weinte, doch er umarmte sie und gab ihr Halt. Ich wischte meine letzten Tränen fort und setzte mich auf die Couch, während Setsuna den anderen erzählte, was wir erfahren hatten. Doch Setsuna wusste nichts genaues, nur das, was wir gesagt hatten und am Ende war ich es gewesen, die sagte, was wir beobachtet hatten. Während ich erzählte, kamen mir wieder die Tränen. Ich bekam nicht mit, dass Taiki plötzlich neben mir saß und mich am Ende in den Arm genommen hatte. Ich war ihm dankbar dafür, auch wenn in meinem Kopf das totale Chaos herrschte. Warum kam alles auf einmal? Die Braunhaarige, deren Namen ich nicht wusste. Lucia. War sie die Erstgeborene oder die Zweitgeborene? Es war kein Name bei dem ersten Kind gefallen. Doch normal würde dieses Kind doch Serenity heißen, oder nicht? Würde Setsuna uns noch einmal in die Vergangenheit reisen lassen? Wollten wir überhaupt noch Mal zurück? Wollte ich noch mal zurück und die Geburt der Zwillinge ein weiteres erleben? Nein, ich wollte es nicht. Ich glaubte nicht, dass ich es ein weiteres Mal überstehen würde. Ich hörte Seiyas Stimme, doch sie drang nur leise zu mir durch. Zu sehr war ich mit meinen eigenen Gedanken beschäftigt. Erst als Taiki von einer Wächterin der Zeit sprach, konzentrierte ich mich auf das Gespräch. Die drei erzählten uns genaueres über Lucia und über den Angriff von Galaxia. Man hörte den drei an, dass sie froh darüber waren, dass ihre Prinzessin so eine Freundin wie Lucia hatte. „Und was sollen wir jetzt machen? Wir können ja nicht einfach abwarten“, sagte Minako. Das stimmte. Wir konnten nicht einfach abwarten, aber Makotos Vorschlag gefiel mir nicht. Wir konnten die Three Lights nicht mit hineinziehen. „Aber sie dürfen sich nicht einmischen“, gab ich zu bedenken. „Und was sollten wir deiner Meinung nach tun? Einfach abwarten, bis sie wieder vor der Tür stehen?“, fragte mich Ray. „Was sollen wir denn sonst tun? Es würde Streit unter den Star Lights geben und es gibt nichts schlimmeres, als wenn sich Sailor Krieger desselben Sonnensystems untereinander streiten. Das würde ihre Prinzessin nicht wollen.“ Ich hoffte, Ray verstand es. „Da hat Amy recht. Und wie Laila ebenfalls schon sagte, dürfen wir uns nicht einmischen, auch wenn es schwer fällt“, stimmte Taiki mir zu. Schweigend saßen wir im Wohnzimmer, jeder hing den eigenen Gedanken nach. „Ich werde auf mein Zimmer gehen“, es war Bunny. Sie stand auf und ging nach oben. Seiya folgte ihr. „Ich werde mich auch zurückziehen.“ Ich verabschiedete mich von den anderen und zog mich dann auf mein Zimmer zurück. Ich war froh, in meinem Zimmer zu sein. Ich musste meine Gedanken ordnen, auch wenn es nicht einfach war. Es war wirklich nicht einfach. Ich stellte mich ans Fenster und sah hinaus. Es war bereits dunkel geworden und vereinzelt sah man bereits die Sterne leuchten. Es klopfte an der Tür. Einerseits hoffte ich, dass es Taiki war, andererseits wollte ich nicht so schnell mit ihm reden. Aber es musste auch sein. Ich drehte mich nicht zur Tür um, als ich denjenigen herein bat, der vor der Tür stand. Die Tür ging auf und schloss sich dann wieder und ich widerstand der Versuchung nachzusehen, wer im Zimmer war. Irgendwie wusste ich, wer es war und ich hatte Recht. „Amy … ich …“, fing Taiki an, doch ich unterbrach ihn. „Warte. Bitte. Einen Moment noch.