Kiss me, Host...! von XxAmayaxX (Kazuki x Ruki) ================================================================================ Kapitel 3: Erwischt! -------------------- Ruki ging es echt dreckig. Es war schon drei Uhr nachmittags und er lag immer noch in seinem Bett. Seine Schicht im Host-Club hatte vor 20 Minuten begonnen und er hatte noch nicht einmal auf der Arbeit angerufen und sich krankgemeldet. Obwohl er doch sonst immer so pflichtbewusst war. Im Grunde genommen war er ja auch gar nicht krank - auch wenn man seinen Zustand nicht gerade als stabil, geschweige denn als normal hätte bezeichnen können. Er hatte sich in seiner kuscheligen Decke eingewickelt und sich zu einer kleinen Kugel zusammengerollt. So eingemummelt schüttelten ihn immer wieder Weinkrämpfe. Seine Augen mussten schon aussehen, wie die eines Vampirs - rot gerändert und mit soooolchen Ringen darunter. Geschlafen hatte der Host auch nicht. Dafür war er in seinen Gedanken viel zu beschäftigt gewesen. Das gestern Nacht war nicht so wie in seiner Schulzeit gewesen - es war tausendmal schlimmer! Aber auch irgendwie schöner..., schoss es ihm durch den Kopf. Ruki schüttelte sich und drückte sein Gesicht in die Matratze. Nein, nein, nein, das konnte nicht wahr sein! Schon wieder kämpfte der Kleine mit den Tränen. Es war schrecklich gewesen, das Gefühl dass er nichts hatte ausrichten können. Das Gefühl dass er völlig machtlos war... Verstört merkte der Blonde, dass sein Kissen schon wieder nass war. Frustriert warf er es zu Boden. Wie hatte er sich jemals einreden können, dass er stark sei? Er konnte ja noch nicht einmal etwas gegen einen aufdringlichen Gast ausrichten. Seine Brust zog sich zusammen, als er erneut die Angst von jenem Abend verspürte. Er fing an unkontrolliert zu zittern. Er wollte das alles verdrängen, nicht mehr daran denken... Und doch konnte er sich nichts schrecklicheres vorstellen, als die ganze Sache zu vergessen. Er wollte sich daran erinnern... Daran, wie Kazukis Mund bestimmend über seine Lippen geglitten waren. Wie das kalte Metall seiner Piercings seine Haut berührt hatten, sodass er nicht anders gekonnt hatte, als lustvoll aufzustöhnen... Er wollte diese Hände einfach nicht vergessen, die so zart über seine Haut gestrichen waren. Und auch Kazukis Gesicht wollte er nicht vergessen. Ein paar Haarsträhnen hatten ihm in den Augen gehangen und trotz des gehetzten Ausdrucks in seinem Blick, hatte Ruki dass extrem sexy gefunden. Träge rollte er sich auf dem Bett hin und her. Das alles brachte ihn nicht weiter... Seine eigenen vier Wände machten ihn noch verrückt. Er musste raus! *** Kaum dass Ruki einen Schritt nach draußen gesetzt hatte, wollte er wieder in sein Bett. Aber er riss sich zusammen und trottete deprimiert durch die Straßen. Immer wieder schaute er sich nach links und rechts um. Er war völlig panisch, dass vielleicht jeden Moment Kazuki vor ihm stehen könnte. Oh Mann, jetzt wurde er schon paranoid. Schon nach ein paar Metern gab er es auf, spazieren gehen zu wollen und ließ sich völlig erschöpft auf einer Bank nieder. Wo war sein Verstand nur abhanden gekommen? Musste er jetzt schon Aushänge machen? Und was sollte da bitte draufstehen? Vielleicht: Verstand gefunden? Bitte melden Sie sich; es könnte meiner sein. ¥10.000 Finderlohn! Eine Stimme riss ihn aus seinen wirren Gedanken. Eine vertraute Stimme... „Ruki?” Angesprochener drehte sich erschrocken um. „Kaoru?” Vor ihm stand ein Mann von fast zwei Metern Körpergröße. Groß für einen Japaner. Seine Haare waren rot gefärbt und kräuselten sich an den Spitzen etwas. Trotz seiner enormen