Titanic Reloaded von abgemeldet (42 Days of Sasuke (plus seven)) ================================================================================ Kapitel 4: Fifth Week --------------------- Tag 30 Es war viel Zeit vergangen, seitdem ich mit Kiba geredet hatte. Er war so wie immer, nur... nerviger. Und zweideutiger. Immer, wenn ich mich kurz mit Sasuke getroffen habe oder ihm auf dem Gang begegnet bin, grinste mich mein bester Freund immer viel sagend an. Oder er sagt so etwas wie: „Na? Heute schon Milch getrunken?“ Damit man es versteht: Milch war hier die Andeutung für, ähem... nun ja. Sperma. Und dann wurde ich natürlich immer hoch rot, sah weg oder lief gegen Wände. Hinata, was mich etwas misstrauisch machte, war auch komisch in letzter Zeit. Sie wollte mehr und mehr Zeit mit mir verbringen, sogar nachdem ich ihr gesagt hatte, dass wir uns nicht treffen konnten. Und Miss Sakura erst. Sie bombadierte mich mit Arbeit zu, sodass ich abends meistens zu müde war, um meine Pflicht als Callboy nachzugehen. Ich fragte mich, ob sie das extra tat... Andererseits, es waren nur noch 12 Tage, bis wir in New York abkamen und es für mich hieß: Bye Bye Titanic und Welcome normal life. Und irgendwie beunruhigte es mich. Wie sollte mein Leben denn weiter gehen, wenn ich doch wusste, dass ich hier mehr als nur einmal (o-oh ja.) mit einem Mann geschlafen hatte und mir langsam die Einsicht kam, dass ich wirklich schwul war. Und das war wirklich... Nun, egal. Die Hauptsache war doch, dass ich mit Sasuke zusammen sein konnte, solange es keiner wirklich herausfand. „Sasuke? Schatz? Blaue Ohrringe, oder doch die Roten?“ So ging das schon den ganzen, verflixten Tag. Sasuke hatte es langsam, aber sicher satt. In letzter Zeit war die Nacht sein Tag und die Tag seine Nacht. Fazit: Er war tot müde, wenn er mit seiner Verlobten zusammen war und hellwach, wenn er Naruto kam. Der Gedanke daran ließ ihn lächeln. Nur ganz leicht, aber nicht einmal Ino schaffte es. „Liebling? Rot? Blau?“ „Blau, Ino.“ Er hatte nicht einmal richtig hingesehen, aber blau stand Ino mit ihrem blassen Haaren eh immer besser als rot. „Danke, Schaaaatz.“ Sofort befand sie sich in seinen Armen, kuschelte sich an ihn, küsste ihn. Sasuke hätte gerne würgende Geräusche von sich gegeben, stattdessen lächelte er nur schwach und strich ihr durch das Haar. Würde er auf Frauen stehen, dann wäre Ino wirklich schön für ihn. Begehrenswert. Aber Sasuke war schon immer bi bewesen, wenn nicht ganz schwul. Aber er brauchte Ino. Sein Bruder war verschollen, also lag es an ihm den Uchiha-Clan weiter zu führen. Und das ging schlechter mit einem Lebensgefährten, als mit einer Lebensgefährtin. Außerdem brachte Ino nur Vorteile, abgesehen von der Initiative, die sie ergriffen hatte. Das sie mit Naruto gesprochen hatte... Es weckte einen leichten Hass in ihm. Er verschloss seine Hände fester um ihre Schultern, doch Ino verstand es falsch. Sie knurrte leidenschaftlich und fing an, seinen Hals zu küssen. „Hmm... ich will dich auch.“ Wer hat denn etwas von auch gesagt? „Soll ich Champus bestellen? Und Erdbeeren mit Schokoladenfondue?“ Er lächelte, so wie er es immer tat, wenn er Ino anlächelte, und küsste ganz kurz ihre Lippen. Sasuke wusste, was sich in Ino’s Kopf abspielte. Welche versaute Szene sie sich mit der Schokolade vorstellte, doch der Uchiha dache ganz anders. Zumal er Schokolade nicht einmal sonderlich mochte. „Wenn du willst.