“ Ich drehte mich zu ihm um und lehnte mich an das Fensterbrett. Ich sah, wie er nickte und sich an die Tür lehnte. Er würde schweigen, bis ich ihn dazu auffordern würde zu sagen, was er sagen wollte. Doch ich schwieg. Ich wollte es irgendwie nicht hören, aus Angst. Doch wovor genau hatte ich Angst? Ich hatte keine Angst davor zu hören, dass er eine Freundin hatte. Immerhin hatte ich ebenfalls eine Beziehung gehabt. Diese war circa ein Jahr gegangen. Also wovor hatte ich Angst? Ich hatte Angst, ihn zu verlieren! Angst, dass er mich verlassen würde. Dass er die Braunhaarige mehr liebte als mich. Wir hatten uns zwar geküsst, doch gesagt, dass er mich liebte, hatte er nicht. Aber ich ihm auch nicht. Ich ging zum Bett und setzte mich an das Kopfende. Mir fiel plötzlich ein, wie die braunhaarige Frau hieß. Alia. Seiya hatte erwähnt das, dass sie sich in Laila, Alia und Airen verliebt hatten. Seiya erwähnte immer Laila, wenn er von den Kämpfen gegen Galaxia sprach. Und Yaten sprach von Airen. Taiki hatte zwar Alia und Miriel erwähnt, doch musste die braunhaarige Alia heißen. Ich sah wieder zu Taiki. Er lehnte noch immer an der Tür und schwieg. „Du kannst dich zu mir setzen, wenn du möchtest“, durchbrach ich die Stille. Taiki blieb noch einen Moment an der Tür stehen, er sah zu mir und dann kam er langsam auf mich zu. Er setzte sich an das Fußende des Bettes, so als wüsste er, dass ich ein wenig Abstand brauchte. Er sah mich noch einen Moment an, dann senkte er den Blick. „Es tut mir leid“, sagte er leise. Ich unterbrach ihn dieses Mal nicht und wartete darauf, dass er weiter sprach. „Ich … wusste nicht, ob ich dir direkt von Alia etwas sagen sollte. Seit meiner Ankunft denke ich darüber nach. Ich wusste nicht, dass sie hierher kommen würde. Ich war überrascht, sie heute zu sehen. Hätte ich es gewusst, hätte ich dir gestern oder spätestens heute Morgen etwas gesagt.“ Ich sah ihn an, während er sprach, auch wenn er mich nicht ansah. Ich sah ihm an, wie schwer es ihm fiel, das zu sagen. Nicht, weil er es mir nicht sagen wollte, sondern weil er nach den richtigen Worten suchte, um mich nicht zu verletzen. „Ich verstehe“, sagte ich leise. „Ich hatte wirklich vor, es dir zu sagen“, er sag mich dabei an. „Ich glaube dir.“ Ich sah, wie er etwas entspannter wurde, doch bei der Frage, die ich ihm jetzt stellte, verspannte er sich wieder. „Liebst du sie?“ Ich wusste es war eine doofe und blöde Frage und ich wusste selbst nicht, warum ich sie gestellt hatte. Natürlich liebte er sie, sonst wäre er nicht mit ihr zusammen gewesen. War es vielleicht immer noch. Er wollte gerade antworten, als wir den Schrei einer Frau hörten. „Laila …“, sagte Taiki und sprang vom Bett auf. Er sah mich fragend an. „Geh schon. Na los, ich komme direkt nach.“ Er nickte und lief aus dem Zimmer. Ich nahm mir noch meine Jacke und lief Taiki dann nach. Ich holte ihn an der Haustür ein und stellte fest, dass die anderen auch da waren. „Das war Laila“, hörte ich Yaten besorgt sagen. „Ich weiß“, antwortete Taiki. Es waren doch nicht alle anwesend, wie ich im Nachhinein feststellte, es fehlte jemand. „Wo ist Seiya?“ Ich sah zu Bunny, doch sie wich meinem Blick aus. „Er ist in den Park gegangen.