Körpergröße sah er ziemlich weiblich aus. Erleichtert atmete Ruki aus. Er hatte schon jemand anderes befürchtet... Paranoia lässt grüßen. Kaoru war ein Arbeitskollege von ihm. Er verbreitete immer gute Stimmung im Noble Host und war vor allem bei den Frauen gefragt. Ruki arbeitete meistens gerne mit ihm zusammen. Der Große sah ihn fragend an. „Was ist los mit dir, Ruki-chan? Du siehst furchtbar aus.” Der Blonde sah wieder niedergeschlagen zu Boden. Wenn er etwas gerade nicht brauchte, war das so eine Stimmungskanone wie Kaoru... Am Besten er wurde ihn schnell wieder los. Konnte allerdings schwierig werden - der Rothaarige war hartnäckig. „Mir geht's echt beschissen, Kao-chan. Am liebsten wäre es mir-” Weiter kam Ruki nicht, da wurde er auch schon am Arm gepackt und ruckartig hoch gezogen. Kaoru grinste ihn breit an. „Trübsal blasen hilft da gar nicht. Das ist ja nicht mitanzusehen, wie du gerade in Selbstmitleid ertrinkst. Weißt du, Sorgen ertränkt man besser ganz anders!” Und schon zog er ihn durch das verschlungene Straßennetz der Großstadt. Ruki versuchte sich loszumachen, aber der Griff des anderen Hosts war zu fest. „Kaoru, bitte!”, flehte Ruki ihn an. Wäre er doch bloß zu Hause geblieben... Nach ein paar Minuten standen die beiden in einer Bar und Kaoru parkte den Kleineren auf einem Barhocker an der Theke. Danach ließ er sich neben ihn nieder und bestellte zwei Sake. „Kaoru, das ist keine gute Idee. Ich vertrag doch keinen Alkohol”, versuchte es Ruki erneut. Mit den Kunden im Club trank er Sake. Allerdings verdünnte er sich seinen Anteil heimlich. „Was du nicht verträgst”, meinte Kaoru und bohrte ihm seinen Zeigefinger in die Brust „ist diese schlechte Laune. Und jetzt rein damit!” Fast schon gewaltsam wurde dem Blonden der Alkohol eingeflößt. Und aus einem Sake wurden zwei. Und irgendwann waren dann auch auf einmal zwei Kaorus da. Und da war die Welt dann wirklich schon viel schöner. „Duuhuu, Kao-tschaan?”, lallte der "leicht" Angetrunkene vor sich hin. „Wasch is da wworn los?” Mit seinem Kopf wollte er in den hinteren Teil der Bar deuten, was allerdings darin endete, dass er fast vom Hocker fiel. „Böössser Schtuhl!”, murmelte er vor sich hin. Der Rothaarige hielt den Kleineren fest, damit nicht Schlimmeres passierte. Ganz nüchtern war er aber auch nicht mehr. „Das's 'ne Bühne. Live-Musik!” „Aaaaah!”, antwortete der andere, obwohl er sich nicht richtig im Klaren über die Bedeutung der Worte war. „Isch liiiiieeeebe Musikkk!” Er beobachtete, wie mehrere Musiker auf die Bühne kamen. 18 Stück. Nein, wenigstens 23. Oder noch mehr? Vielleicht 12? „Eyy, Kao-tschan? Wwie viele sin' das?” „Fünf.” Das erschien dem Blonden etwas arg wenig. Oder hatte er sich etwa verzählt? Dabei war er früher so gut in Mathe gewesen. Verzweifelt ließ er seinen Kopf auf die Theke sinken. Hatte er diese Genialität etwa nur vorgetäuscht? Er war ein Betrüger! Langsam richtete er sich auf und zog am Ärmel seines Arbeitskollegen. „Ent-ent-entschudiguuuuuun'! Das wwar nich' g'wollt!” Er war doch sonst immer ehrlich gewesen... Die Band begann zu spielen und Rukis Aufmerksamkeit gehörte wieder den "fünf" Musikern. Er schüttelte den Kopf. Das waren doch mindestens zehn. Allein schon zwei Schlagzeuger. Und zwei Sänger. Klang aber wie eine Stimme. Boah, waren die gut. Begeistert klatschte er in die Hände. Er freute sich für die beiden, dass sie so talentiert waren. Er musterte die weiteren Kerle auf der Bühne. Vier Gitarristen. Wofür so viele? Aber es gab ja schließlich auch zwei Sänger. Er versuchte sich einen der Musiker genauer anzusehen. Aber es blieb immer