Quintessenz von Hyoura ================================================================================ Kapitel 8: ----------- Das Klingeln der Schulglocke schallte durch die Gänge und vermischte sich mit dem Geschnatter der Schüler, deren Fußtrappeln die Flure erfüllte. Durch das offen stehende Fenster fiel Sonnenlicht, welcher die sich im Luftzug bauschenden weißen Vorhänge durchschien. Vorsichtig, um kein Geräusch zu machen, wurde die Klinke hinuntergedrückt und Maka betrat das Krankenzimmer. Marie, die auf dem Stuhl neben dem Bett sah blickte nur kurz auf, um ihr zu zunicken. Stumm ging Maka zu dem kleinen Tisch neben dem Bett und stellte die frischen Blumen, die sie mitgebracht hatte, in die Vase. Hinter ihr folgten ihr Black Star und Death the Kid mit ihren Partnern, sowie Soul durch die offene Tür. Lange Zeit herrschte Stille, sogar Black Star schwieg, während alle Blicke auf dem bewusstlosen Dr. Stein ruhten, welcher in dem Bett lag. Beide Arme neben seinem Körper auf der Decke, welche ihm bis zur einbandagierten Brust ging, sah er mit dem blassen Gesicht aus wie ein Toter. Nur das sanfte Heben und Senken seines Oberkörpers ließ darauf schließen, dass noch Leben in ihm steckte. „Marie-sensei…“ Kid sprach leise, doch seine Stimme wirkte trotzdem verboten laut in der Stille. „Meinen Sie nicht, Sie sollten auch einmal rausgehen? Es machen sich schon alle Sorgen um Sie. Schliesslich haben Sie das Zimmer seit den letzten drei Tagen kaum verlassen.“ Marie drehte sich zu ihm hin. „Es tut mir Leid, Kid, ich kann nicht. Ich…“ Sie hielt inne, als plötzlich eine Bewegung durch den Körper neben ihr ging. Sofort umringten alle Anwesenden das Krankenbett. Die Augenlider Steins hoben sich flatternd, er blinzelte, als das helle Licht auf seine Pupillen traf. Verwirrt blickte er sich um, während er sich vorsichtig aufrichtete. „Stein!“ Maries stürmische Umarmung hätte ihn fast wieder umgerissen. Als einem Impuls folgend alle anderen Shibusenschüler vor Erleichterung ebenfalls in die Umarmung mit einfielen, gingen alle in einem wahren Geknäuel doch wieder auf den Weg nach unten. „Ich… kriege keine Luft mehr…“, konnte man die dünne Stimme von Stein hören, welcher förmlich von seinen Schülern und Marie begraben wurde. Sofort wurde er losgelassen. Leicht verwirrt ob des großen Rummels blickte er in eine Runde lächelnder Gesichter. „Wir haben und alle riesengroße Sorgen um sie gemacht, Stein-hákase!“, fing Maka an. „Genau, jagen Sie uns nie wieder so einen Schrecken ein… das ist uncool“, stimmte ihr Partner Soul ihr zu. „Ach, ist doch klar, dass er gesund wird, wenn ich in der Nähe bin!“, lachte Black Star. „Idiot…“, grummelte Maka leise. Leicht verlegen kratzte Dr. Stein sich am Kopf. „Also… das finde ich ja sehr nett von euch… aber wer seid ihr eigentlich?“ Perplexe Gesichter soweit das Auge reichte. „Wie bitte?“, fragte Maka, in der Hoffnung sich verhört zu haben. „Öhm… also… ich hab keinen blassen Schimmer, wer ihr seid… das ist alles…“, stammelte Dr. Stein. „Ich bin Marie, Marie Mjölnir!“, sagte Marie heftig. „Dein Partner! Sag bloß, du würdest dich nicht an mich erinnern. Das ist nicht lustig, Stein!“ „Tut mir leid, aber ich habe wirklich keine Ahnung…“ Nervös spielte Stein mit dem Rand der Bettdecke. „Sie werden sich doch wohl an den großen Black Star erinnern!