Come and dream with me our forever [-PREVIEW-] von YukikoSnowChild ================================================================================ Prolog: Nacht 0 --------------- “Ich bin so schrecklich einsam.” Ich sehe ihn in jedem meiner Träume, jede Nacht. Er steht an einer Klippe und vor ihm plätschert das schwarze Meer an die Felsen im Ufer und vor der Klippe. Seine schwarze Silhouette platziert vor dem blutroten Mond, sein einziges Merkmal: seine langen silbernen Haare. Ich kenne ihn nicht. Doch warum träume ich von ihm? Langsam öffnete er seine Augen, sein Zimmer war noch dunkel, wie immer, wenn er von einem dieser Träume aufwachte. Jetzt würde er noch zwei Stunden wach im Bett liegen und darauf warten, bis seine Mutter ihn rufen würde, damit er zum Frühstück kommen würde. Seit Tagen immer wieder dieser gleiche Traum. Immer wieder dieser Mann. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Welcher Sinn lag dahinter? Die Bettdecke raschelte leise, als sich der Junge aufrichtete und sein Blick zum Fenster schweifte. Der Mond war silbern, so silbern wie das Haar des Mannes. Zum Glück war der Mond nicht blutrot wie im Traum, sonst würde er denken, dass er immer noch träumte. Er wollte das alles nicht mehr. Es machte ihn auf eine komische Art und Weise fertig und traurig, den Mann dort zu sehen. Er strahlte ungeahnte Traurigkeit aus. Manchmal wünschte er sich sogar, diesen Mann einmal lächeln zu sehen. Warum? Das Bett knarrte und der Junge stand aus dem Bett auf, tapste leise zu seinem Schreibtisch hin, öffnete das kleine Briefpapierpäckchen und holte ein cremefarbenes Blatt heraus, dann griff er hinüber in sein Etui und fischte den guten Füller heraus, dann setzte er sich auf den Stuhl. Langsam beugte er sich über das Blatt und nahm den Deckel des Füllers ab. An dich, Traumfigur... Warum träume ich von dir? Habe ich dir etwas getan? Was möchtest du mir sagen? Ich weiß nicht, wie ich mit meinen Träumen von dir umgehen soll, soll ich sie nicht beachten, einfach vergessen? Nein, das kann ich nicht und ich weiß nicht warum. Sag’ es mir! Es macht mich kaputt, nicht zu wissen, was du mir sagen willst. Gib’ doch wenigstens deinen Namen preis, damit ich weiß, von wem ich träume. Das wäre das Mindeste, was du für mich tun könntest. Liam Kapitel 1: Nacht 1 - Wer bist du? --------------------------------- Ich schlug meine Augen auf und fand mich an dem Ort wieder, der seit einigen Wochen sehr vertraut für mich war. Der Blutrote Mond, die Klippe und das schwarze Meer ... Auch die silbernen Haare waren wieder da, wieder starrte er einfach stumm zum schwarzen Meer, als würde er auf etwas warten. In den anderen Träumen konnte ich mich nicht vom Fleck bewegen und konnte auch nicht sprechen, ich stand einfach nur einige Meter hinter dem Mann und beobachtete ihn. Ob es für mich langweilig würde? Nein, ich glaube nicht. Es ist einfach, wie soll ich ausdrücken, unbeschreiblich beruhigend ihn zu beobachten. Ja, ich kenne seine Gesichtszüge nicht, ich kenne nur seine langen Haare, sie glänzen, für mich jedenfalls, wie der Schweif einer Sternschnuppe, nicht, dass man jetzt denken sollte, dass ich auf Männer stehe, oder so ... “Willst du nicht zu mir kommen, Liam?”, ertönte eine raue, dennoch sanfte Stimme. Kam sie etwa von dem Mann? Verändert sich gerade der Traum? Ich wollte es versuchen und nahm mir vor, einen Schritt zu gehen und es klappte auch! Ich setzte wieder