Titanic Reloaded von abgemeldet (42 Days of Sasuke (plus seven)) ================================================================================ Kapitel 3: Forth Week --------------------- Tag 23 Ich ging Sasuke systematisch aus dem Weg. Wo immer man ihn fand, fand man mich ganz sicher nicht. Egal wo. Ich bediente andere Tische und wenn er nach mir verlange schickte ich immer Kiba oder Hinata hin. Bis jetzt lief es auch ganz gut. Bis jetzt. Denn jetzt steckte ich zusammen mit Herrn Uchiha in einem Fahrstuhl. Alleine. In der Dunkelheit. Der Sicherheitstyp meinte, es würde etwas dauern, bis er den Fahrstuhl wieder im Gang bekommen würde. Bis dahin sollte man sich einfach nur gedulden und sich nicht zu viel bewegen. Ha-ha-ha. Mein Schicksal muss mich hassen. Das mit dem Bewegen bekam ich gerade noch so hin. Ich drückte mich in die hinterste Ecke des Fahrstuhles, ganz, ganz, gaaaaanz weit weg von Sasuke- beziehungsweise, so weit weg, wie dieser enge Raum es für Möglich hielt. Sasuke machte keine Anstalten mir zu nahe zu kommen. Anscheinend hatte er es aufgegeben herauszufinden, was mit mir los war. Dabei musste er nur sein Schwein von einer Verlobten fragen, was los war. Jaha, da würde er Augen machen. Andererseits... Langsam sank ich an der Wand auf den Boden, schlang meine Arme um die angewinkelten Knie und starrte ins Leere. Andererseits war ich es doch, der einer Ehe zwischen den beiden im Weg stand, obwohl ich Sasuke noch nie wirklich glücklich mit Ino gesehen hatte. Er nannte sie auch nie Schatz oder Liebling oder so. Ich war kein Experte in Sachen Beziehungen (was man sehen konnte) aber drückte man seine Zuneigung nicht auch in solchen Kosenamen aus? „Naruto.“ Ich blinzelte und hob meinen Kopf von den Knien hoch. „Hm?“ Verschwommen erblickte ich das Gesicht eines Engels vor mir. Ä-Äh, ich meine das Gesicht von meinem Ex-Boss. Sasuke. Sofort war ich hell wach, presste mich gegen die Wand. Ein Lächeln zauberte ich ihm aber nicht auf das Gesicht. Er sah mich einfach nur kühl und distanziert an. „Schlaf hier nicht ein. Ich will dich nicht in dein Bett tragen müssen, verstanden?“ „Ja.“ „Ja was?“ Wie bitte? Ja, was was. Was bitte verlangte er denn von mir? Ungeduldig blickten mich diese schwarzen Augen an. Ich schluckte. Meine Hände fühlten sich auf einmal etwas feuchter an. Ich rieb sie unaufhörlich gegen meine Oberschenkel und versuchte dem durchdringenden Blick auszuweichen, „J-Ja... Sir?“ „Geht doch. So dumm wie du aussiehst bist du wohl doch nicht.“ Das war ohne Worte für mich. Und es verletzte mich viel mehr, als ich zugeben mochte. Sasuke richtete sich wieder in voller Größe aus (davor hockte er vor mir), ging ein paar Schritte weg und lehnte sich dann demonstrativ mit dem Rücken zu mir an die Wand. Ich sah ihn an, meine Augen wässrig. Der Schmerz wurde größer, je länger ich ihn ansah. Und ich hasste ihn dafür. Es war alles seine Schuld. Ich hätte mich nicht in ihn verliebt, hätte er mich nicht zu solchen Sachen gezwungen. Ich war ja in irgendeiner Art sein Callboy gewesen! Wie das klang! Naruto Uzumaki, persönlicher Callboy auf Anfrage. Bitte brechen sie ihm das Herz, wenn sie fertig sind. Mir war es egal, dass ich derjenige gewesen war, der ihm wehgetan hatte. Ich meine, so schlimm war es doch nicht für ihn gewesen. Er hatte mich doch