einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Kapitel 4: auf gute Zusammenarbeit ---------------------------------- Noch beim Mittag war die Nummer von Malik und Amy Gesprächthema unter den Siebtklässlern. Lachend tänzelten sie in den Speisesaal und zogen verwunderte Blicke der Jüngeren auf sich. Arrogant beobachtete Draco sie dabei, wie sie sich auf die freien Tische verteilten, bis Amy ihm auf einmal die Sicht versperrte. „Wo warst du?“, fragte sie und verschränkte die Arme. „Geht dich nichts an.“, er drehte sich von ihr weg und nahm ein Schluck aus seinem Glas. „Ich kenne meinen Vater. Deine Strafe wird verlängert, wenn du dir nicht wenigstens Mühe gibst.“, meinte sie. Das Schlimmste an der Sache: Vermutlich hatte sie sogar Recht. Ein Stuhl schabte über den Boden. Überrascht sah Draco dabei zu, wie sie sich neben ihm nieder ließ. „Vielleicht gefällt dir die Sache hier nicht, uns nämlich auch nicht, du bist ein ziemlicher Miesepeter, aber tu doch wenigstens so als würdest du uns ohne Vorurteile gegenüberstehen.“ „Was darf ich Ihnen bringen, Ma’am?“, fragte eine Frau in der typischen Angestelltenuniform der Schule. „Limonade.“, meinte sie nur knapp. Die Frau nickte und verschwand schnell wieder. Danach sahen die beiden sich eine Weile schweigend an. „Hör zu, als nächstes haben wir das Fach "Investitionen und Finanzen", dass musst du doch auch kennen von der Schule, woher du kommst, oder nicht?“ Draco schnaubte verächtlich. „Dann eben nicht.“ Sie tat ihm das Geräusch gleich und wickelt die Finger ineinander. Dann seufzte sie. „Draco… Ich kann mir vorstellen wie du dich fühlst.“ „Das glaube ich nicht.“, meinte er und warf ihr einen verächtlichen Blick zu. Sie hielt ihm stand. „Stimmt.“, gab sie zu. „Ich verstehe es nicht, dann ich hatte nie das Problem auf eine neue Schule zu müssen, wo ich niemanden kenne. Außer natürlich beim Wechsel, von unserer Primarschule auf diese hier.“ „Hat dein Geschwafel auch irgendeinen Sinn?“, fragte er mehr als nur desinteressiert. „Wir fressen hier niemanden auf, Draco, also behandle uns bitte nicht wie giftige Raubtiere, die dich verschlingen wollen.“ Er entgegnete nichts. Starrte nur auf den Inhalt seines Glases. „Du wirst mich nicht mehr los.“, meinte sie schließlich und lehnte sich zurück. „Wenn du dich weiter so scheiße benimmst werde ich dich zu dem Unterricht schleifen, damit du schnell wieder verschwinden kannst, damit wir dich nicht mehr ertragen müssen. Die Sommerkurse sind schon leicht genug, das schafft selbst einer wie du.“ „Kannst du mich nicht einfach in Frieden lassen?“, fragte er, immer mehr genervt. „Nein, denn ich habe keinen Bock mehr zuzusehen wie du dich selbst zerfleischst.“ „Ich tue was?“, sauer sah er sie an. Es gab nur zwei Leute, die so waren wie sie und das waren beides Leute, die er auf den Tot nicht leiden konnte. Granger und Potter. Und DIE stammt echt von einem Slytherin ab? Kaum zu glauben. Sie währe wahrscheinlich an seiner Schule der vierte Kopf des goldenen trios. Es schüttelte ihn bei dem Gedanken. Die Kellnerin brachte zwei große Teller mit Essen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass sie sich was bestellt hatte, doch wenigstens brachte sie das zum schweigen. Sie nahm ihr Besteck und aß. Er sah sie noch eine Weile an, dann tat er es ihr nach. Sie schlang nicht, schaffte es aber doch schnell fertig zu sein. Wie sie das gemacht hatte, blieb ihm schleierhaft. Als die Frau ihren Teller abholte, sah Amy ihn auf einmal an. „Hey, du kannst ja eine ganz gute Gesellschaft sein. Vorausgesetzt du redest nicht.