einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Kapitel 12: Ku-Klux-Klan? ------------------------- Amy saß alleine in dieser Nacht im Gemeinschaftsraum der Klasse, um die anderen nicht beim Schlafen zu stören, wenn sie noch etwas las. Doch Schluss endlich saß sie doch nur da, mit Blick hinaus auf das Meer, die Arme um das Buch geschlungen und die Beine angezogen auf dem Sessel. Ihr Zauberstab lag - noch immer unbenutzt - neben ihr auf der Armlehne. Es war kein Zaubererbuch, dass sie hatte studieren wollen. Wie sollte das auch gehen? Die waren gerade unterwegs nach England, um dort sicher verwahrt zu werden. Doch kaum, dass sie die Liebeskomödie in ihre Armen aufgeschlagen hatte, sah sie nicht Buchstaben vor sich, die beschrieben wie die beiden Protagonisten einander näher kamen, nein, sie sah die Seiten des Buches "Zauberkunst in zehn Schritten" vor sich. Zauber für den Alltag, für den Kampf und sogar die unverzeihlichen Flüche schossen ihr durch den Kopf. Als sie das Buch noch ohne Zauberstab gelesen hatte, war sie an einigen Stellen begierig darauf gewesen, ihre Anwendungen zu lernen, aber nun, da sie wirklich und wahrhaftig einen Zauberstab bei sich hatte, traute sie sich nicht sie auch nur in Erwägung zu ziehen. Wenn sie es ausprobieren würde und es sollte Widererwartens wirklich funktionieren, dann würde sich die Geschichte ihrer Mutter ein für alle Mal bewahrheiten. Sie glaubte ihr zwar schon und fühlte sich sogar sinnloser Weise etwas stolz aufgrund dieses Erbes, aber trotzdem Hoffte sie noch immer, dass das alles nur ein schlechter Traum war. Inklusive der Sache mit ihrem Vater und ihrer Mutter. Bisher hatte sie immer geglaubt, dass die beiden mehr als nur ein Ehepaar waren. Sie dachte sie währen Freunde, Geliebte, ein Team und alles, was man doch eigentlich von einer glücklichen Familie erwarten durfte. Doch sie wurde getäuscht. Glücklich war definitiv etwas anderes und gehört nicht hier her. Während sie so über Familie nachdachte, kamen Ihre Gedanken zwangsläufig wieder auf die Magie und damit das Buch zurück. Das Buch… Es war nach den Schwierigkeitsgraden der Zauber geordnet, zumindest sah es so aus. Immerhin schien es ja eine Art Aufbaukurs zum Mitnehmen (von wegen mitnehmen bei der dicke) zu sein, also dürfte doch der aller erste Zauber weder sonderlich schwer noch gefährlich sein. Sie sah zu ihrem Zauberstab. Sollte sie es wirklich riskieren? Vielleicht sprengte sie ja dieses Mal nur das ganze Haus, so wie beinahe heute Mittag, als alle Möbelstücke in ihrem Zimmer explodiert waren. Vielleicht bekam dieses Mal die Decke einen riss und das Gebäude würde in sich zusammen fallen. Genauso plötzlich, wie ihre Neugier gekommen war, war sie wieder gegangen. Sie atmete einmal tief durch und sah erneut hinaus aus dem Fenster. Ihre Fingerspitzen juckten und ihr rechtes Handgelenk zuckte vor Erregung, als hätte sie nur auf diesen einen Moment gewartet, in dem sie ihre ganze Kraft in den Weißdornstab mit dem Veelahaar legen würde und "Abra Kadabra" sagen würde. Oder "Avada Kedavra". Wieso brachte man kleinen Kindern einen typischen Zauberspruch bei, der sich fast genauso anhörte wie der tödliche Fluch? Man, wie makaber. Allmählich war es genug. Amy schalte sich selbst als dämlich. Sie hatte doch schon vorher die ganze Zeit den Stab in der Hand gehabt und nichts war passiert… abgesehen von diesem komischen Orchester natürlich… Sie gab ihrer bebenden Hand und ihrer Neugier nach und tastete nach dem Holz. Sie hatte es nie zuvor getan