noch ein Zweiter, der nicht von der Seite des anderen weichen wollte. Hatt' der's gut, dachte Ruki insgeheim. Der is' nie allein. Und ähnlich sahen sie sich auch noch! Waren bestimmt Zwillinge. Aber irgendwas störte den Host immer noch. Mit dem Aussehen der beiden stimmte irgendetwas nicht. Er kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt nach vorne. Dann erschien endlich die Glühbirne über seinem Kopf. „Esch gibt swwei Kassukis?”, wunderte er sich nur noch. *** Kazuki hatte heute extrem schlechte Laune. Das Live hatte er scheiße gefunden. Die Zuschauer waren zwar große Klasse gewesen, aber auf andere Gedanken war er trotzdem nicht gekommen. Sein einziger Gedanke galt Ruki. Wie ein verfluchter Parasit hatte er sich in seinem Kopf eingenistet und weigerte sich wieder zu verschwinden. Er war so verdammt wütend auf den Host, dessen Gesicht ihn einfach nicht mehr losließ und ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Am vergangenen Abend hatte er komplett neben sich gestanden. Hatte so gezittert, dass er mit seinem Auto fast noch einen Unfall gebaut hätte. Warum tat es so weh Ruki zu wollen? Frustriert packte er seine Gitarre in die Tasche. Er hatte hinter der Bühne herumgebummelt, deshalb waren die anderen auch schon etwas länger weg. Außer Jin. Der war noch dabei sein Schlagzeug sicher zu verstauen. Seufzend ließ sich Kazuki neben ihm nieder. „Warte, ich helf' dir”, bot er an. Schweigend saßen die beiden nebeneinander. Jin war ganz in die Arbeit vertieft, aber Kazuki interessierten gerade mehr seine eigenen Gefühle. War ein bisschen Sex etwa zu viel verlangt? Er hatte doch nur die Haut des Hosts auf seiner eigenen spüren wollen. Und warum überhaupt hatte er sich nicht einfach genommen, was er wollte? Wütend ballte Kazuki seine Hand zur Faust, was auch Jin nicht verborgen blieb. „Kazuki, was hast du?”, fragte er unschuldig. Verdammt! Diese Worte wollte der Brünette hören, aber nicht aus dem Mund seines Bandkollegen! Und trotzdem fanden seine Lippen die seines Gegenübers. Jin keuchte leise auf, erwiderte den Kuss aber. Strich zaghaft und Halt suchend mit seinen Händen über Kazukis Brust. Genau das, was der Gitarrist jetzt brauchte. Es dauerte nicht lange, da drückten sich ihre nackten Oberkörper auch schon aneinander. Der Drummer hatte seine Finger in Kazukis Haaren vergraben und versuchte nur halbherzig ihn aufzuhalten, als sein Küsse immer tiefer wanderten. Jin stöhnte auf. „Kazuki...!” Sein Gesicht war hochrot. Und Kazuki war sich ziemlich sicher, dass ihm das Blut auch an andere Stellen seines Körpers geschossen war. Er spürte es. Leicht streichelte er über die Wölbung in der Jeans des anderen, der daraufhin nur noch lauter aufstöhnen musste. Das machte nun wieder den Brünetten extrem an und er keuchte überrascht auf, als auch Jins Hand sich an die heiße Stelle seines Körpers legte. Ungeduldig fummelte er am Hosenbund des Drummers herum, als sie plötzlich ein lautes Gepolter aus ihrer Versunkenheit riss. Beide erstarrten und Jins Kopf wurde so dunkelrot, dass der Gitarrist befürchtete er würde bald platzen. Gerade wollte Kazuki liebevoll über die Wange des Drummers streicheln, um ihn zu beruhigen, als der Grund für den plötzlichen Lärm im Türrahmen auftauchte. In Kazukis Brust zog sich alles zusammen und nun hatte er das Gefühl, dass sein Kopf gleich platzen würde. Leicht schwankend stand Ruki an der Wand und sah die beiden Bandmitglieder mit glasigen Augen an. Bei den nächsten Worten des Hosts wäre der Brünette fast zusammengebrochen. „Kannich mitmach'n?” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)