“, Draco sah sie kauend an und zog die Augenbrauen hoch. „Willst du mich provozieren?“ „Nein, das war eine Tatsache. In einer halben Stunde müssen wir ihm Klassenraum sein. Wir haben leider nur fünfzehn Arbeitsplätze und ich bin die einzige, die bisher allein gearbeitet hat. Das heißt du musst dich jetzt mit zu mir setzen. Problem damit?“ „Ehrliche Antwort?“ „Nein.“ „Ja.“, meinte er trocken und tupfte sich übertrieben wohlerzogen den Mund ab. Auch sein Teller wurde abgeholt. „Ich bekomme dich schon noch gezähmt.“ „Viel Glück, Turner.“ Sie sah ihn groß an. „Wie hast du mich gerade genannt?“ „So wie du heißt.“ „Na schön, MALFOY.“, sie stand auf. „Komm, der Unterricht beginnt gleich.“ „Und wenn ich nicht will?“ „Dann schleppen die Jungs dich da hin. So einen Kotzbrocken wie dich, wollen wir hier nicht. Und wir werden dich nicht los wenn du dich nicht zusammenreißt.“ Sie verschränkte wieder die Arme. Na schön, sie war von ihrem Verhalten her vielleicht eher eine Gryffindor, aber ihre Beharrlichkeit und dieser Blick, der seinem große Konkurrenz bot, gehörte definitiv einem Slytherin, der versuchte auszubrechen. Er stand auf und nahm sein Jackett, also machte sie auf dem Absatz kehrt und marschierte auf den Ausgang zu, passte aber dennoch auf, dass er nicht einfach verschwand. Vergebliche Lebensmühe, er versuchte es noch nichteinmal. Er ging mit ihr in die Richtung der Unterrichtsgebäude und betrat hinter ihr einen pompösen Raum. So sollten Reinblüter unterricht haben, dachte er. Dieser Raum war für Könige und wichtige Leute gemacht. Nur komisch waren die in einem Kreis aufgestellten, schier unbezahlbaren Schreibtische. Auch hier standen auf jedem ein komischer Kasten, wie im Büro des Direktors, und dieses komische Tastbrett, auf der er so eingehämmert hatte, als ginge es um sein Leben. Bücher, Stifte und irgendwelche anderen komischen Kästen. „Komm, Malfoy, ich sitze dahinten.“, erklärte Amy. Die Verachtung in ihrer Stimme war nicht verschwunden, aber er war gerade eher von einem der Kästen beeindruckt, durch das eines der Mädchen ein Blatt Papier jagte, welches am unteren Ende zerfledert in einen Papierkorb landete. Nur schwer konnte er sich von diesem Anblick losreißen und folgte der Vertrauensschülerin zu ihrem Platz. Sie saß auf einem großen Ledersessel mit Rollen an den Füßen und griff gerade nach einem zweiten, um ihn heranzuholen, damit auch er sich setzen konnte. „Sitz.“, befahl sie barsch, doch Draco bekam das gar nicht mit. Er betrachtete dieses magischen Gerätschaften, die auch an ihrem Schreibtisch stnden, und setzte sich ganz automatisch hin. Erst als einige Jungen und Mädchen in der Nähe zu kichern begannen, warf er einen hasserfüllten Blick auf Amy, die sich gerade runter beugte und einen Knopf drückte. Es piepte kurz und der Kasten vor ihm leuchtete auf. „Wow…“, entfuhr es ihm. Verblüfft sah Amy ihn an. „Hast du noch nie einen Computer gesehen oder was ist los?“ Es schien ein normales Gerät in der Welt der Muggel zu sein, also setzte er schnell eine empörte Miene auf. „Sehe ich vielleicht aus, wie ein Dorftrottel? Natürlich kenne ich Computer. Ich war nur von... den Farben überrascht.“ Sie zog eine Augenbraue hoch. Abgekauft hatte sie das definitiv nicht. Auf einmal brummte etwas los und Draco fuhr herum. Ein Blatt kam aus dem unteren Schlitz einer weiteren Maschine. Vorher lag es oben drin und war schneeweiß wie die anderen, doch nun waren Tabellen und Diagramme darauf. Er starrte den Drucker an als hätte es gerade trompetet wie ein Mammut. „Ach das... Das brauche ich nicht mehr. Kannst du es mal bitte durch den Dokumentenvernichter jagen?