und sich auch nie vorgestellt, doch sie musst gestehen, dass es sich verdammt gut anfühlte. Von diesem kleinen, zwarten Gebilde ausgehend, schien sie unbegrenzte Macht zu durchfließen. Wie aufregend! ... Konnte man von seinem Zauberstab eigentlich abhängig werden, wie von einer Droge? Oder konnte er Kontrolle über einen erlangen? Ach, quatsch! "Abra Kadabra", verkündete Amy feierlich vor Glück, einfach nur aus einem übermütigen Impuls heraus, und wedelte mit dem Stab im Kreise. Er sprühte Funken wie eine Wunderkerze und spuckte einen kleinen Blitz, der sich teilte. Dann explodierte es an der Spitze, wie bei einem Feuerwerk. Mit einem entsetzten Aufschrei lies sie den Weißdornstab fallen. Hatte das jemand gehört? Bitte nicht! Sie sah sich um, doch es blieb ruhig. Bei ihrem Versuch endlich wieder zu Atem zu kommen, öffnete sich im ersten Stockwerk eine Tür. Entsetzt sah sie zur Treppe. Was nun? Wer auch immer runter kommen würde, würde sicher wissen wollen, woher der Krach gekommen war! Sie konnte doch aber schlecht mit Unschuldsmine auf ihren Zauberstab zeigen, oder? Nur was könnte sie als Ausrede verwenden? Ihr Blick fiel auf die große Anlage in der Ecke. Wo war die Fernbedienung? Da! Schnell griff sie nach dem kleinen Kasten und gleichzeitig nach ihrem Zauberstab auf dem Boden. Mit einer schnellen Bewegung verschwand das Holz unter ihrer Bluse und sie sah wieder zur Treppe. Das Spurenverwischen war gerade noch so geglückt, denn in genau diesem Moment kam ein gehetzter und verschwitzter Draco auf der untersten Stufe zum Vorschein. „Ach du bist das, Turner.“ „Jemanden anderes erwartet?“ Er antwortete nicht, ging nur hinüber zu dem Jungenbad. Amy sah ihm hinterher. Er lief gebückt, als hätte er kaum Kraft oder ihm täte etwas weh, doch er hatte noch immer den gleichen harten Gesichtsausdruck, also beschloss sie, ihm keine weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Sie wandte sich ab und legte die Fernbedienung beiseite. Mi drei tiefen Atemzügen beruhigte sie ihr pochendes Herz und wagte einen zweiten Versuch mit dem Zauberstab... Draco besaß in wirklichkeit ebenfalls solche Kräfte, das wurde ihr in diesem Moment schlagartig klar. Wenn also so ein hinterhältiger Schleimbolzen wie er diese Kunst beherrsche, warum dann nicht auch sie? Gut, er wusste vermutlich sein Leben lang wer er war und wurde darin auch unterricht, doch sie ... Ja, was eigentlich? Was machte sie besser, als diese weiß-blonde Schlange, mit ihren Freunden? Sie sah sich auf der Suche nach einem Hinweis um, konnte jedoch nichts entdecken. Nun gut, dann musste sie es eben ohne Spezialfähigkeiten schaffen, sich groß zu fühlen. Draco hatte sicher bei seinem ersten Zauberversuch einen Lehrer gehabt, doch sie würde es auch alleine schaffen, ihren ersten Spruch aufzusagen. Gedanklich erinnerte sie sich an das Buch über Zauberkunst und an den ersten Spruch, der darin stand. Es war ein Schwebezauber und darunter stand, dass man vorerst mit etwas leichtem beginnen sollte, um ihn zu üben. Aber was war hier so leicht, dass sie es mal locker zum schweben bringen könnte? Ihr Blick fiel auf ein Kissen der Couch gegenüber. „Wingardium Leviosa“, murmelte sie und versuchte sich an die Richtige Handbewegung zu erinnern. Nichts geschah. Nachdenklich sah sie von dem Kissen zu ihrem Zauberstab. Ob es zu schwer war? Oder war die Beschwörungsformel falsch? Die Handbewegung? Sie wusste nur noch "wutschen" und "wedeln", doch wie soll man von diesen Worten - die irgendwie an ein Kleinkind erinnerten - auf eine Bewegung schließen? Wenn sie wutschen hörte, musste sie an rutschen denken, aber hieß das nun, dass sie diesen Zauber nur auf einem Kinderspielplatz wirken konnte? Und was war wedeln? Einen Schwanz hatte sie doch gar nicht. „Wingardium Leviosa“, versuchte sie noch einmal und das Kissen zitterte. Fast. Eine Welle der Freude überkam sie und nun war es amtlich: Sie musste es einfach schaffen, eher würde sie nicht ruhen. Sie sprach den Spruch noch einmal und das Kissen hob ab. Auf ihrem Sessel hüpfend wie ein kleines Kind verfolgte sie das Kissen mit den Augen, als es einen knappen halben Meter über seiner alten Position ruhig dahin schwebte. Sie lachte freudig. Sie hatte es wirklich geschafft das Kissen zum schweben zu bringen. Es war kein Traum. Ein Knall ertönte, gefolgt von einem dumpfen Aufschlag. Das Kissen fiel zurück auf die Sitzfläche. Sie wirbelte herum und sah zur Tür des Jungenbades. Hatte sie jemand gesehen? Nein, sie hätte gehört, wenn einer gekommen währe. Als sie aufstand rührte sich nichts. Sie packte das Buch auf den Tisch und stecke aus einem Impuls heraus den Stab unter ihren Rockbund, wo er von der Bluse verdeckt wurde. Vorsichtig ging sie zu der Tür und öffnete sie. Wasser rauschte. Der Wasserhahn des Badebassins der Jungen füllte unaufhörlich das Becken. Schaum und Bläschen strömten an die Oberfläche. Draco hatte vermutlich zu viel Schaumbad in das Wasser gekippt. Aber wo war er? Sie hörte ihn nicht. „Malfoy, komm raus.“, rief sie und ging weiter hinein. Eine der Seifenablagen, die ursprünglich an den Wandfliesen bei den Duschen angebracht waren, war zu bruch gegangen. Verschiedene Flaschen und Tuben lagen auf dem Boden verstreut. Eine von ihnen ergoss sich unaufhaltsam in das laufende Wasser. Und neben ihr erblickte sie eine bleiche, regungslose Hand, gefulgt von einem Arm und schließlich erkannte sie Draco. Zitternd lag er auf dem Boden. „Malfoy“, schrie sie und sprang mit einigen wenigen Sätzen an seine Seite. Draco bekam die Stimme nur am Rande mit. Das gehässige Lachen des Dunklen Lordes hallte in seinem Kopf wider. Das Gesicht über ihm war nur verschwommen zu erkennen, aber er war sich sicher, dass es das Gesicht einer Schlange war. Etwas tätschelte ihm das Gesicht, vielleicht schlug es ihn auch, doch sein Schädel dröhnte so sehr, dass er beides nicht hätte voneinander unterscheiden können. Er holte rasselnd Luft und wollte etwas sagen, doch kein Wort kam ihm über die Lippen. Er wurde auf den Rücken gedreht und zugedeckt, zumindest glaubte er das. Amy hob seinen Oberkörper etwas an und stützte ihn, während sie weiter auf seine Wangen eintrommelte. Klar, Stabile Seitenlage währe logischer gewesen, aber wer denkt in solch einem Moment schon rational? Abgesehen davon: er war weder bewusst- noch atemlos. „Malfoy, was hast du?“ Er wollte ihn erwürgen! Der Dunkle Lord hatte ihn gepackt und wollte ihn erwürgen! Oder eher das Genick brechen... Panik schoss in ihm hoch. Reflexartig griff er an den Arm, der immer noch versuchte sein Gesicht zu ramponieren, und wollte ihn weg zu drücken. Das Lachen des Mannes wurde noch lauter. Schmerzen, Schmerzen überall im Kopf. Er warf sich herum. Geschockt lies Amy ihn los, was keine Gute Idee war. Mit einem lauten „platsch“ landete Draco in dem warmen Wasser und blieb reglos liegen. Jetzt war es aus, dachte er sich, als die Wärme ihn umhüllte und schweben lies. Es rauschte in seinen Ohren, vermutlich sein Blut, und er spürte, wie er losgelöst von allem in Richtung Jenseits