nie ernst genommen! Immer nur da etwas Sex und hier etwas befummeln. Ab und zu heiße Küsse auf dem Klo. Das war’s. Außer in der Autonacht. Da... Da war etwas in seinen Augen gewesen, was ich nicht zuordnen konnte. Jetzt immer noch nicht. Langsam legte ich mein Kinn wieder auf die Knie und schloss die Augen. Ich versuchte mich auf meinen Herzschlag zu konzentrieren. Vielleicht sollte ich es wie Sasuke sehen. Es war nur eine Affäre gewesen. Nichts Wichtiges. Ich würde auch ohne ihn klar kommen. Hinata zum Beispiel. Sie war doch ganz süß. Während ich meine Augen geschlossen hatte, bemerkte ich nicht, wie Sasuke sich umgedreht hatte, zu mir gekommen war und sich vor mich hingehockt hatte. Seine Hand lag auf einmal an meiner Wange. Ich kniff die Augen zu. Es war einfach ein Instinkt. Würde ich sie jetzt öffnen, würde ich dann nicht alles zerstören? Also blieben meine Augen zu. Sasuke’s Hand ruhte weiter hin auf meiner Wange. Sein Daumen strich unter mein Auge entlang, entfernte die einzige Träne, die ich weinen wollte. „Warum,“ flüsterte er gequält. „Warum bist du so gemein zu mir, Naruto?“ Mein Atem stockte mir. Die Augen auf einander gepresst, meine Lippen unfähig sich zu öffnen, griff ich einfach blind mit meinen Händen und berührte etwas Weiches. Sasukes Lippen. Meine Hand wanderte zu seiner Brust, mit der anderen strich ich ihn über die Lippen. Ich spürte, wie er sie auf einander pressen wollte. Sein Herz schlug regelmäßig. Beruhigend. „Antworte. Ich will nicht gemein zu dir sein, Naruto. Ich kann es nicht einmal durch ziehen. Dein verletztes Gesicht... es...“ Sasuke Uchiha brach ab, rückte weg und ich hörte, wie er sich wieder entfernte. Meine Hände sanken zitternd neben mich und ich wagte es meine Augen zu öffnen. Sasuke lehnte sich wieder an der Wand, die Augen geschlossen. Und so blieb es auch. Es passierte nichts mehr zwischen uns. Die Fahrstuhltür wurde zwei Stunden später geöffnet, der Sicherheitsmann wurde gefeuert, obwohl er sich mehr als tausendmal entschuldigt hatte und ich musste sofort wieder an die Arbeit. Den Rest des Tages versuchte ich weiterhin, Sasuke aus dem Weg zu gehen. Es war einfacher als vorher, doch wir begegneten uns noch einmal an dem Tag. Ich hatte Feierabend (Shino würde heute für mich einspringen) und ich war auf den Weg zu meinem Zimmer. Vor meiner Tür fand ich den jungen Firmeninhaber. Ich versteckte mich, wieder instinktiv, hinter der Ecke und beobachtete ihn. Unschlüssigkeit spiegelte sich in seinen Augen wieder. In der Hand hielt er einen Brief. Er hob die eine Hand und klopfte gegen die Tür, aber natürlich machte ihm keiner auf. Er klopfte noch einmal. Dann ging er ein paar Schritte Richtung Treppe, drehte sich wieder um nur um wieder, diesmal eher etwas verzweifelt, vor der Tür zu stehen und zu warten. Auf was auch immer. Ich hatte ihn nie so... gefühlvoll gesehen. Deswegen beschloss ich auch mal aus mir herauszugehen. Die Brust rausgestreckt, den Bauch rein marschierte ich auf Sasuke zu, der sich bei den Klang von Schritten zu mir umdrehte. Eine endlose Sekunde sahen wir uns an. „Du hast was für mich,“ sagte ich ihm. „Ja,“ erwiderte er schlicht und reichte mir den Brief. Unsere Hände berührten sich kurz, doch er zog die seine schneller zurück. „Gute Nacht.“ „Gute- Sasuke?“ „Hm?