“ „Von dort kam der Schrei“, sagte Taiki. Er und Yaten sahen sich an. „Verdammt“, fluchte Yaten und rannte aus dem Haus. Taiki folgte ihm und wir ihm. Hoffentlich war nichts Schlimmes geschehen. Doch ich sollte mich irren. Lailas Körper stand in Flammen und Seiya kniete vor ihr. Er hatte Schmerzen, das sah ich an seinem Gesicht. Taiki und Yaten waren zu ihm gelaufen. Sie brachten ihn zur Bank, wo sie sich hoffentlich um die Verletzung kümmerten. Ich sah wieder zu Laila und bemerkte erst jetzt, dass auch Lucia und die anderen da waren. Lucia ging mit ihrem Freund zu Laila, doch Alia, Airen und Miriel hielten sich zurück. Ich verstand nicht genau, was besprochen wurde, doch Lucia wandte sich von Laila ab und ging zu Seiya. Und was sie mit ihm besprach, verstand ich genau. Jedes Wort davon. Laila würde sterben, wenn niemand etwas unternahm. Wenn Seiya nichts unternehmen würde. War das der Preis dafür, dass Laila liebte? Seiya hatte ihr das Herz gebrochen und nun wollte sie sterben? Würde Alia das gleiche Schicksal ereilen wie Laila? Ich hoffte nicht. Lieber wollte ich ein Leben ohne Taiki leben, als Schuld an dem Tod einer Kriegerin zu haben. „Wir haben nicht mehr viel Zeit“, hörte ich Luzifer sagen. Ich sah wieder zu Laila. Das Feuer, welches sie zunächst nur umhüllt hatte, war mehr geworden. Ihr Körper war fast nicht mehr zu sehen, sie wurde eins mit dem Feuer. Plötzlich stand Seiya vor Laila und das Feuer müsste normal auf ihn übergehen, denn er stand direkt vor ihr. Doch das Feuer blieb, wo es war. Ich verstand wieder nicht, was gesprochen wurde, doch die Flammen wurden mehr und hüllten nun auch Seiya ein. Wir konnten nur abwarten und hoffen. „Seiya wird es schaffen“, sagte Luzifer. Ich wandte den Blick von den Flammen ab und sag zu den anderen. „Ich will sie nicht verlieren“, sagte Lucia leise und doch hörbar. „Vertrauen wir Seiya.“ Yaten war zu ihnen gegangen und Taiki ebenfalls. „Er wird nicht zulassen, dass sie verschwindet. Dafür liebt er sie zu sehr“, sagte Taiki. „Aber er liebt sie“, es war Yatens Freundin, die sprach und auf Bunny zeigte. „Und ihr auch. Ihr habt uns verlassen für sie.“ Es war ein Vorwurf und irgendwie konnte ich sie verstehen. „Tut mir leid“, sagten beide leise. Ich dachte über die Worte von Taiki nach. Tat es ihm leid, dass er sie verlassen hatte? Oder tat es ihm leid, dass er die Beziehung nicht beendet hatte? Oder vielleicht, dass er zur Erde gekommen war? Ich sah zu Alia. Würde er zulassen, dass sie verschwand? Nein, das würde er nicht. Aber was, wenn sie verlangte, dass er an ihrer Seite blieb? Würde er es tun? Das Feuer wurde schwächer und verstarb dann ganz. Meine Gedanken wurden dadurch unterbrochen und mein Blick glitt wieder zu Seiya und Laila. Beide saßen auf dem Boden und Laila lag in Seiyas Armen und weinte. Es dauerte eine ganze Weile, bis Laila aufgehört hatte zu weinen und als Seiya sie auf seine Arme nahm und zu uns kam, sah ich, dass sie sich in den Schlaf geweint haben musste. Seiya blieb vor Prinzessin Lucia stehen und sah sie an. „Ich würde sie gerne nach Hause bringen. Wo habt ihr eure Unterkunft? Ich würde sie gerne selbst hinbringen.“ „Wir können die Gefahr nicht eingehen, Seiya. Das weißt du.“ „Prinzessin, bitte.“ „Wir werden ebenfalls mitkommen“, hörte ich Taiki sagen. Er wollte ebenfalls mit ihnen gehen? Es war seine Entscheidung und die musste ich respektieren, aber wir hatten doch noch etwas zu besprechen. „Miriel?