schwebte. Vor seinem geistigen Auge sah er alle möglichen Gesichter: Seinen Vater, seine Mutter, seine Freunde, Alfons, dessen Frau und sogar Amy und die anderen. Zur Hölle noch eins, dahinten standen auch noch Potter und seine Leute und etwas weiter abseits winkte ihm Dumbledore mit seinem angetackerten Dauergrinsen zu. Schockiert sprang Amy hinter ihm her, drehte ihn wieder auf den Rücken und versuchte ihn zurück über den Rand zu schieben. Als er mit dem Oberkörper rücklings auf den Fliesen lag schloss sie die Hähne und hockte sich neben ihn. Er atmete schnell, als stünde er unter Schock, seine Augen aber waren nur halb geöffnet. Wo war er hier? Er konnte sich gar nicht daran erinnern, jemals so ein Bad gesehen zu haben. Es sah zwar ein wenig aus wie das der Vertrauensschüler, aber in Hogwarts war er nicht. „Malfoy? Lebst du noch?“, fragte eine Stimme neben ihm. Als er den Kopf auf die andere Seite drehte, sah er eine triefend nasse Amy neben ihm hocken. Wieso sah sie ihn so besorgt an? Was war eigentlich passiert? Sie atmete tief durch. „Ich hab ja keine Ahnung, was dieser Selbstmordversuch zu bedeuten hat, aber wenn du mir noch mal so einen Schock versetzt, bringe ich dich um.“ Selbstmord... Mord... Voldemort... Mit einem Schlag fiel es ihm wieder ein. Der Dunkle Lord wollte ihn töten, aber Amy hatte ihn gerettet. Er lächelte leicht. „Nein, ich wollte mich nicht umbringen, was soll die Welt denn ohne mich machen?“ „Na ja, ohne dich wäre sie auf jeden Fall besser dran.“, meinte sie spöttisch. Sie hatte diesen Satz nicht sagen wollen. Was auch immer hier passiert war, er währe fast gestorben. Und wenn sie jetzt noch mit so was kam, dann würde er vielleicht in Depressionen versinken oder so. Obwohl, ging das bei seinem Ego überhaupt? Immerhin leidete er an einem empfindlichen Übermaß an Persönlichkeit. „Danke“, murmelte er plötzlich. „Was?“, verwundert sah sie ihn an. „Danke.“, wiederholte er nur und versuchte sich auf zu setzen, nur um sofort rot anzulaufen und doch lieber liegen zu bleiben. Sie klatschte ihm ein Handtuch ins Gesicht. „Als ob ich das nicht schon mal gesehen hätte.“, knurrte sie nur, war aber ebenfalls peinlich berührt. Er breite den weißen Stoff über seinem Schoß aus. „Kann ich dich alleine lassen? Dann hole ich deine Freunde.“, schlug sie vor. „Nein, schon gut, ich gehe lieber duschen, anstatt zu baden…“, murmelte er. „Dann brauchst du trotzdem jemanden, der dir hilft.“, meinte sie. Sie fischte seine Beine aus dem Wasser. „Komm, ich helfe dir hoch.“, meinte sie. Verflucht war ihre ständige Sorge um andere Leute. Was sollte das eigentlich? Warum kümmerte sie sich um diesen…Malfoy? „Das musst du nicht.“, meinte er nur leise. Höre auf ihn und verschwinde!, befahl sie sich, tat es aber nicht und sagte stattdessen: „Ich hab keinen Bock auf eine Wasserleiche unter meinem Dach. Ach nein, das gehört hier ja jetzt alles dir und deiner Süßen, ich weiß schon.“ Er verdrehte schwach die Augen. Sie schob seinen Oberkörper in die Senkrechte und wollte gerade aufstehen, um ihn auf die Beine zu ziehen, als er sie fest hielt. „Ich wollte nicht, dass es so kommt.“ „Passt schon.“, meinte sie nur stur. „Ich habe auch kein Verlangen mit dir über dein Doppelspiel mit mir und Alzheimer zu reden.“ „Parkinson.“ „Wie auch immer. Ich will dich gerade eigentlich nur loswerden, also komm, steh auf.