Du sprichst von Nähe von heimlichgeliebte (Ich kann den Winter nicht bitten, eine Blume zu verschonen) ================================================================================ Kapitel 3: Das Mädchen und der Zechenpreller -------------------------------------------- Kapitel 3 Das Mädchen und der Zechenpreller Sie wusste nicht, wie lange sie schon unterwegs war. Waren es 3 Wochen oder 3 Monate. Helena hatte kein Zeitgefühl mehr. Sie holte ihr kleines Notizbuch, welches sie sich damals gekauft hatte, aus und fing an zu blättern. Als sie die Seite gefunden hatte, riss sie die Augen weit auf. „Ich bin nicht mal ganz zwei Tage auf dem Meer und für mich sind es schon gefühlte 10 Wochen.“ Beklagte sich das blonde Mädchen. Langsam aber sicher hatte sie das Gefühl, dass sie durchdrehen würde, wenn sie nicht bald das Festland erreichen würde. Irgendwie hatte sie es sich doch einfacher vorgestellt und auch um einiges spannender, aber so ganz allein. Um sich die Langeweile zu vertreiben, rief sie ihre Schwester im 20 Minutentakt an, doch aus einem ihr unerklärlichen Grund, ging diese nicht mehr an ihre Teleschnecke. Doch das war eigentlich nicht das größte Problem, welches sie hatte. Ihr Vater hatte es einfach zu gut gemeint und ihre kleine Nussschale bis obenhin voll gefüllt mit Lebensmitteln und anderem Mist. Sie konnte sich kaum bewegen, alles stand im Weg. Sie hatte schon überlegt etwas über Bord zu werfen, doch hatte sie dabei ein schlechtes Gefühl ihrem Vater gegenüber. Plötzlich nahm Helena etwas war. Irgendetwas bewegte sich auf sie zu. „Mein Fernglas, wo ist mein verdammtes Fernglas.“ Helena suchte verzweifelt nach ihrem Fernglas. Jetzt wo sie eventuell die Chance hatte etwas zu erleben. Sie war so sehr damit beschäftigt, ihr Fernglas zu suchen, das sie nicht mitbekam, wie das Schiff immer näher und näher kam. Helena wurde immer hektischer und haute alle ihre Sachen über Kopf, ohne Rücksicht auf Verluste. Das riesige Schiff wurde langsamer und ein Mann mit weißen Haaren beobachtete das Spektakel, dass Helena fabrizierte. „Hei Kleine. Was machst Du da? Es ist viel zu gefährlich.“ Rief er ihr zu. Doch Helena war so sehr damit beschäftigt, ihr Fernglas zu finden, dass sie von alledem nichts mitbekam, bis plötzlich: „Hiiiiilfeeee!!!!! Oh mein Gott, ich glaube ich verblute. Ich muss sterben.“ Das Blut lief Helenas Zeigefinger hinunter. Hektisch sprang sie auf und merkte sofort, wie ihre Kräfte nachließen. „Ich glaube, ich verliere zu viel Blut.“ Waren ihre letzten Worte. Der Mann sprang auf das Bötchen und hielt Helena fest, bevor sie ins Wasser fiel. Die kleine Nussschale fing durch seinen Sprung heftig an zu schwanken. „Käpt’n, alles in Ordnung bei Ihnen?“ Fragte einer der Männer. Der kräftige Mann nahm das „halbtote Mädchen“ in seine Arme und sprang auf sein Schiff zurück. „Macht ihre Nussschale fest und kümmert euch um das Mädchen.“ Sagte er in einem Befehlston, übergab das Mädchen und steckte sich eine Zigarre an. Helena öffnete ihre blauen Kulleraugen und sah sich prüfend um. Doch sie hatte keine Ahnung wo zum Teufel sie steckte. „Was ist passiert?“ Fragte sie irritiert. „Du bist ohnmächtig geworden und unser Käpt’n hat dich gerettet.“ Helena zuckte zusammen, da sie nicht mit einer Antwort gerechnet hatte. Drehte sich in die Richtung, aus der sie die Stimmer vernahm. „Geht es dir schon besser?“ Fragte der Mann. Helena musterte ihn. Er trug einen weißen Kittel und hatte dunkelbraune Augen. Sein Gesicht sah sehr freundlich aus. Beschämt nickte das Mädchen mit den blonden Haaren. Helena hatte keine Lust mehr zu liegen und wollte ihre Umgebung auf dem Schiff erkunden. Außerdem wollte sie sich bei ihrem Retter bedanken. Sie schlug ihre Decke zur Seite und richtete sich auf. Helena suchte ihr Stiefel, die sie dann am anderen Ende des kahlen Zimmers entdeckte. Sie stand aus dem Bett auf und spürte den kalten Holzboden unter ihren Füßen. Helena watschelte zu ihren Stiefeln und zog sich ihre Socken und Stiefel an. Als soweit alles erledigt war, öffnete sie die Tür und ging an Deck. Helena war vollkommen überwältigt, das Schiff war riesig. Sie hatte noch nie so ein riesiges Schiff gesehen. Es sah einfach gigantisch aus. Das blonde Mädchen staunte Bauklötze. „Das ist ja riesig.