“ Ino sah ihn verdutzt an, als er aufstand, in die Küche ging und sich ein Glas Wein einschenkte. Er wollte keinen Champagner. Er wollte keine Erdbeeren. Er wollte keine Schokolade. Er wollte nur Naruto. Oh ja. Sein Begehren wurde größer, als er an die letzten Nächte dachte. Hm, sein kleines Hündchen. Ich klopfte. Von drinnen hörte ich zwar Geräusche, aber es schien mich keiner gehört zu haben. Wieder klopfte ich. Kiba stand neben mir und grinste mich wieder einmal viel sagend an. Ich seufzte darauf nur resigniert, bevor ich wieder klopfte. Diesmal lauter. Tse. Konnte Sasuke nicht einmal die Tür schneller aufmachen? Wieso bestellte er überhaupt flüssige Schokolade, Erdbeeren und Champagner? Das war doch das Sex-Essen eins A. Oder vielleicht... ich wurde sofort rot. Kiba sah mich verdutzt an. Meine Hand verharrte am Türknauf. Ich sollte Sasuke überraschen, dachte ich mir. Wenn das Essen vielleicht für mich bestimmt war. Doch die Tür wurde schon für mich geöffnet und ich sah eine etwas verstörende Szene. Sasuke, halb nackt und bedeckt mit Lippenstift. Seine Haaren waren verwuschelt und hinter ihm lugte Ino um die Ecke. Ihre Haare waren ebenfalls ziemlich wirr und ihr Lippenstift auf den Lippen war etwas verschmiert. Das Grinsen auf Kiba’s Gesicht verschwand sofort. Ich starrte Sasuke nur mit offenem Mund an, meine Hand verharrte immer noch in Klopfhöhe. Ich war wirklich erstarrt. Dabei bemerkte ich aus dem Augenwinkel aber trotzdem, dass Ino gerissen Lächelte. Hatte sie das geplant? Aber sie hätte doch nicht wissen können, dass ich die Schicht zusammen mit Kiba übernahm, oder? Sasuke sah für einen Augenblick auch überrascht aus, bevor er sich an Kiba wandte und einen Schritt zur Seite ging. „Bring es rein.“ Kiba schob den Wangen hinein, ich wollte hinterher, doch Sasuke sah mich verschlossen an. „Du nicht.“ „Wa-“ Sasuke drückte mir seinen Finger auf die Lippen, bevor er sanft Lächelte und sich auf in die Küche machte, aus der Kiba raus zu rennen schien. Die Tür fiel laut hinter ihm ins Schloss. Verwirrt sah ich ihn an. „Was hast du denn?“ „In der Küche wütet ein Wildschwein,“ keuchte er, bevor er meine Hand nahm und den Gang runter ging. Und obwohl ich mir die Szene gut vorstellen konnte, musste ich an Sasuke denken. Mir war nie wirklich in den Sinn gekommen, dass er mit Ino schlief. Also, klar, sie war seine Verlobte, aber es war für mich eher unrealistisch. Doch nun... Nun war es alles Anders. Jetzt musste ich mir wirklich eingestehen, dass ich Sasuke’s Banane teilen musste, aber das kam für mich nicht in Frage. Es war meine Banane und ich würde sie verteidigen. Natürlich hatte ich weder mit dem Wildschwein, noch mit dem weißen hoppel Häschen gerechnet. Tag 31 Ein Date. Mit Hinata. Yippie Yay. Wir saßen auf dem zweiten Deck. Sie hatte ihre Beine im Wasser, plätscherte etwas rum, während sie ihren Blick zum Himmel gewendet hatte. Es war abends, fast schon nachts. Die Sterne leuchteten schon am Himmel und, der Mond leistete ihnen ebenfalls schon Gesellschaft. „Ist es nicht schön? Mama hat mir oft gesagt, dass der Mond niemals einsam sein wird zusammen mit den Sternen.“ „Ach ja? Hm. Klingt schön.“ „Hmhm. Deswegen habe ich immer gehofft, ich sei der Mond, aber dann...“ Das Mädchen sah zu mir und auf ihren Lippen lag ein, ja, man konnte es sagen, verführerisches Lächeln. „Aber dann?“ „Du warst der Mond, Naruto. Und ich wollte immer so sein wie du.“ „Ach ja? Aber so lange kennen wir uns doch gar nicht...“ „Schon, aber alle mochten dich gleich und du warst fröhlich und so... na ja, anziehend.“ „Anziehend?“ Ich lachte los, doch Hinata sah mich eher verletzt an. Das Lachen blieb mir sofort im Halse stecken, ich hustete etwas und fuhr mir durch das Haar. Opsi. Doch es schien ihr nichts auszumachen. Stattdessen kam sie näher, rutschte an mich ran und kuschelte sich an meinen Arm. Als sie zu mir hoch sah, sah ich starr auf den Pool runter. Wieso tat sie das? Sie wusste doch, dass Kiba sie mochte. Und ich... „Hinata, ich-“ „Sch, sch, sch,“ unterbrach das schwarzhaarige Mädchen mich und presste ihre Lippen auf einmal auf meine. Ich riss meine Augen verdutzt auf und hoffte inständig in diesem Augenblick, dass weder Kiba noch Sasuke jetzt hoch kamen. Doch ich hörte nichts. Und vor allem tat ich nichts. Ich erwiderte den Kuss nicht, was auch gar nicht nötig war. Hinata küsste so wild und leidenschaftlich, dass man glatt denken könnte, ich küsste mit. Sie versuchte sogar aus dem Kuss einen Zungenkuss zu machen, doch ich presste die Zähne auf einander und gewährte ihr keinen Einlass. Hinata öffnete langsam die Augen und sah mich wütend an. Sie löste sich sofort wieder und starrte ins Wasser. „Ich küsse schlecht, nicht wahr?