“ Die Bewegung ging rasch und nachdem Draco bis eben so schwach gewesen war, hatte sie ihm diese Kraft gar nicht zugetraut. Ihre Köpfe prallte beinahe aneinander, als er sie mit einem Ruck zu sich zog und wieder Rücklings auf den Fliesen landete. Gerade so konnte er seinen Kopf abbremsen, bevor er auf den Fliesen aufschlug. Seine Hand lag in ihrem Nacken, als er sie einfach küsste, die Beine angewinkelt für den Fall, dass er sie schnell herumwerfen musste, wenn sie wieder floh. Doch sie tat es nicht. Unfähig sich zu bewegen starrte sie ihn nur entsetzt an. Warum tat er das eigentlich? Genauso schnell wie die Frage in seinen Kopf schoss, war sie schon beantwortet. Er hatte Amy nicht einfach nur gesehen, als er im Wasser lag, sie stand auch noch ganz vorn und der Schmerz in ihren Augen, hatte ihm selbst einen Stich ins Eisherz gesetzt. Pansy hat es nie geschafft ihn so zu verwirren, aber Amy war anders. Sie war seine Amy, ob sie nun wollte oder nicht. „Ich denke aber, dass wir darüber reden sollten.“, flüsterte er leise. „Ich will nicht, dass du sauer auf mich bist.“ Sie schnaubte verächtlich. „Zu spät.“ „Dann lass es mich erklären.“ Sie schloss die Augen und drehte den Kopf weg, doch rückte um keinen Millimeter von ihm ab. „Draco!“, schrie eine Stimme von der Tür. Erschrocken fuhren die zwei herum. Seine Freunde hatten das Bad betreten, doch viel hatten sie zum Glück nicht mitbekommen. Wie musste dieses Bild nur aussehen? Draco nackt auf den Fliesen, nur von einem Handtuch bedeckt, Amy über ihn gebeugt. Pansy zog ihren Zauberstab, doch der Fluch blieb ihr im Halse stecken, als Amy nicht sonderlich beeindruckt antwortete: „Reg dich ab, es ist nichts passiert. Ich hab ihn nur halb Tod aus dem Wasser gezogen, das ist alles. Also steck das Ding wieder weg.“ Als sie nun aufstand, brachte sich auch Draco wieder in eine sitzende Position. „Bringt ihn lieber zum Arzt, das ist nicht der erste Anfall, den er hier hatte.“ Der unfreiwillige Patient sagte nichts dazu, befestigte nur sein Tuch um die Hüfte und ließ sich dann von Goyle auf die Beine ziehen und stützen. Amy marschierte unbeeindruckt an Pansy und Blaise vorbei und schob Crabbe beiseite. Er wollte sie eigentlich aufhalten, vielleicht wollten sie sie ja noch fertig machen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie nicht von seiner Erscheinung beeindruckt war und ihn einfach aus dem Weg schupsen würde, um vorbei zu kommen. Sie saß auf ihrem Sessel und starrte erneut aus dem Fenster. Eigntlich hätte sie es sich denken können. Die Slytherin kamen aus dem Bad, hatten ihr unterstellt, sie hätte sich an Draco heran gemacht und waren anschließend zu ihrem Vater aufgebrochen. Auf die kommende Standpauke freute sie sich bereits jetzt. Warum konnte Draco nicht einfach sagen, was passiert war? Dieses Weichei! Sie legte die Füße auf dem Couchtisch ab und sah zu der Uhr der Anlage hinüber. Es war kurz nach eins und sie hatte noch immer nicht geschlafen. Falls sie nicht gleich von der Schule verwiesen werden würde, würde der Unterricht am nächsten Tag irre komisch werden... Die Tür des Hauses ging mit einem Ruck auf und sie wappnete sich für die Prügel ihres Lebens, doch stattdessen hechtete ihre Mutter auf sie zu. Panik zeichnete ihr Gesicht. „Weck die anderen!“, befahl sie. „Was? Wieso?“ „Wir müssen alle hier weg. Die Todesser sind unterwegs. Sie wollen die ganze Schule auslöschen. Sie glauben, Alfons sei weich geworden, ein Muggelfreund!“ In Amys Gesicht spiegelte sich Verwirrung. Ihre Zimmertür ging auf und Malik steckte den Kopf raus. „Was ist das denn hier für ein Krach?