“ Der gerade weggehende Mann drehte sich halb wieder zu mir um. „Ich will dich nicht verletzten.“ „...“ Er ging. Tag 24 Ich wollte den Brief nicht lesen. Ich hatte heute frei, wieso auch immer. Heute hatten alle frei, war wohl ein Feiertag oder so. Doch es regnete. Deswegen fanden auch viele klassische Aktivitäten, wie Tennis, Golf, Klettern und sonstiges heute drinnen statt. Aber wir jungen Kellner und Bedienstete hatten heute frei, weswegen Kiba jetzt am Strand lag (ein künstlicher Strand auf der zweiten Etage, direkt neben einem Delfinbecken und der nach gebauten Disney-Attraktion Space Mountain in klein. In sehr, sehr klein. Ach, er lag dort zusammen mit Hinata. Ich war auch da gewesen, kurz. Schließlich wollte ich ja mehr Zeit mit Hinata verschwenden- ehm, ich meine verbringen, jedoch hatte ich nur an den Brief denken müssen. Deswegen bin ich vor einer Stunde abgehauen mit der Entschuldigung, ich musste mal aufs Klo. Hm. Natürlich war ich in mein Zimmer gerannt und wollte nur schnell den Brief öffnen, aber... Etwas hielt mich auf. Ich saß hier also schon seit einer Stunde (jetzt wahrscheinlich schon einer Stunde und zehn Minuten) starrte den Briefumschlag an und tat nichts. Ich sah sie nur an. So, als ob sie sich durch meinen Blick auf magische Art und Weise öffnen würde und mir das mitteilen würde, was ich hören, in diesem Fall, lesen wollte. Doch natürlich tat der Brief es nicht. Nach weiteren drei Minuten der Nichts-tun-sondern-nur-drauf-starren-und-warten-Aktion, bewegte sich meine Hand von ganz alleine und riss den Briefumschlag auf. Drin lag eine Karte. Sie war weiß und hatte weiche Rillen. Mit zittrigen Fingern strich ich darüber und hatte Angst davor, die schwarzen Buchstaben darauf zu entziffern. Du+ich. Zweiter Ball, Mitternacht. Deck. S. P.S.: Ich vermisse dich. Tag 26- Mittags „Du gehst mit Hinata zum zweiten Ball?“ „Ja, wieso?“ „Weil... weil... Dude! Du wusstest, dass ich etwas von ihr will!“ „Tja, ich finde sie halt auch ganz süß. Außerdem finde ich sie sehr... interessant.“ Das war keine Lüge. Sie war wirklich süß. Nur nicht so interessant. „Tse. Jetzt muss ich wahrscheinlich mit dieser komischen Temari gehen.“ „Die geht schon mit Shikamaru.“ „Ten Ten?“ „Neji.“ „Dann bleibt ja keine für mich übrig!“ „Du hättest sie ja beim Strand fragen können, Kiba.“ Kiba und ich arbeiteten gerade auf Deck Nummer drei: Golfplatz. Wir schleppten die schweren Golftaschen von zwei neureichen Schnösel rum, die Golf nicht als den Altensport sahen, der er eigentlich war. An der Bar jonglierte Kakashi gerade mit drei Champagnergläsern rum, während Iruka ihn bewundernd ansah. Langsam fragte ich mich, wieso Iruka nicht einfach zu Kakashi ging und ihm sagte, wie er fühlte. Es war so offensichtlich, dass er auf ihn stand, dass es fast schon zu traurig war, wenn es nicht klappen würde. „Wieso gehst du eigentlich nicht mit dem Uchiha hin? Wie letztes Mal?“ „Keine Lust,“ antwortete ich viel zu schnell und viel zu gekränkt und reichte dem Schnöselchen Nummer eins den Golfschläger. „Tja. Wann isn der? Und sas isn überhaupt das Motto?“ „Neunzehntes, achtzehntes Jahrhundert. Und der Ball ist heute Abend, Hirnochse.“ „Hirnochse? Hm. Mir fällt gerade kene passende Beleidigung für dich ein, aber wenn mir eine einfällt sag ich se dir.