“, fragte sie und wedelte mit der Hand, als sie sich wieder an den bunten Kasten wandte. Draco nahm das Blatt, nicht wissend, was sie eigentlich meinte, und sah zu ihr rüber. Sie zog das Brett mit den Tasten an sich heran und ihre Finger flogen in einem Affenzahn darüber. Auf dem bunten Ding erschienen in einem langen Balken ein paar Kreise und nach der Betätigung des letzten Knopfes, wurde alles schwarz und auf einmal ertönte irgendwo eine Stimme: „Guten Tag, Amy.“ Ein anderes Bild erschien. Eine große, blass rosafarbene Blüte, eine Pfingstrose, soviel erkannte Draco noch. Sie wendete sich in seine Richtung und bemerkte, dass er das Blatt immer noch in der Hand hielt. „Malfoy? Ich hatte dich um was gebeten.“, meinte sie und nahm es ihm aus der Hand. „Für den Fall, dass du es nicht weißt: Du steckst das Papier hier oben rein und drückst auf diesen lustigen Knopf, damit es unten wieder kaputt raus kommt.“ Sie Tat es und das Ding wurde zerschnitten, wie vorhin an dem anderen Schreibtisch auch. Dann setzte sie sich wieder hin du sah ihn an. „Geht es dir gut?“ Die Sorge in ihrer Stimme verwirrte Draco, darum war seine Antwort nicht abfällig. „Ja, schon, nur irgendwie bin ich gerade übervordert.“ Amy seufzte. „Schade. Ich dachte du könntest mit dem umgehen. Ich bin ein technisches Embryo.“, sie grinste verlegen. Dieser Gesichtsausdruck lies sie auf einmal zarter wirken, nicht mehr wie eine Rakete oder Bombe. Das brachte ihn auch zum Lächeln. „Na dann willkommen im Club.“ Sie machte einen zufriedenen Laut und drehte sich wieder zu dem Bildschirm um. Als sie nach einem komischen Gebilde griff und es auf dem Tisch bewegte, bewegte sich auch etwas auf dem Bild und er musste an die Portraits zu Hause denken. Vielleicht war das ja die Muggelausgabe davon. „Guten Tag, die Herrschaften.“, eine alte Frau, die erschreckende Ähnlichkeit mit McGonagall hatte, betrat den Raum. „Ihre Aufgabe ist es passende Lokalitäten für eine Fabrik ihrer Wahl zu suchen.“, erklärte sie ohne Umschweife, was ihn wiederum eher an seinen Lieblingslehrer erinnerte, und setzte sich an einen Schreibtisch in die Mitte des Raumes. „Genaue Aufgabenstellung wird gleich bei Ihren Faxgeräten ankommen. Arbeitszeit beginnt jetzt.“ Damit begann sie eifrig auf ihre Tastatur einzuhacken. „Also Draco, was für eine Fabrik hättest du gerne.“ „Was?“ „Was würdest du gerne herstellen?“ „Gar nichts. Ich würde für mich arbeiten lassen.“ Amy lachte laut auf. Nein, plötzlich war sie nicht mehr schlimmer als Potter, plötzlich mutierte sie zu Pansy. Dieser Umstand verblüffte ihn nun doch. Unwillkürlich fragte er sich, ob sie vielleicht um ein paar Ecken verwandt waren, da sich dieser Glockenton, der aus ihrer Kehle kam, dem von Parkinson ähnelte, nur viel schöner. „Gut, dann eben so: Was würdest du herstellen lassen?“, auf einmal war die Stimme Amys eine Oktave höher. Keine tiefen, knurrigen Töne mehr, die ihn zu Tode reizten, sondern eine helle, klingende Stimme, die sein Trommelfell umgarnte. „Ich weiß nicht genau…“, meinte er und sah sich um. „Wie währe es mit Computern?“ „Okay, dann also Computer.