“ Rief sie euphorisch. Sie achtete nicht darauf, wohin sie lief und prompt stieß sie gegen etwas harten und fiel zu Boden. Sie rieb sich den Hintern. Jemand streckte ihr eine Hand entgegen. Dankend nahm Helena diese an. „Vielen Dank.“ Lächelte sie. „Du solltest besser darauf achten, wohin du läufst.“ Helena starrte die Person vor sich an. Irgendetwas war da, irgendwie musste sie etwas übersehen haben. Ihr Hirn arbeitete auf Hochtouren, kam aber auf kein Ergebnis. „Was machst du eigentlich hier so ganz alleine?“ Wollte der Mann mit den weißen Haaren von Helena wissen. „Ich bin unterwegs und wollte mich auf der nächsten Insel mit meiner Schwester treffen.“ Antwortete sie. Der Mann war ziemlich groß und muskulös, auch sah er nicht gerade freundlich aus. Helena jedoch machte es nichts aus. Ihr war es total egal. Helena grinste ihn naiv an. Er starrte das Mädchen an, diese machte aber keine Anstalten irgendetwas zu sagen, geschweige denn zu tun. Sie stand einfach nur da. Bis sie plötzlich das Wort ergriff. „Ich habe mich ja noch gar nicht vorgestellt. Ich bin Helena Glossom.“ „Käpt’n Smoker von der Marine.“ War seine knappe Antwort. Helena erstarrte. Hatte sie sich gerade eben verhört, oder war sie wirklich auf einem „feindlichen“ Marineschiff gelandet. „Oh mein Gott! Das darf doch alles nicht war sein!“ Schrie Helena. Smoker, der mit so einem Ausbruch nicht gerechnet hatte war sichtlich genervt. Helena ging auf ihn zu und streckte ihre Hände aus. „Nehmt mich gefangen und sperrt mich ein.“ „Das ist doch jetzt wohl ein Scherz?!“ Brüllte Smoker und verlor dabei seine Zigarre. „Nein, ist es nicht!! Ich bin Piratin und muss mit meinem Schicksal leben. Wenn ich sterben muss, dann mit Stolz und Ehre.“ „Du bist doch völlig bescheuert! Dich kleiner Wurm kann man doch gar nicht ernst nehmen. Auf dich ist ja nicht einmal ein Kopfgeld ausgesetzt. Und wer wegen eines kleinen Holzsplitters so einen Aufstand macht wie du, der wird hier nicht ernst genommen.“ Smoker war total aus dem Häuschen. So etwas ist ihm in seinem ganzen Leben noch nicht untergekommen. Er hatte wirklich den verdacht, dass dieses kleine Würmchen, wie er es nannte, sich über ihn lustig machte. „Aber warum denn nicht?“ Jammerte Helena. Smoker seufzte. „Zu welcher Piratenbande gehörst du denn?“ „Also bis jetzt noch zur keiner.“ Antwortete sie ihm. „Wie lange bist du denn schon Piratin.“ „Schon seit zwei Tagen.“ Sagte sie stolz. Smokers linke Augenbraue fing an zu zucken. Er war kurz vor einem Wutausbruch. „Mach dass du wieder in dein Zimmer kommst!“ Befahl er Helena. Sie schaute ihn beleidigt an und schlurfte dann Richtung Zimmer. „Nimm gefälligst die Füße hoch!“ Helena hatte die restliche Zeit mit Zimmerarrest verbracht und durfte auch keinen mucks von sich geben. Schmollend saß sie auf dem Bett und verschränkte die Arme. Und dann ging auch alles ganz schnell. Sie brachten Helena an Land der Insel und machten sich sofort wieder auf dem Weg. Sie beobachtete das Marineschiff, wie es immer kleiner wurde und machte sich auf den Weg ins Dorf. Vorab versicherte sie sich, dass ihr Boot gut gesichert war. Käpt’n Smoker stand an der Reling und beobachtete aus weiter Entfernung das Geschehen. In seinen Augen war sie ein kleiner, naiver Tollpatsch und irgendwie doch liebenswert. Er wusste, dass er sie nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Er zündete sich eine Zigarre an und verschwand ins Zimmer. Helena machte sich auf den Weg in die Stadt, die sie ohne große Probleme auch fand. Stolz auf sich selbst, dass sie den Weg gefunden hatte, stieg ihr Ego in die Höhe. Die Stadt war ziemlich groß und überall haben sich Menschentrauben gebildet, die vor irgendwelchen Ständen Lebensmittel und andere Artikel erwerben wollten. Es war schon eine Zeit her, dass Helena hier war, aber es hatte sich nichts verändert. Freudestrahlend schlenderte sie die Straßen entlang. Sie wusste genau wohin sie wollte. Helena nahm die Abkürzung, bog in engeren Gassen ab und stand nach wenigen Minuten vor einer Kneipe. Sie hielt sich ihren knurrenden Magen und marschierte geradewegs auf die Kneipe zu und trat ein. Der Duft von Alkohol und essen lag in der Luft. Helena setzte sich an den Tresen. Sie spürte die Blicke auf sich ruhen, ignorierte dies aber gekonnt. „Was kann ich für dich tun?