“ „Das ist es nicht.“ „Was dann?“ „... Ich... Ich kann nicht.“ „Hm.“ Und mehr geschah diese Nacht nicht und zum ersten Mal fühlte ich mich schuldig. So richtig schuldig. Ich wollte Hina-chan nicht wehtun. Sie war das letzte Mädchen, nach meiner kleinen Schwester, die ich weinen sehen wollte, aber ich konnte nicht anders. Ich fühlte mich ihr gegenüber schuldig, weil ich sie nicht lieben konnte. Und ich fühlte mich schuldig Sasuke gegenüber, weil ich ihn liebte. Tag 33 Die Zeit vergeht immer langsamer. Es quält mich, wenn ich daran denke, dass ich nur noch neun Tage hier sein kann. Neun Tage, um Sasuke zu sehen. Neun Tage, um ihm meine Liebe zu gestehen. Echt verrückt, wie ich mich dabei verausgabe. Ich schreibe Briefe an ihm, wo ich meine Gefühle zum Ausdruck bringe, um sie danach in den Müll zu schmeißen. Ich versuche es Sasuke zu sagen, doch immer wenn er mich auffordernd mit diesen dunklen, herrlichen Augen ansieht wird mir ganz heiß und ich schäme mich. Dann kommen Sätze raus, wie: Ich liebe diesen Sonnenuntergang, oder: Ich liebe es, wenn du mich berührst. Letzteres hat er natürlich etwas falsch verstanden und gleich darauf musste das Bett dran glauben. Im Ernst. Eine Latte ist durchgebrochen, weil wir etwas zu... stürmisch waren. Wenigstens konnte ich mir in diesen Stunden einreden, dass ich Sasuke ganz für mich hatte. An dem Abend des dreiunddreißigsten Tages fanden auch die Vorbereitungen zum letzten Ball statt. Der inoffizielle letzte Ball. Kiba wollte noch einen Ball planen, nur für Liebespärchen. Er meinte, dass wäre doch etwas für mich und den Emo, wie er Sasuke immer neckisch nannte. Er wusste, dass ich es hasste. Aber ich fand die Idee blöd. So richtig blöd. Sasuke würde doch nicht daran herum kommen können mit Ino zu solch einer Veranstaltung zu gehen und mit Miss Hoppel-Häschen-Zungen-in-den-Hals-Stecker würde ich nicht hingehen. Niemals. Der Kuss hatte so ziemlich jegliche freundschaftliche Beziehungen, die wir mal hatten, zerstört. Hinata war nicht einmal schüchtern, wenn ich an ihr vorbei ging. Eher wütend und verletzt. „Dude, was geht denn mit Hina-chan ab?“ Ich hatte Kiba nichts von meinem Treffen mit Hinata erzählt. Wieso, wusste ich selber nicht, aber ich wollte nicht, dass er etwas Falsches dachte. Also zuckte ich mit den Schultern und machte mich daran, das schmutzige Geschirr in die Küche zu bringen. „Keine Ahnung.“ „Ich frag sie mal,“ grinste Kiba mich an. Doch sein Grinsen verschwand, als ich ihn mit aufgerissenen Augen anstarrte. „Was?!“ „T-Tu das lieber nicht. Mädchen wollen so etwas nicht.“ „Ach und du bist der Experte, oder wie?“ „Ich weiß wetten mehr als du?“ Kiba sah mich einige Sekunden an, bevor er sich das schelmische Lächeln auf seinen Lippen nicht verkneifen konnte. „Natürlich weißt du das. Ich bin mir sicher, der Emo ist der Mann in der Beziehung.“ „WAS?!“ Ich lief knallrot an. Alle anderen Kellner drehten sich fragend zu uns um. „Du warst schon immer ein Weibchen, Naruto. Sicher, dass du kein Mädchen im falschen Körper bist?“ Damit jagte ich den lachenden Kiba eine halbe Stunde mit einem Geschirrtuch durch den Esssaal, bevor Sakura uns zur Ordnung rief. Sie hatte Kopfschmerzen und es war noch so viel für den Ball zu planen. Kiba fragte sie, immer noch lachend, nach dem Motte. Sie hatte die Stirn gerunzelt, ihr Klemmbrett an sich gedrückt und gegrinst. „Maskenball.“ Tag 34 „Die sieht geil aus, Naruto.“ „Findest du?“ „Ja!