den einen Fuß, einen Schritt nach vorne, bewegte mich langsam auf den Mann zu. Tatsächlich! Nun sagte ich mir, dass ich stehen bleiben wollte, hinter dem Mann, doch ich tat es nicht! Meine Füße gingen noch weiter, bis ich neben ihm stand und merkte, dass er doch ein ganzes Stück größer war als ich. Vielleicht zwei Köpfe größer. Erst jetzt bemerkte ich, dass dieser Mann meinen Namen kannte. Ich war wohl zu sehr damit beschäftigt gewesen, zu ihm hinzugehen, als dass ich es bemerkte. “Endlich...”, murmelte der Mann wieder leise und drehte sich langsam zu mir um. Durch den leichten Wind, der wehte, konnte ich für ein paar Sekunden nicht das Gesicht des Mannes erkennen, da seine silbernen Haare vor seinem Gesicht waren. Doch dann sah ich sie. Die roten Augen dieses Mannes. Es war genau dieselbe Farbe wie die des Mondes. Blutrot. Ich konnte nicht anders, als leise zu schlucken und einen kleinen Schritt nach hinten zu machen. Ich will nicht lügen und muss zugeben, dass dieser Mann einem einige Schauer durch den Körper jagt. Nun, es waren eher seine roten Augen, die einen voller Trauer anblickten. “Ich habe schon lange darauf gewartet, dass du zu mir kommst.”, erklärte er weiterhin, lächelte nun leicht mit seinen schmalen Lippen, doch das Lächeln gelangte nicht bis zu seinen Augen. “I-ich...bin doch schon einige Tage hier. Ich konnte mich nur jetzt bewegen und jetzt etwas sagen...!”, murmelte ich leise, musste noch immer die Verwunderung darüber verarbeiten, dass sich gerade der Traum veränderte. Ich verstand das einfach nicht! Warum ich? Warum musste ich solche komischen Träume haben? “Du bist mir nicht aufgefallen...Ich habe gedacht, dass mein Bann nicht gewirkt hat und habe es immer und immer wieder versucht. Anscheinend ist ein Fehler in der Bannformel, doch wollen wir das vergessen, es hat jetzt richtig geklappt und du bist ganz bei mir.”, meinte der Silberhaarige und legte sanft seine eine Hand auf meinen Kopf und strich mir durch mein Haar. Es fühlte sich gut an... HALT! Moment! Was hatte dieser Mann gerade von einem Bann gesagt?! Schnell schlug ich die Hand des Mannes weg und trat einige Schritte zurück, sah ihn einfach nur verwirrt und verzweifelt an. “Verdammt! Was geschieht mit mir?! Wer bist du überhaupt, was willst du von mir?! Was für ein Bann?! Das ist doch alles nur ein simpler Traum!”, rief ich aus Leibeskräften und Tränen der Verzweiflung sammelten sich in meinen Augen, “Ich verstehe gar nichts mehr! Lass mich doch einfach in Ruhe! Ich will nicht mehr von dir Träumen, geschweige denn, die ganze Zeit an dich denken! Ich halte das kaum noch aus!” Schnell vergrub ich mein Gesicht in meinen Händen und sackte langsam zusammen, doch kurz bevor ich völlig auf den Boden zusammengesackt war, hielt er mich fest und strich mir wieder sanft durchs Haar. “Es war unhöflich, dass ich mich dir einfach aufgezwungen habe, das weiß ich. Doch trotz allem, kann ich dich nicht mehr freigeben, du bist durch den Bann nun an mich gebunden, an mich, Eliah Anastaniel de Terión. Vergib mir.”, drang seine Stimme an mein Ohr, “Vergib mir, dass ich dich aus deinem Leben reißen werde...” Keuchend und schweißgebadet richtete sich Liam in seinem Bett auf. Tränen rannen an seinen Wangen herunter. Blitzartig hüpfte er aus seinem Bett und sah sich in seinem ganzen Zimmer um, suchte nach dem Mann, nach Eliah. “War das...wirklich nur ein Traum?”, murmelte der junge Braunhaarige und