“ Fragte der Mann hinter dem Tresen. „Ich hätte gerne einmal Hackbällchen und einen Apfelsaft, bitte.“ Der ältere Mann schaute sie etwas merkwürdig an. „Du kommst nicht von hier.“ Stellte er fest und trocknete dabei Gläser ab. „So würde ich das auch nicht sagen.“ War ihre kurze Antwort. Er hob eine Augenbraue und ging nicht weiter auf das Gespräch ein. Helenas Körperhaltung war total entspannt. Ihr war es egal, was die anderen über sie dachten. Es kam oft genug vor, dass irgendwelche Säufer sie von der Seite ansprachen. Wegen ihres Aussehens und ihrer Größe wurde sie oft unterschätz, doch wenn es ihr zu bunt wurde, fackelte sie nicht lange. Jemand setzte sich neben ihr an den Tresen, Helena blinzelte einmal zur Seite. Jedoch konnte sie nicht wirklich einen Blick erhaschen. Im Bruchteil der Sekunde sah sie nur, dass es sich um einen Mann handeln musste. „Ich hätte gerne etwas zu Essen.“ Sagte der Fremde. Helena kramte in ihrer Tasche und fand sogleich das gesuchte Objekt. Sie schlug ihr Buch auf, dort wo ihr Lesezeichen drin lag und fing an zu lesen. Mehr oder weniger. Aus einem ihr unbekannten Grund konnte Helena sich nicht konzentrieren. Schließlich klappte sie seufzend das Buch zu und legt es neben sich auf den Tisch. „Hier.“ Der Mann hinter dem Tresen übergab Helena das Essen. „Vielen Dank, das sieht ja köstlich aus.“ Lobte sie das Essen. Der Mann neben ihr musste auch sein Essen bekommen haben. Helena schielte vorsichtig hinüber. Ihr stockte der Atem. ~Sieht der vielleicht gut aus~ Schwärmte Helena und ihre Wangen röteten sich. Unbewusst starrte sie den Mann neben sich an. Er hatte schwarze Haare und einen orangefarbenen Hut auf. Sein Oberkörper war frei, Helena genoss den Anblick und fiel wie in eine Art Trance. Sie konnte einfach nicht mehr aufhören ihn unentwegt anzugaffen. ~Helena! Reiß dich zusammen. Fehlt nur noch, dass du anfängst zu sabbern.~ Doch selbst das ermahnen brachte nichts. Helena stützte ihren Kopf auf ihre Hand und drehte ihren ganzen Körper in seine Richtung. Sie fing an zu seufzen. „Hei! Schmeckt es dir nicht?“ Helena wurde unsanft aus ihrer Träumerei gerissen und saß kerzengerade auf dem Stuhl. Es war ihr peinlich, dass man sie dabei ertappt hatte. Sie nahm die Gabel in die Hand, blickte noch einmal rüber und fing an zu essen. Ein Trost blieb ihr, es hatte den Anschein, dass ihr Nachbar von alledem nichts mitbekam. „War das lecker.“ Rief der attraktive Mann. „Ich geh dann mal.“ „Moment, du hast noch nicht gezahlt, bleib stehen!“ Drohte ihm der Mann hinter dem Tresen. „Was willst du gegen mich ausrichten?“ Fragte er grinsend. Er verließ die Kneipe und machte sich auf den Weg. Helena, die alles aus erster Reihe mitverfolgt hatte, saß einfach nur da. „Gegen den hättest du keine Chance gehabt.“ Sagte einer der Gäste. „Das war Puma D. Ace, oder auch bekannt als Ace mit der Feuerfaust. Der hätte deinen ganzen Laden innerhalb weniger Sekunden zu Asche verwandelt.“ Ohne genau zu wissen was sie tat, legte sie das Geld auf den Tresen und rannte wie von sinnen Richtung Türausgang, sie blieb noch einmal stehen: „Vielen Dank für das leckere Essen. Ich habe beide Portionen bezahlt.“ Und somit war Helena auch schon verschwunden. Sie hatte keine Ahnung, wohin sie rannte, doch ihre Füße trugen sie immer weiter. Ihr schoss nur noch eines durch den Kopf: ACE!! Den sie so schnell wie möglich finden musste. Warum, das wusste sie selbst noch nicht genau. ~Jippie.. jetzt war endlich der Ace dabei (-: Und es kommt noch viiiiiel mehr von ihm. Ich hoffe es hat euch gefallen. Lob und Tadel nehme ich immer gerne entgegen. Genauso wie Ratschläge und Vorschläge. Eure heimlichgeliebte :-* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)