einmal Muggelschule und zurück von XdramaX (1. alles kommt anders und 2. als man denkt) ================================================================================ Kapitel 33: von Helfern und Drohungen ------------------------------------- Der Tag begann eigentlich relativ gut. Die Sonne schien und die Temperaturen kletterten langsam ins erträgliche. So konnte Amy getrost ihren Drachenlederumhang in den Schrank hängen und musste erst einmal nicht mehr daran denken. Der Januar neigte sich seinem Ende zu und sie hatte zugegebener maßen ihren Vater seit der ersten Flugstunde nicht mehr gesehen. Jedes weitere Mal war es Narzissa, die sie am Turm abgeholt hatte. Die hatte jedoch nicht einen Ton darüber sagen können, in wieweit die Todesser über ihre Identität bescheid wussten. Auch Alfons hatte nie einen Ton darüber verloren. Es war Samstagmorgen und sie hatte vermutlich als Einzige aus der ganzen Schule keinen Unterricht. Trotzdem hockte sie mit angezogenen Beinen auf einem Fensterbrett in der Bibliothek. Mehrere Bücher schwebten aufgeschlagen um sie herum und eines hatte sie auf ihrem Schoß um darin zu blättern. Beinahe vier Wochen waren vergangen und sie waren nicht einen Schritt weiter, was die Geister betraf. Das Einzige, was sich gelegt hatte, waren die ständigen Zankereien von Draco und Victorian, doch das lag wohl weniger an Amy, als an der Tatsache, dass die zwei zusammen Quidditch spielten. Frustriert ließ sie das Buch offen auf ihren Knien liegen und schlug einige anderer Seite in dem Buch über ihr um. Warum fand sie denn nur nichts? Es musste doch irgendetwas geben! Sowohl Victorian als auch Draco waren sich da sicher und die zwei lebten schließlich ihr gesamtes Leben schon in dieser Welt. Es war zum verzweifeln. Mit einem Schwung ihres Zauberstabes, schwebte auch das Buch auf ihrem Knien hinauf in die Luft zu den anderen und ein Neues flatterte von dem Stapel auf dem Boden, den sie vorher aufgehäuft hatte, zu ihr hinauf. Leise hörte sie die Tür des Hauses aufgehen und wieder zu. Dann waren Schritte zu hören. Der Boden knarrte trotz Teppich. Sie jedoch reagierte nicht darauf. Wer auch immer es war: Sie lernte hier ja nur... Sie stopfte ihren Zauberstab in ihren Mund und studierte das Inhaltsverzeichnis. Wieso war es nur so schwer, etwas zu finden? „Na nu, wen haben wir denn da?“, ertönte eine freudige Stimme vom anderen Ende des Ganges. Überrascht sah sie auf. „Der Zauberstab ist aber nicht zum Essen da, Miss Tonks.“, erklärte Alfons lachend. „Haben Sie nicht genug gefrühstückt?“ Er trug einen Haufen Bücher auf dem Arm, die er gerade einsortierte. Amy lächelte leicht und nahm den Zauberstab zwischen den Lippen hervor. „Doch, Sir, ich bin nur gerade leicht am verzweifeln.“ „So?“, fragte er und stellte das letzte Buch beiseite. „Was suchen Sie denn?“, er trat heran. „Och.“, schnell schlug sie das Buch auf ihrem Schoß zu und zuckte die Schultern. „Eigentlich nichts Interessantes.“ Verdammt. Er wusste bereits, wer sie war, aber wenn sie ihm jetzt auch noch einen Grund liefern würde, dieses Stillschweigen darüber zu lösen... Vielleicht gefiel es ihm ja sogar sie so schwitzen zu sehen... Er wusste sicher, dass sie mittlerweile herausgefunden hatte, dass er nun doch ihr Geheimnis kannte. Doch Wochenlang hat er nicht einen Finger gerührt und das versetzte sie in Panik. Er spielte mit ihrem Verstand, so kam es ihr vor. Warum hatte er sie noch nicht auffliegen lassen? Warum hatte er sie noch nicht ans offene Messer geliefert? Desto mehr er mit dieser Ungewissheit von ihr spielte, desto panischer wurde sie, doch sie musste es verbergen. „Wenn es nicht wichtig ist warum, verzweifeln Sie dann?