“, sie drehte sich um und drückte etwas. Ein Fenster öffnete sich und sie tippte etwas in das recheckige Feld ein. Eine lange Liste erschien. Während sie so arbeitete und Draco ihr über die Schulter linste, musste er sich eingestehen, dass das Ganze vielleicht einfach aussah, aber die Muggel sich gute Sachen zurechtgerückt hatten, um die fehlenden Zauberkräfte zu ersetzen. Wieder begann etwas zu brummen und dieses Fax, von dem die Lehrerin geredet hatte, sprang an. In feiner Schrift kam ein Blatt heraus über dem groß "Aufgaben" stand. Zwischen einigen von ihnen waren Lücken, wo man scheinbar etwas eintragen musste. Amy nahm sich das Blatt und einen Stift. Sie drückte kurz auf einen Knopf am oberen Ende und eine Spitze fuhr aus. Kein Tintenfass, gar nichts, und doch schrieb das Ding einfach mal eben so los. Ihre Handschrift war klein, sauber, ordentlich und schwungvoll. Dann schob sie den Zettel rüber und reichte ihm den Stift. „Bitte, Malfoy, machst du die schriftlichen Aufgaben? Nur ein paar Sachen rein schreiben und wenn es nur ein Wort ist.“ Sie hatte „bitte“ gesagt. Irgendwie erschreckend, aber es reichte, damit er tat, was sie wollte. Es waren wirklich nur Kleinigkeiten. Wie gehen Sie bei der Suche vor, was muss geprüft werden, das wusste selbst er noch alles. Als erneut ein Blatt maschinell beschrieben wurde, sah er mittlerweile nicht mehr auf. Sie griff danach und pinnte es mitanderen Ausdrucken aneinander. „Das sind die Betriebe, die ich rausgesucht habe. Alte Firmen, die Bankrott sind, nicht genutzte Industriegelände und, und, und...“ Er nahm den Stapel. „Schau du mal noch mal darüber.“, wies er sie an und gab ihm seinen Teil der Arbeit. Sie tat es, ergänzte hier und da noch ein paar Kleinigkeiten und ging dann vor zu dem McGonagal-Snape-Mischling, die mit einer einzigen schnellen Bewegung den Bogen annahm, wie es Snape immer tat, wenn er eine Schriftrolle schnappte und gleichzeitig seinen Schüler prüfend ansah. Wir sind ein gutes Team, schoss es ihm durch den Kopf, doch sofort schob er den Gedanken beiseite. So was ging nicht. Nie und nimmer. Nicht nur, dass sie niemals einen Platz in der Welt der Zauberer haben konnte und schon gar nicht bei einem Reinblut wie ihm. Währe ja noch schöner, wenn er sich mit ihr weiterhin abgeben würde, wenn er seine Macht zurück hätte. Sie kam mit einem anderen Blatt zurück und kopierte es ein paar Mal. „Wenn wir die Gelände kontrollieren muss das Protokoll hier ausgefüllt werden.“, erklärte sie ihm kurz. Er folgte ihren Fingern und sah sie dann nur stumm an. „Was ist?“, fragte sie irgendwann. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“ „Ja, dass wir nach ein paar Minuten schon so weit sind.“ „Na dann, schau dir die Gelände an und nummerier einfach nach deinem Interesse, ja?“ Er nickte und machte sich an die Arbeit. Einige Stunden und Anrufe später, wurden sie etwa um halb fünf in die Freiheit entlassen. Tratschend und lachend machten sich alle auf den Weg zurück zum Haus. „Morgenvormittag Reiten und am Nachmittag den Geschäftsplan ausarbeiten.“, stellte eine der Mädchen fest, als das Haus schon vor ihnen auftauchte. Amy streckte sich beim gehen. „Ich gehe jetzt noch mal kurz Baden, nachher zum Abendessen und dann schlafen. Ich bin so müde…“, sie wandte sich an Draco. „Der Direktor hat dich übrigens zum Abendessen eingeladen. Er möchte jeden Abend mit dir Essen, um sich zu unterhalten. Worüber hat er nicht gesagt.“ „Was ist mit dir? Sollst du nicht mit kommen?“, fragte er. „Ich weiß es nicht.“ Verwundert blieb Draco stehen und sah ihr nach. „Was hast du?“, fragte sie und sah zurück. „Gar nichts…“, murmelte er und ging weiter. Komische Familie, Amy sagte Direktor, nicht Vater und aß nicht mit ihren Eltern zu Abend. Na ja, sein Problem sollte es nicht sein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)