Wolfsblut II von Satnel ================================================================================ Kapitel 20: ------------ Titel: Wolfsblut II Teil: 20 Autor: Satnel Genre: original, shonen ai, lemon, fantasy „gesprochene Worte“ ‚Gedanken’ Disclaimer: Die Personen gehören alle mir. Sollte es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen geben so ist das reiner Zufall und nicht beabsichtigt. Als Reace das Badezimmer verließ, roch er bereits den ungewohnten Geruch in der Wohnung. Er verdrehte die Augen und seufzte. Das konnte doch nicht sein, nicht schon wieder. Nur mit einem Handtuch um die Hüfte ging er Richtung Küche, blieb aber im Türrahmen stehen. „Du kochst?“ Es war eine Feststellung, denn das Aussehen der Küche erübrigte eine Frage. Jin war vielleicht ein guter Koch, aber kein sehr sauberer. Die Küche glich danach einem Schlachtfeld und Reace wusste wovon er sprach, er hatte schon einige gesehen. „Ich glaube schon, das es danach aussieht, oder?“ Mit einem Messer in der Hand, wand er sich zu dem Vampir um. „Deswegen schlage ich vor, du ziehst dich an. Ich bin bald fertig.“ Mit einem leisen Seufzen wand sich Reace um und ging in sein Zimmer. Er konnte sich ruhig Zeit lassen. So sehr man sich auch sonst auf Jins Angaben verlassen konnte, beim Kochen schienen all seine Sinne zu versagen. Ein, bald fertig war leicht in Stunden auszulegen. Dem Zustand der Küche nach zu schließen, konnte es aber wirklich nicht mehr allzu lange dauern. Also war es wieder soweit. Jin kochte und er musste gehen. Das machte Jin immer, wenn er ihm schonend beibringen wollte, das er wieder zu einem anderen Vampirclan reisen musste. Dabei hatte er sich hier gerade wieder eingewöhnt. Allerdings war ihm bewusst, das auch er seinen Beitrag zu ihrem Plan bringen musste. Sie waren ein zwei Mann Team, da musste jeder etwas zum Gelingen beitragen. Auch wenn ihm nichts an Jins Plan lag, es war kein schlechtes Ziel. Er selbst fand das es an der Zeit war etwas zu ändern, wenn es ihm in seiner derzeitigen Situation auch nichts nützen würde. Nur der Weg, den Jin nutzte, fand nicht seine Zustimmung. Er wollte mit Gewalt etwas erzwingen, das normalerweise Jahre dauerte sich zu entwickeln. Das war nicht gerade Erfolg versprechend, doch er kritisierte Jin nicht. Es war der Plan des Wolfes, nicht seiner. Reace schlüpfte in eine Hose und ein Shirt. Vor dem Spiegel stehend, zupfte er sich die Haare zurecht. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hatte, das Vampire kein Spiegelbild hatten, hatte nie einen Vampir gekannt. Sie waren die Selbstverliebtesten Wesen, die diese Welt je hervorgebracht hatte, ohne Spiegelbild wären sie verloren. Aussehen zählte in ihrer Gesellschaft genauso viel, wie bei den Menschen, wenn nicht sogar mehr. Das Zimmer verlassend, ging er ins Wohnzimmer. Es war schade, seit er Jin in der Küche gesehen hatte, war die ganze Entspannung des Bads augenblicklich verschwunden. Warum er bloß immer kochte? Reace fielen eigentlich nur zwei Möglichkeiten ein. Entweder er wollte ihm eine schlechte Nachricht schonend beibringen, oder er glaubte das Essen sei eine angemessene Entschuldigung. Beides klang nur nicht nach Jin. „Ich bin fertig.“ Jins Stimme kam aus der Küche. „Schon?“ Überrascht hob Reace kurz die Augenbrauen, bevor er aufstand und in die Küche ging. Dort setzte er sich an den, bereits gedeckten, Tisch. Es gab Lamm, das roch der Vampir schon, bevor Jin den Deckel von der Pfanne nahm und das Essen aufteilte. Reace griff nach der Weinflasche und füllte ihre Gläser. Als sie sich gegenübersaßen, ergriff der Wolf das Wort. „Ich muss dir etwas sagen.“ Was für eine Überraschung. Allerdings schwieg Reace nur und sah den Wolf abwartend an. „Aufgrund von Komplikationen, werde ich für einige Zeit verreisen müssen.“ Das überraschte Reace nun wirklich. Die Gabel, die er gerade zum Mund führte, verharrte in der Luft, bevor er sie wieder senkte. „Du verreist?“ Dabei verlieh er dem ersten Wort besonderen Nachdruck. Hieß das er durfte hier bleiben? Jin nickte nur zustimmend. „Ja, ich muss fort. Teils wegen des Rudels, teils wegen unserer persönlichen Interessen.“ „Wie lange?