“ Er grinste kurz, als ob nichts wäre, dann ging er auf das Motto ein. „Iiiih! Das heißt, wir müssn mit so komischen Hüten rumlaufen und den verkürzten Versionen von Krawatten?“ Die Hüte nennt man Zylinder oder Melonen. Kommt drauf an, welche du meinst. Und die kurzen Krawatten nennt man Krawatt.“ „Und die kurzen Krawatten nennt man Krawatt,“ äffte mich Kiba spöttisch nach, bevor er einen weißen, durch und durch gedellten Ball auf die Anrichte legte und dieser kurz darauf von Schnöselchen Nummer zwei ans andere Ende des Golfplatzes katapultiert wurde. So weit wäre ich auch gerne weggeflogen. So verfiel ich wieder in meinem Tagtraum während ich Schnöselchen Nummer eins immer wieder Bälle und Schläger reichte, bis es Zeit zum Fertigmachen für den Ball. Die Schnöselchen verzogen sich, nicht ohne noch an uns etwas rumgemeckert zu haben und Kiba fiel dann auch das Wichtigste ein, was er heute zu mir sagen wollte: „Ah! Mir ist ne Beleidigung eingefallen! Naruto, du Lauch.“ Tag 26-abends Hinata und ich betraten den Raum und als Erstes fiel er mir auf. Natürlich. Wer denn sonst? Es war alles andere als schön, besonders als ich das Ino-Schwein in einem so wunderschönen azurblauen Kleid entdeckte, konnte ich meine Eifersucht kaum verstecken. Hinata hackte sich jedoch in dem Moment bei mir ein und warf mir ein süßes Lächeln zu. Ich erwiderte es so gut ich konnte. Kiba kam hinter uns her getrottet. Sichtlich schlecht gelaunt, doch als er das Büffet sah, hellte sich seine Miene sofort auf. „Ich bin was essen!“ „Klar, Kiba. Lass dir Zeit.“ Ich sah meinem Kumpel noch mal hinterher, bevor er es an der Zeit Hinata Komplimente für ihr Aussehen zu geben. „Du siehst hübsch aus, Hina-chan.“ „W-W-Wirklich?“ „Ja. Die Farbe rosa steht dir sehr gut.“ „D-D-Danke, schön. D-Du auch.“ „Haha, danke.“ Und gerade als ich ihr, wie der Gentleman der ich war, ein Glas Bohle holen wollte, kam Sasuke Uchiha mit seiner Verwein. Ein Verwein ist, frei nach mir, die Kombination zwischen: Verlobte und Schwein. Verwein. „Hallo Narut-“ Schnell griff ich nach Hinata’s Hand, zog sie zu mir und sah ihr in die Augen. „Wollen wir tanzen?“ Hinata, die völlig überfordert war, konnte nur stottern, nicken und sich an mich drücken. Sasuke, der direkt vor mir stand, legte eine hand auf die Hüfte von Ino und zog sie auch etwas näher an sich ran. Doch ich sah es nur noch aus dem Augenwinkel, da ich schon auf dem Weg zur Tanzfläche war. Frauen, in üppigen Kleidern ließen sich dort von Männern mit noch üppigeren Rüschen am Hemd durch die Gegend wirbeln. Und bald gehörte Hinata zu diesen Frauen. Ich hatte Sasuke wirklich nur eins auswischen wollen, aber auch wollte ich nicht mit ihm sprechen. Nicht nach diesem komischen Brief. Trotzdem erwischte ich mich, wie auf die große Wanduhr im Ballsaal sah. Halb elf. Noch eine Stunde und dreißig Minuten. Ich schluckte. Hinata wirbelte weiter, ohne dass ich sie auffing und knallte mit einer blonden Frau zusammen. „Ah! Sorry, Hina-chan.“ Hinata raffte ihren Rock und lächelte verlegen. „Keine Sorge, Naruto-kun. Ich habe mir nicht wehgetan.“ „Vielleicht solltest du dich auch bei mir entschuldigen, Bengel?“ kam es in einem genäselten Ton von der Frau, mit der Hinata zusammen gestoßen war. Entschuldigend wandte ich mich zur und erstarrte. Es war keine Andere als Miss Tsunade. „O-oh! Verzeihung!