“, fragte er einfach, friedlich lächelnd wie immer und fischte eines der Bücher aus der Luft. Er runzelte die Stirn und überflog die Seite. Mit einer Handbewegung war das nächste Buch aus der Luft geholt und ebenfalls ein Blick hinein geworfen. Das würde hart werden, wenn er Eins und Eins zusammen zählen konnte. Er kannte sie ja wohl gut genug, um zu wissen, dass sie nicht einfach so Artikel über Geister suchte und so ganz zufällig siebenundzwanzig alte Freunde von ihr als Milch durch die Luft schwebten. „Also, ich würde sagen, wenn Sie schon was mit Geistern machen wollen, dann versuchen Sie sie zu beschwören. Das ist das Leichteste.“, erklärte er ihr. Verdutzt sah sie auf. Hatte er das etwa nicht geschnallt? „Das mit dem Beschwören, das können selbst Muggel. Und nein ich übertreibe nicht.“, er gab ihr die Bücher zurück. „Alles andere geht nicht nur tiefer in die schwarze Magie, sondern ist auch noch viel zu schwer für einen Anfänger.“ Sein Ton war ermahnend, aber noch immer freundlich. Irgendwann würde sie das noch den Verstand kosten. „Allerdings...“, er drehte sich um und marschierte um eines der Regel herum. „Allerdings glaube ich, dass Ihnen dieses Buch weiterhelfen wird.“ Er hielt ein dickes, in Leder gebundenes Buch hoch und kam zu ihr zurück. Als er neben ihr stehen blieb schlug er es auf und blätterte es schnell durch ehe er es ihr reichte. „Hier sollten Sie alles finden.“, erklärte er. „Ich muss weiter. Machen Sie sich keinen Ärger.“ Mit diesen Worten ging er. Amy legte das Buch, das sie gerade noch durchforstet hatte, beiseite und sah sich den Eintrag an, den ihr Vater ihr gegeben hatte. Es war der beginn eines ganzen Kapitels über Geister. Dieses Wort „Geister“ zog sich über die komplette Seite. Sie blätterte um. Über das Inhaltsverzeichnis konnte sie nur die Stirn runzeln. "Vorwort..." "Das Rufen von Geistern..." "Das Fixieren von Geistern..." "Das Bannen von Geistern..." Amy musste die letzte Teilüberschrift fünf Mal lesen ehe sie begriff was dort stand. "Das Erlösen von Geistern..." Sie schluckte schwer und sah dorthin, wo ihr Vater verschwunden war, doch er war weg. Schnell blätterte sie auf die Seite zum Befreien von Geistern. Als Victorian und Draco zusammen nach dem Mittagessen das Hauptgebäude verließen, waren beide ratlos, wo Sathyria abgeblieben war. Seit dem Frühstück hatten sie sie nicht mehr gesehen. Blaise und Vaisey gingen an ihnen vorbei. „Kommt ihr jetzt oder was?“, fragten sie. Sie trugen ihre Flugumhänge und ihre Besen bei sich. Den Nachmittag wollten sie nutzen, um zu trainieren, da bereits in einer Woche das erste Spiel sein sollte, wie sie am morgen erfahren hatten. Vier Teams hatten sich gebildet und sie waren gleich die ersten die antreten sollten. „Geht schon mal vor.“, meinte Draco und sah den anderen drei Spielern entgegen, die hinter ihnen aus dem Gebäude traten. „Wir suchen nur noch schnell nach Sythyria.“, erklärte Victorian. Malfoy machte sich bereits auf zur Bibliothek. „Glaubt ihr nicht wir können auch einmal ohne unser Maskottchen trainieren?“, fragte Vaisey genervt. Seit Draco und Victorian miteinander klar kamen, waren beide dauerhaft darauf erpicht, Sathyria überall mit hin zu schleppen, egal was sie vorhatten. Wenn es möglich gewesen wäre, hätten sie sie vermutlich mit unter die Dusche genommen. Die Elfjährige machte nicht einen Schritt ohne von den beide kontrolliert zu werden. Immer mussten sie ganz genau wissen, wo das Mädchen war und nichts durfte ohne ihre Zustimmung geschehen. Irgendwie tat Sathyria ihm und Blaise leid, aber was sollten sie machen? Die zwei hörten eh nicht auf sie. „Wie kommen gleich nach.