“ Luzifer war es, der eine Entscheidung getroffen hatte. „Prinz?“ Sie war hinter ihn getreten, sah ihn aber nicht an. „Führe die anderen Kriegerinnen nach Hause und komm dann wieder zu uns.“ „Jawohl.“ Miriel kam bereits auf uns zu, als Alia sich an den Prinzen wandte. „Ich werde sie begleiten, wenn ihr erlaubt.“ Er gab das Einverständnis und beide kamen sie auf uns zu. „Kommt. Wir bringen euch nach Hause“, sprach Alia uns an, doch ihr Blick lag auf mir. Zum ersten Mal sah ich sie richtig an und stellte fest, dass sie eine Schönheit war. Sie hatte lange braune Haare, welche von der Stirn aus in Stufen über den Rücken fielen. Ihre Augen hatten einen waren Braunton und sie war größer als ich. „Was passiert mit Taiki, Yaten und Seiya?“, fragte ich sie leise. „Ihnen geschieht nichts“, es war Miriel, die antwortete. „Und das sollen wir euch glauben?“, fragte Bunny. „Es war seine Entscheidung. Was auch immer passiert ist, ist geschehen. Ändern können wir es nicht, und ihr auch nicht“, sprach Miriel Bunny direkt an. Miriel, fand ich, war ebenfalls hübsch. Sie war ungefähr so groß wie Alia und sie hatten auch ungefähr die gleiche Haarlänge, doch ihres war fliederfarben. Ihre Augen hatten den gleichen Farbton wie ihr Haar, doch sie wirkten dunkler und vor allem wissend. Ich hatte das Gefühl, als würde Miriel wissen, was Bunny dachte. „Entscheidungen sind da, um getroffen zu werden. Auch wenn sie uns manchmal nicht gefallen. Laila wollte lieber sterben, als zu einer Kriegerin zu werde, die Rache ausübt.“ Mal wieder völlig in Gedanken versunken, gingen wir zu unseren, neuen Zuhause. Zu dem Haus, von dem ich geglaubt hatte, dass wir glücklich werden würden. Doch ich war mir da nicht mehr so sicher. Ich ging hinein und das Haus kam mir plötzlich so groß und leer und vor allem einsam vor. Natürlich war das Haus groß, sogar riesig, aber gestern war es mir nicht so leer und einsam vorgekommen. Ich ging hinauf zu meinem Zimmer und sah Minako, die vor meiner Zimmertür stand und auf mich gewartet hatte. „Hast du auf mich gewartet?“, fragte ich sie trotzdem. „Ja, ich wollte mit dir sprechen.“ Ich nickte, öffnete die Zimmertür, ließ sie eintreten, folgte ihr und schloss die Tür hinter mir. „Worüber wolltest du …“, ich brach den Satz ab. Ich wusste, worüber sie mit mir reden wollte. Über Star Lights. Ich zog meine Jacke aus und setzte mich dann neben Minako auf das Bett. „Ich habe vorhin schon ein wenig mit Yaten gesprochen … “, fing Minako stockend an zu erzählen. „… wegen den anderen Starlights und er macht sich Vorwürfe, weil er nicht direkt etwas gesagt hatte. Aber … ich weiß nicht, Amy.“ Ich hörte ihr zu. Ich wusste, das Minako jemanden zum Reden brauchte. Sie musste sich nun alles von der Seele reden. „Was genau meinst du?“, fragte ich dennoch nach. „Wann hätte er mir genau von Airen erzählen sollen?“, fragte sie mich. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich leise. Ich wusste ja nicht, was Minako und Yaten taten, wenn sie alleine waren. „Ich auch nicht“, sie verwirrte mich. „Denk mal genau nach. Ich habe nachgedacht, als ich auf dich gewartet habe.