“ Schnell verbeugte ich mich. Miss Tsunade war eine der vielen Hauptsponsoren für dieses Schiff. Ihr gegenüber stand Sir Jiraya. Neben ihnen hatten Asuma und Kurenai aufgehört zu tanzen und musterten uns etwas skeptisch. Doch Tsunade nahm es, zum Glück, mit Humor und schlug mir auf die Schulter. Normalerweise hätte mir das nichts anhaben können, doch Tsunade-sama’s Schläge waren anders. Sie waren hart. Hart und schmerzvoll, weswegen ich mein Gesicht kaum merklich verzog. „Mach dir keinen Kopf deswegen, Bengel. Sei beim nächsten Mal nur vorsichtiger und fang deine Partnerin geschickter auf.“ „Ja, Madame.“ Damit tanzten die vier wieder davon und Hinata blieb mit mir etwas alleine am Tanzflächenrand zurück. „Tut mir wirklich Leid, Hina-chan. Tut dir auch nichts weh?“ „Nein, nein. Aber vielleicht... nu-nun hast du... also... Hunger?“ Ich sah sie lange an. Eigentlich nicht, aber... „Ja! Einen Bärenhunger. Ich hol uns schnell Ramen ja? Such du dir schon einmal einen Tisch aus.“ „Wollen wir uns nicht mit Kiba-kun hinsetzen?“ Sie zeigte auf einen runden Tisch in der Ecke des Raumes, wo über all Teller und Speisen standen. Und dahinter, kaum sichtbar, saß Kiba, der sich gerade ein Steak in den Mund stopfte. „Klar. Ich bin sofort wieder da.“ Hinata nickte und huschte mit schnellen Tribbelschritten zu dem mit Essen bedeckten Tisch. Ich huschte stattdessen mit, weniger tribbeln und mehr stapfen, zu dem Büffet. Ich nahm mir einen Teller und weiter kam ich auch nicht. Eine Hand packte meine, die gerade nach einem Fleischspieß griff und zerrte mich um eine Ecke. Ich hörte noch das Scheppern des Teller auf den schönen Marmorboden. „D-Der Teller...!“ „Als ob der dich wirklich interessieren würde. Du warst gemein.“ „Tse, merkst du mal, dass du nicht der Einzige bist, der kalt und herzlos sein kann,“ zischte ich verletzt zurück. Der Jemand drückte mich stumm gegen die Wand. Sein Knie drückte gegen meine Mitte und ich biss mir auf die Lippen. Nicht schon wieder. Nicht hier. „S-Sasuke... bitte...“ „Ich mach ja schon.“ Aber nicht so, wie ich es gedacht hatte. Seine Lippen drückten sich auf meine. Irgendwie kam es mir komisch vor, da er so... willig war. So ganz, ganz anders als sonst. Und das gefiel mir nicht. Ganz und gar nicht. Meine Hände befanden sich nun auf seinen Schultern und ich drückte ihn von mir. „Sasuke,“ ermahnte ich ihn, wie man ein kleines Kind ermahnte, dass keine weiteren Süßigkeiten mehr essen sollte. Und ja, ich verglich mich somit mit einer Süßigkeit. Mit einem Vanillepudding. Hmmm, lecker. „Ich... kann nicht mehr.“ „Du meintest um Mitternacht. Deck.“ Ein Hauch an meinem Ohr, was verdächtig nach einem amüsierten Lachen klang. „Dachtest du wirklich, ich kann so lange warten?“ „Ich habe es gehofft,“ erwiderte ich, doch es schwang auch etwas Amüsantes in meinem Ton mit. Irgendwie fand ich es süß. So ganz plötzlich. Ich meine, Sasuke Uchiha, der Sasuke konnte es kaum erwarten mich wieder zusehen, beziehungsweise mit mir Sex zu haben. Deswegen seufzte ich. „Um Mitternacht. Deck.“ „Oder jetzt.“ „S-a-s-u-k-e! Deine Frau... sie...“ „Ich weiß, was sie dir angedroht hat.“ „Ach echt?“ Sasuke’s Augen funkelten im Halbdunkeln auf. Er nickte. „Natürlich. Ich finde es süß, dass du mir deswegen immer aus dem Weg gegangen bist.“ „Tse, nicht nur wegen dir. Ich wollte mein Geld behalten.