“, meinte Romulus nur und schloss zu Draco auf. Nebeneinander gingen sie zu der Bibliothek. Der Raum war leer, zumindest auf den ersten Blick. Schnell suchten sie alle Gänge ab, bis sie Sathyria gefunden hatten. Das Mädchen stand an einem Regal. Unter einem Arm trug sie ein großes Buch, um sie herum flogen weitere Bücher der gleichen Art. „Hey, was ist los, hattest du keinen Hunger?“, fragte Draco und sah ihr dabei zu, wie sie mit dem Schwung ihres Zauberstabes ein Buch aus dem Regal holte und es vor ihrem Gesicht durchblättern ließ. „Nein.“, meinte sie nur bestimmt. Bildeten sie es sich nur ein, oder war sie wirklich gehetzt? „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte Victorian vorsichtig. „Turner war hier.“, erklärte sie und schickte das Buch in die Luft zu den anderen. Dann drehte sie sich zu den beiden um. „Ja, und?“, fragte Draco. „Er hat gesehen was ich lese und dann“, sie öffnete das Buch vor der Nase der anderen. „Dann hat er mir das hier gegeben! Hier drin steht alles über Geister, vom Kontakt aufnehmen bis zu ihrer Befreiung. Glaubt ihr, dass das Zufall ist? Dass der Mann hier herein kommt und mir ein Buch über Geister in die Hand drückt? Ich glaube er ahnt was!“ „Was? Wieso sollte er das denn bitte tun?“, Draco winkte ab. Victorian schwieg nur. Zwar kamen sie inzwischen besser miteinander aus und die drei verbrachten quasie jede freie Minute zusammen, doch von Sathyrias wahrer Identität wusste er trotzdem noch immer nichts. „Wieso gibt er mir dann ein Buch, in dem steht, wie man Geister erlöst?“, fragte sie mit gedämpfter Stimme, wenn auch sonst niemand zuhören konnte. „Und dieses Buch scheint das Einzige zu sein, dass das beschreibt. In der gesamten Bibliothek.“ „Vielleicht hat er ja einfach nur kombiniert, was du gerne lesen würdest.“, überlegte Victorian. „Ich meine, vielleicht fasst dieses Buch ja gerade alles zusammen, was du über Geister wissen kannst.“ „Und was ist, wenn er es weiß?“, fragte sie und schwang ihren Zauberstab, sodass sich alle Bücher wieder einsortierten. „Wir fliegen auf!“ „Das denk ich weniger.“, meinte Draco. „Wenn einer Verdacht hätte, dann wüssten wir es schon lange, weil man uns zur Rede gestellt hätte. Ich denke, dass Victorian recht hat.“ Amy sah den Büchern dabei zu wie sie ihre Plätze im Regal wieder einnahmen. Draco nahm ihr das Buch aus der Hand und holte seinen Zauberstab heraus. „Was machst du?“, fragte Amy. „Ich werde uns das Geisterkapitel kopieren.“, erklärte er und legte das Buch auf den Tisch. Gleich darauf lag ein kleineres, schmaleres Buch daneben. Er schwang den Zauberstab und schickte das Original zurück in das Regal und gab Sathyria das Neue. „Pack es ein, wir gucken es uns nach dem Training an.“, beschloss der Blonde. Pass von Vaisey zu Zabini, hinüber zu Romulus und wieder zurück zu Vaisey. Vaisey wirft und... Nott wert den Quaffel gekonnt vor dem mittleren Ring ab. Begeistert kreischten Pansy und ihre Freundinnen, zusammen mit einigen anderen Reinblüter-Mädchen aus ihrem Wohnhaus los. Amy saß etwas abseits von ihnen auf einer Sitzbank, die Ellenbogen auf die Knie gestützt und sah hinauf in den Himmel. Irgendwie hatte sie die Regeln dieses Spiels immer noch nicht ganz verstanden. Vor allem: Was machte der Sucher? Bei allen Trainingsrunden hatte die Draco nur am Rande herfliegen sehen und Befehle brüllen. War der Sucher so was wie ein Trainer, der die ganze Zeit nach Fehlern suchte, oder wie? Sie fragte sich, wieso sie jedes Mal dabei hocken sollte wenn die Jungs trainierten. Sie wollte viel lieber weiter über Geister recherchieren. Klar, sie hatte in ihrer Tasche eine magische Kopie von dem Kapitel aus dem Buch, aber das war doch zu auffällig, wenn sie hier und jetzt darin rumblätterte, oder nicht? „Sport scheint Sie nicht so zu interessieren, was?