“ „Malik“, wendete sich Elenor jetzt an ihn. „Weck die anderen und nehmt nur das Nötigste mit, oder ab besten gar nichts. Flieht so schnell ihr könnt! Am besten mit den Booten aus dem Hafen das liegt am dichtesten.“ Sofort war der Zwilling hell wach. Elenor war eine reservierte Frau, so aufgewühlt hatte er sie noch nie gesehen. „Jetzt beeilt euch, sonst werden wir alle sterben!“ Sofort fuhr der Junge herum und weckte die andere drei unsanft. Mit der gleichen Feinfühligkeit holten sie die übrigen Hausbewohner aus den Federn. „Wir zwei müssen in das Büro deines Vaters.“, erklärte Elenor und zog ihre Tochter auf die Beine. „Wieso das?“ „Wir verschwinden durch den Kamin zu Molly.“ „Wie, durch den Kamin?“ „Wirst du schon noch sehen.“ Sie zog ihre Tochter hinaus in den kalten Seewind und schleifte sie in aller Eile über einen versteckten Trampelpfad im Wald zum Hauptgebäude. Es knallte, gleißendes Licht erfüllt alles um sie herum und Amy stolperte erschrocken über ihre eigenen Füße. Mit dem Gesicht voran landete sie ihm feuchten Morast und rappelte sich panisch wieder auf. Hinter sich sah sie an der Stelle ihres Wohnhauses Flammen in die Luft züngeln. Ob die anderen es geschafft hatten zu entkommen? „Komm, Kind, wir haben keine Zeit uns Sorgen zu machen!“, drängelte Elenor und zog ihre Tochter auf die Beine. „Todesser sind schnell und können überall sein, wir müssen hier weg.“ Sie stolperten weiter über Matsch und Wurzeln, bis hin zu dem Haus. Alles war hell erleuchtet, das Krankenhaus brannte lichterloh, das kleinere Haus für Unterrichtsmaterialien war zusammen gefallen, lediglich das große Hauptgebäude stand noch. Sie schlichen zu der Eingangstür hinüber. Alles lag still und verlassen da. Sie schlüpften hinein und sprangen die Treppen nach oben, wo sie durch die Tür in Elenors Büro schlüpften und von dort in das von Alfons. Keiner war da. Elenor schloss die Tür und hechtete zum Kamin hinüber. Als sie den Schutz davor weg machte, entdeckte Amy ein zerrissenes Foto ihrer Familie im Papierkorb. „Kind, Amy, komm her!“, Elenor zog sie an der Hand in Richtung Kamin. Davor blieb sie stehen und griff in ihre Hosentasche. Ein kleines Säckchen kam zum Vorschein. In seinem inneren war ein grünes Pulver. „Hör zu, du nimmst jetzt eine Hand voll hiervon, steigst in den Kamin und sagst klar und deutlich „Fuchsbau“.“, klärte sie sie auf. „Sag aber wirklich ganz deutlich, wohin du willst, nicht dass du irgendwo anders landest.“ Sie hörten eine Tür. „Na los, Flohpulver in die Flammen!“, Amy tat was sie ihr sagte. „Steig hinterher und sag dein Ziel“ Gerade als das Mädchen in dem Kamin stieg waren Stimmen aus dem Vorzimmer zu hören. „Beeil dich!“, drängte ihr Mutter weiter. Amy zögerte. Warum verbrannten die Flammen sie eigentlich nicht? „Mach endlich!“ „Fuchsbau“, sagte Amy und im selben Moment sprang die Tür auf. Grüne Flammen schossen an ihr hoch und wollten sie verschlingen, doch sie konnte noch genau erkennen, was passierte. Ihr Vater in einer dunklen Robe, zusammen mit… Anhängern des Ku-Klux-Klans (?) sprangen in das Büro. Ein eben so grüner Lichtblitz wie ihre Flammen mit den Worten „"Avada Kedavra"“ traf ihre Mutter und … Ihren Aufprall konnte Amy nicht mehr sehen. Sie schien zu fallen. Tiefer und immer tiefer. Alles um sie herum drehte sich. Dann gab es einen Ruck, als würde ein Fahrstuhl anhalten, und sie rutschte durch tiefste Dunkelheit auf dem Bauch über einen leicht staubigen Fußboden, knallte gegen ein Tischbein und blieb Regungslos liegen. Ihr Vater… Er hat ihre Mutter getötet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)