wischte sich mit seinem Arm über sein Gesicht. Was geschieht nur mit mir?!, dachte sich Liam verzweifelt, als er sich an seinen Schreibtisch setzte und wieder einen Brief schrieb. Nun hatte der Empfänger auch einen Namen. “Eliah Anastaniel de Terión...”, flüsterte Liam vor sich her. Die Schulglocke läutete zum Schulschluss. Alle Schüler strömten freudig aus dem Gebäude, wollten unbedingt so schnell wie möglich nach Hause, so auch die Klassenkameraden Liams, bis auf seine beiden besten Freunde, die wie immer auf ihn warteten. Sie waren Zwillinge, seine besten Freunde, die eine ein Mädchen, Maria, und der andere ein junge, Noah. “Du sag mal, Brüderchen. Ist dir auch schon aufgefallen, dass Liam total abwesend ist?”, raunte das Mädchen ihrem Bruder zu und ihre hellbraunen Locken fielen ihr leicht ins Gesicht. Noah konnte nur nicken und seine rot-braunen Haare wippten leicht mit. “Wir müssen ihn irgendwie aufmuntern, ganz egal wie.”, meinte er nur und tapste leichtfüßig zu Liam, “Hey! Na, wollen wir Heute einen drauf machen? So richtig Feiern?” Liam blickte leicht auf, seufzte laut, nickte leicht und stand langsam auf. “Ist gut.”, murmelte er monoton und versuchte leicht zu lächeln. Noah verschränkte nur seine Arme vor der Brust und sah Liam an. “Sag mal, du bist schon seit der ersten Stunde völlig abwesend und ich hab das Gefühl, dass du auch nicht wirklich in unserer Welt bist. Maria ist da sicher meiner Meinung. Was ist nur los?”, meinte Noah nun, der dem trübsalblasenden Liam einfach nicht weiter zuschauen konnte, wie er in so einer depressiven Stimmung durch den lieben langen Tag wandelte. “Wir machen uns sorgen, Liam.”, lächelte Maria leicht und legte ihre Hand sanft auf die Schulter von Liam. Ihr würdet mich für verrückt erklären, wenn ich euch das erzählen würde. Keiner würde mir je ein Wort glauben!, dachte sich Liam nur und seufzte wieder. “Es ist nichts! Also was ist nun?! Wollen wir Feiern gehen oder nicht?”, meinte der junge Johnson, nahm seine Schultasche über die Schulter und marschierte schnurstracks aus dem Klassenraum, “Los, beeilt euch!” Maria und Noah konnten derweil sich einfach nur besorgt anschauen. “Wir sollten auf Liam aufpassen, nicht, dass ihm noch irgendwas schlimmes passiert!”, meinte Maria leise und klang wirklich besorgt, was Noah nur durch ein Nicken verstärkte. “Komm’ bevor er noch alleine Feiern geht.”, meinte er dann und nahm die Hand seiner kleinen Schwester und folgte Liam aus der Schule. An dich, Eliah... Endlich kenne ich deinen Namen, doch was bringt es mir? Jetzt schwirren mir noch viel mehr Gedanken durch den Kopf als vorher! Was meinst du mit dem Bann? Was ist das für ein Bann? Ich halte das nicht aus! Und was meintest du damit, dass du mich nicht mehr freigeben kannst? Aus meinem Leben reißen? Bist du so was wie ein Mörder? Aber wie soll das gehen?! Man kann Menschen doch gar nicht im Traum töten! Das ist unmöglich!!! Obwohl du so viele Fragen in mir aufwirbelst, so fühle ich mich, auf eine komische Art und Weise, zu dir hingezogen. Ich kann das nicht erklären... Und warum bittest du mich um Vergebung? Jetzt wo ich doch anscheinend zu tief in dieser Sache drin stecke? Ich glaube, dass ich dir dafür nicht vergeben kann, denn du zerstörst mich... Du zerstörst mich von innen heraus, obwohl du doch nur ein Traum bist! Lass mich doch einfach in Ruhe mein Leben leben! Liam Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)