“ „Minako, in meinem Kopf sind so viele Gedanken … alles durcheinander … ich muss sie erst ordnen“, gab ich bedrückt zu. „In mir sieht es genauso aus. Aber ich werde Yaten keinen Vorwurf machen und das werde ich ihm auch sagen, wenn er nach Hause kommt.“ Sie schwieg und ich versuchte die Botschaft zu entschlüsseln, die mir Minako gegeben hatte. Doch ich kam nicht darauf. „Es war keine Zeit gewesen …“, sprach sie nach einer Zeit der Stille. „Wir waren froh gewesen, als sie ankamen. Waren zusammen mit ihnen auf der Erde, haben sie ausgefragt. Gestern waren wir auf Wohnungssuche, haben Möbel gesucht, gefunden und aufgebaut. Und heute Morgen waren sie schon da …“ Jetzt, da Minako die letzten beiden Tage beschrieb, wurde auch mir das klar, aber es tat trotzdem weh. „Du hast Recht, Mina. Es war wirklich keine Zeit für Geständnisse dieser Art. Es stört mich ja auch nicht, dass Taiki eine hatte.“ „Aber?“ Minako wusste, dass Amy noch etwas sagen wollte und da sie nicht weitersprach, musste sie eben fragen. „Dass wir in einem Bett geschlafen haben, obwohl Taiki und Alia zusammen sind. Dass er mich geküsst hat, obwohl sie zusammen sind.“ „Ich weiß, was du meinst, Amy. So geht es mir auch.“ „Er hat mir gesagt, dass er hier bleibt. Dass er auf der Erde bleibt. Hätte er nicht erst seine Beziehung beenden müssen, um mir das zu sagen?“ „Ich glaube schon. Ich finde, wir sollten mit ihnen in Ruhe darüber reden.“ „Ja, das sollten wir. Aber ich habe Angst, ihn zu verlieren“, gab ich zu. „Wir werden sie nicht verlieren“, widersprach Minako. „Das kannst du nicht genau wissen, Mina. Sie sind Sailor Krieger und sie haben eine Aufgabe zu erfüllen. Eines Tages werden sie zurück müssen.“ Und genau davor hatte ich am meisten Angst. Denn wenn Taiki wieder zurück musste, würde ich ihn nicht begleiten können. Meine Aufgabe bestand darin, die Prinzessin zu beschützen, und das würde ich auch tun. „Ich weiß …“, sagte Minako leise. Es herrschte kurze Zeit Stille. „Minako … sei mir nicht böse, aber ich bin müde und würde gerne schlafen.“ Sie nickte, wünschte mir eine Gute Nacht und verließ dann mein Zimmer, um in ihr eigenes zu gehen. Ich saß noch kurz auf meinem Bett, bevor ich mir meinen Pyjama nahm und in das Bad ging. Ich ging unter die Dusche, putzte mir dort die Zähne und ging anschließend in mein Bett. Ich lag noch lange wach und dachte über vieles nach. Vor allem über die letzten beiden Tage. Es stimmte, was Minako gesagt hatte, es war zu viel auf einmal geschehen. Das Bild von Taiki tauchte in meinen Gedanken auf, wie er auf meinem Bett saß und nach den richtigen Worten suchte. Es tat ihm wirklich leid, dass er nichts gesagt hatte und ich wusste, dass er mich nicht verletzen wollte. An beiden Abenden waren wir müde gewesen und waren schnell eingeschlafen. Er am Tag seiner Ankunft und ich gestern nach dem Umziehen und Aufbauen. Und tagsüber waren wir nie allein gewesen. Ich konnte ihm wirklich keinen Vorwurf machen. Ich versuchte zu schlafen, doch es gelang mir nicht. Immer wieder wachte ich auf und sah mich im Zimmer um. Es kam mir genau so groß und leer vor wie der Rest des Hauses. Ich drehte mich im Bett mehrmals von einer Seite auf die andere, ich konnte einfach nicht schlafen. Also stand ich auf und sah aus dem Fenster. Die Sonne ging gerade auf. Ich blieb noch eine kleine Weile dort stehen, dann zog ich mich an und ging runter in die Küche. Ich machte mir einen Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen, doch Hunger hatte ich nicht wirklich. „Morgen“, begrüßte mich Minako. „Morgen“, grüßte ich sie zurück. Sie sah genauso aus wie ich, sie schien auch nicht gut geschlafen zu haben. „Kannst du mir bitte auch eine Tasse Kaffee machen?