“, rief Black Star aus. Stumm schüttelte Stein den Kopf. „Also… das deprimiert mich jetzt…“, stammelte Black Star erschüttert. „Wie kann man mich nur vergessen?“ „Was ist mit uns?“, fragte Maka. „Maka, Soul, Death the Kid, Liz, Patty… Sie müssen sich doch an uns erinnern!” “Gedächtnisverlust”, konstatierte Kid sachlich. “Haha, Stein-hákase hat sein Gedächtnis verloren!“, lachte Patty in ihrer fröhlich-naiven Art. „Aber du musst dich doch an mich erinnern!“; versuchte Marie es noch einmal verzweifelt. „Ich bin deine Waffe!“ Dr. Stein guckte sie verwirrt an. „Du siehst aber nicht unbedingt wie eine Waffe aus…“ Stumm starrten ihn alle an, bis auf Patty, welche sich in einem Lachanfall auf dem Boden rollte. „Nein, doch nicht so!“ Veranschaulichenderweise verwandelte Marie ihren einen Arm in einen Hammer. Stein machte große Augen. „Wie… wie hast du das gemacht?“, stammelte er fasziniert. Shinigami legte seinen Kopf schief. „Stein-kun hat also sein Gedächtnis verloren?“, fragte er. Maka, Soul, Death the Kid, Liz und Patty nickten. „My my, was für ein Desaster!“, rief er aus. „Sie klingen nicht wirklich besorgt, Shinigami-sama…“, merkte Soul verdattert an. Death the Kid schien die ungewöhnliche Reaktion seines Vaters gar nicht mehr zu stören. „Nygus, Marie und Black Star, sowie sein Partner Tsubaki sind bei ihm.“ Black Star hatte es nicht wirklich verkraften können, dass Stein seinen Namen vergessen haben sollte, und versuchte nun mit allen Mitteln, Stein an sich zu erinnern. Kid hoffte innerlich, dass dabei nicht allzu viel kaputt gehen würde. „Nygus meinte, dass es sich wohl um Gedächtnisverlust handeln müsste, auch wenn sie sich nicht recht erklären konnte, wie es dazu kommen konnte.“ „Oh je, was machen wir denn da?“, fragte Shinigami. „Dasselbe wollten wir Sie fragen!“, riefen die Shibusenschüler. Maka räusperte sich. „Nygus meinte, dass man das Gedächtnis am ehesten wiedererlangt, sobald man sich an vertraute Orte und in bekannte Situationen begibt. Oder wenn starke Emotionen ausgelöst werden.“ „Dann sollten wir das wohl tun!“, sagte Shinigami, als wäre der Fall damit abgeschlossen. „Wie können Sie das einfach so sagen????!!!“ „Okay, hiermit bitte ich euch, zusammen mit Black Star-kun, Tsubaki-kun und Marie-kun Stein zu helfen, sein Gedächtnis wieder zu finden!“ „Hai!“ Die Gruppe machte sich daran, denn Death Room zu verlassen. Nur Death the Kid blieb stehen, wo er war. „Kid, kommst du?“, fragte Maka. „Ich komme gleich nach, keine Sorge“, antwortete Kid. Als die anderen Shibusenschüler den Raum verlassen hatten, wandte er sich wieder zu Shinigami. „Vater, was waren das wirklich für Leute?“ Seine Stimme war ernst und der Blick entschlossen. Shinigami merkte, dass es seinem Sohn diesmal wichtig war, eine Antwort zu erhalten. Eine ernsthafte. Er seufzte, als sein Blick nach oben ging, und den immerblauen Himmel des Death Rooms betrachtete. „Das war genau der Aspekt, den ich gerne gewusst hätte. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Stein-kun wusste, wer diese Männer waren. Und was sie vorhatten. Aber nun da er sein Gedächtnis verloren hat, wird es wohl schwer sein, dass herauszufinden.“ „Also war es Absicht? Dass er sein Gedächtnis verloren hat?“ „Davon müssen wir ausgehen. Und das diese Kerle in der Lage waren, Stein-kun derartig zu zurichten… Ich fürchte, wir haben hier eine ernsthafte Bedrohung.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)