“ Reace bemühte sich seine Stimme möglichst gelangweilt klingen zu lassen. Innerlich freute er sich allerdings wie ein Teenager, der gerade bemerkte das er sturmfreie Bude hatte. Endlich Freigänge, ohne ständige Auflagen. „Vielleicht für einige Wochen.“ Jin blickte kurz zu dem Vampir. Mahnend hob er einen Finger. „Allerdings will ich nicht, das du in dieser Zeit die Wohnung verlässt.“ „Du gibst mir Hausarrest?“ Ungläubig sah der Vampir Jin an. Das meinte er doch nicht im Ernst? Das ging schon alleine von der Nahrungsversorgung her nicht. Wochenlang ohne Nahrungsnachschub, das hielten vielleicht einige Vampire aus, doch Reace hatte keine Ambitionen ihnen nachzueifern. Nachdenklich betrachtete Jin seinen Gegenüber. „Hausarrest? Ja, ich glaube so könnte man es nennen.“ Reace legte das Besteck neben seinen Teller. Er wollte nicht unbedingt eine Waffe in der Hand halten, die ihn vielleicht zu irgendetwas verleitete. Allerdings würde er ihm das schon noch ausreden. „Gut. Ich will eine Katze, einen Hund und einen Vogel.“ Nachdenklich betrachtete die drei Finger, die er bei seiner Aufzählung ausgestreckt hatte. Zufrieden nickte er. Spöttisch sah ihn der Wolf an. „Ach, bist du etwa einsam?“ Reace gab nur ein abwertendes Geräusch von sich. „Quatsch. Das sind meine Notrationen. Ich habe nicht vor ohne Nahrungsquelle hier herumzusitzen.“ Es hatte auch andere Gründe. Den Vogel und den Hund benötigte er wirklich als Notration. Die Katze wollte er nur, weil er wusste das Werwölfe Katzen verabscheuten und er eine wollte. So bekam er was er wollte und ärgerte gleichzeitig Jin, besser ging es nicht. „Sei nicht dumm, Reace.“ Jin schüttelte nachsichtig den Kopf. „Ich werde dir schon einige Blutkonserven besorgen.“ Nun war es an Reace nachsichtig zu lächeln. „Und wie willst du das machen? Die Blutbanken in der Stadt und eigentlich im ganzen Land, sind in der Hand der Vampire. Ich glaube schon das es ihnen komisch vorkommen wird, wenn ein Wolf plötzlich eine Bestellung ohne Grund aufgibt. Gewaltsam kannst du es dir auch nicht besorgen, denn dann wäre der ganze Frieden in Gefahr. Das kannst du dir im Moment nicht leisten.“ Er hatte wirklich vorgehabt ihn hungern zu lassen. Das bewies der Vorschlag mit den Blutkonserven. Solche undurchdachten Ideen passten nicht zu ihm, das war eine Notlösung gewesen. Aber das ließ er ihm sicher nicht durchgehen. „Also?“ Missmutig verzog Jin den Mund. „Meinetwegen, dann bekommst du eben deine Tiere.“ Das es viel einfacher wäre ihm einfach freie Hand bei seinen Streifzügen zu lassen, darauf kam er nicht. Es war nicht so, das Reace auch nur daran dachte sich daran zu halten, aber den Ärger wenn Jin es herausbekam, bliebe ihm erspart. Alles was er wollte war ein wenig Vertrauen. Und wenn er den Beweis dafür nicht freiwillig von dem Wolf bekam, würde er ihn sich eben erzwingen. Alles was er machen musste, war dem Wolf zu zeigen was der einfachere Weg war. Lächelnd klatschte er in die Hände. „Toll. Nun, dann benötige ich nur noch Futter, ein Katzenklo, etwas Spielzeug, einen Käfig, oh und so ein Katzending… Kratzbaum heißt das, genau.“ Jin schüttelte ungläubig den Kopf. „Wofür.“ Schon alleine wie er die einzelnen Silben betonte, zeigte das er den Sinn dahinter nicht verstand. Reace streckte die Hand aus und tätschelte mitfühlend seinen Arm. „Na um die Tiere zu versorgen. Was haben Notrationen für einen Sinn, wenn sie nicht einmal solange durchhalten? Dann haben sie ja keinen Nutzen. Außerdem muss man sie beschäftigen und wenn du nichts dagegen hast in Exkrementen zu leben, ich schon.“ Ja, ja ein Tier kostete viel Geld, doch das spielte bei Jin ja keine Rolle. Wahrscheinlich sorgte er sich eher um viel banalere Dinge, wie er zum Bespiel den Geruch der Tiere an sich erklären sollte. Eine kleine Sache, die aber wenn sie zur Sprache kam Probleme bereiten konnte. Reace lächelte leicht. Das könnte er sich alles ersparen. Es war so leicht. „Na gut. Du bekommst das Zeug.“ Jin nahm seine Gabel und begann, missmutig zu essen. Schade. Auch Reace nahm sein Besteck wieder auf und aß weiter. Allerdings bekam er so wenigstens seine Katze. Das war ein kleiner Sieg, über den sich Reace ungemein freute. Hoffentlich bekam er seinen neuen Mitbewohner bald. 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