“, fragte sie mich. Ich nickte, nahm eine Tasse aus dem Schrank und schenkte ihr Kaffee in diese. Anschließend stellte ich die Tasse vor sie. „Danke.“ Wir schwiegen und tranken unseren Kaffee. „Glaubst du, dass es ihr besser geht?“, fragte mich Minako nach Minuten des Schweigens. „Ich weiß es nicht, aber Seiya ist bei ihr.“ „Ich hoffe, sie kommen schnell wieder nach Hause.“ „Ich auch.“ Nachdem wir gefrühstückt hatten, gingen wir ins Wohnzimmer und warteten. Nach und nach kamen auch die anderen. Bunny, Ray und Makoto. Chibiusa war bereits in der Schule. Ich stellte fest, dass die drei genauso müde aussahen wie wir. Nach ein paar Minuten ging die Haustür auf und die Three Lights kamen herein. „Morgen“, begrüßten sie uns und wir grüßten sie zurück. „Kann ich alleine mit dir reden?“, fragte Seiya Bunny. „Es gibt nichts, was ich verheimlichen würde. Also kannst du offen vor meinen Freundinnen sprechen“, erwiderte sie. „Wenn du es so willst“, er wirkte müde. Sie setzten sich auf die Treppe, die ins Wohnzimmer führte. Seiya erzählte von dem Gespräch, welches er mit Laila geführt hatte. Und auch Yaten und Taiki sprachen über das Gespräch, welches sie mit Airen und Alia geführt hatten. Bei allen drei Gesprächen war das gleiche herausgekommen. Die drei hatten Seiya, Taiki und Yaten ziehen lassen. „Verstehe …“, Bunny sprach langsam. „Trotzdem hättest du etwas sagen sollen.“ „Und wann hätte er das tun sollen?“, fragte Ray sie. Wir sahen Ray an. „Bunny, überleg doch mal. Sie kamen vor drei Tagen hier an. Vorgestern haben wir das Haus gekauft und soweit wir konnten eingeräumt. Und gestern standen deine Schwester, wenn sie es denn wirklich ist, und ihre Kriegerinnen bereits vor der Tür. Da war keine Zeit für Geständnisse und das weißt du auch.“ Ray war zu dem gleichen Schluss gestern wie Minako gekommen. Ja, es war keine Zeit gewesen. „Aber …“, fing Bunny an, doch ich unterbrach sie. „Kein ABER, Bunny. Ray hat Recht.“ „Es war keine Zeit gewesen. Wir haben uns gefreut, sie zu sehen und haben sie ausgefragt. Da war keine Zeit, um über so etwas zu reden“, sprach Minako. „Aber …“, fing Bunny wieder an, doch wir schüttelten den Kopf. „Bunny, wir waren einfach froh, dass sie da waren. Und es ist mir egal, ob Taiki eine Freundin hat oder hatte. Ich hatte auch einen Freund und du übrigens auch.“ Nun sahen sie mich alle an, denn so kannten sie mich nicht. Normal hätte ich Mamoru nicht erwähnt, aber Bunny würde es sonst nicht verstehen. „Ich weiß“, sagte Bunny und lief auf ihr Zimmer. Seiya wollte ihr nachgehen, doch Ray hielt ihn auf. „Sie muss zu dir kommen. Lass ihr Zeit. Sie muss das erst einmal verarbeiten.“ „Ja, das war zu viel für sie“, stimmte Makoto Ray zu. „Und für euch?“, fragte Taiki und sah mich an. „Auch. Doch verarbeiten wir das ein wenig besser als Bunny.“ „Wirklich?