“ Schnell wandte ich meinen Kopf weg um den Ausdruck eines Ertappten zu verbergen. Shit, er hatte es herausgefunden. Ich war ihm wirklich nur aus dem Weg gegangen, weil ich nicht wollte, dass Ino noch mehr argwöhnisch wollte. Und ich hatte es mir nie eingestehen wollen. „Wollen wir nicht erst einmal reden?“ „Worüber reden?“ hauchte Sasuke wieder und fing an, meinen Hals zu küssen. In genau diesem Moment regte sich auch etwas in meiner Hose. „Darüber, dass deine Frau-“ „Verlobte.“ „Gut, dann eben Verlobte mich von Bord schmeißen wird und dich verlassen wird, wenn sie das hier mitbekommt!“ „Hm.“ „Was?“ „Ich war noch nie ein Fan von Dramen,“ gestand mit der Uchiha auf einmal, obwohl das so ziemlich nichts mit meiner Schlussfolgerung zu tun hatte und küsste mich weiter. „W-was soll das denn heißen?“ kam es mir erstickt aus der Kehle, da ich meine Hände auf meinen kleinen Freund presste und hoffte, dass er sich nicht noch mehr erhob. „Das du eine Dramaqueen bist, Naruto.“ „Bin ich gar- hör auf mich zu küssen!“ „Doch, dass bist du. Sonst wärst du einfach zu mir gegangen, hättest mir alles erklärt und zusammen hätten wir eine Lösung gefunden...“ Seine Lippen wanderten immer weiter nach unten, denn mit seinen Händen öffnete er langsam jeden einzelnen Knopf meines weißen Hemdes. „Das nennst du Lösung?“ Darauf antwortete er nicht. Seine Hände waren mit meinem Hemd fertig und wanderten zu meinem Schritt, wo sie meine Hände von der Hose entfernten. „N-Nicht... Sasuke...“ Der Schwarzhaarige sah mich lange an, bevor er meine Brust noch einmal küsste, mit den Lippen hoch wanderte und sie dann auf meine presste. Der Kuss dauerte eine halbe Ewigkeit (nicht, dass es mir etwas ausmachte), bevor er sich von mir löste und mir die Haare zerstrubelte. „Gut. Mitternacht auf dem Deck.“ „D-Du willst mich jetzt hier mit einer Erektion und offenem Hemd stehen lassen?!“ „Ja, wieso denn nicht?“ „D-D-Das... Das...“ „Ich weiß, ich bin fies.“ Gerade als er gehen wollte, hielt ich ihm noch am Oberarm fest. Sasuke drehte sich überrascht zu mir um. Ich lächelte traurig. „Wir müssen aber wirklich reden.“ Ich wusste nicht, ob er nur so tat, aber er schien wirklich Mühe zu haben, ein Lachen zu unterdrücken. Er warf mir ein Lächeln entgegen und straffte sein Jackett. „Natürlich werden wir reden.“ Natürlich taten wir das nicht. Tag 28 Wir hätten nicht reden müssen. Wirklich nicht. Aber ich Dickschädel musste natürlich weiblicher sein als sonst wer auf diesem Planten und musste die Dramaqueen, wenn ich Sasuke zitieren darf, raus hängen lassen, die alles etwas... schlimmer machte. Vor allem, als Kiba dazu kam... Es war früh morgens. Ich und Sasuke hatten uns auf dem Deck getroffen, zwei Tage, nachdem wir es dort getrieben hatten (ja, ich drücke mich jetzt malvulgär aus) und redeten. Oder anders gesagt: Ich redete, wie die Frau, die ich war, und Sasuke nickte nur abwesend und hoffte wahrscheinlich, dass das Gespräch bald ein Ende nahm. „Ino wird uns erwischen.“ „Hm.“ „Und dann sind wir beide fällig.“ „Hm.“ „Und was ist, wenn Miss Sakura etwas bemerkt? Oder die Gäste? Oder noch schlimmer: Kiba?!“ „Liebst du ihn?“ „NEIN!“ „Hm.“ „Oder Hinata... Gott, das wäre ein Desaster, Sasuke.“ „Hm.“ „A-Aber das hier ist doch eh nur eine Affäre, oder?“ „...“ „Oder, Sasuke?