“, fragte eine Stimme neben ihr und gleich darauf ließ sich ihr Vater auf die Bank sinken. Verfolgte er sie? Erst hatte sie ihn Wochen lang nie zu Gesicht bekommen und heute gleich zwei Mal? Misstrauisch beäugte sie ihn, doch er sah nur hinauf zu dem Team, das dort trainierte. „Ich bin eigentlich nur hier, weil ich Draco etwas ausrichten wollte. Aber er scheint ja beschäftigt.“, er wandte sich an Amy und bemerkte ihren Blick. „Was ist?“ „Gar nichts.“, meinte sie, es klang aber wenig ehrlich. Er zog eine Augenbraue hoch und wartete ab, ob sie vielleicht doch noch was sagen würde, aber dem war nicht so. „Mr. Turner, was eine Freude!“, rief das Pansy und kam zu ihnen herüber geschwebt. In ihrer Begleitung waren die Mädchen, mit denen sie eben noch am Rand der Brüstung gestanden hatte, um mit sabbernden Mäulern die Mannschaft zu beobachten. Er wand den Kopf zu ihr. „Guten Tag, Miss Parkinson, meine Damen, Sie genießen das Spiel?“ „Ja, sehr, unsere Mannschaft wird sicher gewinnen!“, erklärte sie lachend. „Und Sie? Sind Sie ein großer Quidditchfan?“ Er pustete nachdenklich, schüttelte dann aber den Kopf. „Bei einem guten Spiel gucke ich gerne mal zu, aber ansonsten reizt es mich nicht, nein.“ „Das wird sich jetzt hoffentlich ändern.“, erklärte sie und sah zu Sathyria, die jedoch hatte ihren Kopf wieder gehoben und sah dabei zu, wie Blaise und Victorian einander zupassten. „Und was machen Sie jetzt hier?“, fragte Pansy schließlich wieder an Alfons gerichtet. „Ach ja, da war ja noch was, Miss Tonks“, er zog die Aufmerksamkeit des Mädchens wieder auf sich. „Hm?“ „Richten Sie doch bitte Mr. Malfoy, Mr. Crabbe und Mr. Goyle meine besten Grüße aus und sie mögen heute um sechs Uhr in meine Wohnung kommen. Ich würde gerne mit einigen Freunden zu Abend essen.“ Amy nickte artig. „Sie sind auch herzlich eingeladen, Miss Tonks.“ „Was?“, entfuhr es Amy und Pansy zeitgleich. Grinsend wand sich Alfons an die Ältere der beiden. „Wollen sie etwa auch kommen, Miss Parkinson?“, fragte er amüsiert. „Wie? Nein, ich...“ „Wie schade, ich wollte Sie nämlich gerade auch einladen.“, erklärte Alfons und sah grinsend zu Amy. Sie zog einen Mundwinkel hoch, auch wenn sie nicht wusste, was sie davon halten sollte. „Ich komme natürlich gern, Mr. Turner, keine Frage, Ich habe mich nur gerade gewundert wieso... ein Halbblüter?“, fragte sie verzweifelt. „Weil sie nun mal zur Familie Malfoy gehört, die ich ebenfalls eingeladen habe.“, erklärte er ihr. Pansy war sprachlos. Wieso sollte so jemand wie Amy zu der Familie IHRES Freundes gehören? Zugegebener maßen: Die beiden verbrachten viel Zeit miteinander und sie war ja auch seine Cousine, aber sie war ein Halbblut! Unwürdig zu einer stolzen Familie von Reinblütern zu gehören. Wut kochte in ihr hoch. Wieso drängelte sich dieses kleine Biest überall dazwischen? Alfons erhob sich. „Miss Tonks, ich freue mich Sie heute Abend begrüßen zu dürfen.“, er nickte ihr zu. „Miss Parkinson.“ Ohne ein weiteres Wort nickte er auch in ihre Richtung, dann war er schon wieder verschwunden. Doch etwas verwirrt aber irgendwie auch wieder belustigt sah Amy ihrem Vater hinterher. „Dein dämliches Grinsen wird dir schon noch vergehen!“, fauchte Pansy da mit einem mal. Verblüfft sah sie zu ihr hin. Hatte sie denn gegrinst? „Du hast dich zum letzten Mal mit mir angelegt!“ „Ich mach doch gar nichts...“, murmelte Amy und setzte sich schlagartig gerade hin. „Ach nein?“, Pansy schnaubte, ihre Freundinnen taten es ihr nach. „Du gehörst nicht hier her!“, knurrte sie. „Dich will hier niemand haben, aber das wirst du schon noch sehen, Tonks.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)