“, fragte Yaten. „Ja, das tun wir. Wir glauben euch auch, dass ihr es uns sagen wolltet, doch es war einfach keine Zeit. Wir vertrauen euch drei“, sagte Minako. Wir unterhielten uns noch ein wenig, bevor die drei sich auf ihre Zimmer zurückzogen, um sich fertig zu machen. Sie mussten ins Studio zum Proben, denn es würde bald ein Konzert geben. Auch ich ging auf mein Zimmer und zog mich um. Ich wollte mir ein paar Universitäten ansehen und mich einschreiben. Als ich fertig war, waren die Three Lights bereits weg und Ray stand unten an der Treppe. „Bunny, wir sind dann weg“, rief sie. Eine Antwort bekam Ray nicht, doch wir wussten, dass sie sie gehört haben musste. Wir gingen zur Tür hinaus. „Ist es nicht gefährlich, sie alleine zu lassen?“, fragte Makoto besorgt. „Schon, aber sie ist kein kleines Mädchen mehr“, antwortete Ray. „Es gefällt mir nicht“, erwiderte Makoto. „Mir auch nicht. Nur wie oft hat Bunny uns gesagt, wir sollen sie nicht wie ein kleines Mädchen behandeln?“, sagte ich. „Ziemlich oft“, antwortete Minako. „Wir sollten los, sonst komme ich zu spät.“ „In Ordnung. Also bis später“, verabschiedete ich mich von Ray und Makoto und ich ging mit Minako los. Wir gingen zusammen durch den Park, bis wir bei der ersten Universität ankamen. „Viel Spaß, Amy“, wünschte mir Minako. „Danke. Und dir viel Glück.“ „Danke. Bis nachher.“ Minako lief los und winkte mir noch mal. Ich musste lächeln. Minako hatte sich am wenigsten verändert in den letzten Jahren. Sie hatte ihre kindische Art beibehalten. Ich sah zur Universität und ging hinein. Ich fragte nach dem Weg zum Sekretariat und ging dorthin. Ich erkundigte mich nach verschiedenen Kursen und man bot mir an, an einer Lesung teilzunehmen. Diese Einladung nahm ich gerne an und man begleitete mich zum Saal, nachdem die Sekretärin mir noch einige Unterlagen gegeben hatte. Sie hatte mich zum Saal begleitet und sprach noch kurz mit dem Professor und dieser bat mich dann, Platz zu nehmen. Die Lesung hatte ungefähr zweieinhalb Stunden gedauert und ich hatte mir ein paar Notizen gemacht. Danach verließ ich die Universität und ging zur zweiten, die ich mir ausgesucht hatte. Auch dort ging ich ins Sekretariat, man gab mir die gewünschten Unterlagen und auch hier durfte ich an einer Lesung teilnehmen. Man brachte mich zum Saal und ich hörte aufmerksam zu. Die Lesung ging ungefähr eineinhalb Stunden und ich hatte mir wieder Notizen gemacht. Nach der Lesung ging ich wieder aus der Universität, ging Richtung Park und dann langsam nach Hause. Ich machte mir Gedanken über beide Universitäten und die erste hatte mich mehr angesprochen. Ich würde mir zu Hause die Unterlagen genau durchsehen und die Universitäten noch ein zweites Mal besuchen, bevor ich mich endgültig entscheiden würde. Zu Hause wurde mir gesagt, dass Bunny sich beobachtet fühlte und sie auch jemanden vor dem Haus gesehen hatte. „Das gefällt mir nicht“, sagte ich dazu. „Uns gefällt es auch nicht“, sagte Minako. „Was gefällt euch nicht?“, fragte Yaten, der zusammen mit seinen Brüdern und Makoto ins Wohnzimmer gekommen war. Bunny erzählte ihnen von dem Mann und ihrem Gefühl, beobachtet worden zu sein und gemeinsam dachten wir über eine Lösung nach. Doch es gab nicht wirklich eine, denn außer wachsam zu sein, konnten wir nichts tun. Die Three Lights mussten noch einmal weg, um sich neue Kleidung zu besorgen, die sie für das Konzert brauchten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)