“ Sasuke starrte gedankenverloren aufs Meer hinaus, während ich ihn musterte. Er sah müde aus. Und fertig. Aber nichts desto trotz wunderschön. „Sasuke?“ „.... Ja,“ kam etwas kühl von ihm wieder und der Uchiha schloss die Augen. „Es ist nur eine billige Affäre. Du bist nur mein Callboy.“ Es tat weh, als er es aussprach. Sehr, sehr weh. Aber er sprach die Wahrheit aus, die ich nicht wirklich wahr haben wollte. Jetzt noch immer nicht. Doch ich nickte artig und sah ebenfalls aufs Meer hinaus. „In zwei Wochen ist eh alles vorbei.“ „Hm.“ Stille kehrte zwischen uns beiden ein und ich beobachtete die Sonne, wie sie sich weiter gen Himmel schob. Quälend langsam, wenn ich das anmerken durfte. Das wäre eigentlich der perfekte Augenblick gewesen, Sasuke zu sagen, dass ich mich sehr wahrscheinlich in ihn verliebt hatte und das ich nicht nur eine Affäre sein wollte. Und ich versuchte es sogar auch. „S-Sasuke?“ „Hm?“ Seine dunkeln Augen sahen mir direkt in die Augen. Sein Gesichtsausdruck verriet, wie schon so oft, nichts über seine Gedanken. „I-Ich... a-also... ich... ich liebe... ich denke, ich-“ „Naruto?!“ Eine entgeisterte Stimme meldete sich zu Wort. Ertappt drehte ich mich um, nachdem Sasuke seine Augen genervt verengt hatte. Kiba stand uns gegenüber. Er war gerade die Treppen hoch gekommen, schon voll gekleidet in Arbeitskleidung. „Was machst du hier mit... ihm?!“ „R-Reden,“ nuschelte ich und ging schnell ein paar Schritte von Sasuke weg. Dieser verschränkte die Arme vor der Brust. „Eigentlich geht es dich nichts an, Kiba.“ „Wohl,“ protestierter der. „Ich bin Naruto’s Freund, weißte? Falls es dir nicht aufgefallen ist. Und worüber habt ihr denn geredet?“ „Ü-Über unwichtige Sachen.“ „Über unsere Affäre,“ sagte Sasuke und es klang so wie das Normalste der Welt. Nur, dass ich bei normalen Sachen nicht so rot wurde wie jetzt. Was sollte das? „Ü-Über... WAAAAS?!“ Perplex starrte mich Kiba an, dann Sasuke und dann wieder mich. „Du... und... er? Aber ihr seid Männer!“ „Hast du gut erkannt,“ antwortete Sasuke schnippisch. „I-ich... Ich weiß nicht was ich davon halten soll.“ „Nichst sollst du, Bursche.“ Sasuke schob sich von der Reling weg, warf mir noch einen etwas finsteren Blick zu, bevor er sich an Kiba vorbei schon und nach unten ging. Kiba beachtete ihn nicht. Seine weit aufgerissenen Augen lagen auf mir. Und ich hatte nicht einmal den Mut ihn anzusehen. „Deswegen... warst du immer so oft mit ihm zusammen,“ murmelte Kiba, dem jetzt anscheinend ein Licht aufging. Ich konnte darauf nur nicken. Kiba blieb einige Zeit ruhig, bevor er sich auf den Absatz umdrehte und zur Treppe ging. Bevor er jedoch vom Deck verschwand, sagte er: „Ich dachte ich wäre dein bester Freund, Naruto. Ich dachte, wir erzählen uns alles.“ „T-tun wir doch auch! Aber... aber das war...“ „... Ist er dir denn so wichtig?“ „Ich wollte ihm gerade meine Liebe gestehen, als du rein geplatzt bist, Kiba. Also ja. Ja, mir liegt etwas an ihm.“ Ein Kichern kam von Kiba und er drehte sich grinsend um. „Na meinetwegen kannste ihn haben.“ „Danke,“ lächelte ich zögerlich zurück. „Irgendwie... bin ich froh,“ gab Kiba zu und legte seine Hand auf das Treppengeländer. Etwas abwesend sah er die Treppe hinunter. „Ich hab jetzt keinen Konkurrenten mehr, was Hina-chan betrifft.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)