“ Ich setzte die blau-goldene Maske wieder auf und band sie mir hinten zu. Es war eine ganz normale Maske, die nur Augen und Nase bedeckte. Was mir an ihr so gefiel war, dass sie kein Schnickschnak wie bunte Steinchen oder Federn hatte. Und das Blau passte zu meiner Augenfarbe. Kiba nickte wieder und streckte mit zwei Daumen entgegen. „Peeeeeerfekt!“ Er selber trug auch eine Maske. Eine Knallrote mit einer schwarzen Feder in der Mitte. Sein braunes Haar umrahmte sein Gesicht, und somit auch die Maske, perfekt. Es fehlte nur noch das passende Outfit, dann könnte man ihn nach Venedig zu einem Maskenfestival schicken. „Jetzt müssen wir nur darauf achten, dass Emo kein grün oder so nimmt. Das sieht nicht gut aus mit blau.“ „Hmmm...“ „Was hast du?“ „... Nichts.“ „Liegt es daran, dass sich Sasuke gestern nicht gemeldet hat?“ „Ich hätte es ihm fast gesagt,“ klagte ich leise. Mir war bewusst, dass ich auf seine Frage nicht einging. Verständlich. Ich wollte nicht wie das Weibchen erscheinen, was ich letzten Endes war. Sasuke hatte sich ganze 22,5 Stunden nicht gemeldet. Na und? Er hatte ja auch andere Sachen zu tun, als seine Zeit damit zu verbringen zwischen Ino und mir hin und her zu pendeln. Von einem Bett zum Nächsten. Ich presste die Lippen auf einander und betrachtete mein Gesicht im kleinen Spiegel. Ich erkannte mich kaum selber wieder, Kiba schlug mir anerkennend auf die Schulter. „Und jetzt zu den Outfits!“ Ich hatte erwartet, dass Kiba sich sofort auf das passende rote Outfit stürzen würde, welches die Verkäuferin, welche keine geringere als Hinata-chan war, die die Schicht für Ten Ten übernahm, ihm reichte. Stattdessen sprang Kiba auf einen ganz schlichten, dunkelgrauen Anzug zu und legte ihn sich an. „Das sieht doch gut aus, oder? Was sagt ihr?“ Hinata legte den Kopf nach rechts und ich nach links. Nachdenklich begutachteten wir beide Kiba mit dem Anzug, bevor Hinata den Kopf nickte und ich ihn schüttelte. „Das passt nicht mit der schwarzen Feder.“ „Ich finde es sieht hinreißend aus.“ Verwirrt blinzelte Kiba zwischen uns beiden hin und her. Hinata bedachte mich mit einer ordentlichen Portion Todesblick, bevor sie lächelnd Kiba ansah. „Also, ich finde es, wie gesagt, dass es wirklich toll aussieht, Kiba. Das Grau passt perfekt zu dem knalligen Rot der Maske.“ Dankbar nickte Kiba in Hinata's Richtung. Wurde er etwa leicht rot? Ich gönnte es den beiden wirklich. Kiba hatte so lange keine Freundin mehr gehabt und Hinata... vielleicht würde sie ja aufhören mich mit Blocken töten zu wollen, wenn wir uns auf den Gängen begegneten, wenn sie mit Kiba zusammen war. Ich glaubte es zwar nicht, aber Hoffen kostete ja nichts. „Naruto?“ „Die Feder müsste dann auch grau sein,“ war alles, was ich dazu sagte. Hinata lächelte triumphierend und ging davon. Ich wusste nicht wieso, aber ich hatte das Gefühl, dass, als sie gegangen war, mich extra angerempelt hatte. Tag 35 Ich schlief die meiste Zeit. Heute war einer meiner wenigen freien Tage und ich traute mich nicht auf Deck, denn ich hatte Angst, dass ich genauso aussah, wie ich mich fühlte: Furchtbar. Mein Magen war bockig und nahm nichts weiter auf, als die gelegentlichen Bananenstücke, wobei ich immer wieder das Gesicht verzog, als ich auf eine kaute. Es erinnerte mich zu sehr, an seine Banane. Ich erwischte mich sogar dabei, als ich an der gelben Banane rumsaugte und sie ableckte, bevor ich sie angewidert in den Mülleimer schmiss. War ich etwa schon so süchtig? Den Rest des Tages aß ich nichts mehr, wobei das Geschaukel des Schiffes auch dazu beitrug. Es gab ja Menschen, die immer ein gewisses Gefühl bekamen, wenn bald etwas Schlimmes passieren würde. Ich hatte langsam die Befürchtung, dass ich auch so ein Mensch war. Irgendetwas würde demnächst passieren und dieses Etwas würde mir nicht gefallen. Ganz und gar nicht gefallen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)